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Stuck in your mind

von

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Kapitel 10

Irgendetwas rüttelte an mir. Wer war das nur, ich wollte weiterschlafen...

"Du bist an der Reihe.", hallte es wie in Watte verpackt. Ich ließ ein verschlafenes "Mhh..." hören. Dann spürte ich deutlicher, wie mein Körper hin und her gerüttelt wurde.

"Hikari." Verwirrt öffnete ich die Augen.

Müde stammelte ich: "Was ist...?"

"Bitte, du musst die Wache übernehmen, ich muss schlafen."

Richtig, ich war ja bei Sasuke... Träge richtete ich mich auf und versuchte, mir die Augen wach zu reiben. Trotz der Müdigkeit, die einen nun einmal hatte, wenn man gerade geweckt worden war , war ich nun zumindest wieder etwas fitter.

"Natürlich, leg dich nur hin."

Ich richtete mich auf und sah mich um. Sasuke schlief immer noch drüben unter der anderen Weide. Suigetsu lag reglos ein paar Meter weiter von mir, Karin daneben. Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis sie erwachte. Ich stand auf und schlürfte zum Rand der großen Baumkuppel. Meine Glieder waren noch ziemlich steif vom Schlafen. Ich glitt zwischen den Ästen der Weide hindurch in die Außenwelt und streckte mich erst einmal ausgiebig.

Wie sollte ich meine Schicht nun verbringen? Nach kurzer Überlegung ging ich erst einmal ans Ufer des Baches und setzte mich. Ich ließ mich im Schneidersitz nieder und hielt meine Hand in das fließende Wasser. Es war sehr angenehm. Mein Kekkei-Genkai hatte wohl schon immer Einiges dazu beigetragen, dass ich mich am Wasser sehr wohl fühlte. Eine Weile saß ich so da, bis ich den Beschluss fasste, nicht so offensichtlich in der Landschaft herumzusitzen. Ich begab mich direkt neben den versteckten Eingang bei unserem Lager, da ich dort dank der Äste der Bäume geschützter war. Der Rest der Nacht verlief so gut wie durchgehend ruhig. Doch leider eben nicht ganz.
 

Es war sehr schwach am Dämmern, als ich ein Blätterrauschen vom gegenüberliegenden Ufer hörte. Ich drohte beinahe vor Langeweile und Müdigkeit einzunicken, bevor ich durch das Geräusch aufgeschreckt wurde. Mein Herz klopfte vor Schreck schneller und schneller. Wir durften unter keinen Umständen entdeckt werden. Nervös kniff ich die Augen zusammen, um durch die noch bestehende Dunkelheit etwas erkennen zu können. Da schlich jemand durch die Büsche. Ich erhob mich langsam und starrte die Bewegung an. Ein Blondschopf wanderte durchs Gebüsch.

VERDAMMT!!!

Meine Augen riss ich abrupt auf, warum? Warum musste ich ihn so schnell wiedersehen? Warum verfolgte er mich immer noch? Warum konnte er nicht einfach aufhören mich zu suchen?!

Es war Naruto. Ich geriet in Panik. Nach dem, was passiert war, durfte ich mich ihm auf keinen Fall zeigen. Es war, als ob ich nur noch meinen Herzschlag in den Ohren hörte. Zeitlupenartig arbeitete er sich durch das Gewächs am Ufer. Dann schien er über den Fluss zu blicken. Genau zu mir.

Völlig überfordert stolperte ich rückwärts in unser Versteck hinein und landete auf dem Hintern. Ich atmete tief keuchend. Im Nachhinein kam ich mir albern vor, ich war völlig überrumpelt worden. Doch meine Emotionen hatten mich in dem Moment schlicht und einfach überschwemmt. Mit Entsetzen im Blick starrte ich auf die Weidenäste, durch die ich gerade gefallen war, in der Hoffnung, dass ich einfach nur warten müsste und Naruto würde verschwinden.

Aber da tat sich in meinem Durcheinander im Kopf ein Gedanke hervor: Er war gerade allein. Ich könnte ihn weglocken und ihm Hirngespinste einpflanzen. Ihm alles erzählen, ihn auf meine Seite bringen.

Ich wollte... wieder wie früher mit ihm zusammen sein.

Beinahe unwillkürlich handelte ich, als ich mich vom Boden abstieß und vorwärts aus der schützenden Kuppel stolperte und weiter in die Richtung stürzte, in die Naruto unterwegs war. Ständig suchte ich die andere Seite des Flusses nach ihm ab, während ich möglichst nah an den angrenzenden Bäumen weiter rannte. Irgendwann entdeckte ich ihn, mehrere Meter vor ihm sprang ich mit einem Satz über den Fluss und benutzte den Schwung, den ich dabei bekam, um auf einen Baum zu gelangen. Das verursachte natürlich grobes Blätterrauschen und ein lautes Knacksen des Astes, auf dem ich gelandet war. Erschrocken wirbelte Naruto herum und starrte mich an. Anscheinend sah er von mir nicht mehr als eine dunkle Silhouette.

"Wer bist du?!", rief er, ungestüm wie er war.

Ich beschloss, ihn ein bisschen an der Nase herumzuführen. Ich machte einen Schritt rückwärts und ließ mich in das Gebüsch darunter fallen. Es war so groß, dass es mich größtenteils verbarg. So langsam fasste ich mich auch wieder, meine Nervosität und Panik bauten sich ab und hinterließen ein Gefühl von Entschlossenheit. Ich würde mit Naruto reden.

Stutzend folgte er mir auf der Stelle; Ich war schon ans Ufer des Flusses geeilt. Unbemerkt stieg ich ins Wasser und aktivierte mein Kekkei-Genkai, um mich für einige Minuten unter Wasser aufhalten zu können, ohne an die Oberfläche zu müssen. Ich drehte mich schwerelos im Wasser liegend um und schaute durch die Oberfläche nach oben, meine Haare tanzten langsam vor sich hin. Währenddessen kam Naruto gerade aus den Sträuchern gelaufen. Er blickte sich mit ratlosem Blick um, da ich nirgendwo mehr zu sehen war. Und als ob ich es steuern könnte ging er zum Flussufer, den Kopf prüfend hin und her bewegend. Die Sonne hatte angefangen, aufzugehen, ein warmer Mix aus dunkelblau und rosa schimmerte durch die Oberfläche. Ich betrachtete ihn betrübt.

In diesem Augenblick sah er herunter. Seine Augen weiteten sich.

"Hikari!", blubberte es an mein Ohr. Irgendwie... war ich so froh ihn zu sehen.

"Hallo, Naruto."

Ich begrüßte ihn mit einem milden Lächeln. Meine Worte dürfte er ein wenig verzerrt vernehmen. Hoffentlich ließ er mit sich reden. Überrascht kniete er sich hin und stützte sich mit den Händen am Rande des Gewässers ab.

"Bist du es auch wirklich?"

"Wer weiß? Vielleicht spielt dir jemand einen Streich?", ich klang wahrscheinlich ironisch, denn ich wollte Naruto keine eindeutigen Antworten geben.

Ich wollte das Gespräch ein bisschen in die richtige Richtung lenken, also fragte ich: "Sag mir, was ist ist passiert, nachdem wir durch die Rauchbombe voneinander getrennt worden waren?"

Er sah sich kurz nach hinten um. Er war aus einem mir unbekannten Grund wachsam.

"Nun... Ich bin kurz in dem Rauch herumgeirrt und als ich endlich rausgekommen bin, standen die anderen vor mir. Wir haben noch 'ne Weile nach dir gesucht, aber du warst verschwunden. Was ist mit dir passiert? Wo bist du hin?"

Ich zögerte selbstverständlich, ihm das zu erzählen.

"Nun, ich habe auch irgendwie versucht, von da wegzukommen und letztendlich hab ich es geschafft und bin weggelaufen. Ihr wart nicht mehr in Sicht, da habe ich die Chance genutzt."

Im Laufe meiner Ausrede kam ich zu dem Schluss, dass es das Beste wäre, ihm nichts von Sasuke und den anderen zu sagen. Immerhin suchten sie in Konoha auch nach ihm. Wer weiß, was sich daraus sonst noch entwickeln würde.

"Wenn du in der Nähe geblieben wärst, hättest du wieder mit nach Konoha gekonnt."

Daraufhin konfrontierte ich ihn mit einem unverständigen Blick.

"Hast du es denn immer noch nicht kapiert?", meinte ich vorwurfsvoll, "Naruto, ich will nicht mehr zurück nach Konoha."

"Erkläre es mir doch bitte."

Kurz dachte ich nach, doch eines war klar: Wenn ich ihm Tsunades absurdes Vorhaben verriet, würde er mir sicherlich zustimmen. Also gab ich ihm preis, wie dieses ganze Desaster seinen Anfang genommen hatte.

"Circa eine Woche bevor ich abgehauen bin, war ich von Tsunade eingeladen worden. Ich begab mich sofort zu ihr, weil mir gesagt worden war, dass es recht dringlich sei. Sie erzählte mir von einer Art Projekt, an dem nur Shinobi mit gewissen Voraussetzungen teilnehmen dürften, von denen ich angeblich alle besaß. Sie sollten dabei auf gewisse Eigenschaften getestet werden. Ich dachte mir damals nichts dabei. Ich wusste zwar nicht genau, was ich dabei zu tun hatte, doch ich sagte zu. Als ich einige Tage später unangekündigt zu ihr ans Büro kam, um ihr noch ein paar Fragen deswegen zu stellen, erfuhr ich - nur durch Zufall - was es damit wirklich auf sich hatte."

Mein Gesicht verzerrte sich etwas. Naruto lauschte aufmerksam.

"Ich wollte gerade klopfen und eintreten. Ich hörte Stimmen, die eifrig diskutierten. Kurz hörte ich ihnen zu und wartete auf eine Gelegenheit, sie zu unterbrechen. Aber dann merkte ich, dass sie über mich redeten..."

Ich schloss die Augen und durchlebte den Moment nochmals.

"Auch Tsunade war unter ihnen. Ich bekam mit, wie sie darüber argumentierten, ob ich mich überhaupt noch in der Öffentlichkeit herumtreiben sollte. Sie waren alle der Meinung, dass ich so schnell wie möglich eingezogen werden sollte, um an diesem sogenannten Projekt teilzunehmen. Bis dahin habe ich noch nicht alles vollständig verstanden. Aber dann nannten sie es endlich beim Namen: Ich sollte mehrere Jahre lang weggesperrt werden. An mir sollten aufgrund dieses seltsamen Etwas, das sich irgendwo in mir zu verbergen scheint, irgendwelche Experimente durchgeführt werden."

Als ich meine Augen wieder öffnete, waren Narutos weit aufgerissen und observierten eifrig.

"Hätte ich das zugelassen, wäre ich einfach weg gewesen. Und so, wie ich sie einschätze, hätte ich euch sehr lange nicht, wenn nicht nie mehr wieder gesehen. Wer weiß, ob ich da am Ende überhaupt an einem Stück raus gekommen wäre. Euch hätten sie vermutlich irgendeine Lüge erzählt.“

Naruto fing erstaunt an: "Seit wann sollst du denn etwas in dir versiegelt haben? Wieso wusste niemand etwas davon?"

"Ich wusste davon seit ich halbwegs vernünftig denken konnte. Aber ich habe niemandem davon erzählt. Es tut mir Leid."

"Wie kann sie nur...", murmelte er. So allmählich begann er nun zu begreifen.

"Ich hatte solche Angst, Naruto. Ich habe einfach keine andere Wahl gesehen, als davor wegzulaufen.", sagte ich, doch meine Stimme bebte.

Da wurde das Bild von ihm vor mir verzerrt. In der nächsten Sekunde erblickte ich zwei Hände auf mich zukommen, die sich kurz darauf um mich legten. Etwas perplex musste ich stutzen. Sogleich wurde ich vorsichtig aus meinem Wasserbett gezogen, mitten in seine Arme. Mein gesamter Körper triefte vor Wasser, doch Naruto presste mich einfach nur an sich. Tränen stiegen mir schließlich in die Augen, ich erwiderte die Umarmung und krallte mich in seiner Jacke fest.

„Wenn ich das nur gewusst hätte..“

Nach einer ewig andauernden Minute entließ er mich aus seinen Armen und legte seine Hände fest auf meine Schultern. Eindringlich besah er mich.

"Ich will nicht, dass dir irgendetwas passiert. Einerseits will ich, dass du wieder mit mir zurückkommst... Andererseits darf es nicht sein, dass sie dich foltern."

"Wirst du mich laufen lassen?" Er zögerte, aber nun war alles anders. Er hatte mir ohne einen Zweifel geglaubt. Er vertraute mir. In mir breitete sich ein warmes Gefühl aus.

"Jetzt hat das Ganze ein völlig anderes Gesicht. Wer wäre ich, wenn ich dich nicht gehen lasse?"

Auf meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln. Ich konnte nicht anders, als ihn nochmals in meine Arme zu schließen.

"Ich danke dir, Naruto."

Dann setzte ich mich neben ihn und schaute kurz zum Lager. Sie hatten nichts bemerkt, andere Eindringlinge waren auch nicht in der Nähe.
 

"Hikari. Ich bin nicht allein unterwegs."

"Was machst du da-"

"Wir haben uns aufgeteilt.", unterbrach er mich, "Diese Fahndung hat allerdings nichts mit dir zu tun."

"Sondern?"

Ich las Trauer in seinen Augen, als er mir offenbarte: "Es geht um meinen früheren Teamkameraden. Vielleicht hast du von Sasuke Uchiha schon einmal gehört. Er hat das Dorf verraten und es gab Spuren von ihm hier in der Nähe. Wir sind schon seit Monaten dabei, ihm auf den Zahn zu fühlen."

Ich unterdrückte ein entsetztes Aufatmen. Doch, im Grunde hatte diese Mission mit mir zu tun.

"Darum muss ich jetzt los, sonst werden die anderen noch skeptisch, weil ich so lange weg bin. Glaubst du, dass du es weiterhin schaffst?"

"Ja, ich habe genug zum Überleben und übermäßig auffällig will ich mich ja nicht verhalten."

Naruto stand auf mich herabblickend auf.

"Na gut. Dann viel Glück. Hoffentlich sehen wir uns irgendwann wieder."

Er wandte sich gerade zum Gehen, als ich ihn ein letztes Mal aufhielt.

"Naruto."

Er drehte den Kopf zu mir und sah mich fragend an.

"Erinnerst du dich an den Moment, bevor vor wir vor mehreren Tagen von der Rauchbombe getrennt wurden?"

Verwirrt meinte er: "Ja."

"Ich war gerade im Begriff, dir etwas zu sagen."

"Ja?"

Ich blickte ihm in die Augen. Ja, seitdem hatte sich nichts daran geändert.

"Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Das warst du schon immer."

Etwas verlegen wanderte mein Blick von ihm zur Wasseroberfläche des Flusses.

"Pass auf dich auf.", sagte ich noch. Hinter mir ertönte ein glückliches, kindliches leises Auflachen. Dann verschwand er.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-10-17T22:51:50+00:00 18.10.2014 00:51
Klasse Kapi^^
Antwort von:  HikariChisame
26.10.2014 17:13
Thaanks! (Y)


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