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Two hearts, however, one soul

von

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Ausruhen

>>Ich bin immer noch der Meinung, dass wir heute noch abreisen sollten.« Unglücklich über die Entscheidung Elsas verzog die Garu ihr Gesicht. Nachdem sie gegessen hatten und Mikeyla dem kleinen Kai einige peinliche Fragen hatte beantworten müssen, lud Kaila die zwei Frauen ein, noch eine Nacht in dem Lager zu verweilen. Die Blonde nahm das Angebot dankend an, nach einem vierstündigen Ritt auf dem Rücken der Wölfin wollte sie an diesem Tage nicht mehr wagen. Belustigt zog die junge Königin die Augenbrauen nach oben.

»Warum? Hast du etwa Angst, deine Mutter könnte mir noch mehr kleine, peinliche Geschichten von dir und deinem Bruder ans Herz legen?« Elsa musste lachen. Sie waren bereits in ihrem Quartier und sahen hinaus in die Abenddämmerung. Das Zimmer war recht groß, es war der alte Raum der Garu. Aber er war gepflegt, so als wäre nie jemand weg gewesen. Kaila hatte ihnen erzählt, wie Mikeyla und ihr Bruder einst versuchten Fische zu fangen, ohne Route. Während das Mädchen sich in die Fluten warf und nach Stöckchen geschnappt hatte die sie fälschlicherweise für Fische hielt, stellte sich ihr Bruder bis zu den Knien ins Wasser und versuchte sein Glück mit den kleinen Händchen. Das Ende vom Lied war, das beide Kinder völlig durchnässt und mürrisch vor ihrer Mutter standen und einen Schuh hoch hielten mit den Worten „Der hat sich wenigstens nicht gewehrt!“. Alle brachen in Gelächter aus, nur Yoh, der sich beim Essen wieder dazu gesellen durfte und seine Schwester waren weniger begeistert davon. Das war noch eine der wirklich harmlosen Geschichten gewesen, aber die Alphawölfin erzählte nur zu gern aus dem Nähkästen und Elsa horchte aufmerksam zu. Ihre Seelengefährtin hatte nie viel von sich erzählt und solche peinlichen Details behielt man bekanntlich gerne für sich. Die Garu blies beleidigt die Backen auf und sah zur Seite um ihre glühenden Wangen zu verbergen, doch zu spät. Liebevoll legte Elsa die Arme um die Taille der Schwarzhaarigen und schmiegte sich in deren Rücken.

»Ich finde es gut, dass ich heute ein wenig über dich erfahren habe. Du warst wirklich ein kleiner Wildfang.« Langsam drehte sie die Garu mit dem Gesicht zu sich und hielt ihr eine Hand an die Wange.» Und du und dein Bruder ihr wart süß zusammen, ich hätte euch gerne damals zusammen kennen gelernt, dich so unbeschwert mit ihm toben sehen zu können, dass hätte ich bestimmt genossen und Anna erst!«

Seufzend lächelte Mikeyla schwach und küsste die Blonde sanft auf die Stirn. » Es ist peinlich. Ich rede nicht gerne darüber, auch wenn die Zeit mit meinem Bruder sehr schön war.«

»Peinlich?! Hast du etwa vergessen was Anna und ich damals alles angestellt haben?« Elsa kicherte und schüttelte dabei leicht den Kopf. »Kannst du dich noch daran erinnern, als Anna Ritter, Burgfräulein und Drache spielen wollte?«

Sofort fasste sich die Garu an den Kopf und stöhnte laut auf. »Wie könnte ich? Ich sollte mich in einen Wolf verwandeln, sie hat mich dann in ein Laken gewickelt und mir 'ne Drachenmaske aufgesetzt. Sie holte ihr Holzschwert, du hast ein Schneeschloss gezaubert und ich Ärmste musste mich gegen klein Anna wehren, die wie von Sinnen hinter mir her rannte und schrie „Du Untier, lass die holde Prinzessin Schneeflöckchen in Ruhe!«

»Sie war eben sehr beschützend und du eine gute Spielgefährtin. Du hast Anna wirklich alles erlaubt, sie durfte häufiger auf dir reiten als ich, zumal du dich sehr oft für sie in einen Wolf verwandelt hattest nur damit sie dich kraulen und knuddeln konnte.« Ein wenig Eifersucht schwang in den Worten Elsas mit. Der Garu entging es nicht und sie zog verwirrt eine Augenbraue empor.

»Schneeflöckchen?«

»Ich weiß auch nicht.« Sie sah der Schwarzhaarigen in die Augen. »Ich wollte dich nicht so ganz … teilen.« Die Blonde druckste etwas herum und Mikeyla grinste breit.

»Du warst eifersüchtig?«

»Nicht direkt eifersüchtig … sagen wir … ich fühlte mich dir verbunden und … fand es nicht schön, dass Anna dich so oft in beschlag nahm.« Sie piekte in die Wange der Größeren und verschränkte die Arme vor der Brust. »Aber … nach dem Zwischenfall … da wollte ich das du Zeit mit ihr verbringst ich-«

»Ich weiß. Du hattest ein schlechtes Gewissen, weil die Angst ihr weh zu tun, zu groß war und du deshalb nicht mit ihre spielen wolltest.« Behutsam zog sie die Blonde wieder an sich.»Aber die Zeiten sind vorbei. Du und Anna … ich bin so froh und stolz darauf, was aus euch beiden geworden ist. Ich muss zugeben … ich war etwas überrascht, dass Anna noch vor dir geheiratet und Kinder bekommen hat.«

»Ich habe eben auf jemanden gewartet, der es Wert ist an meiner Seite zu stehen. Der mich versteht.«, wisperte die Königin leise in die Schulter Mikeylas.

Von draußen ertönte leise Musik, ein großes Feuer wurde in der Mitte des Dorfes entfacht und Gelächter war zu hören. Neugierig löste sich Elsa aus der innigen Umarmung und sah aus dem Fenster hinunter in das bunte, fröhliche Treiben. Eine warme Hand legte sich auf die bloße, blasse Schulter der Blonden. » Abends setzten sich alle Garu zusammen an ein Lagerfeuer, erzählen sich Geschichten oder singen Lieder. Die Welpen lernen so unsere Traditionen und Bräuche kennen, außerdem … stärkt es den Zusammenhalt und das Rudel redet häufig über aktuelle Krisen.«, erklärte Mikeyla langsam.

»Es ist wundervoll wie ihr alle miteinander umgeht.« Elsa lehnte sich an die Schwarzhaarige und genoss die Wärme, die von der anderen Ausging.

»Wenn man hier hereinpasst schon.« Ein bitterer Geschmack breitete sich in dem Mund der Garu aus und sie ging Richtung Bett. »Wie du weißt, wollte ich immer fort. Mutter hielt uns hier drinnen und wenn sie uns aus dem Lager ließ, dann nur unter strengster Aufsicht. Ich war es leid hier gefangen zu sein und Befehlen gehorchen zu müssen, die ich nicht verstand und mit denen ich nicht einverstanden war. Es ist nicht so, dass ich mein Rudel nicht geliebt habe oder es vermisste, aber ich wollte mein eigener Herr sein, schon damals.« Sie setzte sich aufs Bett. Mikeyla fühlte sich so unsagbar müde und ausgelaugt. Sie rieb sich die Augen und faltete dann ihre Hände.

»Wie kam es, dass du von zu Hause weg liefst?«

»Als Yoh, unsere Nanny und ich aus dem Lager durften, spazierten wir ein bisschen in den Wäldern herum. Ich tobte mit meinem Bruder ein wenig im Schnee, er konnte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wandeln. Es setzt bei jedem unterschiedlich ein und bei Yoh … tja … da dauerte es etwas länger als bei mir. Jedenfalls sprangen wir herum, schnappten nach Schneeflocken und wälzten uns im frisch gefallenem Schnee.« Ein kleines Lächeln stahl sich auf die Lippen der Garu und ihre Augen füllten sich mit Tränen bei den glücklichen Erinnerungen mit ihrem Bruder.» Dann war unsere Aufpasserin eingeschlafen und ich sah die Möglichkeit zu verschwinden. Ich drängte meinen Bruder mit mir mit zu kommen, aber er hatte Angst, er war erst vier Jahre, zu jung um von unserem Rudel getrennt zu leben. Ich hingegen sehnte mich nach Abenteuern, konnte mich wandeln und somit verteidigen. Hin und her gerissen entfernte ich mich immer weiter von ihm. Mir brach das Herz als ich seine Tränen sah und er leise den Kopf schüttelte. Er sagte nichts, weckte unsere Nanny nicht, die Einzige die mich hätte aufhalten können. Stattdessen lies er ein leises Wimmer verlauten und ich … ich drehte mich um und rannte.... rannte so schnell ich konnte und ließ meinen kleinen Bruder alleine zurück.« Tränen bahnten sich heiß ihren Weg an den Wangen Mikeylas hinab. Sie schluchzte und ihr Körper zitterte. »Als er uns in Arendelle erwartete … er hat mir nichts vorgeworfen, selbst jetzt in der Halle nicht. Er behandelt mich immer noch wie seine große, liebevolle Schwester und ich Miststück ließ ihn hier zurück, völlig allein! Er hat mir vertraut und ich hab ihn verraten!« Sie sackte in sich zusammen und legte ihr Gesicht in ihre Hände. Elsa wurde klamm ums Herz als sie die Verzweiflung in Mikeylas Stimme hörte. Sie eilte zu der Schwarzhaarigen, umarmte sie zärtlich und legte ihren Kopf auf den der Garu. Liebevoll rieb sie kleine Kreise mit ihrem Daumen auf den Rücken der Schwarzhaarigen. So verweilten sie eine ganze Weile, bis das Schluchzen langsam verebbte.

»Er hatte vermutlich geahnt, dass du gehen musstest. Vielleicht hat er schon vor dir gespürt, dass es notwendig war, dass du gehst. Er hat dich sehr lieb gehabt und wollte, dass du glücklich bist, da bin ich mir sehr sicher.«, flüsterte sie leise in den schwarzen Haarschopf. »Und ich bin unsagbar froh, dass es so kam. Sonst … wären wir uns vielleicht nie begegnet. Sonst hätte ich den kleinen schwarzen Wolf, mit dem geflochtenen Zopf und diesen bernsteinfarbenden Augen nie gefüttert …« Sie hob den Kopf der Garu an, hielt deren nasse Wangen mit beiden Händen fest und wusch die salzigen Perlen mit ihren Daumen weg. Behutsam küsste sie die Lippen Mikeylas. Die Wölfin zog die Blonde enger an sich, vertiefte den Kuss, genoss den engen Kontakt nach dem sie sich so sehr sehnte. Elsa lächelte und ließ sich in den Schoß der anderen ziehen. Es kostete die Blonde Willenskraft, sich von ihrer Seelengefährtin zu lösen, aber nach ein paar Minuten beendete sie den Kuss und rang etwas nach Atem. Sie schmiegte sich in deren Halsbeuge und spielte mit dem Kragen von Mikeylas Lederwams.

»Morgen früh, machen wir uns direkt auf den Weg, dann sollten wir sofort mit den Vorbereitungen für die Verteidigung Arendelles beginnen.«, knurrend sah die Garu aus dem Fenster. »Mutter hat ja zum Glück eingewilligt ein paar andere Rudel auf zu suchen und zu mobilisieren, somit haben wir ganz gute Chancen auf den Sieg.«

»Natürlich haben wir das! Notfalls mache ich aus Hans und seinen Männern Eis am Stiel.«, grimmig verzog Elsa ihr Gesicht. »Auch wenn es mir lieber wäre, wenn es gar nicht erst zum Kampf kommt und der Baron und er zur Vernunft kommen …. Bevor es zu spät ist.« Bedauern schwang in ihrer Stimme mit und Mikeyla sah verständnisvoll zu ihr hinunter.

»Ich bewundere dich.« Verwirrt sah die Blonde in die Bernsteinaugen.»Ich meine … nach allem was er Anna angetan hat … und was er dir antun wollte-. «

»Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient und ich hatte gehofft, dass seine Brüder ihn zur Vernunft bringen könnten.«, erwiderte sie schlicht.

»Das stimmt. Aber wir schaffen das! Und vielleicht können wir den Krieg beenden, noch bevor er richtig begonnen hat.« Sie legte die Königin auf das Bett. »Wir sollten jetzt schlafen, morgen wird ein langer Tag und Kai ist diesmal dabei, das heißt, wir werden Pausen einlegen und das verzögert unsere Ankunft im Schloss.«

Elsa nickte, zog Mikeyla zu sich herunter und legte ihren Kopf an deren Brust, während sie die Decke über sich und die Garu warf.

»Dann sind wir wieder alle vereint. Ich bin froh, dass Anna unsere Verbindung gut heißt.« Zufrieden schmiegte sich Elsa noch enger an die Schwarzhaarige. Mikeyla kicherte leise, roch an Elsas Haaren und schlief ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  dragon493
2014-06-13T05:32:42+00:00 13.06.2014 07:32
tolles Kapitel
traurig wie sie ihren Bruder zurück gelassen hat
bin sehr gespannt wie es weiter geht
lg dragon493
Von:  Renaki
2014-06-12T15:11:15+00:00 12.06.2014 17:11
Schöne Geschichte^^
Es macht spaß sie zu lesen, freue mich schon auf die Fortsetzung.
LG Renaki
Antwort von:  Ruki_Mitarashi
12.06.2014 19:29
Danke freut mich das es gefällt ^^

lg ruki


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