10 Dinge die ich an dir hasse, 10 Dinge die ich an dir liebe
Sie stand am Fenster.
Die Sonne strahlte am blauen Himmel.
Vögel flogen am Himmel.
Die Bäume raschelten im Wind.
Alles könnte so friedlich sein, wären nicht diese Gedanken in ihrem Kopf.
Die junge Frau strich eine Strähne ihres roten Schopfes hinter ihr linkes Ohr. Sie seufzte hörbar und lehnte ihre Stirn ans Fenster. Die kühle Scheibe ließ sie schon fast frösteln, doch es machte ihr nichts mehr aus.
Sie bemerkte nicht, dass er ins Schlafzimmer kam und in der Tür inne hielte. Aber vielleicht wollte sie ihn auch nicht bemerken. Schon lange quälte sie der Gedanke, ob er sie wirklich noch liebt. Sie war sich nicht mehr sicher und die Unsicherheit wuchs mit jedem weiteren Tag.
Langsam drehte sie sich zu dem braungebrannten Mann herum. Er stand da, ohne eine Miene zu verziehen. Er hatte kein Funkeln mehr in seinen Augen. Nicht mehr das gleiche Lächeln wie am Anfang, ihrer Beziehung.
Sie wusste, dass sie sich immer mehr entfernen, doch das wollte sie eigentlich nicht. Die Wut kochte in ihr auf, sie wusste, dass sie ihn liebte, doch machte sich das Gefühl des Hasses in ihr breit.
Die junge Frau lief auf ihn zu und blieb vor dem Größeren stehen. Sie schaute hinauf in sein markantes Gesicht. Das Gesicht, in das sie sich damals verliebte. Die braunen Augen, die sie damals und noch heute in den Bann zogen. Die Lippen, die sie so oft küssten.
Es schauderte sie, als er sie gebannt aber eiskalt ansah.
„Blaise..“, hauchte sie nur und schaute wieder hinunter.
So konnte sie sehen, dass er eine Hand hob und diese unter ihr Kinn legte. Er hob ihr Gesicht ein wenig an.
„Ich.. ich muss mit dir reden..“, fügte sie noch hinzu.
Dieser nickte und führte sie zum Bett. Doch sie blieb stehen und drückte den jungen Mann aufs Bett.
„Ich hab das Gefühl, du liebst mich nicht mehr.“, begann sie leise und zerbrechlich.
Ihr Gegenüber wollte etwas erwidern, doch sie hob ihre Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. Somit blieb er leise und schaute sie an.
„Ich hab das Gefühl, du beachtest mich nicht mehr.“, fügte sie hinzu.
Langsam und allmählich kam ihre innere Wut hervor und fuhr fort:
„Ich hasse es, wie du mit mir sprichst und deine komische Frisur.“
Doch, sie konnte nicht anders und wuschelte ihm durch sein braunes und dichtes Haar.
„Ich hasse es, wie du mit deinem Besen fliegst und deine ganze Machotour.“
Sie legte eine Hand auf seine Schulter und drückte leicht zu.
„Ich hasse deine Art mich anzuglotzen und dich ständig einzuschleimen.“
Ihre eine Hand legte sie auf ihre Kette um ihren Hals. Diese bekam sie von ihm, als Geschenk zu ihren Geburtstag.
„Ich hasse es, wenn du Recht behältst und deine Rederei.“
Die ersten Tränen fanden ihre Freiheit und liefen über ihre rötlichen Wangen.
„Ich hasse es, wenn du mich zum Lachen bringst, noch mehr als meine Heulerei.“
Mit dem Handrücken wischte sie ihre Tränen weg und schluchzte leise.
„Ich hasse es, wenn du nicht da bist und das du mir nicht geschrieben hast.“
Sie ließ ihre Hand von seiner Schulter auf die Stelle seines Herzens wandern.
„Doch am meisten hasse ich, dass ich dich nicht hassen kann… nicht mal ein bisschen… nicht mal ein wenig… nicht einmal fast“
Die junge Frau ließ sich auf ihre Knie fallen und weitere Tränen rannen aus ihren Augen, über die Wangen, bis sie auf den Boden aufkamen.
„Ist.. ist das zu fassen?“, fragte sie leise und jämmerlich.
Der Braungebrannte ließ sich neben sie auf den Boden nieder.
„Liebling…“, hauchte er und legte abermals seine Hand unter ihr Kinn, um ihr Gesicht ein Stück hochzuziehen.
Sie musste in seine Augen schauen.
In seine funkelnden braunen Augen.
Er lächelte.
„Ich liebe dich.“, hauchte er und legte sein Kopf etwas schief.
„A.. aber..“, begann sie erneut, doch konnte sie ihren Satz nicht zu Ende führen, denn dieser legte einen Finger auf ihre Lippen.
„Ich hatte viel zu tun, weil ich etwas vor hatte und habe.“, fügte er leise hinzu.
Die Augen der Rothaarigen schauten ihn groß an und er konnte sich ein Kichern verkneifen.
Schnell verschwand seine Hand hinter seinen Rücken und holte ein kleines Kästchen hervor.
„Ich liebe es, wie du mit mir sprichst und deine wundervolle Frisur.
Ich liebe es, wie du mit deinem Besen fliegst und deine ganze Zickerei.
Ich liebe deine Art wie du mich anschaust und dich um mich bemühst.
Ich liebe es, wenn du falsch liegst und deine Nörgelei.
Ich liebe es, wenn du mich zum Lachen bringst und unsere Streitereien.
Ich liebe es, wenn du bei mir bist und mir sagst, dass du mich liebst.
Doch am meisten liebe ich, dass du mich liebst, so wie ich bin.“
Blaise machte eine Pause und lächelte selig. Er öffnete langsam die Schachtel und fragte:
„Ginerva Molly Weasley, willst du meine Frau werden?“
Sie schlug ihre Hände vor dem Mund. Sie war sprachlos. Sie konnte es nicht glauben. Sie hatte gedacht, er würde sie nicht mehr lieben, dabei hat er überlegt, wie er ihr einen Heiratsantrag machen konnte. Sie war glücklich.
Sie nickte. Sie lachte und weinte.
Nach einigen Minuten kam die laute und erhoffte Antwort:
„Ja, ich will.“