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Sommertränen

von

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Die Maske fällt

(Rins Sicht)

Rin betrachtete die vielen Tropfen, die unendlich vom Himmel vielen. Seit zwei Tagen schon war sie so gut wie ans Bett gefesselt. Die Heilerin meinte, sie sollte sich schonen.
 

Bisher war wohl nichts zwischen Sesshoumaru und Chizuka vorgefallen, ansonsten wäre das Geflüster der Dienerschaft sicher bis in der Krankenflügel zu hören gewesen. Rin schloss kurz die Augen. Von Dunkelheit eingehüllt vernahm sie nur das unaufhörliche plätschern des Regens.
 

Als sie ihre Augen wieder öffnete, stand eine Menschendienerin vor ihr. Dass das Dienstmädchen menschlich war, überraschte Rin allerdings nur im ersten Moment. Sesshoumaru hatte mit dem Schloss und den Ländereien seines Vaters schließlich auch seine Diener geerbt, die, vor allem wegen seiner letzten Gemahlin, Inuyashas Mutter, zum Teil auch Menschen waren. Dies war zwar schon über zweihundert Jahre her, aber der Lord akzeptierte sein Erbe wohl, denn er behielt die Kinder besagter Dienerschaft im Schloss, anstatt sie fortzujagen. Was für Geschichten manchmal hinter den unscheinbarsten Dingen steckten…
 

„Rin-sama, ihr solltet euren täglichen Spaziergang nun beginnen. In einer Stunde wird es dunkel. Dann ist das Abendmahl angerichtet und sofern es euer Zustand erlaubt, werdet ihr dort erwartet.“ Rin nickte und kam mühsam aus dem Bett gekrochen. Noch immer hatte sie Schmerzen in den Seiten. Ihr fiel auf, dass die Dienerin, welche in ihrem alter war, mit ihr sprach wie mit einer Adligen. Sie lächelte. „Nenn mich doch bitte nur Rin.“ Das Dienstmädchen, welches jetzt auch lächelte, hielt ihr helfend eine Hand entgegen. „Wie ihr wünscht Rin. Mein Name ist Hina.“ Rin nickte ein weiteres Mal und ergriff die Hand, da sie schon wieder drohte, auf den Boden zu fallen, den der Schmerz überrumpelte sie. Noch nie hatte Sesshoumaru sie so verletzt, auch wenn es ein Versehen gewesen war. Sie schob den Gedanken beiseite. Ersteinmal musste sie sich umziehen und dann musste sie den schmerzhaften Spaziergang überstehen.
 

***

Die Gänge kamen Rin so unendlich vor, doch wenn sie sich nicht auf den Boden setzten wollte, wäre stehen bleiben einfach nur Energieverschwendung. Sitzmöglichkeiten gab es keine und ihre innerlichen Wunden zerrten ohne Unterlass an ihr. Besorgt sah Hina zu, wie Rin sich abmühte und zog sie kurzerhand in die Medizinkammer, in der einige Hocker standen. Erleichtert ließ Rin sich auf einen der Hocker fallen und ihre Blutergüsse verringerten den Schmerz auf ein erträgliches Maß. Die Heilerin hatte gesagt, sie würde in wenigen Wochen wieder schmerzfrei laufen können. Bis dahin aber musste Rin es eben überstehen.
 

„Danke.“ sagte sie nun wieder an Hina gewandt. „Ich glaube, lange hätte ich nicht mehr durchgehalten.“ Hina winkte ab. „Kein Problem, me lady, äh Rin.“ Diese musste sich ein Grinsen verkneifen. Sie sah aus einem schmalen Fenster und stellte überrascht fest, dass die Sonne schon fasst hinter den Bergen verschwunden war. „Sieht ganz so aus, als sollten wir uns beeilen.“ Wankend stand Rin auf. Da sie nicht rennen konnte, würde sie sicher zu spät kommen. Hoffentlich waren dieses Mal keine neuen Gäste dabei. Immer wieder war es so ungefähr dieselbe Frage. „Lord Sesshoumaru, ihr beherbergt ein Menschenmädchen?“ Und seine Antwort lautete immer: „Stört es euch?“ Am Anfang waren sie noch ganz unterhaltsam gewesen, die ratlosen Gesichter der Gäste, als er diese wage Antwort gab, aber mittlerweile war es nervig und unangenehm geworden.
 

(Sesshoumarus Sicht)

Als Rin in der Tür stand, wusste Sesshoumaru nicht, ob ihn ihr Anblick erfreuen oder sorgen sollte. Es war das erste Mal, seit sie das Schloss erreicht hatten, dass er Rin wiedersah, aber sie wirkte blasser als sonst und, was ihn doch sehr überraschte, sichtlich unglücklich. Ihre, sonst so warme Aura, war ein ganzes Stück abgekühlt. Das hatte er noch nie an Rin gesehen. Sie schien sich zwar von seinem Griff zu erholen, aber nur langsam. Er hatte Rin ja beinahe erdrückt. So sehr hatte er sie retten wollen, dass er sie verletzte.
 

Für den heutigen Abend waren keine weiteren Gäste angekündigt, weshalb nur Sesshoumaru und Chizuka am großen Banketttisch saßen und ihn Rins Verspätung auch nicht weiter störte.
 

Ihm fiel auf, dass Chizuka Rin nun schon zum zweiten Mal kritisch musterte. Ob sie Rin als Rivalin sah? – Wohl kaum, immerhin wusste Chizuka, dass eine Menschenfrau als Gemahlin für ihn nicht zur Auswahl stand. Zu hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass sie Sie ihm einen Hanyou gebären würde. Außerdem wiedersprach es seinen Prinzipien.
 

„Verzeiht meine Verspätung Sesshoumaru-sama. Ich habe mich nicht getraut, schneller zu laufen.“ Rin, die als Kind und auch später noch es liebte über Wiesen zu rennen, traute sich nicht, auch nur schnell zu laufen? Was hatte er ihr nur angetan…
 

Nach einigem Stolpern und der Hilfe einer menschlichen Dienerin schaffte Rin es schließlich zu ihrem Platz, auf dem sie sich erschöpft niederließ.
 

Er sah zu Chizuka, die ihm leise etwas zuflüsterte, so leise, das Menschen es nicht vernehmen konnten. „Ich weiß nicht, was dieses Mädchen für euch darstellt, aber wenn sie euch etwas bedeutet, solltet ihr sie heilen, Lord Sesshoumaru.“ Dieser erstarrte. Das konnte sie nicht ernst meinen, immerhin war sie darauf aus, ihn zu heiraten. Was hatte sie nur vor? Diese Yokai schien mehr zu wissen als sie zugab.
 

Aber Chizuka hatte Recht. Das war er Rin schuldig. Und Sesshoumaru wusste auch, dass es ihm leichter fallen würde, als es sollte, wenn er sie heilte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh, endlich hab ich es geschafft, Kapitel 3 auch mal abzutippen.
Das nächste Kapitel habe ich schon angefangen, also wird es vermutlich in den nächsten zwei bis drei Tagen hochgeladen.
Ich hoffe, Kapitel 3 hat euch gefallen.:)
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Fanta
2014-02-18T18:06:16+00:00 18.02.2014 19:06
Also wenn Chizuka Rin wirklich als Rialin ansieht, dann ist es schon etwas dumm, sich so zu äußern XD Naja, mal sehen wie du alles weiter umsetzt ;)

Deine Fanta


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