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I want you by my side

von

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„Entschuldigen Sie, können sie mir helfen? Der Motor meines Bootes ist plötzlich ausgefallen, als ich und meine Freunde an dieser Insel vorbei gefahren sind.“

Schon zeigten zwei Gewehrläufe auf Erik. Dieser hob erschrocken die Hände und machte einen Schritt rückwärts.

„N…nicht schießen. Wir fahren auch gleich weiter, wir bräuchten eben nur Hilfe beim Starten des Motors“, meinte er.

Die Männer sahen sich an, dann nickte einer und sie wandten sich wieder Erik zu.

„Wo liegt denn dein Motorboot?“

„Nicht weit von hier, am Strand.“

„Dann bring uns hin, wir werden sehen was wir tun können.“

Erik drehte sich um und grinste. So leicht konnte man Wachen von ihrem Posten weglocken. Die Aussicht, dass er nicht alleine auf der Insel gestrandet war und noch Freunde dabei hatte, lockte sie mit zum Strand. Schließlich sollten sie alle Eindringlinge erledigen. Er hätte sie am liebsten gleich hier und jetzt erledigt, aber dann würden sie mit aller Wahrscheinlichkeit zu früh entdeckt werden. Erik führte sie ein Stück weit den Weg entlang, dann bog er davon ab. Er brachte sie zu einem Felsen und blieb dort stehen.

„Was ist, geh weiter!“

Erik schüttelte den Kopf. Im nächsten Moment erklang ein unangenehmes Knacken, als die Köpfe der beiden Wachen gegeneinander prallten und sie sackten in sich zusammen. Hank stand hinter ihnen und sah Erik finster an. Dieser verlor keine Zeit, sondern zog dem größeren der beiden die Kleider aus, um selbst hineinzuschlüpfen. Hank tat das Gleiche mit dem anderen und bevor sie zurückgingen, versteckten sie die beiden hinter dem Felsen. Hank wartete nicht auf Erik, sondern lief einfach los.

Diesem war das nur Recht, denn so konnte er dafür sorgen, dass ihnen die beiden Wachen nicht folgten. Mit einem kräftigen Ruck brach er den Beiden das Genick, schnappte sich das Gewehr und schloss zu Hank auf.

Tatsächlich kamen sie ungehindert in das Labor und konnten sich dort frei bewegen. Jetzt mussten sie nur noch Charles finden. Das gestaltete sich jedoch schwieriger als gedacht, da sie keinen nach dem Weg fragen konnten. Wenn sie das tun würden, mussten sie sich eine Ausrede einfallen lassen, warum sie sich hier nicht auskannten und das wiederum würde ungewollte Aufmerksamkeit auf sie lenken. Sie mussten als das Archiv finden, um Charles zu finden. Sie beschlossen zum Hauptgebäude des Labors zu gehen, um dort nach dem Archiv zu suchen.

Auf dem Weg dorthin kamen sie an einem Lageplan vorbei. Mit hochgezogenen Augenbrauen sahen sich Hank und Erik an. Was sagte das wohl über diese Einrichtung aus? Hank deutete auf eine Stelle, die mit einem roten Punkt markiert war.

„Wir sind hier und hier“, er fuhr mit dem Finger über die Plastikscheibe. „Ist das Archiv. Wir hatten Recht, es ist im Hauptgebäude.“

„Wir brauchen ungefähr eine viertel Stunde bis dahin und… schätzungsweise eine halbe um hier rauszukommen, was meinst du?“, fragte Erik.

„Könnte hinkommen, warum?“

Erik grinste finster und deutete auf einen Raum, der die Beschriftung Elektronik trug.

„Ich will noch eine kleine Änderung an der Elektronik des Gebäudes vornehmen. Das sie Charles entführt haben, hat mir ausgereicht um alle Menschen in diesem Labor töten zu wollen. Aber nach der Leichengrube da draußen, werde ich das komplette Labor vernichten“, erklärte er. „Neben dem Archiv ist der Kontrollraum. Dort gibt es bestimmt einen Schalter zur Entriegelung der Zellen. Mach sie auf und gib die Durchsage, dass sich alle beeilen sollen hier herauszukommen. Den Rest müssen sie alleine schaffen, ich nehme heute nur auf eine Person Rücksicht. Wir treffen uns am Kontrollraum.“

Hank nickte. Man konnte ihm ansehen, dass ihm dieser Plan nicht gefiel, aber er gab kein Kommentar dazu. Er würde ihn so ausführen und sich nicht erlauben, ein schlechtes Gewissen zu bekommen. So ungern er es auch zugab, Erik hatte Recht. Sie konnten das Labor nicht stehen lassen, sonst würde das ganze nie enden.

Sie gingen noch ein Stück gemeinsam, dann bog Erik in einen Seitengang ein und verschwand hinter einer Ecke. Hank lief schneller und gab sich Mühe, die Augen für das zu verschließen, was er unterwegs sah. Aber so ganz wollte ihm das nicht gelingen und mit jeder Zelle, an der er vorbei kam und die offen stand, stimmte er Erik noch mehr zu. Es war wie ein Albtraum. Weiße Zellen, in denen Mutanten gefangen gehalten wurden. Hank konnte zwei Mal einen Blick auf Experimente erhaschen, die gerade durchgeführt wurden, sah mehrere Mutanten Leiden und einen sogar sterben. Entsetzen ergriff ihn, als er daran dachte, dass dies auch mit Charles gemacht worden war. Ein Großteil der Zellen, die er sah, war blutverschmiert und zeigte einfach nur ein Bild des Grauens. Irgendwann lief Hank wie mit Scheuklappen durch die Gänge zum Archiv. Er war sich sicher, dass er, wenn er nur noch eine weitere dieser Zellen sehen würde, die Beherrschung verlor.

Endlich im Archiv angekommen, fand er dies, glücklicherweise, leer vor und musste sich keine Gedanken darüber machen, die Leute loszuwerden. Er ging zu den Schränken, öffnete diese und zog eine Schublade heraus. Erleichtert stellte er fest, dass die ganzen Unterlagen nach Namen sortiert waren, so fand er schnell heraus, in welcher Zelle Charles gefangen gehalten wurde.

„Zelle 257, den Gang runter, einmal links und einmal rechts abbiegen, dann die erste Tür“, prägte sich Hank ein und verließ das Archiv wider.

So schnell er konnte, ohne dabei Aussehen zu erregen, lief er zu Charles Zelle.
 

Erik hatte die Hälfte der Zeit benötigt, um zum Elektronikraum zu kommen. Dort hielten allerdings zwei Soldaten wache, also musste etwas in dem Raum sein, das entweder gefährlich oder wichtig war. Einen einfachen Elektronikraum ließ man doch nicht bewachen. Erik sah sich kurz unauffällig im Gang um, entdeckte keine Kameras und beschloss kurzerhand die beiden zu töten. Aus einer seiner Hosentaschen holte er zwei schwere Metallkugeln heraus und ließ sie über seiner Handfläche kreisen. Dann trat er um die Ecke und sah die beiden Soldaten finster an. Ruckartig öffnete er die Hand und schon flogen die Kugeln pfeilschnell los. Jede von ihnen traf einen der Männer am Hals und zertrümmerte ihm den Kehlkopf. Die beiden sanken an der Wand hinab und sahen ihn entsetzt an. Die Metallkugeln verschwanden wieder in Eriks Tasche, noch bevor er den Raum betrat.

„Na wer sagst denn, damit lässt sich arbeiten“, meinte Erik.

Vor ihm im Raum standen nicht nur der Zentralrechner und alle möglichen anderen Stromversorgungsgeräte, nein hier wurden auch die Waffen gelagert. Schön säuberlich in Regale und eigens dafür gebauten Ständer standen und lagen Gewehre, Pistolen, Munition und sogar Granaten.

„Entweder die haben ein Gottvertrauen, dass hier niemand reinkommt und keiner der Angestellten ein Mutant oder Helfer der Mutanten ist, oder die sind einfach nur sau blöd“, schoss es ihm durch den Kopf.

Wer bitteschön lagerte schon Munition und Granaten in der Nähe von elektronischen Geräten, bei denen es immer mal vorkommen konnte, dass Funken spritzen. Naja, ihm sollte es recht sein, so wurde die Explosionskraft eben noch größer.

Erik schloss sorgfältig die Tür hinter sich und ging zu dem Zentralrechner hinüber. Er grinste, als er bemerkte, dass alles aus Metall bestand. Da legten sie so viel Wert darauf, nichts metallischen in ihrem Labor zu haben und dann das hier. Egal! An die Arbeit. Er riss ein paar sorgsam ausgewählte Kabel aus dem Rechner und verband sie miteinander, dann verband er das Ganze mit dem Sicherungskasten und stellte sicher, dass seine Konstruktion erst in mindestens einer viertel Stunde Funken sprühen würde. Danach ließ er ein Kabel, welches er zuvor komplett aus dem Rechner entfernt hatte, vom Sicherungskasten auf den Boden fallen. Jetzt kam die Fuschelarbeit. Er schnappte sich drei Pistolen und ausreichend Munition, genauso wie einen Granatengürtel mit acht Granaten und legte es zur Tür. Dann nahm er sich eine Handvoll Patronen und öffnete diese. Das Schwarzpulver kippte er vor sich auf den Boden. Dies tat er so lange, bis er genug Pulver zusammen hatte, um den Rest der Munition zu zünden. Er schob es zu einem Häufchen zusammen, ließ eine Spur zum Munitionsvorrat laufen und steckte dann das Ende des herunterhängenden Kabels in das Schwarzpulver.

Die Hitze, welche bald von dem Kabel ausgehen würde, reichte aus, um das Schwarzpulver zu entzünden. Da er die Polarität des Zentralrechners umgekehrt hatte, würde dieser in spätestens fünfzehn bis fünfundzwanzig Minuten überhitzt sein, erst anfangen zu Schmoren und schließlich explodieren. Ebenso wie die restliche Munition.

Erik ging zur Tür, hob die Pistolen auf, lud sie durch und verstaute sie, wie die restlichen Pistolenmagazine in seinen Hosen. Den Granatengürtel hing er sich um und verließ den Raum. Er musste Hank und Charles finden, damit sie so schnell wie möglich von hier verschwanden. Unterwegs war es ihm egal, ob er Aufsehen erregte, weil er andere Wachen aus dem Weg stieß oder den Granatengürtel umhängen hatte. Früher oder später würden sie entdeckt werden und so hatte er wenigstens noch die Genugtuung einige dieser Schweine eigenhändig zu erledigen. Was er unterwegs sah, verbesserte die Schicksale der Wachen, Soldaten und Professoren nicht, die er traf. So viel Leid hatte er seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen. Er konnte es sogar spüren, ganz so als wäre es zu etwas greifbarem geworden.

Um Munition zu sparen, denn die würden sie noch benötigen, tötete Erik seine Feinde mit seinem Messer und die beiden Metallkugeln. Den meisten schnitt er einfach achtlos die Kehlen durch, oder zertrümmerte ihren Schädel. Nur wenn er gerade an einer Zelle vorbei kam, die offen stand oder aus der Schreie oder andere Schmerzenslaute kamen, gönnte er den Menschen nicht die Gnade, so schnell zu sterben. Dann schnitt er ihnen die Pulsadern auf, jede am gesamten Körper oder durchlöcherte ihre Lungen, damit sie langsam und qualvoll verbluteten oder erstickten. Es dauerte nicht lange, da hallten Alarmsirenen durch die Gänge und etliche Soldaten stellten sich ihm in den Weg.

„Kommt nur. Ich bin gerade so richtig gut drauf“, knurrte Erik und machte keine Anstalten stehen zu bleiben.

Noch ehe es sich die Männer und Frauen versahen, war die Hälfte von ihnen tot und die andere lag im Sterben. Erik machte keinen Unterschied zwischen Männer und Frauen oder Soldaten und Professoren. Sie alle arbeiteten hier und experimentierten an seinen Brüdern und Schwestern herum, also mussten sie auch alle sterben. Er bog in einen Gang ein, als Hank plötzlich aus einer Zelle gerannt kam und beinahe in ihn hineingelaufen wäre.

„Erik! Schnell, ich brauch deine Hilfe! Charles…“

Erik war an ihm vorbei und in dem Zimmer, noch ehe Hank den Satz beendet hatte. Wie erstarrt blieb er stehen und starrte auf Charles, der auf einer Liege lag und kaum zu atmen schien. In jedem Arm hatte er eine Infusion liegen, die nicht wirklich gesund aussah, aber das war das kleinere Übel, beschloss Erik. Die kurze Leinenhose, welche Charles gerade man bis in die Mitte des Oberschenkels reichte und alles war, was er an Kleidung trug, war vielleicht irgendwann einmal weiß gewesen. Jetzt war sie rot, blutrot und nur noch an manchen Stellen konnte man erkennen, wie sie früher einmal ausgesehen hatten. Charles Brust lag frei und auf ihr waren einige frisch vernähte Schnitte zu sehen. Außerdem klebten die Messplättchen einer Maschine darauf. Dieselben Plättchen, nur von einer anderen Maschine klebten auf seiner Stirn, Schläfen und Nacken. Sein Körper war mit Lederbändern an der Liege befestigt und das so fest, dass sie ihm in die Haut schnitten und Blut langsam, aber unaufhörlich aus den Wunden floss. Auf seinem Gesicht spiegelte sich nichts anderes als Schmerz.

Außerdem fiel Erik auf, dass in einer Ecke des Raumes ein Mann hockte, der einen Laborkittel trug. Das musste der Arsch sein, der Charles das angetan hatte. Um ihn würde er sich noch kümmern. Aber zuerst brannte ihm etwas anderes auf der Zunge.

„Warum hast du ihn noch nicht los gemacht?“, herrschte Erik Hank wütend an.

„Weil sich Nadeln von den Messplättchen in seine Haut bohren. Ich fang schon an zu zittern, wenn ich daran denke, was schief gehen könnte wenn ich während ich die Nadeln ziehe zitterte. Er könnte sogar sterben, je nachdem wie tief sie in seinem Kopf stecken.“

Erik verstand und trat neben die Liege. Er war sich sicher, dass in einer der Infusionen ein Beruhigung- oder Schlafmittel enthalten war und beschloss deswegen zuerst alles andere von und vor allem aus Charles zu entfernen, bevor er diese zog.

„Pass auf, dass niemand rein kommt. Wenn doch schieß ihn ab“, mit diesen Worten reichte er Hank eine Pistole und wandte dann seine gesamte Aufmerksamkeit Charles zu.

Er schloss die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Das hier war keine überdimensionale Satellitenschüssel oder ein U-Boot. Er musste alles richtig machen und hatte keinen zweiten Versuch. Erik holte Luft, beruhigte sich und konzentrierte sich auf den Punkt, den Charles ihm gezeigt hatte. Genau zwischen Wut und Gelassenheit. Dann griff er mit seinen Kräften nach den Nadeln, verbot es sich selbst zu erschrecken, als er spürte sie viele es waren, und zog sie langsam aus Charles Fleisch. Das Ganze dauerte etwas fünf Minuten und als Erik die Augen wider öffnete sah Charles ihn aus trüben, vor Schmerz blinden Augen an. Er schien ihn nicht zu erkennen, was Erik einen heftigen Stich in die Brust versetzte.

So sehr es ihn im Moment auch schmerzte, wandte er sich von Charles ab und dem Professor zu. Er ging vor ihm in die Hocke und legte den Kopf schief. Ein Wink seiner Hand reichte aus, um die beiden Maschinen hintern ihn rollen zu lassen.

„Haben sie schon einmal solche Nadeln in ihrem Körper stecken gehabt?“, wollte Erik wissen.

Der Mann schüttelte den Kopf. Erik sah ihn so kalt an, dass er zusammen zuckte.

„Dann wird es Zeit.“

Die Kabel schnellten nach vorne und die Nadeln bohrten sich in Gesicht und Hals des Professors. Dieser Schrie vor Schmerz auf und schlug die Hände vors Gesicht, um die Messplättchen zu entfernen. Doch Erik ließ es nicht zu. Er griff nach den Händen des Mannes und band sie mit einem Kabel zusammen. Dann stand er auf und lief zu Charles zurück. Hinter sich erklang immer wieder das schmerzhafte Stöhnen und Keuchen des Professors, wenn sich die Nadeln erneut in sein Fleisch bohrten. Das würden sie auch weiterhin tun, solange Erik in dem Raum war.

„Hank, traust du dir zu jeden zu erschießen, der uns über den Weg läuft?“, wollte er wissen, als er Charles Fesseln löste.

„Wirklich jeden?“

„Also nicht. Dann trägst du Charles und ich übernehme die Deckung“, erklärte Erik und strich Charles durch die Haare. „Wir bringen dich hier weg.“

Hank war zu ihnen an die Liege getreten, gab Erik die Pistole zurück und hob Charles auf seine Arme.

„Wo müssen wir hin?“, wollte er wissen.

Erik sah auf die Uhr an seinem Handgelenk. Das hatte alles länger gedauert, als geplant.

„Hast du die Zellen geöffnet?“

Hank nickte.

„Bevor ich dich holen wollte. Aber ich glaube nicht, dass es viele überleben werden.“

Erik schnaubte und lief zur Tür, um in den Flur zu schauen. Es war niemand zu sehen. Er warf einen Blick zu dem Professor, machte eine Handbewegung von links nach rechts und eine Nadel, welche sich gerade in dessen Hals bohren wollte, riss ihm die Kehle auf. Er würde langsam verbauten und Erik gönnte ihm jede qualvolle Sekunde, die er noch zu leben hatte. Dann wandte er sich wieder dem Flur zu.

„Das ist nicht unser Problem. Wir müssen hier raus. Folg mir und bleib nicht stehen“, antwortete Erik, mit einiger Verspätung.

Damit rannte er los. Immer darauf bedacht schnell zu sein, aber nicht so schnell, dass Hank ihn aus den Augen verlor. Schon nach der nächsten Biegung rannten ihm drei Wachen über den Weg. Erik erledigte sie im Handumdrehen, trug aber selbst einen Streifschuss am rechten Arm davon. Knurrend biss er die Zähne zusammen und rannte weiter. Die Flure wurden immer belebter und immer öfter rannten Wachen an ihnen vorbei oder direkt auf sie zu. Hier und da sah Erik auch mal einen Mutanten, aber diese sahen nicht so aus, als hätten sie den Willen zu leben.

„Wir schaffen es nicht“, schoss es Erik durch den Kopf, als er ein weiteres Mal auf seine Uhr sah. „Ich muss einen anderen Ausgang finden… oder einen machen.“

Er blieb stehen und sah sich in dem Gang um. Keiner zu sehen, bis jetzt. Dann wandte er sich an Hank und bedeutete ihm zurückzubleiben. Er ging zu der Wand ihm gegenüber und postiert dort eine Handgranate. So schnell wie möglich suchte er Deckung und schon einen Lidschlag später explodierte die halbe Wand. Sie hatten Glück. Unter ihnen rauschte das Meer. Weniger glücklich war jedoch die Entfernung, zwischen ihnen und dem Wasser. Es mussten mindestens sieben, acht Meter sein. Erik hatte nicht genug Kraft, sie alle zum Boden schweben zu lassen, also mussten sie springen.

„Hank, komm, wir verschwinden von hier!“, rief er und wartete bis der angesprochene neben ihm, an dem Loch ankam.

„Bist du des Wahnsinns? Charles überlebt das nicht!“

„Wenn wir hier bleiben auf keinen Fall. Wenn wir spring besteht immerhin eine Chance. Keine Diskussionen, los jetzt.“

Wie um seine Worte zu unterstreichen bogen gerade mehrere Soldaten in den Gang ein und wollten sie umstellen. Erik gab Hank einen Stoß, so dass dieser in die Tiefe stürzen und wandte sich den Soldaten zu. Grinsend deutete er an die gegenüberliegende Wand, hob die Hand zum Gruß und sprang Hank nach. Er hatte kaum den Gang verlassen, als eine weitere, ungleich stärkere Explosion daraus erklang. Er hatte die restlichen Handgranaten in dem Flur deponiert und bei einer den Stift gezogen.

Im nächsten Moment schlug er im Wasser auf. Nach Luft schnappen durchbrach er die Oberfläche und sah sich schnell nach Hank um. Er entdeckte Charles, der rechts von ihm im Wasser trieb und Hank zu seiner linken. Dieser hatte wohl etwas am Kopf abbekommen, denn er hatte eine Platzwunde an der Stirn und die Augen geschlossen. Schnell griff Erik nach Charles und nach Hank. Charles Kopf hielt er über Wasser und versuchte dasselbe bei Hank, allerdings wollte ihm sein rechter Arm nicht ganz gehorchen. Als dann auch noch Schüsse vom Strand her erklangen, fluchten Erik und ließ zu, dass die beiden anderen ihn unter Wasser zogen.

Charles! Du musst dich festhalten!

Und tatsächlich griff eine Hand nach Eriks Arm und eine andere nach seiner Schulter. Aber Charles war zu schwach, er würde sich nicht lange festhalten können. Aber immerhin war er wach, was man von Hank nicht behaupten konnte. Erik hatte ihn am Kragen gepackt, damit er ihm nicht davon schwamm. Charles Griff wurde lockerer.

Lass nicht los, hörst du! Du musst dich festhalten.

Ich kann ni…

Charles Gedankenstimme wurde von einer Schmerzenswelle begleitet und erstarb dann. Er war wieder Ohnmächtig.

„Verflucht!“

Er musste auftauchten, ihm wurde die Luft knapp und die beiden anderen würden auch nicht ewig unter Wasser bleiben können. Zum Glück hatten sie das Motorboot in der Nähe versteckt, sodass Erik es schnell herbeirufen konnte. Die Schüsse waren Mittlerweile verklungen, warum interessierte Erik nicht. Er tauchte auf, hielt mit der einen Hand Charles über der Wasseroberfläche, mit der anderen Hank.

Das Boot kam zum Glück in nur wenigen Sekunden bei ihnen an. Mithilfe der niedrigen, metallischen Reling, sorgte er dafür, dass Hank nicht wieder unterging. Er ließ sich die dünne Eisenstange um Hanks Brust schlingen und ihn an das Boot drücken. Dann griff er nach der kurzen Leiter, die ins Wasser hing und zog sich und Charles in das Boot. Schließlich zog er Hank auch hinein und fuhr los.

Im nächsten Moment wusste Erik, warum die Schüsse verklungen waren. Es wurden Löschketten zum Wasser gebildet, um einen Teil des Gebäudes zu löschen. Allerdings würde ihnen das nicht helfen. Erik grinste ein weiteres Mal, sah auf seine Uhr und zählte bis drei. Als er bei der letzten Zahl ankam, explodierte das Hauptgebäude mit einem ohrenbetäubenden Knall. Zu seiner positiven Verwunderung folgten weitere Explosionen in den anderen Gebäuden. Allem Anschein nach waren sie alle miteinander verbunden und das Überlasten des einen Rechners hatte zum Überlasten aller geführt. Jetzt würden sie das Labor wirklich nie wieder in Betrieb nehmen können.



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