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Stuck in your mind

von

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Kapitel 2

Am nächsten Morgen wachte ich ausgeschlafen auf. Gähnend streckte ich erst einmal meinen steifen Körper. Irgendwie konnte ich mir gut vorstellen, als Aussätzige zu leben, aber dass ich mir alle Nationen zum Feind machte, wollte ich nicht und ich konnte es mir auch nicht vorstellen. Ich würde nie eine Nukenin im eigentlichen Sinne sein wollen. Allerdings hatte mich die Hokage auch verdammt wertlos behandelt. Für mindestens ein Jahr hatte sie mich abschotten und beobachten lassen wollen, um meinen Risikograd herauszufinden. Ich konnte ihre Sorgen um die Gefahr für das Dorf nachvollziehen, doch was sollte das? Schließlich hatten sie auch nie vor, das mit Naruto zu machen. Alle vertrauten Naruto, und das obwohl er den Kyuubi in sich trug und anfangs ein verhasster Außenseiter war. Warum konnte sich dann keiner dazu aufraffen, mir zu vertrauen? Ich zerbrach mir noch lange den Kopf über Tsunades Motive, über die, die ich mal meine Freunde nannte, über früher. Doch irgendwann hielt ich es nicht mehr in meiner Hängematte aus und beschloss, dass es nun an der Zeit war, die Gruppe von gestern zu finden.

Nachdem ich das wenige Gepäck, das ich mitschleppen konnte, gut verstaut hatte, ritzte ich mit etwas Hartem eine Markierung in die Rinde des Baumstammes, um ihn wiederzuerkennen, wenn ich wiederkehrte. Ich hatte nicht vor, Nomade zu spielen. Das hier sollte bis weiteres meine Zufluchtsmöglichkeit sein, wo ich mich für's Erste zurückziehen konnte.

Alle Gedanken dieses Themas legte ich nun beiseite, denn ich ließ alles Lebenswichtige gut versteckt zurück, schnappte mir mein Katana und machte mich auf. Ich sprang vom Baum und prüfte, ob hier jemand in der Nähe war. Als ich versichert war, dass sich kein unerwünschter Zuschauer in der Umgebung befand, wagte ich mich aus dem schützenden Dickicht hinaus. Die Sonne war warm. Sie tat unheimlich gut auf der Haut.

Nun gut. Wo sollte ich meine Suche als Erstes beginnen? Vielleicht wäre es das Beste, zuerst bei der Brücke nachzuschauen. Die Nukenin waren sicherlich nicht mehr da, aber es wäre ja möglich, dass ich dort irgendeine Spur von ihnen fand. Ich begab mich wieder auf das Wasser und lief am Rand des Flusses stromaufwärts. Schon als ich die Brücke von Weitem sah, fiel mir diese gigantische Lücke auf, die nach wie vor in der Mitte klaffte. Schließlich war ich dort, ich sprang hoch, erst in die Aushöhlung, dann zu der Stelle, an der ich die Gruppe zuletzt gesehen hatte. Seltsamerweise wuchs an der einen Seite des Weges ein großer Baum. Nachdem ich mich ihm genähert hatte, fielen mir andere Beschädigungen an der Brüstung und an der turmartigen Säule, die neben der Brücke heraufragte, auf. Hier musste echt ganz schön was los gewesen sein. Ich vermutete, dass diese Nukenin mit verantwortlich waren, sonst wären sie zu dieser Zeit nicht ganz zufällig da gewesen. Himmel, die mussten ja ganz schön was drauf gehabt haben. Doch das bestätigte mich nur darin, sie zu suchen. Ich ließ meinen Blick schweifen und versuchte angestrengt, etwas zu entdecken, das auf die Richtung hinwies, in die sie weitergezogen waren. Aber da war einfach nichts. Verzweifelt schloss ich eine Richtung nach der anderen aus: In meine konnten sie nicht gegangen sein, sonst hätte ich sie gesehen. Wenn sie nicht gekämpft hatten, waren sie auch nicht dahin, wo meine Verfolger hergekommen waren. Um mir sicher zu sein begab ich mich kurz an den Waldrand, aus dem ich gestern noch gestürzt war, und prüfte das nach. Schon im Laufen sah ich mich aufmerksam um. Auch hier nichts. Also waren sie wirklich abgehauen. Das engte meine Suchmöglichkeiten deutlich ein, was mich erleichterte. Ich beschloss, entgegengesetzt von meinem Lager dem Fluss hinauf zu folgen. Den Weg auf der anderen Seite der Brücke schloss ich rein logisch aus, da sie ja von da zu kommen schienen. Wieso sollten sie auch wieder zurück flüchten, wenn es andere Möglichkeiten gab. Damit hatte ich mich also relativ schnell festgelegt.

Auf der Stelle machte ich mich auf, ich sprang mit etwas Anlauf über das Steingeländer und landete auf dem Wasser. Ich hatte etwas zu viel Schwung, kurz musste ich in die Knie sinken, um das überschüssige Tempo loszuwerden. Dann rannte ich los. Auch diese Gegend war dicht bewachsen, wenn sie tiefer in die Wälder an den Ufern eingedrungen waren und ich den kleinsten Hinweis darauf übersah, wäre meine ganze weitere Suche Zeitverschwendung. Achtsam behielt ich alles so gut wie möglich im Auge, während ich mich immer weiter von meinem temporären Lager entfernte.

Nach nur einigen Minuten hielt ich an, weil ich meinte, etwas gesehen zu haben, das mir nicht ganz ins Gesamtbild passte. Mit zusammengekniffenen Augen starrte ich ans linke Flussufer. Einer der Bäume in der hinteren Reihe war angesengt. Froh darüber, dass ich vermutlich eine Spur gefunden hatte, hastete ich zu dem verkohlten Baumstamm. Einige Äste waren sogar gewaltsam abgebrochen. Es war, wie ich es mir gedacht hatte: Hier hatte ein Kampf stattgefunden. Womöglich hatten meine Verfolger sich an ihre Versen geheftet, als sie sie bemerkt hatten. Ohje, so hatte ich das natürlich nicht beabsichtigt. Rückgängig konnte ich es allerdings auch nicht machen, also was sollte es. Sie würden das schon geschafft haben. Ich lief weiter in den Wald hinein, der immer kleiner werdenden Fährte folgend. Ab und zu war wieder ein Baum versengt und manchmal sind sie großen Schlitzen zum Opfer gefallen. Aber irgendwann gab es keine Anzeichen mehr davon, offensichtlich sind sie davongekommen, völlig ohne Blutvergießen. Ich blieb stehen und sah mich um. Jetzt gab es absolut nichts mehr, das mir zeigen konnte, wo sie langgegangen waren. Ich seufzte enttäuscht und stemmte meine Arme in die Hüfte.

Da hörte ich in der Entfernung plötzlich ein verdächtiges Blätterrauschen. Angestrengt konzentrierte ich mich, vier oder fünf Shinobi kamen durch die Bäume in meine Richtung gestürmt. Nicht das noch! Ein bisschen überrumpelt hechtete ich zurück zum Gewässer, denn dem Chakra nach zu urteilen hatten sie einen Spürhund dabei. Schnell stieg ich ins Wasser, um meinen Geruch komplett verschwinden zu lassen und schwamm zu einem dichten Schilfsumpf am anderen Ufer. Vielleicht würden sie mich sogar gar nicht erst bemerken, wenn ich mich im Fluss befand. Außerdem hatte ich mich heute auch noch größtenteils auf der Wasseroberfläche bewegt, wodurch nicht viel Spur zum Aufnehmen vorhanden sein sollte. Angespannt wartete ich ab, und sie ließen nicht lange auf sich warten, nach kurzer Zeit tauchten sie am Ufer auf. Aber was das Unangenehmste... Es waren Naruto, sein Sensei Kakashi und Kiba. Die anderen zwei kannte ich nicht. Es war ein recht hübsches Mädchen mit rosa Haaren und ein sehr bleicher Junge. Von Weitem konnte ich wahrnehmen, wie sie sich wegen ihres weiteren Vorgehens absprachen. Akamaru, Kibas Hund, hatte wie von mir beabsichtigt jede Fährte verloren. Ich beobachtete sie traurig. Mit zusammengezogenen Augenbrauen erinnerte ich mich an frühere Tage, an denen wir zusammen am Spielplatz unsere Zeit verbrachten. Meistens war ich dabei nur auf der Schaukel gesessen und hatte den lebhaften Jungs vergnügt bei ihren Faxen zugesehen. Naruto war während meiner Kindheit zu einem guten Freund geworden, denn ich hatte genau wie er keine Eltern mehr, wir hatten uns gegenseitig oft den Rücken gestärkt. Auch die Dinger, die in uns schlummerten, verbanden uns, und so teilte ich Narutos Schmerz. Mein momentaner Stand war jedoch, dass ich gar nicht wissen wollte, was da in mir hauste. Ich bildete mir ein, meinen Namen mehrmals in ihrem Gespräch gehört zu haben, was mir nun endgültig bestätigte, dass sie gekommen waren, um mich zu holen. Was sollte ich jetzt machen? Schließlich waren sie auf einer Mission, sie würden nicht so einfach aufgeben. Ich schätzte, sie würden noch mehrere Tage darauf verwenden, nach mir zu suchen. Also, was tun? Eins war klar: Ich musste hier schnell weg. So gern ich auch zu ihnen gegangen wäre, um mit ihnen zu reden, der Freundschaft zuliebe, es ging einfach nicht. Sie hätten mich gefangen und wieder mit in meinen Käfig gebracht. Nein, ich hatte es satt, wie ein unfähiges Kind behandelt zu werden. Naruto war heutzutage herzensgut und vor allem angesehen. Das wollte ich auch sein, anerkannt für meine Stärke. Und ich wollte Vertrauen. Dafür dass ich das Dorf nie verraten würde und dafür, dass ich das, was in mir schlief unter Kontrolle haben würde. Ich hätte es sicher geschafft, wenn ich mir der Unterstützung aller hätte sicher sein können.

Eine ganze Weile blieb ich versteckt in meinem Schilf, Naruto und die anderen hatten anscheinend beschlossen, sich genau hier ein Nachtlager zu errichten, denn sie bauten Zelte für später auf und richteten sich ein. Wie konnte ich es jetzt noch schaffen, unbemerkt von hier wegzukommen, ohne dass auch nur einer von ihnen davon Wind bekam? Ich könnte versuchen, zu tauchen, aber dann müsste ich es irgendwie hinkriegen, so lange unter Wasser und unerkannt zu bleiben, bis ich außer Sichtweite war. Und von diesem Platz aus hatte man einen Radius von pi mal Daumen 100 Metern im Blick. Mist... Grübelnd sah ich mich um. Mir fiel auf, dass sie am Fuße eines Berges rasteten. Ab diesem Waldstück erhob sich ein gewaltiger Berg, die Brücke verbindete lediglich beide Seiten eines bewachsenen Gebirges. Wenn ich es schaffen würde, zur Steinwand, und somit in den toten Winkel der Sicht der Konoha-Nins zu kommen, könnte ich einfacher verschwinden. Zwar musste ich immer noch so leise wie möglich sein, aber die Strecke zwischen dem einen und dem anderen Flussbreitenende war eindeutig kürzer als bis hinter die Brücke tauchen zu müssen, denn mein Kekkei-Genkai konnte mir dabei auch nicht behilflich sein. Während es aktiv war, fiel es mir sehr schwer, mein Chakra zusätzlich verdeckt zu halten, und das kam gar nicht in Frage. Dann könnte ich auch gleich auf sie zulaufen.

Fest entschlossen holte ich tief Luft und sank unter die Wasseroberfläche. Während ich mich ihnen immer weiter näherte, achtete ich darauf, dass meine Haare nicht an die Oberfläche gelangten. Ich musste sie gebunden halten, da sie durch ihre Farbe doch relativ stark auffielen. Nach nicht allzu langer Zeit war ich auch schon am anderen Ende angelangt, ich erhob meinen Kopf aus dem Wasser und atmete tief ein. Schnell kontrollierte ich, ob Naruto und die anderen mich bemerkt hatten, und nachdem ich mir sicher war, stützte ich meine Arme auf der Wasseroberfläche und hievte mich aus dem Wasser. So leise wie möglich quetschte ich mir die triefnassen Haare und meine Kleidung aus. Anschließend wandte ich mich endlich zum Gehen.

Gerade sah ich auf, als ich entsetzt zurückschreckte. Still schrie ich auf und stolperte einen Schritt rückwärts.

"Na, da haben wir dich ja."

Kakashi!! Hatten sie mich doch bemerkt? Kakashi rief nach den anderen: "Leute, helft mir ma-!", meine Augen weiteten sich, sie durften mich nicht kriegen! Noch bevor er seinen Satz beendet hatte rannte ich los, direkt auf ihn zu. Er verstummte auf einmal, er dachte ich wollte ihn angreifen. Er begab sich in Kampfposition, bereit mich einzufangen, doch ich dachte gar nicht daran, ihn zu attackieren. Ich machte einen Satz und sprang mit einem Salto über Kakashi hinweg. Überrascht schaute er über seine Schulter. Ich lief nur was das Zeug hielt. Jetzt, wo sie mich entdeckt hatten, würden sie nicht locker lassen! Wohin sollte ich gehen? Nicht in Richtung meines zeitweiligen Lagers, ich würde sie nur zu meinem Versteck führen. Hinter mir hörte ich Kakashi die Gruppe zusammentrommeln.

"Kiba, komm schnell!!"

Darauf vernahm ich noch mehr Füße, die auf dem Wasser platschten, und Bellen. Eine weibliche Stimme erhob sich.

"Ist sie das?"

"Ja, schnell, wir müssen sie verfolgen, sonst verlieren wir sie wieder!", hetzte Kakashi. Als ich einen Blick hinter mich wagte, sah ich Kakashi, Naruto, Kiba mit Akamaru, diesem blassen Jungen und das Mädchen hinter mir herjagen. Nachdem ich noch einmal beschleunigt hatte, überlegte ich krampfhaft, wie ich sie loswerden konnte. Im Moment lotste ich sie zu meinem Lager. Aber nun war ziemlich sicher, dass ich da leider nicht mehr bleiben konnte. Nun war es zu spät. Ich brauchte Zeit, um meinen Schlafplatz zu räumen und woandershin zu ziehen. Wenn ich sie für wenigstens fünf Minuten aufhalten konnte, war das gerade genug Zeit, um davonzukommen, schließlich waren meine Sachen schon gepackt und bereit, abgeholt zu werden.

Da rief eine mir nur allzu bekannte Stimme nach mir.

"Hikari! Warum fliehst du vor uns?"

Sie ließ mein Herz schwer werden vor Leid. Naruto.



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