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Sweet Memoris

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Kapitel 11 Niemals los lassen!

Kapitel 11

Niemals los lassen!

Lucys Sicht

„Ähm, Lucy, hättest du kurz Zeit?“, verlegen tippt Gray mir auf die Schulter und sieht rot über beide Ohren zu Boden, ehe er stammelnd ergänzt: „E… E... es geht um den Schulball…“ Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, was er von mir will, stehe ich von der Parkbank auf, auf der ich gemeinsam mit Levy bis gerad eben gesessen hatte und grinse Gray an: „Klar, was gibt’s?“ Noch immer schaut er mich nicht an, sondern packt einfach meine Hand und zieht mich in den Wald. Ich muss wirklich genau hin hören, um sein gemurmeltes: „Nicht hier…“, zu verstehen.

Die Hände vors Gesicht geschlagen, lehnt Gray nun am Baum, während ich nervös daneben stehe, unschlüssig, wie ich darauf reagieren soll. Schließlich fasse ich mir ein Herz und HOCKE mich neben ihn ins Gras, wobei ich ihm sanft über den Rücken streichele: „Also, was ist los?“ Seufzend atmet er noch einmal tief ein, bevor er mir plötzlich offen in die Augen sieht: „Willst du mit mir zum Abschlussball gehen?“

Perplex plumpse ich auf meinen Hintern und starre ihn verwirrt an: „Wie jetzt? Aber du hast mir doch letztens, als wir wieder mal alleine im Clubhaus übernachtet haben erzählt, dass du eigentlich in Juvia verknallt bist!“ Verzweifelt vergrub er beide Hände in den Haaren: „Ja, aber es ist… irgendwie kompliziert… Ich traue mich einfach nicht, es ihr zu sagen! Weißt du… kannst du nicht einfach mit mir hingehen? So habe ich einen Grund, warum ich nicht mit ihr hingehen kann…“ Ich bin zu keiner anderen Reaktion fähig, als dass mir meine Kinnlade herunter klappt. Arme Juvia… Ich dachte ich hätte Probleme, aber bei ihr… ständig läuft sie ihm hinter her, macht ihm am laufenden Band Liebeserklärungen und sagt ihm, wie gern sie ihn hat und was tut er?!? Er traut sich noch nicht einmal, ihr mit ja zu antworten, wenn sie ihn fragt, ob er mit ihr zum Ball gehen möchte, geschweige denn selbst zu fragen! Juvia muss echt stark sein, dass sie jedes Mal trotzdem nie die Hoffnung aufgibt… Sie ist echt bewundernswert, ich würde nicht so gut damit umgehen können, sondern mich heulend in meinem Zimmer einschließen, mich bei Levy aus flennen und meinen Kummer in heißer Schokolade ertränken.

„Nein, das kann ich nicht!“, weigere ich mich und stehe auf. Verzweifelt legt er den Kopf in den Nacken und sieht mich flehend an: „Aber ich habe dir doch auch immer geholfen! Bitte… Warum denn nicht?“ Ich spüre, wie langsam die Wut in mir hoch kocht und schließlich kann ich nicht anders, ich schreie Gray aus vollem Halse entgegen: „ GRAY, WIE BITTE SOLL ES DEINER MEINUNG NACH IN DER BEZIEHUNG WEITER GEHEN, WENN DU IHR NICHT EINMAL EINEN SCHRITT ENTGEGEN KOMMST!!!!! SIE VERSUCHT STÄNDIG IRGENDWAS UND DU?!?!

GAR NICHTS!!!!!

STATTDESSEN RENNST DU ZU EINER GUTEN FREUNDIN UND FLEHST SIE AN, DABEI MIT ZU HELFEN, EURE BEZIEHUNG WEITERHIN ZU SABBOTIEREN!!!!! IN NUR 3 WOCHEN BEGINNEN DIE SOMMERFERIEN!!!!!! WIEßT DU WAS DAS HEIßT?!? DANN SIND WIR FERTIG MIT DER SCHULE!!!!!!!! WENN WIR UNSER VORHABEN, DIE SCHULIDOLGRUPPE IN EINE GEWÖHNLICHE IDOLGRUPPE UM ZU ÄNDERN NICHT IN DIE TAT UMSETZEN KÖNNEN, DANN WAR’S DAS!!! DANN SIEHST DU SIE NIE WIEDER, OH NEIN ICH VERGASS, TROTZ DEINEM BENEHMEN WÜRDE DIR JUVIA JA ÜBERALL HIN FOLGEN!!!!!!!!!

IST DAS WIRKLICH DAS, WAS DU WILLST?!?“

Kalt blicke ich auch ihn herab: „Das ist nicht dein Ernst!“, ehe ich herum wirbele und Gray einfach so da sitzen lasse. Ich habe genug! Soll Gray sich doch selbst um seine Probleme kümmern…

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Seufzend streiche ich mir durchs Haar. Wie es wohl kommt, dass die ganzen Jahre über bloß 3 Pärchen, die sich nach ein paar Wochen allerdings wieder trennten, gefunden hatten und erst jetzt, in den letzten paar Monaten vor Schulschluss sich plötzlich alle irgendwie für jemanden entschieden? Haaah… das Leben ist kompliziert!

Eine plötzliche Müdigkeit überkommt mich und für einen Moment verschwimmt alles vor meinen Augen, sodass ich mich an einem Baum abstützen muss, um nicht hin zu fallen. Still warte ich darauf, dass sich der Anfall legt. Ich bin wohl einfach überarbeitet und brauche eine Pause. Immerhin hatten wir die letzten Wochen hart dafür gearbeitet, damit unsere Gruppe fortbestehen bleibt und darum als Leaderin nur wenig Schlaf bekommen, wegen den vielen auszufüllenden Formularen. Nicht einmal letzte Nacht hatte ich auch nur ein Auge zu tun können, da ich die ganze Nacht immer wieder mit den Gedanken zu Natsu und meinen Gefühlen, von denen ich noch immer nicht weiß, wie ich sie deuten soll, abgeschweift bin. Ich brauche dringend eine Auszeit von diesen ganzen Paaren! Nicht einmal die Glücklichen kann ich ab, denn sie erinnern mich immer viel zu sehr daran, wie sehr ich mir selbst immer einen Freund gewünscht hatte.

Als ich die Fassung wieder errungen hatte, setze ich mich wieder in Bewegung, laufe aus dem Wald heraus, steuere die Bak an, auf der ich zuvor saß und… bleibe plötzlich wie angewurzelt stehen. Meinen Platz neben Levy hat inzwischen Gajeel eingenommen, der Levy grinsend ein Bento hinhält, in welchem Levy gerade kichernd herumwühlt. Ruckartig wirbele ich erneut um und lief zurück zur Jugendherberge. Ich will mit irgendwem reden… Nur weiß ich nicht mit wem… Auf einmal muss ich an Erza denken. Sie ist die Einzige, außer mir und Juvia, die aus der Klasse NOCH SINGLE ist, seit Gajeel Levy letzte Woche fragte, ob sie mit ihm gehen wolle.

Als ich die Tür lächelnd aufreiße, nachdem ich endlich oben im höchsten Stockwerk angekommen bin, mache ich mir gar nicht die Mühe an zu klopfen, sondern trete einfach ein… Nur um ein weiteres Mal mitten in der Bewegung zu erstarren und zu bereuen, hergekommen zu sein. Sich innig küssend sitzen Gerard und Erza auf ihrem Bett, genauer gesagt sie auf seinem Schoß und keiner sieht mich an, oder scheint mich auch nur bemerkt zu haben. Nicht einmal den Knall der Türe, als ich diese hinter mir zu knalle REGISTRIEREN sie und so lehne ich mich draußen gegen die Tür, rutsche daran hinab, schlinge beide Arme um mich, lehne meinen Kopf gegen meine Arme und lasse den Tränen, die mir in Sturzbächen die Wangen hinunterrollen freien Lauf. Ich weiß nicht einmal warum ich weine, vielleicht weil ich mich gerade einfach unglaublich einsam und verlassen fühle, aber genau kann ich das nicht sagen… Wenn es das bedeutet, was die Erwachsenen einem früher immer als »Erwachsen werden« geschildert haben, will ich gar nicht erwachsen werden. Ich will für alle Ewigkeiten mit meinen Freunden zur Schule gehen, für alle Ewigkeiten mit ihnen Musik machen, mich für alle Ewigkeiten mit diesem Idioten streiten und mit all den Personen, die mir am Herzen liegen für immer zusammen bleiben!

Ich bin genauso dumm wie Gray. Auch ich begreife erst jetzt, obwohl ich immer wieder davon gepredigt habe und Wochen lang dafür gearbeitet habe, was der Schulschluss bedeutet: Unsere Wege werden sich trennen. Wir alle werden uns für ein anderes Schicksal entscheiden und manche werde ich womöglich nie wieder sehen, auch wenn der KONTAKT zu den besten Freunden natürlich weiterhin bestehen bleibt, doch so oft wie früher werde ich sie nicht mehr sehen… Wahrscheinlich ist das der Grund, warum sich alle in letzter Zeit jemanden suchen, an den sie sich fest binden wollen, jetzt wo alles um uns herum auseinander zu brechen droht… Sie wollen den Menschen, den sie von allen am meisten lieben und niemals verlieren wollen, für immer bei sich behalten und die roten Fäden des Schicksals an ihren Fingern mit einander verbinden.

Diesen einen Menschen wollen sie niemals los lassen!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-10-15T21:22:06+00:00 15.10.2014 23:22
Spitzen Kapi^^


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