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Der Urknall, der alles veränderte

Ab Kapitel 2 mit lustigen Outtakes
von

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Boshafte Anfeindungen

Zwei lange Wochen waren seit jener Nacht, in welche Shizu ihre zukünftigen Pläne offenbart hatte, ins Land gezogen und in jenen zwei Wochen war eine vorläufige Abmachung bezüglich Orochimaru und Obito getroffen worden.

Eine Abmachung, die dem Zwillingsbruder, der am heutigen Tag zum zweiten Mal zu Besuch in Konoha war, entgegen kam und ergriff die Hand des Uchiha, der, wie der Sannin auch, einmal in der Woche Freigang besaß.

Natürlich wusste Yoshi von den vier Männern, die Obito und Orochimaru im Auge behielten, aber jene Vorsichtsmaßnahme konnte er voll und ganz nachvollziehen.

Glücklicherweise wussten nur sehr wenige Dorfbewohner, dass der Uchiha einst den Kyuubi kontrolliert und das Dorf angegriffen hatte, weshalb ihm kaum Beachtung geschenkt wurde.

Bei Orochimaru reagierten die Dorfbewohner mit Verachtung, strafenden Blicken und zudem hatte er von Obito erfahren müssen, schließlich waren Shizu, Saori und Yuuki mit Obito und Orochimaru beim ersten Freigang unterwegs gewesen, dass sich seine schwangere Zwillingsschwester hatte prügeln wollen.

"Jugendliche haben Orochimaru mit Steinen beworfen, um ihn zu vertreiben. Erst war Shizu still und es sah auch nicht so aus, als würde sie jeden Augenblick explodieren. Plötzlich, ohne Vorwarnung, drehte sie um und erwischte einen der Jungs. Sie hätte ihn auch verprügelt, vermute ich, wenn nicht die Männer von der ANBU, die uns bewachen, eingeschritten wären. Du glaubst nicht, wie laut sie herum gebrüllt hat. Die gesamte Einkaufsstraße hat sie unterhalten" erinnerte sich Yoshi an die ausführliche Erzählung und sah über seine Schulter zu Shizu, welche ihre Hände in den Hosentaschen vergraben hatte und die Blicke der Dorfbewohner stumm erduldete.
 

"Du machst dir Sorgen um Shizu, nicht wahr?" erhob Obito seine Stimme und hob seine freie Hand, um Yuuki und Saori zu winken, die bereits mit Jashin und Kankuro bei einem Café auf ihre Ankunft warteten.

"Ein wenig, aber in erster Linie gilt meine Sorge ihrem Kind. Sie wird seit einer Woche, wenn ich dich richtig verstanden habe, psychischen Druck ausgesetzt und heute Morgen, als Minato mich zu euch brachte, hat sie mir erzählt, dass sie sich von Tag zu Tag unwohler in Konoha fühlt und eigentlich gar nicht mehr die Wohnung verlassen möchte. Seit bekannt ist, dass sie von Orochimaru ein Kind erwartet, wird sie wie der letzte Dreck behandelt und das kotzt mich so dermaßen an" erklärte Yoshi die entstandene Problematik, die bei ihm Wut auslöste und stieß einen leisen Seufzer aus.

"Ich meine, ich habe Shizu auch ungerecht behandelt und in ihrer Gegenwart immer wieder meine Meinung über Orochimaru gesagt. Heute weiß ich, wie sehr ich sie eigentlich verletzt habe und versuche, auch wenn es mir schwer fällt, ihn zu tolerieren. Ich verstehe natürlich auch die Dorfbewohner, die Orochimaru hassen und verachten, aber ich will nicht, dass Shizu wegen ihm runter gemacht wird. Diesbezüglich werde ich später noch mit Tsunade reden, damit diese Anfeindungen aufhören" fuhr Yoshi fort und begrüßte, als sie ihre Freunde erreichten, Yuuki und Saori sehr herzlich, die ihm ebenfalls sehr fehlten.
 

"Vor zwei Tagen, als Kakashi und Minato-sensei bei mir waren, habe ich auch ein langes Gespräch mit ihnen über die entstandene Situation geführt und sie werden sich darum bemühen, dass diese ständigen Anfeindungen gegenüber Shizu aufhören. Gestern Vormittag war sie auch bei uns im Verlies und hat uns erzählt, dass sie regelrecht aus den Lebensmittelladen geworfen wurde" erzählte Obito und setzte sich neben Kankuro, der sich offenbar einen großen Zitroneneisbecher mit Saori teilte.

"Was? Mir hat sie aber erzählt, sie hätte vergessen, unseren Einkauf zu tätigen. Sie sollte nur ein paar Kleinigkeiten einkaufen" rief Yuuki und Wut flammte in ihr auf, weil Shizu ihr die eigentliche Wahrheit verschwiegen hatte.

"Eine ähnliche Situation ist gestern Morgen beim Bäcker passiert. Wir wollten uns nur Brötchen für unser Frühstück holen und... Der Verkäufer kann froh sein, dass ich nicht über den Tresen gesprungen bin. Er hat ernsthaft vom Stapel gelassen, dass er keine Personen bedient, die sich von Abtrünnigen schwängern lassen" erzählte Yuuki von der gestrigen Situation.

"Ich habe natürlich mit Shizu gesprochen und sie gefragt, ob sie schon häufiger in solche Situationen geraten ist. Eine wirkliche Antwort hat sie mir zwar nicht gegeben, aber ihr Blick sprach Bände, also kann ich mir durchaus vorstellen, dass sie täglich solchen Anfeindungen ausgesetzt ist" fügte die Silberhaarige noch hinzu und erblickte Shizu mit Orochimaru vor einem Schaufenster.
 

"Ich verstehe überhaupt nicht, was für ein Problem die Dorfbewohner auf einmal mit Shizu haben. Sie ist doch kein schlechterer Mensch, nur weil sie schwanger von Orochimaru ist. Ernsthaft, bei deren Einstellung wundert es mich nicht, dass Shizu nach Oto ziehen will. Würde ich an ihrer Stelle auch tun, wenn ein ganzes Dorf auf mir herum hacken würde" teilte Saori ihre persönliche Meinung mit, schöpfte sich Eis auf ihren Löffel, den sie anschließend zu ihren Mund führte und schüttelte ihren Kopf über dieses geschmacklose Verhalten.

"Was sagt eigentlich Sasuke dazu?" wollte Yoshi erfahren, denn er hatte seinen besten Freund noch gar nicht gesehen, was daran liegen mochte, dass sich der junge Uchiha bei jeder Gelegenheit mit Naruto messen musste.

"Ich habe ihm erzählt, was beim Bäcker vorgefallen ist. Erst ist er total wütend geworden und wollte anschließend, als er sich wieder einigermaßen beruhigt hat, zu Shizu, aber ich habe ihm gesagt, dass er sie erst einmal in Ruhe lassen soll. Sie war gestern Morgen... Wie soll ich sagen? Nicht geknickt, sie hat sogar gelächelt, aus welchen Gründen auch immer und ist wortlos abgehauen. Ich schätze, dass sie vorerst ihre Ruhe haben wollte" verriet Yuuki dem Schwarzhaarigen, der nun über seine Schulter blickte und Shizu beobachtete, welche nach wie vor mit Orochimaru vor dem Schaufenster stand und die Kleidungsstücke begutachtete.

Natürlich drängte sich Yoshi die Frage auf, wieso Shizu ihre jetzige Situation belächeln sollte.

Hoffentlich konnten Minato und Kakashi tatsächlich in den kommenden Tagen etwas erreichen, denn er wollte nicht, dass seine schwangere Zwillingsschwester länger diversen Anfeindungen ausgesetzt wurde.
 

Während Yoshi über eine Lösung nachdachte, um den Anfeindungen gegenüber seiner Zwillingsschwester ein Ende zu bereiten, sah Shizu seit geschlagenen fünf Minuten ein gelbes Shirt an und belauschte vereinzelte Dorfbewohner, die über sie und ihren abtrünnigen Begleiter tuschelten.

"Ja, ich hörte, dass sie vor zwei Tagen im Krankenhaus zur Nachuntersuchung war. Es sind also nicht nur Gerüchte, die in Konoha kursieren. Sie trägt die Satansbrut in sich" hörte sie eine ältere Frau sagen und obwohl sie wusste, dass sie auf solches Gerede nichts geben durfte, waren jene Worte scharf wie ein Messer, dessen Klinge feine Schnitte verursachten.

Schmerzen, die nicht sichtbar waren.

Schmerzen, die möglicherweise nie heilen würden.

Schmerzen, die sie seit einigen Tagen mit anderen Schmerzen zu überdecken versuchte, um die Gesamtsituation zu ertragen.

Augenblicklich ergriff sie ihren linken Unterarm und spürte, obwohl sie ihren Mantel trug, den Verband, der ihre Wunden bedeckte.

Einst hatte sie ein Versprechen an ihre damaligen Freunde gegeben, aber jenes Versprechen hatte sie gebrochen.

Im jenen Moment gebrochen, als sie bemerkt hatte, dass sie innerlich mehr und mehr zerbrach.
 

"Sie hätte schon längst aus Konoha vertrieben werden sollen, wenn du mich nach meiner Meinung fragst. Lässt sich auf einen Abtrünnigen ein, der etliche Leben auf dem Gewissen hat und lässt sich von ihm auch noch schwängern. Vermutlich gehört sie zu seiner Sorte, sonst hätte sie sich niemals auf ihn eingelassen" hörte sie den Spekulationen zu, bohrte unweigerlich ihre Fingernägel in den Stoff ihres Ärmels und biss sich hart auf ihre Unterlippe.

"Ja, abgesehen davon ist deren Beziehung sowieso krankhaft. Er ist ein erwachsener Mann und sie eine junge Frau. Sie sollte das Kind abtreiben, um sich selbst einen Gefallen zu tun" lauschte sie den folgenden Worten und hob ihr Gesicht, als sich zwei Hände auf ihre Ohren legten.

Im Schaufenster konnte sie das Spiegelbild des Mannes hinter ihr erkennen, der ihr offenbar weiteres Leid ersparen wollte und senkte ihre Augenlider, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken.

"Danke..." wisperte sie mit belegter Stimme, spürte schließlich seine Arme um ihren Hals und öffnete ihre Augen wieder, als sie seinen warmen Atem neben ihrem rechten Ohr spürte.
 

"Shizu-chan, wenn du dich noch einmal ritzt, wirst du dir wirklich noch wünschen, mir niemals begegnet zu sein, hast du mich verstanden?" warnte er sie vor, rümpfte abermals seine Nase und witterte deutlich ihren schwachen Blutgeruch.

"Hast du mich verstanden?" fragte er noch einmal nach und löste sich anschließend von ihr, nur um ihren linken Arm zu ergreifen.

Vorsichtig schob er den Ärmel hoch, betrachtete den Verband, den sie sich angelegt hatte und sah ihr noch einmal warnend in die Augen.

"Halte mich nicht zum Narren. Du selbst nimmst deinen eigenen Blutgeruch kaum wahr, aber unterschätze meine feinen Sinne nicht. Als ich dich fragte, ob erneute Schmierblutungen aufgetreten sind, hast du meine Frage verneint. Folglich musste ich davon ausgehen, dass dein Blutgeruch von Verletzungen her stammen und rief mir die jetzige Situation in Erinnerung. Behalte im Hinterkopf, dass ich dich sehr gut kenne und weiß, wie du denkst und fühlst" zischte er ihr zu, legte seine freie Hand unter ihr Kinn und stieß einen leisen Seufzer aus, als ihr etliche Tränen über die Wangen liefen.

"Und ich weiß, dass du deine Verletzungen vor mir seit drei Tagen verheimlichst, weil du sehr wohl weißt, was ich davon halte" fügte er hinzu, zog sie zu sich heran und ließ seine linke Hand über ihren Kopf gleiten.
 

"Was ist los? Wollt ihr euch nicht zu uns setzen?" fragte Saori, die die Situation aus der Entfernung beobachtet hatte und ergriff den linken Arm ihrer Freundin.

"Nicht..." hauchte Shizu, riss sich los und trat einen gewaltigen Schritt zurück, während sie ihren Kopf gen Boden senkte.

"Shizu, ist es das, wofür ich es halte?" fragte die Grünhaarige und schielte zum Sannin auf, der nickend ihre Frage bejahte und trat erneut zu Shizu heran, nur um abermals ihren Arm zu ergreifen und den Ärmel in die Höhe zu ziehen.

"Wieso? Wieso redest du nicht mit uns? Das... Das hilft dir doch nicht und...". "Reden? Wozu? Ändert nichts an der Gesamtsituation, oder? Weißt du, wie ich mich seit Tagen fühle? Als wäre ich in unsere Welt zurück gekehrt" brüllte Shizu, schüttelte mehrere Male ihren Kopf und riss sich abermals los.

"Ihr seht dieses Mal mit eigenen Augen, was ich von Kindesbeinen an ertragen musste. Live und in Farbe könnt ihr sehen, wie ich aufwachsen musste. Als Orochimaru mit den Steinen beworfen wurde, wurde ich unweigerlich an meine eigene Kindheit erinnert. Ich sah mich selbst, verängstigt, heulend und am Ende mit den Nerven und... Ja, bei mir ist die Sicherung heraus gesprungen, weil ich ihn beschützen wollte. Wenn ich mich schon nicht selbst schützen kann, will ich wenigstens die Menschen beschützen, die mir wichtig sind" schilderte Shizu ihre Sicht, ballte ihre Hände zu Fäusten und betrachtete den Boden unter ihren Füßen, während erneute Tränen in ihre Augen traten.

"Ich hasse Menschen, die sich, ohne mich vorher kennen gelernt zu haben, ein Urteil über mich bilden. Ich hasse diese verdammten Menschen, die mir immer wieder seelischen Schaden zufügen. Allesamt sollen diese Menschen verrecken. Qualvoll und langsam, damit sie verstehen, wie ich mich für den Rest meines Lebens fühlen werde" schluchzte Shizu und im jenen Moment sackte sie auf ihre Knie, stützte sich mit ihren Händen auf den Boden ab und weinte sich all ihren Frust von der Seele.
 

"Hey, was..." wollte Yoshi fragen, doch als er sah, wie fertig seine Zwillingsschwester eigentlich war, verstummte er und beobachtete, wie der Sannin zu ihr heran trat, in die Hocke ging und sie zu sich heran zog.

"Obito, begleitest du mich zum Kageturm? Wir nehmen diese Angelegenheit nun selbst in die Hand und ich werde Konoha nicht eher verlassen, bis die Anfeindungen gegenüber Shizu aufhören" rief Yoshi und nickte dem Sannin zuversichtlich zu, der sich keine weiteren Gedanken mehr machen musste und lief, nachdem Obito zu ihnen heran getreten war, zielstrebig auf den Kageturm zu.

"Das ganze Dorf sollte sich in Grund und Boden schämen" murrte Saori und ihre verengten Augen straften die Dorfbewohner, die stehen geblieben waren und wie Schaulustige tuschelten.

"Verdammt, geht weiter, sonst helfe ich gleich nach" brüllte Yuuki schließlich, als ihr dieses Gegaffe zuviel wurde und warf mit einer wirschen Handbewegung ihr Haar zurück.

"Kankuro, wir werden Minato und Naruto von dieser kranken Scheiße berichten" beschloss Saori, denn sie rechnete mit sofortiger Hilfe bei ihnen, vor allem weil Naruto diese Situation am eigenen Leibe erfahren hatte müssen.

Gemeinsam würden sie eine Lösung finden, bevor Shizu noch auf dümmere Sachen versuchte und möglicherweise noch ihrem Kind schadete.

"Und betet, dass ich Sasuke nicht treffe. Wenn er erfährt, dass Shizu heulend in der Einkaufsstraße zusammen gebrochen ist, wird er sicherlich Maßnahmen ergreifen, die euch garantiert nicht gefallen werden" warnte Saori die Dorfbewohner vor, denn mit Uchiha Sasuke an ihrer Seite würde es sehr unschön für das gesamte Dorf enden.

Gemeinsam mit Kankuro, der sie zur Ruhe zu bewegen versuchte, machte sie sich auf den Weg zu Minato, der um diese Uhrzeit meist zu Hause war.
 

"Orochimaru, ihr könnt mit zu uns kommen, wenn ihr wollt. Ihr müsst euch nicht länger zur Schau stellen" bot Yuuki dem Sannin an, vor allem weil sie Shizu aus dieser Situation holen wollte, welche nach wie vor verbittert weinte und sich einfach nicht beruhigen konnte.

"Menschen sind grausame Wesen" murmelte Jashin, der bisher die entstandene Situation nur beobachtet hatte und legte seine rechte Hand auf die Schulter seiner Göttin.

"Nein, sie fürchten, was anders ist" korrigierte Orochimaru, hob seine Schülerin auf seine Arme und richtete sich mit ihr auf.

"Das war und ist ein Hauptproblem" fügte der Sannin hinzu und setzte sich mit Yuuki und Jashin in Bewegung, bog in die nächste Gasse und seufzte erleichtert aus, als er bemerkte, dass sich Shizu allmählich entspannte.

"Achte künftig ein wenig auf Shizu-chan, Yuuki. Bewahre sie vor weiteren Selbstverletzungen" bat Orochimaru und sah zu Shizu hinab, welche ihren Blick gesenkt hielt und erneut ihren linken Arm umfasste.

"Ich... Ja, werde ich tun" erwiderte Yuuki erschrocken, willigte jedoch sofort ein und betrachtete ihre Freundin, die sich ihren linken Arm hielt.

"Wir werden Shizu im Auge behalten" versprach Jashin, denn auch er hatte durchaus die Anspielung verstanden, die das Seelenleid der jungen Frau ausdrückte und nickte seiner Göttin zu, die für seine Hilfe dankbar war.

Hoffentlich riss Hidan keine dümmlichen Sprüche über Selbstverletzungen, sollte er von den Verletzungen ihrer Freundin erfahren.

Taktgefühl gehörte eben nicht zu seinen Stärken, aber er besaß auch helle Momente, auch wenn jene Momente verdammt selten waren.
 

Zur gleichen Zeit sah Yoshi die Blonde abwartend an und erhoffte sich ihre Hilfe, denn seiner Meinung nach grenzte die jetzige Situation schon an Belästigung, zudem Shizu offenbar viele Geschäfte in Konoha nicht einmal mehr betreten durfte, was widerum in seinen Augen eine Form der Diskriminierung war.

"Kakashi und Minato haben mir bereits berichtet, wie Shizu in der Öffentlichkeit behandelt wird und ich habe auch schon vereinzelte Gespräche geführt, um diese öffentlichen Anfeindungen zu unterbinden. Ich dachte sogar über die Möglichkeit nach, einen Bekannten von mir um den Gefallen zu bitten, der im Nachbardorf wohnt, Shizu vorerst seine freie Wohnung zur Verfügung zu stellen, bis sich die angespannte Situation in Konoha beruhigt hat" erklärte Tsunade nachdenklich und hob ihren Blick, als sie den wütenden Laut von Yoshi hörte, der seine kostbare Freizeit für dessen Zwillingsschwester opferte.

"Es kann doch nicht sein, dass Shizu umziehen soll, damit sich dieses intolerante Pack beruhigt. Sorry, aber für solche Menschen, die grundlos meine Zwillingsschwester Tag für Tag runter machen, besitze ich kein Verständnis" zischte Yoshi, verschränkte seine Arme vor der Brust und überdachte ihre Möglichkeiten.

"Kein Wunder, dass Shizu nur noch auf das endgültige Urteil...". "Tsunade-sama, entschuldigen Sie die Störung, aber..." wurde Yoshi unterbrochen und wollte schon einen genervten Laut von sich geben, weil er sich nicht einmal in Ruhe beschweren konnte, sah über seine Schulter und erkannte Minato mit Naru auf den Armen, der in den vergangenen Monaten ein ganzes Stück gewachsen war.
 

Lächelnd, denn der Kleine sollte nicht in lautstarke Diskussionen geraten, trat Yoshi zu Minato heran und streckte seine Hand nach Naru aus, der ihn aus neugierigen, strahlend blauen Augen musterte.

"Das ist Yoshi, Naru. Er hat früher sehr oft auf dich aufgepasst" schmunzelte Minato und beobachtete, wie die linke, noch sehr kleine Hand den großen Zeigefinger des Schwarzhaarigen ergriff.

"Yo..." gluckste Naru, lachte anschließend und machte deutlich, dass er auf den Boden abgesetzt werden wollte.

"Yo..." wiederholte der Kleine, lief auf wackeligen Beinen auf den Uchiha zu und ergriff dessen linkes Hosenbein.

"Das ist Obito" stellte Minato vor und lachte herzhaft, als Naru auf Obito deutete und den unvollständigen Namen von Yoshi wiederholte.

"Obi?" wirkte Naru fragend, als Minato ihn berichtigt hatte und schien sich über das neue Wort zu freuen, welches er erlernt hatte, klatschte freudig in die Hände und fiel auf seinen Po.

Lange blieb er jedoch nicht sitzen, rappelte sich wieder auf und steuerte auf den entdeckten Schrank zu, um zu erfahren, was in den vielen Schubladen zu finden war.
 

"Niedlich, der Kleine" musste Obito zugeben und schmunzelte, als Minato den Kleinen wieder auf die Arme hob und ihm in liebevoller Manier erklärte, dass er nicht einfach Schubladen öffnen durfte.

"Ja..." stimmte Yoshi zu und registrierte im ersten Moment nicht, wie seine Stimme eigentlich geklungen hatte und hob beschwichtigend seine Hände, um den Uchiha zu signalisieren, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte.

"Tsunade-sama, Saori und Kankuro waren eben bei mir und haben mir erzählt, dass Shizu...". "Ja, ich wurde bereits über diesen Vorfall informiert" fiel Tsunade dem Blonden ins Wort und musste auch ihn enttäuschen.

"Minato, du weißt, dass mir die Hände gebunden sind. Diese Anfeindungen werden vermutlich erst aufhören, wenn ich das endgültige Urteil bekannt gebe. Ihr wisst, wie sehr Orochimaru von den Dorfbewohnern verachtet wird und eben diese Verachtung färbt nun auf Shizu ab. Wie gesagt, sie könnte die Wohnung meines Bekannten beziehen, um sich selbst vor weiteren Anfeindungen zu schützen. Mehr kann ich im Augenblick wirklich nicht tun, zumindest nicht ohne mein Amt als Hokage aufs Spiel zu setzen und ich kann euch versprechen, sollte ich mein Amt verlieren und ein neuer Hokage gewählt werden, werden Obito und Orochimaru ihr restliches Leben im Verlies verbringen" versuchte Tsunade den Anwesenden zu erklären und merkte Yoshi an, dass er dieses Mal nicht derart weit gedacht, sondern nur den Schutz seiner Zwillingsschwester verfolgt hatte.
 

"Mein Sohn wird aber Maßnahmen ergreifen, um diese Anfeindungen zu stoppen. Als Saori uns berichtete, dass sich Shizu inzwischen selbst verletzt, um ihren Aufenthalt in Konoha zu ertragen...". "Was?" rief Yoshi erschrocken und hielt augenblicklich seinen Atem an.

"Deswegen war Orochimaru in den letzten Tagen sonderbar still. Vermutlich war er jedes Mal erleichtert, wenn sie zu Besuch erschienen ist" schilderte Obito die letzten Tage im Verlies, in denen sie sich hauptsächlich angeschwiegen hatten.

"Ich habe verstanden, dass Sie nichts unternehmen können oder dürfen, aber ich werde etwas tun. Tsunade-sama, benachrichtigen Sie bitte Konan, schildern ihr unsere jetzige Situation und richten Sie ihr von mir aus, dass ich vorerst in Konoha bleiben werde" erhob Yoshi seine Stimme und machte auf den Absatz kehrt, um das Büro zu verlassen.

"Als großer Bruder ist es meine Pflicht, meine kleine Schwester zu beschützen" fügte Yoshi mit einem milden Lächeln auf den Lippen hinzu, öffnete die Tür und betrat den Gang, dicht gefolgt von Obito, der ihn unterstützen würde.
 

Während Minato der Blonden noch einmal ausführlich berichtete, was er und Naruto von Saori und Kankuro erfahren hatten, besah sich Yuuki noch einmal den Zettel, der an der Haustür gehangen hatte.

"Verschwinde mit deiner Satansbrut" stand mit großer, roter Schrift auf das Stück Papier geschrieben, welches sie aufbewahren würde.

Vielleicht konnten sie durch eine Schriftprobe herausfinden, wer der Täter war und konnten ihn irgendwie zur Verantwortung ziehen.

"Yuuki-chan, du solltest vielleicht die Uchiha fragen, ob sie dir helfen. Mit dem Sharingan können sie doch bestimmt erkennen, welcher Penner diesen Scheiß geschrieben hat" schlug Hidan vor und hob verwundert seine linke Augenbraue, als er von Yuuki umarmt wurde.

"Grandiose Idee, Hidan. Ich werde Itachi um Hilfe bitten" lobte sie den Jashinisten und bat ihn, ihrer Freundin einen Fencheltee zu machen, während sie und Jashin die Idee in die Tat umsetzen würden.

Diesen Anfeindungen würden nun ein Ende bereitet werden und dafür war sie bereit, jeden Hebel in Bewegung zu setzen.
 

Orochimaru saß derweil mit Shizu im Wohnzimmer auf der Couch und löste den Verband um ihren linken Arm.

Etliche Schnittwunden kamen zum Vorschein, verzierten ihre sonstige so glatte, makellose Haut und zeigten ihre Wunden, die ihr in den letzten Tagen seelisch zugefügt worden waren.

Prüfend drehte er ihren Arm, begutachtete ihre Pulsader, die von den Schnittwunden verschont geblieben war und stieß einen leisen Seufzer aus, ehe er zum Verbandskasten griff, um ihr einen neuen Verband um ihren Arm zu wickeln.

"Ich wollte euch keine Sorgen bereiten, deswegen... Deswegen habe ich geschwiegen" erhob Shizu ihre Stimme und nahm nur am Rande wahr, dass Hidan ihr eine Tasse Tee auf den Tisch stellte.

"Geht mich zwar nichts an, aber wieso verletzt du dich selbst? Ein Wort hätte gereicht und ich hätte diesen Spacken gezeigt, wo es lang geht" fragte Hidan nach und ging vor der Schwarzhaarigen in die Hocke.

"Ich hätte dich in Schwierigkeiten gebracht. Inzwischen wirst du wie ein Dorfmitglied behandelt und bist sogar der Held, der Madara getötet hat, deswegen...". "Dieser Bonus lockt Weiber wie Fliegen an" grinste Hidan unterbrechend und fühlte sich wie der beliebteste Kerl, der auf der Erde wandeln durfte.

"Hör zu, inzwischen habe ich begriffen, was Freundschaft bedeutet. Klar, wir streiten uns zwar oft, aber bei solchen Sachen würde ich dir doch trotzdem helfen. Sag mir einfach, wer dich belästigt und ich belästige ihn oder sie. Ist gar kein so großes Ding und würde mir Spaß machen" versicherte er ihr grinsend, richtete sich wieder auf und stieß sie leicht mit der Faust am Kinn an.

"Alles klar?" fragte er nach und als er das milde Lächeln auf ihren Lippen erblickte, war er sich sicher, die richtigen Worte gefunden zu haben und verabschiedete sich vorerst, um seine erworbene Beliebtheit bei den Damen zu benutzen, um an Informationen zu kommen.

Vielleicht würde er sogar herausfinden, wer hinter diesen behinderten Zettel steckte.
 

Das milde Lächeln auf den Lippen der jungen Frau verblasste jedoch nach nur wenigen Sekunden wieder, ließ sich stumm ihren linken Arm von Orochimaru verbinden und legte ihre rechte Hand auf ihren Bauch.

"Ich wünsche mir eine unbeschwerte Zukunft für unser Kind. Ohne Diskriminierung und...". "Ich weiß, Shizu-chan" fiel der Sannin ihr ins Wort, denn er kannte ihre Wünsche und festigte den neuen Verband, ehe er den Verbandskasten zurück auf den Wohnzimmertisch stellte.

"Nach wie vor bin ich ein viel zu schwacher Mensch. Ich sollte mich zur Wehr setzen, aber jedes Mal, wenn ich die Dorfbewohner reden höre, da... Wieso lassen sie uns nicht einfach in Ruhe? Jedes Mal, wenn ich die Wohnung verlasse, spüre ich ihre Blicke, die mir ihre Gedanken verraten. Klar, ich war mir im Klaren darüber, dass mir die Dorfbewohner aus dem Weg gehen werden, aber... Ich ertrage diese Anfeindungen nicht länger. Es... Es soll aufhören, bevor ich..." erwiderte Shizu mit brüchiger Stimme und verstummte, als sie von ihm in die Arme geschlossen wurde.

Ein zischendes Geräusch, welches neben ihrem linken Ohr ertönte, verursacht durch die Luft, die er durch seine Zähne hervor presste, beruhigte sie ein wenig, auch wenn die Schmerzen, die sie in ihrem Inneren verspürte, nach wie vor existierten und ihr erneute Tränen in die Augen trieben.

"Shizu-chan..." wisperte Orochimaru, zog sie mit sanfter Gewalt zu sich auf seinen Schoß und legte seine Arme um ihren bebenden Körper.

Worte würden seine Schülerin nicht beruhigen, dessen war er sich bewusst, weshalb er sich nun auf ihre Freunde verlassen musste.

Ja, die Freunde der jungen Frau würden den Anfeindungen sicherlich ein Ende setzen, obgleich mit welchen Mitteln, damit Shizu wieder ein halbwegs normales und unbeschwertes Leben führen konnte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2016-10-10T06:11:13+00:00 10.10.2016 08:11
Hallo (^o^)y

Boah, das ist heftig, mit so einer Reaktion habe ich bei weitem nicht gerechnet, das Shizu so viel Ablehnung in Konoha bekommt. Wussten die Leute schon vorher das sie schwanger ist, oder erst nach dem Ausbruch und dem Besuchsrecht das Tsunade eingeräumt hat. Ich finde das fies und fand es gut, wie Orochimaru reagiert hat und ihr die Ohren zugehalten hat, damit sie sich das nicht anhören muss. Diese Geste hat sich sehr geborgen angefühlt. Und ich fand es toll, das alle ihre Freunde und sogar Hidan für sie eingetreten haben.

Liebe Grüße, Jyorie

Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
19.10.2016 18:24
Huhu und lieben Dank für deinen Kommentar ^.^
Mh... Dürfte schon reichen, wenn eine Krankenschwester im Krankenhaus herum erzählt, wer Vater des Kindes ist und schon gehen die Gerüchte umher, schätze ich.
Orochimaru ist ja nach wie vor in ihren Augen ein Verräter, der ihren dritten Hokage auf dem Gewissen hat und jeder, der mit ihm quasi Dicke ist, wird ebenso verachtet. Sehr unschön, aber leider sind ja die Menschen so. Vor allem denken sie kaum darüber nach, was sie mit ihrer Haltung eigentlich anrichten.
Mal sehen, was Naruto und die anderen erreichen, um diese Situation zu beenden.

Liebe Grüße

Sasu
Von:  fubukiuchiha
2016-10-06T16:40:00+00:00 06.10.2016 18:40
Hi
Das Kapitel ist echt traurig, das ganze Dorf ist doch echt zum Kotzen... Ich finde es gut das deine Freunde zu dir stehen, sogar Hidan auch wenn er sich einen doofen Spruch nicht verkneifen konnte.
Ich glaube ein Gespräch mit Naruto könnte dir vielleicht weiter helfen, denn ich glaube keiner Versteht dich in dieser Situation so gut wie er. Vielleicht noch Sasuke.
Hoffentlich geht das gut aus, denn wenn die Dorfbewohner nicht aufhören, gibt es bald ein ernsthaftes Problem.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Lg fubukiuchiha
Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
19.10.2016 18:20
Hoi und lieben Dank für deinen Kommentar ^.^
Ja, leider sind die Menschen so, wie sie nun mal sind. So ziemlich intolerant. Vor allem machen sie sich kaum Gedanken darüber, wie man sich dann fühlen könnte. Bei Naruto haben sie ja damals auch kaum bis gar keine Rücksicht genommen. Echt traurig, aber Orochimaru hat da leider recht. Die Menschen fürchten, was anders ist.
Mal sehen, ob Naruto etwas erreichen kann, da er ja doch allmählich vom Dorf anerkannt wird und er, wie du sagst, verstehen kann, wie das ist.
Nächstes Kapitel erscheint in der kommenden Stunde ^.^

Liebe Grüße

Sasu


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