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Forever Is But a Scream

Danny/Vlad, Dan/Vlad
von

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Prolog

Ich hätte nie geglaubt, dass es im Weltall so einsam sein könnte.
 

Von ewiger Dunkelheit umschlossen, gefangen zwischen Ohnmacht und den letzten Resten an Selbstwahrnehmung, existierte er. Er, der Schatten eines Menschen, der sein Leben durch seine eigene Schuld verwirkt hatte. Er, der einmal die Welt hatte beherrschen wollen, aber nicht einmal in der Lage gewesen war, sich und sein Dasein selbst zu beherrschen. Er, der sich von dem letzten Bisschen seiner Menschlichkeit hatte lösen wollen, aber seinen eigenen dummen Emotionen zum Opfer gefallen war.
 

Sein ganzes Leben lang hatte er gedacht, er wäre einsam gewesen, verlassen und alleine - und doch hatte er erst jetzt in diesen letzten ... (ja, was? Tagen? Jahren? Jahrhunderten?) Augenblicken gelernt, was wahre Einsamkeit war. Jetzt war da niemand mehr, nichts außer dem Schmerz, der ihm in sein ungewolltes Exil gefolgt war wie ein treuer Begleiter. Der sich durch seinen Körper fraß, seinen Geist und durch das, was von seiner Seele übrig geblieben war, und er konnte nichts dagegen tun, sich nicht wehren, war machtlos eingeschlossen zwischen Gestein und ewiger Leere.
 

Konnte seinen eigenen Gedanken nicht entkommen, seinen Erinnerungen an die, die ihn verlassen hatten, und an die, die ihm nie gehört hatten.
 

Er war dumm gewesen, so unendlich dumm.
 

Ein Ruck ging durch seinen Körper, durch das steinerne Grab, das er sich selbst gegraben hatte; Schmerz leckte über seinen Leib, flüssiges Feuer, das ihn von innen heraus verbrannte.
 

Und er verlor das Bewusstsein.
 

-
 

Amity Park. Eine Stadt wie jede andere - und doch etwas ganz Besonderes. Idyllisch, ruhig und bildschön. Es sei denn, sie wurde gerade von Geistern heimgesucht. Oder Asteroiden. Oder rachsüchtigen Collegefreunden.
 

Oder - oh - wie jetzt gerade von einem Meteoriten. Einem winzigen Ding, zugegebenermaßen, mit einem Bruchteil des Durchmessers jenes Disasteroiden, der die Erde fünf Jahre zuvor bedroht hatte, und rein zufälligerweise handelte es sich bei dem Meteoriten um ein Bruchstück ebenjenes Asteroiden, geschrumpft beim Eintritt in die Atmosphäre, nur noch wenige Kubikmeter groß.
 

Eigentlich ein Wunder, dass ihn niemand erwartete, keine schaulustigen Gaffer, in sicherer Entfernung zur Eintrittsstelle stehend, um ihren Kindern, Verwandten und generell jedem, der es nicht hören wollte, damit in den Ohren zu liegen, dass sie bei etwas dabei gewesen waren, dass man nur einmal im Leben zu sehen bekam. Aber vielleicht waren sie zu sehr damit beschäftigt, die Geschichte von vor fünf Jahren zu erzählen, die Geschichte des Jungen, der sie alle gerettet hatte.
 

Vielleicht waren sie aber auch aus demselben Grunde abwesend wie das eigentlich obligatorische Empfangskomitee der Regierung; darauf bedacht, jedes Bisschen möglicher außerirdischer Existenz zu beobachten, den Krater zu umschwärmen wie die Fliegen, wie Aasgeier auf der Suche nach ihrer Beute: Niemand wusste von dem Meteoriten, niemand war auf den Einschlag vorbereitet.
 

Möglicherweise war auch das rein zufällig, wahrscheinlich jedoch war es einfach nur Schicksal.
 

Der Meteorit, der Feuerball traf auf die Erde, schlug mit einem ohrenbetäubenden Knall auf. Gestein und Erde spritzten in alle Richtungen, als sich der grünlich leuchtende Felsbrocken seinen Weg in den Boden grub und einen tiefen Krater hinterließ, ein rauchendes Loch. Beim Aufprall zerbarst das Gestein aus dem All und gab frei, was - nein, wen - es darin verborgen, gefangen und begraben hatte.
 

-
 

Als er die Augen öffnete, waren dort Farben, Licht und Sonne, so grell, dass es wehtat, dass er die Augen wieder schließen musste, was ihm nach all der Zeit in der Dunkelheit und Finsternis unendlich viel Kraft kostete. Laute brachen über ihn herein, verletzten seine Ohren, die so lange nichts gehört hatten außer dem Schlagen seines eigenen Herzens. Er bewegte Muskeln und Gliedmaßen, die lange Zeit reglos gewesen waren, erst die Finger, dann die Arme, stützte sich darauf, kam zitternd auf die Beine. Es kostete ihn seine ganze Kraft, brachte ihn zum Schwanken.
 

Er verwandelte sich. Türkise Haut wurde beinahe kränklich blass, schwarzes Haar wurde grau. Blaue Augen öffneten sich wieder, und dann, dann atmete Vlad Masters zum ersten Mal seit Ewigkeiten.
 

Nur um von den Eindrücken seines neuen alten Lebens überwältigt und von der Dunkelheit einmal mehr willkommen geheißen zu werden, als er einmal mehr das Bewusstsein verlor.



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