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Winter Carols

von

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Türchen 19 - Weihnachtsgeschenke

Weihnachtsgeschenke kaufen war schon immer Krieg und ändern würde sich das nie!

Erst recht nicht, wenn es darum ging die Geschenke von Geburtstag oder dem letzten Weihnachten zu übertreffen und sich gegenseitig immer wieder darin zu übertrumpfen, wie viel der andere einem Wert war.

Dabei stand Weihnachten nie plötzlich vor der Tür und es gab eigentlich keinen Grund, wieso sich an einem Wochentag und erst recht am Wochenende zig Leute in ein Kaufhaus drängten und sich gegenseitig zur Seite schubsen mussten, um noch irgendetwas zu kaufen, weil sie mal wieder Heilig Abend verschwitzt hatten.

Ebenso die Generation der älteren Herrschaften und Damen.

Es war jedes Jahr das gleiche Spektakel. Das ganze Jahr über betüdelten diese Leute ihre Enkelkinder und kauften schon Monate vorher das Geburtstagsgeschenk, aber stand plötzlich Weihnachten vor der Tür, musste noch schnell ein Schokoladenweihnachtsmann gekauft werden, sowie eine Debatte mit dem Käufer, dass das bestellte Geschenk doch bitte innerhalb eines Tages im Laden sei und nicht erst in vier, weil die Zeit ja knapp war, man es ja noch abholen musste und hübsch verpacken.

Aber solche Leute waren es auch, die einen ihre Tüten und Schirme vors Schienbein knallten, um noch an das letzte Produkt im Regal zu kommen und dann einen ankeiften, weil man sich beschwerte.

Doch neben den Großmüttern waren die Mütter mit ihren schreienden Kindern mitunter die schlimmere Plage. Entweder schrien die Kinder und die entnervten Frauen mussten sie durch die überfüllten Läden schleifen oder aber die kleinen Lieblinge liefen wild durch die Gegend und einem fast noch in die eigene Beine, wenn man nicht rechtzeitig zur Seite sprang. Doch am allerschlimmsten waren jene Mütter, die einen Kinderwagen dabei hatten und ein kleines Kind nebenher lief und am Wagen rüttelte, um die Aufmerksamkeit zu erregen, während die liebevolle Mami nichts besseres zu tun hatte, als am Handy zu hängen und zu telefonieren und ihr Kind dann anzuschreien.

Aber am schlimmsten waren doch die Menschen, die grade in solche überfüllten Kaufhäusern keinen Plan hatten und mitten im Weg stehen blieben, um sich in aller Seelenruhe umzusehen.

Naomie seufzte und hasste sich grade selbst dafür, dass sie zur letzteren Kategorie gehörte.

Eigentlich hatte sie alle Geschenke beisammen. Eigentlich, aber da waren noch zwei Leute auf ihrer Liste, wo sie absolut gar keine Idee hatte und die auch eher spontan dazu gekommen waren.

Obwohl sie überlegt hatte es zu lassen, doch nun war sie zu dem, noch immer zweifelnden, Entschluss gekommen, den Kaiba Brüdern ein Geschenk zu besorgen.

Mokuba erwies sich da als einfacher, als der Ältere und dieser machte ihr am meisten Probleme.

Seufzend sah sie sich ziellos und um wich einer Rentnerin mit Rollator aus, die wütend ansah, als würde sie sagen wollen, was ihr denn einfiele einfach so da rum zu stehen und sich umzuschauen.

Sie drängte sich zu dem großen Weihnachtsbaum durch, der in der Mitte aufgestellt war und atmete tief durch.

Naomie schaute sich um und überlegte, was sie für den älteren Kaiba holen konnte und betrachtete die kleine Tüte mit Mokubas Geschenk.

Siegfried hatte sich ebenfalls auf den Weg gemacht durch das Kaufhaus und sich von ihr getrennt, weil er selbst etwas besorgen musste und sie würden sich später zum Essen an diesem Baum treffen.

Eigentlich hatten sie vor gehabt, die Pause zusammen zu verbringen, wie die anderen Tage auch, doch bei dem vollen Kaufhaus hielten sie es beide für eine gute Gelegenheit nicht zusammen unterwegs zu sein. Alleine wären sie schneller. Zudem hatte Siegfried gesagt, dass er noch in einem anderen Laden etwas holen müsse.

Seit sie das Büro von Kaiba verlassen hatte, verfluchte sie sich selbst.

Sie hatte sich so mitreißen lassen. Aber er hatte auch hundsmieserabel ausgesehen! Kein Wunder, wenn sie sich Sorgen gemacht hatte und die Pferde mit ihr durchgedreht waren, dass sie ihn wieder geduzt und Konter gegeben hatte. Chef hin oder her. Sie liebte diesen Idioten von Eisklotz und grade aus dem Grund, machte sie sich Sorgen.

Doch auch grade, weil sie ihm praktisch ein „Ich liebe dich“ an den Kopf geworfen hatte, würde sie den Kopf am liebsten gegen die Wand hauen. Wie hatte sie sich nur so sehr im Gespräch mitreißen können, dass ihr das über die Lippen gekommen war?

Noch immer fassungslos über diese Dummheit schüttelte sie ganz leicht den Kopf. Darüber, wie sie ihn in den nächsten Tagen über den Weg laufen sollte, ohne hochrot anzulaufen oder an einem Herzinfarkt zu sterben, wusste Naomie noch nicht. Immerhin pochte ihr Herz bei dem Gedanken immer noch und sie könnte sich am liebsten selbst für diese Idiotie ohrfeigen.

Auch wenn Kaiba ein Herz aus Eis hatte. Er war nicht blöd oder auf den Kopf gefallen.

Unruhig lief sie vor dem Weihnachtsbaum auf und ab.

Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Sich rausreden, ging gar nicht mehr. Was, wenn er sie darauf ansprechen würde? Ihn anlügen und sagen, jemand anderer war gemeint, wäre möglich, aber Naomie wusste, dass sie eine miserable Lügnerin war. Spätestens, wenn sie ihm nicht mehr in die Augen sehen und ihr Gesicht einer Ampelschaltung bei Rot glich, würde sie sich verraten.

Sie konnte schon als Kind ziemlich schlecht Lügen. Im Alter hatte sich das auch nicht gebessert. Ihr Blick ging zu Mokubas Geschenk. Was machte sie nur mit Seto? Es musste etwas sein, was zeigte, was er ihr bedeutete, aber auch nicht zu deutlich war.

Kurz sah sie in ein Parfümeriegeschäft und überlegte, ob ihm davon etwas gefallen konnte. Doch ihr fiel das Gespräch wieder ein, was sie geführt hatten an Nikolaus.

Er bekam solche Dinge genug von seinen Fans, genauso wie Schokolade oder Weihnachtssterne.

Seufzend blickte sie zu dem kleinen Imbiss und winkte Joey und Yugi zu, die dort saßen und ihre Pause verbrachten. Sie lächelte schwach und wandte sich wieder um und ging in der Nähe der Schaufenster die Läden entlang in der Hoffnung eine inspirierende Idee zu bekommen.

Sie blieb an einem Geschäft stehen und betrachtete die Auswahl von verschiedenen Schals und schüttelte den Kopf. Mit Sicherheit gab es genug Fans, die sich hinter so etwas klemmten und sogar selbstgestricktes verschickten. Wenn Naomie daran dachte, seufzte sie erneut auf. Ihre Häkel- und Strickkunst war so gar nicht vorhanden. Aber was könnte ihm sonst gefallen?

Sie lief weiter und überlegte etwas aus dem Kartenstore zu kaufen, womit er sein Deck aufpolieren konnte, aber sie wusste zu wenig über das Spiel, um zu wissen, welche Karte ihm gefallen könnte oder bräuchte.

Fragend kratzte sie sich am Kopf und zog ihren Schal enger um den Hals, ehe sie das Kaufhaus verließ und auf den Weihnachtsmarkt ging. Eine gute halbe Stunde hatte sie noch übrig, ehe sie zurück zum Treffpunkt müsste.

Zum Glück war der Markt recht leer, so dass sie sich noch mal in aller Ruhe nach etwas passendem umsehen konnte.

Ein Kettenanhänger hatte er schon und ein Armband war eindeutig zu weiblich. Dennoch blieb sie am Stand mit dem Schmuck stehen.

Ihr Blick hing auf einer Taschenuhr mit Kette, die an der Weste befestigt wurde. Die Uhr war silbern und auf dem Deckel war ein Drach eingraviert worden.

Neugierig musterte sie das kleine Wunderwerk und nahm es in die Hand. Das Gewicht war leicht und der Deckel ließ sich problemlos öffnen und wieder schließen.

Der Preis war auch recht passabel, aber wirklich vom Hocker riss sie die Idee noch nicht. Irgendetwas fehlte. Aber was, kam ihr noch nicht in den Sinn.

Dennoch kaufte sie die kleine Taschenuhr und schob sie in die Einkaufstüte.

Seufzend ging sie weiter.

Noch immer spukte ihr im Kopf herum, was eben im Büro vorgefallen war.

Wie konnte sie sich nur so mitreißen lassen? Das war das Dümmste, was sie hätte tun können!

Seufzend ging sie zurück zum Kaufhaus und fuhr sich kurz durch die Haare.

Die Worte hingen ihr noch immer im Kopf und der Anblick seines blassen Gesichts wollte Naomie auch nicht aus dem Kopf gehen.

Sie fragte sich, was passiert war, dass er so blass gewesen war und ausgesehen hatte, als wäre er kurz davor umzukippen. Aber er machte auch nicht den Mund auf! Das war etwas, wofür sie ihn am liebsten jedes Mal einen Tritt in den Hintern geben wollte.

Er presste ihr alle möglichen Infos raus, aber selbst sprach er nie über sich oder was in ihm vorging.

Was wusste sie schon darüber, was in ihm vor sich ging? Im Grunde wusste sie nichts und dann hatte sie nichts besseres zu tun, als sich auch noch zu verlieben!

Aber so gut wie im Moment hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt, egal, wie sehr ihr Herz schmerzte. Immerhin glaubte sie nicht daran, dass er je das selbe fühlen würde wie sie.

Es war seit der Trennung von ihrem Ex ein wunderbares Gefühl und sie fühlte sich lebendig. Das Herzklopfen sagte ihr, dass sie endlich losgelassen hatte und der Schmerz, dass er nicht das selbe empfindet wie sie, würde auch vorbei gehen.

Es waren nicht mehr viele Tage, dann hatte sie auch Urlaub und dann konnte im neuen Jahr auch alles wieder seinen gewohnten Gang gehen. Sie würde nicht mehr für ihn arbeiten, ihre Begegnungen wären vorbei und Mokuba…

An den kleinen Kaiba hatte sie bisher wenig gedacht. Er war ihr als Freund ziemlich schnell ans Herz gewachsen mit seiner kindlichen, unschuldigen Art und dem Schalk im Nacken, der hin und wieder in seinen Augen aufblitze.

Grundlos konnte sie ihn nicht vor den Kopf stoßen. Das zwischen seinem Bruder und ihr hatte nichts mit ihm zu tun und deswegen ihm die Freundschaft zu kündigen, wäre kindisch.

Sie konnte also nur ein wenig Abstand suchen und hoffen, dass ihre Hormone sich schnell wieder im Griff hatten, ehe der Kleine etwas merken würde. Er sollte am wenigstens drunter leiden, wenn sie sich mit seinem älteren Bruder in der Wolle hatte oder sonstige Dinge zwischen ihnen schief liefen.

Sie musste auch an Joey denken.

Er war so nett zu ihr gewesen und in letzter Zeit hatte sie keine Zeit für ihn gehabt. Dabei hatte er sich als ebenso guten Kumpel bewiesen, aber durch die ganze Arbeit und die Sache mit Seto war er in den Hintergrund gerückt.

Aber im Moment war ihr Leben einfach chaotisch.

Naomie quetschte sich zwischen einer Gruppe Frauen durch, die im Eingangsbereich des Kaufhauses standen und sich unterhielten.

Eigentlich war ihr der Appetit vergangen, aber Siegfried versetzen wollte sie auch nicht, weshalb sie zum vereinbarten Treffpunkt ging. Außerdem würde sie entweder von ihm, Pegasus oder Seto was anhören dürfen, dass es ungesund sei nichts zu essen.

Beim Imbiss saßen noch immer Joey und seine Freunde.

Als er sie erblickte stand er auf und kam auf sie zu.

„Hei, magst du dich zu uns setzen?“, fragte er direkt und grinste sie breit an. In seinem Haar hingen noch immer Reste vom Dekoschnee, den sie zuletzt benutzt hatte.

Naomie grinste zurück und fischte die Überreste aus seinem blonden Haare.

„Ne, ich bin verabredet zum Essen“, antwortete sie, „Halt still, du hast immer noch Schnee im Haar.“

„Wieder mit Siegfried?“, fragte er und sie nickte zur Antwort und warf die Kunstflocken in den nächstbesten Mülleimer. Naomie entging nicht, dass Joey das Gesicht verzogen hatte.

„Hör mal“, begann er vorsichtig und sie sah auf.

„Was denn?“

„Du solltest dich nicht zu sehr auf Siegfried einlassen“, fuhr Joey fort und an seinem Blick konnte sie sehen, dass er sich Sorgen machte. Fragend sah sie den Blondschopf an. Etwas Nervös sah er kurz zur Decke, als müsste er genau überlegen, was er sagen sollte.

Wollte er ihr jetzt auch sagen, sie sollte sich von ihm fern halten?

Bei dem Gedanken zog sich ihr Magen zusammen.

So langsam fragte sie sich, ob sie ein kleines Kind war, dass jeder meinte, sie vor irgendwem warnen zu müssen.

„Was ist los?“, fragte sie, als er nicht weiter sprach.

„Naja…Kaiba und er…“

„Kennen sich von früher?“, beendete sie den Satz und verschränkte die Arme vor der Brust, „Das weiß ich. So wie die zwei sich benehmen, ist mir das schon von Anfang an klar gewesen.“

„Weißt du auch, was passiert ist?“, fragte er.

„Ich kann es mir denken“, sagte sie, „Aber hör mal, ich kann auf mich aufpassen. Ich komme mit Siegfried super klar.“

„Ja, aber Kaiba nicht.“

„Kaiba ist vielleicht grade mein Boss, aber nicht mein Vormund“, konterte sie.

„Ich weiß, ich wollte dir auch nichts vorschreiben“, beteuerte er und hob abwehrend die Arme, „Ich mach mir nur Sorgen. Nicht dass du in den Klinsch zwischen Kaiba und Pegasus oder Kaiba und Siegfried rein stolperst.“

Sie nickte. Wenn Joey nur wüsste. Dafür war es nämlich schon zu spät. Immerhin strafte Kaiba sie schon mit kalten Blicken und glänzender Ignoranz in den letzten Tagen.

„Ähm was anderes…du bist doch auch eingeladen bei der Gala, oder?“

„Ja, wieso?“

„Hast du schon ein Date?“

Perplex sah sie Joey an. Wollte er sie ernsthaft fragen, ob sie mit ihm hingehen würde oder was würde das werden?

„Ähm bisher noch nicht“, antwortete sie langsam. Eigentlich hoffte sie ja, dass Seto sie fragen würde, aber sie glaubte fast nicht mehr dran.

„Naja würdest du dann mit mir…?“

„Hingehen?“ Naomie stieß die Luft aus. Wie sagte sie jetzt höflich, dass sie sich freihalten wollte?

Zaghaft nickte er nun.

„Naja…ich weiß nicht, ob ich es rechtzeitig schaffen werde. Kaiba schickt mich auf eine Fotomesse“, antwortete sie, „Und um ehrlich zu sein, ich hatte gehofft, jemand anderer würde mich fragen.“

Es fiel ihr nicht leicht ihm einen Korb zu geben. Immerhin wusste sie, wie viel Mut es ihn kosten musste sie zu fragen. Sein enttäuschter Blick war kaum auszuhalten.

„Du meinst, du hoffst, dass Kaiba…?“

Naomie schwieg und biss sich kurz auf die Lippen. Er hatte sie ertappt und sein Gesichtsausdruck verhärtete sich.

„Bitte versteh es nicht falsch…“, setzte sie zaghaft an, doch er unterbrach sie.

„Woran liegt es?“, fragte er kühl.

„Wie?“

„Liegt es daran, dass ich nicht so viel Geld habe?“

„Was? Nein!“

„Woran dann, dass du lieber auf den Arsch wartest?“

„Ich…“ Sie überlegte, ob sie ihm die Wahrheit sagen sollte und sah zu Boden. Joey aber wartete gar nicht erst auf eine Erklärung.

„Kommst du wenigstens zur Weihnachtsfeier bei Yugi?“

„Ich kann es dir nicht versprechen. Grade ist alles ziemlich chaotisch und ich überlege eher weg zu fahren, um ein wenig zur Ruhe zu kommen.“ Ob Siegfried was dagegen hätte, wenn sie sich bei ihm einquartierte?

Joey schob seine Hände in den Taschen. „Was ist los mit dir? Du benimmst dich total komisch seit du bei Kaiba arbeitest!“

„Ich weiß. Es tut mir leid“, murmelte sie und schaffte es nicht den Blick stand zu halten.

Naomie hörte, wie Joey aufseufzte und im nächsten Moment spürte sie, wie eine Hand auf ihrer Schulter lag und sie freundschaftlich drückte.

„Gut, ich seh schon, du kannst es nicht erklären“, sagte er ruhig und sie hörte trotzdem seinen Unmut in der Stimme, „Aber lass dir gesagt sein, Kaiba ist auch kein richtiger Kaiba.“

Fragend sah sie auf. Was meinte er damit? „Wie kommst du jetzt darauf?“

„Warum solltest du darauf warten, dass er dich um ein Date bittet, wenn nicht wegen dem Geld?“, fragte er, „Wegen seines Charakters bestimmt nicht.“

„Aber mir geht es nicht um das Geld!“, entgegnete sie.

„Es muss dir nicht unangenehm sein. Ich bin nur enttäuscht. Ich hab dich nicht für so eine gehalten.“

„Joey, ich bin auch nicht so eine!“, erwiderte sie und Panik stieg in ihr auf. Glaubte er das tatsächlich?

„Ist schon gut“, sagte er.

„Joey, hör mir zu. Das ist ganz anders…“

„Und wie?“

„Er…also…ich….“ Sie seufzte auf. Nun fehlten ihr die Worte. „Wir haben uns geküsst, okay? Ich steh auf ihn, ich bin ihn in verliebt. Nur deswegen. Das hat mit dem Geld nichts zu tun!“

Er sah sie mit großen Augen an. Offenbar überraschte es ihn nicht.

„Und du bist sicher, dass es mit dem Geld nichts zu tun hat?“, fragte er.

„Absolut sicher!“

„Deshalb dein komisches Benehmen und eurer Du und Sie Spiel?“

„Das Benehmen vielleicht und das Spielchen geht von ihm aus. Das musst du ihn fragen, was das soll.“

Der Blonde sah sie verständnislos an und sie befürchtete, er würde sie jeden Moment auslachen.

„Dann findest du es nicht schlimm, dass er in Wahrheit kein richtiger Kaiba ist und nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde?“

Naomie lachte auf. „Bin ich das etwa? Es ist interessant, aber schöner wäre es gewesen, ich hätte es von ihm erfahren, statt von dir.“

Joey setzte zum Sprechen an, doch das Klingeln ihres Handys unterbrach sie. Schnell wühlte Naomie in ihrer Tasche und zog es raus. Auf dem Display war Kaibas Nummer zu sehen. Roch er es oder hatte er eine Antenne, dass er wusste, dass sie über ihn redeten?

„Ich geh wieder. Wir sehen uns!“, flüsterte Joey und Naomie nickte, während sie auf „Annahme“ drückte.

„Hallo?“

„Wo steckst du?“, fragte Kaiba sofort, ohne ein Wort der Begrüßung. Seine Stimme klang kühl, aber nicht eiskalt. Auch war jegliche Unruhe, die vorhin von ihm Besitz ergriffen hatte verschwunden. Er klang so wie vorher, als sie noch nicht mit ihm gearbeitet hatte.

„Was Essen. Das habe ich dir doch gesagt!“, erwiderte sie und winkte Joey zum Abschied, sie sah Siegfried näher kommen und winkte auch ihm leicht.

„Wo genau? Denn in der Kantine bist du nicht!“

„Vermisst du mich etwa?“, fragte sie neckisch mit einem frechen Grinsen.

„Werde nicht lächerlich!“, gab er kalt zurück.

„Was dann? Hast du mich gesucht?“

Stille. Ein Augenblick verstrich und Siegfried stand nun neben ihr. Er hatte es endlich geschafft sich durch die Masse zu ihr durch zu quetschen.

„Wer ist das?“, flüsterte er leise.

„Seto“, formte sie stumm mit den Lippen.

„Ich brauch dich hier“, gab er schließlich von sich, „Es wäre also gut, wenn du so schnell es geht wieder hier bist und in mein Büro kommst. Wir müssen was bereden!“

„Oh und was?“

„Einiges. Unter anderem die Auswertung der Fotos und die Messe.“

„Apropos…Beweg deinen Hintern schon mal in Maske, denn der einzige Promi der noch auf einem Plakat fehlt bist du.“

„Träum weiter.“

„Das ist kein Traum. Du wirst gleich fällig sein vor der Kamera.“ Ihre Stimme klang fest und entschlossen, duldete keine Widerworte und war sicher, dass sie Recht behalten würde.

„Nicht mal zehn Pferde bringen mich dazu.“

„Ich bin auch keine zehn Pferde und werde deinen Hintern trotzdem vor die Kamera kriegen.“ Sie lachte leicht.

„Wir werden sehen. Immerhin habe ich keine Lust, dass du weiß Gott was mit den Fotos von mir anstellst.“

„Ach Mist!“, konterte sie mit vor Ironie triefender Stimme, „Jetzt hast du mich aber erwischt. Dabei wollte ich daraus ein Pin up Kalender machen und an deine Fangirls verschachern.“

„Wenn du das wagst….“, sagte er drohend. Zumindest klang es so, als würde er es versuchen, denn es war deutlich etwas Amüsiertes in seiner Stimme, als müsse er sich das Lachen verkneifen.

„Ja?“

„Beweg einfach deinen Hintern wieder in die Firma“, sagte er ernst und legte wortlos auf.

Seufzend schob sie das Handy wieder in ihre Jackentasche.

„Was wollte Kaiba?“, fragte Siegfried, der geduldig neben ihr gestanden und gewartet hatte.

„Er sucht mich. Ich soll zurück ins Büro“, seufzte sie und sah ihn entschuldigend an.

„Was ist mit unserem Essen?“, fragte er besorgt.

„Der Chef ruft“, sagte sie und verzog ein wenig das Gesicht.

„Kaiba kann warten!“, entfuhr es ihm, „Du hast Pause!“

„Ich weiß, aber offenbar ist es dringend.“

„Bei ihm ist es immer dringend“, brummte Siegfried und sie wusste, sie hatte ihn verärgert. „Wir holen das dann eben heute abend nach.“

Siegfried brummte. „Dir steht eine Mittagspause aber zu!“

„Ich weiß, aber vielleicht verschiebt sie sich ja nur?“, versuchte sie es versöhnlich und prallte gegen Siegfrieds Brust, als eine Frau sie zur Seite schubste.

Sie brummte etwas unverständliches, dass die Leute doch nur unnütz im Weg stünden. Finster sah Naomie ihr nach und löste sich von dem Firmenchef ihr gegenüber. Sie murmelte eine kurze Entschuldigung an Siegfried und schob sich ein paar Haare aus dem Gesicht, als sie sich von ihm löste.

Ihr behagte es auch nicht zurück in die Firma zu müssen. Was wäre, wenn es endlich bei ihm Klick gemacht hatte und er sie gar nicht brauchte, sondern mit ihr darüber reden wollte? Bei dem Gedanken schnürte sich ihr die Kehle zu.

„Du glaubst doch nicht, dass es sich nur verschiebt, oder?“ Ihr Gegenüber sah sie skeptisch an und Naomie schüttelte den Kopf.

„Nein, aber was soll ich dann machen?“

„Lass mich mit ihm telefonieren und ich verschaff dir deine Pause“, antwortete er schnell und mit einem frechen Grinsen. Er griff in ihre Manteltasche, kitzelte sie dabei, so dass sie auflachen musste.

Naomie drehte sich weg und er schlang beide Arme um sie und versuchte ihr Hand zu packen.

„Nicht“, brachte sie raus und lachte, als er sie weiter kitzelte. Sie hörte sein Lachen, als er sie an sich drückte. Sie stieß gegen eine Frau mit Kind und brachte kichernd eine Entschuldigung hervor.

Siegfried hörte auf, doch los ließ er sie noch nicht.

„Du solltest mich los lassen“, murmelte sie verlegen. Wieso hielt er sie noch fest? Was hatte er vor?

Sein warmer Atem kitzelte sie an der Wange und sie spürte, wie seine Brust sich hob und senkte. Sie hatte das Gefühl eines Déjà-vu. Sie fühlte sich zurück versetzt in den Moment, als sie bei Seto in der Wanne gesessen hatte. Er hatte sie fast genauso im Arm gehalten.

„Kaiba tut dir echt nicht gut“, murmelte Siegfried an ihrem Ohr, „Du brauchst dringend eine Pause und Ablenkung. Komm mit mir. Verbring deinen Urlaub bei mir zu Hause.“

„Ich…“ Sie stockte. Auf der einen Seite hatte er recht. Sie brauchte wirklich etwas Abstand und Ruhe. Ihr Instinkt alles zu packen und fort zu gehen, war auch schon groß und es könnte ihr helfen sich von Kaiba zu lösen.

„Ich krieg keine Luft“, presste sie raus und sofort ließ Siegfried sie los und sie atemte tief durch. Der Geruch von frisch gebratenem Gemüse und Nudeln drang in ihre Nase. Ihr Magen knurrte leise.

„Also?“, fragte er abwartend.

Eine leichte Panik schnürrte ihr die Luft ab. Was sollte sie antworten? Eigentlich hatte sie ja auch schon mit dem Gedanken gespielt sich für die Urlaubszeit bei ihm einzunisten.

„Ich überlege es mir“, antwortete sie zögerlich und wandte sich um zum gehen. Immerhin wartete ein grummliger Firmenchef auf sie.

„Warte“, sagte er und hielt sie an der Hand fest, „Antworte mir jetzt. Denn ich bin sicher, wenn du bei Kaiba warst, wirst du nein sagen.“

„Ich muss aber los“, sagte sie etwas abgehetzt. Es war bestimmt schon zehn Minuten her, dass Kaiba sie angerufen hatte und er würde bestimmt nicht ewig auf sie warten und zur Not ein weiteres Mal bei ihr anrufen.

„Ich lass dich nicht gehen, ehe du mir nicht antwortest.“ Seine Stimme klang ernst, aber auch nicht zu ernst. Sie konnte immer noch etwas ruhiges darin hören, auch etwas neckendes.

„Hei…das nennt man bedrängen“, sagte sie herausfordernd.

„Und? Ich halte dich doch nur fest.“ Er grinste sie frech an.

Ergeben seufzte sie auf. „Na gut, ich glaub eine Auszeit schadet nicht. Also gut.“

Sein Griff lockerte sich. „Das freut mich, dann schreibe ich sofort meinem Personal, dass sie das Gästezimmer herrichten sollen. Was isst du am liebsten? Was magst du gar nicht? Hast du Allergien?“, fragte er sofort und sie fühlte sich kurz überrumpelt. „Ich werde dir die Umgebung zeigen. Du wirst es lieben und du wirst auch gute Motive zum fotografieren haben! Wir können direkt nach der Spendengala an dem Morgen los fliegen!“

„Wow…nicht so schnell!“, zügelte sie ihn und lachte auf über seinen Übermut.

„Ich freu mich nur, dass du mitkommst! Mein Bruder ist nämlich mit Freunden in den Alpen unterwegs und alleine wäre es ziemliche dröge!“

„Ah verstehe, dann bin ich nur Ersatz?“ Gespielt beleidigt wandte sie den Kopf zur Seite.

„Ach so ein Unsinn!“, sagte er abwehrend, „Also mach mir eine Liste, damit mein Koch Bescheid weiß, sonst kriegst du Gänseleber in Minzsoße oder sowas!“

„Igitt! Ist gut, ich mach dir eine Liste, aber nach der Gala kann ich nicht sofort mit dir mitfahren“, sagte sie, „Ich habe Mokuba versprochen, dass ich mir an seinem letzten Schultag die Aufführung ansehe.“

„Muss das sein?“

„Ich habe es versprochen und auch gesagt, dass ich seinen Auftritt fest halte.“

„Naja…dem kleinen Kaiba kann man ja doch nichts abschlagen.“

Wissend sah Naomie ihn an und nickte. „Eben, aber jetzt muss ich wirklich los! Wir sehen uns später.“

„Ja, bis später!“

Nur ungern ließ sie ihn dort stehen und ging zurück, doch eine Wahl hatte sie nicht, wenn sie den Job weiter machen wollte.

Mit schnellen Schritten ging sie zurück in die Kaiba Corporation, drängte sich an den vielen Leuten vorbei und rannte durch die Straße.

Vor der Eingangstür stand ein Paket wagen und der Lieferant holte gerade mehrere Pakete aus seinem Wagen und legte sie in einen Rollwagen.

Die Päckchen und Pakete stapelten sich bereits und Naomie konnte sich nicht vorstellen, dass es nur Büromaterial war. So viele einzelne Päckchen für Stifte oder Kopierpapier würde eine Firma nicht nehmen. Zumal hätte die Sekretärin ziemlich dämlich sein müssen und alles bei unterschiedlichen Firmen bestellen müssen.

Ein Verdacht beschlich Naomie und mit einem Mal hatte sie das Gefühl, dass ihr Geschenk eine ziemlich dumme Idee war.

Wenn sie die Pakete so betrachtete, mussten sich Setos Fans einiges einfallen lassen haben, um ihm etwas zu schenken. Da war so eine Taschenuhr doch nichts gegen. Aber sicherlich wurde er auch wieder mit Schokolade zugepflastert.

„Verzeihung!“, rief der Paketbote und schob den Rollwagen an ihr vorbei. Sie folgte ihm und ging am Empfang vorbei, wo er die Sachen als geliefert unterschreiben ließ.

„Wo sollen die hin?“, fragte er seufzend und Naomie konnte nichts anderes als Mitleid für den Mann empfinden, der grade jetzt so viel auszuliefern hatte.

„In die oberste Etage“, sagte die Frau am Empfang und erblickte sie. „Frau Kuzuki, könnten Sie den Herren nach oben führen? Dann muss ich den Sicherheitsdienst nicht rufen, der ihn begleitet.“

Bittend sah die Frau sie an und Naomie nickte. „Ja, ich muss eh zum Chef.“

„Ah, das trifft sich gut“, sagte sie freudestrahlend und etwas blitzte in ihren Augen auf. „Könnten Sie mir den Gefallen tun und die zwei Postwannen mit nach oben nehmen?“

Sie holte hinter ihrem Schreibtisch die Boxen hervor, die förmlich überquollen.

„Ach du heilige…“ Naomie unterbrach sich. Jetzt wusste sie, wieso ihre Augen so aufgeblitzt hatten. Die Frau hatte endlich einen Deppen gefunden, der ihr die dämlichen Wannen tragen würde!

„Ähm ja, ich versuch es“, sagte sie und nahm eine Wanne auf die Arme. Sie roch verschiedene Düfte, die ihr in die Nase stiegen und eindeutig aus den Briefen kamen. Auch das war sicherlich Fanpost und mitunter kleine Geschenke von den weiblichen Fans.

Etwas missmutig stemmte sie die schwere Wanne. Seit wann wogen Briefe nur so viele Tonnen?

„Geht es? Ich kann eine Wanne noch in den Wagen legen“, bot der Paketbote an und nahm die zweite Post.

„Das geht, danke!“, sagte sie erleichtert, dass er ihr das zweite Gewicht ersparte.

„Danke schön!“, trällerte die Empfangsdame zufrieden, dass sie ihnen die Sachen aufbrummen konnte. Naomie hatte große Lust zum Papiervernichter in den Keller zu gehen und die ganzen Pakete und Briefe da rein zu werfen.

Aber das konnte sie nicht machen. Immerhin hatten sich die Mädchen Mühe gegeben. Aber vermutlich waren die Sachen um einiges besser, als das, was sie in ihrer kleinen Tasche hatte.

Als der Aufzug da war, ließ sie den Paketboten einsteigen und folgte ihm. Sie drückte den Knopf und schwiegen sich die Fahrt nach oben an. Es war unbehaglich, doch sie wusste nicht, was sie sagen sollte.

Ihr Handy fing an zu klingeln und genervt verzog sie das Gesicht. Der Vibrationsalarm kitzelte sie am Bein und es schien sie penetrant anzuschreien mit dem Klingelton, dass sie endlich rangehen sollte.

Aber sie hatte keine Hand frei, um ran zu gehen und sicherlich war es auch Kaiba, der keinerlei Geduld hatte.

„Soll ich die Box nehmen?“, fragte der Mann plötzlich.

„Nein, ist nur der Chef. Ich bin ja gleich da“, sagte sie und versuchte abzuwinken, ohne dass ihr die Wanne aus der Hand fiel.

Sie suchte neuen Halt und stieg aus dem Fahrstuhl. Zielsicher steuerte sie auf die Vorzimmerdame zu und der Paketbote folgte ihr.

„Wohin damit?“, sagte sie und deutete auf die Sachen.

„Stellt da zu den anderen“, sagte sie und Naomie sah in eine unauffällige Ecke, wo bereits eine weitere Briefwanne wartete und sich Pakete stapelte.

„Ach du scheiße!“, entfuhr es ihr unwillkürlich.

Wie viele Fans hatte Kaiba? Innerlich schüttelte die den Kopf und stellte die Sachen ab. So langsam hatte sie das Gefühl, dass sie ebenfalls zu einem seiner Fans wurde. Vielleicht waren ihre Gefühle auch genau das? Reines gefangirle und doch nichts Ernstes?

Mit einem Mal fühlte sie sich nicht so sicher in ihren Gefühlen und sie zweifelte daran, ob das so eine gute Idee gewesen war, ihm das indirekt zu sagen.

Natürlich war es keine gute Idee gewesen, aber wenn sie nicht anders war als viele andere Fans auch, war es umso bescheuerter gewesen, ihm das zu sagen.

Unsicher sah sie zur Bürotür. Die Angst schlich in ihre Glieder und ihre Wangen färbten sich. Was sollte sie tun, wenn er sie fragen würde, ob er gemeint war? Sie konnte nicht lügen!

Ihr Herz pochte vor Aufregung und Naomie zuckte zusammen, als die Tür seines Büros aufging. Doch es war nur Pegasus, der mit einem süffisanten Lächeln hinaus ging.

„Wir sehen uns bei deiner Gala, kleiner Kaiba!“, sagte er grinsend und warf seine Haare zurück, „Und denk dran, was ich dir gesagt habe. Immer lieb sein!“

Sie hörte Seto schnauben und die Tür schloss sich.

Grinsend und mit einem leichten Lachen auf den Lippen ging Pegasus in ihre Richtung. Als er sie sah, hielt er inne.

„Ah, wie gut, dass ich dich noch sehe!“, sagte er fröhlich und mit einem breiten Lächeln, „Ich muss mich nämlich verabschieden, aber keine Sorge, wir sehen uns bei der Gala wieder.“

„Was ist passiert?“, fragte Naomie überrascht. So viel sie wusste, waren doch alle noch hier fest eingebunden in der Planung.

„Die Geschäfte rufen. Ich werde in meiner Firma gebraucht“, sagte er leichthin und sie fragte sich, ob es wirklich nur eine Kleinigkeit war, so wie es sich anhörte.

„Aber mach dir keine Sorgen, das wird alles großartig laufen!“ Es klang, als würde nicht im geringsten daran zweifeln. „Und lass dich bloß nicht von Kaiba ärgern.“

Naomie nickte. „Keine Sorge, das werde ich nicht.“

„Achja…ehe ich es vergesse.“ Er nahm etwas aus seinem Aktenkoffer, den er bei sich trug. „Ich habe hier etwas für dich. Als kleines Geschenk für deine Arbeit.“

Pegasus überreichte ihr eine schwarze Metallbox. Sie fühlte sich schwer an und nichts bewegte sich darin.

„Was ist das?“

„Das neueste Kartenset“, antwortete er verschwörerisch und senkte die Stimme. Kurz ging sein Blick zu Kaibas Bürotür, die noch verschlossen war. „Besser gesagt…es ist eine vollständige Kartenbox mit den neuesten Duell Karten. Die gibt es erst im neuen Jahr auf dem Markt. Es ist das komplette Set der Serie mit allen Special- und Sondereditionen, sowie den seltenen Karten.“

„Das ist wirklich nett, aber…“

„Sag nicht, dass du es nicht annehmen kannst!“, sagte er theatralisch.

„Nein, das nicht, aber ich spiele das doch nicht. Wäre es für Kaiba nicht besser geeignet?“

„Dann weißt du doch, was du damit machen kannst. Immerhin steht Weihnachten vor der Tür“, zwinkerte Pegasus ihr zu und er senkte die Stimme weiter, „Außerdem würde er es von mir nicht annehmen und glaube mir, keines seiner Fangirls wird sowas in den Paketen haben und sein Herz führt über dieses Spiel.“

Er deutete mit dem Finger nachdrücklich auf die Box. Woher wusste er von ihren Gefühlen? Hatte Siegfried etwa gepetzt oder war es so offensichtlich gewesen?

„Offensichtlich“, sagte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen und Naomie zuckte zusammen. „Man sieht es an deiner Nasenspitze und ich war auch mal so alt.“

Er grinste sie an.

„Naomie, wo bleibst du?“, fragte eine fauchende Stimme und erneut zuckte sie zusammen.

Ihr Blick ging zur Bürotür, die bis eben noch verschlossen gewesen war. Mit verschränkten Armen lehnte Seto am Türrahmen und musterte Pegasus kalt.

„Oh keine Sorge, deine kleine Freundin, kommt sofort!“, sagte der Firmenchef lässig zu ihm und stellte sich so vor ihr hin, dass sie schnell die Box in der Tasche verstecken konnte. „Wir sehen uns in ein paar Tagen wieder.“

Pegasus ging zum Aufzug. Sie hatte es geschafft die Box zu verstecken und hoffte, dass Seto sie nicht gesehen hatte.

„Da bist du endlich!“, sagte er mit kühler Stimme zu ihr und ersparte sich jegliche Begrüßung.

„Herr Kaiba, es sind weitere Briefe und Pakete für sie eingetroffen“, sagte sie Sekretärin dazwischen und seine blauen Augen glitten kurz über den Stapel in der Ecke.

Angewidert rümpfte er die Nase, als wolle er die Sachen auch direkt in den Keller in den Schredder stecken lassen.

„Sortieren Sie die Sachen. Ich kümmere mich später darum“, antwortete er und winkte Naomie in sein Büro.

Ob er sich später darum kümmern würde, bezweifelte sie. Sicherlich würde Mokuba sich den Spaß machen und die Geschenke auspacken.

Aber eines wusste sie. In keinem der Pakete würde so ein Kartenset drin sein, wie das, was sie von Pegasus bekommen hatte.

Mit einem zufriedenen Grinsen ging sie ein Büro.

„Wo hast du solange gesteckt?“, fragte er gereizt und doch halbwegs ruhig.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  KiraNear
2015-02-09T13:22:35+00:00 09.02.2015 14:22
Oh Mann, Joey >_<
Eigentlich müsste er sie doch besser kennen, um zu wissen, dass sie wirklich nicht so eine ist. Ob er das ernst meint so, oder ob da einfach nur die Eifersucht aus ihm spricht?

Hm, Seto sollte aber weiterdenken - ein Pin-up Kalender mit ihm gehen bestimmt weg wie die warmen Semmeln XD
Von:  Rewand
2015-01-21T13:02:20+00:00 21.01.2015 14:02
Hi
Ich freue mich das du weiter schreibst.
Ich bin schon gespannt was jetzt passiert!!!
Richtig gemein, dass du dort aufhörst zu schreiben, wenn es richtig spannend wird ;-)

Lg
Von:  Sonea2689
2015-01-18T20:30:24+00:00 18.01.2015 21:30
guten Abend!
ich möchte mich nun doch mal zu Wort melden. bin sonst kein kommi Schreiber.
das ist eine wirklich tolle und vor allem abwechslungsreiche Geschichte. bin jedes mal wieder überrascht in welche verschiedene Richtungen die Story läuft. man kann aber auch nix voraus sagen :-D dein schreibstil ist auch sehr angenehm und richtig schön detailreich. mach auf jeden Fall weiter so :-)


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