Zum Inhalt der Seite

Grandpa's way

Autorisierte Übersetzung
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

"Meeting your fiancée... Again." - „Deinen Verlobten treffen... Schon wieder.“

„Ich kann nicht glauben, dass ich das trage...“
 

Ukyou sah ihre eigene Reflektion im Spiegel, das hell pinke Shirt mit den Spaghetti-Trägern, das ihren Brustkorb bedeckte, den weißen, weichen Rock, der sich eng an ihre Hüften schmiegte und sich dann bis unter ihre Knien ausfächerte; und die passend weißen, klassischen hochhackigen Schuhe.
 

„Mein Gott, ich sehe aus wie eine Frau!“, protestierte sie.
 

„Ist das etwas Schlechtes, mein Liebes?“, fragte Hana, den Raum betretend.
 

„Ich kleide mich nie so, Oma. Ich sehe blöd aus.“
 

„Nein, tust du nicht. Du siehst perfekt aus.“ Sie näherte sich ihrer Enkeltochter und legte ihre Hände auf ihre Schultern. „Genau wie deine Mutter“, fügte sie sanft hinzu.
 

„Wirklich?“, fragte die Jüngere mit zitternder Stimme.
 

„Ich habe sie immer in dir gesehen, Liebes. Es ist eine Schande, dass du dich nie auf diese Weise kleidest; vielleicht sollten wir das ändern.“
 

Ukyou blinzelte eine Träne fort und nickte.
 

„Vielleicht...“, stimmte sie zu.
 

„Jetzt setz dich. Es ist Zeit für Make-up.“
 

„Ooch, Oma!“, beschwerte sie sich.
 

„Nur ein wenig, Ucchan. Es ist ein formelles Dinner, du musst gut aussehen.“
 

„Na gut“, gab sie mürrisch nach und setzte sich auf ihr Bett.
 


 

Frau Hibiki platzierte die letzten Gläser auf dem Tisch, sich gründlich umsehend, um sicherzugehen, dass alles an seinem Platz war. Kida kam aus der Küche, zwei Weinflaschen tragend.
 

„Wenn ich mich richtig erinnere, war das Akerus Favorit“, er hob die Flasche auf Augenhöhe, „und das war Ichiros“, er nickte zu der anderen Flasche hin.
 

„Ich weiß nicht, Liebes. Ich habe darauf nie geachtet.“
 

„Hmm... Wo sitzen wir?“
 

„Nun, du sitzt hier, am Kopfende des Tisches. Ich bin direkt neben dir und Ryouga neben mir. Akeru sitzt am anderen Ende des Tisches, neben Ryouga; auf der anderen Seite habe ich Ukyou, Hana und Ichiro platziert.“
 

„Also sitzen Ukyou und Ryouga sich gegenüber“, grinste er.
 

„Nun, sie werden sich ansehen müssen, wenn sie sich mögen sollen.“ Aiko kicherte.
 

„Du bist böse, Frau.“
 

„Ja und du liebst mich so.“ Sie küsste ihn auf die Wange und ging in die Küche. Kida schüttelte amüsiert den Kopf.
 


 

Sein Paps würde hierfür bezahlen. Er trug ein ärmelloses, schwarzes chinesisches Shirt mit einem dunklen Gürtel, zusammen mit einer schwarzen Hose, die für seinen Geschmack etwas zu eng war. Sein Vater hatte davon gesprochen, seine starken Beine zu betonen oder etwas in der Richtung.
 

Was auch immer...
 

Es war nicht so, als wollte er sich für diesen Wildfang schick machen. Obwohl er sich für eine Verabredung mit Akane definitiv so anziehen könnte.
 

Nicht, dass das jetzt noch passieren konnte. Er seufzte.
 

Seine Mutter hätte sein Haar auch nicht schneiden müssen.
 

Das ist lächerlich. Ich werde sie nie mögen, sie wird mich nie mögen. Wir sind nicht für einander bestimmt. Wir werden die ganze Zeit streiten, wir werden nie miteinander klarkommen. Blöde Verlobung.
 


 

„Wir sind hier“, verkündete Hana aufgeregt.
 

Ukyou sah an dem wunderschönen Haus hinauf, das vor ihr lag.
 

„Also das ist die Hibiki-Residenz, huh?“, fragte Ichiro. „Nett.“
 

„Ucchancita, du siehst reizend aus heute Abend... Bist du bereit, deinen Verlobten zu treffen?“
 

„Was auch immer, Opa.“
 

„Liebes, du bist heute Abend eine Dame, ich hoffe, du wirst dich wie eine benehmen.“
 

„Ja, Oma.“ Sie sah beschämt zu Boden.
 

Ich kann nicht glauben, dass sie ihn gegen Ranma ausgetauscht haben! Blöde Verlobung!
 


 

Nachdem sie angeklopft hatten, grüßte der Patriarch der Hibiki sie glücklich und scheuchte sie ins Haus. Auch Aiko kam, um sie zu begrüßen und nach ein paar Umarmungen und Händeschütteln, richtete sich die Aufmerksamkeit des Hibikipaars auf ihre zukünftige Schwiegertochter.
 

„Endlich, Ukyou!“ Kida schüttelte die Hand des Mädchens, sie zum Erröten bringend.
 

Sie hatte nicht erwartet, dass Ryougas Vater gutaussehend war. Kida war ein großer Mann, größer als ihr Vater und in sehr guter Form. Definitiv ein Kampfsportler. Er hatte nachtschwarzes Haar und seine Augen waren kristallblau. Sie errötete stärker aufgrund der Sanftheit seiner Berührung. Ryouga sah ihm überhaupt nicht ähnlich, richtig? Er hatte keine klaren Augen. Er war nicht groß. Er war wahrscheinlich auch nicht gut in Form.
 

Dann war seine Mutter an der Reihe.
 

„Ich bin so froh, sich wiederzusehen!“, sagte sie, ihre Arme um das Mädchen werfend.
 

Ukyou war sprachlos ob des offenen Ausdrucks von Zärtlichkeit und konnte nicht anders, als Aikos süßen und mütterlichen Duft zu bemerken. Sie nahm Ukyous Schultern und hielt sie von sich weg, um sie offen anzusehen.
 

„Mein Gott! Du bist so wunderschön, Kind! Du bist zu einer ganz schönen Frau herangewachsen!“
 

Das Mädchen errötete noch heftiger, schüchtern lächelnd.
 

„Danke“, sagte sie aufrichtig. Niemand hatte sie je wunderschön genannt.
 

Sie sah in Frau Hibikis Gesicht, von einem erfreuten Lächeln erhellt, ihre strahlend grünen Augen betrachteten sie liebevoll und sie sah pure Dankbarkeit, als sie in sie hinein sah. Die Frau war einfach umwerfend.
 

„Bitte, fühlt euch wie zu Hause...“ Kida drängte sie ins Wohnzimmer und verschwand in der Küche, nur um mit einigen Gläser und den Weinflaschen zurückzukommen, die er seiner Frau gerade noch gezeigt hatte.
 

Ichiro sah, wie sein Lieblingswein vor ihm auf dem kleinen Kaffeetisch abgestellt wurde, und grinste.
 

„Du hast ein gutes Gedächtnis, Kid!“ Er lachte, er wusste, dass Hibiki es hasste so genannt zu werden, nicht nur, weil es eine Verniedlichung seines Namens war, auch weil er jünger war als Ichiro und er ihn früher damit aufgezogen hatte.
 

„Du auch, Itchi“, spöttelte er, einen bösen Blick von seinem alten Freund erntend.
 

Verdammt! Ich hatte vergessen, dass er mich so genannt hat!
 

„Itchy, Papa?“ Ukyou zog eine amüsiert Augenbraue hoch.
 

„Nur alte Spitznamen, Ucchan. Beachte uns nicht“, winkte ihr Vater peinlich berührt ab.
 

Ukyou entschied, dass sie es doch nicht wissen wollte.
 

„Also! Wo ist mein großer Junge?“, fuhr Akeru plötzlich auf. „Es ist so lange her, dass ich ihn zuletzt gesehen habe.
 

„Er ist oben. Ich werde ihn rufen.“ Aiko lächelte Hana an. „Würdest du mir in der Küche helfen, Hana-san?“
 

„Natürlich, Aiko-chan!“, verkündete die Kuonji, sich von der Couch erhebend.
 

Frau Hibiki rief Ryouga vom Ende der Treppe und als sie sah, dass die Tür zum Schlafzimmer ihres Sohn geöffnet wurde, verschwand sie in die Küche.
 


 

Widerstrebend stieg Ryouga die Treppen herunter, den Flur betretend. Das Verlangen aus der Tür zu gehen und zu fliehen, ging ihm durch den Kopf, aber nur für einen kurzen Moment, sie werden ihn eh finden. Mit seinem Blick die weite Türöffnung, die ins Wohnzimmer führte, streifend, entschied er sich, hinein zu spähen, um zu sehen, wie die Dinge liefen.
 

Sich hinter der Wand versteckend, warf er einen langen Blick auf die Leute im Wohnzimmer. Er sah seinen Vater zu jemandem sprechen, der, wie er erriet, Ukyous Vater war, sich auf der großen Couch gegenübersitzend. Offenbar zankten sie sich wegen etwas. Vor ihnen, auf einem der kleineren Sofas sitzend, erkannte er den alten Akeru, die kämpfenden Männer belachend. Ab und zu stieß er einen der Männer mit seinem Gehstock an.
 

Dann sah er sie. Ryougas Augen weiteten sich bei Ukyous Anblick auf der anderen kleinen Couch. Sie saß mit übereinander geschlagenen Beinen da, in etwas, das ein sehr weiblicher Aufzug zu sein schien.
 

Ihr langes Haar fiel ihr frei über die Schultern, ihre Hände lagen in ihrem Schoß und sie hatte dieses sanfte, amüsierte Lächeln auf ihren Lippen, die, wie er bemerkte, mit pinkem Gloss geschminkt waren. Ihre Augen waren wunderschön in pink schattiert mit ein wenig von schwarzem Eyeliner.
 

Ein bisschen hinab sehend, bemerkte er, dass sie nicht ihre gewöhnlichen Brustbandagen trug, was seine Nasenflügel bedrohlich flattern ließ.
 

Wo das Shirt endete, begann der Rock, der über ihren Knien aufgrund ihrer Sitzposition etwas hochgerutscht war. Seine Augen wanderten über ihre langen, durchtrainierten Beine, sodass er seine Nase halten musste, bevor sie explodierte.
 

Ryouga rauchte. Was zur Hölle dachte sie, was sie tat? Sie sollte ein Wildfang sein! Ein WILDFANG! Aber neeein! Sie musste herkommen, ganz aufgebrezelt und unglaublich aussehend! Sie sah aus wie ein MÄDCHEN, um Himmels willen! Er war sich sicher, das war das Tun seiner Mutter. Sie hatte sich wahrscheinlich mit Ukyou zusammengetan, um ihn miserabel zu machen. Nun konnte er nicht protestieren. Seine Mutter würde sagen, dass sie kein bisschen wie ein Wildfang aussah! Und Ukyou würde sich ihm gegenüber wahrscheinlich ganz nett verhalten, um seine Argumentation zunichte zu machen.
 

Ich werde SIE UMBRINGEN!!
 

Er hörte, wie seine Mutter den Wildf-- Ukyou von der Küche rief, dann sah er, wie sie aufstand und in Richtung Küche lief.
 

Musste sie wirklich ihre Hüften so schwingen?, dachte er, einen kleinen Tropfen Blut von seiner Oberlippe wischend.
 


 

Ukyou sah Frau Hibiki zu, wie sie die letzte Erdbeere auf ihren Kuchen, den sie zuvor gebacken hatte und der ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ, setzte. Sie unterhielt sich freundlich mit ihrer Großmutter, in vergangenen Zeiten schwelgend. Sie hörte Akerus erfreute Stimme den Namen ihres neuen Verlobten ausrufen und spähte durch die Tür.
 

Sie sah ihren Großvater den früher verlorenen Jungen umarmen, ihm liebevoll durch das Haar wuschelnd. Dann sah sie ihn ihren Vater grüßen, in eine weitere Umarmung gezogen werdend.
 

Sie nahm sich die Zeit ihn unverhohlen anzustarren, ohne dass einer von ihnen sie bemerkte. Etwas an Ryouga war definitiv falsch
 

Zuallererst trug er nicht seine gewöhnliche Reisekleidung, obwohl es verständlich war, er brauchte sie nicht mehr.
 

Sie hatte trotzdem halb erwartet, dass er wie immer aussah. Er trug stattdessen ein nettes Outfit, ein schwarzes chinesisches Shirt, dass bis über seine Hüfte reichte, von einem grünen Gürtel an seiner Hüfte zusammengehalten. Es hatte keine Ärmel, was seine starken Schultern und Arme unbedeckt ließ; und eine passende schwarze Hose, die seine wohlgeformten Schenkel perfekt umhüllten. Sie spürte ihre Wangen warm werden.
 

Sein Haar war kürzer, seidige Wellen von Schwarz frei über seine Brauen fallend, nackt ohne das gewöhnliche Bandana. Ein scharfer Kontrast zu seiner fast bleichen Haut, nur erhellt von zwei umwerfenden Augen, die mit grüner Intensität strahlten. Ihre Augen wanderten zu seinen aus seinem Mund lugenden kleinen Fangzähnen, wenn er sprach, Licht von ihrer Weißheit beinahe glitzernd.
 

Sie schüttelte heftig ihren Kopf. Was dachte sich dieser Trottel?!! Sich so herausputzen, um sie zu beeindrucken?! ALS OB sie von ihm beeindruckt werden wollte! Vom IHM!!
 

Er ist so TOT!
 

Wie konnte er es wagen, so gut auszusehen?! Wie konnte er es wagen, so attraktiv zu sein?! Wie konnte er es wagen, so starke Arme zu haben und so eine weite Brust und so einen süßen, runden, festen Hin--
 

„Bist du in Ordnung, Ucchan?“ Ihre Großmutter riss sie aus ihren Gedanken, Gott sei Dank.
 

„Sicher, Oma. Warum fragst du?“, fragte sie in einer angespannten Stimme.
 

„Du bist so schrecklich still, Liebes.“
 

„Ich bin okay“, versicherte sie.
 

„Gut“, sagte Aiko, „Abendessen ist fertig!“
 


 

Sie musste einfach ihm gegenüber sitzen. Seine Mutter musste sie einfach ihm gegenüber platzieren. Er hatte Recht, es war eine Verschwörung. Er begann, auch Hana zu verdächtigen. Sie wirkte so glücklich wegen der Verlobung. Ukyou allerdings starrte ihn weiter wütend an, also verschwor sie sich letzten Endes vielleicht nicht gegen ihn. Wahrscheinlich waren es seine Mutter und Großmama Hana, da sie diese Lächeln teilten, seit sie am Tisch saßen.
 

„Götter! Es ist was? 15 Jahre seit unserem letzten Wiedersehen?“, zwitscherte Akeru glücklich.
 

„Es ist so schön, euch alle zusammen zu sehen wie in alten Zeiten, nicht?“ Hana lächelte, die Takoyaki auf dem Tisch abstellend.
 

„Ja... wir sind alle hier.“ Ichiro lächelte traurig, als er einen kleinen Bilderrahmen auf eine Ecke des Tisches platzierte. Ukyou erkannte das Bild ihrer Mutter.
 

Alle rangen nach Luft, als sie sahen, wie viel Essen es gab. Anscheinend hatte Aiko zu viel Zeit verbracht, ohne noble Dinner zu kochen.
 

Ukyou sah sich um und konnte nicht anders, als zu lächeln. Sie besaß ein Restaurant, das voll war mit Menschen, die aßen und doch war es das erste Mal seit mehr als zehn Jahren, dass sie nicht allein zu Abend aß. Von ihre Familie und den Freunden ihrer Familie umgeben an einem Tisch zu sitzen, lachend und sich unterhaltend und einen wunderbaren Moment habend, war die schönste Erfahrung ihres Lebens. Bis sie sich erinnerte, warum genau sie dieses Dinner veranstalteten.
 

Sie konnte nicht anders, als Ryouga wütend anzustarren. Sie wusste, es war nicht direkt seine Schuld, aber sie war es so gewohnt, ihn für alles zu beschuldigen, wann auch immer er in der Nähe war, dass es etwas unmöglich war, es gerade jetzt nicht zu tun. Nach einer kleinen Weile, die sie mit purem Starren verbrachte, begann sie, ihn neugierig anzusehen. Sie bemerkte, dass er ab und an schüchtern zu ihr herüber sehen würde, als würde er ihr kaltes Starren bemerken. Aber was sie überraschte, war der Ausdruck auf seinem Gesicht; Ryouga sah glücklich aus? Und war das ein Lächeln? Ryouga, lächelnd? War die Welt verrückt geworden?
 

Sie schüttelte leicht ihren Kopf, diese Gedanken abschüttelnd. Natürlich ist er glücklich, er verlief sich nicht mehr. Und alles dank ihr... Hmm, sie konnte ihm das in Rechnung stellen... Nee, das wäre zu, uh... nabiki-isch.
 

Sicherlich genoss er das Treffen so sehr wie sie... Wegen der Familie, natürlich. Sie hatten kein Wort miteinander gesprochen, seit sie am Tisch saßen und ihre höfliche Begrüßung war ein knappes „Guten Abend“ gewesen. Über was konnten sie überhaupt reden? Sie wollte die Verlobung nicht mit ihm diskutieren, noch nicht; es beschäftigte sie selbst immer noch.
 

Sie wusste, Ryouga fühlte wahrscheinlich genauso, mit den schüchternen Blicken und dem zarten Rot auf seinen Wangen.
 

Warum wird er überhaupt rot? Hat er mich gerade ange'hmpf't?
 


 

Er kam zu dem Schluss, dass das Mädchen vor ihm nicht Ukyou war. Die echte Okonomiyaki-Köchin würde darüber schimpfen, keinen Trottel heiraten zu wollen und ihn mit ihrem Spatel schlagen. Wiederholt. Dieses Mädchen saß gesittet da, entspannt essend und den Moment genießend. Das war NICHT Kuonji Ukyou gleich hier vor ihm sitzend. Dann sah sie ihn an. Nun, starrte, genauer gesagt. Tiefblaue, stechende Augen trafen seine, die ewig gefürchtete Drohung, ihm Gewalt anzutun, stand in ihren Augen. Jep, das war Ukyou. Er hmpfte und sah weg, die letzten Spuren seiner Schüchternheit davon segelnd aufgrund ihres Ärgers. Wie immer beschuldigte sie ihn. Er merkte es, er sah es in ihren Augen.
 

Wenn du so sein willst...
 

Das Geräusch von Metall, das auf den Boden aufschlug, erregte die Aufmerksamkeit aller am Tisch. Ein lautes Krachen war aus der Küche gekommen, wohin Aiko gegangen war, um den Nachtisch zu holen.
 

„Oh nein!“, hörten sie ihre Stimme; Kida stand auf und ging, um nachzusehen, was passiert war.
 

Alle sahen ratlos auf die Küchentür, außer Hana, die, aus irgendeinem Grund, dieses hinterhältige Grinsen auf ihrem Gesicht hatte.
 

Nach einer kurzen Erklärung und unterdrücktem Kichern, kam Aiko mit einem verlorenen Ausdruck auf dem Gesicht ins Esszimmer zurück.
 

„Es tut mir so leid“, sagte sie, „aber der Kuchen war so schwer, dass ich das Tablett nicht halten konnte und es mir aus den Händen gefallen ist!“
 

Ryouga hob eine Augenbraue. Ein Tablett war zu schwer für seine Mutter?
 

„Oh nein!“, fügte Hana ihren Teil zu der Angelegenheit hinzu. „Was werden wir jetzt zum Nachtisch haben?“
 

Die Frauen blickten zu dem Jugendlichen mit den Fängen mit einem Glitzern in ihren Augen. Ryouga graute es...
 

„Warum holst du uns nicht etwas Eiscreme, Honey?“, fragte ihn seine Mutter.
 

„Sicher!“ Er nickte. Alles, um eine Weile wegzukommen!
 

Er stand auf und ging auf die Tür zu, ob der nächsten Bitte seiner Mutter stoppend.
 

„Und nimm Ukyou mit, geh' nicht allein!“
 

Das brachte das besagte Mädchen dazu, von ihrem Sitz aufzuspringen.
 

„M-muss ich gehen?“, protestierte sie.
 

„Oh, selbst mit einem Orientierungssinn kennen wir uns in der Nachbarschaft noch nicht aus. Stell sicher, dass er die Eisdiele findet, in Ordnung?“
 

Aiko versteckte ein Grinsen, als sie das Mädchen sanft zu ihrem Sohn schubste.
 

„Braucht nicht zu lange!“
 


 

Sie liefen für ein paar Blocks in Schweigen, einander anzusehen vermeidend. Ukyou schwang die Papiertüte träge in in ihrer Hand, die Eiscreme war sowieso sicher bedeckt. Bis sie es nicht mehr aushielt. Tatsächlich fragte er sich, wann sie explodieren würde.
 

„Warum hast du das nicht gestoppt?“, fragte sie giftig, ihn von der Seite anstarrend. „Das ist alles deine Schuld, weißt du! Ich habe Ranchan wegen dir verloren!“
 

Er lief einfach schweigend weiter, unbeeindruckt von ihrem Ausbruch. Auch wenn er nicht anders konnte, als mit den Augen zu rollen.
 

„Ich dachte, du liebst Akane!“, spuckte sie aus, im Versuch ihm klar zu machen, dass sie ihn nicht wollte.
 

„Ja...“, erwiderte er ausdruckslos, „aber ich liebe meine Familie mehr.“
 

Er lief weiter, ignorierend wie sie starr mitten auf dem Weg stehengeblieben war.
 

Unglücklicherweise holte sie zu ihm auf.
 

„Was soll das denn heißen!“
 

„Nur so nebenbei bist du die, die zuerst zugestimmt hat. Du hast Ja gesagt, bevor ich es getan habe!“ Er funkelte sie an.
 

„Ich dachte, sie hätten über Ranchan geredet!“
 

„Oh! Und das macht dich in der Angelegenheit schuldfrei?!“
 

Er brachte sie erneut zum Schweigen. Junge, er hatte das schon zweimal gemacht! Sie sprang vor ihn, ihn zum Anhalten zwingend, bevor er in sie hinein lief.
 

„Nein, das macht es nicht. Ich war dumm die Dinge zu überstürzen und nicht sorgfältig zuzuhören, das gebe ich zu. Aber du wusstest genau, wer ich war, als du in diese Heirat eingewilligt hast!“
 

Sie piekste ihn mit ihrem Finger in seine Brust, für eine Sekunde verblüfft, wie hart sie war.
 

„Na und?!“ Er schob sich an ihr vorbei und nahm sein Laufen wieder auf, jetzt ein wenig schneller.
 

Ukyou blinzelte.
 

„Was meinst du mit 'Na und?'!“ Sie begann, ihm zu folgen. „Warum zur Hölle hast du überhaupt eingewilligt?!“
 

„Meinst Vater hat mich darum gebeten“, warf er über die Schulter.
 

„Bist du nicht alt genug, deine eigenen Entscheidungen zu treffen?“ Sie starrte auf seinen Rücken. Junge, er konnte schnell gehen.
 

„Du verstehst nicht.“ Seine Stimme klang härter als zuvor.
 

„Nein, tue ich wirklich nicht!“, spie sie aus, als sie endlich wieder das Haus betraten, ihre Stimme senkend. „Ich komm' nicht drauf, Hibiki; wir haben so hart gearbeitet, sie auseinander zu bringen, zusammen, und jetzt willst du mich heiraten!“, zischte sie.
 

Ryouga sah sie an, seine klaren Augen nun dunkel von Gefühlen.
 

„Ich will dich nicht heiraten, Kuonji“, begann er und in einer schnellen Bewegung nahm er ihren Oberarm und brachte sie dazu, sich abrupt umzudrehen, um in das Esszimmer zu sehen. „Ich will meine Familie zurück.“
 

Sie runzelte die Stirn, die Leute um den Tisch betrachtend.
 

„Ich habe meine Familie auch vermisst, aber das ist nicht Grund genug, mein Leben mit dir anstatt mit Ranma zu verbringen.“
 

Er stand für einen Moment da, still, seine Hand fest ihren Arm umfassend.
 

„Gut“, sagte er ihr direkt in die Augen sehend, „wir brechen es ab. Aber habe zumindest genug Herz, mich für einen Tag mehr bei ihnen sein zu lassen. Dann kannst du glücklich sein.“
 

Er ließ sie los und kehrte zu seinem Platz zurück, seiner Mutter die Eiscreme reichend, die er getragen hatte. Er war wieder ernst geworden, das Lächeln, das zuvor auf seinem Gesicht gewesen war, war durch ein sorgenvolles Stirnrunzeln ersetzt worden. Ukyou stand einfach da, den Menschen gegenüberstehend, die das alles begonnen hatten, ihre und seinen Familien. Als er diese Dinge zu ihr gesagt hatte, hatte sie gesehen, wie seine Augen sich mit Tränen füllten.
 

Sich wieder neben ihre Großmutter setzend, riskierte sie einen Blick auf ihn; seine Augen waren noch immer feucht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück