Kapitel 1 - No Doubt! ○ Easier said than done
"Du, Sawagi?" Ganz charmant fragt Yuriko den Kapitän. Das hatt sie eindeutig von Sanji. Nur bekommt sie nicht bei jedem Mann, der sein Hemd offen trägt, Nasenbluten oder Herzchenaugen. Bei einem gutaussehenden Kerlchen sieht sie schon mal genauer hin, aber Blutverlust bleibt ihr, Gott sei Dank, erspart.
"Was gibt's, Kleines?" Die leicht genervt klingende Stimme des Schwarzhaarigen lässt erahnen, dass er nicht gut drauf ist.
"Wo sind Sanji und seine Crew eigentlich im Moment?"
"Laut Zeitungen sind sie gerade am Sabaody Archipel."
"Was?! Aber sie sind doch schon so lange unterwegs. Ich dachte sie wären schon vie~l weiter!" Yuri steht der Schock ins Gesicht geschrieben. Sawagi seufzt und drückt der Blonden die Zeitung in die Hand.
"Geh' in deine Kajüte und lies!" So viel Geduld der Kapitän auch hat, die Kleine strapaziert seine Nerven doch ziemlich. So niedlich sie am Anfang war. Nach einem Monat Fahrt, geht in die ständige Fragerei auf den Keks - um es mal harmlos auszudrücken.
Yuriko ist inzwischen in ihrer Kajüte angekommen und macht es sich auf ihrem Bett bequem. Sie liest die Schlagzeile und sofort fällt ihre Kinnlade Richtung Boden. Dort steht es Schwarz auf Weiß:
Strohhutbande wiedervereint!
Nach zwei Jahre taucht die Piratenbande aus dem Eastblue wieder auf. Nach dem Tod von Whitebeard und Portgas D. Ace verschwanden sie spurlos. Allem Anschein nach trainierten sie in dieser Zeit. Sie gelten als höchst gefährlich. Nehmen Sie sich vor ihnen in Acht! Ihr nächstes Ziel ist die Fischmenscheninsel.
/Oh. Mein. Gott. Whitebeard ist tod und ich bekomm nichts mit? Das kommt davon, wenn man nich' Zeitung lesen darf./, seufzt die Blonde in Gedanken. /Aber wenn sie so stark sind, muss ich auch trainieren! Sie sollen ja schließlich nicht immer den Babysitter spielen müssen. Ich frag' gleich mal Sawagi, ob er mit mir kämpft./
Yuriko springt vom Bett und rennt auf's Deck. So einfach mit dem 'auf's Deck rennen' war es am Anfang nicht. Immer wieder verlief sie sich. Einmal lief sie gerade Wegs in die Mannschaftsdusche. Wenn sie an die Bilder denkt, läuft es ihr heute noch kalt den Rücken runter.
"Sawagi~, trainierst du mit mir~?", fragt Yuri so kindlich wie's nur geht. Der hatt nämlich noch eine Rechnung mit der Blondine offen, dafür dass er sie immer als 'süß', 'niedlich' und 'schwach' hält. So 'süß' Yuri auch sein soll, Rache ist immernoch süßer~.
"Na klar, Kleines. Aber ich muss dich warnen. So niedlich du auch bist, ich werde mich nur minimal zurückhalten." - "Okay^^."
Noch bevor sie anfangen, verbindet Yuriko sich die Augen mit einen Band. Verdutzt fragt Sawagi, ob das in Ordnung geht, doch die Braunäugige winkt nur ab.
Sawa, wie Yuri ihn nennt, steht ihr gegenüber. Mit einer Geste deutet sie ihm, anzufangen. Das lässt er sich nicht zwei Mal sagen und stürmt mkt Kamfschrei auf sie los. Er will ihr einen Schlag in den Bauch verpasse. Kurz bevor er trifft, weicht Yuri elegant etwas nach rechts aus und verpasst Sawagi einen Tritt in die Magengrube. Dieser fliegt quer über's Deck.
Keuchend steht er wieder auf und denkt nach. Sawagi kommt zur Erkenntnis, dass er zu laut war. Er sieht sich nun auf der sicheren Seite und übt einen 'Überraschungsangriff auf sie aus.
Yuri schmunzelt, blockt Sawa ab und befördet ihm mit einem Kick gegen die Reling. Ihr gefällt das Spielchen. Zu kämpfen und dabei nicht getroffen zu werden, hat doch was Gutes, nicht?
Doch nicht mit Sawagi. Er macht ein paar Handbewegungen und ruft gen Himmel 'Rain'. Wie auf Knopfdruck regnet es. /Deshalb also Regen-Piraten.../ Die Erkenntnis kommt zu spät. Der selbsternannte 'Regenkönig' macht einen Satz und schlägt Yuri in den Bauch.
Der Regen schwächt ihre Sinne ab. Sie hört das Plätschern, fühlt die Tropfen. Schmecken und riechen sind im Kampf eher unnütz und ihre Augen sind verbunden.
"Stop!" und der Regen hört auf. Verblüfft nimmt fie Blondine die Binde ab und blickt zu Sawa. Dieser grinst nur.
"Du benutzt das Kenbunshoku-Haki, stimmt's? Es schärft die Sinne. Du musst aber noch mehr üben, wenn selbst Regen dich ablenkt!", meint Sawagi.
"Ich weiß!", erwidert die Achtzehnjährige kleinlaut. "Wie hast du das eigentlich mit dem Regen gemacht? Kannst du mir das beibringen?" Yuri war wieder hell auf begeistert.
"Tut mir leid, Kleines, das kann ich nicht. Ich habe von der 'Sawagi Sawagi no Mi' gegessen, der Regenfrucht. Es ist eine Paramecia-Fru-"
"Hahaha. Dein Name haha bedeutet Regen? Haha und deine Teufelsfrucht auch? Haben deine haha Eltern dich nach ihr benannt hahaha?", prustet die noch-nicht-Piratin drauf los.
Schon sitzt Yuri auf dem Boden mit einer Beule am Kopf und meint kleinlaut: " 'tschuldigung." Sawagi - oder besser gesagt, der Regen - zieht weiter.
Beleidigt geht Yuri wieder in ihre Kajüte. Sie hat doch nur gelacht, da muss er sie ja nicht gleich hauen! Seufzend begutachtet sie ihr Zimmer. Ein Einzelbett, daneben ein Nachtkästchen, ein kleiner Wandschrank und ein anliegendes, kleines Bad. Es war wirklich klein. Dusche, Waschbecken und Toilette haben gerade so platz. Es ist zwar nicht recht groß, aber sie würde ja nicht ewig hier verweilen. Sobald sie bei den Strohhüten war, würde sie sicher ein größeres Zimmer bekommen.
/Aber - moment! Wer sagt eigentlich, dass der Strohhut mich mitnehmen wird? In der Zeitung steht er soll total gefährlich sein und brutal! Was soll er denn bitte mit mir, so einer kleinen, schwachen Göre? Oh Mann, was soll ich dann bitte machen? Sch***e!/.
Zweifel. Zweifel. Und noch mehr Zweifel. Yuri hat gedanklich schon eine Liste mit Pro und Contra gemacht, ob er sie mitnehmen würde. Contra gewinnt wie so oft die Überhand. Yuriko versucht einzuschlafen. Was kräftig misslingt. Wie ist sie auf das Thema gekommen? Ach ja, sie hatt sich einzig und allein ihr Zimmer angeguckt.
"Das wird noch 'ne lange Nacht!"
