Zum Inhalt der Seite

Niemand

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Black Shadow Manor

Kapitel 58
 

Harry saß seit Stunden in der Bibliothek, um irgendwas über den Katzenmond zu finden. Bisher hatte er keinen nennenswerten Erfolg. Er schlug gerade ein Buch über Mondphasen auf, als Storm herein kam. Sie setzte sich ruhig hin, ihm gegenüber.
 

Harry sagte: „Hallo, es tut mir leid, dass wir so einen schlechten Start erwischt haben."
 

Storm seufzte und murmelte: „Mir tut es auch leid und mir ist klar geworden, dass ich tatsächlich überreagiert habe und ich habe mitbekommen wonach du suchst. Ich werde dir helfen. Versprich mir einfach, dass du möglichst schnell meinen Seelengefährten findest. Derzeit liegt alles an dir oder zumindest die meisten entscheidenden Dinge..."
 

"Ich verspreche dir, dass ich es zumindest versuche."
 

Storm lächelte sanft. „Weißt du, ein Katzenmond ist ein anderes Wort für das Treffen der Katzen. Das seltenste Treffen ist der Katzenneumond. Zu solchen Treffen erscheinen alle Katzen und zu diesem Treffen kommt auch die Katzengöttin Bastet.

Bei Viertelmond treffen sich die Katzenmütter, um ihre Kinder den Katzenfamilien vorzustellen.

Bei Halbmond findet das Treffen der Anführer und Oberhäupter der Katzen statt.

Und bei Vollmond treffen sich die Ältesten und Weisesten von ihnen.

Ein anderes Wesen als eine Katze kann dem Treffen nur mit einer Einladung beiwohnen, im Prinzip wurdest du von Cloud eingeladen."
 

Harry fragte: „Und wann ist das nächste Vollmondtreffen?"
 

„Heute Abend. Es beginnt sobald es dunkel ist."
 

Harry dankte ihr und machte sich auf den Weg.
 

Als er das Manor verließ, stand der Himmel voller Sterne. Es war ein wunderschöner Anblick. Nur er, unter so viel Sternen. Unter Sternenlicht bekam er immer eine gewisse Sehnsucht, die er sich nie erklären konnte. Er hatte erfahren wie lange dieses Licht brauchte, um die Erde zu erreichen. Die lange Reise dieses Lichts von Sternen, die möglicherweise schon längst wieder vom Angesicht der Zeit verschwunden waren, lehrte ihm eine Menge an Respekt. Wenn das Licht schon so lange reiste, wann würde dann seine Reise zu Ende sein? Und welche Erfahrungen würde er am Ende seiner Reise gesammelt haben? Für alle die an ihn glaubten und hofften, dass er irgendwas bewirken konnte, musste er seinen Weg Schritt für Schritt weiter gehen - bis zum Ziel...
 

In der Stille dieser Sternennacht ging er in den Garten.
 

Er wurde schon erwartet. Von unzähligen Augen, die im Sternenlicht blinkten.

Katzenaugen.

Es war völlig still. Keine Stille, die einem Angst machte, sondern eine geduldige Stille.

Sie begleiteten ihn auf seinem Weg zu ihrem Treffen.
 

Bei einer großen Gartenlaube hielten sie an. Hier war das Treffen. Sogar einige Katzengeister waren hier.
 

Die Stille wurde mit einem Schlag beendet. Plötzlich schien jede anwesende Katze es darauf angelegt zu haben, gehört zu werden. Die Luft war erfüllt von Miauen, Schnurren, Fauchen und anderen Geräuschen. Und dann wurden sie wieder ruhig.
 

Einer von ihnen trat vor und schlich auf ihn zu.

„Junger Elemental, gekommen mit der Einladung der clanlosen Hüterin Cloud, geprüft von deren Müttern Air und Storm. Du hast viele Hindernisse überwinden müssen, um bis hierher zu kommen, noch mehr Hindernisse liegen vor dir. Bevor wir weiter reden, möchten wir von dir wissen ob du gewillt bist, deinen Weg fortzusetzen und nicht auf halben Weg aufzugeben."
 

Harry richtete sich auf und sagte:

„Ich verstehe euch und eure Interessen. Ihr wollt von mir wissen, ob ich gewillt bin alle und jeden zu retten. Auf meinem Weg habe ich verstanden das dies nicht geht. Ich werde nicht jeden Tod verhindern können, ich weiß das ich noch mehr Tode zu verantworten habe auf meinem Weg.
 

Mein Gegner ist nun nicht mehr der Dunkle Lord, es ist jemand der noch weniger Achtung oder auch nur Respekt vor dem Lebens hat. Wenn ich weiter gehe, werde ich gegen ihn antreten müssen. Und dann werden Personen sterben, Leben werden ausgelöscht werden. Jedes Leben ist ein Unikat, was unwiderruflich verschwindet, wenn man es beseitigt. Jedes Leben ist wertvoll und durch diese Erkenntnis ist rückschlüssig auch das Leben meines Gegners wertvoll.
 

Meine Gegner werden ohne jede Rücksicht diese Welt vernichten. Ich werde meinen Gegner umbringen müssen und dadurch ein Leben zerstören, oder mehrere. Ehrlich muss ich zugeben, dass ich kein Mörder sein will. Ich kann aber meine Last und meine Schuld nicht auf Andere abwälzen. Von daher kann ich euch nur bitten mir weiter zu helfen auf meinem unabänderlichen Weg zu meiner Schuld."
 

Hinter ihm ertönte ein lautes Schnurren: „Welch weise, erwachsene Worte."
 

Harry drehte sich um und erinnerte sich augenblicklich an die Worte seines Wächters. Vor ihm stand ein alter schwarz-weißer Kater mit roter Augenklappe und einem Holzbein.

Dragon-Treasure hatte ihm erzählt, dass dessen Worte überlebenswichtig waren.
 

Der Kater schlich um ihn herum nach vorne:

„Entschuldigt meine Verspätung. Mufasa und Scar können so unleidlich sein, wenn sie beim Kartenspiel verlieren..."
 

Der Kater wandte sich an Harry:

„Die Erkenntnis hat dich getroffen, nicht wahr? Du kannst nicht jeden retten, aber einige schon. Du wirst immer wieder Entscheidungen treffen müssen. Genau wie dein Ebenbild, wirst du Entscheidungen treffen."
 

Harry sagte: „Ich bekam von meinem Wächter den Hinweis, dass du mir helfen könntest."
 

Der Kater schnurrte belustigt:

„Erwarte keine klare Antwort von mir. Kein Kater, der aus seinem zweiten Fell ist, hat jemals irgendwann, irgendwo eine klare Antwort gegeben. Wobei du aber nicht irgendjemand bist. An einem alten Ort, Wohnstätte eines clanlosen, aber noch nicht toten Wächters, findest du eine Antwort, wenn du seinen Preis bezahlst. Ein Preis der dich umdenken lässt, ein Preis der dich aufwühlt, ein Preis der sowohl dich als auch den Wächter retten kann... Wenn du rechtzeitig kommst. Denn du hast keine Zeit mehr zum verweilen, keine Zeit zum ausruhen. Wie schnell du bist, wird entscheiden ob du die Welt retten kannst. Geh nach Norden, deiner Sternensehnsucht nach, sie wird dich an den richtigen Ort bringen."
 

Harry wollte dazu noch etwas sagen, der Kater fauchte nur: „Jetzt gleich!"
 

°°°°°°°°
 

Hermine saß in ihrem Zimmer. Sie war ununterbrochen mit ihren Vorbereitungen, auf ihre kleine Astrealkörperwanderung in die Bibliothek beschäftigt gewesen. Sie hatte alles was sie brauchte. Sie hatte in der Bibliothek ein kleines unauffälliges Zeichen gezeichnet und in ihrem Badezimmer ein größeres. Sie hatte ihr Zimmer unbetretbar gezaubert und setzte sich jetzt auf das Zeichen im Badezimmer. Sie legte ein Stück Holz aus der Bücherei zu ihren Füßen und nahm einen Stein aus ihrem Zimmer, als Anker und Ausgangspunkt.
 

Dann begann sie den Ritualspruch zu zitieren und kaum war sie fertig, begann sie ihre Seelenreise. Sie dachte sich durch Mauern und Holz bis in die Bibliothek. Es war ein seltsames Gefühl. Sie hatte keinen festen Körper und war doch kein Geist. Sie konnte die Bücher und die Regale anfassen. Da war schon die Tür zur verbotenen Abteilung!
 

Sie folgte Fawkes Beschreibung und fand das Buch. Am liebsten hätte sie noch mehr Bücher mitgenommen, aber sie wollte kein Risiko eingehen. Wer konnte wissen was passierte, wenn sie die Orientierung verlor! Ganz vorsichtig dachte sie sich mitsamt dem Buch ihren Weg zurück zu ihren Körper. Sie schlug ihre Augen auf. Völlig erschöpft, aber siegesgewiss, sah sie das Buch vor sich liegen. Sie hatte es geschafft.
 

°°°°°°°°°
 

Ryan, in Gestalt von Draco, gingen gerade 1000 Methoden durch den Kopf, wie man eine Schülerin ohne Aufsehen zu erregen verschwinden lassen könnte. Nach diesem einem Date mit 1000 Rosen und einem anstrengenden Abend mit Intensivknutschversuchen plus Abendessen in Hogsmeade überwacht von einem Rudel Auroren, hatte Ginny auf ein Vorstellungsgespräch des Schwiegersohns bei den zukünftigen Schwiegereltern bestanden.
 

Dies hatte heute stattgefunden, wieder in Hogsmeade, wieder bewacht von Auroren und angehimmelt von gleich drei Weasleys. Wenn diese die Möglichkeit gehabt hätten, würden sie Draco (bzw. Ryan) gleich zum Altar schleifen. Es war anstrengend gewesen, von der einen Seite Mollys Schwiegermuttergetue, dazu Arthurs Familienallüren und Ginny, deren sämtliche Träume in Erfüllung gingen. Ryan musste höllisch aufpassen, damit nicht durch irgendeinen kleinen Fehler seinerseits, Draco am Ende dieser Woche Ehemann und Pater Familias war.
 

Der Gedanke konnte ihn ein wenig erheitern aber er brauchte Draco noch. Heiraten konnte Dracischatz später auch noch.
 

°°°°°°°
 

Harry wusste nicht mehr wie lange er schon gelaufen war. Der alte Kater hatte ihn vehement zum Aufbruch gedrängt. Inzwischen war es Morgen und er war ohne Abschied gegangen.
 

In der Dunkelheit hatte er sich ans Sternenlicht gehalten und jetzt wo es hell war, hielt er sich an das Mal vom Richtungsstein. Die ganze Zeit, dachte er an die Worte des Katers, dass er keine Zeit mehr hatte! Er musste diesen clanlosen Wächter so schnell wie nur möglich finden!
 

Harry keuchte. Er lag am Boden, er war gestolpert und konnte nicht weiter. Er war den ganzen Tag gerannt, jetzt war es Nacht und er war erschöpft und konnte nicht weiter! Der Mond stand voll am Himmel und leuchtete den Verzweifelten den Weg. Gerne wäre er weiter gerannt, aber es ging nicht.
 

Plötzlich hörte er eine Schlange flüstern: +Hmmm Abendessen, Mäuse, ssssssso lecker, aber wasss macht ein Mensch hier?+
 

Er sagte: +Ich bin ein Elemental, ich sssuche den clanlossssen Wächter und habe keine Zeit mehr+
 

+Ssssossso, du suchst Black Shadow. Ich weissss wo er issssst, wenn du willsssst zeige ich dir den Weg.+
 

Müde sah er die Schlange an und ging ihr nach.
 

+Weissssst du, du hassssst Glück, dassss du hier hingefallen bissst. Ohne mich könntessst du ihn nie finden. Ich bin die Geheimnisssswahrerin ssseiner Wohnssstätte. Ich und noch ein paar Andere+ zischelte sie.
 

Sie hielt an und biss Harry. Der wollte schon wütend werden, doch plötzlich sah er ein großes Manor vor sich stehen, wo er vorher nichts gesehen hatte.
 

Die Schlange kroch davon, um sich ihr Abendessen zu erjagen und überließ Harry sich selbst und dem Manor.
 

Das Manor war ihm unheimlich. Es fing schon an der Tür an. Es war kein Clanzeichen darauf. Da er aus der Sache mit Storm gelernt hatte, klopfte er erst einmal an. Nichts, niemand meldete sich. Niemand machte auf.
 

Er ging hinein. Eine völlig normale Eingangshalle, allerdings ziemlich verstaubt. Hier war niemand, also ging er weiter. Seltsamerweise wusste er plötzlich wo er hin musste, es zog ihn dorthin, wo er erwartet werden würde. Es war völlig still hier. Dieses Haus war schon lange nicht mehr von so vielen Leuten bewohnt, wie es eigentlich Platz bot.
 

Er ging weiter.
 

Die finsteren Gänge entlang, vorbei an endlos vielen Türen, immer tiefer hinein. An einer großen Tür hielt er an. Hier war er richtig. Nochmals klopfte er.
 

"Herein!", kam es von drinnen. Er machte auf.
 

Es war ein sehr großer, düsterer Raum. Er hörte es hier und da flüstern und rascheln, als wären Leute anwesend.
 

Nur... hier war niemand. Dieses Zimmer war riesengroß Und lang.
 

Er hatte das Gefühl, dass pro Meter ein Jahr verging, er kam kaum voran. Und immer wieder dieses flüstern und diese Stimmen!
 

"Kommst du nicht vorwärts, junger Wing? Vielleicht beschwert etwas deinen Weg, hält dich auf? Sieh näher hin, blickst du rückwärts oder nach unten, wirst du sehen was dich aufhält, was dich quält..."
 

Harry war wütend.

"Ich bin nicht hierher gekommen, um mich jetzt hier aufhalten zu lassen! Was willst du von mir?"
 

Sofort herrschte Stille. Plötzlich konnte er sich wieder normal fortbewegen.
 

„Junger Wing, du willst mir etwas geben, damit ich dir helfe die Welt zu retten? Pflastern nicht schon genug Opfer, Leichen und Prophezeiungen deinen Weg? Bist du überhaupt bereit dazu, meinen Preis zu bezahlen? Ein Preis der dich einiges kosten wird, wie ich meine."
 

Harry sagte: „Was verlangst du überhaupt?"
 

„Oh, der Herr will verhandeln. Er will überlegen, ob er bereit ist zu bezahlen. Dabei hat er keine Zeit mehr zu überlegen!", höhnte die Stimme.
 

"Okay, ich bezahle deinen Preis!", sagte Harry.
 

Aus dem Dunkel vor ihm tauchte ein Mann auf. Lange schwarze Haare, durchdringende Augen, er machte überhaupt einen dunklen Eindruck. Er führte ihn aus dem Raum in ein kleines Zimmer und sie setzten sich an den dortigen Tisch.
 

"Mein Name ist Black Shadow. Meine Bedingungen dir zu helfen sind, dass du dir eine Geschichte anhörst und den geforderten Preis bezahlst. Sind alle meine Bedingungen erfüllt, werde ich dir helfen. Bist du einverstanden?"
 

Harry nickte.
 

"Vor längerer Zeit, als dieses Haus noch bewohnt war, kam eine verwandte Familie in Schwierigkeiten. Ihr Sohn war entführt und vermutlich getötet worden. Nicht alle glaubten daran das er tot war, aber damit die Familie einen Erben hatte und weil ihnen peinlich war, dass sie ihr eigen Fleisch und Blut nicht hatten schützen können, baten sie uns um ein Kind.
 

Nicht lange, nur bis sie das entführte Kind zurück bekämen. Wir standen in einer gewissen Schuld und wegen einiger anderer Umstände gaben wir ihnen ein Kind aus unseren eigenen Reihen. Doch wir wurden betrogen. Als sie das Kind hatten, hörten sie auf ihr eigenes zu suchen. Mittels Bindungen, Blutzauber und Flüchen löschten sie dem Kind das Gedächtnis, gaben ihm einen neuen Namen, banden es an die Familie und machten es endgültig zu ihrem eigenen.
 

Natürlich waren wir nicht damit einverstanden, konnten aber nichts mehr machen. Jetzt Jahrzehnte später existieren von meinem Clan nur noch ich und dieses Kind. Du musst wissen, Wächter leben so lange wie auch ihr Clan lebt. Stirbt der letzte des Clans, stirbt auch der Wächter. Das Kind von damals ist der Letzte meines Clans und eine Chance meinen Clan wieder neu entstehen zu lassen.
 

Es ist mein Preis, den ich von dir verlange. Bring ihn mir zurück und ich helfe dir!", sagte Black Shadow. „In Ordnung, wie ist sein Name und wo ungefähr kann ich ihn finden?", fragte Harry
 

„Wenn ich wüsste wo er ist, hätte ich ihn schon längst selbst geholt. Der Name den ihm diese Familie gegeben hatte, ist Sirius Orion Black."
 

„WAAAAAAS!!!!!", schrie Harry.
 

„Aber wie ist das möglich, er ist doch tot. Er ist durch den Schleier im Ministerium gefallen und von dort kann niemand zurück!!!"
 

Äußerst kühl sah Black Shadow den aufgewühlten jungen Elemental an und sagte:

„Wenn er tot ist, wie kommt es dann das ich fühle wie er leidet und wie er Tag und Nacht immer mehr innerlich stirbt, weil er gequält wird? Und wieso verliere ich seine Spur jedes Mal in der Nähe von Hogwarts?"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lawkid
2014-10-20T18:59:03+00:00 20.10.2014 20:59
Hy.
Geiles Kapi.
Das hast du echt toll geschrieben.
Ich freue mich schon sehr auf das nächste Kapi.
LG dein Lawkid


Zurück