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The Legend of Dragonia

The Dark
von

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2. Der verbindliche Pakt

Elar riss die Augen auf: "Du hast es doch nicht etwa vergessen oder?", fragte sie ungläubig. Wolf sah Ary noch eine Weile ernst an, dann beugte sie sich kurz über sie und meinte grinsend: "Dann muss ich es dir wohl zeigen. Zuerst aber sollst du dich noch Etwas ausruhen.", sie stand auf und nickte zur Elar: "Gute Nacht Elar.", was Elarnara als Aufforderung verstand und schnell den Raum verließ. Wolf setzte sich auf den Stuhl auf dem bis eben noch Arys Großmutter gesessen hatte und sah sie an. "Ich wünsche ihnen eine Gute Nacht, meine Herrin.". Aryrianna war etwas perplex und schüttelte einige Male den Kopf: "Aber ich habe doch bis eben bereits geschlafen, ich bin nicht mehr müde oder erschöpft. Außerdem hätte ich es lieber, wenn ihr mich nicht "Herrin" nennen würdet, das verwirrt mich nur." Aryrianna richtete sich etwas auf und sah Wolf erwartungsvoll an. "Was ist das für ein Pakt, könntet ihr mich bitte aufklären?", sprach sie. Wolf antwortete: "Der Pakt ist eine Art Vertrag zwischen uns beiden. Wir müssen in den Stand der Ehe eintreten und du wirst mir deine Jungfrau opfern. Nicht etwa die Körperliche, sondern die Geistliche. Diese kann ich dir mithilfe eines Kusses nehmen. Durch diesen Pakt wirst du die Herrin meiner Siegel, so gesehen meiner Mächte. Dadurch kannst du bestimmen, ob ich eine böse oder eine großzügige Göttin deines Volkes bin.". Wolf sah Aryrianna fragend an: "Hast du Alles verstanden, Ary..? Wenn ich sie denn so nennen soll...". Sie war sichtlich etwas unbeholfen in der Situation, dass sie nun ihre eigene Herrin duzen solle. Aryrianna hatte aufmerksam zugehört. Einige Teile des Pakts bereiteten ihr etwas Unbehagen, vor allem, was sie opfern musste und welche Verantwortung von dort an auf ihren Schultern liegen würde. Gerade Letzteres war für sie schon immer ein Problem gewesen, da sie oft nicht einschätzen konnte, ob es richtig oder falsch war, was sie tat. Schließlich seufzte sie kurz, aber nickte. "Ja, das darfst du, Wolf. Natürlich.", meinte sie und bemerkte plötzlich, dass sie wohl doch noch etwas müde war. "Und wann... werden wir diesen Vertrag abschließen.?" Wolf meinte neutral: "Wann immer du dazu bereit bist. Selbst wenn du es nicht willst, ist es okay. Dann verschwinde ich eben wieder, bis Jemand geboren wird, der dieser Position würdig ist.". Sie senkte ihren Kopf auf die Decke und schloss die Augen.

Aryrianna brauchte nicht lange darüber nachzudenken: "Nein, ich schaffe das schon. Ich muss es schaffen. Mein Volk kann nicht noch länger warten...", sagte sie vollkommen überzeugt. Danach sah sie Wolf verwundert an: "Bist du noch erschöpft von der Prüfung?". Wolf sah nur einen Moment lang hoch, bevor sie ihren Kopf wieder senkte. "Ja, nach so langer Zeit wieder diese Kräfte einzusetzen hat mich schon ganz schön müde gemacht, aber ich darf nicht schlafen, ehe du es mir erlaubst." Sie gähnte und es wurden zwei Reißzähne erkennbar. Aryrianna sah Wolf geschockt an: "Was?! Dann musst du das doch sagen! Sonst hätte ich es dir nie erlaubt und du wärst irgendwann noch vor Müdigkeit gestorben.. Naja.. Oder ohnmächtig geworden oder so...". Wolf hingegen entgegnete mit gelassener Stimme: "Ach was, eigentlich brauche ich gar keinen Schlaf. Ich bin ohne nur dauerhaft müde.", sie überlegte kurz, "Du kannst auch befehlen, dass ich schlafen kann, wann immer ich will. Das würde mir jetzt sehr helfen." Aryrianna nickte wie bestellt. "Ja okay, dann befehle ich dir zu schlafen wann du willst, außer ich nehme das zurück." Dies auszusprechen fiel ihr unglaublich schwer, denn sie war er ganz und gar nicht gewohnt Jemandem Befehle zu erteilen. Wolf erkannte ihre Schwermüdigkeit beim Aussprechen eines Befehls und bestätigte ihr: "Du kannst es auch einfach spontan sagen. Vielleicht fällt dir das leichter.". Aryrianna nickte dankbar und beschloss, dass sich das wohl besser eignete. Wolf legte gerade noch ihre Arme über Arys Körper und schlief daraufhin sofort ein. Ary betrachtete die schlafende Göttin und wollte nun selbst nicht mehr wach bleiben, also legte sie eine Hand auf Wolfs Kopf und tat es ihr nach. Elarnara lag derweilen in ihrem Zimmer auf dem Bett und erinnerte sich an die Zeit zurück, als Wolf ihre Göttin gewesen war. Sie hoffte tief, dass Wolf ihre Enkelin nicht so verletzen und im Stich lassen würde, wie sie es bei ihr getan hatte. ";meine Tochter..", murmelte sie nachdenklich. Elar hatte sich selbst damals in einen Mann verliebt und aufgrund dessen Wolf verlassen. Sie bekam mit diesem Mann eine Tochter, die Mutter von Aryrianna. Die Göttin war so erzürnt über diesen Umstand, dass sie den geliebten Mann tötete. Das ganze Volk wurde ins Schloss verbannt und Wiesen, Äcker und Wälder vertrockneten. Das Leben entwich der gesamten Natur um sie herum. Selbst das Wasser wurde zu schlammiger Masse und die Sonne schien wie verfinstert. Elar war stolz, dass ihre Enkelin die Prüfung geschafft hatte, doch die Sorgen formten tiefe Falten auf ihre Stirn. Ary würde von nun an ein vollständig gelenktes Leben führen. Sie würde nie die Wahl haben Wolf zu verlassen und sie hatte auch kein Recht mehr darauf, jemals Kinder bekommen zu dürfen.

Wolf erwachte einige Zeit später und streckte sich einige Male. Sie stand auf und sah lächelnd zu Ary, die noch tief zu schlafen schien. Schließlich wandelte sich ihr Blick und wirkte stattdessen traurig. "Wenn du wüsstest...", dachte sie bitter. Aryrianna erwachte erst ein Paar Stunden später und bemerkte, dass sie alleine war. Sie stand langsam auf und fand nach wenigen Versuchen schließlich den Weg zum Zimmer ihrer Oma, welches sie betrat, um zu schauen, ob sie bereits wach war. Als sie die Tür öffnete, erblickte sie Wolf, die über ihre Großmutter gebeugt stand und ihr mit ihrer Hand über die Wange streichelte. "Du wirst 10 Jahre länger leben, damit du Zeit hast, deiner Enkelin beizustehen.", sprach sie leise, ehe sie bemerkte, dass Aryrianna bereits ins Zimmer gekommen war. Als sie sich jedoch umwandte, verschwand sie zügig an Ary vorbei und ging in die große Halle.

Elar öffnete langsam die Augen und sah glücklich zu ihrer Enkelin. "Morgen Schatz, was machst du denn schon hier?".

Aryrianna war noch immer geschockt von dem, was sie eben beobachten durfte. Was hatte das zu bedeuten? Hatte Wolf etwa die Macht über Leben und Tod zu bestimmen? Ary schüttelte überfordert und ungläubig ihren Kopf, doch eigentlich, wollte sie es genauer wissen, so lächelte sie zu Elar und setzte sich an ihr Bett. "Ich habe so viele Fragen...", gab sie ihr gegenüber ehrlich zu.

Elarnara sah jedoch zu ihrer Enkelin, als hätte sie dies bereits erwartet. "Frage ruhig mein Kind. Ich habe nun genug Zeit bekommen, um die Alles beantworten zu können." Elar stützte sich auf und entgegnete ihr dabei: "Ach mein Kind, da gibt es aber eine ganze Menge zu erzählen. Was möchtest du denn genau wissen?", sie hustete einige kurze Male. Aryrianna überlegte kurz und schloss dabei die Augen. "Okay,", begann sie erneut zu Fragen, "Erzähle mir doch bitte welche Kräfte sie hat und wie sie glaubt unserem Volk helfen zu können. Sie kam mir nicht se... großzügig vor, weißt du? Sie verlangt doch sicher noch mehr von mir als das Abschließen des Paktes, wenn sie vorhat uns zu helfen, oder?".

"Ach mein Kind, Wolf hat alle Kräfte die du dir vorstellen kannst. Und das mit dem Helfen...Nunja sie hat das Leid einst über unser Volk gebracht, also ist sie auch in der Lage dies wieder umzukehren.", Elar hustete nach dieser Antwort erneut einige Male bevor sie fortsetzte. " Wolf ist zu Allem in der Lage und muss sich für nichts rechtfertigen. Sie kann Leben schenken, wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen, wie auch töten. Niemand kann eine Göttin bestrafen." Wolf saß derweilen in der großen Halle und deckte den Tisch mit einer einzigen Handbewegung. Es würde noch dauern bis sie dem Volk ihrer Herrin entgegen treten würde. Erst müsste Ary lernen sie zu beherrschen und das war schwer, das wusste sie durchaus selbst, denn selbst Arys Mutter hatte es nicht geschafft. Als sie daran dachte, schluckte sie. Wolf hatte nicht vorgehabt Satori zu töten, es war die Bestie in ihr, die weder sie, noch ihre Herrin und Kontrolle bekam. "Verdammt...", flüsterte Wolf und ballte die Fäuste. "Ary... Ich will nicht, dass dir dasselbe passiert.", dachte sie verzweifelt. Wolf hatte schon beim ersten Zusammentreffen gemerkt, dass sie Ary mochte, wobei sie nicht genau einordnen konnte, weshalb es so war. Wolf zitterte vor Anspannung, die die Erinnerungen in ihr aufkommen lies. Enttäuscht über sie selbst, fragte sie sich, wieso sie nicht in der Lage war ihre Siegel und somit ihre gesamte Macht unter Kontrolle zu halten.

Die Zeit schien gar nicht zu vergehen, denn obwohl sie bereits oben auf Elar und ihre Herrin getroffen war, schienen diese nicht hinunter kommen zu wollen und so packte Wolf langsam die Langeweile. Um sich von ihren schlechten Gedanken zu lösen, gönnte sie sich etwas magische Spielerei und ihre Blicke fielen dabei auf die Tischdekoration. "Ey du, Stein, mach was!", befahl sie und der Stein wurde lebendig und hüpfte über den Tisch. Auch wenn sie das bereits belustigte, war es nicht genug, so wurden nacheinander auch alle Stühle und Tische lebendig und Wolf beobachtete amüsiert das Treiben der Haushaltsgegenstände.

Als es begann sie anzuöden fiel ihr noch etwas Neues ein. Wolf formte einen Feuerreifen, der von einem Stuhl gehalten wurde und durch den ein Tisch sprang. Selbst die Steine klatschten laut.

Aryrianna machte sich Gedanken über das, was Elar ihr über die Göttin erzählte. Die Vorstellung, dass Irgendjemand - und sei es eine Göttin - tun konnte, was immer sie wollte, beunruhigte sie irgendwie. "Mh, aber wenn sie tun und lassen kann, was sie will, dann kann ich ihr ja auch Alles befehlen, oder? Egal, was es ist.". Sie bemerkte während ihres Redens ein leises Poltern aus dem unteren Stockwerk, doch sie ignorierte es. Elar hob mahnend ihren Zeigefinger: "Nein, denn auch Wolf hat Grundregeln, die du beachten solltest. Ein einziger falscher Befehl, kann unser Ende bedeuten, ähnlich, wie es Atlantis einst ergangen ist.". Kurz schien sie zu überlegen, dann griff sie unter ihr Kopfkissen und zog ein dickes, altes Buch hervor und reichte es zu Ary. Der Lederumschlag, sowie das Papier waren bereits stark verfärbt und es wirkte, als wurde es bereits jahrelang nicht mehr angerührt.

"Das sind die Regeln, mein Schatz, du solltest sie lernen.", sagte sie zu Ary, die das Buch in ihre Hände nahm. Aryrianna war verblüfft und fragte rhetorisch: "Dafür gibt es ein Buch?", bevor sie schnell einen kurzen Blick hineinwarf. Nach wenigen Sekunden bereits schlug sie es wieder zu und meinte: "Okay, ich werde es lesen, aber wohl erst nach dem Frühstück.". Sie grinste etwas beschämt und ging hinunter in die Küche. Als sie die Tür öffnete, bot sich ihr ein Bild, mit dem sie nun ganz und gar nicht gerechnet hatte. Ary blieb in der Tür stehen und blinzelte, als würde sie ihren Augen nicht trauen. "Äähm, Wolf?", fragte sie etwas lauter und stemmte ihre Hände in die Hüfte, "Sag mal, was machst du denn da?".

Wolf wandte sich um und sah Ary an: "Ich habe mir etwas Abwechslung verschafft, wenn du es so nennen willst... Wie auch immer - Frühstück?". Schnell machte sie einen Handbewegung, welche alle Gegenstände wieder an ihren ehemaligen Platz beförderte und den Feuerkreis verschwinden lies. Aryrianna nickte und sah sich dabei kurz um. Dann deutete sie auf einen Stuhl, dessen eines Bein Feuer gefangen hatte. "Ich glaube, du hast da Etwas übersehen.", wies sie Wolf hin und setzte sich einige Stühle entfernt davon hin. "Isst du auch mit?", fragte sie nochmal klar, denn ihr war nicht bewusst ob Götter überhaupt essen müssen. Wolf legte derweilen ihren Mantel auf den brennenden Stuhl und das Feuer erlosch. Sie setzte sich neben ihre Herrin und antwortete: "Ja, das werde ich wohl tun. Kommt den Elar auch her?", während sie begann sich ein Brot zu schmieren.

Ary beobachtete fasziniert und fröhlich zugleich, wie Wolf sich ein Brot schmierte. Es wirkte allzu menschlich auf sie, dafür, dass sie bloße Gestalt einer Göttin neben ihr saß. "Ja, sie wird sicher gleich kommen. Lasse ihr etwas Zeit, die Treppe hat so viele Stufen.". Sie biss von einem Brötchen ab, nachdem sie das gesagt hatte und bemerkte jetzt erst ihren großen Hunger. Vermutlich waren die Anstrengungen der Prüfung noch nicht an ihr vorbeigezogen. Plötzlich bemerkte sie ein lautes Poltern aus Richtung des Treppenhauses und sah, da die Tür noch offen stand, wie ihre Großmutter die Treppen herunter rannte und sich gleich darauf gegenüber von ihnen auf einem Stuhl fallen lies. Vor Schock lies Ary ihr Brötchen aus der Hand fallen.

Elar saß ganz entspannt da und Wolf fragte sie, ob sie denn gut geschlafen habe, während sie ihr Brot aß. Aryrianna konnte das Alles immer noch nicht glauben und rief zu Elarnara: "Oma! Wie hast du DAS gemacht?", danach sah sie zu Wolf: "Wie hat sie das gemacht??". Wolf grinste lediglich und formte mit seiner Hand eine kleine Lichtkugel, die, als sie fertig war, um ihre Hand herum schwebte. Elar lächelte und meinte nur: "Das mein Kind ist Magie..!"

Aryrianna sah zwischen den Beiden hin und her und erwiderte ungläubig: "Das ist ja..lustig!". Schließlich grinste sie, nahm ihr Brötchen wieder hoch und aß weiter. Wolf grinste sie kurz an und nahm ihren letzten Bissen, ehe sie aufstand und zur Tür lief. "Ich bin im Stall", meldete sie sich ab und verlies den Raum.

Elarnara sah abwechselnd zu ihrer Enkelin und zu Wolf und wartete, bis Wolf den Raum verlassen hatte, ehe sie sich traute ihre Vermutung laut auszusprechen. "Habt ihr euch etwa gestritten?", fragte sie nun Ary neugierig und etwas perplex. Aryrianna sah zu ihrer Oma und legte den Kopf schief. "Nicht das ich wüsste.. Wie kommst du denn darauf?". "Weil sie mich nach meiner Prüfung nicht mehr aus den Augen lies. Und ich habe das Gefühl, dass sie dir gegenüber so abweisend ist.", antwortete Elar und begann sich Sorgen zu machen. Aryrianna lies diese Aussage nachdenklich werden und sie sah zur Tür hinüber durch die Wolf eben verschwunden war. "Vielleicht habe ich sie irgendwie.. enttäuscht. Ich werde sie gleich fragen gehen, mache dir keine Sorgen.", entgegnete Aryrianna und lächelte ihre Oma aufmunternd an.. Schnell nahm sie den letzten Bissen ihres Brötchens in den Mund und verlies den Raum durch die selbe Tür, durch die Wolf eben verschwunden war. Direkt dahinter befand sich der Stall. Sie ging hinein und sah sich verwundert um. Wolf schien garnicht hier zu sein, denn sie fand ihn nirgendwo. Anstelle dessen entdeckte sie eine kleine Katze auf einem Strohballen. Ihr Gesicht fing an zu strahlen und sie setzte sich daneben. Sie streichelte freudig über das Fell des niedlichen Kätzchens, doch irgendwie meldete sich ihr Bauchgefühl. Etwas an der Katze kam ihr merkwürdig bekannt vor. Dieser Gedanke kam Ary jedoch so abwegig vor, dass sie ihn schnell abschüttelte und blind vor Niedlichkeit des Kätzchens weiter streichelte und nicht weiter darüber nachdachte.

Die Katze schnurrte kräftig und lief hinüber auf Arys Schoß. Elarnara war ihrer Enkelin gefolgt und erschien plötzlich vor ihr. "Ach, ihr habt euch also wieder vertragen?", fragte sie ihre Enkelin lächelnd.

Aryrianna kraulte weiter das Kätzchen und sah ihre Oma lediglich verwirrt an.

"Hä...? Was redest du?", fragte sie, denn sie verstand nicht, mit wem sie sich hier vertragen haben sollte. Plötzlich machte es Klick in ihrem Kopf und sie hörte auf die Katze zu streicheln. Sie sah auf diese hinab und rief überrascht: "OH! Wolf!". Das Kätzchen auf ihrem Schoß war nur eine der vielen Formen die die Göttin annehmen konnte. Wolf schnurrte also weiter und ärgerte sich fast darüber, dass Ary ihr nicht mehr mit ihrer Hand durch das Fell fuhr. Innerlich erbittete sie von ihr, dass sie damit weiter mache. Elar hingegen lächelte und meinte sich erinnernd: "Du bist immer noch dieselbe Schmusekatze wie damals...".

Ary fing vorsichtig an, die auf ihrem Schoß sich räkelnde Göttin hinter den Ohren zu kraulen, als diese sie plötzlich mit Wolfs Stimme dafür lobte. Aryriannas Augen weiteten sich, als sie nun zum ersten Mal eine sprechende Katze erlebte. Sie bewegte ihre Hand immer langsamer und fragte schließlich: "Wolf, Elar meinte, du seist vielleicht wütend auf mich. Stimmt das so?". Das Kätzchen schnurrte fast auffordernd weiter, antwortete jedoch nebenher: "Nein. Ich mag dich nun mal und das macht das Alles nicht so einfach.". Ary war beruhigt, aber gleichzeitig auch unzufrieden mit dieser Antwort. "Hm, aber wieso ist es denn schlimm, wenn du mich magst? Das macht die Zusammenarbeit und alles Weitere doch eher leichter, oder etwa nicht?".

In diesem Moment raschelte es weiter hinten im Stall. Scheinbar kam das Geräusch aus einem Heuballen, aus dem im nächsten Moment eine weitere kleine Katze hinauskroch und und fast vorwurfsvoll miauend strikt auf Wolf zugetapst kam. Wolf verstand natürlich, dass der kleine Shadow ihm gerade erklärte, dass er froh sei sie gefunden zu haben und sich darüber beschwerte, dass er ihn alleine gelassen habe. Wolf bemitleidete das zerstrubbelte Kätzchen in seiner Sprache, sodass Elar und Ary von dem Gespräch nichts mitbekamen. Was Ary jedoch sofort bemerkte, war das eine weitere kleine niedliche Katze auf sie zukam, die sofort ihre gesamte Aufmerksamkeit beanspruchte. Sofort streckte sie ihre Hand aus und tätschelte liebevoll Shadows Kopf. Ihre Stimme klang hell und voller Freude als sie sich lauthals über die zweite Katze freute. Wolf seufzte innerlich. Ihr ging Arys Aussage durch den Kopf und so antwortete sie schließlich: "Ja, aber so denke ich an dich, wenn ich gewisse Aufgaben erledige und das ist wenig vorteilhaft.". Aryrianna hob Shadow schnell hoch, um nicht einen der beiden eifersüchtig werden zu lassen und streichelte beiden gleichmäßig übers Fell. Sie sah zu Wolf und überlegte kurz: "Ja, so betrachtet hast du natürlich Recht.", jedoch hielt ihre Aufmerksamkeit recht kurz, da sie sich nun doch eher mit Shadow beschäftigte. "Guck mal Wolf, ist die nicht niedlich?", fragte sie sie mit begeistertem Gesicht. Wolf erhob sich und verwandelte sich zurück in ihre weibliche Gestalt. "Ja, leider..", murrte sie, während sie auf die schwarz rote Katze hinab sah. Die Göttin sah im Augenwinkel Elar nach, die in diesem Moment die Scheune verließ und lehnte sich nun gegen einen Holzpfosten gegenüber von Aryrianna. Gelangweilt sprach sie zum Kätzchen: "Kannst du nicht einfach gegen eine Wand laufen und dir dein Genick brechen, sodass ich endlich Ruhe vor dir habe?".

Shadow miaute zustimmend und sprang von Arys Schoß hinunter. Er rannte direkt gegen die nächste Wand, taumelte rückwärts und fiel hin. Unerwarteter Weise maunzte er glücklich weiter und es schien so, als wollte er es gleich noch einmal versuchen. Ary beobachtete das Geschehen mit Entsetzen, sie sah zu Wolf und sprach: "Sei nicht so gemein zu der armen kleinen Katze! Am Ende macht sie das noch wirk..", ihr Reden wurde durch das Geräusch eines Aufpralls unterbrochen und sie sah wie Shadow erneut wackelig hinfiel. "Siehst du? Das hast du jetzt davon. Entschuldige dich bitte. Man nutzt die Leichtgläubigkeit von kleinen Tieren nicht aus!".

Ary fühlte sich etwas ignoriert, da Wolf ihr nicht etwa zuhörte, sondern lachend dem kleinen Kater zusah, der noch immer munter gegen die Wand lief. Wolf selbst ging zu der Wand und meinte noch immer belustigt: "Ey du kleiner Trottel. Dein Genick ist ja noch heil! Wenn du es schon machst, solltest du es auch richtig machen.". Sie warf einen schnellen Blick zu Aryrianna und seufzte. Ohne jegliche Überzeugung murrte sie: "Tut mir Leid, Shadow.". Das Kätzchen war gerührt und zeigte ihr seine Dankbarkeit, indem sie sich an sein Bein kuschelte. Aryriannas Augen begannen zufrieden zu funkeln, als sie zu den Beiden hin übersah. "Wie niedlich!", rief sie glücklich, "Und du warst erst so gemein zu ihr.". Sie beugte sich etwas hinunter um die Katze genauer betrachten zu können. "Shadow heißt du, ja? Was für ein süßer Name für so ein süßes Kätzchen wie dich.". Wolf hingegen war wenig begeistert und schüttelte angewidert Shadow von ihrem Bein ab. Danach verließ sie wutschnaubend die Scheune. Das Kätzchen gab sich mit der Reaktion jedoch nicht zufrieden, rappelte sich auf und rannte auf direktem Wege ihrer auserkorenen Person hinterher. Aryrianna verblieb alleine in der Scheune und fühlte sich sehr verlassen. Ihre Freude war einem Schleier der Trauer gewichen, der sich schnell über sie legte. Sie streckte sehnsüchtig ihre Hand zur Tür und schluchzte: "Nein... Komm zurück...!", doch sie war zu leise. Sie stand auf und versuchte den Beiden noch zügig hinterher zu laufen.

Noch ehe sie Wolf und Shadow erreichen konnte, verwandelte sich Wolf in einen Falken und flog weit hoch in das Fenster eines Turmes. Aryrianna blieb ruckartig stehen und fiel auf die Knie. Sie streckte wehleidig ihre Hände zum Himmel und rief: "Nicht auch noch du! Bitte nicht!", dann fiel sie hinten über und blieb auf dem Boden zusammengebrochen liegen, während sie sich unendlich verlassen fühlte. Eben noch schien Alles wieder okay zu sein und so schnell war es passiert, dass ein falsches Wort fiel und die Göttin sich wieder von ihr zurück zog. Kurz verharrte Ary regungslos in ihrer Position, dann sprang sie plötzlich auf und sah nochmals zu dem Fenster hoch, in dem Wolf verschwunden war. "Ich weiß wo du bist.", flüsterte sie leise, bevor sie von neuem Mut erfüllt los rannte, um zur geheimen Treppe zu kommen, die in den Turm hinauf führte. Shadow war ebenfalls auf die Idee gekommen den Turm zu erklimmen, versuchte es jedoch auf seine eigene Weise: Er krallte sich ins Mauerwerk und zog sich etwas hoch, fiel jedoch immer und immer wieder herunter. Aryrianna rannte derweilen die Treppe hinauf, was ihr jedoch bereits nach einigen Runden schwerfiel, sodass sie erst nur noch lief und sich schließlich die letzten Stufen hoch schleppte. Es dauerte einige Zeit ehe sie endlich oben ankam und vor einer Tür stand. Euphorisch öffnete sie die Tür und stand in Wolfs Zimmer. Sie sah wie Wolf scheinbar traurig in ihrem Bett lag und setzte sich neben sie. Vorsichtig fragte sie: "Was ist denn los?" und bemerkte gar nicht, dass die Göttin seelenruhig schlief. Wolf packte Ary im Schlaf und zog sie an sich, obwohl ihre Augen dabei geschlossen blieben. Entspannt kuschelte sie sich an sie, ließ den Griff jedoch nicht locker.

Ary keuchte erschrocken und starrte Wolf mit großen Augen an. Der Anblick der sich ihr erbot, erinnerte sie nicht am Entferntesten an eine Göttin, denn das Einzigste was ihr ihre Macht vorführte, war Wolfs Arm, der sie mit voller Kraft umfasste und fast dabei zerquetschte. "Wolf...", ihre Stimme klang als würde sie um Luft ringen, "Lass mich bitte los...".

Wolf grummelte leise Etwas und lies den Griff ein wenig lockerer.

Sie hob langsam ihre Lider und schaute dabei verträumt in Arys klare Augen, in denen sich ihre Seele widerspiegelte, wobei sie ihre eigenen Augen so kontrollierte, dass sich Nichts herauslesen ließ. Aryrianna war sehr froh, wieder problemlos atmen zu können und tat dies auch erst einmal. Das Wolf sie so merkwürdig ansah, machte sie allerdings ziemlich nervös. "Wolf? Was tust du da?", fragte sie leise. Wolf schloss schnell wieder ihre Augen und antwortete: "Ich habe keine Ahnung." Sie ließ ihren Griff so locker, dass Ary sich befreien konnte, wenn sie es wollte, doch Ary bewegte sich nicht weg. Stattdessen begann sie leicht zu zittern und sprach fast flüsternd: "Du hast mich gerade ganz komisch angesehen. Ich weiß nicht was das war, aber bitte mache das nie wieder.". Sie schwieg kurz und musste überlegen, was sie dazu veranlasst hatte hier überhaupt hoch zu kommen. Es fiel ihr wieder ein und sie fragte etwas lauter als zuvor: "Warum bist du eben einfach weggerannt?".

"Keine Ahnung", antwortete Wolf erneut. "Ich habe dich doch nur angesehen...", überlegte die Göttin. Aryrianna erwartete kurz, das Wolf noch etwas weitersprach, doch es kam Nichts und so gab sie sich mit dieser Antwort zufrieden. Sie stand auf und ging zum Fenster. Es war ein strahlender Morgen und warm war es noch dazu. "Wolf, was hast du heute vor? Ich meine, vielleicht zeige ich dir die Stadt, dann können wir überlegen was zu tun ist um sie zu retten.". Während Ary redete lehnte sie sich aus dem Fenster uns sah sich um. "Ich zeige mit dem Volk erst, wenn der Pakt vollzogen ist", antwortete Wolf bestimmt, "Dann renken sich die Probleme wieder ein.". Wolf setzte sich auf.

Aryrianna nickte, bevor sie den Turm hinunter sah und etwas in der Ferne erkannte. Es klebte etwas kleines, schwarzes an der Turmmauer. Sie kniff die Augen zusammen und erkannte plötzlich Shadow, der bereits einige Meter Höhe geschafft hatte. "Ähm, Wolf? Ich glaube dein kleiner Freund macht da etwas ziemlich Dummes...!". Die Göttin stand auf und stellte sich hinter Aryrianna. Sie sah über ihre Schulter hinweg nach unten und reagierte mit: "Na und..?". Shadow hatte bereits ein Drittel der Strecke geschafft, was Ary noch mehr beunruhigte. Ängstlich sah sie zu Wolf: "Na was is wenn er fällt? Er könnte sich ernsthaft verletzen!", sie schluckte nachdem sie ihren Satz beendete. "Hast du Angst?", hauchte Wolf ihr ins Ohr und machte zeitgleich eine Handbewegung. Shadow war verschwunden. Aryrianna erschrak und wollte gerade etwas sagen, als sie sah, das Shadow auf Wolf Bett gelandet war und sich schnurrend erkenntlich zeigte. Ary seufzte erleichtert, setzte sich neben die Katze und meinte bewundernd: "Das hast du toll gemacht!".

Wolf hielt sich den Kopf und fühlte sich ignoriert. Sie wandte sich wieder um und sah aus dem Fenster. Aryrianna blickte irritiert zu Wolf herüber und sprach entschuldigend: "Damit meinte ich doch dich...".

Wolf jedoch sagte nicht und lehnte sich anstelle dessen gegenüber dem Bett an die Wand und sah fordernd zu Aryrianna. Sie hatte ihr eine Frage gestellt, doch sie schien sie wohl überhört zu haben. Ary überlegte fieberhaft, ob sie etwas nicht mitbekommen hatte, denn sie wollte der Göttin bestimmt keinen Ärger machen. Mach dir jetzt nicht so einen Kopf darüber, ich hatte dich lediglich gefragt, ob du Angst hast.", rückte Wolf nun endlich heraus. Ary sah ihn daraufhin fragend an. "Angst..? Habe ich denn einen Grund dazu?". Wolf grinste und antwortete: "Eigentlich nicht.", doch sie hörte schnell auf zu grinsen und sah Ary kurz nachdenklich an. Aryrianna wurde plötzlich doch ziemlich ängstlich, als sie dies mitbekam und fragte sie leise: "Was ist denn los..?". Ihr war aufgefallen, dass es vermutlich doch einen Grund gab, denn einfach so würde Wolf ihr doch nicht eine solche Frage stellen. Die letzte Zeit hatte sie ihre Gefühle zumindest meistens erfolgreich verdrängt, doch natürlich wurde ihr bange, wenn sie an ihre Zukunft dachte, denn sie selbst fühlte sich nicht besonders mutig, doch ihre Aufgabe forderte von ihr ein gewisses Selbstbewusstsein. Wolf sah sie ernst an, während sie sagte: "Vielleicht solltest du den Pakt doch nicht mit mir abschließen.". Aryrianna schluckte. In leicht quitschiger Stimme fragte sie: "Warum nicht?" und versuchte hartnäckig ihre Angst zu überspielen, denn es handelte sich hierbei ja nur um ein Gespräch.

Wolf schloss die Augen: "Es wird dein Leben zerstören". Mit einem Mal veränderte sich Wolf und wo eben noch die Göttin stand, war nun ein sehr gut aussehender junger Mann. Aryrianna wollte gerade weiter fragen, doch der Anblick verschlug ihr die Sprache. Sie starrte kommentarlos ihr Gegenüber an und wurde beinahe schwach bei dem Anblick. Es dauerte einen Moment ehe ihr bewusst wurde, dass es immer noch Wolf war, die dort stand.

"Wa.. Warum sollte es mein Leben zerstören?" - "...Weil du nur mich lieben darfst und Niemand Anderes.", antwortete Wolf bitter. Er schaute Ary durchdringend an und ging einen Schritt auf sie zu. Ary schluckte und meinte: "Ja das werde ich hinbekommen, denke ich.". Sie stellte sich das sehr einfach vor, da sie in ihrem Leben zuvor nie verliebt gewesen war. Was passieren würde, wenn sie plötzlich auf die Liebe ihres Lebens treffen würde, daran dachte sie nicht einmal im Traum. Der Pakt jedoch wäre für immer verbindlich.

"Bist du dir sicher?", fragte Wolf noch einmal, "Deine Oma und deine Mutter haben es Beide nicht geschafft.". Mit Mal stand er ganz nah vor Ary, sodass sie bereits seinen Atem in ihrem Gesicht spüren konnte. Aryrianna streckte sich kurz und sah ihm dann tief in die Augen, als sie klar und deutlich aussprach: "Ich kann es!".

Mit rauer Stimme forderte Wolf nun direkt: "Dann beweis es mir und küss mich." Shadow hielt sich eilig die Pfoten vors Gesicht. Aryrianna blinzelte einige Male schnell und sah Wolf verwirrt an. "Was...?", fragte sie ihn. Ihr Körper wurde von einem heißen Kribbeln durchzogen und ihre Hände wurden vor Aufregung ganz feucht. Sie verharrte eine kurze Weile still, überwand sich jedoch und gab ihm ruckartig einen Kuss auf die Wange, ehe sie sich ganz schnell abwandte. Wolf lächelte zufrieden. "Ok, ich glaube es dir.", meinte er und setzte sich zu Shadow um ihn zu kraulen. Aryriannas Herz schlug noch immer schneller als üblich, aber sie beruhigte sich auch schnell wieder. "Ich schaffe das...", flüsterte sie leise zu sich selbst, damit sie etwas Mut aus ihrer Hoffnung schöpfen konnte.

Wolf hatte es sich bereits bequem gemacht. Er blickte zu ihr und sagte auf eine smarte Art: "Ary, leg' dich doch zu uns.", während er noch immer Shadow durchs Fell fuhr. Aryrianna wäre am liebsten stehen geblieben, doch sie konnte seinem Charme nicht widerstehen und so setzte sie sich neben ihn, sah ihn jedoch nicht an, sondern anstelle dessen durchs Fenster hinaus. Ihre Gedanken waren in diesem Moment ganz woanders. Wolf sah in ihr Gesicht und fragte unsicher, ob er wieder seine andere Gestalt annehmen solle. Aryrianna schüttelte jedoch den Kopf. "Ach nein, ich muss mich nur erst daran gewöhnen...", entgegnete sie ihm und lächelte ihm leicht zu. "Du bist süß, wenn du verlegen bist", sagte er sehr direkt.

Aryrianna blinzelte wieder einige Male und ihr Gesicht bekam einen leichten roten Schimmer. "Danke.", sagte sie kurz. Schüchtern setzte sie fort: "Du auch, in dieser Gestalt.". Wolf sah wieder zu Shadow hinab und kommentierte das scherzend mit: "Also, ich finde die Weibliche auch nicht schlecht." Ary nickte zustimmend. "Stimmt schon.", meinte sie und stand auf. "Stört es dich, wenn ich kurz gehe?", fragte sie Wolf verlegen. "Nur wenn es dir Nichts ausmacht. Ich, ähm, müsste nämlich Mal kurz wohin. Du weißt schon...".

"Nein, geh ruhig,", antwortete er lächelnd, "Aber nur, wenn du auch wieder kommst." Aryrianna nickte erneut. "Das werde ich, es kann aber dauern"

Sie lief rasch zur Tür, rannte den Turm hinunter und ins Haus, bis hin zum Badezimmer, wo sie eine kleine Weile verbrachte.

Wolf, noch immer in seinem Zimmer, schloss derweilen die Augen und döste wieder Mal ein. Shadow fing an seine Hemdknöpfe zu bearbeiten, sodass jeder Einzelne schließlich offen war und sich ein freier Blick auf das Darunter offenbarte. Es dauerte etwas, bis Ary die vielen Treppenstufen wieder hinauf gestiegen war, doch als sie schließlich die Tür öffnete und sich ihr dieser Anblick bot, blieb sie wie angewurzelt stehen. Langsam ging sie auf Wolf zu und tippte ihm auf die Stirn. "Hey! Du solltest dich lieber wieder anziehen. Was soll denn das für eine Aktion sein, dass du dich vor mir beinahe ausziehst?", fragte sie. Ihre Stimme war jedoch ziemlich ruhig, da sie die Sicht auf seinen Oberkörper erneut zum Erröten gebracht hatte.

"Wieso ausziehen?", meinte Wolf leicht verschlafen. Er sah an sich hinunter und fragte ungläubig und sauer im Abgang: "Shadow?!". Das Kätzchen versteckte sich schnell hinter Ary. "Er kann es wohl nicht leiden, wenn man bekleidet im Bett liegt", vermutete Wolf und knöpfte sich sein Hemd wieder zu. Aryrianna zog skeptisch eine Augenbraue hoch und äußerte sich dazu: "Na, wenn du das sagst, Wolf.". Daraufhin lief sie zum Fenster und setzte sich auf das Fensterbrett. Die gewaltige Höhe schien ihr dabei garnicht zuzusetzen.

Wolf schien das weniger zu gefallen. Er stand auf und sprach entschlossen:

"Ary, wir sollten zu Elar gehen.". Aryrianna wandte ihren Kopf um und nickte. Sie stieg wieder vom Fensterbrett hinab und folgte ihm die Treppe hinunter.

"Willst du Etwas von ihr?", fragte sie fast beiläufig. "Ja.", antwortete Wolf klar, sagte jedoch nicht um was es ihm ging.

Angekommen klopfte Ary an Elarnaras Tür und hoffte im Stillen, dass ihre Großmutter nicht gerade ihren Mittagsschlaf hielt. "Elar, bist du wach?" -

"Ja, komm herein mein Kind", rief eine hustende, unverwechselbare Stimme aus dem Zimmer. Wolf betrat hinter Ary das Zimmer. Elar sah zu Wolf hinauf und meinte lächelnd: "Genauso gut aussehend wie immer!" Aryrianna hörte diese Worte und war fast geschockt. Sie blickte zwischen Wolf und ihr hin und her. Sie räusperte sich kurz und wirkte fast etwas eifersüchtig, als sie nochmal betonte, dass Wolf sie Etwas fragen wollte und sie nicht solche Dinge aussprechen sollte. Elar lächelte und bat Wolf an ihre Seite.

Wolf lächelte ebenfalls und setzte sich zu Elarnara.

"Elar, ich wollte...", er verstummte kurz und suchte innerlich nach den passenden Worten, "Hälst du es für eine gute Entscheidung, dass wir in diesem Monat bereits den Pakt abschließen?". Aryrianna zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu den Beiden dazu. Es machte sie etwas nervös, dass der Pakt schon wieder angesprochen wurde, doch sie wusste, dass ihre Großmutter die richtige Entscheidung treffen würde, denn sie vertraute ihr in jeder Hinsicht. Elar hustete kurz und sprach langsam: "Nein, halte ich nicht, aber so muss es leider sein. Ich bitte dich immer gut zu ihr zu sein, Wolf". Sie selbst wurde leicht nervös, als sie es aussprach. Wolf erwiederte Nichts.

Aryrianna sah fragend von Gesicht zu Gesicht. Es lies sie auch wenig kalt, dass die Beiden gerade auch über ihr eigenes Schicksal sprachen. "Alles okay?", fragte sie Wolf, dessen Gesichtsausdruck schwer zu deuten war.

Dieser jedoch stand auf und verließ den Raum. Elar sah zu Ary und antwortete an stellvertretend: "Sie wird sich wohl Sorgen machen.".

Ary blickte Wolf noch hinterher, dann wandte sie sich zu Elar und meinte: "Muss sie das denn? Ich meine, jetzt, wo sie wieder da ist, wird doch Alles gut! Mit ihrer Hilfe lässt sich unsere Heimat retten!". Elarnara schüttelte leicht den Kopf: "Ach mein Kind, das ist es doch nicht, darüber macht sie sich keine Sorgen. Viel mehr denkt sie darüber nach, ob sie dich in Gefahr bringt.". Aryrianna stand ruckartig auf und wurde plötzlich sauer. "Das ist doch wohl egal! Ob es mich nun in gefahr bringt oder nicht! Ich bin stolz das tun zu können und ihr solltet euch nicht ständig Sorgen machen!" "Gut Aryrianna, ich wusste bereits, dass du so fühlt und er ist schließlich auch einverstanden. Heute Abend schließt ihr den Pakt. Ab da an, gibt es kein Zurück mehr.". In Elars Stimme lag auch etwas Trauriges, als sie dies aussprach. Sie hustete einige kurze Male. Aryrianna bemerkte die Stimmungslage ihrer Oma und sah sie ernst an. "Sei nicht traurig.", sagte sie und nahm ihre Hand. "Ich werde meine Pflicht erfüllen und ich werde erfolgreich sein, darin kannst du dir sicher sein. Danach müssen wir nie wieder traurig sein.".

Elar nickte stumm. Sie sah kurz an Ary vorbei und musste die Lage selbst erst einmal fassen, ehe sie es aussprach: "Nun gut Kind, gehe und sei tapfer.". Darauhin lockerten sich ihre Hände und sie legte sich wieder hin.

Aryrianna lies die Hand ihrer Großmutter los und lief in ruhigen Schritten aus dem Zimmer hinaus. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, entdeckte sie auch schon Wolf, der noch im Gang auf sie gewartet hatte. Sie ging ein paar Schritte auf ihn zu und fragte: "Hast du gehört was Elar gesagt hat?", Wolf nickte. "Komm mit, wir essen erst einmal Etwas.", antwortete er und so liefen beide zur Küche. Aryrianna und Wolf nahmen sich beide ein Stück Brot aus einem Korb und setzten sich nebeneinander hin. Ary sah Wolf gerade ernst an und wollte womöglich gerade etwas sagen, als ihr Magen einmal laut grummelte. "Ich sollte wohl erstmal Etwas essen...", stellte sie leicht verlegen fest und biss schnell von ihrem Brot ab. Wolf stimmte dem zu und aß selbst Seines. Als er damit fertig war, sah er sie starr an. Aryrianna blickte kauend zurück und fragte: "Hast du Etwas? Du siehst immernoch so besorgt aus." - "Nein, das ist es nicht", entgegnete er, "Du siehst einfach nur zu süß aus, um wegsehen zu können." Aryriannas Gesicht färbte sich knallrot und sie senkte den Kopf. Sie schluckte schnell herunter, bevor sie sprach: "Wolf, mache mir bitte nicht ständig Komplimente, ja? Das macht mich ganz schön verlegen...". Wolf sah etwas erstaunt aus. "Aber es ist wahr. Aber wenn es dich stört, dann... Darf ich wenigstens ab und an?", fragte er sie mit verwirrter Stimme. Aryrianna schluckte ihren letzten Bissen herunter und sah vorsichtig zu Wolf, als sie antwortete: "Okay, aber nur manchmal. Ich weiß ja, dass es lieb gemeint ist, aber wie soll ich mich denn sonst konzentrieren?".

Innerlich wurde Wolf bei diesem Anblick ganz schön warm.

"Okay, ich versuchs.", meinte er schließlich, auch wenn ihm das ziemlich schwer fiel. Er stand von seinem Platz auf und sah zu Ary. "Kommst du?", fragte er fast fordernd. Aryrianna lächelte, denn es erleichterte sie doch, dass er sich von nun an Mühe geben würde. "Klar, wo immer du hin willst.", antwortete sie ihm entschlossen, obwohl sie bereits vergessen hatte, was sie vor dem Essen vorgehabt hatten. Wolf lächelte: "Dann ab ins Bett mit uns.". Aryrianna sah an ihm hoch und verblieb eine Weile stumm, fast als würde sie darauf warten, dass er erkläre, dass dies ein Scherz gewesen sei, doch es kam Nichts. Verunsichert stammelte sie: "Aber... Ich... Ich bin doch noch garnicht müde..." und errötete erneut. Sie tat so, als würde sie ihn nicht verstehen und eigentlich wollte sie das auch garnicht. Wolf jedoch seufzte und meinte dazu: "Du willst mich nicht verstehen, oder?". Er ging einen Schritt auf sie zu und küsste sie spontan auf den Mund. "Ich brauche deinen ersten Kuss und deine Jungfrau oder hast du das schon vergessen?", hauchte er ihr gegen die Lippen. Aryrianna starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an und stieß ihn erschrocken von sich. Hierbei entlud sich aus Versehen etwas ihrer Magie und aus den Rillen in den Wänden liefen dünne Wasserrinnsale. "Aber doch nicht jetzt?!!", meinte sie aufgeregt.

Wolf landete mit dem Rücken auf dem Tisch und lachte. "Klar, jetzt.", sagte er daraufhin. "Heute Abend muss der Pakt geschlossen werden", sagte er mit kalter Stimme, "Du wolltest es so.".

Aryrianna starrte ihn noch immer mit knallrotem Gesicht an. Die kleinen Wasserfälle an den Wänden wurden immer breiter. Ihr wurde klar, dass er Recht hatte. Sie hatte es selbst so gewollt, also schloss sie einfach ihre Augen und erwartete, was Wolf mit ihr tun würde. Sie war nun bereit Alles mitzumachen, denn es ging hier um ihr Volk und es war äußerst wichtig, dass sie in diesem Moment nicht zögerte.

Wolf packte sie und nahm sie auf seine Arme. Er ging mit ihr hoch in sein Zimmer und legte Ary auf sein Bett. Nebenbei brachte er Shadow noch hinaus.

Aryriannas Herz pochte wie verrückt und sie traute sich kaum ihre Augen zu öffnen. Erst als Wolf sich plötzlich neben sie legte, drehte sie ihren Kopf und sah ihm tief in die Augen. "Fang an.", flüsterte sie und nahm hierbei all ihren Mut zusammen, um das durchzustehen, was ihr nun bevor stand. Wolf küsste sie ohne große Vorwarnung sehr intensiv auf ihren Mund. Seine Hand schwebte etwa 20cm über ihrem Schritt, berührte diesen also keinesfalls, aber er löste durch seine Gedanken Etwas aus. Er versuchte sie mit dem Kuss von den Schmerzen abzulenken, die trotz Alledem auftraten. Aryrianna zuckte zu Beginn leicht auf, versuchte sich aber auf den Kuss zu konzentrieren. Ihre Vorstellungen, von dem was sie erwarten sollte, wurden gebrochen. Sie hatte den Eindruck, dass das weniger schmerzhaft sein sollte. Mit ihrer Magie versuchte sie den entsprechenden Bereich ihres Körper noch zusätzlich zu kühlen, doch die Ausmaße des Schmerzes waren dennoch gewaltig. Sie geriet fast in Panik, riss sich aber arg zusammen und hoffte insgeheim nur, dass es sehr schnell vorbei ging. Wolf beendete den Kuss und seufzte. Er hatte ihre Jungfrau in sich aufgenommen und sah Ary eindringlich an. Mit seiner Hand wischte er vorsichtig eine Träne aus ihrem Gesicht ohne dabei seinen Blick abzuwenden.

"Man hätte das auch auf anderem Wege erledigen können, aber so geht es schneller und ich dachte das wäre besser für dich.", meinte er entschuldigend.

Aryrianna war etwas verwundert, dass es so schnell vorbei gewesen war, doch es überkam sie auch die pure Erleichterung darüber. "Schon ok.", sagte sie leise, "Ich habe es ja überlebt.". Sie versuchte ihn anzulächeln, doch es wurde mehr ein schiefes Lächeln. Sie fühlte sich, als hätte er ihr etwas sehr Wichtiges genommen, was nun fehlte. Sie würde aber damit klar kommen.

"Darf ich dich noch einmal küssen?", fragte Wolf mit einem sehr liebevollem Blick. Aryrianna sah jedoch nachdenklich aus dem Fenster. "Lieber nicht.", flüsterte sie, "Vielleicht später". Sie gewöhnte sich in diesem Moment erst wieder an den Gedanken, dass hier tatsächlich ein Gott neben ihr lag und dieser Gedanke fiel ihr nicht leicht. Sie überlegte, ob es für ihre Mission nicht vielleicht besser wäre, wenn sie ein nicht allzu vertrautes Verhältnis zu ihm aufbauen würde, mit dem Hintergedanken, dass sie das überfordern könnte.

Wolf seufzte und stand auf. "Schade, aber okay. Achja, ich kann deine Gedanken lesen.", sagte er und ging zum Fenster. Ary erschreckte sich etwas und sah zu ihm herüber. Es wunderte sie jedoch nicht lange und so fragte sie: "Und? Ist es schlimm, wenn du weißt was ich denke?".

"Ich dachte es könnte dich stören, dann müsstest du... Du weißt schon.",

er verspürte auf einmal einen wahnsinnigen Drang sich auf Aryrianna zu stürzen. Er musste hier raus. "Ary, wir sehen uns heute um Neun im gläsernen Saal.", meinte er schnell, verwandelte sich in einen prächtigen Adler und flog durchs Fenster davon.

Ary sah ihm verwirrt nach und vermochte ihm irgendwie zu folgen, doch innerlich sprach ihr eine Stimme zu, dass es besser war, ihn kurz für sich zu lassen. So sah sie ihm nach, bis sie den Adler nicht mehr sehen konnte. Sie wollte hier nicht alleine bleiben, so beschloss sie, die Zeit sinnvoll zu nutzen und draußen am See zu trainieren, bis es Abend wurde.

Wolf erwartete sie im gläsernen Saal. "Na das kann ja was werden.", sprach er zu sich selbst und sah gespannt zur Tür, durch die Ary genau pünktlich eintrat.

Aryrianna fühlte sich gestärkt durchs Training und lief selbstbewusst auf Wolf zu. "Da bin ich", meinte sie und setzte sich neben ihn. "Gut", entgegnete er angespannt, "Stell dich gegenüber von mir hin.", forderte er und stand selbst auf. Im Hintergrund betrat Elar noch leise den Raum um sich das Szenario anzusehen. Sie setzte sich leicht in der Ferne auf einen Stuhl und aß etwas Popcorn. Aryrianna nickte Wolf zu und stand auf, während sie ihm fest entschlossen in die Augen sah. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was hier jetzt auf sie zukommen sollte, aber war überzeugt davon, das Schlimmste bereits überstanden zu haben.

Wolf trat etwas näher an sie heran und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ary legte ihren Kopf leicht schräg, sodass er ihr Gesicht mit seiner Hand ganz berührte. Sie war kurz davor ihn zu küssen, doch sie traute sich nicht, denn sie wusste ja nicht was er nun vor hat. Noch ehe ihr Gedanke beendet war lächelte Wolf sie an, was es doppelt schwer machte jetzt nicht eigensinnig zu handeln.

Elar hustete im Hintergrund auffordernd und riss die Beiden so aus ihren Gedanken. Er kam Aryriannas Gesicht ganz nahe und legte seine Stirn auf die ihre. "Halt einfach still und sobald ich fertig bin, tust du es mir nach, okay?", fragte er leise. Ary sah kurz zu Elar und nickte darauffolgend. "Okay."

Wolf atmete tief ein und küsste Ary nun doch, aber nur kurz, danach küsste er den mittleren Bereich zwischen Hals und Brust. Als er damit fertig war, kniete er sich vor ihr nieder und zog ihr Top hoch, sodass die Haut über dem Herzen frei lag.

Er legte Arys Arme um seine Schulter und küsste symbolisch Arys "Herz".

Aryrianna zitterte leicht und zog ihn an den Schultern wieder hoch, als er fertig zu sein schien. Sie atmete einmal tief durch und sah ihm in die Augen. "Na okay.", flüsterte sie zu sich selbst und begann damit, ihn erst kurz und sanft auf den Mund zu küssen, dann den Bereich unter seinem Hals, derweilen öffnete sie bereits sein Hemd. Nun küsste sie dieselbe Stelle, wie Wolf es getan hatte, die Haut über dem Herzen. Als sie fertig war, stellte sie sich gerade vor ihm hin und sah ihm fragend in die Augen.

Wolf zeigte mit dem Zeigefinger auf die Stelle, die zuletzt geküsst wurde und als Ary ihren Blick dorthin wandern ließ, erschien ein golden leuchtendes Symbol. Ary sah leicht verwundert aus, als sie das Zeichen begutachtete, fand es jedoch äußerst schön.

"Was ist denn das?", fragte sie Wolf leise und berührte es vorsichtig. "Unser Verlobungszeichen.", sagte er und lächelte sie dabei smart an. Elar hatte sich bereits entfernt. Sie stand vor dem Raum und dachte sich lachend: "Viel Spaß euch Beiden!", während sie im weiteren Abgang, noch einige Male hustete.

Aryrianna sah Wolf noch kurz an ehe sie bemerkte, dass Elar sich davon gemacht hatte. Mit einem Zucken fiel ihr auf, dass ihr Top ja noch immer hochgezogen war und mit leicht gerötetem Gesicht zog sie es wieder zurecht.

Wolf lächelte kommentarlos und zog Ary an sich heran. Er legte ihr Kinn auf seine Schulter und hauchte ihr ins Ohr: "Wir sehen und dann morgen.". Mit einem Mal verschwand er in einer schwarzen Rauchwolke. Aryrianna spürte ein Prickeln auf ihrem Rücken und so blieb sie noch einen Moment alleine stehen, bevor sie die Erschöpfung überkam. Der Pakt schien sie einiges an Energie gekostet zu haben, obwohl sie es nicht gemerkt hatte. Sie lief zügig hinaus, an Elar vorbei und geradewegs in ihr Zimmer. Elar folgte ihr stur und setzte sich im Zimmer neben sie. "Na mein Kind? Ich bin so stolz auf dich.", sagte sie freudig zu ihrer Enkelin.

Ary blickte sie mit müden Augen an. "Danke Oma. Wenn es nun nicht mehr schlimmer wird, werde ich alle meine Aufgaben erfüllen. Jetzt allerdings, möchte ich erst mal nur noch schlafen...", meinte sie entschuldigend zu Elar und legte sich hin.

Elar lächelte und schloss ebenfalls ihre Augen. Sie schluckte ihre Eifersucht,

die sich nun langsam in ihr breit machte, schließlich hatte sie sich selbst bereits einmal in dieser Position befunden, doch der Stolz schien größer und zudem war ihre Eifersucht hier wenig angebracht. Nun war der Pakt geschlossen, doch dies sollte erst der Anfang ihrer Geschichte im Schloss Dragonia sein.



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