Neues Aussehen und die Geschichte der Magie
Harry erwachte mit einem sagenhaften Ganzkörpermuskelkater. Jede Bewegung schmerzte, als hätte er einen Monat ununterbrochen Quidditch gespielt. Er bemerkte auch, dass er zwischen Bellatrix und Rudolphus lag, die sich einfach zu ihm gelegt hatten. Laut stöhnend, setzte er sich auf und wankte ins Badezimmer, schaute in den Spiegel und quietschte erst einmal erschreckt auf.
Er hatte Mühe sich selbst wieder zu erkennen, zwar hatten ihm alle gesagt das er sich verändern würde, ABER SO???
Seine Augenfarbe war jetzt ein helles intensives Türkis mit orangen Sprenkeln, seine Haare waren ein wenig länger mit drei verschiedenen Brauntönen, es sah beinahe aus wie frisch vom Stylingfriseur! Unter seinem linken Auge war ein kleines Muttermal, dass von einem Tattoo umrandet, aussah wie ein Drache mit einer Schatzkugel. Seine Hautfarbe war einen Hauch dunkler, sozusagen eine gesunde Bräune, als wäre er sein Leben lang nur an der Sonne gewesen. Von seinen Schultern zog sich eine Flügeltätowierung die Arme entlang, bis zu den Händen, wo um die Ringfinger jeweils ein Ring mit eigenen Symbolen tätowiert war. Er war jetzt ein bisschen größer als vorher, etwa 15 Zentimeter.
Und auf seinem Rücken liebten und hassten sich ein Chimären- und ein Basiliskentattoo und dieses Tattoo bewegte sich!!! Und gab damit Einblick in eine recht interessante Hassliebe. Er würde wohl nie wieder Pornos brauchen - er war sein eigenes Porno!
Er sah vom Spiegel aus eine Weile interessiert zu - die Zwei hatten wirklich ihren Spaß und wussten was sie taten... wenigstens jemand.
Harry stand noch immer vorm Spiegel, als Rudolphus herein kam. Sie grinsten einander an. Rudolphus hatte Harry schon am Abend gesehen und danach mit Bella einige interessante Stunden gehabt. Wahrscheinlich würde Bella heute erst gar nicht aufwachen.
Rudolphus hatte mit Bella zwar eine arrangierte Ehe, was aber nicht hieß das sie sich nicht liebten.
Bella war in vielen Dingen immer schon sehr offen gewesen, aber das war vor Askaban... nachher war sie nicht wieder erkennbar.
Dadurch was sie erlebt hatten, konnten nur sie Beide einander trösten, was wirklich lange fast unmöglich für ihn war. Er konnte nach seiner Befreiung niemanden ansehen, bis der erste Schreianfall Bellas ihn aus seiner Starre heraus holte.
Irgendwann schrie sie nicht nur für sich selbst, sondern für sie Beide und auf eine seltsame Art und Weise half ihm das. Er fing an alles für sie zu tun, begann für sie mit der Imkerei und stellte für sie einen so guten Honig her, so das sie nie mehr Alpträume hatte.
Jetzt schaute er Harry recht vergnügt an und sagte:
"Also meiner Meinung nach siehst du niemandem ähnlich den ich kenne. Kenne ich dich?
Harry giggelte, er war sich spätestens jetzt darüber im Klaren, dass er im Manor der neue Lacher sein dürfte - wer hatte schon sein eigenes Pornokino auf dem Rücken?
Kichernd zog er sich an und ging mit Rudolphus zum Frühstück. Und er irrte sich auch nicht, alle außer dem Lord schenkten ihm mindestens ein Grinsen, was ihm aber nicht zu schaffen machte, im Gegenteil. Er begann die Aufmerksamkeit richtig zu mögen.
Er und der Lord beschlossen, nach seiner Unterhaltung mit Lydia seine Symbole zu enträtseln.
Er ließ sich von der Hauselfin Tusky den Weg zum Häuschen im Blumenfeld zeigen. Tusky war dabei durchweg fröhlich und erklärte Harry mehrmals, dass von ihm eine vor allem für Hauselfen wahrnehmbare Gute-Laune-Magie ausging - wenn er guter Laune war.
Sicherheitshalber hatte der Lord seinen Zauberstab bei sich behalten, für den Fall das auch auf dem Stab irgendein Bann läge. Harry würde sich dann in ein paar Tagen in der Nokturngasse einen Neuen besorgen.
Er betrat das kleine Häuschen. Es war hier drin ein wenig chaotisch, überall lagen und standen Blumentöpfe, am Boden war Erde verstreut, überall waren Bücher über Blumen.
Lydia stand am Fenster, mit dem Rücken zu ihm und begann zu sprechen:
"Der befreite Schmerzträger, noch nicht los bist du alle Last, noch sehr schwer zu tragen du hast.
Wirst spät erst alle Wahrheiten bemerken, später als nie ist immer besser, doch Einsicht ist immer gut.
Du, der Gleichgewicht bringen wirst einer Welt, welche die Balance zu verlieren droht, weil eine Seite zu sehr drückt, musst sehen, was die Nachtseite über die Wahrheit weiß, aber willst du sehen?"
Harry ging zum Fenster, sah Lydia in die Augen und sprach absolut entschlossen: "Ich WILL sehen!"
Sie sah ihn ernst an. Er hatte überzeugt gesprochen, also würde sie ihm alles über die Geschichte der Magie erzählen, was sie wusste.
"Magie ist eine sehr starke Energie. Vor sehr langer Zeit waren die Energien im Gleichgewicht. Die Magier und die magischen Wesen kamen gut miteinander aus, egal ob schwarz magisch oder weiss magisch. Damals galt schwarz noch nicht als schlecht, es war einfach nur eine andere Art Magie.
Damals war die Harmonie ausbalanciert und die magischen Wesen waren die Mitte zwischen den einen und den anderen. Schon damals lebten die Welten von Magiern, magischen Wesen und Muggeln voneinander abgeschieden und kamen trotz allem friedlich miteinander und nebeneinander klar.
Das änderte sich, als ein neuer Glaube unter den Muggeln aufkam.
Der alte Glaube lehrte die Einheit mit der Natur, der Energie und allen Wesen. Der neue Glaube war da anders. Zuerst bemerkte es niemand, es störte der neue Glaube nicht all zu sehr. Die Leute die den neuen Glauben lehrten, gingen geschickt vor. Sie übernahmen die Feiertage des alten Glauben in ihren eigenen und wandelten sie zu ihren Zwecken um. Sie begannen langsam alles zu verbiegen und immer mehr wichen vom alten Glauben ab. Eine lange Zeit alarmierte dies niemand, es gab immer noch ein friedliches Nebeneinander. Es fiel auch fast niemandem auf, dass sich einige magische Wesen immer mehr zurückzogen und irgendwann in der Nähe der Muggel nicht mehr auftauchten.
Nur einige denen dies auffiel, versuchten zu warnen, doch wurden ihre Warnungen in den Wind geschlagen.
Irgendwann war es den Verbreitern des neuen Glaubens nicht mehr genug, dass man sich ihnen freiwillig anschloss, ihnen waren die Priester des alten Glaubens ein Dorn im Auge. Diese Priester waren immer ein Bindeglied zwischen den Welten, sie konnten alle betreten.
Und dann begannen die Vertreter des neuen Glaubens mit einer radikalen Verfolgung auf alles was anders war. Als es fast keine Priester mehr gab, weiteten sie ihre Verfolgung auf die Magier aus. Was aber entsetzlicher war, war, das einige weiß magische Zauberer mit ihnen paktierten und die schwarzmagischen Wesen und Zauberer dadurch verrieten, ab da galt die schwarz magische Seite als böse und wurde radikal verfolgt und getötet.
Einer dieser weißen und schwarzen Zauberer waren Merlin und Morgana, sie führten den ersten Krieg zwischen den beiden Seiten. Ein Krieg der beide Seiten empfindlich schwächte und die Verfolgungen intensivierten. Am Ende siegte niemand.
Beide verschwanden nach einem letzten heftigen Kampf und hinterließen nichts als Tod.
Aber von da an war die Nachtseite, die schwarz magische Seite für die Lichtseite nur noch böse.
Sie waren vom Gegenteil nicht zu überzeugen und eine Weile wurde kein Weißmagier verfolgt, doch später beschlossen die Priester des neuen Glaubens, sowohl die Reste vom alten Glauben, als auch alles was nur entfernt an Magie erinnerte mit aller Macht auszulöschen!
Sie verbreiteten Bücher, worin stand wie man Magier angeblich erkennt, verbreiteten Lügen, folterten Menschen, damit diese ihre eigene Familie verrieten. Die Zauberwelt stand damals an einem riesigen Abgrund. Für das überleben Aller zogen beide Seiten wieder an einem Strang. Gemeinsam wurden Schutzschilde gegen die Muggelwelt aufgestellt. Es wurde ein Rat gegründet, der für eine lange Zeit bestimmte, wie sich die Zauberer zu verhalten hatten, um zu überleben. Bald gab es für jede Handbewegung eine Regel, dies war einengend und ließ keine Freiheiten zu, das war allen klar, aber um zu überleben gingen sie alle auf dieses Leben in Fesseln ein.
Irgendwann flauten die Verfolgungen der Muggel ab, und die Seiten entfernte sich wieder voneinander, ohne aber die Fesseln abzulegen.
Schulen zum Schutz der Kinder wurden erbaut, Feindschaften zwischen Schwarz und Weiß brandeten immer wieder auf, die magischen Wesen hatten sich größtenteils in ganz andere Welten zurück gezogen, um nicht in den Krieg miteinbezogen zu werden.
Die weiße Seite lehrt an Schulen nur noch weiße Magie, unterdrückt die Schwarze mit aller Macht,
wobei sie allerdings etwas ganz Wichtiges vergisst - das Gleichgewicht!
Früher wurde es gehalten von den magischen Wesen. Jetzt versucht die Lichtseite, die Nachtseite auszulöschen, ohne zu bedenken, dass wenn sie die Nachtseite auslöschen, die restlichen magischen Wesen auch noch ausnahmslos verschwinden.
Wenn das passiert, wird die weiße Seite noch einige Zeit weiter existieren und dann wird alle Magie verlöschen - es gibt kein Licht ohne Finsternis , es gibt keine Finsternis ohne Licht - alles was magisch ist, wird gewöhnlich oder wird verschwinden und dann liegt die Zauberwelt völlig schutzlos da, jeder der vorher noch zaubern konnte, wird von einem Moment auf den anderen ein Squib sein! Und das wäre aller Ende. Aller Magie, aller Hexen und Zauberer und aller magischen Wesen!"
Harry hatte mit wachsenden Entsetzen zugehört und rief jetzt:
"Heißt das, wenn die Lichtseite im letzten Kampf siegt, wird alle Magie verlöschen?!"
Lydia sah ihn traurig an: "Das wird sie, wenn weiterhin dieser Krieg ohne Rücksicht auf Verluste geführt wird!"