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Vampirmagie

Was soll man tun, wenn einem Vampire begegnen, welche dich immer tiefer in ihre Welt hineinziehen?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neues Kapitel ist feritg. Viel Spaß beim Lesen.^^ Komplett anzeigen

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Gespräche

Mittlerweile war es Abend geworden. Mei streckte sich und gähnte. Eine der Krankenschwestern aus der vorherigen OP lief an ihr vorbei.
 

»Warte mal kurz.« Die Krankenschwester drehte sich um.
 

»Ja?«
 

»Der junge Mann von heute Mittag – ist er aufgewacht?«
 

»Tut mir leid, das weiß ich nicht. Als ich vorhin dort war, schlief er noch.«
 

»Alles klar. Danke.« Mei seufzte. Bevor sie Feierabend machte, sollte sie noch einmal bei dem Mann vorbeischauen. Schwungvoll öffnete Mei die Schiebetür zu dem Krankenzimmer. Es war ein Einzelzimmer. Sie trat in das Zimmer und ihr Blick fiel auf den Mann, der noch immer in dem Bett lag. Mei trat an das Bett und betrachtete kurz den jungen, einbandagierten Mann.
 

Doch plötzlich fuhr der Mann auf und griff Mei an. In seiner Hand hielt er eine Spritze. Reflexartig wich Mei einen Schritt zurück. Gefährlich nahe kam der Mann mit der Spritze an ihr Gesicht und ihre Haut, bevor Mei ihren Körper seitlich drehte und ihm so auswich. Der Mann kam mit seinem rechten Fuß auf und geriet ins straucheln. Dies nutzte Mei aus. Sie packte den Mann an seinem linken Handgelenk. Schwungvoll drehte sie den Mann herum und packte dabei sein rechtes Handgelenk – in der rechten Hand hielt er noch immer die Spritze. Der Mann wurde mit dem Oberkörper auf das Bett gedrückt. Mei hielt mit ihrer linken Hand den linken Arm des Mannes fest auf seinem Rücken. Mit ihrer rechten drückte sie die Hand mit der Spritze auf das Bett.
 

»Au.« Der junge Mann atmete gepresst aus.
 

»Oh. Tschuldigung.« Mei lockerte etwas ihrem Griff. »Reflex.«
 

»Ich hab mich also mit der falschen Krankenschwester angelegt.«, stellte der Mann seufzend fest.
 

»Definitiv. Warum greifst du mich an?«
 

»Tja, wer weiß?«
 

»Haha. Sehr witzig.« Mei schüttelte den Kopf. Ihre rechte Hand löste sich von seinem Handgelenk und wanderte zu der geballten Faust. Vorsichtig löste sie die Spritze aus der Hand und legte sie auf den Nachttisch. Dann ließ sie den Mann los.
 

»Du solltest dich schonen und nicht so viel bewegen. Die Wunden können wieder aufgehen. Wie heißt du eigentlich?«
 

»Tatsuki.«, antwortete der junge Mann und richtete sich wieder auf. Dabei setzte er sich im Schneidersitz aufs Bett.
 

»Boar. Fuck. Ich glaub die Wunde ist wieder aufgegangen.« Verlegen schaute er die Frau an.
 

»Was? Lass mal sehen.« Erschrocken kniete sich auch Mei aufs Bett und näherte sich Tatsuki. Sie zog seine Hand beiseite, die er auf seine rechte Seite presste.
 

»Bist du die Ärztin, die mich behandelt hat?«
 

»Ja, ich habe dein Leben gerettet. Also lass mich jetzt mal schauen.« Vorsichtig schob sie sein Krankenhaushemd hoch und ihr fiel sofort der Blutfleck auf, der durch den Verband durchschimmerte. Mei seufzte.
 

»Halt mal das Hemd.« Irritiert betrachtete sie Tatsuki, der das Hemd zusätzlich in den Mund nahm.

»Warum nimmst du das Hemd jetzt auch noch in den Mund?«
 

»Isch daschte, esch isch scho einfascher für disch.« Mei winkte ab und konzentrierte sich darauf, den Verband abzuwickeln. Es kam eine blutige Wunde knapp unterhalb der Rippen zum Vorschein. Sie war seltsam ausgefranzt und blutete stark.
 

»Das kommt davon. Tut sicher weh.« Mei bekam einen zustimmenden Laut von Tatsuki. Den Protest, dass er nichts dafür könne, verkniff er sich. Die Wunde tat wirklich unglaublich weh. Sehr viel mehr, als gewöhnlich.
 

»Ich mache mal eine Ausnahme für dich, da ich mich zum Teil dafür verantwortlich fühle. Normalerweise behandle ich keine Männer. Naja, keine wachen Männer jedenfalls.« Den letzten Teil des Satzes nuschelte Mei nur noch vor sich hin. Tatsuki gab etwas Unverständliches von sich.
 

»Halt mal still.« Doch Tatsuki zuckte kurz zusammen, als Meis Finger seine Haut berührten, denn er erwartete Schmerz. Doch dieser kam nicht. Stattdessen spürte er ein warmes, sanftes Prickeln.
 

Tatsukis Blick wanderte erst von Meis konzentrierten Gesicht zu seiner Seite. Doch das Hemd versperrte einen Teil seiner Wunde, sodass er nicht alles sehen konnte. Doch er konnte Mei beobachten, wie sie über die Wunde strich. Noch immer spürte er das Prickeln, welches sich ausbreitete und sich verstärkte. Die Wunde verschloss sich zu seinem Erstaunen. Nachdem die Wunde wieder vollständig geschlossen hatte, kramte Mei Verbände aus dem Nachttisch und verband den Oberkörper von Tatsuki erneut.
 

»Wirklich erstaunlich. Mit dieser Methode hast du mich also gerettet. Ich schulde dir wohl was.«
 

»Ja, habe ich. Allerding, schuldest du mir nichts. Es ist mein Job. Ich verlange dafür nichts. Aber du bist schon wirklich undankbar. Immerhin hast du mich mit der Spritze angegriffen. Hast du die vorhin von der Schwester geklaut?«
 

»Hab ich. Aber offensichtlich habe ich die falsche Person angegriffen. Es tut mir leid.«, reumütig senkte Tatsuki die Augen.
 

»Schon gut. Du musst dich jetzt aber wirklich schonen. Die Stelle ist jetzt noch empfindlicher.«
 

»Okay. Ich werde mir Mühe geben.«
 

»Kommen wir nun zu dem Teil, warum ich dich überhaupt besucht habe.« Fragend zog Tatsuki eine Augenbraue hoch.
 

»Deine Wunden – woher stammen sie? Sie waren so viele – unnötig viele. Warum?« Tatsuki wurde rot.
 

»Muss ich das beantworten?«
 

»Ja.« Mei schaute im Ernst in die Augen.
 

»Es ist mir wirklich peinlich.«
 

»Also war es eine Frau.«, stellte Mei fest.
 

»Wie kommst du denn darauf?«
 

»Warum sollte es dir sonst peinlich sein?«
 

»Du hast ja Recht. Es war tatsächlich eine Frau. Ich dachte eigentlich, wir wären ein Paar.« Traurig schaute Tatsuki aus dem Fenster.
 

»Offensichtlich nicht.«
 

»Tja. Spätestens jetzt nicht mehr. Wir waren gerade dabei …, naja du weißt schon. Wir waren sehr Intim und ja. Ich war oberkörperfrei und wir küssten uns leidenschaftlich. Dabei zerkratzte sie mir den Rücken. Sie hatte schon immer Gefallen daran gefunden, jedoch schmerzte es dieses Mal verdammt stark. Es fühlte sich an, als würde sie mir den Rücken aufschlitzten.«
 

»Was sie tatsächlich getan hatte.« Zustimmend nickte der junge Mann.
 

»Sie brachte mich unter ihren Körper und setzte sich auf meine Beckengegend. Wir küssten uns noch immer. Plötzlich zog sie aus ihrem BH ein Messer. Sie stach auf mich ein. Oft – sehr oft. Ich weiß nicht warum. Der Blick in ihren Augen – er war so wahnsinnig. Ich verstehe das nicht.« Tatsukis Körper hatte angefangen zu zittern, als er von den Geschehnissen berichtete. Er hatte seine Arme um seinen Körper geschlungen und seine Hände hielten seine Oberarme fest.
 

»Es ist bestimmt nicht deine Schuld. Wie lange wart ihr denn zusammen, und wie heißt sie?«
 

»Wir waren erst knapp drei Wochen zusammen. Sie sagte mir, sie hieß Lilly. Aber jetzt bin ich mir nicht mehr sicher, ob sie wirklich so heißt. Wahrscheinlich werde ich jetzt, dank ihr, jahrelang keinen Sex mehr haben können.« Tatsuki seufzte und lächelte ironisch, während Mei ihre Beine über die Bettkante schwang und sich auf den Bettrand setzte.
 

»Wie ich schon sagte, ich denke nicht, dass es deine Schuld ist. Allerdings solltest du den Vorfall der Polizei melden. Es ist schon fast ein Wunder, dass du hier überhaupt lebendig ankamst. 36 Stichwunden. Nicht gerade wenige davon an lebensbedrohlichen Stellen. Hätte man dich eine halbe Stunde später gefunden, wärst du wahrscheinlich tot.«
 

»Ja, ich hatte wohl Glück.«
 

»Das denke ich nicht. Du bist ein ziemlich zäher Mann.«
 

»Hm, danke.«
 

»Tatsuki.«
 

»Hm?«
 

»Du schaffst das. Gebe dir daran keine Schuld.« Vorsichtig legte Mei ihre Hand auf seinen Kopf und wuschelte ihm durch die Haare.
 

»Hey! Meine Haare.«, protestierte er. »Außerdem bin ich älter als du. Warum versuchst du mich aufzumuntern?«
 

»Was hat das denn mit dem Alter zu tun? Wie alt bist du denn?«
 

»Was weiß ich. Irgendwie muss ich meinen Stolz ja verteidigen. Ich bin übrigens 21. Aber sag mal, liest du deine Unterlagen nicht durch? Da müsste mein Alter doch stehen.« Mei zuckte mit den Schultern.
 

»Interessiert mich ehrlich gesagt meistens nicht. Jedenfalls nicht bei Patienten, die ich nur einmal kurz behandle. Tja. Dann bist du tatsächlich älter als ich.« Sie lächelte ihn leicht an. Dann erhob sie sich endgültig.
 

»So, ich werde dich dann alleine lassen. Ruhe dich bitte aus und versuche bitte nicht noch einmal, jemanden mit einer Spritze oder ähnlichem anzugreifen, ja?«
 

»Verstanden. Aber nur, wenn du mich nochmal besuchst.«
 

»Wird sich bestimmt einrichten lassen.« Mei winkte kurz zum Abschied und verließ dann das Zimmer sowie das Krankenhaus und fuhr nach Hause.
 

Einige Tage später
 

Mei kam gerade aus dem Krankenhaus wieder. Sie hatte sich mit Tatsuki getroffen. Die beiden verstanden sich wirklich gut. Nun saß sie an ihrem Küchentisch und schlürfte eine Tasse Kakao. Dabei fiel ihr auf, dass sie seit einigen Tagen nichts mehr von Pain und den anderen gehört hatte. Sie überlegte kurz, ob sie die Vampire beuchen sollte, kam dann aber zum Schluss, dass es zu aufdringlich wäre, zu ihrer Wohnung zu fahren. Und so schritt die Zeit voran.
 

Etwa drei Wochen später
 

»Puh!« Erschöpft seufzte Mei und betrat ihre Wohnung, während sich die Tür hinter ihr schloss. Sie hatte im Moment immensen Stress. In der Schule war gerade wieder die Phase, die jeder kannte und hasste – Klausurenphase. Und auch im Krankenhaus häuften sich derzeit die Notfälle. Aufgrund dessen hatte sie es noch immer nicht geschafft, die Vampire in ihrer Wohnung zu suchen, und sie hatte auch nichts von ihnen gehört. Mei kochte sich einen Tee und machte es sich auf ihrem Sofa mit einem Buch gemütlich. Nach etwa einer halben Stunde hörte Mei ihre Eingangstür. Sie stand auf und blickte überrascht in das Gesicht von Pain.
 

»Pain!«
 

»Mei!«
 

»Lange nicht gesehen.«
 

»Da hast du wohl recht.« Die beiden lachten kurz. Dann wanderte sein Blick zu der Teetasse auf dem Couchtisch.
 

»Kann ich auch eine Tasse Tee haben? Dann können wir uns ein bisschen unterhalten, sofern du Zeit hast?«
 

»Ja klar.« Mei ging sofort in die Küche. Pain schaute ihr lächelnd hinterher. Irgendwie hatte er die Frau vermisst.
 

»Ich mag den Tee.«, stellte Pain fest.
 

»Das freut mich. Also, wo hast du dich die letzten Wochen rumgetrieben?«
 

»Tjaha. Wir sind umgezogen.«
 

»Umgezogen?«
 

»Jap. Unsere Wohnung war doch etwas klein, und wir haben eine günstige Möglichkeit bekommen, die wir gleich genutzt haben. Wir sind nun also in eine zweistöckige Mietwohnung gezogen. Wenn du willst, kannst du morgen uns besuchen kommen.«
 

»Morgen?... Ja, das kann ich einrichten. Dann komme ich am Nachmittag bei euch vorbei.«

Die beiden unterhielten sich noch eine Weile, bevor sie sich verabschiedeten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, es hat Euch gefallen.

LG
Mei2001 Komplett anzeigen

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