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Angels Guilt

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Lang lang ist es her. Genießt das neue Chapter ^^ Komplett anzeigen

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Puzzle

Mehrere Tage vergingen seit Artemis die Wahrheit erfuhr. Und es fühlte sich an, als ob ihr Leben in den Heerscharren eine Lüge gewesen wäre. Sie sah die Engel um sich herum plötzlich in einem völlig anderen Licht. Wobei ihre Vermutung war, dass der Großteil den damaligen Krieg nicht mal miterlebt hat.

Die Rosahaarige ging insbesondere Michael und Malahidiel aus dem Weg. Es half auch nicht das Calatrisa etwas übrig hatte für den letzteren. Seit Tagen überlegte sie, wie sie ihrer besten Freundin erzählen konnte, was sie erfahren hatte. Diese hatte eine Abneigung gegen Ariel, was sie auch nie versteckte.

Ein weiteres Problem war Chamuel, welche ebenfalls nicht gut auf Ariel zu sprechen war. Wobei dies sogar zu beheben wäre, denn soweit sie es verstand ging es nicht unbedingt um einen Vertrauensbruch. Ariel verschwieg der schwarzhaarigen nur die Wahrheit und hatte auch Angst diese zu offenbaren.

Und dann war da noch ein Unsicherheitsfaktor: Visca. Die Rekrutin war von der Arbeit weggeblieben, wie Artemis es befohlen hatte. Als sie wiederkam schien sie aber unsicher wie sie sich Artemis gegenüber zu verhalten hatte. Einerseits konnte sie nun die kalte Art von ihrer Vorgesetzten nachvollziehen. Andererseits hatte sie Angst irgendwann etwas auszuplaudern.

Die Rosahaarige musste nun aber Prioritäten setzen. Und die besten Chancen hatte sie im Moment mit Calatrisa und Chamuel. Doch ihr fiel die Wahl schwer. Chamuel hatte bereits eine Vorgeschichte mit Ariel, aber da gab es viel Nachholbedarf. Calatrisa hingegen besaß eine natürliche Abneigung gegen Engel die Artemis zu nahe kamen. Wer war nun einfach zu überzeugen?

Artemis Grübeln wurde unterbrochen, als es an der Tür bei ihr klopfte. Mit einem „Herein“ bat sie den Besucher in ihr Büro. Sie war schockiert als sie erkannte, wer zu ihr gekommen war.

„Einen schönen Tag Lieutenant Artemis. Es ist schön dich einmal persönlich kennen zu lernen“, begrüßte der Gast die schockierte rosahaarige.

„Wie ich sehe hat es dir die Sprache verschlagen. Das ist nicht weiter schlimm. Eine gemeinsame Freundin bat mich dir etwas zu geben.“

Artemis nahm den ihr ausgestreckter Umschlag entgegen. Darauf stand nur ihr Name und er war mit einem ihr unbekannten Siegel versehen.

„Es ist ein Durchgangspass für Prisoner Zero, jedoch nicht nur das. Aber ich denke ich sollte nicht alles verraten. Auf ein baldiges Wiedersehen“, verabschiedete sich der Besucher.

Artemis war vollkommen verwirrt. Was war hier grad passiert?

Sie öffnete den Brief vorsichtig und tatsächlich befand sich daran ein Durchgangspass für den Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses in Form einer ID-Card. Doch diese Karte sah etwas anderes aus, als die gewöhnlichen. Sie entdeckte erneut das ihr unbekannte Siegel, diesmal in Form eines Symbols, teilweise in die Karte graviert.

Vielleicht sollte sie die Angelegenheit komplett anders angehen?

 

 

2. Himmelssphäre – Raqia

Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses

Artemis war sich nun doch nicht mehr so sicher, ob es die richtige Entscheidung war. Aber andererseits war sie nun doch neugierig.

Sie machte sich Gedanken, würde die ID-Card auch wirklich funktionieren? Doch sie kam durch jegliche Kontrollen problemlos durch. Und so stand sie nun vor Prisoner Zero.

„Dich kenne ich nicht“, wurde Artemis begrüßt.

„Eth.“

„Du kennst meinen Namen? Jetzt wird’s interessant. Fahre fort.“

„Ich kenne die Wahrheit. Über Luzifer, Lilith, dich und den ganzen verdammten Rest. Ariel war bei mir. Ich will ihr helfen, aber ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Aber anscheinend wusste jemand wo ich einen Ansatz finde. Und gab mir den Durchgangspass zu dir“, erklärte Artemis und zeigte die ID-Card hoch. Eth beäugte die ID-Card und ihre Augen weiteten sich. Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitzschlag. Es war nicht exakt das alte Symbol. Es war ein neues, aber das alte war mit eingearbeitet.

„Wer hat dir diese Karte gegeben?“

„Spielt das eine Rolle?“

„Weißt du was dieses Symbol bedeutet?“ Artemis schaute sich das Symbol auf der Karte nochmal an, dann schaute sie wieder Eth an und schüttelte den Kopf.

„Es ist nicht exakt das gleiche, aber ich denke das war auch nicht das Ziel. Suche in den Militärarchiven nach dem Symbol. Dann findest du mehr raus.“ Eth grinste spielerisch. Vielleicht war gerade Artemis die Lösung. Das Ende des alten Spiels und der Beginn eines neuen.

Artemis seufzte genervt. Wollten sie denn alle verarschen? Von Uriel wurde sie hergeschickt und nun schickte Eth sie ins Archiv. Sie konnte momentan echt irre werden.

„Mein Name ist Artemis“, stellte sie sich letztendlich vor und hielt ihr die Hand durch das Gitter hin. Eths Augen weiteten sich vor Verwunderung, das hatte sie nicht erwartet.

„Weißt du was du da machst?“

„Ich habe keine Ahnung, was ich tue oder tun soll. Ich fühle mich als ob ich in ein endlos, tiefes, schwarzes Loche falle und es nicht schaffe mich aufzuraffen. Ein endloser Fall ohne Flügel und keiner der mir helfen kann. Aber ich versuche es trotzdem, ich versuche meine gebrochenen Flügel auszuweiten und nach oben zu fliegen, hinaus, zurück ins Licht. Aber ich schaff es einfach nicht“, antwortete Artemis unter Tränen. Dennoch blickte sie Eth fest in die Augen. Und in dem Moment erkannte die schwarzhaarige was sich hinter der Maske einer Soldatin versteckte.

Eth lächelte und griff nach der Hand der rosahaarigen und zog sie näher an sich, sodass sie in ihr Ohr flüstern konnte.

„Folge dem Pfad auf den wir dich führen. Und am Ende erblickst du das Licht. Das verspreche ich dir.“ Artemis erstarrte vor Schock. Oder war es doch eher Angst? Sie konnte es nicht genau beschreiben, aber irgendwo in ihrem Inneren spürte die kleine Flamme der Hoffnung aufblitzen, dass sie aus der Dunkelheit gezogen werden würde. Aber noch versuchte sie diese Flamme zu ersticken.

Eth ließ Artemis wieder los und wies sie an zu gehen.

Nachdem Artemis aus dem Trakt austrat, wurde sie von einem der Wächter misstrauisch beäugt. Doch im Moment hatte sie nicht einmal Lust ihn darauf anzusprechen. Sollte sie Eths Worten Glauben schenken? Nun, sie würde es nur rausfinden, wenn sie sich ins Militärarchiv begeben würde. Doch wonach sollte sie suchen? Symbolen? Abzeichen? Wappen?

 

 

6. Himmelssphäre – Makon

Militärarchiv

Beim Militärarchiv angekommen, wusste Artemis nicht so recht wo sie anfangen sollte. Vielleicht hätte sie sich doch lieber Unterstützung holen sollen. Aber andererseits, wem konnte sie sich anvertrauen? Ariel? Sie glaubte nicht, dass Ariel ihr weiterhelfen würde im Moment. Diese hatte genug eigene Probleme. Seit ihrem letzten Treffen hatten beide kein Kontakt mehr miteinander. Und die rosahaarige glaubte nach Eths Worten, dass es noch eine Weile dauert bis sie wieder mit Ariel sprechen wird.

Sie suchte im Archiv nach Einträgen mit alten Wappen, Symbolen und Abzeichen aber mit ihrer Anmeldung gab es keine passenden Treffer.

„Verfluchter Mist“, ärgerte sie sich möglichst leise. Sie brauchte niemanden, der sich erkundigt ob alles in Ordnung sei. Doch ihr fiel ein, dass nicht alle alten Schriften digitalisiert wurden. Das Archiv wurde nach dem Fall Luzifers neu strukturiert. Viele alte Schriften wurden in eine Datenbank hochgeladen und man konnte sie in Terminals abrufen. Es war um einiges bequemer und weniger zeitaufwendig, wenn man nach etwas auf der Suche war. Nachdem die Einrichtung der Datenbank abgeschlossen war, wurden jegliche Bücher, Schriftrollen und andere Schriften in ein gesichertes Archiv gebracht. Einige wurden frei zugänglich aufbewahrt und andere wiederum in abgeschlossene Bereiche, welche sich nach Sicherheitsstufen gliederten.

„Wenn ich etwas wäre, was nicht in der Datenbank ist und im Militärarchiv aufbewahrt werde… In welchem Trakt würde ich mich befinden?“, überlegte Artemis. Das Symbol auf der ID-Card war nicht in der Datenbank. Es bedeutet es ist auf jeden Fall in einem abgesperrten Bereich. Den Gefängniswächtern war das Zeichen auch unbekannt, das konnte sie an deren Gesichtern erkennen. Andererseits war es Uriel und auch Eth bekannt. Was bedeutet, es war auf jeden Fall vor Luzifers Fall bekannt. Stand das Symbol den nun aber Uriel oder Eth näher. Artemis tippte Uriels Namen ins Terminal. Und tatsächlich gab es einen Militärvermerkt zu ihr – Rang: General. Artemis grinste. Sie hatte gerade einen persönlichen Jackpot geknackt.

Sie wollte sich gerade vom Terminal abmelden, als ihr Communicator piepte. Sie sah kurz auf das Display und sah Calatrisas Namen aufblinken, also nahm sie ab und sofort hörte sie die leicht verärgerte Stimme ihrer besten Freundin.

„Sag mal wo treibst du dich den ganzen Tag rum?! Chamuel hat deine Aufgabe notgedrungen übernommen, sonst wären die verflixten Rekruten nur im Weg. Michael macht sich auch schon Sorgen!“ Bei dem Namen des Generals verdrehte Artemis die Augen. Einerseits fand sie es angenehm, dass er sich nach dem Massaker persönlich um ihr Wohlbefinden kümmerte, aber andererseits hasste sie es. Und nun kam auch die Sache mit Ariel hinzu. Ganz zu schweigen von seiner Neigung mit jeglichen Frauen zu flirten.

„Beruhig dich Tris. Mir geht’s gut und dir? Der Womanizer braucht sich auch keine Sorgen zu machen, ich komm schon klar. Bin ein großes Mädchen. Bin noch ein Weilchen unterwegs, wäre also schön, wenn du mir den Rücken freihalten könntest.“ Artemis konnte spüren, wie Calatrisas Haltung sich veränderte und ihre Stimme war gesenkt.

„Was hast du vor?“

„Ich kann es dir nicht per Communicator sagen. Und auch noch nicht jetzt. Sobald ich aber sicher bin, dass ich gefunden habe, wonach ich suche, werde ich es dir sagen. Versprochen.“

„Du machst nichts dummes, oder?“

„Vertrau mir bitte. Halt mir den Rücken frei, sag Michael so wenig wie möglich. Am besten gar nichts, wenn er nicht explizit fragt. Halt Chamuel auch ein Weilchen hin. Und auch kein Wort zu Malahidiel!“

Calatrisa seufzte. In was hatte sich Artemis da bloß verfangen?

„In Ordnung. Ich vertrau dir. Pass auf dich auf.“ Damit beendete sie das Gespräch. Artemis schaute noch paar Sekunden auf das Display, steckte es weg und meldete sich vom Terminal ab.

Danke Tris, bedankte sich Artemis in Gedanken. Sie konnte immer auf ihre beste Freundin zählen.

Damit macht sie sich auf in den geschlossenen Trakt. Sie wollte ihren Jackpot-Gewinn abholen.

Vor dem geschlossenen Trakt gab es keine Wachen nur ein Terminal. Jetzt würde sich rausstellen ob die ID-Card, die sie von Uriel bekam zu mehr gut ist, als nur dem Gefängnis. Sie konnte es selbst kaum glauben als sie die Freigabe für die höchste Sicherheitsstufe freigeschalten auf dem Terminal sah.

„Verflucht, was bedeutet dieses Zeichen?“, fragte sie sich und beäugte nochmal das Symbol auf der Karte. Und wie um Himmels Willen konnte Uriel so eine Freigabe erzielen für Artemis? Lange darüber nachdenken, konnte Artemis aber nicht. Sie spürte wie sich ihr Engel näherten und sie wollte nun wirklich keinen Kontakt.

Sie ging gezielt zum Gang mit der höchsten Sicherheitsstufe und musste dort nochmal ihre Karte scannen lassen.

Dieser Teil des Archivs war recht verstaubt. Es schien als ob hier ewig keiner mehr gewesen wäre. Aber das kam der rosahaarigen ganz recht, so konnte sie auch ungestört suchen. Sie ging entlang des Regals und beäugte die verschiedenen Buchtitel. Keines sagte ihr was. An einem blieb sie jedoch stehen, welches den Titel “Ars Goetia“ trug. Sie glaubte den Namen schon mal gehört zu haben. Sie nahm es auf dem Regal und blätterte es durch. Als sie die Namen betrachtete, die auf den Seiten eingetragen waren, stockte ihr Atem. Es waren die Erzdämonen, die Luzifer direkt unterstanden. Sie stellte das Buch zurück auf’s Regal, jedoch merkte sie sich, wo sie es wiederfinden würde. Es wird ihr noch von Nutzen sein. Im Moment war das Symbol aber wichtiger. Sie ging weiter das Regal entlang und fand die Chroniken, sogar einige die auf die Zeit vor Luzifers Fall datiert waren. Sie zog willkürlich eine der Chroniken raus und blätterte es langsam durch. Ihr Blick fiel auf einen bestimmten Eintrag. Er berichtete über eine Spezialeinheit unter Luzifers Führung. In der Chronik war ein Verweis auf ein Namensregister. Artemis legte die Chronik beiseite, die Seite immer noch geöffnet und beäugte die Regale. Wo würde sie ein Namensregister einer bestimmten Gruppe einordnen? Wo würde generell Namensregister in der großen Sammlung an Schriften anordnen? Doch eher an den Anfang, oder? Sie ging zurück zum Anfang des Ganges und sah sich das gegenüberliegende Regal nochmal an. Tatsächlich waren dort Register eingeordnet. Sie zog das entsprechende Register raus und suchte nach dem speziellen Eintrag. Und tatsächlich, so wie es in der Chronik stand, befand sich der entsprechende Eintrag an der genannten Stelle.

Ganz oben auf der Seite erschien ein Symbol, das dem auf ihrer ID-Card verdächtig ähnlich sah. Es fehlten allerdings die Silberelemente links unten. Artemis konnte ihren inneren Triumph nicht unterdrücken. Sie ging die Namensliste durch: Luzifiel, Ariel, Gabriel, Uriel, Haniel, Camael, Lehtiel. Ein Name in der Liste war durchgestrichen, aber Artemis ahnte, dass es Eth ist. Ihr Name wurde also auch hier gelöscht, zumindest wurde es versucht.

Camael und Lehtiel sagten ihr nichts, also vermutete sie, dass diese beiden im Kampf gefallen sind. Sie hatte also mehrere Anhaltspunkte. Luzifer stand außer Frage, mit Ariel, Uriel und Eth hatte sie bereits Kontakt. Blieben also noch Gabriel und Haniel übrig. Zu Haniel hatte sie ein engeres Verhältnis, als zu Gabriel. Aber wer würde ihr den nächsten Hinweis liefern. Beide hatten einen guten Draht zu Michael, also konnte sie dies nicht als Ausschlusskriterium nutzen. Gabriel war schwer zu fassen. Manchmal tauchte sie wie aus dem Nichts auf und so schnell verschwand sie auch wieder.

Artemis räumte das Register wieder an den vorgesehenen Platz und ebenso die Chronik. Hier würde ihr nichts mehr weiterhelfen. Die Entscheidung musste sie selbst treffen oder sie würde warten ob Gabriel in den nächsten paar Stunden oder zwei Tagen bei ihr auftaucht. Das wäre ein Hinweis für sich.

Aber nun hieß es abwarten. Das Grinsen würde ihr aber über den Tag hinweg nicht vergehen.

„Zeit paar Rekruten zu quälen“, beschloss sie.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Falls sich einige wundern sollten... Artemis ist ein Entscheidungsgenie. Zur Erinnerung: Sie durfte am Ende ihrer Rekrutenzeit eine gesamte Patrouille kommandieren. Das es in die Hose ging ist nicht unbedingt ihre Schuld. Aber dennoch ist sie durchaus fähig eins und eins schnell zusammen zu zählen, andernfalls wäre sie glaube recht falsch bei den Heerscharren. Deswegen fällt es ihr recht einfach mit logischen Denken das Puzzle nach und nach zusammen zu setzen. Und man sieht ein wenig ein Teil ihrer ehemaligen Persönlichkeit, zumindest den leicht arroganten Teil xD Komplett anzeigen

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