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Endlos im Kreis

Halb ist niemals ganz [Sasuke/Hinata/Naruto/Sakura]
von

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Breakup

Hinata
 

Ich hätte es wissen müssen. Von dem Moment an, als er mir in die Augen sah und mich zum Essen einlud. Von dem Moment an, als er endlose Sekunden lang zögerte, bevor er mich küsste.

Nein, schon immer.

Ist es Mitleid gewesen? Hat er sich verpflichtet gefühlt, meine Liebe so gut es ging zu erwidern nach allem, was ich für ihn getan habe während des Krieges?

Und da ist es wieder, dieses nagende Gefühl, dieser Wunsch, zu wissen, was zu diesem Zeitpunkt in ihm vorging. Plötzlich zermartere ich mir den Kopf darüber, warum ich ihn nicht selbst gefragt, warum ich nicht seine Hand ergriffen und ihn zu einer Antwort gezwungen habe. Eine Antwort auf die Frage, wie er mir je solche Hoffnungen machen konnte, nur um sie Monate später in tausend Einzelteile zu spalten.
 

Sie sah es in seinem Blick, als er die Tür zu seinem Apartment aufschloss und sie mit offenem Mund anstarrte. Dieser heillos überraschte Ausdruck, der langsam einem breiten Grinsen wich. Zu langsam. Zu breit.

Ihr Magen zog sich zusammen.

„N-Naruto-kun“, begann sie zögernd, „Ich habe gehört, dass du heute von der Mission zurückkommst. Also habe ich hier etwas aufgeräumt und.. gekocht. Ich wollte... dir.. ähm...“ Eine Überraschung bereiten? Oder doch eher einen Schock? Auf einmal fühlte sich ihr Mund staubtrocken an und jedes Wort kam ihr nur mehr mühevoll über die Lippen, in einem für ihr früheres Selbst typischen Stottern, von dem sie glaubte, sie hätte es längst abgelegt.

„Das ist – super! Danke, Hinata!“, rief Naruto eine Spur zu überschwänglich, während er sich mit einer Hand verlegen am Hinterkopf kratzte. Als er näher kam, ging er an ihr vorbei zu dem Topf mit Nudelsuppe, der am Herd stand. „Mmm, meine Leibspeise! Das duftet ja. Kann ich mir gleich etwas nehmen?“

Er wartete nicht auf eine Antwort.
 

Aber sie wartete. Auf so vieles. Nervös befeuchtete sie ihre Lippen und drehte sich zu ihm um. Er hatte nicht vor, sie... in den Arm zu nehmen? Sie zu halten, zu küssen, zu beteuern, wie sehr er sie vermisst hatte? Nicht, dass sie das ganze Programm, geschweige denn die Hälfte davon erwartet hätte, aber immerhin... waren sie fast ein Monat getrennt gewesen, da Team Sieben eine wichtige Mission erledigen musste.

Und nun, endlich wieder vereint... nichts.

Etwas sagte ihr, dass er nicht einmal nach ihr gesehen hätte, wäre sie nicht schon überraschend in seiner Wohnung aufgetaucht.

Hinata setzte sich zu ihm an den Tisch, ohne sich selbst eine Portion Ramen zu nehmen. Sie bezweifelte, dass sie im Moment irgendetwas hinunterschlucken konnte. Außer Wasser... ja, Wasser...

Gedankenverloren schenkte sie sich ein Glas ein und ließ die Flüssigkeit auf ihrer Zunge zergehen.
 

„Wie... war die Mission?“

Er sah auf, immer noch ein Lächeln auf den Lippen. Es war nicht echt. Sie wusste es.

„Ach, ein Kinderspiel! Wirklich nicht der Rede wert. Am besten war es, wieder als Team zu arbeiten. Sasuke, Sakura-chan, Kakashi-sensei und ich.“

Als ob sie nicht wüsste, wer seine Teamkameraden waren.

„Ja und dann war der Typ erledigt. Dem hab ich’s wieder mal gezeigt! Stimmt’s, Hinata?“

Ihr Kopf fuhr hoch, als sie ihren Namen hörte. Hatte sie etwa gar nicht zugehört? Mit glühenden Wangen nickte sie, öfter als angebracht. Was war nur los mit ihr? Nein, was war los mit ihm? Warum fühlte er sich so abweisend an, so weit entfernt, obwohl sie genau gegenüber saßen?

Das Schmatzen und Mampfen neigte sich nach der dritten Portion Ramen dem Ende zu. Naruto schluckte die letzte Nudel und legte die Essstäbchen neben seine Schüssel.

Dieses unscheinbare Geräusch brannte sich in Hinatas Gedächtnis ein, sodass sie es Tage, Wochen später noch mit dem Kommenden verbinden würde.
 

„Hinata, wir müssen reden.“

Und da war die Ahnung, die schmerzhafte Ahnung, über was er mit ihr sprechen wollte, was sein falsches Lächeln letztendlich fortgeweht hatte wie ein Blatt im Wind. Bevor er überhaupt ein weiteres Mal den Mund öffnete, fühlte Hinata bereits das bekannte Stechen in der Nase, das Brennen in den Augen.

„Wir reden doch gerade“, versuchte sie, kläglich abzulenken, ihre Stimme nicht mehr als ein Flüstern.

Aber Naruto antwortete nicht. Er holte tief Luft, ballte seine Hände zu Fäusten, nur um sie gleich darauf wieder zu lockern, sein Mund öffnete und schloss sich mehrmals. Uncharakteristisch, ja. Das zeigte lediglich, wie angespannt er in diesem Augenblick sein musste... und wie ernst diese Sache war, die sie besprechen würden.
 

„Ich dachte, ich kann es“, stieß Naruto schließlich hervor und obwohl sich aus diesen fünf Worten noch kein endgültiger Sinn erschließen konnte, zuckte Hinata merklich zusammen.

Sie schaffte es nicht, ihn anzusehen. Stumm glitt ihr Blick gen Tischdecke.

Seine Stimme klang rau, fast ein wenig heiser, als er fortfuhr: „Hinata, ich... es tut mir so Leid. Aber... ich kann das nicht mehr. Ich dachte nicht... ich hätte nicht... dich nicht fragen sollen... Versteh mich nicht falsch, du bist unglaublich, eine wirklich ganz nette und starke und, und tolle Person, aber in letzter Zeit muss ich immer öfter zweifeln, ob...“

Einen Moment lang stockte er; sei es wegen den Tränen, die verstohlen ihre Wangen hinunterliefen oder weil er die richtigen Worte suchte, um ihr den Laufpass zu geben.

Der Moment ging vorüber. „Hinata, ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein.“
 

Und hier war er: der Satz, der alles verändern sollte. Das Schluchzen – so laut und herzzerreißend - , das Hinata daraufhin entwich, überraschte beide.

Naruto sprang auf und hechtete um den Tisch herum zu ihr. „Hinata!“ Sie hörte ihn kaum über den ohrenbetäubenden Klang ihrer Trauer hinweg.

Er legte eine Hand auf ihre bebende Schulter, zog sie wieder zurück, als ob er das so nicht geplant hätte, bevor er letztendlich resignierte und gleich beide Arme um sie legte.

Die Dämme waren längst gebrochen. Hemmungslos weinte Hinata mit dem Gesicht in ihren Händen. Sie wollte Naruto jetzt nicht sehen. Wahrscheinlich war es wieder Mitleid, das seinen Blick vernebelte. Wahrscheinlich war es Mitleid, das ihn überhaupt zu einer Beziehung mit ihr hingerissen hatte. Das arme, so verknallte Hyuuga-Mädchen, das sich nichts sehnlicher wünschte als dass ihr Schwarm dasselbe für sie empfand.
 

„Hinata, bitte. Es tut mir Leid, es tut mir so Leid! Wir können natürlich Freunde bleiben. Ich weiß, das ist nicht dasselbe für dich – Ich, ich weiß, ich bin ein Idiot, aber-“

„Naruto-kun“, unterbrach sie den Schwall an Entschuldigungen, der ihr gleichsam Ohren und Herz zerstach. Mit aller Kraft hob sie den tränenverschleierten Blick, betrachtete sein Gesicht. Er sah aus, als müsste er selbst bald weinen. Sie schluchzte erneut.

Was für ein Disaster. Was für ein Tag. Vor einer Stunde noch hatte sie summend das Abendessen vorbereitet und Narutos Rückkehr herbeigesehnt.

„Bitte, N-Naruto-kun... sag n-nichts mehr“, flüsterte sie, ihr Blick wieder gesenkt.

„Hinata, ich-“

Dann erhob sie sich vom Stuhl und ging. Er hielt sie nicht auf.
 

~~~
 

Sasuke
 

Ihre Wutausbrüche überraschen mich nie. Weder das, noch die Worte, die sie mir an den Kopf wirft. Wie oft schon hat sie damit gedroht, unsere Beziehung zu beenden?

Sakura, du bist wie ein offenes Buch für mich, in dem ich nicht einmal zu blättern brauche, weil du mir die Seiten bereitwillig hinhältst. Ich kenne dich. Du wirst wieder zurückkommen.
 

Ein halber Tag Marsch trennte sie noch von Konoha.

Sasuke starrte ins Feuer und betrachtete mäßig interessiert, wie die Glut hin und wieder zischte, da Sakura darin herumstocherte. Was Naruto und Kakashi anbelangte... Letzterer war in eines seiner Pornobücher vertieft und der blonde Wuschelkopf redete angeregt mit Sakura.

Der Anflug eines Grinsen stahl sich auf Sasukes Gesicht.

„Und wenn ich erst Hokage bin – denn glaubst du, ich lasse mir das von dem Teme da vermasseln? - , hab ich endlich mein Ziel erreicht! Kaum zu fassen nach all den Jahren, dass-“

„Mhm.“

Wirklich interessante Diskussion zwischen den beiden. Sasuke konnte sich einen gehässigen Kommentar nicht verkneifen: „Dobe, du brauchst keinem von deinen Kindesträumen zu erzählen und schon gar nicht Einzelheiten davon. Der einzige, der hier Hokage wird, bin ja wohl ich.“

Der verbale Angriff verfehlte nicht seine Wirkung. Sofort plusterte Naruto sich auf und beteuerte, dass er ihn auf jeden Fall besiegen werde und dass sie überhaupt beide erst auf Tsunades Rücktritt warten mussten, blablabla.

Spaßeshalber entschied sich Sasuke, eine Weile mitzuzanken, bevor Sakura dazwischenfunkte.

„Hört auf damit, alle beide! Wie im Kindergarten.“
 

Sasuke stieß nur ein „Hn“ aus, während Naruto sich zu verteidigen versuchte und eine Kopfnuss erntete. Normalerweise hätte sich Sakura auf Sasukes Seite gestellt oder sich gänzlich hinausgehalten. Nach dem Streit heute Morgen jedoch scheute sie keine Gelegenheit, auf dem Uchiha rumzuhacken. Inklusive der giftigen Blicke, die sie ihm immer wieder zuwarf.

Innerlich seufzte Sasuke gequält auf. Alles deutete darauf hin, dass sie über das, was vorgefallen war, reden wollte. Nervig. Warum konnte sie es nicht wie am Anfang ihrer Beziehung machen? Einsehen, dass er immer Recht hatte, Punkt.
 

„Sasuke-kun.“

Natürlich, da kam die Leier schon. „Hn?“ Er blinzelte ihr zu.

„Kann ich kurz mit dir unter vier Augen reden?“, fragte sie mit gepresster Stimme, woraufhin Kakashi sogleich aufstand. „Komm, Naruto, ab ins Zelt. Lassen wir die Verliebten allein.“

Ein Schnauben und unverständliches Grummeln als Antwort. Nachdenklich beobachtete Sasuke, wie die Augen seines besten Freundes zuerst zu Sakura, dann zu ihm huschten und sich anschließend verengten. Zumindest für den Bruchteil einer Sekunde lang, dann war er wieder der Alte und trottete hinter Kakashi her.
 

„Also“, fuhr die Kunoichi des Teams fort, sobald sie alleine waren. „Was sollte das heute Morgen? Warum musst du mich wegen alles und jedem anschnauzen? Ich wollte lediglich Frühstück für uns machen, du keifst, wir haben keine Zeit und müssen weitergehen. Dann die Sache mit den Banditen. Ich finde es ja süß, dass du mich beschützen willst, aber scheinbar aus den falschen Motiven. Warum...“ Ein weinerlicher Unterton schlich sich in ihre Stimme. „Warum musstest du mir sagen, dass ich schwach und nutzlos bin? Warum sagst du so etwas? Zu deiner Freundin?“

Sasuke atmete scharf durch die Nase aus. Langsam ging ihm dieses ewige Gejammere mächtig auf den Sack. Wenn sie jetzt noch zu heulen anfing, würde er auszucken. Konnte sie denn keine Kritik vertragen? Außerdem hatte er nie wortwörtlich „schwach“ und „nutzlos“ gesagt; sie sollte die Sache lediglich ihm und Naruto überlassen – weil ihre Stärke nicht im Kampf lag, weil sie der Medic-nin des Teams war. Mehr nicht. Wie schaffte sie es, aus jedem Pups, der aus ihm rauskam, eine Staatsaffäre zu machen? Was erwartete sie überhaupt von ihm? Dass er ihr das Blaue vom Himmel hinunterbetete und sie auf Händen trug?
 

Mit kalter Stimme setzte er zu einer Antwort an: „Warum? Es ist nun mal die Wahrheit. Akzeptier’s endlich.“

Das... war eventuell eine Spur zu gemein. In Erwartung mit dem Schlimmsten kniff er für einen Moment die Augen zu, als ihm bereits das altbekannte Schluchzen zu Ohren kam. Na super.

Entnervt öffnete er die Augen wieder und besah sich ihr tränenüberströmtes Gesicht.

Sekunden später zeichnete sich Wut darauf ab. Wie immer. Dieses Spiel kannte Sasuke in-und auswendig.

„Du bist – Du... du bist ein echtes Arschloch!“

Und ab ging die Post. Er würde einfach warten, bis der Sturm vorüberzog.

„Wie konnte ich dir je Jahre lang nachtrauern? Wie konnte ich mich nur in dich verlieben?“ Ein Ast unter ihren Füßen knackte, als sie aufsprang. „Und du – liebst du mich überhaupt? Was soll das Ganze hier?“

Er sagte nichts.
 

„Liebst du mich?“, wiederholte sie mit Nachdruck.

Dieses Mal spürte er, wie sich ein Kloß in seinem Hals formte und es ihm unmöglich machte, zu sprechen. Liebe...

Die Sekunden verstrichen. Sakura biss sich auf die Unterlippe, wohl um einen weiteren Schluchzer zu vermeiden. Dann verkündete sie aus heiterem Himmel: „Es ist aus. Das zwischen uns ist aus, Sasuke-kun.“

Er blieb noch sitzen, nachdem sie gegangen war. Sie lügte.

Es war schon zu oft „aus“ zwischen ihnen gewesen, als dass ihn der nächste hysterische Anfall ihrerseits im Geringsten beunruhigen konnte.

Doch obwohl er es nie offen zugegeben hätte, spürte Sasuke einen Stich im Herzen bei dem Gedanken, sie zu verlieren.

Liebe, dachte er. Was ist das schon?



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Yumi-san_89
2014-06-16T16:46:19+00:00 16.06.2014 18:46
Oha Oha o.O Da ist ja einiges an Zündstoff vorhanden. Bin Gespannt wie's weitergeht :)
Von:  Kleines-Engelschen
2014-06-15T17:54:57+00:00 15.06.2014 19:54
ich bin gespannt wie es weitergeht, freue mich schon auf das nächste kapi

greetz
Von:  fahnm
2014-06-14T00:40:06+00:00 14.06.2014 02:40
Der Anfang fängt schon mal toll an.
Ich bin mal gespannt wie es weiter gehen wird.
Antwort von:  Sanaki1
14.06.2014 14:49
Danke! Das nächste Kapitel wartet schon auf die Freischaltung :)
Von:  Kaninchensklave
2014-06-13T12:22:54+00:00 13.06.2014 14:22
ein INterresanter Anfang

Oh man zwie Idioten auf einen haufen das kann ja wohl nicht wahr sein
*Kopfschüttel* aber nur aus mitleid und schelchten gewsissen hhin eine BEzeihung anzufnagen ist der shcelchteste Strat den es gibt

das sollten doch slebst zwei so Dummköpfe wissen
doch das ganze aht auch ein Gutes denn so wird Ihnen doch wohl kalr werden da da doch viel mehr ist als das nur mpüssen sie es erst selber bemerken und dann kommt wohl nahc Böse eifersuchtsmonster hinzu
das diesen zwei Dummköpfen die AUgen öffnet

GVLG
Antwort von:  Sanaki1
14.06.2014 14:50
Danke! Freut mich, dass dir die Geschichte gefällt! Nächstes Kapitel muss nur noch freigeschalten werden :)
Von:  Suta98
2014-06-13T07:20:10+00:00 13.06.2014 09:20
Die Idee ist schon mal gut und auch wie du schreibst.
Ich könnte Naruto töten und da ivh kein Sakura fan bin auch aber naja.
Die beiden passen so oder so besser zusammen genauso wie SasuHina.
Aber ich bin schon gespannt wie es weiter geht. :)
Mach weiter so
Antwort von:  Sanaki1
13.06.2014 09:47
Danke für deinen Kommentar! Im Laufe der Story wird es ziemlich wahrscheinlich Momente von jedem der Pairings geben (außer SasuNaru und SakuHina, da meine Geschichte hetero ist xD) aber bezüglich der Endpairings... Psst ich bin ein eingefleischter NaruHina Fan ;) Doch bis zum Ende wird noch viel passieren.
Jedenfalls nochmals danke! Freut mich, dass es dir soweit gefällt :)
Lg Sanaki
Antwort von:  Suta98
13.06.2014 11:49
Nichts zu danken :)
Bei mir is eigentlich egal wer mit Hina zusammen kommt
Nur bin ich kein großer Sakura Fan. Ich weiß nicht mal wieso aber die ist so oberflächlich -.- da tut mir Sasuke voll leid


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