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Deep Love

von

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Erinnerung

„Pass auf! Hinter dir!“

Blitzschnell drehte Sakura sich um und konnte gerade noch dem Fausthieb von Kakashi ausweichen. Doch dieser war nur ein Bluff. Doch das bemerkte sie zu spät und der Kakashi vor ihr löste sich in Rauch auf.

„Ei…ein Schattendoppelgägner“, murmelte sie und starrte auf die Stelle vor sich, an der dieser eben noch zu sehen war.

„So wird das nichts, Sakura.“

Sie drehte sich halb um, sah etwas aufblitzen und spürte fast zeitgleich eine Klinge am Hals. Kakashi schnappte sich ihr linkes Handgelenk, verdrehte es auf dem Rücken und hielt sie, mit seinem Kunai an ihrem Hals, ruhig.

„Du hast die Wahl, Sasuke. Wen von den beiden lässt du sterben?“, fragte der Silberhaarige und deutete auf den nächsten Baum.

Dort hing, gut fünf Meter über dem Boden, Naruto. Um seinen Hals schlang sich ein Seil, das sich beständig enger zog und ihn gleichzeitig an den Baum fesselte. Sasuke knurrte und sah zwischen Naruto und Sakura hin und her.

„Jetzt mach schon, Sasuke! Lass dir was einfallen“, würgte Naruto und zerrte an dem Seil.

„Halt die Klappe! Wenn du nicht so`n Looser wärst, würde ich jetzt nicht vor der Wahl stehen!“

„Sensei, sie tun mir weh“, keuchte Sakura und wandte sich in Kakashis Griff.

„Glaubst du, in einem echten Kampf wäre es anders?“

Für einen Moment fing ihr Herz an zu rasen, dann drangen Sasukes und Narutos Stimmen an ihr Ohr.

„Du bist selbst ein Looser!“

„Halt endlich die Klappe, Naruto!“

„Halt sie doch selber!“

„Wie Kleinkinder“, seufzte Kakashi und fügte lauter und ziemlich gelangweilt hinzu. „Sakura ist mittlerweile tot! Und Sasuke…“ Ein Schattendoppelgägner erschien und drückte dem Schwarzhaarigen ein Kunai in den Nacken. „Und Naruto.“ Ein weiterer Doppelgänger zog, mit einem Ruck, das Seil enger, welches sich noch immer um den Hals des Blonden schlang. Dieser würgte und keuchte und versuchte nur noch verbissener, das Seil loszuwerden.

„Diese Runde geht an mich“, meinte Kakashi und ließ seine Schüler frei. „Damit steht es jetzt…wartet…fünfzehn zu null, stimmt`s?“

„Das war echt unfair, Sensei!“, rief Naruto.

„Nein, du bist einfach zu blöd zum Kämpfen“, meinte Sasuke.

„Ihr seid wie Kleinkinder!“, mischte sich Sakura ein.

Der Silberhaare Jonin stand daneben und das Grinsen, welches auf seinen Lippen lag, war sogar trotz seiner Maske zu sehen.
 

„Ja, dass waren noch Zeit, was?“, fragte Kakashi und sah Sakura, über den Tisch hinweg an.

„Ja“, sie lachte, was in letzter Zeit sehr selten war.

Die beiden saßen jetzt schon seit knapp zwei Stunden zusammen und redeten über das Team 7. In diesen zwei Stunden hatte Sakura mehr gelacht, als in den zurückliegenden zwei Monaten. Kakashi hasste es seine Schülerin betrübt oder traurig zu sehen. Aber er wusste auch, wie es war, wenn man seine Teamkollegen verlor. Zu Sakuras Glück war jedoch weder Sasuke noch Naruto tot. Sie waren nur verschwunden, der eine um seinen Bruder zu finden und der andere, um seinen Freund zurückzuholen. Von beiden hatte man schon seit über vier Monaten nichts mehr gehört. Da war es nur zu verständlich, dass sich die Rosahaarige Sorgen machte. Hinzu kamen noch die ständigen Angriffe dieser seltsamen Gruppe, die sich Die Wölfe nannten. Von diesen fünf Maskierten war jeder so stark und gut ausgebildet, wie zehn ANBU.

„Alles okay, Sensei?“, wollte Sakura wissen.

„Hm? Oh, ja. Entschuldige, ich war gerade mit den Gedanken wo anders.“

„Kann ich gut verstehen. Wie dem auch sei, ich muss los. Tsunade kann es nicht leiden, wenn ich zu spät komme.“

„Dann lass sie lieber nicht warten.“

Kakashi sah seiner Schülerin hinterher und dachte, wie sehr sie sich doch verändert hatte. Ihre Gangart, nein ihre komplette Art sich zu bewegen, war anders, graziler und gleichzeitig entschlossener. Ihr Körper war weiblicher, hatte Rundungen bekommen. Wie gerne würde er sie nur einmal berühren, dass tun, was er schon mit unzähligen anderen Frauen getan hatte. Sie verwöhnen und…

„Reiß dich zusammen“, knurrte er und schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. „Sie ist deine Schülerin und, mal ganz davon abgesehen, auch erheblich jünger als du…Ungefähr zwölf oder dreizehn Jahre. Was sollte sie schon mit dir anfangen?“

„Na, führst du wieder Selbstgespräche, alter Mann?“

Kakashi blickte verwirrt auf. Hatte er das wirklich laut gesagt? Er hatte wohl mal wieder vergessen, dass er in einem dieser Teehäuser saß, die er eigentlich nicht leiden konnte. Den Platz von Sakura hatte Iruka eingenommen und lächelte ihn jetzt an.

„W…was hast du denn gehört?“, wollte Kakashi alarmiert wissen.

„Nichts, du hast dir in den Bart genuschelt. Wieso?“

„Ach, nur so.“

Kakashi grinste und rieb sich den Hinterkopf. Zum Glück hatte er in solchen Situationen die schlechte Angewohnheit seine Gedanken nur zu murmeln, anstatt sie deutlich zu sagen.

„Hast du schon was von Naruto gehört?“, fragte Iruka und sah ihn hoffnungsvoll an.

Der Silberhaarige schüttelte den Kopf. Er hatte seine Hunde damit beauftragt, nach dem blonden Wirbelwind zu suchen, aber bis jetzt noch keine Nachricht erhalten. Entweder er konnte sich wirklich gut verstecken, oder er war…Nein! Wieder schüttelte Kakashi den Kopf. Nein, Naruto war nicht tot. Das hätte er gespürt.

„Er lebt noch, oder?“

Der Hoffnungsschimmer in Irukas Augen wurde etwas schwächer, erlosch allerdings nicht.

„Wenn nicht müssten wir es. Mach dir keine Sorgen, er ist stark und schafft das.“

Iruka nickte und Kakashi stand auf. Er wollte seinen Freund nicht einfach sitzen lassen, aber er musste noch einige Berichte schreiben. Wenn er damit diesmal zu spät dran war, würde Tsunade ihn einen Kopf kürzer machen.

„Tut mir leid, alter Freund, aber ich noch…“

„Berichte schreiben?“, Iruka grinste und winkte ab. „Mach schon, sonst flippt Tsunade noch aus.“

Kakashi grinste zurück, hob die Hand zum Abschied und verschwand. Entgegen seiner Behauptung ging er nicht sofort nach Hause, er schob die Arbeit noch so weit hinaus, wie es ging. Der Umweg führte ihn an einem Kirschbaum vorbei, der gerade in voller Blüte stand. Er sah zu der Baumkrone hinauf und musste unwillkürlich an Sakura denken. Mit nachdenklichem Gesicht brach er ein paar der dünnen Äste ab und nahm sie mit.

Eine Stunde später kam Kakashi endlich bei seiner Wohnung an. Er betrat sie, wie eigentlich fast immer, durch das Fenster in seinem Schlafzimmer. Als erstes ging er in die Küche und stellte die Kirschbaumzweige in ein Glas mit Wasser. Dieses fand seinen Platz auf dem dunklen Holztisch in seinem Wohnzimmer. Als nächstes zog Kakashi sich um. Er musste raus aus den Ninja-Kleidern raus. Diese waren, das musste er zugeben, praktisch und durchaus bequem, aber lange nicht so bequem, wie einfache Jogginghosen und ein T-Shirt. Einen Moment war er sogar versucht seine Maske abzulegen, entschied sich allerdings dagegen.

Mit einem leisen Seufzen hockte er sich an seinen Schreibtisch und fing mit seinen Berichten an. Mit ihnen verbrachte er den Rest des Tages und anscheinend auch einen Teil der Nacht.
 

Denn am nächsten Morgen erwachte er, immer noch am Schreibtisch sitzend und mit dem Kopf auf der Tischplatte. Gähnend richtete er sich auf und zupfte ein zerknittertes Blatt von seiner Wange.

„Aber noch mal schreib ich das nicht“, murmelte Kakashi und strich das Papier glatt.

Tsunade würde ihm zwar wieder eine Standpauke halten, aber das war ihm zumindest im Moment egal. Er brachte einen Kaffee und zwar schnell. Immer noch gähnend schlurfte er in die Küche, als ihm plötzlich wieder einfiel, warum er aufgewacht war. Es hatte sich angehört, als wäre irgendwo etwas explodiert. Schulterzuckend schenkte er sich eine Tasse Kaffee ein.

Moment mal…explodiert?

Kakashi ließ die Tasse fallen und rannte zum Fenster. Was er dort sah, ließ ihn erstarren. Über einem Teil von Konoha stieg Rauch auf und gerade, als der Silberhaarige sich abwenden wollte, erhellte einen weitere Explosion den morgendlichen Himmel.

Ohne sich die Mühe zu machen, sich umzuziehen, verließ er das haus und rannte, so schnell er konnte zu der Exposionsstelle.

„Kakashi, wie immer zu spät“, empfing ihn Gai.

Dieser und vier weitere Ninjas, die Kakashi im Moment nicht wirklich beachtete, standen einer seltsamen Gestalt gegenüber. Kakashi vermutete, dass es ein Mann war, aber er glich eher einem Wolf. Über den Kopf hatte er einen Wolfskopf gezogen, Fell zog sich über seinen gesamten Körper, aber dennoch hatte er Hände und Füße.

„Jaja“, antwortete Kakashi auf Gais Bemerkung und nahm neben ihm Aufstellung. „Wer ist der Kerl?“

„Keine Ahnung, aber alles was er ansieht fliegt in die Luft.“

Wie um seine Worte zu bestätigen, explodierte neben Kakashi ein Haus.

„Verdammt!“

Er schützte das Gesicht mit den Armen und sprang auf das nächste Dach. Der Kerl mit dem Wolfskopf sah ihm hinterher und war so einen Moment abgelenkt. Kakashi sah wie sich Gai in den Rücken des Gegners schlich und eine ganze Reihe Handzeichen machte.

„Wer bist du?“, wollte Kakashi wissen, in erster Linie, um seinen Gegner abzulenken.

„Das hat sich nicht zu interessieren“, bekam er zur Antwort.

„Meiner Meinung schon. Immerhin greifst du mein Dorf an.“

Der Wolfsmensch lachte.

„Dein Dorf? Bist du mittlerweile Hokage geworden, Kakashi?“

Der Silberhaarige erwiderte seinen Blick gelassen. Er war nicht der Erste, der Kakashis Namen kannte und würde auch nicht der Letzte sein. Warum zum Teufel brauchte Gai so lange…Moment, wo war dieser Idiot eigentlich abgeblieben? Hinter dem Wolf war er jedenfalls nicht mehr.

„Keine Sorge, deinem Freund geht es gut.“

Ein Zucken ging durch den rechten Arm des Wolfsmannes und schon wurde Kakashi von einer Druckwelle erfasst und in die Straße hinunter geschleudert. Er in diesem Moment fiel ihm etwas auf:

Die Gegend kannte er. Natürlich konnte er ganz Konoha, aber diese Straße verband er mit etwas oder besser gesagt mit jemandem.

„Sakura“, murmelte er erschrocken und sprang auf.

Von einem Moment auf den anderen waren alle Gedanken an die Sicherheit Konohas vergessen. Er musste Sakura finden. Seine Schülerin war in diesen Teil des Dorfes gezogen, nachdem sie mit ihren Eltern einen heftigen Streit hatte. Ihre Wohnung lag in dem gelben Haus ihm gegenüber. Kakashi wusste nicht, ob sie zu Hause war, aber das war ihm auch egal. Er hätte so oder so nachgesehen. Er rannte auf das Haus zu und wurde im nächsten Moment wieder von einer Druckwelle erfasst und nach hinten geschleudert.

Mit einem schmerzvollen Keuchen, schlug er gegen eine Wand. Benommen und eine Hand an den Kopf gepresst taumelte er einige Schritte nach vorne. Nur beiläufig registrierte er das Blut, welches seine Wange hinunterlief. Seine ganze Aufmerksamkeit lag auf dem gelben Haus, oder dem, was davon übrig war. Erschrocken stieß er die Luft aus, als er rosafarbenes Haar zwischen den Trümmern entdeckte.

„Sakura!“, diesmal schrie Kakashi ihren Namen und stürmte zu ihr.

Warum war sie zu Hause gewesen und warum war sie nicht verschwunden, als die erste Explosion erklungen war? Von einer Sekunde auf die nächste, hockte er bei ihr und schob Trümmerteile von ihrem Körper. Sie hatte Glück gehabt. Irgendwie war sie in einen Hohlraum, zwischen zwei Steinblöcken gerutscht. Das hatte ihr das Leben gerettet. Allerdings waren mehrere Knochen in ihrem Körper gebrochen, darunter ihr rechter Arm, linkes Bein und wahrscheinlich auch einige Rippen und sie hatte unzählige Schürf- und Platzwunden. Vorsichtig hob Kakashi sie auf seine Arme.

„Sakura, halt durch. Ich bring dich hier weg“, sagte er und wollte schon los laufen, als sie die Augen aufschlug.

„Sen…sei…meine Eltern…sie waren…sie…sind…hier…bitte“, ihre Stimme, ohnehin nicht mehr als ein Hauch, versagte, aber sie sah Kakashi weiterhin fragend an.

Dieser sah sich schnell um, doch was er entdeckte gefiel ihm nicht. Außer Sakura schien niemand die Explosion überlebt zu haben. Er spürte auch nur sein und ihr, allerdings immer schwächer werdendes, Chakra.

„Ihnen…geht’s gut“, log Kakashi. „Aber dich bringe ich jetzt in das Hospital.“

Sakura wollte noch etwas sagen, doch ihr fielen die Augen zu und sie wurde vollends Ohnmächtig. Kakashi rannte los.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das war Kapitel 1^^ Wie hat`s gefallen? Komplett anzeigen

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