Zum Inhalt der Seite

Stuck in your mind

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 16

Als ich aufwachte, war die Sonne schon am Untergehen. Ich wurde von einem warmen Rosarot am Himmel empfangen. Itachi hatte sich mittlerweile wieder hier eingefunden, sein Partner war auch auf den Beinen. Bei einem Gespräch hörte ich Itachi ihn Deidara nennen, ich nahm an, das wäre also sein Name. Ich stand langsam auf, um Schwindelanfälle zu vermeiden, und streckte erst einmal meine zähen Glieder und Muskeln. Zögerlich machte ich einen Schritt auf sie zu und stoppte, als ich mir meiner Position erneut bewusst wurde. Ich war im Moment keine Gefährtin mehr, wie bei Sasuke. Ich war eine Geisel. Also drehte ich mich wieder um und setzte mich an einen Baum. Hätten die beiden Akatsukis etwas dagegen gehabt, hätten sie mich schon lange aufgehalten, würde ich sagen.

Ich vergaß die wideren Umstände und beobachtete den Himmel bei seinem Farbenspiel. Was man wohl mit mir vorhatte? Und ob sich mir eine Gelegenheit bot, zu fliehen? Allzu lange durfte ich die Ruhe vor dem Sturm nicht genießen, bald erschienen noch zwei weitere Akatsukis. Was wollten vier Nukenin hier? Zu meiner Missgunst war unter ihnen nun auch der zweite, jungenhafte rothaarige Akatsuki, der Sasuke, mich und die anderen zusammen mit Deidara angegriffen hatte. Der letzte war mir unbekannt, ich befand seine glatten, zurückgekämmten Haare für seltsam.

Mir schien, sie waren im Gespräch; Deidara zeigte auf einmal hinüber zu mir, neugierig sah ich zurück. Sie durchbohrten mich förmlich mit ihren Blicken. Schon aus der Ferne konnte ich beobachten, wie der Rothaarige sein Gesicht verzog. Mit ihm hatte ich ja auch schon Bekanntschaft gemacht. Bevor ich mir irgendwelche Probleme aufhalste, stand ich rasch auf und trat etwas näher zu ihnen.

"Wir brechen auf.", kündigte mir Itachi an. Also wollten sie mich lebend irgendwo hin bringen.

"Warum so viele?" Mich interessierte tatsächlich mehr, warum es vier Nukenin brauchte, um ein Mädchen zu eskortieren, als wohin sie mich brachten.

"Weil du hilflos bist."

"Hm." Da hatte er wohl Recht, man musste sich nur meinen mageren Körper ansehen. Mich sicher wegzubringen nahmen sie scheinbar ziemlich ernst.

Um genau zu wissen, wie sehr außer Form ich war, müsste ich allerdings erst einmal erfahren, wie lange ich weggesperrt gewesen war. Dies war aber nicht der richtige Zeitpunkt, so etwas zu erfragen. Offenbar hatten sie es recht eilig.

Als wir los wollten, stellten die vier sich in Formation um mich herum auf. Itachi nannte meine rothaarige Nemesis Sasori und wies ihm an, mit ihm hinter mir zu bleiben. Deidara und dem Vierten, der anscheinend Hidan hieß und nicht minder nach unangenehmer Gesellschaft aussah wie der Rest, ordnete er an, mir voraus zu gehen, jedoch nicht zu weit vorzupreschen.

"Auf geht's."

Wir rannten los, sie gaben die Richtung streng vor. Itachi und dieser Hidan bewegten sich mit mir am Boden während Deidara und Sasori durch die Bäume sprangen. Daran, wie schwer ich mich tat, den Beiden vor mir hinterher zu kommen, wurde mir bewusst, wie langsam ich war. Ich konnte einfach nicht schneller. Nur Itachi und dieser Sasori erbarmten sich, mit meinem Tempo mitzuhalten. Außer Form, huh. Ich glaube, ich war weitaus mehr als das. Aber ich musste zugeben, dass es gut tat, wieder zu laufen.

Die Landschaft Wald ließen wir bald hinter uns, wir durchquerten gerade eine Hochebene, als ich langsamer wurde und zum Stehen kam. Schwer atmend stützte ich mich auf den Knien ab.

"Pause... bitte!"

Es erklang ein angenervtes Seufzen. Was nicht ging, ging nun einmal nicht. Die vier willigten ein und führten mich zu einer nicht ganz so offenen Stelle. Wir konnten ja nicht mitten auf einer Wiese bleiben, wo uns jeder sehen konnte und wo weit und breit kein einziger Baum, Busch oder Ähnliches war. Während dem Stopp schaffte Itachi es nach einigem Gezeter meinerseits wieder, mir dieses medizinische Zeug zu verabreichen.

Mein Leben war nur noch verrückt seit ich Konoha verlassen hatte. Letztendlich stellte ich fest, dass ein Leben als Nukenin wohl nichts für mich war. Ich hatte zwar bis jetzt den Großteil über Begleiter gehabt, doch dieser Fakt erwies sich als nutzlos. Selbst mit Sasuke war ich gefasst worden. Und wo war ich nun? Entführt von Akatsuki, in einem Zustand, an den ich wirklich nicht mehr denken wollte. Itachi meinte, wenn ich überleben wollte, müsste ich ihren Anweisungen ohne Widerrede folgen. Aber ich war da sehr skeptisch, ich vertraute keinem von ihnen. Der einzige Grund, warum ich mich nicht einfach irgendwie umbringen ließ, war meine starke Sehnsucht, endlich frei von Allen zu sein. Ich wollte herausfinden, was für Stimmen ich in meinem Dämmerzustand gehört hatte. Das war, bevor ich in diesem Wald wieder zu mir gekommen war... Ich hatte mir darüber seitdem noch nicht allzu viele Gedanken gemacht, allerdings war es nicht zu leugnen: Irgendwas war daran absurd und seltsam. Ich musste unbedingt rauskriegen, was passiert war.

Nach der Pause trabten wir weiter über die Hochebene. Irgendwann gelangten wir wieder in einen Wald. Ich hatte keine Ahnung, wo wir waren, doch das sollte ich bald erfahren. Als es lichter wurde und wir die Waldgrenze überschritten, holten mich Erinnerungen ein. Vor uns lag die große Brücke. Das riesige Loch klaffte nach wie vor in ihrer hinteren Hälfte. Damals hatte ich hier in der Nähe übernachtet, hier war ich auf Naruto und die anderen getroffen, hier hatte das Schicksal beschlossen, mich mit Sasuke zusammenzuführen. Das alles war Vergangenheit. Ich hatte als Nukenin letztendlich noch mehr verloren, als ich es wahrscheinlich hätte, wenn ich nicht geflohen wäre. Und wenn ich dann überdachte, in welcher Situation ich mich gerade befand - gefangen von der momentan vermutlich gefährlichsten Organisation, die es gab - , fing ich an, immer mehr an meinem Entschluss zu zweifeln. War es das alles Wert gewesen?

...Egal. Es war sowieso zu spät.

Bevor wir die Ruine überquerten, schauten sich die vier um und kontrollierten, ob Gefahr bestand. Es war immerhin relativ riskant, sich in offenem Terrain aufzuhalten. Es war das Gleiche wie auf der großen Wiese. So schnell wie möglich scheuchten sie mich auf die andere Seite, von wo aus wir sofort durch den angrenzenden Wald weiterreisten. Ich wunderte mich ja schon die ganze Zeit, warum ich in meinem momentanen Zustand so lange durchgehalten hatte, allerdings machte ich dann doch irgendwann so langsam schlapp.

"Werden wir noch lange unterwegs sein?", wandte ich mich angestrengt keuchend an Itachi.

Nach einigen Sekunden, in denen er mich musterte, antwortete er: "Nimm dich zusammen."

Na super. Das hieß wohl, dass es noch ein Stück war. Ich vermutete, dass in diesem Stabilisator noch ein Aufbaumittel war, der mich eine Weile mit zusätzlicher Energie versorgte. Wir drangen schon etwa seit einer geschätzten halben Stunde in die dunklen Geäste ein, ich kam mir vor, als würde ich immer langsamer. Da Itachi und Sasori stets mit mir Schritt hielten, fiel es mir selbst nicht so auf, jedoch bemerkte es irgendwann sogar ich. Ich gab mir größte Mühe, nicht umzufallen. Ich musste wach bleiben. Sie durften mich nicht umbringen. Ich wollte alles mitbekommen. Doch dann wurden wir plötzlich überfallen. Es war schrecklich...
 

Völlig unerwartet ertönte hinter mir ein tobender Kampfschrei. Erschrocken blickte ich im Laufen über die Schulter, Itachi war zurückgefallen, während Sasori versuchte, an meiner Seite zu bleiben, was aber nicht recht gelang, weil auch er angegriffen wurde.

Ich schämte mich, ihn wiederzusehen. Ich wollte nicht, dass er wieder Schaden durch mich erlitt.

Ich las rasende Wut in Sasukes Augen, als er Itachi mit seinem Katana bearbeitete. Itachi fiel es leicht, ihn mit dem Kunai abzuwehren, er konnte sich allerdings nichts anderem widmen, Sasuke würde nicht lockerlassen. Ich warf einen flüchtigen Blick zu Sasori: Er war mit Suigetsu beschäftigt, der offenbar nach Revanche trachtete. Vielleicht hatten sie mich noch nicht entdeckt... Hidan und Deidara hatten schnell reagiert und waren zu mir gekommen. Ich wollte stehen bleiben und zurück, und zwar wohl kaum, um Itachi oder Sasori zu helfen. Ich wollte zu..

"Denk nicht mal dran!", zischte Deidara , "Los, weiter!"

Mit verzerrter Miene sah ich ihn an und versuchte Regungen in meinem Gesicht zu unterdrücken. Ich rannte weiter. Wir sprangen vorsichtshalber hoch auf die Äste und führten unseren Weg durch die Bäume fort. Ich brachte große Anstrengung dafür auf. Da vernahm ich einen weiteres Angriffsgebrüll und drehte mich reflexartig um. Es war Juugo, erkannte er mich überhaupt wieder? Er machte den Anschein, als wüsste er nicht mehr, was er tat. Diese Mutation war auf seinen gesamten Körper übergesprungen, er war im Begriff uns mir einer gewaltigen Faust zu zerschmettern. Dadurch, dass ich herumgewirbelt war, hatte ich leider keinen Halt mehr und fiel. In derselben Sekunde blitzte eine beeindruckende Sense vor mir auf, die Juugos bestialischen Schlag abwehrte.

"Bring sie weg!!", fauchte Hidan Deidara zu, worauf dieser mich sofort von hinten um die Schultern packte und sich mit mir hinab ins Gebüsch fallen ließ.

Er trug mich noch etwas vom Schauplatz weg, setzte mich schließlich ab und wandte sich zum Gehen - in Richtung Kampf. Wollte er mich jetzt alleine lassen?!

"Warte!!"

"Lauf weiter. Immer geradeaus. Schau, dass du von hier wegkommst! Ich werd' den anderen helfen. Wehe, du lässt dich einfangen! Versteck dich einfach, sobald du etwa 500 Meter weiter bist. Wir kommen nach und holen dich ab. Wir werden dich schon finden."

Ich verstand ja, dass die anderen in der Klemme steckten, aber war das jetzt ein Grund, mich einer derartigen Gefahr auszusetzen? Er war doch mit mir entkommen, er könnte jetzt einfach so schnell wie nur irgend möglich zum Zielort! Nicht, dass ich wollte, dass sie bei mir blieben. Doch ich war hilflos und hatte Angst. Und auf den ersten Blick hatten sie auch nicht vor, mich umzubringen.

Schon war er fort und ich auf mich allein gestellt. Was jetzt? Ich könnte einfach abhauen. Es war dumm von ihm gewesen, mich zurückzulassen. Andererseits war ich zu erschöpft, um weit zu kommen. Wie es schien, vertraute er darauf, dass ich so klug war, nichts Wahnsinniges anzustellen. Ich könnte aber auch wieder zurücklaufen. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, die Akatsukis anzugreifen, und Sasuke damit zu zeigen, dass ich auf seiner Seite war. Dafür war ich ebenfalls wieder zu erschöpft. Ich knirschte mit den Zähnen. Auf mein Gebettel würde Sasuke wohl auch kaum reagieren. Es blieb mir wohl nichts anderes übrig. Mit einem beschämten "Tssk!" drehte ich mich um und lief weiter weg vom Kampfplatz, ich hörte noch deutlich Schreie und Klingenklirren, manchmal leiser, manchmal lauter. Kurz blieb ich stehen und ließ den Blick wandern; Ich wechselte die Richtung um wenige Grade und rannte träge weiter.

Ich erschrak höllisch als urplötzlich jemand neben mir von hinten vorbeigeschleudert wurde und mit einem ekelhaften Würgen gegen einen Baum krachte. Mit aufgerissenen Augen beobachtete ich Sasuke, wie er zu Boden sackte und sich keuchend und Blut hustend auf allen Vieren hielt. Sein Katana behielt er fest in der Hand. Was sollte ich tun, was sollte ich sagen? Ich blieb wie angewurzelt vor Schreck stehen. Währenddessen setzte er sich wenige Meter von mir entfernt auf, wollte gerade den Versuch wagen, sich aufzurichten. Genau da trafen sich unsere Blicke. Ich erkannte aufkommenden Frust in seinem Gesichtsausdruck. Sofort stolperte er los und griff mich an. Ohne ein Wort. Ich war hilflos. Panisch hob ich die Arme vor meine Brust und schloss die Augen. Dies war wohl der Preis, den ich zurückzuzahlen hatte.

Ich hörte ein lautstarkes Klingenklirren und riss auf der Stelle die Augen auf. Vor mir stand Itachi. Ich wusste, es war verrückt das zu denken, aber ich war heilfroh, dass er mir zu Hilfe geeilt war. Er parierte Sasuke schweigend.

"Kh...!", in seinem Gesicht zuckte es zornig, "Beiseite Itachi!!"

"Nanu? Ich dachte, du wärst hinter mir her?", meinte Itachi seelenruhig zu seinem Bruder.

Ich musste irgendwas tun. Ich versuchte, hinter Itachi hervorzukommen und mich zu zeigen.

"Sasu -"

Anscheinend gefiel ihm das nicht, denn er ließ prompt von Itachi ab und verschwand. Er war einfach geflohen. Sasuke war weg.

Nachdem er einige Sekunden wachsam die Gegend ausgespäht hatte, entspannte sich Itachi und sah dahin, wo die anderen noch kämpfen müssten. Ich sackte auf die Knie und vergrub den Kopf in den Händen. Deutlich spürte ich Itachis Blick auf mir ruhen.

Ich begann, meine Schläfen zu massieren und murmelte: "Kopfschmerzen..."

"Kopf hoch.", hörte ich nur einen Moment später ganz nah bei mir. Ich tat wie mir geheißen, Itachi spritzte mir an der gewohnten Stelle am Hals wieder dieses Mittel ein. Diesmal hatte ich keine Lust, mich zu widersetzen. Oder keine Kraft.

Ich schleifte mich zum nächstgelegenen Baum und setzte mich, die Kopfschmerzen wurden schon bald gelindert. Itachi wich mir nicht mehr von der Seite. Der Erste, der wieder zu uns stieß, war Sasori.

"Sie haben sich zurückgezogen."

Bald darauf tauchte auch Deidara auf, der einen verletzten Hidan mit sich schleppte. Und verletzt war noch untertrieben. Ihm fehlte sein rechter Arm. Sie ließen sich noch etwas Zeit, Hidans klaffende Wunde zu verbinden. Mittlerweile verschwand auch der Kopfschmerz, doch ich bemerkte, dass sich ein seltsames bleibendes Gefühl in Bauchgegend aufgetan hatte. Es fühlte sich nicht sonderlich schmerzhaft an, also ignorierte ich es. War bestimmt nur Hunger. Schon bald brachen wir wieder auf.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2015-02-03T22:39:07+00:00 03.02.2015 23:39
Hammer Kapitel
Antwort von:  HikariChisame
03.05.2015 10:19
Danke dir! :3 (Y)


Zurück