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Ein Herz umhüllt von Schatten

Die einzige Dunkelheit, ist die Dunkelheit in dir~
von

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Alpträume

Die Dunkelheit.
 

Das war es, dass Kuraiko am meisten fürchtete. In einer Dunkelheit wandern, in der all ihre Sinne nutzlos wurden. Nichts sehen, nicht spüren, nichts tun können. Doch wie sollte sie dieser Furcht entkommen? Jede Nacht, hatte sie Angst einzuschlafen, denn in ihrem Geiste durch ihre Träume verlebte sie jede Nacht aufs Neue die verhängnisvolle schwarze Nacht, in der ihre Angst ihr Leben zu bestimmen begann..
 

Leise Schritte hallten durch den verdunkelten Flur eines Gebäudes. Darauf bedacht kein einziges Geräusch von sich zu geben, schlich die Schwarzhaarige näher an einen gut bewachten Raum. Sie schloss ihre Augen und ihr Körper löste sich in der Dunkelheit auf. Schatten Manipulation, nannte sich ihre Magie. Sie konnte eins mit Schatten und Dunkelheit werden. In dieser Gestalt konnte sie unbemerkt durch das Schlüsselloch hindurch, da ihr Körper wie eine Nebelhafte Erscheinung durchlässig war.
 

Im Inneren des verschlossenen Zimmers, nahm sie wieder ihre Gestalt an. Schweißperlen tropften von ihrer Stirn, als sie sich einem kleinen Podest näherte. Auf diesem Podest befand sich eine purpurrote Perle, die in den Regenbogenfarben schimmerte, wenn man in ihr Zentrum schaute. Um diese Perle war eine silberne Muschel. Vorsichtig, schon beinahe berechnend, berührte sie die Perle und blickte in ihre Mitte. „Master Tarana, seid Ihr das?“, die junge Frau sprang erschrocken zurück, als sie die Stimme in ihren Gedanken hörte. „N..Nein.. Ich heiße Kuraiko.“, stotterte die Schwarzhaarige leise und biss sich auf die Lippe. Sie hatte bereits einige Geschichten über die Sirenenperle gehört und ihre Fähigkeiten, doch diese kalte Frauenstimme der eingesperrten Sirene ließ sie erschaudern.
 

„Bist du gekommen, um mit meiner Kraft Tarana zu stürzen?“, fragte die Sirene. Kuraiko schloss die Augen. „Nein. Ich bin gekommen, um dich zu befreien. Und die Gilde zu verlassen.“, sprach die junge Frau und nahm die Perle an sich.
 

Kurz darauf stockte Kuraikos Atem und ihr gesamter Körper fror zusammen. „Na, na, na. Das gehört sich aber gar nicht deinen Master zu bestehlen törichtes Kind.“, ertönte eine amüsierte Stimme über ihr. Kuraiko schluckte und sah auf. „T..Tarana.. N-Nein ich wollte nur..“, begann sie, doch Taranas Blick verfinsterte sich und mit einer Sound Welle schleuderte sie Kuraiko an die nächste Wand. „Schweig, Göre. Ich habe jedes Wort mit angehört. So dankst du es mir also, dass ich dein kümmerliches Leben verschont und dich bei mir aufgenommen habe?“, knurrte Tarana und zeigte ihre scharfen Drachenzähne.
 

Kuraiko stand auf und vergewisserte sich, dass die Perle unversehrt war. „Gott sei Dank..“, hauchte sie, bevor sie sich zu Tarana wandte. „Dankbar..? Du erwartest Dankbarkeit dafür, dass du meine Familie ermordet hast und uns alle nur als Schachfiguren für deine kranken Pläne benutzt?“, fragte die junge Frau mit gebrochener Stimme. Sie war eingeschüchtert bei Taranas eiskaltem Blick. „Schachfiguren sind ersetzbar. Dich brauche ich nicht mehr.“, grinste Tarana und hob ihre Hand. Kuraiko wich zurück. Sie hatte gegen diese Frau nicht den Hauch einer Chance.
 

„Beschwöre mich.“, die Stimme der Sirene hallte in Kuraikos Kopf. „W..Was?“, fragte die Schwarzhaarige ängstlich. „Beschwöre mich, ich kann sie außer Gefecht setzen, sodass du fliehen kannst.“, erwiderte die Sirene. „A..Aber ich weiß nicht wie..“, murmelte Kuraiko und merkte bereits, wie sich ein eisiger Schatten um ihre Fußknöchel schlängelte. „Du musst nur laut das Singen, was ich dir jetzt vorsinge. Der Wortlaut muss genau zum Rhythmus passen.“, erklärte die Sirene und sang. Kuraiko schluckte. Sie schloss ihre Augen und wiederholte den Text und die Melodie, die sie eben gehört hatte.
 

„Eine Dame mit einer Violine, die zu den Seehunden spielt horcht auf den Klang eines Rufes... Irgendwo dort ist mein Schicksal offenbart. Komm zu mir!“, sang Kuraiko und eine blaue Aura umhüllte die junge Frau. Kurz darauf erschien eine Nixe mit blauem langem Haar und einer feuerroten Flosse. Ihre kalten roten Augen bohrten sich tief in Taranas Seele. In die Seele der Frau, die sie unrechtmäßig in ihren Besitz genommen hatte. „HOWLING!“ Die Sirene öffnete ihren Mund und ein extrem lauter Schrei war zu hören. Tarana hielt sich die Hände an die Ohren und ging auf ihre Knie. „Mein Trommelfell platzt gleich..“, knurrte die Gildenmeisterin und Kuraiko stand wie versteinert da, verwundert, dass die Lautstärke keinerlei Wirkung auf sie hatte.
 

„Steh da nicht so angewurzelt rum, FLIEH!“, rief die Sirene und Kuraiko nickte nur leicht belämmert, bevor sie den Schatten um ihre Füße verschwinden ließ und aus dem Raum floh. Die Sirene hatte eine Schutzaura um Kuraiko gelegt, sodass sie unempfindlich der Wirkung der Sound Magie wurde.
 

Kuraiko und die Sirene flohen, doch Tarana nahm die Verfolgung auf. Mit einem Angriff ihrer verlängerten Nägel, die sie zu Drachenklauen verwandeln konnte, riss sie Kuraiko eine lange Wunde durch den Rücken. Durch den lauten Schmerzensschrei im Traum erwachte die junge Frau indem sie in ihrem Bett aufschrie.
 

„AAAAAHHHH!“ Schweißgebadet wischte sich Kuraiko ihre Strähnen aus den Augen. Schon wieder der selbe Traum. Seit sie floh, hatte sie immer nur denselben Traum der sie diese Nacht und die Angst noch einmal durchleben ließ. Die Schwarzhaarige setzte sich in dem Bett des Hotels auf, in dass sich ihre neue Gilde, Tears of Mermaid, während der Grand Magic Games niedergelassen hatte. Ängstlich blickte sie leicht hinter sich und berührte ihren Rücken. Sie konnte es zwar nicht sehen, jedoch spürte sie eine lange Narbe, die quer durch ihren Rücken verlief. Es war die Verletzung die ihr Tarana bei ihrer Flucht zugefügt hatte. Wie sie schlussendlich entkommen war, daran erinnerte sie sich nicht mehr. Sie erinnerte sich nur noch, wie sie aufwachte und eine blonde Frau erblickte, die sie aufgelesen hatte.
 

Apropos blonde Frau..
 

„Kuraiko-chan?“, eine sanfte Stimme neben ihr ließ Kuraikos Herzschlag erhöhen. Doch dann beruhigte sie sich wieder, als sie ihre einzige Freundin in der Gilde erkannte. „Sumimasen, wenn ich dich geweckt habe, Minako-dono..“, flüsterte die Schwarzhaarige und sah auf ihren Schoß. Minako seufzte und setzte sich zu ihr, um sie in den Arm zu nehmen. „Du hattest schon wieder diesen Traum oder?“, fragte sie und streichelte beruhigend über ihren Rücken. „Jede Nacht sucht er mich heim.. Jede verdammte Nacht..“, flüsterte Kuraiko und Tränen der Frustration und Verzweiflung liefen ihre blassen Wangen hinab. „Shh. Es ist alles gut. Sie weiß nicht, wo du bist. Du bist in Sicherheit.“, flüsterte Minako und legte ihren Kopf auf Kuraikos.
 

Kurze Zeit später löste sich die Schwarzhaarige wieder und stand auf, um sich anzuziehen. „Wo willst du hin? Es ist mitten in der Nacht!“, meinte Minako etwas besorgt. „Ich kann jetzt sowieso nicht mehr einschlafen. Und mir ist heiß. Ich brauche frische Luft. Sag Master Makoto er soll sich keine Sorgen machen. Ich.. werde rechtzeitig vor Beginn der nächsten Runde zurück sein.“, sprach Kuraiko etwas emotionslos und verließ das Hotelzimmer. Sie war eigentlich nicht so gesprächig, aber bei Minako war sie offener und konnte auch etwas mehr aus sich herauskommen. Doch eigentlich war sie ein sehr ruhiges Mädchen, dass sich aus allem heraus hielt und auch nur selten Emotionen zeigte.
 

In Gedanken versunken lief sie durch die Gassen von Crocus und versuchte die Vergangenheit endlich zu vergessen. Linde, die Sirene der Perle, die sie nun um den Hals trug, war nachdenklich, während sie mit ihr in Gedanken sprach. „Du wirkst bedrückter als sonst.“, kommentierte Linde. Kuraiko seufzte. „Ich spüre nur, dass etwas passieren wird. Spürst du nicht diese kalte und erstickende Atmosphäre? Ich.. fühle mich beobachtet..“
 

„Ja, aber..“
 

*schluchz*
 

„Warte Linde, Hast du das gehört?“
 

„Was gehört?“
 

*schluchz*
 

„Da weint jemand.“, meinte Kuraiko und folgte dem Geräusch eines weinenden Kindes. Als sie zur Ursache des Weinens kam, erblickte sie jedoch kein Kind, sondern eine grüne Katze in einem rosanen Frosch Anzug. „Ein.. Exceed..?“ Kuraiko blinzelte und beugte sich vor das kleine Häufchen Elend. „Warum weinst du?“, fragte sie und fühlte eine Art Sympathie für das kleine Katzenwesen. Von Menschen hielt sie sich fern, doch mit Tieren fühlte sie immer eine besondere Verbundenheit.
 

Der kleine Exceed, der bis eben noch seine kleinen Tatzen vor das Gesicht hielt und hinein weinte, sah mit glänzenden Augen auf. „Fro hat sich verlaufen..“, murmelte es. „Fro?“ Kuraiko legte den Kopf etwas schief. „Fro wollte nur etwas die Gegend ansehen und schon weiß ich nicht mehr, wo ich bin.. Fro ist ein hoffnungsloser Fall..“, seufzte Frosch und weinte weiter.
 

„Soll das heißen, dass dir das öfter passiert?“, fragte Linde und Frosch sah schockiert auf. „W..was war das?“, fragte das kleine Exceed erschrocken. Kuraiko lächelte schwach. „Keine Angst. Das ist Linde. Sowas wie eine gute Freundin. Sie spricht direkt in unsere Köpfe. Wenn du magst bring ich dich zu deinen Freunden.“, bot die Schwarzhaarige dann an, obwohl sie sich nicht erklären konnte, woher ihr plötzlicher Hang zum Samariter kam. Aber Frosch war wirklich süß und tat ihr leid. Die Augen des kleinen Exceeds wurden größer. „Das würdest du tun? Danke!“, jubelte Frosch und umarmte Kuraikos Bein. Kuraiko lächelte etwas und hob Frosch auf die Arme. Doch bevor sie losgehen konnte, spürte sie eine feindselige und dunkle Aura.
 

„DU! Lass deine Finger von Frosch sofort!“
 

Wird fortgesetzt..



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