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Kelshaar - Die Geschichte eines Trolls

von

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Erfreuliche und traurige Neuigkeiten

1 September 3021 (12.733)
 

Anna
 

Heute ist der glücklichste Tag meines Lebens. Vater hat mir mitgeteilt, dass er die Verlobung zwischen mir und Arthur aufgelöst hat, da er herausgefunden hat, dass seine Familie sehr stark verschuldet ist und sich durch meine Vermählung unser Vermögen erschleichen wollten. Jetzt muss er schauen, dass er eine neue Partie für mich findet. Ich hoffe, dass es sehr lange dauert, damit ich mir in dieser Zeit etwas einfallen lassen kann, um meinem Schicksal zu entrinnen.
 

Es gibt so viele Leute, die für das Auktionshaus bestimmte Dinge einsammeln, um damit ihre Finanzen zu verbessern, aber man muss auch aufpassen, dass man nicht zu oft dorthin geht, weil man sich schnell verspekulieren kann und eher man sich versieht ist das eigene Vermögen weg. Arthurs Mutter ist permanent zum Auktionshaus gegangen. Hinzu kam auch, dass sie spielsüchtig ist, weil sie bei allen möglichen Leuten Schulden von mindestens 50 Gold hat.
 

Heute war mir nach Feiern zu Mute und spät in der Nacht schlich ich mich nach draußen. Ich reiste nach Shattrath, um im alten Hof etwas trinken zu gehen. Ich setzte mich in eine dunkle Ecke, wo mich niemand erkennen würde.
 

„Was darf ich Euch bringen?“
 

„Wein.“
 

„Dornbeerenwein?“
 

„Ja.“
 

Kelshaar
 

„Hey, Kelshaar, rate mal wer hier ist.", labberte mich Goyl von der Seite an.
 

Warum muss dieser verdammte Goblin mich jetzt nerven? Sieht der nicht, dass ich gerade dabei bin zwei Draeneiweibchen rumzukriegen?
 

„Siehst du nicht, dass ich hier beschäftigt bin?!“, sagte ich sehr schroff zu ihm.
 

„Na, dann nicht.“, sagte dieser nervige Grünling nur noch und ging.
 

Ich kam gerade so schön in Fahrt mit diesen Tussis, doch plötzlich nahm ich eine vertraute Witterung auf. Ich war mir zuerst nicht sicher, aber dann folgte ich dem Geruch und ließ die Weiber einfach stehen. Dieser Geruch kam aus einer Ecke und ich wusste schon wer es ist. Dann traute ich meinen Augen nicht und sie war es tatsächlich, aber sie ist doch sehr seltsam, weil sie jedes Mal vollkommen andere Kleidung trägt. Heute sah ich sie in diesen Lumpen, die sie schon wie einen daher gelaufen Penner aussehen lassen. Sie mag vielleicht meine Augen täuschen, aber nicht meine Nase. Ich setzte mich einfach zu ihr, da ich sie zu gerne ärgern möchte.
 

„Was führt Euch hier her, my Lady?“, fragte ich sie.
 

„Ich habe heute einen Grund zum Feiern.“, sagte sie sehr fröhlich.
 

„Und der wäre?“
 

„Meine Verlobung wurde aufgelöst.“, sagte sie schon leicht angeheitert.
 

„Heißt das, dass es mir jetzt erlaubt ist Euch den Hof zu machen?“
 

„Ich glaube nicht, dass Eure Damen so richtig damit einverstanden sind.“, sagte sie sehr frech zu mir.
 

„Ach, die kann ich immer noch nehmen, wenn mir danach ist.“
 

„ACH SO IST DAS ALSO?!!“, schrie plötzlich einer hinter mir.
 

Ich drehte mich um und sah, dass es die beiden Weiber waren, die ich noch bumsen wollte, aber beide verpassten mir einen gewaltigen Schlag ins Gesicht und zogen dann beleidigt ab. Diese verdammte Göre fing dann an leise vor sich hin zu kichern, was ich ihr sehr übel nahm. Ich packte sie an der Gurgel und drückte sie gegen die Wand. Sie klammerte sich an meine Hände und rang nach Luft. Dabei schaute sie mich verängstigt an. Ich wollte zu gerne zudrücken, aber der Glanz ihrer grünen Augen hat doch etwas Hypnotisches an sich.
 

„Hey, Kelshaar!!! In meiner Bar bringst du gefälligst niemanden um, ist das klar?!! Selber Schuld, wenn du nicht aufpasst!“, mischte sich der Goblin ein.
 

„Das ist nicht deine Angelegenheit!“
 

„Hör mal, so lange du bei mir säufst, ist es meine Angelegenheit. Ich habe keinen Bock darauf, dass meine zahlende Kundschaft wegen deiner Launen weg bleibt!“, keifte er mich an.
 

Ich ließ ab von ihr und sie fiel zu Boden und schnappt nach Luft.
 

„Geht Ihr immer so mit einer Dame um?“, fragte sie mich und hielt schützend ihren Hals.
 

„Dame? Du läufst rum wie irgendein Penner! Ich dachte dein Alter wäre reich!“
 

„Ist er auch, aber auch sehr geizig.“
 

„Ist nicht mein Problem.“
 

Beleidigt zog dieses törichte Weib ab, aber mir sollte es doch egal sein.
 

Anna
 

Wie kann dieser Primitivling es wagen mich so zu beleidigen? Ich bemühte mich meine Tränen zurückzuhalten, aber es gelang mir nicht. Ich setzte mich in irgendeine Ecke, wo keiner mich bemerken würde, doch dann bemerkte ich, dass Son´aar zu mir kam und seine Schnauze an mich schmiegte. Wahrscheinlich spürt er, dass ich traurig bin und leistet mir deswegen Gesellschaft. Ich dachte immer, dass Raptoren sehr bösartig wären, aber dieser ist sehr handzahm und brummt zufrieden, wenn man ihn krault.
 

„Na, wen haben wir den da?! Wenn das nicht unsere Anna ist, die dafür gesorgt hat, dass meine Familie ruiniert ist!“, hörte ich eine Stimme, die mir bekannt vorkam.
 

Ich schaute zu dieser Person und es war Arthur zusammen mit zwei anderen Personen.
 

„Wie hast du mich….?“, stammelte ich vor mich hin.
 

„Wie? Da fragst du noch so blöde?!! Schon vergessen? Ich habe einen Zauber, der dich enttarnt. Mir kannst du nichts vormachen!“
 

„Zu deiner Information! Deine Familie ist selber Schuld, wenn sie ihre Finanzen nicht im Griff hat!“
 

„Wie kannst du es wagen?!“, marschierte Arthur auf mich zu.
 

Er wollte gerade die Hand gegen mich erheben, da stellte sich Son´aar vor mich und brüllte ihn an. Aber die eine fremde Person verpasste dem armen Raptor einen Eisblitz, wodurch er zu Boden fiel. Ich eilte zu ihm und bemerkte sofort zu meinem Schreck, dass er nicht atmete. Ich schüttelte seinen Kopf, in der Hoffnung, dass es helfen würde, aber es half nicht.

Plötzlich wurde ich von der anderen, unbekannten Person gepackt und gegen die Wand gedrückt. Ich wurde mit einem Flächenzauber am Boden fest gefroren und Arthur schaute mich schon mit einem breiten Grinsen an.
 

„Das ist für dich, du Miststück.“, sagte er und war bereit einen Zauber zu wirken.
 

Ich bekam es mit der Angst zu tun, als ich sah, dass er dabei war einen riesigen Feuerball zu formen, der mich töten könnte.
 

„Bitte Arthur, tue es nicht!! Ich flehe dich an!!“, schrie ich schon.
 

„DU bekommst das, was du verdienst!“
 

„Hey, ihr da! Sucht euch gefälligst jemanden, der euch gewachsen ist!“, hörte ich plötzlich eine vertraute Stimme.
 

Ich sah mich um, aber ich konnte niemanden sehen. Arthur schaute sich perplex um und wand sich dann wieder mir zu. Plötzlich fiel er nach vorne und krümmte sich vor lauter Schmerzen. Ich nahm ein seltsames Geräusch wahr und ahnte, dass jemand in der Nähe war. Dann sah ich, dass die anderen beiden Magier von etwas erfasst wurden und die Köpfe einander geschlagen wurden, wodurch sie das Bewusstsein verloren. Arthur ergriff die Flucht und rannte davon wie ein feiges Huhn. Son´aar lag reglos auf den Boden, was mich in Panik versetzte.
 

„Er atmet nicht!“
 

„Lass mich nur machen.“, sagte Kelshaar und verpasste ihn einen kräftigen Schlag auf den Rücken, wodurch er dann stark nach Luft rang.
 

Er atmete zwar wieder, aber er kam nicht auf die Beine. Der Eiszauber muss so heftig gewesen sein, dass es ihn sehr geschwächt hat.
 

„Der wird schon wieder, aber erstmal hole ich dich aus diesem Eisblock.“
 

Kelshaar, nahm den Griff seines Dolches und zerbrach damit das Eis, um mich daraus zu befreien. Meine Hände und Füße fühlten sich so kalt an, dass ich fror.
 

„Ich danke Euch, mein Herr.“
 

„Wer war denn die Flasche da, die dich bedroht hat?“
 

„Mein Ex-Verlobter.“
 

„Der da war dein Männchen?“
 

„Zum Glück nicht mehr. Er nimmt es mir übel, dass mein Vater herausgefunden hat, dass er eine schlechte Wahl für unser Haus ist. Ich hoffe nur, dass er nicht so schnell einen neuen Mann für mich findet. Aber ich sollte meine Freiheit noch genießen, solange es mir vergönnt ist.“
 

„Ich denke auch nicht daran mir ein Weibchen für die Ewigkeit zu suchen.“
 

„Seid froh darüber, dass Ihr die Wahl habt. Wenn mein Vater sagt, dass ich heiraten muss, dann ist es beschlossene Sache. Dabei hat er meine Mutter aus Liebe geheiratet und seine Eltern haben ihn niemals zu einer Ehe gezwungen, die er nicht wollte. Warum hat Gott zugelassen, dass er nach Mutters Tod sich so stark verändert hat und zu diesem Tyrannen wurde.“
 

Bei den letzten Worten merkte ich, dass ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte und weinte hemmungslos. Es war mir völlig egal, was man von mir denken würde, aber ich spürte plötzlich eine sanfte Berührung auf meinem Rücken. Ich blickte auf und sah Kelshaar direkt an. Er versuchte zwar neutral zu bleiben, aber er machte einen betroffenen Eindruck auf mich.
 

„Es tut mir leid, dass ich so respektlos zu Euch war.“, sagte er mit einer sanften Stimme.
 

„Es ist schon gut.“
 

„Darf ich Euch zu einem Drink einladen?“, fragte er mich zwar hochmütig, aber mit einem freundlichen Ton.
 

„Ja, gerne.“
 

Ich ging mit ihm zurück in die Bar und wir tranken etwas und unterhielten uns. Dieser Goblin, der auch der Besitzer dieser Bar ist, nervt zwar ein wenig, aber er achtet wenigstens darauf, dass hier keine Anarchie ausbricht.
 

„Schön, dass Ihr beiden euch wieder vertragen habt!“, sagte er schon beinahe zu laut.
 

„Nerv nicht, Goyl!“, sagte Kelshaar schon zornig.
 

Kelshaar und ich unterhielten uns über unsere Mütter. Der Trollkönig von der Höllenfeuerhalbinsel hat ihm und seinem jüngeren Bruder Lyrak ihre Mutter entrissen als Kelshaar gerade mal fünfzehn Jahre alt wurde und sein Bruder zwölf. Ich habe ihm erzählt, dass ich erst sechs und meine Schwester Katharina neun Jahre alt waren als unsere Mutter starb. Zuerst wollte ich lieber zurück nach Hause, doch dann entschied ich mich zu bleiben, da ich mich auch um Son´aar sorgte, der immer noch sehr geschwächt war. Kelshaar gab ihm etwas von seinem Heiltrank, womit er zumindest wieder auf die Beine kam, aber der Raptor konnte nur langsam laufen. Deswegen wäre es besser gewesen wenn wir im unterem Viertel nach einem Platz gesucht hätten, wo Son´aar hätte sich ausruhen können, doch Kelshaar meinte, dass das viel zu riskant wäre, da Arthur und die anderen beiden Magier bestimmt wieder kommen würden und somit wüssten wo wir sind. Vorsichtig nahm ich die Zügel des Raptors und führte ihn. Leider war Son´aar viel zu schwach, um es noch bis zur Steinbrecherfeste zu schaffen. Deswegen verließen wir die Hauptstraße und suchten Schutz im Wald, damit er sich ausreichend erholen konnte. Ich streichelte behutsam sein Haupt und als er einschlief, da nahm ich meine Mütze ab, weil sie schon fürchterlich anfing zu jucken. Ich wollte auch endlich mein zusammengebundenes Haar lösen und holte einen kleinen Kamm aus meiner Hosentasche, um mir die Knoten heraus zu kämmen.
 

„Euer Haar ist wunderschön.“, sagte Kelshaar mit Faszination in der Stimme.
 

„Danke.“
 

Ich war so sehr mit der Pflege meines Haars beschäftigt, dass ich nicht bemerkte wie Kelshaar sich zu mir setzte und mein Haar ergriff und es genauer musterte. Aber ich hörte wie er daran roch, so, als ob es ein wohlriechendes Parfüm wäre. Zuerst schaute ich ihn fassungslos an, aber dann sah ich in seine rubinroten Augen, die in der Dunkelheit zu leuchten scheinen. Diese Augen faszinierten mich so sehr und die Intensität dieser Farbe zog mich so in seinen Bann, dass ich nicht wahrnahm, dass Kelshaars Gesicht sich meinem langsam näherte. Irgendwann spürte ich, dass er mit seinem Daumen und Zeigefinger sachte mein Kinn erfasste und sein Gesicht immer näher kommen ließ. Ein sehr kribbelndes Gefühl schlug in meinem Bauch ein als ich seine Lippen auf meinen spürte. Ich dachte zuerst, dass seine Hauer nur stören würden für einen Kuss, aber er weiß ganz genau, was er tun muss. Ich ließ es zu, da ich noch nie geküsst wurde. Ich dachte zuerst, dass Trolllippen rau und trocken wären, aber Kelshaars Lippen sind warm und weich und die warme Feuchtigkeit lässt einen sehr angenehmen Schauer über meinen Rücken jagen. Ich schloss meine Augen und genoss diese Erfahrung sehr. Irgendwann presste er seinen Leib an meinen und ein erregender Impuls fuhr durch meinen ganzen Körper als ich seine harten Muskeln spürte. Ich ergriff sein Haar und wunderte mich sehr darüber wie wunderbar weich es sich anfühlt.
 

Ich ließ mich auf den Rücken sinken und er legte sich so hin, dass er mich nicht erdrückten würde. Mit seiner rechten Hand hielt er meine Wange und der Kuss fing an intensiver zu werden. Ich spürte dieses wunderbare warme Gefühl in meinem Leib. Meine Wangen glühten, doch plötzlich bekam ich einen riesigen Schreck als er mit seiner Hand meine Brust berührte. In diesem Moment siegte der Verstand über mich und nahm meine ganze Kraft zusammen, um mich von ihm zu lösen. Ich schaffte es zum Glück in von mir weg zu drücken und ergriff die Flucht. Ich rannte so schnell ich konnte und wagte es nicht mich umzudrehen, da ich an das letzte Mal dachte. Ich eilte nach Shattrath, um dort das Portal von Stormwind zu passieren. Erst dort realisierte ich, dass es schon spät in der Nacht war und ich aufpassen musste, dass mich niemand sieht, der mich an Vater verraten könnte. Aber ich hatte Glück und konnte mich unbemerkt in mein Gemach schleichen.
 

2 September 12.733 (3021)
 

Kelshaar
 

Dieses verdammte Weib wagt es mich erst scharf zu machen und dann einfach abzuhauen. Ich war so überrumpelt, dass ich gar nicht dazu kam ihr nachzulaufen. Ich konnte auch mein Reittier nicht einfach hier zurück lassen, weil er sehr schwach war.
 

Als die Dämmerung hereinbrach, da schaffte es Son´aar endlich bis zur Steinbrecherfeste, wo er sich gut erholen konnte. In dieser Zeit machte ich mich auf die Jagd, um für mich und Son´aar Proviant zu beschaffen. Ich bin zwar kein guter Jäger, aber es reicht zum Überleben. Als es Abend wurde, da war Son´aar wieder fit genug, dass wir zurück nach Shattrath reiten konnten, um dort durch das Portal von Orgrimmar zu kommen. Ich riet direkt auf den Weg nach Sen´jin, um wieder nach Hause zu kommen.
 

Ich sah, dass Lyrak noch nicht zurück war und machte mich dabei Son´aar von seinen Zügeln und Sattel zu befreien, damit er sich wieder frei bewegen konnte zusammen mit den anderen Raptoren.
 

Ich schaute nach, ob ein Brief von Mutter gekommen ist, doch als ich in unser Fach schaute wandte ich micht enttäuscht ab und bereitet schon alles für das Abendessen vor.
 

„Schön, dass du hier bist. Es ist gerade ein Brief von Mutter gekommen.“, sagte Lyrak, der vom Angeln zurück kam.
 

Aber leider gibt es sehr schlechte Neuigkeiten, da sie schreibt, dass es sein kann, dass sie für die nächsten Monate nicht zum schreiben kommt, weil die Festung und somit auch die Zimmer von allen streng bewacht werden. Das versetzt mir einen Schlag in den Magen. Für Monate werde ich wahrscheinlich von ihr nichts hören? Das kann nur eins bedeuten, und zwar, dass er König spitz gekriegt hat, dass Mutter regelmäßig uns schreibt und einer der Boten wurde abgefangen. Fassungslos vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Der einzige Trost in dieser Situation war für mich zu wissen, dass es jemanden zu geben scheint, der unseren Schmerz sehr gut nachvollziehen kann. Ich muss dabei an die Unterhaltung mit Anna denken, die sehr offen über ihre Mutter und ihre Schwester sprach. Ihren Vater erwähnte sie zwar auch beiläufig, aber nur mit einem traurigen Klang in der Stimme. Wenigstens hat sie ihn noch, da meiner schon vor vielen Jahren ermordet wurde, damit meine Mutter zur Ehe gezwungen werden konnte. Sechs Jahre konnte sie sich gegen eine Scheidung wehren, aber als sie von dem Tod von Vater erfuhr, da haben auch ihre Kräfte sie verlassen und sie war machtlos. Uns hat man in das Waisenhaus von Shattrath abgeschoben und uns zu Wechselbälgern erklärt.
 

„Und? Hast du deine kleine Freundin wiedergetroffen?“, fragte Lyrak schon mit einem höhnischen Tonfall.
 

„SIE IST NICHT MEINE FREUNDIN!! Sie ist nur ein unbedeutendes Menschenweib!“
 

„Für mich klingt das aber so, als ob du wieder nicht das bekommen hast, was du wolltest.“
 

„Ich bekomme genug!“
 

„Aber nur diese nicht. Sie ist bestimmt noch eine Jungfrau.“
 

„Labber nicht so einen Scheiß. Sie hatte ein Männchen!“
 

„Das muss nichts heißen.“
 

„Stimmt. Der war voll die Flasche und dieser feige Wurm wollte Anna mit einem Feuerball angreifen. Aber dem und zwei anderen Magiern habe ich gezeigt wo es lang geht.“
 

„Bitte Kelshaar, fordere nicht die Götter heraus. Wir haben es schon schwer genug.“
 

„Ich weiß überhaupt nicht, was für ein Problem du hast. Du solltest aufhören deinen Träumen hinter her zu laufen und endlich leben.“
 

„Du kennst Vaters Geschichte.“
 

„Aber du scheinst wohl zu vergessen, dass Mutter auch viele Liebhaber hatte bevor sie unseren Vater kennen lernte!“
 

„Aber Mutter ist ihm stets treu gewesen und hat sechs ganze Jahre um ihn gekämpft!“
 

„Ach, mach doch, was du willst!“
 

Ich habe keine Lust mit ihm immer über denselben Mist zu diskutieren. Der hat doch von Weibern überhaupt keine Ahnung. Die wollen doch alle ihre Männchen nur ausnehmen, weil diese selbst den Arsch nicht hoch bekommen. Allerdings wenn ich an Anna denke, dann habe ich doch eine ganz andere Vorstellung. Nicht einmal hat sie versucht mich dazu zu kriegen ihr einen Drink auszugeben. Nur wenn ich sie einlud, da habe ich alles bezahlt. Aber eher sich dieses Weib versieht, werde ich ihr die Kehle aufschlitzen.
 

5 September 3021 (12.733)
 

Anna
 

Vater erlaubte es mir Katharina in Dalaran zu besuchen, da es ihr überhaupt nicht gut geht. Sie klagt über Morgenübelkeit und dass sie deswegen nicht ruhig schlafen kann. Ihr Mann ist momentan viel unterwegs und nimmt sich noch nicht einmal die Zeit, um meiner Schwester einen Brief zu schreiben oder sich zu erkundigen wie es ihr geht. Sie freute sich so sehr über meinen Besuch, aber sie sah auch sehr krank aus und verbringt viel Zeit in ihrem Bett.

Aber ihre Freude schmolz schnell dahin und sie schaute mich plötzlich sehr betrübt an.
 

„Katharina, was ist los?“, fragte ich sie besorgt.
 

„Ich bin schwanger.“, sagte sie schluchzend.
 

„Schwanger? Aber wie kann das sein? Du hast doch…..“
 

„Es muss in der Hochzeitsnacht passiert sein und schon bald wird es Vater erfahren.“
 

Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und spürte ihre Verzweiflung. Es ist klar, dass sie sich wünschte, dass es dieses Kind nicht gäbe. Ich hoffe nur, dass Katharina jetzt nicht auf dumme Ideen kommt, um es ungeschehen zu machen.
 

„Und was willst du jetzt tun?“, fragte ich sie vorsichtig.
 

„Nichts. Ich werde dieses Schicksal hinnehmen müssen.“, sagte Katharina sehr traurig.
 

„Ach, my Lady. Bitte sieht doch kein Unglück darin. Kinder sind etwas Wunderbares!“, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir.
 

Ich drehte mich zu dieser Person und es ist eine alte Frau, die eine so warme Ausstrahlung hat. Sie ist klein und zierlich und noch dazu sehr dünn, aber dafür ist sie sehr aktiv. Sie kam auf Katharina zu, um sie zu trösten und es dauerte keine Sekunde und Katharina lächelte sie an.
 

„Ich danke dir Mary. Darf ich dir meine kleine Schwester Anna vorstellen.“
 

„Es ist mir eine Ehre.“, sagte Mary mit viel Aufrichtigkeit und Wärme in der Stimme.
 

„Anna, das ist Mary. Meine Hofdame.“
 

„Die Freude ist ganz meinerseits.", antwortete ich.
 

„Soll ich Euch etwas verraten, mein Kind? Ich verabscheue meinen Ehemann zutiefst und ich hoffe, dass ihn der Teufel holt, aber meine beiden Söhne und Töchter sind der einzige Grund warum ich ihn noch nicht aufgeschlitzt habe wie ein Schwein. Meine Kinder geben mir so viel. Auch wenn er ein absoluter Dreckskerl ist, so muss ich ihm doch anerkennen, dass er ein guter Vater ist. Wartet nur bis das kleine Wunder in euren Armen liegt, dann wird Euer Leben viel erträglicher, auch mit diesem fürchterlichen Mann.“, sagte Mary sehr optimistisch.
 

„Ich danke dir.“, sagte Katharina wieder viel fröhlicher.
 

„Macht Euch nicht zu viele Sorgen. Ich bin immer für Euch da, falls Ihr etwas braucht.“, sagte Mary und verließ dann das Zimmer.
 

„Sie hat so ein gütiges Wesen. Da muss ich sofort an Mutter denken.“, sagte Katharina.
 

Wenigstens hat Katharina eine Hofdame, die ihr Trost und Zuversicht gibt, wenn es ihr nicht gut geht. Dass kann ich von Dorothea nicht erwarten. Sie macht nur das Nötigste und ansonsten kümmere ich mich um alles selbst. Ich denke zwar viel über Kelshaar nach, aber ich möchte auch nicht zu einer seiner Bettgeschichten werden. Aber ich muss zugeben, dass ich den Kuss sehr schön fand. Wie gerne möchte ich es wiederholen, aber wenn ich ihn zu sehr reize, könnte es passieren, dass er sich das nimmt, was er haben will.



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