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A Piece of Paper

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo und herzlich Willkommen zu meiner ersten Magi-Fanfic. Ich hab diese Idee schon sehr lange und ich möchte jetzt auch gar nicht groß drum rum reden, sondern wünsche euch einfach mal viel Spaß ^^ Komplett anzeigen

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Prolog

A Piece of Paper


 


 

Der Himmel war grau, die Wolken hatten sich zusammengezogen und eine angenehme Kälte breitete sich über das Land aus. Vor wenigen Stunden hatte es bereits angefangen zu regnen und Kougyoku verbrachte ihre Zeit damit, den Regentropfen dabei zuzusehen, wie sie von den Blüten des Kirschblütenbaumes perlten, der sich mit voller Pracht über den Palast ausbreitete. Das Leben einer Prinzessin konnte schön sein, war aber in manchen Zeiten auch sehr einsam, vor allem wenn man bis zur Hochzeit von der Bevölkerung abgegrenzt und weggesperrt wurde und wenn man das Gefühl hatte, dass das Personal nichts mit einem zutun haben wollte, aus Angst sich aufzudrängen. Da ihre Brüder immer sehr beschäftigt waren, sei es nun aus politischen Gründen oder mit Frauen, blieb ihr nur noch ihr Leibwächter Masrur, der leider aufgrund seines Postens nicht immer Zeit für sie hatte. Doch im Moment war er bei ihr, stand neben der Tür des viel zu großen Zimmers und sah der Prinzessin dabei zu, wie sie traurig aus dem Fenster schaute.

„Gibt es noch etwas, was ich für Euch tun kann?“, fragte er höflich, doch sie seufzte nur.

„Masrur…“, erwiderte sie nörgelnd. „Du sollst mich doch nicht siezen, wenn wir allein sind. Schließlich sind wir doch Freunde.“ Den letzten Satz hatte sie eher zu sich selbst gemurmelt, doch er hatte sie sehr gut verstanden und bereute es sofort, dass er sich ihr gegenüber wieder so vornehm verhielt. Da er der einzige war, der sich mit ihr beschäftigte, bedeutete er ihr alles. Zu dem war er ihr einziger Freund und er wusste, wie wichtig es für sie war, Freunde zu haben. Kougyoku hatte auch ein genaues Bild von Freundschaft. Sie wünschte sich, von jemanden als sie selbst angesehen zu werden und nicht als die kleine Prinzessin, die immer funktionieren musste. Sie wollte jemanden, der sie anschrie, wenn sie einen Fehler machte. Jemand mit dem sie bis in die Nacht reden konnte, wenn es ihr nicht gut ging. Jemand, der ihr die Welt zeigte, anstatt sie hinter Mauern einzusperren und nicht jemand, der sich wegen jeder Kleinigkeit vor ihr verneigte und um Vergebung bat.

„Vergib mir, Kougyoku.“, kam es von ihm und sie biss sich auf die Unterlippe. Da war es wieder.

„Wie lange hab ich noch Zeit?“

„Ein bisschen über einen Monat.“

Sie drehte sich langsam zu ihm um. Sie sah nicht überrascht aus, denn innerlich wusste sie schon lange, dass die Zeit bald reif war, schließlich gab es momentan kein anderes Gesprächsthema im Königshaus. In nicht mal zwei Monaten würde Kougyoku ihr achtzehntes Lebensjahr erreichen und somit war es für sie bitter nötig, sich noch vor ihrem Geburtstag zu vermählen. Sie wendete sich wieder dem großen Fenster zu.

„Wenn ich erst einmal verheiratet bin, darf ich endlich raus und die Welt sehen.“

Masrur war froh, dass sie offenbar doch etwas Positives an der künftigen Hochzeit fand. Seit Wochen weinte sie jede Nacht, aus Angst, dass sie jemanden heiraten musste, den sie nicht liebte. Dass eine Hochzeit in ihrem Falle bloß zum Erhalt der Blutlinie gedacht war, wollte sie nicht einsehen und weigerte sich strikt dagegen, auch nur einen der Kandidaten näher kennenzulernen. Er konnte ihre Einstellung zwar nachvollziehen, allerdings konnte weder er noch sie irgendetwas dagegen unternehmen.

„Ich werde das nicht so einfach hinnehmen.“, sagte sie plötzlich und stand mit einer entschlossenen Miene auf. Er glaubte, er hatte sich verhört.

„Was willst du tun?“

„Ich bin vielleicht nicht in der Lage, die Hochzeit zu umgehen, aber ich will nicht als Sklavin eines Prinzen zum ersten Mal das Grundstück unseres Palastes verlassen, sondern als selbstständige Frau!“

Sie hatte ihre Hände leicht zu Fäusten geballt und schritt nun auf ihn zu.

„Würdest du mir helfen, Masrur? Würdest du mir helfen, nach draußen zu gehen?“

Er sah sie ein wenig zweifelnd an. Er war niemand, der etwas unversucht ließ, jedoch war das Vorhaben der Prinzessin sehr riskant. Sollte einer ihrer Brüder - allen voran Kouen - davon Wind bekommen, würden beide mächtig Ärger bekommen. Es war nun mal Gesetz, dass die Bevölkerung eine Prinzessin des Königshauses nicht zu Gesicht bekommen darf, solange sie minderjährig und unverheiratet war. Er war nicht egoistisch und dachte daran, was aus ihm werden würde, sollte alles auffliegen, doch würde es auch enorme Konsequenzen für die Prinzessin geben und das war es, was ihn zweifeln ließ. Zu allem Überfluss war da auch noch der Magi der Königsfamilie, der das Schloss mit einem Schutzschleier ummantelt hatte. Masrur war sich nicht klar, ob Kougyoku überhaupt über all dies nachgedacht hatte.

„Dort draußen kennt niemand dein Gesicht. Was tust du, wenn man dich verletzt oder du aus irgendeinem Grund negativ auffällst? Für die Leute bist du dann nicht Prinzessin Kougyoku, sondern ein ganz gewöhnliches Mädchen.“

„Aber genau das ist es doch, was ich möchte.“, fing sie an, ihm zu erklären. „Ich will behandelt werden, wie jeder andere und solange ich unbekannt bin, habe ich noch die Möglichkeit dazu. Und ich werde schon nicht negativ auffallen. Du kennst mich doch.“

Sie lächelte ihn zuversichtlich entgegen und er schloss kurz die Augen. Er wusste, dass sie alleine klarkommen würde, daran zweifelte er kein bisschen.

„Was ist mit Scheherazade?“

„Was soll mit ihr sein? Glaubst du, sie würde es bemerken, wenn ich für eine Zeit verschwinde?“

„Da bin ich mir sicher. Sie ist ein Magi. Wenn sie es nicht merkt, wenn jemand durch ihren Schutzwall tritt, wer dann?“

Das brachte sie ins grübeln. Sie kannte den Magi des Hauses nicht gut genug, um einzuschätzen, ob sie es unterstützen würde. Auf Kougyoku hatte Scheherazade immer sehr lieb und ruhig gewirkt, allerdings war sie auch äußerst loyal der Königsfamilie gegenüber. Wenn alles so klappen sollte, wie sie es sich vorgestellt hatte, dann war tatsächlich Scheherazade die einzige Person, die ihr noch im Weg stand.

„Ich muss es versuchen.“, sagte sie nach einer Weile. „Und wenn etwas schief geht, muss ich mit den Konsequenzen leben.“

„Bist du dir auch ga-“, wollte ihr Wächter fragen, doch sie unterbrach ihn.

„Ich würde es bereuen, wenn ich es nicht tun würde.“, entgegnete sie und sah ihn flehend an. „Bitte, Masrur. Ich will nur einmal frei sein.“

Er sah ihr lange in die Augen, suchte etwas, was er nicht finden konnte. Zweifel und Angst hatten in dem Moment nichts in ihrem Blick zusuchen, stattdessen fand er etwas, was ihm die Entscheidung nahm: Entschlossenheit und Abenteuerlust.

„Wann willst du gehen?“

Kougyoku konnte ihren Ohren nicht trauen. Ihr fester Blick verwandelte sich in ein Strahlen, dass selbst die stärkste Sonne für einen Moment übertreffen konnte. Dass er ihr helfen wollte, machte sie unfassbar glücklich. Ein Gefühl, was sie schon seit längerer Zeit nicht mehr gespürt hatte.

„Ich habe von sieben Uhr heute Abend, bis sechs Uhr in der Früh Zeit. Das ist die einzige Zeit, in der ich das Recht habe, Zeit für mich anzuordnen.“

„Also willst du über Nacht gehen?“, fragte er ein wenig verwirrt. Er wusste nicht, was sie davon erwartete, die Außenwelt bei Nacht zu sehen. Sie hat vielleicht ein paar Stunden, um überhaupt etwas von dem regen Treiben der Menschenmassen in den kleinen Straßen mitzubekommen, doch schon bald würden sich alle in ihren Häusern verbarrikadieren und sie wäre alleine.

„Alles andere ist zu gefährlich.“, antwortete sie ihm und schaute etwas belustigt. „Ich weiß, was du denkst, aber lass mich nur machen. Wenn das die einzige Chance ist, die ich habe, dann muss ich sie so gut nutzen wie es geht.“

Er nickte leicht. Es war nun eh zu spät, um ihr die Sache auszureden.

„Wie soll es dann weiter gehen?“, wollte er wissen und die Prinzessin deutete auf den großen Baum vor ihrem Fenster, der etwas näher stand, als der große Kirschblütenbaum.

„Wie du weißt, ist der Palast umstellt und damit uns niemand bemerkt, musst du mich über den Baum nach draußen bringen.“

Sie verließ sich bei ihrer Vorgehensweise völlig auf seine Körperkraft. Da er ein Fanalis war, wog sie für ihn grade mal so viel wie ein Kieselstein.

„Das dürfte kein Problem werden.“

„Sehr schön!“, rief sie in aller Vorfreude und klatschte ihre Hände begeistert zusammen. Ihr Fluchtplan war sicher, das wusste auch Masrur, jedoch machte er sich trotz allem ein wenig Sorgen, ob alles so glatt verlaufen würde, wie die Prinzessin es sich ausmalte.
 

Langsam wurde es ruhiger auf den langen Fluren. Da Kouen momentan die Position des Königs inne hatte und wegen der bevorstehenden Hochzeit viel zutun hatte, hatte er sich schon vor einer ganzen Weile zurückgezogen und als erster Prinz sah Koumei es als seine Pflicht an, seinen Bruder bei allen wichtigen Entscheidungen zu unterstützen, weshalb nun auch von ihm jede Spur fehlte. Hakuryuu hatte vor knapp einer Stunde sein Training eingestellt und selbst Kouha tollte nicht mehr in dem großen Schlossgarten, der sich in der Mitte des Grundstückes ausbreitete. Einzige und allein Hakuei, Frau und Cousine des Königs, schritt noch durch einen Gang, der zu ihrem Zimmer führte und wünschte hier und da einer Bediensteten eine angenehme Nacht. Doch es brauchte nicht lange und in dem Palast wurde es sehr ruhig. Dies sah Kougyoku als Zeichen, um die Vorhänge ihrer Fenster zurück zu ziehen. Draußen war es noch einigermaßen hell, aber da sich die Sonne den ganzen Tag über nicht gezeigt hatte, war es schwierig auszumachen, wann die Dunkelheit eintreten würde.

„Wir müssen uns beeilen.“, flüsterte sie Masrur zu, welcher nicht lange zögerte und sie vorsichtig über seine Schulter warf. Sofort hielt sie sich an ihm fest, damit sie nicht fiel. Er drehte seinen Kopf leicht in ihre Richtung.

„Bist du dir auch ganz sicher?“, wollte er sich noch mal vergewissern und Kougyoku grinste in Vorfreude. „Sicherer kann ich mir gar nicht sein.“

Dies war wie ein Startsignal für den Fanalis und sofort schwang er sich aus dem großen Fenster und zielte beim Sprung genau auf den riesigen Baum, der ein paar Meter vor ihrem Fenster verwurzelt war. Kougyoku musste sich zusammenreißen, nicht zu schreien. Sie war es nicht gewohnt, durch die Luft zu fliegen, auch wenn es nicht all zu hoch war. Unter ihr sah sie Wachen, die sich direkt vor dem Schutzschleier aufgestellt hatten, jederzeit bereit, einen Angriff zu starten und erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, wie gefährlich das ganze eigentlich war. Die Männer standen keine sechs Meter unter ihr und es war einfach naiv zu glauben, dass man sie nicht bemerken würde. Masrur landete mit ihr auf einem dicken Ast zwischen dichten Blättern.

„Ist alles in Ordnung?“, erkundigte er sich und hielt sie weiter fest, damit sie nicht runter fiel.

„Ja.“, antwortete sie. Sie atmete schwer und zitterte leicht. Masrur bemerkte, dass sie unter Adrenalin stand, zusätzlich Angst hatte und grade überhaupt nicht wusste, was sie tun sollte. Ein falscher Schritt könnte für beide enorme Folgen haben und dem schien sie sich jetzt erst bewusst zu werden. Jetzt, wo alles Realität war, wo sie es wirklich geschafft hatte, vor die Mauern des Palastes zu treten. Doch sie hatten es noch nicht ganz geschafft, noch befanden sie sich in einem gefährlichen Gebiet und erst wenn sie sicher mit beiden Beinen auf dem Boden steht, würde sie wieder einen tiefen Atemzug wagen.

„Sie haben uns bemerkt.“, flüsterte ihr Begleiter und Kougyoku sah ängstlich zu ihm rüber. Er deutete auf kleine Lücken zwischen den Blättern, die es ihnen ermöglichten, einen Blick auf den Boden zu werfen. Sie schaute vorsichtig hindurch und erspähte einen Blick auf die Wachen, welche den Baum fixierten und bereits ihre Waffen in den Händen hielten.

„Sie wurden durch das Rascheln der Blätter aufmerksam. Wir waren zu laut, als das sie uns für einen Vogel halten würden.“, erklärte er ihr und fuhr mit angespannter Miene fort. „Sie warten nur darauf, dass wir einen Fehler machen.“

„Und was sollen wir nun tun?“, flüsterte sie verzweifelt und Masrur fing an sich umzuschauen, so weit ihm das denn möglich war.

„Es gibt kein zurück. Wenn wir jetzt in dein Zimmer springen, würde alles auffliegen. Wir müssen irgendwie vorwärts kommen.“

Kougyoku nickte zaghaft. In dem Moment war sie unfassbar froh darüber, dass nicht nur sie, sondern auch Masrur sich etwas Schlichtes angezogen hatten. Durch die eintönigen Farben und die Kapuzen fielen sie weder durch ihre Kleidung, noch durch ihre Haarfarben auf.

„Warte kurz.“, diese Worte waren alles, was sie noch von ihm mitbekam und dann ging alles ganz schnell. Er schwang sich von Ast zu Ast, immer höher in die Baumkrone. Er trat dabei mit Absicht gegen die Blätter, ließ sie rascheln und machte Krach wo es ging. Als er ganz oben angekommen war, ließ er sich einfach fallen, bis er wieder bei der Prinzessin angekommen war. Als in dem Moment der erste Pfeil in die Baumkrone jagte, schmiss er sich die nun mehr als verwirrte Kougyoku wieder über die Schulter und sprang mit rasender Geschwindigkeit vom Ast und landete auf einem weiteren, jedoch gehörte dieser zu einem anderen Baum. Masrur dachte gar nicht daran, stehen zu bleiben, er sprang einfach weiter von Baum zu Baum und ließ den Palast immer weiter hinter sich.

„Wie hast du das geschafft?“, meldete sich nun auch Kougyoku wieder, die langsam realisiert hatte, dass sie nun in Sicherheit waren.

„Ich hab sie glauben lassen, dass wir in die Baumkrone geflohen sind. Das hat sie abgelenkt.“

Sie wirkte kurz etwas baff. Dies war eine Taktik, auf die sie nie gekommen wäre und ihr wurde klar, dass sie ihm das Ganze eigentlich zu verdanken hatte. Die Tatsache, dass sie nun unentdeckt draußen sein konnte, dass sie nicht erwischt wurde und dass alles unverletzt funktioniert hatte.

„Du bist unglaublich!“, rief sie und lachte leicht in Erleichterung. Noch nie war sie so angespannt gewesen und noch nie war ihr ein so großer Stein vom Herzen gefallen. Masrur erwiderte darauf nichts und sprang von dem kleinen Baum, auf dem sie sich grade befanden. Auf dem Boden angekommen, setzte er auch die junge Frau wieder ab und sah zu ihr runter.

„Ich muss dich langsam verlassen.“, sprach er ruhig und Kougyoku nickte ihm zu. Sie wusste, dass er sie nicht ewig begleiten konnte, schließlich hatte auch er einen Wachposten, den er bald wieder zu besetzen hatte. „Pass auf dich auf.“, fügte er noch hinzu und sie strahlte wieder.

„Du aber auch. Nicht, dass sie dich doch noch erwischen.“, antwortete sie und blickte Richtung Boden. Wenn er nun Ärger bekommen sollte oder auffliegen würde, wäre das ganz allein ihre Schuld.

„Da ich nun alleine bin, kann ich durch das Tor rein. Mir wird nichts passieren.“

Dies war etwas, was sie total vergessen hatte. Ihm war es schließlich erlaubt, ein und aus zu gehen.

„Du hast Recht, es gibt nichts zu befürchten.“, sagte sie und schaute wieder auf. Sie wollte sich damit selbst etwas Mut zusprechen, was auch funktionierte. Sie trat einen Schritt zurück und fing wieder an zu lächeln.

„Ich werde mich dann auf den Weg machen. Und danke vielmals, ohne dich hätte ich es nicht so weit geschafft.“

Auch er rang sich zu einem kleinen Lächeln durch, was ihm immer etwas schwer fiel. Er wandte seinen Blick von ihr ab, schaute über sie hinweg und zeigte mit einem Finger in eine Richtung.

„Wenn du diesen Weg lang gehst, wirst du auf ein kleines Dorf treffen. Du wirst allerdings eine Weile laufen müssen. Ich werde um halb sechs morgen früh wieder hier sein und dich abholen.“, versicherte er ihr und sprang wieder auf den Baum. Er drehte sich noch einmal um, ehe er auf den nächsten Baum sprang und schon bald aus ihrer Sichtweite verschwand. Sie sah ihm noch lange nach, bis ihr wieder einfiel, was sie nun zutun hatte.
 

Es verging eine Menge Zeit und Kougyoku irrte immer noch durch den Wald, immer stur in die Richtung, die Masrur ihr vorgegeben hatte. Alles was sie sah, waren Bäume in ihren unterschiedlichsten Formen und Größen. Unter ihren Füßen knisterte das Laub und ihre Haare waren längst verstrubbelt, da sie sehr lang waren und sich alle zehn Meter in lästigem Geäst verhedderten. Irgendwann wurde es ihr zu viel und sie zog sich ihre Kapuze wieder tief ins Gesicht, um somit zu verhindern, dass auch nur eine Strähne entwischte. Sie war weder müde, noch erschöpft, doch bereitete es ihr etwas Sorgen, dass der Wald kein Ende zu haben schien. Sie wusste gar nicht, wie lange sie nun schon unterwegs war und wie viele Meter sie bereits hinter sich gelassen hatte, doch dies alles bereitete ihr weniger Sorgen als die Tatsache, dass es langsam dunkel wurde. Was sollte sie denn tun, wenn sie nun in der Dunkelheit in diesem Wald festsaß? Für einen kurzen Moment kam ihr der Gedanke, dass das alles eine dumme Idee war. Sie hatte gehofft, nicht in einem Wald zu landen, sondern in eine Stadt gebracht zu werden. Vielleicht hätte sie das Masrur sagen sollen… Doch wenn sie heute noch aus diesem Wald rauskommen wollte, musste sie sich beeilen und vielleicht war es gar keine schlechte Idee, die Beine in die Hand zu nehmen, und los zu laufen. Und genau das tat sie nun auch. Sie hatte ihren Mantel hochgehoben und rannte in die Richtung, in der sie einen Ausweg erhoffte. Ihre Kapuze flog ihr wieder vom Kopf und einzelne Haarsträhnen befreiten sich, nur um wieder Bekanntschaft mit kleinen Ästen zu schließen, doch das war ihr im Moment egal. Sie wollte einfach nur raus, endlich mehr sehen, als nur Blätter und Baumstämme und nach langem Laufen und viel Sauerstoffverlust erblickte sie dann endlich etwas, was sie vorher noch nie gesehen hatte. Es war einerseits wunderschön, da es so fremdartig war, doch andererseits wusste sie, dass es ihr das Weiterkommen unnötig erschweren würde. Ein breiter Bach zog sich waagerecht durch ihre Laufbahn und glitzerte unschuldig vom letzten Tageslicht. Kougyoku schnaufte und stützt sich auf ihren Knien ab, nachdem sie vor dem Bach angehalten hatte, und beäugte ihn mit einem gequälten Blick.

„Warum muss das ausgerechnet mir passieren?“, jammerte sie auch sofort drauf los und ging in die Knie, doch sie versuchte sich schnell zu fangen und nicht direkt zu verzweifeln, denn das würde sie erst recht nicht weiter bringen. Sie wusste, dass sie nun eine Lösung finden musste und das möglichst bald. Ihr Blick schweifte nach links ab, doch als sie nicht das fand, wonach sie suchte, schaute sie nach rechts und stand wieder auf. Mit müden Beinen schritt sie auf einen großen Ast zu, der auf dem Boden lag. Sie versuchte ihn aufzuheben, jedoch war er viel zu schwer für sie und somit versuchte sie es damit, den Ast so gut es ging über das Laub zu schleifen. Vor dem Bach ließ sie ihn wieder fallen, ging zum anderen Ende des Astes und schob ihn über das Wasser. Mit ein wenig Geschick schaffte sie es, beide Enden am Land zu positionieren, so dass der große Stock über dem Wasser hing und eine schmale Brücke bildete. Dies war allerdings nicht breit genug, um darüber zu laufen und somit suchte Kougyoku noch nach weiteren Ästen, die ebenfalls dick waren, damit sie eine Brücke bilden konnte, die sie auch tragen würde.

Schwitzend stand sie nun vor ihrem halb fertigen Werk und beäugte es. Die kleine Brücke war nun mittlerweile breit genug und schien auch stabil zu sein, jedoch hatte sie Angst, dass die Äste wegrollen würden, sollte sie einen falschen Schritt wagen und somit entschied sie sich dafür, auf die vertikal gelegten Stöcke noch mal welche horizontal als zweite Schicht darüber zu legen, nur um sicher zu gehen.

„Machst du’s dir immer so schwer?“

Sie war grade dabei, noch einen Ast vom Boden zu pflücken, als plötzlich die fremde Stimme ertönte. Sie erschrak fürchterlich und ließ vor Schock das Ende wieder fallen, welches nur knapp ihren Fuß verfehlte.

„Wer ist da?“, fragte sie vorsichtig und blickte hastig in alle Richtungen. Die Stimme erklang zu plötzlich, als das sie nun sagen könnte, von wo sie gekommen war. Sie drehte sich ständig im Kreis, in der Hoffnung, jemanden zu erblicken, auch wenn sie sich nicht recht sicher war, ob sie überhaupt wissen wollte, wer ihr da Gesellschaft leistete. Die Stimme war männlich, so viel hatte sie mitbekommen, doch war die Person, die da hinter steckte, anscheinend momentan nicht in Stimmung, ihr zu antworten, denn es blieb still. Für eine kurze Weile hatte sie sich eingeredet, sich die Stimme vielleicht nur eingebildet zu haben, doch dann ertönte sie noch mal.

„Jetzt geh endlich rüber.“

„Wo bist du?!“, schrie sie nun ungewollt laut und sie begann wieder den Wald mit ihren Augen abzusuchen. Sie wollte nicht, dass man sie beobachtete. Der Gedanke, nun nicht mehr allein zu sein, aber nicht zu wissen, wo sich die andere Person befand und wer es war, machte ihr Angst und ließ sie nervös ihre Finger kneten.

„Du musst ja nicht gleich losbrüllen.“, ertönte wieder die Stimme, doch diesmal klang sie genervt. „Wie wär’s, wenn du einfach mal nen Blick nach oben wirfst?“

Etwas verwirrt stellte sie ihre hektischen Bewegungen ein und richtete ihren Blick nach oben. Dort, auf einem hohen Baum, saß ein junger Mann, der sich auf dem Ast ausgebreitet hatte, als wäre dies der gemütlichste Ort der Welt. Seine langen schwarzen Haare baumelten in einem kugelförmigen Zopf durch die Luft, doch seine Haarpracht war nicht das Auffälligste an ihm. Er besaß stechend rote Augen, was Kougyoku ein wenig verunsicherte. Als Fanalis war es für Masrur normal, rote Augen zu haben, deshalb war sie diesen Anblick gewohnt, doch der Junge auf dem Baum vor ihr war definitiv kein Fanalis. Dafür waren seine Augen zu hell, seine Haare zu schwarz.

„Was wollt Ihr von mir?“

Sie rang sich dazu durch, ihn anzusprechen und ihn das zu fragen, was ihr auf der Zunge lag. Sie fühlte sich zwar nicht wohl, allerdings hatte sie auch nicht das Gefühl, sich in Gefahr zu befinden. Der Junge schien sich jedoch weniger für sie zu interessieren, denn er biss nur teilnahmslos in eine Frucht, die einem Pfirsich ähnelte. Es konnte auch ein Apfel sein, doch das konnte Kougyoku nicht so genau erkennen.

„Warum so vornehm?“, stellte er dann die Gegenfrage, nachdem er fertig mit kauen war.

„Auf eine Frage mit einer Gegenfrage zu antworten ist unhöflich.“, keifte sie und war selbst wegen ihrem plötzlichen Selbstbewusstsein überrascht. Er warf einen Blick zu ihr runter und hob eine Augenbraue.

„Unhöflich, hm? Tja, ich bin nicht derjenige, der dich siezt. Hast du dann was anderes erwartet?“

Er biss wieder in die kleine Frucht und schloss genüsslich die Augen. Sie sah ihm nur ein wenig überfordert dabei zu, wusste nicht, wie sie mit so einem Menschen umzugehen hatte. Vielleicht war es auch einfach die Tatsache, dass sie sein Verhalten als frech empfand. Ein Verhalten, das noch nie zuvor jemand ihr gegenüber an den Tag gelegt hatte. Sie seufzte leicht und wollte es dabei belassen.

„Was willst du nun?“, lautete ihre Frage und er öffnete wieder seine Augen, um zu ihr runter zu sehen.

„Waren Gegenfragen nicht unhöflich?“

Sie glaubte, sich verhört zu haben. Wollte er sie auf den Arm nehmen?

„Was soll das jetzt?“, fragte sie aufgebracht, doch er schloss wieder amüsiert die Augen.

„Du kriegst es ja selbst nicht hin.“

Fassungslos schaute sie zu ihm hoch und schnappte sich wütend einen kleinen Ast.

„Willst du mich damit jetzt erschlagen?“, wollte er wissen, doch sie wusste genau, dass er sich nur über sie lustig machte.

„Ich will, dass du verschwindest!“, rief sie ihm zu und drehte sich wieder von ihm weg, um sich ihrem eigentlichen Problem zuzuwenden.

„Natürlich werde ich diesem Befehl nun ohne weiteres Folge leisten.“, erwiderte er sarkastisch und änderte seine Position auf dem Baum, so dass er nun mit dem Bauch auf dem Ast lag. In dieser Lage war es ihm möglich, ihr dabei zuzusehen, wie sie weitere Stöcke über ihre kleine Brücke stapelte.

„Was macht so ein kleines Mädchen wie du überhaupt so spät allein im Wald?“, erkundigte er sich dann, nachdem er das Gefühl bekommen hatte, von ihr ignoriert zu werden.

„Ich bin kein kleines Mädchen.“, widersprach sie ihm, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen.

„Okay, was macht dann eine alte Hexe wie du so spät allein im Wald?“

Die Provokation hatte ihr Ziel nicht verfehlt, denn sie ballte ihre Hände zu Fäusten, schnappte sich wieder einen kleinen Stock und pfefferte ihn ihm mit voller Wucht entgegen. Sie hatte ihn nicht ganz verfehlt, allerdings traf sie nur den langen Zopf, der nun wieder leicht zu baumeln begann.

„Das nächste Mal etwas höher zielen.“, grinste er, war jedoch tatsächlich überrascht, dass sie ihn überhaupt getroffen hatte. Kougyoku fand das ganze nicht so witzig und entschied sich dafür, sich einfach hinzusetzen und nichts mehr zu tun. Alles was sie tat wurde irgendwie kommentiert oder ins Lächerliche gezogen. Sie hatte keine Lust mehr, für den Fremden als Unterhaltung zu dienen. Alles was sie wollte, war aus diesen Wald raus zu kommen, doch verließ sie allmählich die Motivation dazu.

Der Junge sah sie kritisch an, nachdem er festgestellt hatte, dass sie nun wohl nichts weiter unternehmen wollte. Er richtete sich auf und warf ihr den übriggebliebenen Kern der Frucht zu, welcher sie direkt an der Schulter traf. Sie reagierte nicht, hatte bloß ihren Kopf auf ihre Knie gebettet und verdeckte ihr Gesicht mit ihren Armen. Er konnte nicht erkennen oder hören, ob sie weinte, da sie keinerlei Reaktion zeigte. Es war nicht so, dass er ein schlechtes Gewissen hatte, jedoch war dieses Schweigen für ihn unerträglich, weshalb er sich mit einem Satz vom Baum schwang und vor ihr in die Hocke ging.

„Hast du auch nen Namen?“, fragte er nun doch eher vorsichtig, auch wenn er gar nicht mit einer Reaktion rechnete. Es dauerte auch sehr lange, bis sie sich ein klein wenig räkelte und anfing, etwas zu murmeln.

„…Yoku...“

„Yoku?“, wiederholte er und sie hielt inne. Sie hatte noch nicht den kleinsten Gedanken daran verschwendet, mit welchem Namen sie sich vorstellen sollte, falls sie jemand danach fragen sollte. Und ehrlich gesagt hatte sie niemals damit gerechnet, dass tatsächlich jemand danach fragen würde, doch nun war dieser Moment gekommen und sie hatte dem Fremden fast ihren richtigen Namen verraten. Sie sah zu ihm auf, in sein fragendes Gesicht und ihr fiel ein Stein vom Herzen, als ihr klar wurde, dass er sie wirklich nicht ganz verstanden hatte.

„Ja.“, bestätigte sie und ihr Gegenüber setzte sich in das kalte Laub.

„Gut, Yoku. Was machst du hier?“

„Ich… hab mich verlaufen.“, schwindelte sie, auch wenn dies vielleicht nicht ganz ungelogen war. „Ich komm von weiter weg und wollte mich eigentlich nur… etwas unter Menschen mischen.“, sprach sie weiter und zu ihrer Verwunderung schien er ihr aufmerksam zuzuhören. „Ein Freund von mir meinte, dass ich auf ein Dorf treffe, wenn ich diesem Weg folge.“

Sie deutete in eine Richtung und sein Blick folgte ihrem Finger. Er hob beide Augenbrauen und richtete seinen Blick wieder auf sie.

„Du willst da nachts hin? Da wirst du selbst hier im Wald besser unterhalten.“

Genervt von seiner Aussage sah sie ihn etwas wütend an und stand wieder auf. Er brauchte gar nicht erst versuchen, ihr ihr Vorhaben auszureden. Sie würde dort hingehen, wo Masrur sie hingeschickt hatte, da hatte irgendein dahergelaufener Kerl nicht mitzureden.

„Ich bin auf dem Weg nachhause.“, sagte er plötzlich, doch Kougyoku blieb unbeeindruckt.

„Dann verschwinde doch endlich.“, keifte sie und er hob seine Hände in Unschuld.

„Woah, nicht gleich so zickig. Ich wollte dich ja nur fragen, ob du mitkommen willst, weil es nachts hier draußen gefährlich für dich werden kann und du eh noch zwei Stunden brauchen wirst, bis du im Dorf ankommst.“

„Glaubst du ernsthaft, dass ich auf diesen Trick reinfalle?“

„Was für’n Trick?“, wollte er wissen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Als ob ich mich in das Haus eines Fremden schleppen lassen würde. Ich bin nicht so naiv.“, stellte sie klar und er sah erst etwas verwirrt aus, dann seufzte er.

„Wenn ich dir was antun wollen würde, hätte ich das schon längst machen können. Immerhin sind wir alleine.“

Sie wusste zwar, dass er damit Recht hatte, aber ihr war einfach nicht wohl bei dem Gedanken, ihm nachhause zu folgen.

„Weißt du, mir kann’s eigentlich auch egal sein, was aus dir wird.“, meinte er ruhig, doch sie zeigte ihm weiter die kalte Schulter.

„Dann geh doch.“

Ihr Trotz war nicht zu stoppen und dies regte ihn ein wenig auf. Es kam nicht oft vor, dass er sich so nett einer fremden Person gegenüber verhielt und sie wusste das nicht mal zu schätzen, sondern reagierte durchgehend patzig. Er kam zu dem Entschluss, dass er dies nicht nötig hatte und drehte sich somit mit einem „Dann ciao“ um und machte sich auf den Weg.

Kougyoku warf einen Blick über ihre Schulter und sah ihm dabei zu, wie er sich immer mehr entfernte. Sie hätte nicht damit gerechnet, dass er nun wirklich verschwinden würde und sie bekam langsam ein schlechtes Gewissen. Was wäre, wenn er ihr wirklich nur helfen wollte? Vielleicht hatte sie überreagiert. Und nun allein im Wald zurück zu bleiben war nicht die beste Option. Sollte sie wirklich noch so lange bis zum Dorf brauchen, dann hätte sich ihre Flucht gar nicht gelohnt. Doch was würde sie erwarten, wenn sie mit ihm gehen würde? Würde sie noch andere Menschen treffen? Sie biss sich leicht auf die Unterlippe und langsam aber sicher breitete sich Panik in ihr aus, als sie registrierte, dass er schon fast gänzlich verschwunden war.

„Warte bitte!“, rief sie ihm nun hinterher, doch er reagierte nicht drauf. Sie biss sich noch einmal, doch dieses Mal fester, auf die Unterlippe und fing an ohne auch nur darüber nachzudenken, ihm hinterher zu laufen. Da sie rannte und er gemächlich ging, hatte sie ihn schnell eingeholt. Als sie dann neben ihm lief und er sie immer noch vollkommen ignorierte, schaute sie beschämt zu Boden.

„Ich wollte nicht so überreagieren, ich bin bloß mit der ganzen Situation etwas überfordert.“, versuchte sie ihm zu erklären und er warf ihr einen skeptischen Seitenblick zu, so als würde er ihr das nicht abkaufen.

„Das ist mein Ernst. Würdest du eine Entschuldigung annehmen?“

„Wie komm ich zu der Ehre?“, erwiderte er sarkastisch und Kougyoku war froh, dass er überhaupt reagierte, was ihm sein Stolz vorher anscheinend verboten hatte.

„Ich glaub, ich brauche deine Hilfe.“, gab sie dann ehrlich zu und er blieb stehen. Er sah sie lange misstrauisch an, hatte dabei die Arme vor der Brust verschränkt und schien zu überlegen, ob er ihr noch mal eine Chance geben oder sie nun einfach im Wald zurück lassen sollte.

„Ich bring dich nicht ins Dorf.“

„Das will ich auch gar nicht mehr.“, meinte sie und er zog wieder eine Augenbraue hoch.

„Wenn du mich mitnimmst… Werde ich dann noch mehr Menschen treffen?“, fragte sie dann zaghaft und war sich ziemlich sicher, dass er sie für bescheuert halten musste. Doch er grinste nur.

„Klar.“

Ihre Augen weiteten sich in Überraschung. Hatte er ihr etwa verziehen?

„Heißt das, du nimmst mich mit?!“, wollte sie vorsichtshalber noch mal klarstellen und er kratzte sich leicht am Hinterkopf.

„Ja, wenn du mir versprichst, mir nicht auf die Nerven zu gehen.“

Sie plusterte leicht ihre Wangen auf. Wie unverschämt, sie indirekt als Nervensäge abzustempeln. Aber sie hielt sich damit zurück, eine erneute Diskussion anzufangen, schließlich hatte sie ihn grade so weit, dass er ihr helfen würde.

„Ich verspreche es.“, murmelte sie dann leise, womit er sich auch zufrieden gab.

„Na geht doch… alte Hexe.“

Sie ballte ihre Hände wieder zu Fäusten, entschied sich aber dafür, still zu bleiben. Dieser Kerl wusste wirklich, wie man sie zur Weißglut bringen konnte.



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