Zum Inhalt der Seite

Shadows of the past

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fridaynight

“I remember you say
 

just close your eyes

the sun is going down

you’ll be all right

no one can hurt you now

you and I be safe”
 

Ich drehte den Ton an meinem Radio etwas lauter und schmiss mich zurück auf mein Bett.

Nach dem Unterricht war ich einfach im Untergeschoss der Schule aus einer Tür geflüchtet und war verschwunden. Jetzt saß ich hier und wusste nichts mit mir an zu fangen. Es war jetzt schon drei Tage her und mittlerweile war Freitag geworden. In diesen Tagen war ich nicht in der Schule gewesen und hatte die zeit in meinem Bett verbracht. Meine Mutter war mal wieder nicht nachhause gekommen. Wer weiß wo sie schon wieder war. Aber das war nicht mein Problem. Sie war selten da. Vernachlässigte mich und meine kleine Schwester sehr. Meine ältere Schwester hatte lange zeit zuvor schon das glück gehabt ausziehen zu können. Sie war verschwunden und hatte sich jetzt knapp 2 Jahre nicht mehr gemeldet. Aber ich verstand das. Sie hatte früher immer für uns gesorgt, aber das war vorbei. Jetzt musste ich eben auf meine Mutter und meine kleine Schwester achten. Oft kam unsere Mutter spät Nachts und Stock besoffen nachhause, Meine Schwester Kitty, wie ich sie nannte und ich brachten meine Mum ins Bett und saßen dann oft an unserem kleinen runden Esstisch in der Küche und redeten. Manchmal saß Kitty an der Fensterbank und wartete bis unsere Mutter endlich wieder nachhause kam. Es tat mir sehr leid sie dort zu sehen. Ich verstand nicht wie unsere Mutter sich so verhalten konnte. Immerhin brachte sie immer etwas Geld nachhause, oder was heißt brachte? Wir fanden es in ihrer Tasche wenn sie sich Abends nachhause Schleppte.

Ich blickte auf und sah auf die Uhr die neben dem Bett auf dem Boden stand. Der Zeiger stand gerade auf der Acht. Langsam und mit einem Schrecklichen Kater stand ich auf. Ich nahm die Flasche Schnaps die halbleer an der Bettkante lehnte und trottete ins Wohnzimmer.

„Kitty? du bist ja immer noch nicht ins Bett gegangen“ hauchte ich sanft als ich sie am Fensterglas sitzen sah. Sie wand sich zu mir um und sah mich an. „Mommy ist noch nicht da“ meinte sie und ich könnte die Enttäuschung in ihrer Stimme hören. Langsam nickte ich ihr zu. „ja ich weiß…“ meine stimme klang krechzig und ich schluckte. „soll ich dir was zu essen machen?“ fragend sah ich sie an, doch sie schüttelte nur den Kopf. Ich nickte wieder und kam zu ihr. Sie schien lange dort gesessen und gewartet zu haben. Mit einer hand hob ich die Blau karierte Decke vom Boden auf, wickelte sie um sie und setze mich hinter Kitty um sie in die Arme zu nehmen.

„ich habe Angst das sie einfach irgendwann nicht wieder kommt so wie Roxy“ ich merkte wie das kleine Mädchen vor mir zitterte als es nach langer zeit mit ihrer Stimme, die Stille endlich durchbrach.
 

“its over, it's done! It’s going on” Flüsterte ich ihr vorsichtig ins Ohr. „kennst du das noch“ meinte ich und schlang meine Arme dabei enger um sie. Es war etwas Was einer von meinen Freunden einmal zu Kitty gesagt hatte als sie traurig war kurz bevor er auf der Straße erschossen worden war. Es hatte ihr immer kraft gegeben und das schien es gerade wieder zu tun. Sie wand sich in meiner Umarmung zu mir um und sah mich mit ihren grünen Augen an. „Ich bin Froh dich zu haben Davin“ sagte sie leise und drückte sich ganz eng an mich, als habe sie angst mich jeden Moment verlieren zu können.

Doch auf einmal klopfte es an der Tür und Kitty sprang aus meiner Umarmung „Mommy!“ sagte sie glücklich und hüpfte zur Tür „ich wusste du kommst wieder!“ sagte sie lächelnd als sie die Tür öffnete, jedoch nicht ins Gesicht ihrer Mutter sah.
 


 

Es war als würde wir mir einem Wisch alle Freue aus ihrem Gesicht weichen und der bitteren Ernüchterung platz schaffen. Es war nicht unsere Mutter.

„Davin“ meinte meine kleine Schwester und kehrte zu ihrem Platz am Fenster zurück. „für dich“ Ich fragte mich wer das wohl war, so stand ich auf um nach zu sehen.

Es war Clarise die da im Hausgang stand und ihre Lederjacke aufs Treppen Geländer warf.

„was willst du den hier?“ wollte ich mit rauerer Stimme als geplant wissen.

Sie sah mich mit wachsamem Blick an und legte dann den kopf einwenig schief. „ich möchte mit dir reden“ gab sie zurück. „Wer sagt das ich mit dir reden möchte?“ als ich meine Worte hörte klang ich doch sehr nach einem beleidigten Vorschulkind dem man gerade sein Mildgeld weggenommen hatte. Anders als ich es erwartet hätte begann sie zu lächeln und sah mich mit einem Blick an den ich lange nicht mehr auf mir gespürt hatte. „weißt du, damals ist einiges anders gelaufen als ich es gewollt hatte“ Sie setzte sich auf die Treppe und streifte ihre Springerstiefel ab. „bin ich auch der Meinung“ noch immer war meine Stimme trotzig.

Sie verdrehte die Augen und atmete gespielt genervt schwer aus. „können wir wo reden wo deine kleine Schwester es nicht mit bekommen…ich glaube nicht das sie das hören muss“

Ich nickte stumm und ging voraus in die Küche. Clarise warf die Tür hinter sich ins schloss und sah mich an während sie sich an das Holz lehnte. Ich setze mich auf die Küchenzeile im anderen Eck des Raumes. „Weißt du..“ sie stoppte kurz. „ich wollte damals nicht gehen. Das musst du mir wirklich glauben“

Verächtlich rümpfte ich die Nase „hmm.. und warum hast du es dann doch getan?“ als ich Sprach merkte ich wie meine Handflächen ein wenig feucht wurden. Verständlich, ich hatte mir jahrelang den Kopf zerbrochen über diese Frage.

„naja ich sah keinen anderen Weg aus diesem Sumpf zu kommen. Also hab ich meine Haare abgeschnitten, sie gefärbt, 10 kg abgenommen, mir farbige Kontaktlinsen besorgt und meinen Namen geändert“ sie lies ihren blick durch die Küche streifen. „mein Vater hat mir geholfen“

„Ich dachte wir wären Beste Freunde fürs leben“ meine stimme war leise und krächzig von den vielen Zigaretten die ich geraucht hatte. „ich dachte die hätten dich erschossen...du hast mich einfach im Stich gelassen“ mit beiden Händen fummelte ich am Saum meines ausgeleierten Metallica Shirts herum. In diesem Moment konnte und wollte ich diese Person einfach nicht ansehen. „warum bist du wieder gekommen?“ wollte ich wissen.

„Ich dachte ihr wärt tot...ich hatte in der Zeitung gelesen das in diesem Viertel bei einer Razzia mehrere Jugendliche erschossen worden waren... ich wollte einfach wissen ob es dir gut geht“

Ich nickte stumm und eine ganze Weile lang war es still. Bis ich dann das Wort ergriff und sie ansah. „Andy hat davon erzählt...aber keiner von uns war dabei“ Stark sah ich ihr in die Augen. Ich wollte ihr keine Schwäche zeigen geschweige den das was ich wirklich fühlte.

„Bist du immer noch dabei?“ Ich nickte. „Da kommt man nicht mehr raus...außer man stirbt oder die lassen dich ziehen“

„ich weiß…Bist du noch mit Andy zusammen?“

„Du weißt genau das ich das nie wirklich wollte…Sei Vater hat mich in der Hand...und Andy kontrolliert ihn wie einen Hund an der Leine. Ich verstehe nicht warum das alles so laufen musste...wir waren doch gute Freunde...warum musste dein Vater auch seine Nase in Fremder Leute Angelegenheiten stecken?!“ meine Stimme wurde zunehmend aufbrausender.

„das ist nun mal seine Arbeit als Cop...ergibt sinn oder?“ was hatte sie jetzt wieder vor? Wollte sie mich etwa necken und alles verharmlosen?

„deine ganzen Botengänge sind damals an mir hängen geblieben!“

„du weißt nicht wie leid mir das alles tut...aber mein Vater meinte es wäre zu auffällig wenn zwei von uns verschwinden würden und so konnte er eben nur mich retten. Glaub mir, ich bereue alles! Ich bereue es das wie diesen Jungen kennengelernt haben!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück