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Allein, zu zweit, zu dritt

Johnlock
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu ihr Lieben,
vielen Dank für eure Reviews. Ich freu mich sehr, dass ihr so mitfiebert und es euch gefällt. Nä. Woche bin ich wieder zu Hause und antworte euch such wieder persönlich ;)
LG Mary Komplett anzeigen

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Geständnis

Kapitel 8 - Geständnis
 

Sherlock wartete und wartete, doch John kam weder nach einer, noch nach zwei Stunden zurück. Mittlerweile war er wieder hundemüde, sein geschundener Körper forderte seinen Tribut und nicht mal er war im Stande sich dagegen zu wehren. Außerdem kamen die Schmerzen langsam wieder. Einige der leichteren Wunden waren bereits recht gut verheilt, aber die, die sich entzündet hatten schmerzten ungemein. Brannten wie Feuer und erinnerten ihn daran, was er alles durchlebt hatte.
 

Nach einer weiteren halben Stunde konnte Sherlock seine Augen nicht mehr offen halten. Er hatte gekämpft, aber verloren. Er schlief müde ein und erwachte auch erst gute 3 Stunden später wieder aus einem der üblichen Albträume, die er seit diesem Vorfall jedes Mal hatte. Ob sie ihn je in Ruhe lassen würden? Momentan war er nicht in der Lage daran zu glauben. Wäre er nicht so fertig gewesen, hätte er sicher versucht gar nicht mehr zu schlafen.
 

Er rappelte sich auf, denn er musste jetzt einigen, menschlichen Bedürfnissen nachgehen. Erst einmal zur Toilette, das war das Dringendste. Dann etwas Wasser aus der Küche holen und seinen Durst stillen und anschließend brauchte er seine Medikamente, denn die Schmerzen waren wieder schlimmer geworden und das Fieber schien auch wieder gestiegen zu sein.
 

Müde kämpfte er sich zum Bad, das zum Glück nicht weit von seinem Zimmer entfernt war und erledigte das Erste. Es kostete ihn nicht nur doppelt so viel Zeit wie unter normalen Umständen, es erforderte auch einiges an Kraft, die er momentan kaum besaß.
 

Verdammt, wo steckte John, wenn man ihn brauchte?! Schmollte der etwa immer noch?

Sherlock wagte einen Blick in den Spiegel und verzog ein wenig erschrocken über seinen Anblick das Gesicht. Er sah furchtbar aus. Seine Wangen waren noch leicht geschwollen, schimmerten in einem verblassenden Grün und er hatte einen leichten Bartansatz. Grauenhaft!! Seine klebrigen Haare mussten auch dringend gewaschen werden und ein kurzer Achselcheck ließ ihn angewidert das Gesicht verziehen. „Igitt … ich stinke und sehe scheiße aus!“, stellte er brutal einfach fest und atmete tief durch. Am liebsten hätte er diesen Umstand gleich behoben, doch das war ihm nicht möglich. Dazu fehlte ihm einfach die Kraft. Mit Johns Hilfe hätte er es vielleicht geschafft, aber der war ja nicht da!
 

Sherlock kämpfte sich noch in die Küche, wo allerdings seine Beine dann völlig versagten. Oder war es sein Kreislauf, weil er sich nach der Flasche mit Wasser gebückt hatte? Er sank auf den Boden, nicht fähig sich wieder aufzurichten. Er war müde und hatte Schmerzen. Wo steckte John?!

Warum ließ dieser ihn in diesem Zustand alleine?! Wie konnte sein Freund ihm das antun?! So fies war er jetzt auch nicht gewesen, oder doch? Vielleicht sollte er auch einfach Klartext reden und ihn nicht so an der Nase herumführen oder provozieren …
 

Mit jeder Minute die verstrich schienen seine Schmerzen größer zu werden und er stöhnte hin und wieder leise. Er hatte schon versucht sich wieder aufzurichten, aber seine Beine wollten ihn momentan nicht tragen oder konnten es vielmehr nicht. Der Schmerz trieb ihm schon die Tränen in die Augen und er war sicherlich nicht zimperlich, aber er wäre jetzt doch froh, wenn er etwas dagegen einnehmen könnte. Nicht mal sein Handy hatte er am Mann.
 

Er hatte es auch schon mit Rufen versucht, aber es hatte niemand reagiert. Vielleicht war er auch nicht laut genug, dass wenigstens Mrs. Hudson ihn hörte. Er wusste es nicht.
 

Das Frösteln nahm wieder zu, obwohl sein Shirt vom Schweiß an seinem Körper klebte. Verdammtes Fieber! Okay, Fieber war vielleicht eine gute Tarnung für sein Handeln, aber das war auch schon alles.
 

„Sherlock! Was machst du da?!“, hörte er dann Johns vertraute Stimme und der Ältere stürmte gleich auf ihn zu.

„Wasser … holen ...“, gab er leise zurück und versuchte John etwas entgegen zu kommen, als dieser ihn hoch stemmte, was weder John noch ihm leicht fiel.

„Warum hast du mich denn nicht angerufen? Ich hätte es dir doch gebracht!“, tadelte John ihn und bugsierte ihn wieder zu seinem Bett zurück.

„Mein Handy …“ „Lag auf dem Nachttisch. Mit einer Nachricht, dass du dich melden sollst, weil Mrs. Hudson mich zum Tee eingeladen hat!“, erklärte John streng und seufzte schwer. „Ich bin schon vor knapp 2 Stunden heimgekommen, aber da du geschlafen hast, wollte ich dich nicht wecken. Die Ruhe tut dir gut, die brauchst du.“
 

John griff nach den Medikamenten und dosierte sie erneut, damit Sherlock etwas einnehmen konnte. „Du glühst schon wieder“, gab er besorgt von sich.

„Und ich sehe … aus … als wollte ich mich … meinem Netzwerk anschließen … und ich stinke!“, murmelte Sherlock verdrossen.

„Sag nicht, du wirst plötzlich eitel“, neckte John ihn und half ihm dabei noch etwas zu trinken. „Es wird gleich besser werden, wenn die Schmerzmittel wirken“, versprach der Ältere leise und Sherlock nickte nur.

„Macht es dir nichts aus? Dass ich … mich in diesem desolaten Zustand befinde?“

„Nein, macht es nicht. Ich war im Krieg, schon vergessen? Bin einiges gewohnt. Ruh dich aus, ich bin im Wohnzimmer, wenn etwas ist.“

„Okay ...“, seufzte Sherlock nur, erleichtert, dass er wieder im Bett lag. Er brauchte nicht lange und er schlief auch schon wieder ein.
 

John sah nach einigen Minuten wieder nach ihm und setzte sich zu ihm ans Bett. Er beobachtete seinen schlafenden Freund und seufzte schwer. Er wurde nicht schlau aus Sherlock. Empfand er jetzt wirklich etwas oder nicht? Wollte er ihn nur provozieren und aus der Reserve locken oder war da mehr? Oder war es einfach nur das Fieber? Er hatte keinen blassen Schimmer, aber er würde es noch herausfinden. Allerdings erst, wenn Sherlock gesund war. Momentan und mit dem Fieber, da wusste er einfach nicht, wie er ihn einschätzen sollte.
 

Er war wirklich am Nachmittag spazieren gewesen, hatte etwas frische Luft geschnappt und ihm war klar geworden, dass er sich verliebt hatte. Er sah sich auch außer Stande etwas gegen diese Gefühle zu unternehmen. Er war machtlos. Obwohl er erst vor kurzer Zeit Mary verloren hatte, wobei wirkliche Gefühle für sie hatte er da schon nicht mehr gehabt. Die waren mit der Erkenntnis gestorben, dass sie Sherlock angeschossen hatte. Grund hin oder her, wenn jemand Sherlock etwas antat oder antun wollte, dann würde er das nicht dulden. Für den Rest seines Lebens.

Als dieser Gedanke von ihm Besitz ergriffen hatte, sah er endlich was alle anderen um sie herum schon immer gesehen hatten. Ihn und Sherlock verband so viel mehr, als das bloße miteinander Wohnen und eine gefestigte Freundschaft. Schon von Anfang an. Er hatte ohne mit der Wimper zu zucken den Taxifahrer erschossen, der Shelrock versucht hatte aus der Reserve zu locken. Dabei hatte er ihn da erst einige Stunden gekannt!!

Es fiel John wie Schuppen von den Augen! Allerdings waren das seine Gefühle. Wie stand Sherlock zu ihm? Das musste er erst noch herausfinden.
 

Recht spät am Abend legte John sich schlafen. Wie die Tage zuvor zu seinem Freund, weil er es ihm versprochen hatte.
 

Die Tage vergingen, John umsorgte Sherlock dem es mit jedem Tag etwas besser ging. Körperlich zumindest. Seine Launen entwickelten sich dafür in die andere Richtung. Sherlock hatte nach drei weiteren Tagen einfach keine Lust mehr gehabt im Bett zu liegen und Lestrade eine SMS geschickt ob dieser nicht einen Fall für ihn hatte. Der hatte aber abgelehnt, mit der Begründung er solle erst einmal genesen! Sherlock hatte ihn lautstark verflucht, hatte John angeherrscht und gefragt, ob vielleicht jemand etwas auf seinem Blog hinterlassen hätte, doch da John diesen in den letzten Monaten so sträflich vernachlässigt hatte, war auch dort nichts zu finden gewesen. Klienten standen auch keine vor der Tür, kurzum … Sherlock war langweilig!
 

John sah bösen Zeiten entgegen und überlegte, ob er seinen Arbeitgeber doch noch einmal anfragte, ob er nicht die ein oder andere Schicht annehmen könne, nur um den bösen Schimpftiraden des Detektives zu entgehen.
 

„Ich hab noch deine Augäpfel … hatte sie eingefroren, falls du dich damit beschäftigen willst“, schlug John, als er Sherlock gerade eine Tasse Tee reichte.

„Was soll das bringen, John?! Sie sind gefroren!“

„Ja, aber vielleicht gibt es ja ein Experiment, für das du gefrorene Augäpfel brauchst ...“

„Nein“, kam es kühl und einsilbig von Sherlock und John atmete tief durch. In solchen Momenten fragte er sich, wie es hatte passieren können, dass er sich ausgerechnet in ihn verliebt hatte. Doch dann fielen ihm viele Kleinigkeiten auf, Äußerlichkeiten und Gesten. Er rief sich Sherlocks Lächeln in Erinnerung und er wusste, dass es nur eine Laune war. Er müsste ihn nur in Ruhe lassen und sie würde vorbei gehen. Wie immer.
 

„Wieso hast du sie überhaupt eingefroren?“, hakte Sherlock nach.

„Weil ich keine Lust hatte, dass sie irgendwann zu verwesen beginnen. Gekühlt hin oder her, ich wusste ja nicht wie lange du noch ausgeknockt bist“, antwortete John schlicht.

„Schon, aber ich meinte eher … du hättest sie entsorgen können. Ich weiß, dass du es nicht magst. Du beschwerst dich ständig!“

„Warum hast du sie in einen Topf ins Gemüsefach geräumt?“, konterte John mit einer Gegenfrage und grinste innerlich, als Sherlock der Mund aufklappte und er scheinbar überlegte, was er antworten sollte.

„Einfach so.“

„Natürlich. Weil du ja so vieles 'einfach so' tust. Veralbern kann ich mich selbst!“, erwiderte John.

„Na schön, ich wollte dir damit einen Gefallen tun. Ist das jetzt verboten?! Dann leg ich den nächsten Kopf einfach so hinein, ist dir das lieber?!“, knurrte Sherlock und trank den Tee, den er von John bekommen hatte.

„Siehst du, damit hättest du auch die Antwort auf deine Frage. Ich wollte dir auch einen Gefallen tun.“
 

John schnappte sich das Buch, das er am Morgen begonnen hatte zu lesen, aber bei dem er nicht über die ersten 10 Seiten hinweg gekommen war, weil Sherlock lautfluchend durch die Wohnung gelaufen war.

„Du solltest dich noch etwas ausruhen.“

„Ich bin topfit!“

„Nein, bist du nicht und das weißt du. Dir ist bloß langweilig. Bis gestern Abend hattest du noch Fieber … die Albträume haben immer noch nicht nachgelassen ...“ John senkte sein Buch wieder. „Willst du darüber reden?“

„Über was?!“ Giftiger als beabsichtigt kamen die Worte über Sherlocks Lippen.

„Was dir passiert ist. Es würde dir vielleicht helfen, von diesen Träumen Abstand zu nehmen.“

„Nein!“

„Es wäre mir lieber, wenn ...“ „Es geht dich nichts an. Du hast gesehen wie ich aussah. Du kannst dir sicher vorstellen, was mir widerfahren ist!“
 

John überlegte, ob es klug war zu gestehen, dass er es gesehen hatte. Entschied sich dann aber für die Offensive. Konnte schiefgehen, musste aber nicht.

„Ich muss es mir nicht vorstellen. Mycroft … er gab mir eine CD mit Videos. Diese Schweine haben es aufgezeichnet“, erklärte John leise und etwas nervös. Er wusste nicht wie Sherlock auf diese Erkenntnis reagieren würde. Im ersten Moment geschah nichts und John war sich nicht mal sicher, ob der Jüngere ihm überhaupt zugehört hatte. Wäre ja nicht das erste Mal!
 

Doch dann geschah etwas mit Sherlock. Er stellte mit leicht zitternden Fingern die Tasse mit Tee ab, hob die andere Hand vor seine Augen und schluchzte leise. John stand auf und ging zu seinem Freund rüber, wollte ihm etwas Trost spenden, doch bevor er eine Hand auf Sherlocks Rücken gelegt hatte, wich dieser zurück.

„Fass mich nicht an!“, flüsterte er leise. „Mycroft hatte kein Recht dazu, dir diese Videos zu geben! Ich wollte nicht, dass du mich so siehst!“, zischte er jetzt wütend und im nächsten Moment war er ins Bad gestürmt und John hörte noch, ehe er reagieren konnte, das leise Klicken des Schlosses.
 

Verdammt! So war das nun nicht beabsichtigt gewesen.
 

Eine geraume Weile wartete er einfach nur, ob Sherlock von sich aus den Raum wieder verlassen würde, doch als das nicht geschah, klopfte er leise an die Tür.

„Geh weg!“, kam es kraftlos aus dem Inneren. Dem Detektiven ging diese ganze Sache unglaublich nahe. Dabei hätte John nicht gedacht, dass ihn das so mitnehmen würde. Wobei, er wachte selbst ab und manchmal nachts auf, da der Krieg ihn in seine Träume verfolgte.

„Sherlock, es ist okay, wenn ...“ „Ich will nicht darüber reden!“

„Aber es würde dir helfen und wenn nicht mit mir, mit wem könntest du sonst darüber sprechen? Bitte, komm raus.“

Er erhielt keine Antwort und so atmete John durch. „Weißt du, ich hätte mir die Videos nicht ansehen müssen, um zu erkennen was sie dir angetan haben. Ich erkannte die Striemen sofort, ich ...“, John schluckte kurz. „Ich war Arzt, im Krieg. Ich hab nicht nur unsere Leute zusammengeflickt, Sherlock. Ich hab auch … Gefangene wieder aufgepäppelt. Nach … Verhören“, gestand er. Er hatte noch nie darüber gesprochen. Es blieb weiterhin still und John rieb sich die Augen. „Bitte komm raus und lass uns reden!“, bat er noch einmal mit Nachdruck. Er wollte seinen Freund jetzt nicht sich selbst überlassen. „Ich meine, du hast mich doch auch darum gebeten, bei dir zu schlafen. Auch jetzt noch, wo es dir schon körperlich besser geht. Da ist es doch kein so großer Schritt ...“ „Dann entbinde ich dich eben von dem Versprechen.“ Trotz. Purer Trotz, das konnte John deutlich hören. „Sei nicht kindisch!“
 

Wieder wartete John eine Weile und fragte sich, wie er weiter vorgehen sollte. Die Tür eintreten? Keine Option, Sherlock würde sich dadurch nur weiter zurückziehen. Er musste behutsam sein, gerade da er die Vergangenheit des Jüngeren soweit kannte, dieser zur Suchtentwicklung neigte und er nicht wollte, dass er wieder rückfällig würde.
 

„Keine Sorge, ich werde nichts nehmen … oder mir irgendwas antun!“, hörte er dann dumpf durch die Badezimmertür, aber er klang schon deutlich ruhiger, wie John fand.

„Woher ...“

„Ich kann mir denken, was durch deinen Kopf geht. Du überlegst, ob ich wieder zum Junkie werden. Werde ich nicht, dafür steht zu viel auf dem Spiel.“

„Ja, dein Leben …“ „Das ist mir egal, es gibt wichtigeres.“

„Und das wäre?“

„Dich.“
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  mia-serina
2015-11-12T08:19:59+00:00 12.11.2015 09:19
Sherlock ohne John... ein einziges Desaster natürlich, kann ja nicht gut gehen. Er braucht wirklich einen Aufpasser und der Doktor hat wohl gelernt das man doch auf seine Vermieterin mal hören sollte, immerhin hat sie es von Anfang an gesagt gehabt. Der Cliffhänger hier ist echt böse, wie gut das die FF aber abgeschlossen ist, so kann ich in Ruhe weiterlesen.
Von:  Tesla
2014-09-13T21:32:59+00:00 13.09.2014 23:32
Hoch hier fehlt ja noch ein kommi von mir. Ups... Als der Schluss ... Ein so dieser cliffhenger! Ich finde herrlich mein hat gleich gehüpft aber auch gleichzeitig so fies weil ich nichtweiter lesen kann. Schief. Ich hoffe es geht ganz ganz fix weiter.

lg Tesla


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