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Alien Hunter

von

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Freund oder Feind

"Freund oder Feind"
 

Drei Tage sind nun vergangen, seit die vier von der Seeschlange angegriffen wurden und Selan fast gestorben wäre. In den vergangenen Tagen haben sich Nathanael, Selan, Dayana und Navi die Stadt Klirentis einmal näher angesehen und an Führungen in Museen und anderen öffentlichen Gebäuden teilgenommen. Gegen Mittag holten sie Selan aus dem Krankenhaus ab und gegen Abend brachten sie sie wieder zurück. Doch nun durfte Selan das Krankenhaus wieder ohne Gefahr verlassen. Gemeinsam gingen sie über den Markt von Klirentis, um Lebensmittel für ihre weitere Reise kaufen. Sie hatten beschlossen sich noch heute auf den Weg zu machen. Sie standen gerade an einem Gemüsestand, als plötzlich ein Mann anrempelte. "Hey, können sie nicht aufpassen?" beschwerte sich dieser. "Moment mal. Sie haben uns angerempelt. Nicht wir sie. Also müssten sie sich eigentlich entschuldigen.", sagte Nathanael. "Also gut. Entschuldigung, dass ich sie angerempelt habe. Nun muss ich aber schnell weiter.", entschuldigte sich der Mann mit den grünen Augen und den dunkelblonden, kurzen Haaren und rannte davon. "Der hatte es aber eilig. Ich frage mich, was so wichtig ist, dass man nicht mehr auf die umstehenden Leute achtet?" wunderte sich Selan. "Für mich sah es eher aus, als ob er vor etwas flüchten würde. Aber ich frage mich vor was? Vielleicht ist er ein Verbrecher?" wandte Dayana ein. "Das glaube ich nicht. Habt ihr seine Aura nicht gespürt? Er besitzt eine ähnliche Aura wie ihr auch.", verneinte Navi Dayanas Aussage. "Es kann sein, dass er einer von uns ist. Allerdings ist es ebenso möglich, dass er einer von den Bösen ist. Dann läge Dayana mit ihrer Vermutung genau richtig.", sagte Nathanael. "Dem sollten wir auf den Grund gehen, Nathanael.", sagte Selan. Ihr Gespräch wurde abrupt von einem gleißenden Lichtstrahl unterbrochen, der sie für einen kurzen Moment lang blendete. "Was war das?" fragte Dayana. "Ich weiß es nicht. Aber es kam aus dieser Richtung. Folgt mir. Wir werden sehen, was es war.", sagte Nathanael nach Norden zeigend und lief los. Selan, Dayana und Navi folgten ihm. Als sie an der Gasse ankamen, aus der das Licht gekommen zu sein schien, war nichts in der Gasse zu sehen. Nur ein Falke saß auf der Mauer, wo die Gasse endete. Als der Falke die vier sah, erhob er sich in die Luft und flog davon. "Ein Falke? Mitten in der Stadt? Das ist sehr komisch.", wunderte sich Nathanael. "Vielleicht hat er sich verflogen.", witzelte Selan. "Sehr komisch. Ein Falke verfliegt sich nicht so einfach. Es sei denn, er hat einen mächtigen Schlag auf den Kopf bekommen." "Dort. In der Gasse. Dort muss er sein.", hörten sie auf einmal eine riesige Menschenmasse rufen, welche in diesem Augenblick in die Gasse einbog. "Wo ist er hin? Haben sie einen Mann oder ein Tier hier in der Gasse gesehen?", wandte sich einer der Menschen an die Freunde. "Warum wollen sie das wissen? Und wieso fragen sie ,Mann oder Tier'?" fragte Selan. "Nun ja. Sie sind wohl nicht von hier. Ich werde ihnen die Geschichte erzählen. Vor einigen Monaten tauchte hier ein Monster auf, welches die Stadt überfiel und plünderte. Seitdem gibt es immer wieder Diebstähle in der Stadt. Mittlerweile haben wir einen Mann, oder was auch immer er sein mag, ausfindig gemacht, der seine Gestalt verändern kann. Wir glauben, dass er dieses Monster ist. Außerdem hat der Bürgermeister von Klirentis eine hohe Belohnung ausgesetzt. Wer ihm den Mann liefert wird reich belohnt. Also haben sie etwas gesehen?" Während der Mann die Geschichte erzählte, dachte Nathanael kurz nach, und antwortete dann auf die Frage des Mannes. "Nein, tut mir leid. Wir haben nichts gesehen. Wir waren ganz allein in dieser Gasse." "Nun gut. Dann werden wir weitersuchen müssen." Mit diesen Worten machte die gesamte Menschenmasse kehrt und lief die Straße weiter hinab. "Wieso hast du ihnen nicht gesagt, dass hier ein Falke saß? Vielleicht war das ja dieser Mensch, der seine Gestalt wechseln kann?" fragte Dayana. "Ich glaube nicht, dass dieser Mann das Monster ist. Bisher habe ich noch nie gesehen, dass sich ein Geschöpf des Bösen in mehrere Gestalten verwandeln konnte. Ich wollte dem erst auf den Grund gehen, bevor ich ein vorschnelles Urteil fälle und ihn gleich verrate." "Das klingt logisch, aber was ist, wenn er nun doch zu den Bösen gehört?" fragte Navi besserwisserisch. "Falls es wirklich so sein sollte, was ich, wie gesagt, nicht glaube, dann werden wir ihn eben vernichten. Kommt folgt mir. Wir müssen ihn finden, bevor es die Stadtbewohner tun." Nathanael lief in die Richtung, in die der Falke geflogen war. Navi folgte ihm sofort, doch die beiden Frauen blieben wie angewurzelt stehen. "Ich habe das Gefühl, er wird langsam zu überheblich. Wenn das so weiter geht, dann landen wir irgendwann im Verderben.", sagte Dayana. "Hoffentlich irrst du dich. Normalerweise hat Nathanael ein gutes Gespür für solche Dinge, aber so langsam glaube ich, dass er sich nur auf seinen Instinkt verlässt. Lange geht das bestimmt nicht mehr gut.", entgegnete Selan. "Hey, ihr beiden! Wo bleibt ihr denn, ihr Schlafmützen?" rief Navi den beiden zu, die gemerkt hatte, dass die beiden nicht nachkamen. "Ist gut, Navi. Wir sind schon auf dem Weg.", antworteten die beiden gleichzeitig und rannten hinter Nathanael her. Gemeinsam suchten sie nun die gesamte Stadt ab, fanden jedoch kein einziges Tier in der Stadt. Und da sie nicht wussten, wie der Mann aussah, der sich in Tiere verwandeln konnte, konnten sie nicht nach diesem Mann suchen. Wieder in der Stadtmitte angekommen, setzten sie sich auf eine Bank, die in der Nähe stand. "Das ist doch unmöglich. Kein einziges Tier in dieser Stadt. Vielleicht hätten wir uns doch nach dem Aussehen des Mannes erkundigen sollen.", sagte Selan erschöpft. "Du hast recht. Wir sind ihm wahrscheinlich über den Weg gelaufen und wussten nicht, dass er der Mann ist.", fügte Dayana hinzu. "Das glaube ich nicht. Navi, du sagtest vorhin, du hättest bei dem Mann, der uns angerempelt hat, eine eigenartige Aura gespürt?", verneinte Nathanael. "Ja. Sie war euren Auren sehr ähnlich. Wieso fragst du? Nein, warte! Du glaubst doch nicht etwa, dass dieser Mann der Formwandler ist, oder?" antwortete Navi. "Doch genau das glaube ich. Und ihr werdet es nicht glauben, aber..." Nathanael wurde mitten im Satz von Selan und Dayana unterbrochen: "...aber du glaubst, dass der Mann gegen die bösen Mächte kämpfen muss. Allerdings wurde er daran gehindert, weil die Leute denken, er sei das Monster, welches die Stadt überfallen hat." "Hey, genau das wollte ich sagen. Könnt ihr meine Gedanken lesen?" "Nein, aber wir wussten, dass du das sagen würdest. Und als nächstes würdest du sagen, dass wir jetzt diesen Mann suchen werden, wenn wir es nicht schon vorher gesagt hätten." "Genau. Allerdings brauchte ich das auch gar nicht sagen, denn er kommt gerade aus diesem Haus heraus." Nathanael deutete auf ein Haus am Ende der Straße. Der Mann stand noch im Türrahmen und schaute sich vorsichtig um. Als er die Freunde sah, lief er mit schnellen Schritten die Straße hinab. Allerdings drehte er sich sofort wieder um und rannte nun in Richtung der vier. Nathanael sagte schnell zu Dayana: "Wenn er direkt neben uns ist, dann setze den Teleportzauber ein und bringe uns zurück zum Schiff." Gesagt, getan. Kaum war der Mann neben ihnen, setzte Dayana den Teleportzauber ein, und Sekunden später fanden sie sich auf dem Schiff wieder. Kaum rematerialisiert, wollte der Mann schon wieder die Flucht ergreifen, wurde aber durch Dayanas Energiefeldzauber aufgehalten. "Wieso laufen sie vor den Einwohnern dieser Stadt davon? Sind sie das Monster, von dem alle erzählen?" fragte Nathanael scharf. "Nein! Ich bin nicht das Monster, das die Stadt überfallen hat. Wie man ihnen bestimmt schon erzählt hat, kann ich meine Gestalt ändern. Und diese Fähigkeit nutze ich auch, wenn sie mir behilflich ist. Allerdings würde ich sie nie dafür missbrauchen, um hilflose Menschen auszurauben. Das wäre nicht im Sinne meiner Bestimmung.", antwortete der Mann schüchtern. "Ihre Bestimmung. Sie sollen mit ihren Kräften gegen Monster antreten, diese vernichten und somit die Welt vom Unheil befreien. Nicht wahr?" stichelte Nathanael. "Ja. Aber woher wussten sie das?" "Wir sind ebenfalls auserwählt worden. Und unsere Fee Navi hat bei ihnen eine Aura, den unseren ähnlich, gespürt.", entgegnete Selan. "Aber eigentlich wussten wir nicht, dass sie auserwählt sind. Nathanael hat es nur vermutet und lag damit richtig.", fügte Dayana hinzu. "Sie haben eine gute Beobachtungsgabe, oder eher großes Vertrauen in ihre Menschenkenntnisse.", wandte sich der Mann an Nathanael. "Danke. Aber wollen wir uns nicht duzen? Ich mag dieses ,sie' nicht. Ich bin Nathanael, auserwählter Kämpfer." "Ich bin Selan, Magierin spezialisiert auf Angriffszauber." "Ich bin Dayana, ebenfalls eine Magierin. Allerdings spezialisiert auf Schutzzauber." "Und ich bin Navi, die Fee. Unterschätze mich bloß nicht." "Ich freue mich euch kennen zu lernen. Mein Name ist Aseron. Hättet ihr etwas dagegen, wenn ich mich euch anschließen würde?" "Aber nein. Überhaupt nicht. Wir freuen uns über jedes weitere ,Mitglied'.", sagten alle gleichzeitig. Nathanael fuhr allein fort: "Weißt du, was das für ein Monster ist, was die Stadt plündert?" "Nein. Ich habe es selbst noch nicht gesehen. Aber mir wird diese Monstersache ja angehängt. Wir müssen das Vieh so schnell wie möglich finden und vernichten. Nur dann werden die Bewohner mir glauben." "Du hast recht. Kannst du dich in einen Vogel verwandeln und Ausschau nach dem Monster halten?" "Geht in Ordnung. Kommt mit nach draußen." Sie verließen das Schiff und blieben davor stehen. Aseron entfernte sich ein paar Meter von ihnen, holte einen glitzernden Edelstein aus der Tasche, hielt diesen in die Luft und rief: "Bei der Macht von Algeron. Verleihe mir die Fähigkeiten und das Aussehen eines Riesenvogels." Der Edelstein leuchtete und sandte einen hellen Strahl auf Aseron, welcher von dem Strahl eingehüllt wurde. Langsam veränderte sich seine Form. Ihm wuchsen Federn, Schnabel, Flügel, Schwanz und die typischen Vogelfüße. Das Licht verschwand. "Wow. So etwas habe ich noch nie gesehen.", staunten Selan, Dayana und Navi. "Ich schon. Nämlich als sich der Werwolf verwandelt hatte. Allerdings war dies nicht so erfreulich.", entgegnete Nathanael. "Worauf wartet ihr noch? Klettert endlich auf meinen Rücken. Wir werden das Monster gemeinsam suchen gehen.", drängelte Aseron und stupste Selan dabei in die Seite. Nathanael, Selan und Dayana stiegen auf. "Geh du auch auf meinen Rücken und halt dich gut fest, Navi. Du wirst sonst nicht hinterherkommen. Ich fliege viel zu schnell für dich.", sagte Aseron zu Navi. Also flog diese zu Selan und setzte sich auf ihre Schulter. "Ihr anderen haltet euch besser auch gut fest. Dort oben weht ein raues Lüftchen." Mit diesen Worten schwang Aseron seine Flügel und erhob sich langsam in die Luft. Er stieg höher und höher, bis er ohne Probleme die Häuserdächer überfliegen konnte. Sie überflogen nun die gesamte Stadt, konnten das Monster aber nicht finden. "Vielleicht ist es außerhalb der Stadt. Es hat dort bestimmt einen Unterschlupf. Flieg bitte in einem Umkreis von zweihundert bis dreihundert Metern um die Stadt herum, Aseron. Wir finden es bestimmt irgendwo dort draußen.", sagte Nathanael. "Ist in Ordnung.", antwortete Aseron. "Sag mal, weißt du überhaupt wie das Monster aussieht, Aseron?" fragte Selan. "Nein, ich weiß es nicht. Ich selbst habe es noch nie gesehen." "Das ist sehr seltsam. Alle Stadtbewohner haben das Monster angeblich schon einmal gesehen, nur er nicht. Da stimmt etwas nicht. Das kann einfach nicht sein.", dachte Nathanael bei sich. "Hey, Nathanael. Über was denkst du nach?" wurde er von Navi gefragt. "Über gar nichts. Ich suche nur die Gegend nach etwas ungewöhnlichem ab.", log er. Nach etwa zwei Stunden landete Aseron wieder beim Schiff. Er hielt den Edelstein in die Luft, dieser leuchtete, hüllte Aseron wieder in das helle Licht und dieser nahm langsam wieder seine normale Gestalt an. "Ich werde mal wieder gehen und mir ein geeignetes Versteck für die Nacht suchen.", sagte er kurz darauf. "Aber wieso denn? Du kannst doch bei uns übernachten. Du bist herzlich willkommen.", hielten Dayana und Selan ihn zurück. "Meint ihr das ernst?" "Was ist das denn für eine Frage? Du gehörst doch zu unserem Team.", freute sich die dazugeflogene Navi. "Na ja, wenn ihr das sagt, dann komme ich halt mit zu euch. Aber nur, wenn ich euch wirklich nicht störe." "Nein, nicht im geringsten. Nicht war, Nathanael?" "Nein, nein. Wir freuen uns, wenn du bleibst.", antwortete dieser, obwohl er mit seinen Gedanken ganz woanders war und die Unterhaltung nur nebenbei aufschnappte. "Kommt, lasst uns reingehen und uns etwas zum Essen machen.", wandten sich die drei Frauen wieder an Aseron. "Oh ja, das ist eine gute Idee. Ich habe großen Hunger.", antwortete dieser, "Ich werde euch ein Essen zubereiten, von dem ihr bisher nur geträumt habt.", fuhr er fort. "Du willst kochen? Na da sind wir aber gespannt, was das gibt.", äußerte sich Selan für alle. "Willst du etwa meine Kochkünste anzweifeln? Mein Vater war ein begnadeter Koch und er hat mir das Kochen beigebracht." "Nun wenn du es sagst.", sagte Dayana immer noch ein wenig skeptisch. Sie setzten sich in Bewegung Richtung Kombüse des Schiffes. Nathanael stand noch wie angewurzelt and dem Fleck, wo er von Aserons Rücken abgestiegen war. Selan bemerkt dies und wies Dayana und Navi an, Aseron die Kombüse zu zeigen. Sie selbst blieb zurück und ging zu Nathanael hinüber. "Hey, was ist mit dir los? Du bist den ganzen Tag schon so abwesend.", fragte sie ihn. "Nichts. Ich denke nur über etwas nach.", antwortete er. "Du denkst den ganzen Tag über nichts nach? Das ist nicht gut. Wirst du langsam verrückt?", scherzte Selan. "Sehr witzig. Ist es dir nicht aufgefallen, dass Aseron etwas komisch wirkt? Alle außer ihm haben das Monster schon einmal gesehen. Ich habe das Gefühl, das unser Freund mit uns ein falsches Spiel treibt. Er will bestimmt nur unser Vertrauen gewinnen. Und wenn wir uns in seiner Gegenwart sicher fühlen, dann fällt er uns in den Rücken." "Das glaube ich nicht. Er mag das Monster zwar noch nicht gesehen haben, aber was ist das für ein Grund mit den Bösen zu interagieren?" "Sieh es doch mal so: Er hat das Monster noch nicht gesehen - das sagt er jedenfalls - weiß aber in Wirklichkeit viel mehr über das Monster als alle Stadtbewohner zusammen, weil er es im Geheimversteck oder der Hauptzentrale der Monster gesehen und ist vielleicht auch mit dem Monster befreundet, wenn die Monster so etwas wie Freundschaft überhaupt kennen. Nun ja, auf jeden Fall kennt er alle Eigenschaften des Monsters, wenn nicht die zweite Bedingung zutrifft und er in Wirklichkeit doch das Monster ist. Dann sitzen wir natürlich in einem größeren Schlamassel." "Jetzt wo du es sagst, bin ich mir auch nicht mehr so sicher was ich von Aseron halten soll, wenn das überhaupt sein richtiger Name ist. Jetzt komm aber. Wenn deine Vermutung zutrifft, dann sollten wir Dayana und Navi nicht zu lange mit ihm alleine lassen." "Du hast recht. Gehen wir." In der Kombüse angekommen, stieg ihnen ein beißender Qualm in die Augen und die Nase. "Was ist das denn? Was hat diesen Qualm verursacht?" rief Nathanael in die Qualmschwaden hinein, da er nichts sehen konnte. "Entschuldigung, Nathanael. Kein Grund zur Panik. Mir sind nur die Zwiebeln angebrannt.", kam die Antwort. "Dann öffne doch ein Fenster, damit der Qualm abziehen kann.", rief Selan nun. "Ich bin gerade dabei. Nur durch den Qualm sehe auch ich kaum etwas. Ah, nein. Ich habe das Fenster gefunden." Aseron öffnete das Fenster und der Qualm verzog sich langsam. Als er vollständig verschwunden war fragte Nathanael: "Wo ist Dayana?" da er sie nicht sah. "Sie ist im Nebenraum und deckt schon mal den Tisch." Nathanael warf einen Blick auf Selan und deutete ihr nachzusehen, ob dies wirklich stimmte. Selan trat in den Türrahmen, drehte sich wieder um und nickte Nathanael zu. "Gut, noch ist nichts geschehen.", dachte er bei sich. "Sag mal, was kochst du dort eigentlich?", wandte er sich an Aseron. "Das verrate ich jetzt noch nicht. Ich sage nur, dass es ein uraltes Familienrezept ist. Lasst euch einfach überraschen." "Nun gut. Ich bin gespannt." Etwa eine halbe Stunde später saßen sie gemeinsam am Tisch. Aseron war noch in der Küche und holte den Topf, trat nun aber auch in den Raum ein und stellte den Topf auf den Tisch. "Greift zu. Ich hoffe es schmeckt euch.", sagte er. Doch niemand nahm sich etwas. "Was ist los? Habt ihr keinen Hunger?", fragte er nach. "Doch, doch. Aber erst musst du uns sagen was es ist." "Es hat keinen bestimmten Namen. Es ist einfach nur Fleisch mit Pilzen und einer Sauce. Und dazu habe ich Kartoffeln gekocht." Dayana war die erste die etwas nahm. "Mmm. Das schmeckt gut. Ich habe lange nicht mehr so etwas gutes gegessen. Eher gesagt, seit ich von Zuhause losgezogen bin, um die Monster zu bekämpfen. Nun nehmt euch endlich auch etwas. Es ist wirklich gut.", sagte sie. Navi war nun auch bereit etwas zu probieren. Allerdings war das Essen in diesem Topf viel zu groß für sie. "Dayana, kannst du mir es vielleicht etwas kleiner schneiden?", fragte sie. "Oh, das hatte ich ganz vergessen. Einen Moment, Navi.", sagte Aseron und lief nochmals in die Kombüse. Er kam mit einem kleineren Topf zurück und stellte diesen zu Navi. "Hier bitte, Navi. Extra für dich. Ich habe die Pilze und das Fleisch kleingeschnitten, damit du es essen kannst." "Hey, danke. Das ist echt nett von dir." Navi füllte sich etwas auf ihren Teller und probierte. "Mmm. Dayana du hast recht. Das schmeckt wirklich klasse.", sagte auch Navi. Endlich nahmen sich auch Nathanael und Selan. Und auch den beiden schmeckte es hervorragend. Nach diesem wunderbaren Mahl sanken die fünf erschöpft in ihre Betten und schliefen sofort ein. Mitten in der Nacht wurde Nathanael allerdings von seltsamen Geräuschen geweckt. Er schaute sich um und entdeckte, dass Aseron nicht mehr in seinem Bett lag. Schnell sprang er auf und lief zu den drei Frauen ins Zimmer. Doch auch hier war er nicht. "Gott sei Dank.", dachte Nathanael. Nun lief er nach draußen und sah Aseron, wie er Richtung Stadt lief. Langsam schlich er ihm nach. Aseron bog in eine Seitengasse ein. Nathanael lugte um die Ecke und sah ein Wesen vor Aseron schweben. Er erkannte es sofort wieder. Es war der Boss der Monsterbande. Dieser sprach zu Aseron: "Es wird Zeit, dass du wieder in die Rolle des bösen Monsters schlüpfst, mein treuer Diener. Und vergiss nicht: Morgen wirst du dich an nichts erinnern können. Geh nun!" Aseron hielt seinen Verwandlungsstein in die Luft und rief etwas, das Nathanael nicht verstehen konnte. Sekunden später wurde er nicht in das gewohnte helle Licht getaucht, sondern in ein dunkles Licht, wie es auch schon bei dem Sandmann und dem Werwolf war. Das Licht war so dunkel, dass Nathanael nicht sehen konnte, in was sich Aseron verwandelte. Doch als das Licht verschwand, stockte Nathanael der Atem. Er konnte Aseron nicht mehr sehen. Vor lauter Schrecken stieß Nathanael gegen einen Stapel Kisten, den er somit umschmiss. Der Boss bemerkte ihn und hetzte Aseron auf ihn. Doch wo war er? Plötzlich erschien er vor Nathanael. Er hatte gewisse Ähnlichkeit mit einer Katze oder einem Tiger, nur war er etwa doppelt so groß und die Krallen und Zähne viel schärfer und spitzer. Unverzüglich wollte er Nathanael angreifen, doch dieser rannte schon in Richtung Schiff. Am Schiff angekommen, schrie er nach den anderen drei, die so schnell wie nur irgend möglich angelaufen kamen. Nathanael zog Schwert und Schild und wartete darauf, dass Aseron ihn angriff. Doch plötzlich bemerkte er etwas. Aserons Augen glühten feuerrot. "Das ist nicht normal. Warum glühen seine Augen so? Ich glaube, er ist in der Gewalt von den bösen Mächten.", dachte er. Nun kamen Selan, Dayana und Navi. "Wo ist Aseron?" fragten sie alle drei. Nathanael deutete auf das Tier. "Oh, hi Aseron.", sagte Selan und wollte auf ihn zugehen, als Nathanael sie gerade noch rechtzeitig zurückhalten konnte. "Halt! Das ist zwar Aseron, aber er ist nicht er selbst. Er wird vom Bösen beherrscht." "Was? Heißt das er war wirklich die ganze Zeit das Monster?" fragte Selan. "Ja. Nur dass er davon nichts wusste. Doch jetzt müssen wir sehen, dass wir ihn besiegen ohne ihn zu verletzen." "Aber wie sollen wir das anstellen? Wir können ihn doch nicht töten wie die anderen Monster.", sagte Dayana. "Wir müssen ihn wahrscheinlich nur soweit schwächen, bis das Böse keinen Nutzen mehr von ihm hat. Navi ist es vielleicht möglich, dass du deine Kräfte auf uns alle überträgst? Ich glaube nicht, dass er leicht zu besiegen ist, wenn das Gute und das Böse in ihm stecken. Er hat so bestimmt ungeheure Kräfte entwickelt." "Es ist möglich. Achtung, ich fange an." Navi begann zu leuchten und verteilte ihre Kräfte. Dayana sprach einen Schutzzauber auf Nathanael, Selan und sich selbst. Nathanael attackierte mit seinem Schwert und Selan setzte alle Zauber ein, die sie bisher erlernt hatte. Natürlich nicht die Apokalypse, weil sie damit Aseron getötet hätte. Und besonders der Eisball zeigte viel Wirkung. Also rief sie Nathanael zu: "Nathanael, setze einen Gegenstand ein, mit dem du eine ähnliche Wirkung erzielst, wie ich mich mit dem Eisball." "Ist in Ordnung. Ich brauche den Heroenbogen und Pfeile mit der Kraft des Eises." Sein Schild verwandelte sich in den Heroenbogen und in seinem Köcher waren auf den ersten Blick ganz normale Pfeile. Doch als er einen Pfeil abgeschossen hatte und dieser auftraf, entfesselte sich die Kraft des Eises. Nach ein paar weiteren Treffer von Selans Eisball und Nathanaels Eispfeilen, sank Aseron in sich zusammen und die glühenden Augen verschwanden. Mit dem Glühen entschwand auch ein dunkler Schatten aus ihm, welcher in Richtung Himmel verschwinden wollte, durch einen weiteren Eispfeil und einen Eisball vernichtet wurde. Unerwartet erschien der Boss vor ihnen und sagte: "Ihr habt meinen Plan auch dieses Mal durchkreuzt, doch das wird euch nicht mehr gelingen. Macht euch auf euren Untergang gefasst." Die Kreatur verschwand. Nun richtete sich Aseron langsam wieder auf. "Was ist passiert?" fragte er. "Du standest unter der Kontrolle der bösen Mächte. Man hat dich benutzt, um Angst und Schrecken in der Stadt zu verbreiten.", antwortete Nathanael. "Aber wie war das möglich?" "Ich weiß es nicht. Vielleicht werden wir es irgendwann herausfinden." "Lasst uns wieder schlafen gehen. Aseron braucht den Schlaf jetzt. Vorher müssen wir aber noch prüfen, ob du dir irgendwelche Verletzungen zugezogen hast. Komm bitte mit Dayana und mir, Aseron.", wies Selan die anderen an. "Ist in Ordnung.", antwortete Aseron. Gemeinsam gingen sie auf das Schiff zurück. Aseron hatte leichte Schürfwunden an Armen und Beinen. Aber sonst nichts ernstes. Nach diesem kleinen Check gingen auch Selan, Dayana und Aseron in ihre Kabinen und legten sich schlafen. Sie schliefen nun ohne weitere Unterbrechungen bis gegen Mittag.
 

To be continued



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