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Lust'n'Needs

von

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Gentle Teasing


 

Gentle Teasing
 

 
 

 
 

Umso länger die Nacht, desto hemmungsloser die Geister. So ungefähr konnte man es ausdrücken. Wenn sich dann auch noch der Alkohol zu der ohnehin schon ausgelassenen Stimmung hinzugesellte, dann wurden die nächtlichen Stunden noch um einiges humorvoller.

Zumindest Cari, Tim und Rikki hatten mächtig Spaß, lachten in einem Fort und schienen ganz vergessen zu haben, dass sie sich in einem öffentlichen Verkehrsmittel befanden. Zum Glück war um diese Uhrzeit kaum noch jemand unterwegs, der sich an ihrem ausgelassenen Lachen und Johlen hätte stören können.

Niemand außer Jamie. Dieser stierte aus dem Fenster, obwohl die Dunkelheit keinen Blick nach draußen erlaubte und er lediglich sein Spiegelbild und das der anderen begutachten konnte.

Doch das scherte ihn nicht. Er war ohnehin viel zu sauer, um irgendetwas anderes um sich herum mitzubekommen, als die ständigen, doofen Sprüche und Grinsgesichter der anderen. Besonders das von Cari ging ihm mächtig auf den Pisser. Denn der Kerl war es auch, der den Bogen langsam überspannte.

 

"Es gibt da etwas, das wollte ich schon lange mal loswerden", setzte er erneut an; seine Stimme bebte vor Belustigung. Er schaute von den anderen wieder hin zu Jamie. Es schien, als würde er gerade eine erneute Gemeinheit aushecken. Tja, und so ungefähr empfand der Sänger es schließlich auch.

"Jamie hat eine Stupsnase."

Ein amüsiertes Raunen ging durch die Runde, nur Jamie blieb wie versteinert sitzen und zeigte keine Reaktion. Erneut hoffte er, Cari würde ihn endlich in Ruhe lassen. Er hatte einen anstrengenden Tag gehabt, einen wenig befriedigenden noch dazu. Die Lieder, die er geschrieben hatte, waren nicht zu seiner Zufriedenheit ausgefallen, und er hatte noch einmal ganz von vorne anfangen können. Kein Wunder, dass es ihn verdrießlich stimmte, als seine Freunde ihn zu mobben begannen. Im Grunde wollte er nur noch in sein Bett fallen und niemanden mehr sehen oder hören.

Erschrocken fuhr er zusammen, als er eine Hand spürte, die sich in sein Gesicht verirrt hatte. Er erkannte blitzschnell, dass sie zu Cari gehörte, der nun auch noch versuchte, seine vermeintliche Stupsnase zu begrabschen.

Das Gelächter schwoll an, als Jamie beschloss, sich das nicht zu bieten lassen. Mit einem Mal war er sogar richtig sauer, sodass es ihm nicht schwer fiel, sich gegen den Angriff zu wehren. Verzweifelt versuchte er, Caris Handgelenke zu packen, um sie anschließend in so festen Griff zu halten, dass er nicht noch einmal zu solch einer Dummheit in der Lage war.

Doch Cari war kein leicht zu schlagender Gegner. Er lachte sich beinahe schlapp, während Jamie ihn verkloppte, ihn dadurch noch unverhohlener begrabschte, als er es vorhin getan hatte.

"Aber es stimmt doch", verteidigte er sich, musste aber schnell seinem Gesicht mit den Händen Deckung bieten, denn Jamie hatte ihm gerade eben schon eine geklatscht. "Du hast ein Stupsnäschen. Haben das nicht eigentlich nur Kinder?"

Er schielte vorsichtig zu dem anderen hinüber, aber da hatte dieser ihn längst hart an den Seiten gepackt und so fand er sich wenig später an Jamie gelehnt wieder und musste ertragen, dass der Sänger ihn komplett verwuschelte.

Aber selbst da konnte er noch nicht aufhören, zu lachen. Er fand es einfach zu niedlich, wie Jamie reagierte, wenn man ihn ärgerte. Genau aus diesem Grund konnte er es sich einfach nicht nehmen lassen, den schönen Sänger immer und immer wieder aufzuziehen.

"Stupsi", giggelte der Schlagzeuger und windete sich in den Armen des anderen, der ihn schließlich von sich wegschubste, sodass er gleich auf den gegenüberliegenden Viersitzer zu rannte und sich an der Scheibe festhalten musste. Dort blieb er kurz stehen, doch dann drehte er sich um, damit er Jamie beobachten konnte, dieses Mal jedoch aus der Ferne.

 

"Was sich liebt, das neckt sich", hörte er Rikki und Tim amüsiert tuscheln, was ihm ganz im Gegensatz zu Jamie ein kleines Schmunzeln abrang. Der Sänger hingegen zog eine bitterböse Fresse und presste seine Schläfe erneut gegen die Scheibe, um den Abweisenden zu spielen.

Doch nicht lange verharrte er in dieser Position. Etwas hatte sein Interesse geweckt, auch wenn er es nicht unbedingt zugeben wollte.

Rikki hatte eine Schachtel Kekse hervorgezaubert. Schokoladenkekse. Kein Wunder, dass Jamie die Öhrchen spitzte, denn er liebte Süßigkeiten und ganz besonders Kekse.

Er versuchte, sich seine Begeisterung nicht zu deutlich anmerken zu lassen, als er zulangte, aber dann steckte er den Keks doch ein wenig zu gierig zwischen seine Lippen und kaute genüsslich.

Cari kam gar nicht mehr dazu, sein Lächeln abzulegen. Stundenlang hätte er Jamie nur anschauen können, wenn er ihn nicht gerade ärgerte. Letzteres tat er ohnehin nur aus einem Grund. Ja, natürlich, er war auch zuckersüß, wenn er sich aufregte, aber ganz besonders hatte er es auf den dann entstehenden Körperkontakt abgesehen.

Wenn Jungs frech wurden, dann wollten sie Liebe. Wusste Jamie das denn nicht? Oder wollte er es nicht wissen?

 

"Awww!"

Cari konnte nicht anders, als ein Laut des Entzückens von sich zu geben. Prompt setzte er sich in Bewegung und ließ sich auf seinen angestammten Platz neben dem Sänger fallen, von dem er ihn noch besser betrachten konnte. Ihn und dieses kleine Detail...

"Jamie hat Schokolade im Mundwinkel!"

Wäre Cari ein Mädchen gewesen, dann hätte er sicherlich gequietscht. Aber er konnte sich gerade noch so beherrschen. Anstelle grinste er ganz breit, als Jamie sich zu ihm umdrehte, ihn anschaute und ganz verdattert 'Wo?' fragte. Da hatte er noch immer einen braunen Mundwinkel.

"Dort!", meinte Cari und prompt hatte Jamie erneut die Griffel des anderen im Gesicht, was ihn unverzüglich reagieren ließ.

Ein noch wilderer Kampf als beim ersten Mal entbrannte zwischen den beiden, doch dieses Mal nahm er eine überraschende Wendung. Zumindest für Jamie.

Urplötzlich hatte Cari ihn am Hinterkopf gepackt, seine Finger in seinen langen Haaren vergraben und ihm so schnell seine Lippen aufgedrückt, dass Jamie noch gar nicht checkte, was überhaupt vor sich ging.

Erst allmählich wurde ihm klar, dass Cari ihn gerade küsste, und das nicht gerade sonderlich zart, sondern voll ungestümen Verlangens.

 

"Müsst ihr dem ganzen Abteil zeigen, wie verrückt ihr nacheinander seid?", hörte er Tim im Hintergrund stöhnen, doch um zu antworten war er viel zu beschäftigt. Denn seine Wut war mit einem Mal verflogen und er spürte tatsächlich nur noch, wie verrückt er nach diesem ungezogenen Bengel war, der ihm gerade einen Kuss geraubt hatte. Freilich konnte er gar nicht anders, als den Kuss zu erwidern, und das ebenso hart, wie der andere ihn begonnen hatte.

Zum Glück war das Abteil inzwischen leer geworden, sodass sie tun und lassen konnten, was sie wollten. Außer Tim und Rikki war niemand da, dem sie zeigen konnten, wie verknallt sie waren. Und das war auch besser so. Wahrscheinlich hätte nicht jeder einfach weggesehen und so getan, als ob nichts wäre. Homophobe Arschlöcher gab es überall, die Jungs ihre Liebe nicht gönnen wollten, weil sie selbst frustriert waren.

 

"Reicht das als Entschuldigung?", hakte Cari leise nach, als er sich von Jamie gelöst hatte, ihre Gesichter aber noch ganz dicht beieinander waren.

"Mh..."

Jetzt war es endlich an Jamie, mal ein wenig frech zu sein. Er tat so, als würde er scharf nachdenken und genoss die Ungeduld des anderen in vollen Zügen.

"Ich glaube, ich muss dich noch mit zu mir nehmen", erklärte er Cari schließlich und grinste schief. "Vielleicht vergebe ich dir, wenn du vor mir auf die Knie fällst..."

"Uh, Dirty birdy!", rief Rikki aus, der natürlich alle Tuscheleien gehört hatte. "Tja, Cari, da wird wohl noch nichts mit schlafen. Alle Hände voll zu tun wirst du haben. Und sogar den Mund..."

Der Schlagzeuger aber lächelte nur süßlich, während er den Blick gar nicht mehr von Jamie abwenden konnte. Diesem wurde es schon bald etwas suspekt und er wollte wissen, wieso er so guckte, aber da drückte Cari ihm plötzlich einen Kuss direkt auf die Nase.

"Ein Stupsnäschen hast du aber trotzdem", feixte der Schlagzeuger anschließend und verpasste ihm noch einen Nasenstüber, was Jamie mit zusammengekniffenen Augen gewähren ließ. "Und das ist total süß."

Nun war es anderen, laut 'Aww!' zu rufen, denn nicht nur Jamies Nase war es, die süß war.

"Hoffentlich ist mein Mundwinkel nun wieder sauber", murmelte Jamie vor sich hin, aber da leckte ihm Cari bereits über die vorhin etwas schmutzige Stelle und bestätigte ihm mit einem gehorsamen Nicken, dass nichts mehr daran erinnerte, dass er vorhin einen Keks gegessen hatte.

"Na ja, außer, dass du noch nach Keksen schmeckst", meinte er dann mit schiefgelegtem Kopf, woraufhin ein Lächeln auf Jamies Lippen aufflackerte.

 

Die restliche Fahrt verbrachten sie so eng aneinander gekuschelt, wie es ging. Jamie hatte seine Stupsnase in das noch immer verwuschelte Haar Caris gedrückt und hielt die Augen geschlossen. Genau wie der andere. Der schlief vielleicht sogar schon, seinen ruhigen Atemzügen nach zu urteilen.

 

"Gesucht und gefunden", beurteilte Tim die friedliche Szene und legte einen Arm um seinen Nebenmann, der prompt seinen Kopf gegen die Schulter des Gitarristen lehnte, während er ihren Kumpels beim Schlafen zuschaute.

"Gefunden und nicht gesucht", murmelte der Bassist müde vor sich hin und ignorierte die verflixte Haarsträhne des anderen, die ihn unter der Nase kitzelte.

"Könnte man so sagen", meinte Tim ruhig, der seinen Kopf nun auf den des anderen legte und diesen Zustand nicht mehr änderte, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tesla
2014-02-09T07:30:02+00:00 09.02.2014 08:30
Oh Gott Zuckerschock ich brauch ne Insulin spritze!!!
Antwort von:  Anemia
09.02.2014 17:45
Ich nehm auch eine. :D Wenn ich was Süßes schreib, dann ist es immer extremer Zucker, glaub ich. ;)


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