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NX I: Hokages First ANBU

von

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Kapitel 3: ERFÜLLUNG

Kapitel 3

Erfüllung
 

„Dann erkläre es mir mal, Usurakontachi!“
 

Der blonde Jinchuriki schien seine plötzliche Verlegenheit durch ein noch breiteres Grinsen verstecken zu wollen.

Anscheinend erwartete mich also eine etwas seltsame Art der Strafe. Aber das Verhalten aller Wissenden im Raum schien nicht wirklich auf etwas Schlechtes hinzudeuten, wobei mir bewusst war, dass es den Meisten hier vermutlich doch irgendwo egal war, was mit mir genau geschehen würde. Sie waren mir ja eigentlich auch egal.

Naruto löste die verschränkten Arme hinter seinem Kopf und setzte gerade zur Erklärung an, als ein lauter Knall uns alle zusammenfahren ließ.

Es sprang wortwörtlich zur Türe herein und auf einmal konnte ich es spüren.

Gewaltig. Kräftig. Mächtig. Atemberaubend.

Narutos Chakra.

Er hatte also gelernt es zu unterdrücken, es zu löschen. Erstaunlich.

Und nur bei aufkommender Gefahr sprang es wohl zuverlässig an.

Doch selbst ich konnte spüren, dass diese Gefahr, die nun hereingestürmt kam, kein wirkliches Risiko für Leib und Leben darstellte. Nun ja, eigentlich nicht!

„NA-RU-TO!“, fauchte es silbenbetont und sprang nun genau meinen Kampfgefährten an, erhob eine Faust, welche sich nur Sekunden später auf seiner noch geraden Nase platzierte und ihn aus seiner derzeitigen Position riss um ihn an die gegenüberliegende Wand meines Zimmers zu katapultieren.

Die Wand ächzte bedrohlich unter dem heftigen Aufprall.

Kurama erhob sich aus seiner Position und sein Körper löste sich, mit einem betont lauten Seufzen, in rotes Chakra auf, welches blitzartig in Naruto, auf Abdomenhöhe, verschwand.

Dieser keuchte laut auf: „Warum immer ich?“, und erhob sich langsam. Sein Blick war noch auf den Boden gerichtet und seine wirren blonden Haare versperrten die Sicht auf sein Gesicht. Mit seinem rechten Handrücken wischte er sich über den Mundwinkel.

„Wie kannst du das nur zu lassen?“, schnauzte ihn stattdessen die Angreiferin an und erhob ihre von blauen Chakra getränkte Faust in die Höhe, bereit ihrem Teamgefährten erneut eine zu verpassen.

„Sakura! Beruhige dich!“, durchschnitt nun Tsunades Stimme die deutlich abgekühlte Stimmung.

„Genau! Es wäre ungünstig, dem Hokage vor seinem offiziellen Amtsantritt den Hals zu brechen! Ich spiele nicht schon wieder Vertretung!“, Kakashi hingegen hörte sich weniger besorgt als belustigt an.

„Ich brech ihm nichts! Ich hab ihn nur geknufft!“, fuhr nun die Pinkhaarige ihren ehemaligen Sensei aufgebracht an.

Sai hob trotz aller Emotionslosigkeit, die er bis zur Perfektion getrieben hatte und weiterhin präsentierte, eine Braue: „Geknufft?“

„Ha ha!“, Naruto erhob sich nun vollends und strahlte Sakura an. Ich zuckte zusammen. Nichts. Absolut nichts deutete darauf hin, dass er gerade einen Schlag auf die Nase bekommen hatte mit der Wucht eines Elefantentritts! Kein Blut, kein Kratzer, kein Bruch, nicht einmal andeutungsweise ein blauer Fleck. Ich wusste, dass er enorme Selbstheilungskräfte hatte. Schon früher. Aber dies war absolut erstaunlich. Es strahlte eine beneidenswerte Unverwundbarkeit aus!

„Was ist es denn diesmal, Sakura-chan?“, sein Lächeln hatte schon leicht etwas provozierendes. Egal, was er in ihren Augen angestellt hatte, er hatte mit eben solch einer Reaktion bei ihr gerechnet.

Ich schluckte. Naruto hatte sich nicht nur kämpferisch weiterentwickelt seit damals. Nein. Früher hätte er es nie gewagt, sich Sakura gegenüber so selbstbewusst zu verhalten.

„Wie kannst du zulassen, dass Sasuke-kun bei dir wohnen soll?“, schnaubte sie, „Er hätte genauso gut bei mir wohnen können! Da hat er alles was er braucht!“

Kakashi stöhnte auf: „Kaum ist er wieder da, streiten sich die Beiden um seine Aufmerksamkeit!“, und er lehnte sich mit genervtem Blick genau an die Wand, an der zuvor Sai eine ganze Weile gestanden hatte.

Moment! Ich sollte bei Naruto leben? Ich merkte deutlich wie sich meine Augen weiteten und mein Blick von Kakashi zurück zu Naruto huschte: „Was?“

Doch meine Äußerung blieb ungeachtet. Stattdessen löste sich nun Naruto ganz von der Wand und hinter ihm bröckelte der halbe Putz zu Boden. Man konnte Tsunade ein deutliches Ärgernis im Gesicht ablesen. Doch ungeachtet dessen schritt der Blonde auf Sakura zu, legte behutsam eine Hand auf ihre Schulter und seine Augen spiegelten absolute Freundlichkeit wieder. Seine ganze Erscheinung strahlte in meinen Augen schon eine fast unerträgliche, da mir so unbekannte Wärme aus.

„Sakura-chan. Es ist doch nur vorübergehend. Nur so lange, bis die Ältesten spüren, dass es unser Sasuke ist und nicht der Nukenin von Akatsuki!“

Ihre Faust sank, ebenso ein mittlerweile beschämter Blick.

Naruto hatte es echt drauf. Das musste ich dem Idioten schon lassen. Früher hätte Sakura bei ihm niemals so schnell klein beigegeben. Hatte ich vielleicht doch mehr verpasst als das mir Sai berichtet hatte?

Ich spürte, wie sich Narutos strahlendes Augenpaar wieder mir zu wendete und legte meinen Kopf schräg: „Werde ich nun auch endlich mal informiert!“, brummte ich, unbeabsichtigterweise in dunkler Stimmlage.

„Klar!“, da war es wieder! Dieses hellleuchtende Grinsen.

„Und das wäre?“, versuchte ich einen neuen Anfang zu geben.

„Jahaaaa“, wieder legte er verlegen die Arme über Kreuz hinter seinem Kopf.

„Naruto, fang an!“, zischte ich, deutlich genervt klingender als es irgendjemand im Raum je könnte.

„Du wirst bei Naruto wohnen und ihm als Elite ANBU direkt unterstellt. Deine Aufgabe ist die 24 Stunden Überwachung und der Personenschutz des sechsten Hokages!“, kam es äußerst sachlich klingend von der wohl nun ehemaligen Hokage.

Tatsächlich. Es war wohl so, wie Sai mir gesagt hatte.

„Du hast es also tatsächlich geschafft, Usurakontachi!“, ich lächelte den Blonden schief an, „Glückwunsch!“

Sein Grinsen wurde breiter.

„Morgen früh wirst du dann das Krankenhaus verlassen dürfen und Naruto zum offiziellen Amtsantritt begleiten und solange die Räumlichkeiten für den Neubezug noch nicht fertig sind, wirst du bei Naruto in den Jonin-Unterkünften untergebracht sein“, fuhr die üppig ausgestattete Blondine fort.

„Dir sollte bewusst sein, dass du selbst auch unter Beobachtung stehst und dir das Vertrauen jedes Einzelnen hart erarbeiten musst!“, Kakashi's rechtes Auge funkelte.

„Tzzz!“, war alles, was ich dazu sagen wollte und konnte. Mich interessierte es recht wenig, wer mir vertrauen wollte. Man hatte mir also zunächst eine Aufgabe zugeteilt. Okay. Soweit, so gut. Auch wenn mich diese Aufgabe bestimmt reichlich nerven würde, da sie laut, dickköpfig und einfach dämlich war. Aber ich würde diese Aufgabe mehr als hervorragend erfüllen. Das war ich dem Namen Uchiha schuldig. Aber ebenso war ich diesem Namen auch die Umsetzung meiner eigenen Ziele schuldig und das war die Sanktion dieser Ältesten. Wie diese Sanktion aussah, wusste ich jetzt noch nicht so genau. Ich musste es geschickt angehen. Es würde mir nichts bringen, anschließend wieder in den Bingobooks der fünf Großreiche aufzutauchen. Ich würde mir schon etwas einfallen lassen. Der Clan der Uchiha würde schon noch seine Rache bekommen!
 

„Hm“, war alles was ich ihnen mitzuteilen hatte. Tsunade hatte mir meine neue Dienstkleidung zurechtgelegt, während ich meiner Morgentoilette nachgegangen war. Frisch geduscht und rasiert stand ich nun mit einem Handtuch locker um die Hüften gelegt in meinem Krankenhauszimmer und betrachtete die schwarze Kluft. Es war frühster Morgen. Die Sonne hatte es noch nicht ganz über den Horizont geschafft und dadurch herrschte in meinem Zimmer noch eine schummrige Dunkelheit. Ich mochte es. Ich hatte die letzten Jahre in Dunkelheit verbracht. Man musste es mit dem Heraustreten ins Licht nicht gleich übertreiben.

Tsunade selbst war gegangen, auch wenn sie meines Erachtens einige Augenblicke zu lange meinen nassen Oberkörper angestarrt hatte. Nur Kakashi und Naruto waren zu meiner Verwunderung, da ich mich nicht entsinnen konnte, wann dies jemals vorgekommen war, noch früher als Tsunade hier erschienen und zwangen mir ihre Gesellschaft auf.
 

**Einige Zeit zuvor**
 

Naruto hatte leise mein Zimmer betreten gehabt. Zunächst hatte vorsichtig sein Kopf durch einen kleinen Spalt herein gesehen, um zu kontrollieren ob ich noch schlief oder bereits wach war.

Ich war schon bereits längere Zeit aus meinem Dämmerzustand zurück, denn schlafen hatte ich nicht wirklich mehr können. Aber dies ganz sicherlich aus anderen Gründen als der Blondschopf.

Ich hatte meinen Gedanken nachgehangen.

Warum tat ich mir das hier eigentlich an? Warum stand ich nicht einfach auf und ging?

Eine Wache war meines Erstaunens nach nicht hier geblieben! Was hielt mich noch hier?

Ich gehörte wirklich nicht mehr hier her. Ich hatte irgendwo noch nie wirklich hier her gehört.

Ich war nie wirklich interessiert gewesen, dazu zu gehören. Und dennoch rannte mir alles zu. Die Freunde, die sich von sich aus meine Freunde nannten und die mich eigentlich nur störten. Die Mädchen, die sich selbst in meiner direkten Gegenwart in die Haare bekamen. Der Respekt der Älteren, die von mir einiges erwarteten aufgrund meiner Herkunft.

Ich hatte von je her nur meine Ruhe gewollt. Ich war ein Außenseiter, ein stiller Beobachter. Und ich war dies gerne. Und dann hatte man mich in ein Team mit IHM gesteckt.

Dem lautesten, nervigsten, untalentiertesten Idioten des ganzen Dorfes!

„Bist du wach, Sasuke?“, er rüttelte ungeduldig an mir. Verärgert runzelte ich die Stirn, als ich die zuvor über meinen Kopf gezogene Bettdecke zur Seite zog und ihn schief anfunkelte.

„Jetzt schon!“, raunte ich ihn böse an.

Ich sah ihm an, dass er wusste, dass ich schon lange nicht mehr geschlafen hatte.

Naruto blickte mich nun stumm an. Seine Gesichtszüge schienen absolut emotionslos. Auf seinen Lippen lag nicht das stets sorgenfreie und glückliche Lächeln. Er setzte sich einfach ungefragt neben mich auf die Bettkante und sprach nicht weiter.

Ich starrte zurück: „Warum bist du hier?“

Mit einer ungewohnten Ernsthaftigkeit wandte sich der zukünftige Hokage direkt an mich, sein unergründlicher Blick glitt durch mich hindurch und schien etwas zu sehen, was niemand sonst sehen konnte: „Ich bin hier weil du mich brauchst!“

Was sollte das? Wieso tanzte er hier in aller Frühe an und unterstellte mir, dass ich ihn brauchen würde? Ich wollte meine Ruhe haben! Ich spürte eine Wut in mir hoch kriechen. Stechend. Rasend. Aufreibend.

„Tsss!“, ich drehte mich in meinen Laken herum und präsentierte ihm die kalte Schulter.

Es herrschte Stille. Niemand von uns sprach. Dennoch lag da etwas zwischen uns. Ich spürte es deutlich, aber niemand von uns wagte, es anzusprechen.

Auf den Gängen des Krankenhauses wurden die ersten Geräusche lauter. Der morgendliche Betrieb hatte begonnen.

Irgendwann, ich weiß nicht ob es nur Sekunden, Minuten oder sogar Stunden waren, fuhr ich wieder zu ihm herum. Er saß immer noch in der gleichen regungslosen Haltung da. Nicht mal ein Zucken einer Wimper, als sich seine in der Dunkelheit seltsam matt leuchtenden blauen Augen auf mich richteten.

„Was?“

Verlegen sah er an mir herunter. Schluckte.

„Ich bin da echt nicht so gut drin. Also. Ich meine. Ich kann das nicht so gut mit dem Sprechen und so!“, seine ineinandergelegten Hände auf seinem Schoß zuckten nervös.

„Kam mir nie so vor!“, zischte ich, „Also sag, was du willst und verschwinde! Wir werden schon noch genug aufeinander hocken müssen!“

„Ich habe es ihm versprochen!“, wisperte er und schaffte es so tatsächlich mein Interesse zu erwecken.

„Wem?“

Er atmete langsam und deutlich hörbar aus, aber die ausstehende Antwort folgte nicht.

„Dobe! Sprich oder hau ab!“, wiederholte ich meine Aufforderung mit deutlich zugenommener Dunkelheit in der Stimme.

„Hab ihm versprochen, dir zu helfen und auf dich aufzupassen! Meine Itachi!“

Das saß. Das saß richtig. Dieses eine Wort. Dieser eine Name! Auf meinem Brustkorb schien plötzlich das Gewicht des ganzen Krankenhauses zu lasten. Ich keuchte unter dieser imaginären Last auf. Düstere Gedanken prasselten auf mich ein wie ein wütender Orkan im Sommer. Itachi!

Neben dem beklemmendem Gefühl der Luftnot zog sich nun auch meine Magengegend krampfhaft zusammen. Ich wollte nicht wieder daran denken! Ich wollte Naruto nicht fragen, warum gerade er von Itachi sprechen musste! Warum gerade er von Itachi darum gebeten worden war, auf mich zu achten! Das war nicht Narutos Aufgabe gewesen. Und sollte es auch nicht. Itachi.

Ich brauchte niemanden! Nichts und niemanden!

„Sasuke?“, schien nun Narutos Stimme von weiter her auf mich einzureden, doch wir hatten uns beide nicht bewegt. Ich spürte, wie ich gedanklich wieder abdriftete. Abdriftete in die unheilvollen, düsteren Gedanken der Einsamkeit.

War ich nun dazu verdammt, meinen Verstand zu verlieren, sobald ich mich mit meiner Familiengeschichte konfrontiert sah?

Warum hatte Itachi mich am Leben gelassen? Sein Leben über das des Dorfes gestellt? Dieses Dorf, welches ihm so viel Leid zugefügt hatte, so vehement beschützt?

Warum hatte ich Itachis Leid nicht eher erkannt? Warum hatte man mich so manipulieren können? Warum hatte ich Itachi getötet? Warum fühlte ich mich einsam, obwohl mir klar sein dürfte, dass ich das gar nicht sein konnte, solange...

„Alles in Ordnung, Teme?“, ja, solange dieser naive, anstrengend-nervige, 'Alles-wird-gut-denn-wir-schaffen-alles'-Vollidiot bei mir war? War das Itachis Grund? Hatte er so weit im Voraus planen können und mir deshalb diesen blonden Euphorieterroristen zur Seite gestellt?

Verdammt, Itachi! Ich hatte noch so viele Fragen und du bist einfach abgehauen!

Ich werde dich immer lieben!

Scheiße. Es tat so verflucht weh! So verflucht weh! Ich wollte diesen Schmerz nicht mehr! Er saß in mir und fraß sich durch meine Gedärme und ich wollte ihn nicht mehr!

Wollte ich diese Einsamkeit wirklich? Was hinderte mich daran? Nur der Schmerz?

„Teme, du machst mir wirklich Angst!“

Angst vor den Schmerzen? Erneute Enttäuschung? Das erneute Verletzt werden?

Weil du mein Freund bist!

Was für ein Freund war ich denn? Ein Mörder! Ich habe meinen Bruder getötet! Ich habe mich selbst in diese dunkle Einsamkeit katapultiert und verstieß alles und jeden!

Ich spürte ein erneutes Gewicht auf meinem Körper. Grobes Zupacken an den Schultern. Rütteln.

„SA-SU-KE!“, es riss mich aus der Dunkelheit, zerrte an mir, spukte mich aus und ließ mich verstört zurück... und ich sah auf. Ins Licht. Warm. Hell. Ich versuchte danach zu greifen, doch es schien allzu fern.

„SA-SU-KE!“, das Licht wiederholte meinen Namen, panisch und besorgt klingend, streckte eine Hand nach mir aus. Ich versuchte sie zu ergreifen. Nur noch wenige Zentimeter. Ich streckte mich, doch der Abstand wurde nicht geringer. Nur noch wenige...

Es war, als würde man die Augen öffnen, als mein Verstand wieder einsetzte und die Realität wahrnahm. Und die Realität hatte mich links und rechts an den Schultern gepackt und saß auf meinem Becken, während es mich nicht gerade sanft schüttelte.

„Naruto! Zu nah!“

Er löste sich sofort und zuckte erschrocken, aber auch erleichtert, zurück. Seine Augen geweitet.

„Was war das?“

Ich antwortete nicht. Ich wusste es ja selber nicht. Sollte ich Naruto sagen, dass sein geplanter First ANBU psychisch total instabil war und gelegentlich in eine dunkle und trostlose Nebenwelt abdriftete ohne Hoffnung auf Errettung? Ich sah ihn nur durchdringend an. Stumm.

Doch dann lächelte er. Nein. Dieses Lächeln weitete sich zu einem Strahlen aus.

Der plötzliche Druck auf meiner Brust ließ nach. Die Luft drang wieder ungehindert in meine Lungen. Die Kälte wich schlagartig aus meinen Gliedern und jede einzelne Pore meines Körpers schien sich nach dieser Wärme auszustrecken. Sie in sich aufnehmen zu wollen.

„Bin ich froh, dass du wieder da bist!“, er legte den Kopf schief, „Nicht nur jetzt, Bastard, sondern generell... hier in Konoha... echt wahr, jetzt!“ Der Ton, in dem er dies sagte, war warm, weich und eindringlich zugleich und ließ keinen Zweifel an seiner Ehrlichkeit aufkommen.

Er freute sich wirklich, dass ich wieder hier war.

„Freust du dich auch,hm?“, er rückte wieder näher an mich heran.

Nur noch eine halbe Armlänge lag zwischen uns, doch ich duldete es. Ich spürte sogar, dass sich meine mich verwirrenden Körperfunktionen und Gefühle darüber freuten, dass er mit seiner Wärme näher gekommen war.

„Hm, bestimmt!“, dies konnte Alles und Nichts bedeuten. Ich wollte mich nicht festlegen über etwas, dessen ich mir selbst noch nicht klar war.

„Stör ich euch?“, unsere Köpfen drehten sich zur Tür. Wir hatten nicht gehört, wie sie aufgeschoben worden war. Kakashi lehnte entspannt in deren Rahmen und schien zu lächeln. Ich hatte keine Ahnung wie lange er da schon stand. Hatte er meinen Beinahe-Nervenzusammenbruch etwa auch mitbekommen?

„Hast du hier die Nacht verbracht, Naruto?“, Kakashi löste sich und kam näher.

Naruto sah von ihm zu mir und erkannte die wohl etwas seltsame Position, in der noch immer saß: Halb liegend und sitzend auf mir selbst und dem Bett.

Selbst darüber erschrocken schob ich ihn unsanft zurück.

„Dann werd ich wohl aufstehen!“

*****
 

„Hey, Teme!“, pfiff es fröhlich von der Seite. Schnaubend stieß ich meinen Atem durch die Nase aus. 24 Stunden am Tag. Sieben Tage die Woche. Verdammt! Wie lange wollten sie dieses Mal einen Hokage im Amt halten? Oder besser gefragt: Wie lange würde ich ruhig bleiben können?

„Hey!“, drang es nun noch lauter an mein Ohr. Ignorieren. Einfach ignorieren. Ich war zu seinem Schutz bestimmt. Nicht zu seiner Unterhaltung.

Ich hob also schweigend die Hose vom Stuhl auf und entfaltete sie. Es war die richtige Größe. Tsunade hatte ein gutes Augenmaß.

„Sasuuuuke!“

„Hm!“, ich schielte zu ihm herüber. Ich wusste, dass ich mir vermutlich nicht zum ersten Male wünschen würde, Chidori auch über meine Augen auf nervtötende Objekte verschießen zu können.

Doch als ich ihn da so stehen sah, von einem Fuß auf den anderen springend wie ein kleines Kind und nervös auf der Unterlippe kauend, musste ich doch schmunzeln: „Bist du etwa nervös, Dobe?“

Er stoppte augenblicklich seinen Eiertanz und verharrte in einer seltsamen Position.

„Ach, Quatsch!“, gespielt ärgerlich stemmte er seine Arme in die Hüfte, „Ich wollte dir nur dein Geschenk überreichen zum Dienstantritt!“

Ich ließ das Handtuch fallen und schlüpfte in die schwarze Boxershorts. Dabei schielte ich weiterhin in seine Richtung: „Geschenk?“

Oh je! Er sah beschämt zur Seite! Warum? Weil ich nackt war? Wieso hatte er diese Röte um die Nasenspitze? Und dennoch, man sah ihm an, dass er es schwer hatte der Versuchung zu widerstehen, erneut in meine Richtung zu schauen!

„Ähm, ja, Geschenk!“, kam plötzlich sehr kleinlaut von ihm zurück. Ich ließ den Gummibund der Boxershorts bewusst laut auf meine Unterbauchmuskeln klatschen. Er zuckte zusammen. Ich musste mir wirklich ein Auflachen unterdrücken. Dies übernahm jedoch Kakashi für mich, der bisher nur stillschweigend neben Naruto gestanden hatte, für einen nichtwissenden Beobachter in ein Buch vertieft aber doch sicherlich unser Schauspiel amüsiert beobachtet hatte: „Ihr zwei benehmt euch wie verliebte Schulmädchen. Kommt zum Punkt!“

Naruto zuckte sichtlich zusammen bei Kakashis Bemerkung, doch legte dann schnell eines seiner breiten Grinsen auf: „Hehe! Es war nur... du hast dich körperlich gut entwickelt, Sasuke!“

Dieser Trottel! Kakashi lachte nun endgültig laut auf und diesmal war ich es, der deutlich an Gesichtsfarbe dazu gewann. Nur dieser Idiot verstand die Zweideutigkeit seines eben Gesagten nicht und kratzte sich am Kopf.

„Dann gib schon her!“, brummte ich und hielt ihm meine Hand entgegen, um aus dieser seltsamen Situation herauszukommen.

Er reichte mir eine Maske. Eine, wie ANBU Einheiten sie tragen. Jedoch schien diese anders zu sein. Das spürte ich bereits, als ich sie berührte und langsam auf mich zu zog.

„Sie haben gesagt, dass du ausschließlich nur mit einer ANBU Maske raus darfst bis man sich daran gewöhnt hat, dass du wieder da bist und man keine Angst mehr vor dir hat!“, begann er leise zu erklären, „Doch ich habe dann Sorge, dass ich dich nicht mehr von den anderen ANBUs unterscheiden kann mit den ganzen Masken!“

Das war nicht sein Ernst, oder? Obwohl... es stimmte schon. Der Sinn der Maskerade der ANBUs lag darin, dass man diese nur schwer unterscheiden konnte und so auch die Anonymität des Einzelnen innerhalb des Ganzen gewahrt wurde. Aber auch das Gruppenzugehörigkeitsgefühl sollte bestärkt werden. Nur hatte ich nicht vor, irgendeiner Gruppe anzugehören.

„Du bist der Einzige mir direkt unterstellte ANBU“, fuhr er fort, „und daher habe ich mir gedacht, dass wenigstens du... ich habe sie anfertigen lassen...“, er verstummte, als er bemerkte, dass ich die Maske in meinen Händen nun genauer betrachtete.

Sie war schön. Wirklich. Und absolut hochwertig. Sie würde einiges aushalten! Die normalen ANBU Masken waren weiß, oftmals mit rötlicher Verzierung und bildeten Tiere oder Tierdämonen ab. Diese hier war auch weiß, doch waren ihre Verzierungen schwarz und die Form sollte wohl einen Katzenkopf darstellen. Ich mochte Katzen. Dieses Detail wussten nicht viele. Und ich wunderte mich gerade, woher Naruto dies wusste.

Ich sah zu ihm auf und erkannte in seinen Augen Zweifel. Er war sich nicht sicher, ob mir diese Maske, die ich ja nun eine ganze Weile lang tragen müsste, mögen würde.

Ich schenkte ihm ein Lächeln und augenblicklich hellte sich seine Mimik wieder auf: „Danke, Usurakontachi!“

Nun bemerkte ich, dass sein Blick auf meinem Brustkorb verharrte und ich blickte an mir herunter. Er starrte auf das Siegel, welches knapp neben meinem Herzen lag. Handtellergroß. Dennoch überdeckte es die Narbe.

Mir war aufgefallen, dass dieses Siegel nicht immer zu sehen war. Ich beschloss, Naruto zu fragen, was es damit auf sich hatte, wenn Kakashi nicht unbedingt daneben stand. Diese Möglichkeit würde sich sicherlich bald mal ergeben bei einer 24/7 Mission auf unbestimmte Dauer.

„Habt ihr zwei Süßen nun alles geklärt?“, flötete Kakashi und klappte sein Alibi-Buch zu, „Denn dann müssten wir langsam los! Naruto muss sich schließlich auch noch vor der Zeremonie umziehen und die Ältesten lässt man nicht warten!“

Dieses Wort! Ich hasste es. Die Ältesten! Aber ich dürfte mir meine Abscheu nicht anmerken lassen. Sie waren schuld, dass Itachi so leiden musste.

Das meine Familie so gut wie ausgerottet war.

Das ich alleine war!

Wut kochte hoch.

Und obwohl ich wusste, dass meine Mimik und mein Verhalten gerade absolut undurchschaubar waren, entdeckte ich ein besorgtes Aufflammen in den strahlendblauen Augen, welche mich immer noch bei jeden meiner Schritte, nun das Ankleiden von Hose, Shirt und Brustpanzerung, beobachteten.

Ahnte Naruto etwa, dass in mir noch immer das Bedürfnis nach Rache lechzte? Vermutlich. Erst Recht nach den Vorkommnissen in aller Frühe!

Ich nahm mein Kusanagi und schnallte es mir um. Normalerweise trugen ANBUs ein auf den Rücken geschnalltes Kurzschwert, doch ich bevorzugte weiterhin meine von mir mitentwickelte und neu erschaffene Waffe. Dann setzte ich mir die Maske auf und nickte den Beiden zu.

Es konnte los gehen.
 

Wir waren stillschweigend den kurzen Weg vom Krankenhaus zum Neubau des Hauptsitzes gegangen. Narutos und mein zukünftiger Arbeitsplatz. Nach Pains Angriff hatte man vieles wohl wieder aufbauen müssen, aber man hatte sich an den vorangegangenen Gebäuden orientiert und sie größtenteils in Aussehen und Aufbau einfach nur neu errichtet. Innen sah alles dem Anschein nach noch genauso aus, wie ich es in Erinnerung hatte. Ich lehnte mit dem Rücken am Fenstersims. Hinter mir erstreckte sich eine grandiose Aussicht über Konohagakure bis hin zum Horizont, über welchem die Sonne nun voll erstrahlte und alles in ein zartes morgendliches orange getaucht hatte. Mit der Sonne im Rücken konnte niemand der im Raum Anwesenden meine genaue Körperhaltung auf Anhieb feststellen. Des weiteren verbarg meine Maske jeden meiner Gesichtszüge. Das ich sie durchgehend trug war erwünscht und kam mir auch durchaus entgegen.

Naruto war vor einiger Zeit in einem Nebenraum verschwunden. Kakashi saß gelangweilt auf einem Stuhl direkt vor dem Schreibtisch des Hokage und neben ihm erkannte ich Shikamaru, der in einigen Unterlagen blätterte und zwischendrin immer wieder genervt aufstöhnte. Soweit ich es verstanden hatte beklagte er sich über die unendlich viele Arbeit, die wohl seit Beginn des Krieges liegengeblieben war und den noch wohl zukünftig anstehenden Aufgaben, die ihm nun zuteil werden würden. Ich grinste leicht schadenfroh und war erneut erfreut darüber, dass es niemand sehen konnte.

Die Haupttür öffnete sich und ein weiterer ANBU trat ein. Er hatte ungefähr meine Größe und langes, braunes Haar. Von der Statur jedoch männlich. Seine Maske sollte wohl einen Vogelkopf darstellen.

„Ist draußen alles soweit?“, fragte Shikamaru den Neuankömmling knapp und dieser nickte nur. Dann entdeckte er wohl mich und blieb zunächst stehen. Vermutlich wusste er nicht, wie er mir entgegentreten sollte. Und ich wusste nicht, inwiefern die anderen ANBUs hier um meine wahre Identität wussten.

Dann entschloss er sich doch, näher an mich heranzutreten und stoppte etwa einen guten Meter vor mir.

Ich bemerkte, wie Kakashi nun interessiert den Kopf hob und auch Shikamaru zeigte ein deutliches Interesse an dem wohl anstehenden Gespräch.

„Es gibt viele, die ein Problem darin sehen, dass du hier bist“, begann er und ich erkannte, dass er jederzeit bereit war, nach hinten weg zu springen. Er hatte also den nötigen Respekt vor mir. Doch ich deutete ihm durch meine Körperhaltung, dass ich nicht vorhatte in irgendeiner Form aktiv zu werden und so fuhr er fort: „Ich will ehrlich sein. Ich weiß nicht, was ich von Narutos Entscheidung zu halten habe. Aber...“, er holte tief Luft, „Du hast mir ein zweites Leben gegeben. Ob du es bewusst oder unbewusst getan hast sei jetzt mal dahin gestellt. Aber ich und auch einige Andere stehen dadurch tief in deiner Schuld! Daher hoffe ich auf gute Zusammenarbeit!“

Ich verstand ehrlich gesagt kein Wort von dem was er wohl versuchte mir mitzuteilen, aber er reichte mir die Hand. Ich nahm sie entgegen: „Keine Ursache!“, und fragte mich dennoch wofür.

Er nickte knapp in meine Richtung und wandte sich dann zum Gehen. Ich überlegte noch, ob ich ihn fragen solle, wer er denn überhaupt war, beließ es dann aber dabei und er schloss schließlich die Tür hinter sich.

Kakashis Blick haftete immer noch an mir, schließlich räusperte er sich und wollte wohl etwas sagen, als er unterbrochen wurde.

„Das steht mir doch richtig gut, echt wahr!“

Wir sahen alle zu der kleinen Tür, welche zum Nebenraum führte und in dessen Rahmen nun jemand stand, der auf mich eine ebenso blendende Wirkung hatte wie die Sonne hinter mir.

Ebenfalls frisch geduscht und rasiert und mit strahlendem Lächeln drehte er sich einmal um sich selbst. Dabei wehte der weit ausgeschnittene Mantel und ließ ihn fast schon schwebend erscheinen.

Naruto trug einen ganz simplen dunkelblauen Joninanzug mit khakifarbener Weste. Darüber jedoch in einem wirklich kräftigem Orange einen langen Mantel, an dessen Saum von außen nach innen schwarze, hoch-züngelnde Flammen aufgenäht waren. Und auf seinem Rücken prangten die Schriftzeichen, die ihn als Hokage der sechsten Generation auszeichneten. Um seinen Hals baumelte eine Kette mit sechs länglichen Metallstäben, welche das Sonnenlicht reflektierten und sein breites Lächeln noch strahlender wirken ließ. In der einen Hand hielt er den Hut, den er während der Zeremonie oder später, bei öffentlichen Auftritten, tragen müsste und in der anderen Hand seine Schuhe. Der kleine Idiot tänzelte nämlich barfuß einmal quer durch den Raum.

„Du hättest dir wenigstens deine Haare vernünftig trocknen können! Du spritzt alles nass!“, klang Kakashi schon fast mütterlich, doch Naruto ignorierte es. Er hüpfte genau auf mich zu und blieb nur eine Handbreit vor mir stehen. Eindeutig zu nah!

„Wie findest du es, Sasuke?“, und das Funkeln seiner tiefblauen Augen sprang mich schon fast an.

„Wenn du gleich so einen Auftritt da oben hinlegst bist du die längste Zeit Hokage gewesen!“, seufzte ich nur trocken. Und augenblicklich verschwand jedes Funkeln in seinen Augen und sein strahlendes Lächeln gefror. Verdammt!

„Aber es steht dir sehr gut! Und ich weiß, dass du einen guten Job machen wirst!“, rutschte es mir plötzlich leise heraus und ich konnte meine Hand nicht stoppen, als sie ihm sanft einmal über sein feuchtes, weiches Haar strich.

Nochmal: Verdammt!

Und so schnell wie es zuvor verschwunden war, war es nun wieder da: dieses warme Lachen. Und schon vergaß ich meinen schwachen Moment, wo meine Gefühle die Oberhand gewonnen hatten und lächelte auch hinter meiner Maske.
 

„Als Hokage der Sechste werde ich von heute an dieses Dorf verwalten. Ich trete das Amt des neuen Herrschers über Konogakure an und übernehme alle Verpflichtungen! Ich danke den Generationen vor mir und ebne den Weg für die Generationen nach mir! Ich...“, Naruto sprach laut und deutlich den Eid, den er vorab auswendig lernen musste. Für mich absolut erstaunlich, dass er das ohne sich zu verhaspeln oder zu stottern oder gar den Großteil vergessend hin zu bekommen schien.

So ziemlich ganz Konoha schien sich unter der Dachterrasse des Hokagegebäudes versammelt zu haben. Die Sicherheitsvorkehrungen waren enorm, dennoch aktivierte ich mein Sharingan und beobachtete jede Regung innerhalb der freudig aufgebrachten Menge.

Man jubelte dem blonden Dobe eifrig zu. Für mich war es immer noch erstaunlich, wie sich diesbezüglich doch das ganze Dorf verändert hatte.

Mir war seit einiger Zeit etwas schummrig. Um genau zu sein, seit dem ich das Sharingan aktiviert hatte. Fetzen artig erschienen immer wieder verschiedene Bilder vor mir. Anscheinend versuchte nun doch, die Erinnerung an die Ereignisse von vor zwei Wochen gewaltsam an die Oberfläche zu treten. Mich störte dies nicht. Im Gegenteil. Vielleicht wurden so einige Fragen endlich geklärt, die sich in mir anstauten und ich noch nicht die Gelegenheit gefunden hatte, sie genauer zu hinterfragen.

Naruto beendete seinen Eid unter lauter werdenden Jubel und Klatschen. Er hob winkend die Hand Richtung Menschenmenge und schritt dann zu uns nach hinten. Der offizielle Teil der Amtseinführung schien also beendet zu sein. Der Feudalherr schritt munter auf Naruto einredend neben diesem her und ich erkannte, dass dieser nur halb zu hörte. Seine Gedanken schienen anderweitig zu kreisen.

Ich blickte hoch in den Himmel, der Sonne entgegen. Plötzlich erkannte ich wieder ein Bild: Der Mond. Ein blutroter Mond , welcher wie ein Abdruck eines übergroßen Sharingans am Himmel leuchtete. Ich schloss meine Augen und schüttelte diesen Gedanken fort.

„Alles in Ordnung?“, fragte neben mir Kakashis ruhige und leise Stimme.

„Hm!“, ich wandte ihm mein durch die Maske verstecktes Gesicht zu, „Ich erinnere mich nicht!“

Er hob die einzig sichtbare Augenbraue: „Wie meinst du das?“

„Der Kampf. Das letzte, was ich wirklich noch definitiv weiß, ist mein Tod und dann Kabuto.“

War es wirklich sinnvoll, Kakashi dies zu erzählen? Ich biss mir auf die Lippe und spürte bald darauf den metallischen Geschmack von Blut im Mund.

„Oh, da hast du aber eine Menge vergessen!“, antwortete der Hatake mir trocken.

Das war jedoch wirklich nicht die sinnvolle Antwort die ich erhofft hatte. Naruto und der neben ihm her schreitende Feudalherr passierten uns. Kakashi streifte ihn schnell am Arm und ich konnte hören, wie er leise: „Wir brauchen Kurama“, in seine Richtung hauchte.

Dieser nickte nur und flüsterte ein: „Im Büro!“, zurück.

Was sollte denn das nun mit dem Fuchs? Ich kam jedoch gar nicht dazu, dass zu hinterfragen, da Kakashi mich am Arm packte und mit sich zog. Im Vorbeigehen sagte er einem weiteren ANBU, dass er meine Position vertretungsweise übernehmen solle und bugsierte mich Richtung Treppe.

„Es ist nicht gut, wenn du nicht weißt, was geschehen ist. Schließlich ist dies der Grund, warum man dich derzeit so sehr fürchtet aber auch im gleichen Maße verehrt!“

„Verehrt?“, dieses Wort spuckte ich förmlich heraus. Was sollte der Unsinn? Ich war ein Nukenin. Ein in den Bingobooks ehemals eingetragenes Akatsuki Mitglied.

Natürlich hatte ich auf dem Schlachtfeld gestanden und gegen Madara gekämpft, aber welcher halbwegs normale Ninja mit einigermaßen Verstand hatte das nicht getan?

Wir erreichten erneut die Büroräume und traten ein. Und tatsächlich. Genauso wie Naruto es Kakashi gesagt hatte, saß dort, mitten auf dem Tisch, dieser Fuchs im Miniformat.

„Was gibt es, Kakashi?“, grummelte er und strahlte eine Laune aus, als hätte man ihn gerade geweckt.

„Es geht um deinen zweiten Jinchuriki!“, und er schubste mich genau in Position vor den Biju.

Dieser legte ein schiefes Grinsen auf und legte den Kopf schräg: „So so! Wie kann ich helfen?“

Was sollte ich nun um den heißen Brei reden? Wenn ich es nicht tat, würde es Kakashi tun: „Ich erinnere mich nicht an den Kampf und ebenso wenig an das Siegel“, dabei deutete ich auf meine Brust, „Ich sehe nur Erinnerungsfetzen, die mich ehrlich gesagt, ein wenig verwirren und auch von meiner aktuellen Aufgabe ablenken!“

„Das verwundert mich irgendwie nicht!“, Kurama sprang vom Tisch auf den Stuhl zu meiner Rechten, „Du hast dich total verausgabt. Ich könnte dir natürlich jetzt alles erzählen, aber ich denke, eine andere Methode wäre hier angebrachter!“

„Und die wäre?“, pflaumte ich schon mehr zurück.

„Na, in dem du dich selbst erinnerst!“, raunte er und noch ehe ich im bösen Ton entgegen konnte, was er denn denke, was ich die ganze Zeit versuchte, dematerialisierte sich sein Körper wieder in diese rote Chakrawolke. Nur diesmal raste sie nicht auf Naruto zu, sondern auf mich. Ich spürte brennende Wärme knapp neben meinem Herzen, ähnlich eines festen Schlages auf den Brustkorb. Und ebenso schnappte ich nach Luft. Doch diese schien nicht in meine Lungen zu kommen! Ich stützte mich japsend an der Stuhllehne ab. Mir wurde schummrig, meine Beine schienen mein plötzlich immens wirkendes Körpergewicht nicht mehr halten zu können.

Was bitte geschieht hier mit mir?

Dunkelheit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Isamu_17
2016-01-05T15:36:22+00:00 05.01.2016 16:36
Wow geil ich würde so gerne ein Anbu werden
Von:  CorWit
2014-10-11T21:03:49+00:00 11.10.2014 23:03
Klasse!


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