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Unendlicher als Ewig

von

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Des Rätsels Lösung!

Alle standen versammelt um Soul, besahen sich dem dargelegten Bild.

Soul wirkte, als hielte er eine Schatzkarte in den Händen.

Hoffnung war in seinen Zügen zu lesen, etwas das die Anderen nicht teilen konnten.

Wie ein Kind, dass sich an seinem Glauben klammerte, saß die Sense auf dem Boden und

während das Lächeln die Anderen schmerzlich daran erinnerte was Realität war, wirkte diese unschuldige Hoffnung Souls wie ein Notausstieg.

Soul war also der Meinung, ein Ritual würde ihn in die Zwischenwelt befördern?

Kid hatte Bedenken.

Wer wusste schon, wie das Ganze enden würde?

„Es ist momentan die einzige Möglichkeit, um dort hin zu gelangen!“

Begehrte Soul auf und lieferte sich regelrecht ein Blickduell mit Kid.

„Unüberlegt in eine solche Situation zu stürzen, bringt genau so wenig!

Ein Fehler und du bist unwiderruflich tot, was dann? Wie willst du dann Maka befreien?“

Stur verschränkte die Sense die Arme vor der Brust und wandte den Blick ab.

Sicher hatte Kid recht, doch was sollte er sonst unternehmen?

Er konnte und wollte Maka nicht im Stich lassen.

„Und was sollen wir jetzt machen?“

Fragte Soul leise, wenn Kid nichts einfiel würde die ganze Rettungsaktion ins Wasser fallen.

Bedrücktes Schweigen legte sich um die Runde, niemand wagte es sich auszusprechen, was sie über ihre ausweglose Situation dachten.

Keiner brachte den Mut auf, Soul verständlich zu machen, wie gering ihre Chance war.

Dass sie Maka wahrscheinlich nicht einmal erreichen würden, selbst wenn sie einen Weg in die Zwischenwelt gefunden hätten.

Dieser Tatendrang und dieser unglaubliche Optimismus brach einem das Herz, doch konnten sie es

verantworten? Konnten sie es ertragen, wenn die Sense in sein eigenes Verderben stürzte?

Mit einem betrübten Ausdruck im Gesicht, fasste Tsubaki sich ein Herz.

„Soul... ist es.. ist es nicht vielleicht besser, wenn wir das Ganze einfach aufgeben?“

Die Traurigkeit, die in Tsubakis Stimme mit schwang, stieß bei dem weißhaarigen auf taube Ohren.

Soul war fassungslos und erschüttert, wie konnte sie so etwas nur in Erwägung ziehen?

Langsam ließ er seinen Blick über jeden einzelnen gleiten, musterte ihre Züge und seufzte auf.

Er war enttäuscht, es war für ihn unbegreiflich.

Alle, sie alle glaubten daran!

Sie alle waren dafür, Maka in Stich zu lassen.

Sie in dieser gefährlichen Situation völlig allein da stehen zu lassen!

War er denn wirklich der einzige, der bereit war alles, für Maka, zu geben?

Wut stieg in der Sense auf und griff, mit eisernen Klauen, nach seinem Herz.

Frustriert schlug Soul mit der geballten Faust auf den Boden und stand auf.

Mit zusammen gepressten Zähnen, versuchte er über seine Gefühle Herr zu werden und kämpfte gegen den, immer stärker werdenden, Hass in sich an.

Doch als das Bild seiner Meisterin in Souls Gedanken präsenter wurde, das er sogar glaubte ihre Stimme zu hören, drang diese unbändige Wut an die Oberfläche.

„Ist das wirklich euer Ernst? Ihr wollt sie da verrotten lassen?

Ihr wollt sie einfach so sterben lassen?“

Tsubaki hob beschwichtigend die Hände und wechselte einen besorgten Blick mit Kid.

„Überlege doch mal Soul! Ist es denn so sicher, dass wir Maka befreien können?

Wir wollen nicht, dass du letztlich dein Leben einfach so wegwirfst!“

Kid war sichtlich bemüht die richtigen Worte zu finden, um an Souls Vernunft appellieren zu können und dennoch schien alles an der Sense abzuprallen.

„Ich werfe es nicht weg! Warum versteht ihr nicht, dass SIE unsere Hilfe braucht?“

Entgegnete der weißhaarige verbittert und schüttelte vor Entsetzen den Kopf.

„Aber Soul...“ Versuchte es Tsubaki erneut, doch dieser hob nur seine Hand und sie verstummte.

Er wollte nichts mehr hören.

Nichts mehr sehen.

Stumm verließ die Sense die Bibliothek und ließ eine bedrückte Stimmung zurück.

Kaum das er einige Gänge entlang geschlendert war, blieb er stehen.

Für Soul war es unbegreiflich.

Immer hatte er geglaubt, dass sie alle so eng befreundet waren und

jeder für den anderen einstehen würde.

Ausnahmslos.

Maka hatte ihm stets bewiesen, dass sie bereit war ihr Leben für ihre Freunde zu opfern und nun?

Nun war niemand bereit das selbe auch für sie zu tun...

Nein, so durfte das alles nicht enden!

Fest entschlossen ballte Soul seine Hand zur Faust und schritt in Richtung Death Room.

Er würde es versuchen, mit oder ohne Hilfe seiner Freunde!

Der einzige der ihm jetzt noch helfen konnte, war der Shinigami persönlich.

Er allein hatte die Macht über die Seelen zu achten und sie zu führen.

Der Totengott musste nur dafür sorge tragen, dass Souls Seele hinüber ging.

Alles andere läge dann in Souls Händen...
 

„Na ja... ich bin mir nicht so sicher, ob das so eine gute Idee ist Soul. Bist du dir da wirklich sicher,

dass du das durchstehen willst?“ Unsicher kratzte sich der Shinigami über die Maske und musterte zweifelnd die Sense. Doch diese blickte fest entschlossen zurück.

„Ja! Ich muss Maka befreien, ich muss es wenigstens versuchen! Ihr seid der einzige der mir noch helfen kann!“ Der Totengott verschränkte die Arme vor der Brust und schien das Vorhaben in allen Einzelheiten abzuwägen.

„Ich kenne die Konsequenz, wenn es schief gehen sollte und ich werde es versuchen. Mit oder ohne Ihre Hilfe, nur mit Ihrer Hilfe hätte ich größere Chancen!“

Soul fixierte den Shinigami, ihnen würde nicht mehr viel Zeit bleiben.

Um Mitternacht würde Makas Schicksal besiegelt sein und niemand würde ihr dann noch helfen können. Es blieben nur noch wenige Stunden, in denen sie Zeit hätten, um alles nötige vorzubereiten. Soul wurde zunehmend nervöser, bemüht die Fassung zu bewahren, wartete er die Entscheidung des Shinigamis ab.

„Hmm... Na gut, ich werde dich unterstützen. Aber dir muss bewusst sein, dass, sobald du in die Zwischenwelt vorgedrungen bist, ich dir dort nicht helfen kann. Du hast genau bis um Mitternacht Zeit, wenn du bis dahin keinen Rückweg gefunden hast wird deine Seele an diesen Ort gebunden sein!“ Soul hätte vor Erleichterung auflachen können, endlich würde er die Chance erhalten um Maka zu befreien.

Die Stunden, in denen Soul sich körperlich und auch mental vorbereitete, vergingen schnell.

Als die Abenddämmerung voranschritt, war die Zeit gekommen.

Soul legte sich, wie zuvor abgesprochen, auf dem Boden und versuchte sich zu entspannen.

Eine Aufgabe die sich als besonders schwierig erwies, da die Aufregung vor der Rettungsaktion

seine Gedanken rotieren ließ. Denn nun würde Soul sich auf etwas einlassen, bei dem niemand genau sagen konnte was ihn erwarten würde.

„Bist du bereit? Bedenke, das die Morgendämmerung dein Countdown sein wird.“

Der Totengott nahm seine Stellung neben der Sense ein und bedachte ihn mit einem besorgen Blick.

„Ja ja, ich weiß. Können wir nun beginnen?“ Soul wurde zunehmend nervöser.

Immerhin würde er, sofern er Maka nicht unbemerkt befreien könnte, einem Oni gegenüber stehen

und ob er, sofern seine neu erlernten Fähigkeiten hilfreich sein würden, siegreich aus einem Kampf hervorgehen würde war fraglich.

„Ich wünsche dir viel Glück Soul... und hoffentlich kannst du Maka befreien.“

Nun war es soweit. Der Shinigami streckte seine Arme über Soul aus und hielt seine Hände über die Sense. Sobald Soul sich vollends entspannt hatte, würde sich seine Seele lösen und hinüber in die Zwischenwelt geleitet werden. Die Sense seufzte auf und atmete erneut tief durch,

um den Puls ruhiger werden zu lassen.

„Soul!“ Ertönten mehrere Stimmen, begleitet von hallenden Schritten.

Überrascht und verwundert zugleich blickte die Sense auf und erkannte sofort die Stimmen wieder.

Sie waren also doch noch hergekommen!

„Was macht ihr denn hier?“ Fragte Soul, nachdem die Fünf vor ihm zu stehen kamen.

„Dir Glück wünschen und hier auf euch warten.“ Lächelte Tsubaki ihm entgegen.

Also war es ihnen doch nicht gleich, was mit Maka geschehen würde?

„Kommt uns ja an einem Stück wieder zurück und tritt dem Oni kräftig in den Hintern!“

Soul musste schmunzeln, so kannte man nun einmal BlackStar.

Wenn Soul ehrlich mit sich war, so freute es ihn.

Alle waren da um ihm Glück zu wünschen und, auch wenn Soul es nicht zu gab,

so war es beruhigend nicht völlig alleine zu sein.

Soul wies siegessicher mit dem Daumen auf sich und grinste sein typisches Lächeln.

Seine eigene Art um sich zu verabschieden.

„Dann mal los!“
 

Nachdem Souls Puls sich in einem ruhigen Zustand befand,

wiederholte der Shinigami die Geste mit seinen Händen und bündelte seine Seelenwellen.

Nur einen Augenblick später durchflutete eine Druckwelle den Raum,

während ein Teil Shinigamis Seele die Sense umhüllte.

Nur kurze Zeit später, nachdem die umhüllende Seele von Soul abließ, stoppte die Atmung und

der liegende Körper erschlaffte.

Jegliches Leben war ausgetrieben, Soul befand sich nun auf dem

schmalen Grad zwischen Leben und Tod. Weder das eine noch das andere...

Nun würde Soul ganz auf sich allein gestellt sein.
 

Gemächlich kroch die Kälte in die Gliedmaßen der Sense und bedeckte die Haut mit einem Schauer.

Soul fiel es immer schwerer die Stimmen der Anderen wahrzunehmen, alles wirkte plötzlich so unendlich weit entfernt. Keine Freunde die ihn unterstützten und Mut zusprachen.

Kein Totengott, der im schlimmsten Fall hätte einschreiten können.

Keiner war mehr da, nur diese Dunkelheit und Kälte.

Fühlte es sich etwa so an, wenn einem nicht mehr viel Zeit blieb?

So kalt und verlassen?

So hoffnungslos und dunkel?

Wo war denn dieses sagenumwobene Licht, wovon immer erzählt wird?

War das alles nur Geheuchelt, um die Massen unter Kontrolle halten zu können?

Denn, wenn es nach dem Tot nichts auf uns warten würde, wie würden die Menschen dann weiter leben wollen? Sicherlich würden nicht alle weiter nach den Regeln leben wollen.

Wozu auch?

Man verschwendete den halben Tag bereits mit Verpflichtungen und immer musste die Freude, die eigenen Interessen und die Träume, weit nach hinten geschoben werden.
 

Verpflichtungen....

Regeln....

Kaum Zeit um das Leben zu genießen....
 

Alles wertvolle war vergänglich und erst, wenn es unerreichbar und unwiderruflich vergangen war, wurde einem bewusst, was man verloren hatte.

Vielleicht sollte man sich vom Leben nicht unterjochen lassen?

Wer hatte das Recht zu bestimmen, wie man sein Leben verschwenden sollte?

Wer bestimmte, welchen Weg wir gehen sollten und wie dieser zu enden hatte?

Eine unbändige Wut ergriff Besitz von der Sense und wie gelähmt wurde er durch diese zweifelhaften Gedanken gehetzt. Aufgewühlt und besorgt blickte er sich um, alles blieb in tiefster Dunkelheit gehüllt. Kein Licht, das einem den Weg weisen konnte.

Nichts was einem die Richtung wies.

Niemand war hier.

Allmählich fand die Verzweiflung den Eingang in Souls Gedankengänge und um so mehr Zeit verstrich, um so mehr schien er sein Zeil aus den Augen zu verlieren.

Seine körperliche Gestalt löste sich schleichend auf und, als einfache Seele, schwebte Soul nun durch diese alles verschlingende Finsternis.

Ob nur wenige Minuten vergangen waren oder ob er bereits Stunden hier herum irrte,

das wusste er nicht. Jegliches Raum- und Zeitgefühl war verloren gegangen.

Anfangs hatte er auf etwas gewartet, sehnsüchtig in irgendeine Richtung gestarrt,

doch auf was hatte er gewartet?

War es wichtig gewesen?

Jedes Mal, wenn er sich zu erinnern versuchte, legte sich ein verzerrter Grauschleier über seine Gedanken und machte es ihm unmöglich einen Anfang aus den tausenden Gedankenfetzen zu finden. Alles war so kräftezehrend und irgendwann hatte es die Sense aufgegeben.

Eine Entscheidung, die ihn in eine tiefe Trostlosigkeit zog.

Als hätte er somit etwas weitaus wichtigeres aufgegeben, als nur irgendwelchen Gedanken nach zu jagen. Etwas, das durch seine Finger zerrann.

Wie war er hierher geraten?

Was hatte er an so einem Gottverlassenen Ort verloren?
 

„Seid ihr Euch sicher, dass Soul es schaffen wird? Ich meine, immerhin ist er völlig allein und wir können ihm nicht helfen!“ Der Shinigami wandte sich kurz von seinem Spiegel ab und blickte auf die kleine Gruppe an Schülern, die seit Souls, hoffentlich nur vorübergehenden, Tot, sich weigerten zu gehen. „Sehen wir es mal so, er steckt gerade in ziemlichen Schwierigkeiten. Ich hoffe zu mindestens, dass er es schafft.“ Besorgt verfolgte der Totengott das Szenario in dem Soul sich befand. Es war bedauerlich, einen seiner Schüler nicht helfen zu können.

„Was soll das heißen Vater? Was meinst du mit Schwierigkeiten?“

Hakte Kid misstrauisch nach und schritt zu seinem Vater heran an den Spiegel.

Doch kaum das er auch nur einen Blick erhaschen konnte, geriet seine Fassung außer Kontrolle.

„Soul irrt im Nichts umher...“ Stellte Kid mit Entsetzen in der Stimme fest und sogleich traten alle nahe an den Spiegel, doch jedes verzweifelte aufrufen war sinnlos.

Soul würde die hilfreichen Rufe seiner Freunde an diesem Ort nicht wahrnehmen können.

Wahr nun alles verloren?

All die Mühe und all die Hoffnung, mit der die Sense sie angesteckt hatte, all das war nun vergebens gewesen?

Machtlos verdammt dabei zuzusehen, wie Soul im ewigen Nichts herum irrte und letztlich sein Leben verlor?
 


 

„Soul.....“

„Ich.. warte auf dich.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  mandarinenbluete
2014-07-07T08:16:04+00:00 07.07.2014 10:16
Also dieses Kapitel ist nun weit aus länger als das davor. ;-)
Na hoffentlich kommt er da noch raus, sonst ist nicht nur er sondern auch Maka total erledigt.
Allein diese Tatsache wäre mehr als bedauerlich. Ihre Freunde würden wahrscheinlich noch weiter in die Verzweiflung getreiben werden.
Dabei geht es ihnen ohnehin schon miserabel. :-(

Mal sehen wie sich das alles noch entwickeln wird...
Antwort von:  Chaos-Teddy
09.07.2014 08:24
hab es ja versprochen :) das nächste wird auch, so hoffe ich, genug lesebedarf bieten


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