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Neue Bedrohung

von

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Der Fleischwolf von Kawa no Kuni

Endlich, nach langer Wartezeit, kommt endlich wieder Nachschub. Selbst ich wollte dieses Kapitel eher veröffentlichen, nur kam leider nicht dazu. Dieses Mal treiben wir in ein paar abseits liegende Gefilde, die später noch an Bedeutung gewinnen werden, also viel Spass beim lesen. Ich hoffe es gefällt euch.
 

Nebenbei mache ich mir Gedanken darüber gemacht meinem allerersten Fanfic, der ja die Grundlage für diesen bildete, noch mal neu zu schreiben, der zwar der gleichen Rahmenhandlung entspricht, aber letztendlich eine Überarbeitung sein soll, mithilfe der Erfahrung die ich im Laufe der Zeit gemacht habe. Es sind zwar bislang nur lose Gedanken, aber was denkt meine Leserschaft davon?
 

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Kawa no Kuni, auch bekannt als das Fluss-Reich, war ein Land das genau zwischen zwei großen Reichen lag, das Feuerreich im Osten und das Wind-Reich im Westen. Vor einigen Jahren starb der herrschende Feudalherr des Fluss-Reiches und einer seiner beiden Söhne sollte die Nachfolge. Dem Unterlegenen passte das selbstverständlich nicht und so kam es zu einer offenen Konfrontation zwischen den beiden Brüdern, die ihre Anhänger um sich scharrten und das Fluss-Reich kurzerhand in einen blutigen Bürgerkrieg stürzten, der bis jetzt anhielt.
 

Ein sehr klassisches Szenario.
 

Die beiden Brüder, Lord Waran und Boran, waren die Hauptakteure in diesem Bürgerkrieg. Waran hatte seit je her gute Beziehungen zum Feuer-Reich und Konohagakure. Zu Beginn des Bürgerkrieges kontrollierte er vorwiegend den Norden, in dem auch die reichen Gold- und Erzminen lagen, die Haupteinnahmequelle des Fluss-Reiches. Dadurch besaß er mehr als genügend finanzielle Mittel, um erfahrene Söldner und Ninjas aus dem Ausland anzuheuern und Ausrüstung in Massen zu kaufen. Boran kontrollierte den Süden des Fluss-Reiches, der neben vielen bevölkerungsreichen Städten, auch wichtige Handelshäfen besaß, über die er regelmäßig Nachschub von anderen reichen erhielt, darunter auch das Wind-Reich, welches aber neutral blieb – zumindest offiziell, genau wie das Feuer-Reich. Sunagakure selbst versuchte sich dabei weitestgehend herauszuhalten.
 

Dabei verlief der Bürgerkrieg allmählich zu Warans Gunsten. Lange Zeit war es ein regelrechter Zermürbungskrieg, der einfach nur Mensch und Material verzehrte und erst in den letzten Jahren gelang es Warans Kräften immer mehr die Oberhand zu gewinnen und die Truppen seines Bruders zurück zu drängen. Inzwischen kontrollierte Waran über drei Viertel des Landes und ein Sieg schien in greifbarer Nähe zu sein, nur der Weg war noch lang und beschwerlich.
 

Durch diese Konstellation, vor allem die Unterstützung von außen, wurde der Bürgerkrieg unnötig in die Länge gezogen, der ohnehin schon ausgesprochen brutal, blutig und verlustreich war.
 

Dem war sich auch Shikamaru Nara bewusst. Seit einigen Wochen nun waren er, Ino Yamanka und Choji Akimichi nun im Fluss-Reich tätig und unterstützten Warans Truppen. Es war eine ausgesprochen gut bezahlte Mission, sie wurde sogar besser bezahlt als es für gewöhnlich der Fall war, wodurch Waran bestimmt sicher stellen wollte das die besten Ninjas der Welt nur für ihn arbeiteten und seinem Bruder vorenthalten blieben, dessen Kräfte und Mittel selbst langsam, aber sicher schwindeten.
 

Tagsüber arbeitete Shikamaru als Stratege und Taktiker und Ino als Sanitäterin während sie nachts gelegentlich Aufklärung und Sabotageakte gegen Versorgungs- und Nachschublager betrieben. Von Attentaten hielten sie sich fern. Zu einem weil sie dafür nicht bezahlt wurden und weil es schon genug andere Ninjas gab, die diese Aufgaben übernahmen.
 

Wer genau von den beiden Brüdern nun der legitime Nachfolger war wusste keiner. Beide beanspruchten den Titel für sich und beide waren zudem hochgradig qualifizierte Verwalter, Anführer und Staatslenker und auch dementsprechend geeignet. Es gab keine Unterlagen, Zeugen, oder sonstige Hinweise wer als wahrer Nachfolger tatsächlich auserwählt wurde. Waran spielte sich als der „Befreier von Kawa no Kuni“ auf, Boran als dessen Verteidiger. Beide genossen zu Beginn die Unterstützung der Bevölkerung in ihren Gebieten, wobei Waran zwar größere Landstriche kontrollierte, während Boran, noch den kleineren, aber bevölkerungsreicheren Süden im Griff hielt und damit auch den Großteil der Bevölkerung.
 

Dabei wurde Boran zudem von den Ninjas aus Tanigakure unterstützt. Das „Versteckte Dorf im Tal“, das im Zentrum des Fluss-Reiches lag, wurde infolge des anhaltenden Bürgerkrieges von Warans Truppen erobert und völlig niedergebrannt. Eine Vergeltung, da sie Waran die Gefolgschaft verweigert hatten. Tanigakures Einwohner konnten rechtzeitig Richtung Süden, an die Küste, evakuiert werden.
 

Konohagakures Beteiligung im Kawa no Kuni-Bürgerkrieg war dabei von deutlich komplizierterer Natur. So war es der Daimyo des Feuer-Reiches gewesen, der Minato darum bat das sich Konoha zur Unterstützung von Waran an dem Konflikt beteiligt. Immerhin war das Feuer-Reich schon seit geraumer Zeit ein wichtiger Handelspartner des Fluss-Reiches und durch den Bürgerkrieg stieg vor allem die Nachfrage nach Waffen, Rüstungen, Medizin und sonstigen kriegswichtigen Gütern stark an, die mit Erlösen aus den Minen bezahlt wurden und zum großen Teil aus dem Feuer-Reich kamen. Shikamaru war klar das sich der Daimyo mit Sicherheit von seinen Beratern, oder anderen „Interessenvertretern“ zu diesem Schritt hin hat beschwatzen lassen. Von alleine wäre der bestimmt nicht darauf gekommen. Eigentlich hat es ihn verwundert das man ihn nicht zu einem direkten Einmarsch geraten hat. Wahrscheinlich war allen bewusst das diese offene Intervention nur zur einer Ausweitung des Krieges und damit zu einer Konfrontation mit dem Wind-Reich und wahrscheinlich auch Sunagakure geführt hätte. Konoha und Suna waren zwar Verbündete, nur dieser Konflikt belastete die Beziehungen unnötig.

Tatsächlich gingen die großen Reiche etwas subtiler vor. Sie setzten ganz klar auf ihnen Sieg der von ihnen unterstützen Seite, um langfristig Einfluss im Fluss-Reich zu erhalten.

Minato entsprach der Bitte des Daimyos, förderte es doch zu einem selbst seine Gunst bei diesem und bot Konohagakure einen stetigen Zustrom an Aufträgen und damit verbundenen finanziellen Mitteln. Tatsächlich hatte Waran seit langem gute Beziehungen zu Konohagakure und war schon vor dem Bürgerkrieg ein gern gesehener Kunde. Daher war es für Minato kein allzu großes Problem Stellung zu beziehen – zumindest schien es so.
 

„Sagen Sie Ihren Truppen sie sollen vorrücken.“, sprach Shikamaru zu General Asano, dem Anführer der Armee, der sofort die entsprechenden Anweisungen ausgab.
 

Von der Kuppe eines Hügels aus beobachtete Shikamaru und sein Team die sich anbahnende Schlacht. Vor ihnen im Tal marschierten fast zehntausend Soldaten und Soldaten auf und machten sich daran eine in etwa gleich starke Streitmacht der Rebellen im Kampf zu begegnen. Die hatten sich auf der anderen Seite ebenfalls auf einem Hügel positioniert und dort regelrecht eingegraben. Zwischen den beiden Hügeln lag ein kleines, flaches Tal mit rauer Ebene. Hinter den Rebellen lag ein dichter Wald und hinter dem eine Stadt, an der mehrere strategisch Straßen und Wege zusammen liefen – das aktuelle Hauptziel von Asanos Truppen und ein entscheidender Schritt in diesem Krieg.
 

Shikamaru hatte die Schlachtaufstellung persönlich beaufsichtigt. Sie entsprach relativ dem Standard. Fußvolk, bewaffnet mit Speeren, Schwertern, Äxten, Streitkolben und anderen Nahkampfwaffen bildeten die erste Linie. Direkt dahinter befanden sich die Fernkampfeinheiten mit Bögen, Armbrüsten und verschiedenen schweren Belagerungsmaschinen. Die Flanken wurden von der Reiterei geschützt die sich vorerst noch gut sichtbar auf dem Hügel hielt, jederzeit bereit loszudonnern. Viele waren kampferfahrene und hervorragend ausgerüstete Veteranen. Ninjas aus allen großen Dörfern, darunter auch Konoha, hielten sich im Hintergrund. Ob das letztendlich wirklich notwendig war wusste Shikamaru nicht. Sie waren die Trumpfkarte, sollte etwas schief laufen.
 

Die Rebellen, Borans Truppen, auf der Gegenseite waren nach jahrelangen Kämpfen zermürbt und konnten ihre Reihen nur durch massenhafte Zwangsrekrutierungen immer wieder auffüllen. Die Freiwilligen reichten dafür nicht mehr aus. Einfache Rekruten, die schlecht ausgebildet und ausgerüstet waren, nur die Grundlagen gerade so kannten, und oftmals genauso schnell starben wie sie eingezogen wurden. Nicht umsonst nannte man den Bürgerkrieg auch den „Fleischwolf von Kawa no Kuni“. Durch die vielen Attentate standen oftmals nicht mal annähernd genügen Ausbilder zur Verfügung, geschweige halbwegs erfahrene Befehlshaber. Das ging so weit, das beispielsweise sogar einfache Jäger als Ersatz herhalten mussten, um die Bogenschützen auszubilden. Wahrscheinlich lies sich der Bürgerkrieg recht schnell durch ein Attentat auf Boran beenden, nur Waran untersagte das. Er wollte seinen Bruder wahrscheinlich sogar mit eigenen Händen selbst nieder strecken.
 

Somit stand diese hoch motivierte Streitmacht einem Gegner gegenüber, der sich hinter Barrikaden aus Baumstämmen, Gräben und Flechtwerk versteckte. Kavallerie, schwere Infanterie, oder gar eigene Kriegsmaschinen schienen Mangelware zu sein. Im Allgemeinen würde ein Frontalangriff ausreichen, nur um Verluste zu minimieren würde Shikamaru davon absehen. Sehr zum Missfallen des Generals und seines eigenen Beraterstabes.
 

Als Minato ihn ins Fluss-Reich schickte verfolgte dieser insgeheim ein ganz eigenes Ziel. Shikamaru sollte Strategien und Taktiken ausarbeiten mit denen sich dieser Krieg binnen kürzester zeit beenden lies. Es war kein Geheimnis das Warans Truppen, allem voran die Söldner, für einen Vielzahl von Gräueltaten verantwortlich waren, darunter Plünderungen, Versklavungen, Massaker, Vergewaltigungen und Hinrichtungen und das in Massen. Der Terror hatte System. Man wollte jegliche Opposition und Widerstand in besetzten und eroberten Gebieten im Keim ersticken, jeglichen Willen brechen und ging dabei mit unglaublicher Grausamkeit vor, denn es mangelte Waran an ausreichend Truppen, um diese Gebiete zu halten, die im Nachhinein oftmals von Banditen angegriffen wurden. Er selbst kümmerte sich darum wenig und soll zur Zeit angeblich persönlich im Feuer-Reich unterwegs sein, um dort neue Söldner und Ninjas anzuwerben und weitere Waffen zu kaufen.
 

Insgeheim hatte Minato selbst Bedenken sich in einem derartigen Konflikt zu beteiligen, war es klar das man für diese Verbrechen im Nachhinein auch das Feuer-Reich und Konohagakure mitverantwortlich machen würden, sollte dieser Bürgerkrieg andauern. Dazu musste gesagt werden das selbst die Gegenseite kein unbeschriebenes Blatt war, allerdings nicht im selben Umfang.
 

„Gebt das Signal!“, rief Shikamaru einigen Trompetern zu, die sofort begann loszutröten.

Die Melodie klang dabei wie der Auftakt zu einem Kavallerieangriff, woraufhin sich die auf die Hügel stehende Reiterei mit lautem Galopp in Bewegung setzte und den Hügel zu den Seiten hin verließ, bis sie außer Sicht waren. Per Fernglas beobachtete Shikamaru wie die Rebellen ihre Bogenschützen zurück zogen, vorwiegend die Speerträger an Front und Flanken aufstellten und damit begannen angespitzte Pfähle vor sich in den Boden zu rammen – ein einfaches, aber effektives Verteidigungsmittel gegen einen Ansturm mit Pferden. Obwohl es ausgesprochen chaotisch wirkte, was es letztendlich auch war, verbauten sie damit die Möglichkeit eines Kavallerieangriffs. Shikamaru war das Recht. Er hatte von vorne herein einen ganz anderen Plan verfolgt. Während die Rebellen sahen wie sich die Reiterei auf der Gegenseite in Bewegung setzte und sich dementsprechend darauf vorbereiteten, begannen die Fernkampftruppen kurz darauf im Eilschritt vorzurennen. Sie kamen bis auf 300 bis 400 Meter an die gegnerischen Stellungen heran, nutzten die Unebenheit des Geländes als natürliche Deckung und begannen von dort die überraschten Rebellen mit einem Pfeilhagel einzudecken. Für diese Täuschung nahm Shikamaru eine äußerst exponierte Position der Fernkämpfer in Kauf. Die eigenen Linien hatten sie fast 300 Meter hinter sich gelassen und die eigene Kavallerie hatte sich, für alle klar ersichtlich, wieder auf den Hügel zurück gezogen. Sollten die Schützen plötzlich angegriffen werden könnte ihnen keiner rechtzeitig zur Hilfe kommen. Shikamaru wusste das und nahm es in Kauf.

Manchmal musste man eben Risiken eingehen.
 

Wortlos beobachtete auch General Asano mit seinem Fernglas das Treiben auf dem Schlachtfeld. Er war ein bärtiger, älterer Mann in der Rüstung eines Samurais – ein blutrote, pompöse Spezialanfertigung, da er selbst recht korpulent war. Er war dafür berühmt-berüchtigt seine Gegner bis auf den letzten Mann gnadenlos zu verfolgen und zu vernichten und selten Gefangene zu machen, was letztendlich dazu führte das seine Leute bei der Verfolgung oftmals in Hinterhalte gerieten und unnötige Verluste erlitten.

Seine Berater, eine kleine Riege Vertrauter von Waran jammerten beim Anblick der Schlacht nur herum, was Shikamaru mehr als nur auf die Nerven ging. Es hatte sich schnell gezeigt das sie von Taktik noch weniger verstanden, als der General.
 

Shikamaru ignorierte es und lenkte sich ab, indem er die Rebellen beobachtete. In ihren Reihen herrschte jetzt schon das blanke Chaos. Etwas früher als erwartet, aber deutlich später als befürchtet hatten sie erkannt das sie auf eine Finte herein gefallen waren und mussten erneut umdisponieren, was in dem anhaltenden Pfeilhagel leichter gesagt als getan war.

Trotzdem lies sich die Effizienz des Pfeilhagel als eher überschaubar beschreiben. Trotz der dichten Reihen der Rebellen gab es nur einige Dutzend Tote und Verletzte. Die Rebellen schützten sich vor dem Beschuss mit Schilden, oder versteckten sich hinter ihrer Deckung. Zudem bot ihre erhöhte Position ihnen gegenüber den Bogenschützen der Rebellen einen gewissen Vorteil, nur den nutzten sie kaum. Gegenfeuer wurde, obwohl die Rebellen mehr als doppelt so viele Schützen hatten, nur sehr sporadisch organisiert, zumal sich die Fernkampftruppen im Tal an der Grenze ihrer eigenen Reichweite befanden. Der Beschuss auf die Rebellen diente in erster Linie nur dazu um zu stören und Druck auf die Rebellen aufzubauen, die sich neue formieren mussten.
 

Interessiert beobachtete Shikamaru wie die Rebellen trotz des anhaltenden Beschusses die angespitzten Pfähle vor ihren Barrikaden wieder aus dem Boden zogen, der für den ausgebliebenen Kavallerieangriff gedacht war. Stattdessen vernahm er nun selber ein Tröten mehrerer Trompeter, das von der anderen Seite des Schlachtfeldes kam. Kaum hatten die Rebellen die Barrikaden zur Seite geräumt und dabei einzelne Korridore gebildet, da kam aus dem Wald dahinter nun eine ganze Abteilung Kavallerie zum Vorschein – fast 200 Mann zu Pferden, aufgeteilt auf drei Gruppen, die jetzt auf die ungeschützten Fernkampftruppen auf der Flanke und in der Mitte zu donnerten.
 

„Geben Sie das Signal zum Rückzug! Oder die werden unsere Leute nieder machen!“, riefen die Berater panisch, als sie das sahen.

Der General sah zu Shikamaru, der den Blick nur regungslos erwiderte und beide beließen es dabei die Ereignisse vorerst nur mit ihren Ferngläsern zu beobachten.
 

Erst nach ein paar quälend lang erscheinenden Augenblicken begann er die Hand zu heben, wobei sich die Trompeter bereit hielten und nur auf ihn sahen.
 

Auf dem Schlachtfeld donnerte derweil die Reiterei der Rebellen weiter vor. Sie hatte bereits die Hälfte der Strecke zurück gelegt und kam unaufhaltsam näher. Während die Berater panisch auf und hab lief und sogar der General langsam nervös wurde, blieb Shikamaru bis zu einem gewissen Punkt ruhig.
 

„RÜCKZUG!“, schrie er auf einmal und die Trompeter bliesen mit aller Kraft die sie hatten.

Das dabei entstehende, wilde Getöse lies so manchen verwirrt zum Hügel schauen, doch es war so gewollt.
 

Jetzt sah man wie Bewegung in den Reihen der Bogen- und Armbrustschützen auf kam. Geradezu panisch nahmen sie wild schreien die Beine in die Hand, verließen ihre Stellungen und rannten zurück zur Hauptstreitmacht. Da war die Reiterei nur noch 50 Meter von ihnen entfernt.
 

„Wie konnten Sie konnten Sie unsere Leute nur so positionieren?“, schrie einer der Berater.

„Sie hätten sie viel früher zurückziehen müssen!“, rief ein anderer.

„Die hätten erst gar nicht da stehen dürfen!“, brüllte ein weiterer.

„Sie werden einfach nieder getrampelt! UM HIMMELS WILLEN TUN SIE DOCH WAS!!!“
 

Plötzlich, wie auf Kommando, sah und hörte man wie der Angriff der Reiterei mit lautem Krachen und Schreien mit einem Schlag zum Erliegen kam. Viele der anstürmenden Pferde überschlugen sich kopfüber, krachten zu Boden, zusammen mit ihren Reitern. Die krümmten sich vor Schmerzen blutüberströmt am Boden. Ihre Hände, Finger, Beine, ihre gesamte Haut war völlig aufgeschnitten. Manch einer sah aus wie ein Stück Fleisch, das gerade von der Schlachtbank kam. Viele erkannten erst jetzt das sie in eine Falle getappt waren.

Sie lagen in Stacheldraht, der mit rasiermesserscharfen Klingen bestückt war.
 

Das die Rebellen über Kavallerie verfügte war Shikamaru von Anfang an klar gewesen. Er, Ino, Choji und andere Ninjas hatten die bereits vergangenen Nächte ausgiebig genutzt, um die Stärke und Aufstellung der Rebellen auszukundschaften und zu erahnen wie deren Plan aussehen könnte. Auf Basis dieser Informationen arbeiteten sie dann ihren Schlachtplan aus. Dieser beinhaltete auch eine ausgesprochen perfide Falle um die Kavallerie mit einem Schlag auszuschalten und zwar mithilfe von Stacheldraht und den Fernkampfeinheiten als Köder. Für Shikamaru war klar das kaum ein Befehlshaber einem derartig leichtem Ziel widerstehen konnte, egal wie jung, oder alt er war. Allerdings hätte ein erfahrener Befehlshaber auf den ersten Blick bestimmt erkannt das irgendetwas an der Sache faul ist Er wäre dann deutlich behutsamer vorgegangen und wäre nicht so kopflos und blindlings vorgestürmt.
 

Hier hatte man bereits die vorhergehende Nacht genutzt, um das Schlachtfeld entsprechend zu präparieren. Natürlich bestand auch die Gefahr, das die Schlacht woanders stattfinden konnte, nur da man weiterhin die Initiative besaß war ihr Gegner gezwungen ihnen an Ort und Stelle zu begegnen. Für die Falle verwendete man massive Holzrahmen, die man mit echtem, amerikanischen Stacheldraht bespannt hatte. Diese wurden dann wie Bretter ausgelegt und zuguterletzt unter einfachem Astwerk, Blättern und etwas Erde so gut versteckt, das sie auf den ersten Blick nicht zu erkennen waren und auf Entfernung schon gar nicht.

Als eine ausgesprochen perfide Schöpfung erwies sich der Stacheldraht. Bei ihrem Rückzug hatten die Amerikaner ihnen, wie auch viele andere Güter zu Tonnen einfach zurückgelassen, weil die Neuanschaffung billiger war als der Rücktransport. Statt der normalen Metallspitzen hatte man hier rasiermesserähnliche Klingen befestigt, die einem Menschen mit Leichtigkeit das Fleisch von den Knochen schälen konnten, oder gar die Finger abtrennen konnten, wenn man nicht aufpasst.
 

Die Reiterei, die da hinein gedonnert war, hatte nicht den Hauch einer Chance. Nur die hintersten konnten gerade noch so abbremsen, als sie sahen wir ihre Kameraden vorne stürzten.
 

„GEBT DAS SIGNAL!“, rief Shikamaru den Trompetern zu, die sofort wild los tröteten.

Die Fernkampfeinheiten, die eben noch einen kopflosen Rückzug vorgetäuscht hatten, stoppten abrupt und begannen die aufgehaltene Reiterei mit einem tödlichen Pfeilhagel einzudecken und aufzureiben.

Zufrieden, aber mit etwas Unbehagen, beobachtete Shikamaru die Entwicklung. Die gegnerische Kavallerie wurden binnen kürzester Zeit vollständig ausgeschaltet und mit ihnen verstummten langsam die Schreie der Verletzten, die sich im Stacheldraht verfangen hatten. Einige Explosionen ließen Shikamaru kurz aufschrecken und er sah nach vorne. Die letzte verbliebene Einheit der Reiterei in der Mitte der Front wurde ebenfalls von den Bogen- und Armbrustschützen zusammengeschossen, sowie von den Belagerungswaffen und Geschützen in Form von Ballisten, Katapulten und übergroßen Shurikenwerfern, deren Geschosse man zudem mit Explosionssiegeln bestückt hatte. Die sprengten und schnitten Mensch und Tier gleichermaßen in Stücke und beendeten diesen Angriff damit endgültig. Nur einigen wenigen Reitern gelang es mit knapper Not zu ihren eigenen Linien zurückzukehren. Damit war ihre Kavallerie keinerlei Bedrohung mehr.
 

Letztendlich war es wie beim Angeln gewesen. Man wirft einen Köder aus, der dazu dient den darin verborgenen Hacken zu verstecken und wartet bis der Fisch darauf anspringt. Das klappt umso einfacher je aufgeregter die Beute ist. Auch wenn es irritierend klingen mag, aber dieser Plan kam Shikamaru, als er ans Angeln dachte. Letztendlich war es kaum schwerer als eine Partie Schach, oder Shogi. Kaum zu glauben wie gut er dennoch dafür bezahlt wurde. Größtes Problem dieses Planes war die Verwirklichung. Shikamaru hatte alle Hände voll zu tun diese Taktik den beteiligten Truppen so klarzumachen, genauso wie mögliche Alternativen, ohne sie zu verwirren, oder im Voraus zu verraten was er eigentlich vor hatte. Immerhin bestand das Risiko von Sympathisanten und Spionen in den eigenen Reihen, die für die Rebellen spionierten und sogar Attentate und Sabotageakte durchführten. Das stellte sogar für die drei Konoha-Ninjas eine akute Gefahr dar.
 

„Was für ein Gemetzel.“, meinte Ino und wandte den Blick von der Schlacht ab.

Es war kein Geheimnis das ihr und Choji ihre Teilnahme hier Unbehagen bereitete, Shikamaru ging es genauso. Den beiden Brüdern ging es einzig und allein um die Macht und sie verstanden es Außenstehende für ihre Zwecke einzusetzen.. Vielen beteiligten Söldner und Shinobi ging es oft nur ums Geld und die Erfahrung, die sie in diesem Krieg sammeln konnten und die verschiedenen Unterstützer, allem voran die großen Reiche, waren ebenfalls nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht.

Kurz gesagt: Shikamaru und sein Team standen auf einen politischen Schlachtfeld, das noch tödlicher sein konnte, als ein echtes.
 

„Gebt den Befehl zum Angriff!“, rief General Asano, was Shikamaru überrascht aufhorchen lies.

„Dafür halte ich es noch für zu früh ...“, warf er ein.

„Ach Papperlapapp. Ihre Kavallerie ist zerschlagen, in ihren Reihen herrscht Chaos, das müssen wir sofort für den alles entscheidenden Angriff ausnutzen.“

„Der General hat Recht! Die Chancen stehen ausgesprochen günstig.“, warf einer der Berater ein.

„Ohne ihre Kavallerie sind sie hilflos. Noch nie hat eine Streitmacht eine Schlacht ohne Kavallerie gewonnen.“, meinte ein anderer.
 

Shikamaru sah ihn an und überlegte was er sagen sollte. Das erste was ihm in den Sinn kam war zu fragen, ob die Herrschaften auch etwas anderes machen können, außer Nicken, Ja-sagen und ihrem Chef in den Arsch zu kriechen. Bei dem Gedanken beließ er es letztendlich. Er hätte zudem auf Anhieb genug Gegenbeispiele nennen können, die deren Thesen widerlegt hätten. Insgeheim wunderte es Shikamaru wie Waran es mit solchen Leuten nur so weit schaffen konnte. Da er selbst kaum mehr als Berater galt hatte er dahingehend keinerlei Mitspracherecht und sah nur zu wie für die Truppen das Signal zum Großangriff gegeben. Mit lautem Kampfgeschrei begann das Herr mit abertausenden Kämpfern vorzustürmen und auf die feindliche Linien zu rannten. Unterstützt wurden sie dabei durch die Fernkampfeinheiten und Belagerungsmaschinen.

Diese Situation hätte Shikamaru am liebsten vorerst aufgeschoben, immerhin verfügten die Rebellen über deutlich mehr Bogenschützen und im Angesicht des immer näher kommenden Feindes begannen sie sich schlagartig deutlich besser zu organisieren. So erwiderten ihre eigenen Bogenschützen deutlich kontrollierter den Beschuss und das war keineswegs zu verachten. Bei ihrem Ansturm mussten sich die Söldner auf ihre Schilde und Rüstungen verlassen, um den auf sie nieder prasselnden Pfeilhagel zu trotzen. Da etliche nicht über diesen Grad von Schutz verfügten, oder selbst manche schwere Rüstungen durchschlagen wurde machten sich erster Verluste bemerkbar. Zwar wäre Shikamaru ähnlich vorgegangen, nur er wäre geduldiger gewesen und länger auf Distanz geblieben. Er hätte zuerst die eigenen Fernkampfabteilungen eingesetzt, um die Rebellen „weichzuklopfen“. Wer nun Recht hatte war im Nachhinein nicht mehr festzustellen. Im Krieg ändern sich die Gegebenheiten ständig wodurch es unmöglich ist sich nach einen festen Plan zu richten. Man brauchte eine Vielzahl verschiedene Taktiken für die vielen unterschiedlichen Situationen, die einen erwarten konnten.
 

Ehe sie sich darüber weiter Gedanken machen konnten schrie einer der Soldaten mehrere Meter von ihnen entfernt plötzlich laut auf und man drehte sich irritiert danach um. Es war kein Schmerzensschrei, sondern etwas ganz anderes. Es klag richtig panisch.

Ehe man sich versah ertönte ein ohrenbetäubender Knall.
 

Mit Entsetzen stellte man fest das ein Soldat eine Pistole gezogenen hatte – ein alte M9 Beretta. Mit ihr hatte er zuerst den Soldaten neben sich in den Kopf geschossen, jener der so lautstark versucht hatte alle anderen zu warnen, und nun zielte er auf die Gruppe um den General. Der nächste Schuss galt nämlich ihm, der für einen Moment regelrecht erstarrte, als die auf sich gerichtete Schusswaffe sah. Der nachfolgende Schuss traf jedoch nicht ihn, sondern einen der Berater, ebenfalls in den Kopf, der eigentlich nur ausweichen wollte und unglücklicherweise in die Schussbahn geriet.

Shikamaru formte sofort Fingerzeichen und setzte das Jutsu des Schattenfesselns ein, mit dem er seinen eigenen Schatten verformte und dem Attentäter entgegen jagte. Schnell war klar das Shikamarus Schatten nicht rechtzeitig sein Ziel erreichen würde. Der Attentäter zielte bereits erneut auf den General und hatte schon den Abzug gespannt. Dem war sich auch Ino bewusst. Nur den Bruchteil einer Sekunde bevor der Schuss fiel schaffte sie es mit einem Kunai die Pistole zu treffen, wobei der nächste Schuss verzog und den General verfehlte. Bevor der Attentäter die Ausrichtung der Pistole wieder korrigieren konnte erreichte ihn Shikamarus Schatten und lies ihn erstarren. Jetzt trat Choji in Aktion der die Größe seiner rechte Faust und seines Armes vervielfachte, ausholte und damit den Attentäter traf, der fast über den halben Hügel flog. Mehrere Soldaten hasteten sofort zu dem am Boden liegenden und überprüften seinen Zustand.

„ER LEBT NOCH!“, rief einer der Soldaten, während andere schon ihre Katanas zogen, um das zu ändern, als Rache für die eigenen Kameraden.

„Behandelt und fesselt ihn! Wir brauchen ihn lebend!“, rief Shikamaru ihnen zu.

„Ihn leben lassen? Wir sollten ihn auf der Stelle töten!“, protestierte der Soldat

„Und wenn es noch mehr Attentäter gibt? Wir müssen ihn verhören und in Erfahrung bringen was er weiß!“, ermahnte Shikamaru.

„Machen wir es so wie er sagt. Erst foltern wir ihn und im Nachhinein können wir ihn immer noch töten.“, flüsterte ein anderer Soldat seinem Kollegen zu, was Shikamaru zu seinem Missfallen von dessen Lippen ablesen konnte.

„Einverstanden!“, riefen dann die beiden Soldaten und setzten den Attentäter fest.
 

Sofort sah Ino nach dem Berater und dem Soldaten, deren Tod sie nur noch feststellen konnte, während Choji die Umgebung im Auge behielt und Shikamaru vorsichtig die Pistole aufhob die nur wenige Meter entfernt lag. Sie wirkte äußerlich etwas verrostet, nur wie man eben sah änderte das nichts an ihrer Wirksamkeit. Den Lauf auf den Boden gerichtet entfernte er das Magazin und zog den Schlitten zurück, um die letzte Patrone in der Kammer zu entfernen. Erst dann war diese Waffe harmlos.
 

Hier zeigten sich zwei grundlegende Probleme.

Die Gefahr von Sympathisanten und Attentäter auf Seiten der Rebellen, die sich oftmals unter die eigenen Truppen mischten, ein Problem was Boran mehr als genug kannte, und Schusswaffen.
 

Der Begriff „Fleischwolf von Kawa no Kuni“ tauchte bereits kurz nach Beginn des Bürgerkrieges auf, doch erst in den letzten Monaten sprach man regelmäßig davon, denn genau zu dieser Zeit tauchten immer mehr Schusswaffen aller Art auf, gerade auf Seiten der Rebellen.
 

Zu all den Gütern, welche die Amerikaner einst in diesem Teil der Welt zurück ließen, gehörten leider auch unzählige Schusswaffen. Es war keine Seltenheit einzelne verrottete und verrostete Überreste und Überbleibsel zu finden, problematischer dagegen waren intakte Lager. Gelegentlich fand man in aufgegebenen Basen hier und da einzelne Waffenschränke, oder Waffenkammern, die den Zahn der Zeit überstanden hatten, aber es kam sogar schon vor das man gepanzerte Depots und Bunker fand, in denen genug Ausrüstung und Munition lag, um damit eine Streitmacht auszurüsten. Gerade nach dem ersten Weltkrieg setzte man alles daran dieses Lager zu finden und ihren Inhalt zu zerstören – durchaus mit Erfolg. Man konnte ihre Verbreitung erheblich einschränken, aber nicht völlig unterbinden. Glücklicherweise nahm die Zahl der im Umlauf befindlichen Schusswaffen kontinuierlich ab. Das lag zu einem an den Bemühungen der Ninjas und an dem natürlichen Verschleiß und dem Mangel an Ersatzteilen und Munition. Trotz eines Beschlusses der Kagen und Feudalherren, sowie drakonischen Strafen, gab es immer wieder Händler und Schmuggler, die versuchten Schusswaffen zu vertreiben. Der Gewinn konnte beachtlich sein. Etliche Millionen Ryo für nur ein paar funktionsfähige Gewehre samt Munition waren die Regel und das nahm so mancher in Kauf, obwohl ihnen drakonische Strafen, wie Folter und Tod drohte. Zumal eine klare Nachfrage bestand. Immerhin boten diese Waffen gerade auf offenem Gelände einen nicht zu unterschätzenden Vorteil im Kampf.
 

Shikamaru steckte die Pistole ein und würde sich später darum kümmern, das sie eingeschmolzen wird.

Mit einem Mal vernahm er ein lautes Knattern, das vielen auf erschreckende Art und Weise nur allzu bekannt vor kam.
 

Mit Entsetzen sahen sie ein aufblitzen auf Seiten der Rebellen und mussten feststellen das diese über weitere Schusswaffen verfügten – noch dazu vollautomatische. Shikamaru entdeckte zwei Unterstände aus denen heraus die Rebellen mit je einem M2 Browning-Maschinengewehr das Feuer eröffneten. Asanos Truppen waren da bereits auf 100 Meter herangekommen.

Im Dauerfeuer beharkten die schweren Maschinengewehre die Soldaten und Söldner vor sich und richteten ein gewaltiges Blutbad an. Binnen weniger Sekunden waren weit über 100 Tote, oder Schwerverletzte zu beklagen. Die Kombination aus dicht gedrängten Truppenformationen, fast freiem Gelände mit wenig Deckung, dem anhaltenden Beschuss und Munition mit panzerbrechender Wirkung erwies sich hier als absolut verheerend. Die MG-Schützen mussten nur den Auslöser gedrückt halten und ihre Waffen langsam herum schwenken. Ziele gab es mehr als genug. Einen effektiven Schutz gab es dagegen nicht. Kettenhemden, Plattenpanzer, sonstige Rüstungen, oder Schilde waren im Angesicht dieser Waffen kaum mehr Wert als Papier. Die moderne Munition durchschlug Rüstungen aller Art mitsamt Träger mit einer erschreckenden Leichtigkeit und wiederholte das sogar mit dahinter stehenden Personen problemlos.
 

Etliche Kämpfer, allem voran die Jüngeren und jene die den ersten, wahren Weltkrieg kaum mitbekommen hatten, oder nur noch aus vagen Erinnerungen kannten, versuchten sich mit ihren Schilden dagegen zu schützen, oder sich zurückzuziehen. Sie hatten kaum eine Chance. Bei den anderen, die Älteren und Erfahrenen, sah das ganz anders aus. Sie warfen sich im selben Moment, als die ersten Schüsse fielen, zu Boden, drückten sich in den Dreck und hofften. Sie konnten den Luftzug der Geschosse förmlich spüren, die über sie hinweg zischten und ihre Kameraden hinter ihnen massenhaft abschlachteten und in Stücke rissen.
 

„So tun Sie doch was! Meine Armee wird da unten aufgerieben!“, plärrte der General wie ein kleines Kind.

Shikamaru konnte da nur entnervt ausatmeten. Eben noch brauchten sie ihn nicht mehr und keine Minute später, kaum das etwas anders lief als geplant, kamen sie angekrochen. Zugegeben: Das sie es mit einer solchen Gegenwehr zu tun bekommen, das hatte er nicht erwartet. Da er so letztendlich keine andere Wahl hatte griff er zu seinem Funkgerät.

„Ihr seid an der Reihe. Könnt ihr etwas gegen diese Maschinengewehre unternehmen?“, fragte er.

„Schwebt Dir was besonderes vor?“, lautete die Antwort per Funk.

„Versucht die Schützen zu flankieren, solange sie abgelenkt sind.“

„Schon dabei.“
 

„Versucht sie zu flankieren, solange sie abgelenkt sind.“, wiederholte Kurotsuchi mit flapsiger Stimme, wobei sie darauf achtete das nicht ins Funkgerät zu sprechen.

Die Kunoichi aus Iwagakure hatte so ihre Probleme damit sich von einem aus Konoha etwas sagen zu lassen. Nur blöderweise, das konnte sie nicht leugnen, machte er seinen Job recht gut.

„Ach, es ist zum Haare raufen.“, murmelte sie. Während das Maschinengewehrfeuer anhielt und seinen Blutzoll forderte.

„Hast du eine Idee wie wir vorgehen sollen?“, fragte Akatsuchi, ihr Teamkamerad, der sie begleitete.

„Zuerst müssen wir die Truppen schützen. Auf freiem Feld haben sie keine Chance. Sorgen wir für etwas Deckung.“

Akatsuchi verstand sofort was Kurotsuchi plante. Zusammen formten sie Fingerzeichen, drückten ihre beiden Handflächen auf den Boden und begannen das Erdreich entlang der Frontlinie zu manipulieren. Auf einen Schlag schossen unzählige, rechteckige und hoch verdichtete Erdblöcke aus dem Boden, die als Deckung für die angeschlagene Armee dienten und den Feuerbereich der MGs erheblich einschränkten.

„So ... alle mir nach!“, rief Kurotsuchi und zusammen mit den anderen Ninjas, aus allen großen Dörfern, begannen sie vorzurücken.
 

Unter ihnen befanden sich auch einige Ninjas aus Kirigakure, mit denen der Umgang wegen vorausgegangener Streitigkeiten zwischen ihren Dörfern manchmal etwas schwierig war und noch ein paar Ninjas aus Konoha, drei Uchihas um genau zu sein, die ihr oftmals unheimlich und hochnäsig erschienen, und mit denen man sich trotzdem besser nicht anlegen sollte.
 

Als das Maschinengewehrfeuer kurzerhand verstummte nutzten die Ninjas die Feuerpause und rückten im Eiltempo über die linke Seite vor, bis sie in die Flanke der MG-Stellung gelangten. Der Großteil der Truppen hatte den selben Gedanken und versuchte es erneut in einem Sturm, wobei sie die von den Iwa-Ninjas geschaffene Deckung weitestgehend ignorierten.

„Diese Idioten! Wozu machen wir uns überhaupt die Mühe?!“, fluchte Kurotsuchi
 

Das Problem dabei: Während eines der MGs durch das ununterbrochene Dauerfeuer überhitzt war und nun blockierte, musste das andere nur nachgeladen werden. Ein Vorgang für den die unerfahrenen Mannschaft fast 10 Sekunden und länger brauchte. Doch kaum hatten sie das erledigt stand bereits die nächste Riege an Zielen, in Form von Dutzenden Gegnern zur Verfügung, die zu nahe an die Stellung heran gerückt waren. Kaum war der Auslöser gedrückt ging das Gemetzel von neuem los und die Soldaten und Söldner wurden in Massen niedergeschossen. Der ganze Ansturm drohte allmählich zerschlagen zu werden.
 

Dem war sich auch Kurotsuchi bewusst, die sich noch immer über diese offensichtlich Dummheit ärgerte. Zum Glück feuerte bislang nur eines der Maschinengewehre. Sie konnten sehen wie die Schützen des zweiten MGs auf ihrer Seite verzweifelt damit beschäftigt waren dieses wieder einsatzbereit zu machen. Schnell war klar das die Rebellen nur wussten wie man diese Waffen abfeuert und nach lädt, von der Behebung mechanischer Störungen mal abgesehen. Kurotsuchi wollte natürlich nicht warten bis sie ihre Waffe durch Zufall wider zum laufen brachten und entschied sich dazu der Schlacht eine kleine und entscheidende Wendung zu verpassen.
 

Die Ninjas sprangen vor und bildeten zwei Reihen, wovon die erste auf sie abgeschossene Pfeile abwehrten, während sich die zweite Reihe auf den Einsatz ihrer Jutsus vorbereiteten. Kaum war das getan zeigten sie beiden Seiten zu was echte Shinobis wirklich fähig waren.

Kurotsuchi jagte ihr Chakra in den Boden und lies in einer geraden Linie blitzartig eine ganze Reihe Felsen aus dem Boden schießen, die bis zur MG-Stellung wanderten und diese mit einem Schlag wortwörtlich aushoben.

Ein Ninja aus Kirigarkure spie eine große Menge Wasser aus, die von von seinen beiden Kameraden dazu genutzt wurde um je einen Wasserdrachen zu erschaffen, die sich mit lautem Gebrüll im hohen Bogen auf die Rebellen stürzten und nahezu die gesamte linke Flanke weg spülten. Ergänzt wurde das ganze durch ein Team Ninjas aus Kumogakure, die im Nachhinein mit dem Blitzversteck das Wasser unter Strom setzte und so etliche durchnässte Rebellen außer Gefecht setzten, oder gar töteten.

Dem folgten das dreiköpfige Uchiha-Team, das die vordersten Linien der Rebellen mit einem wahren Regen aus Feuerbällen eindeckte und einäscherte. Etliche Folgeexplosionen zeigten die Detonation von Briefbomben, die man als versteckte Sprengfallen ausgelegt hatte.

Zuguterletzt folgte Akatsuchi, der einen Steingolem vor sich aus dem Boden auferstehen lies. Der erhob einen gewaltigen Felsbrocken über seinem Kopf und schleuderte diesen auf die letzte verbliebene MG-Stellung, die darunter begraben wurde und endlich verstummte.

„So macht man das!“, rief Kurotsuchi, während alle anderen Ninjas jubelten und die Hauptstreitmacht ihren Ansturm erneut aufnehmen konnte – mal wieder.

Einzig und allein die Unmengen an Leichen und Verletzten, durch die man sich zuerst einen Weg bahnen musste, bremsten ihn aus.
 

Einen unschönen Beigeschmack gab es für die Ninjas trotzdem.

Sie mussten erkennen wie viel effektiver und schlagkräftiger sie doch waren, wenn sie zusammen arbeiteten und sich mit ihren individuellen Fähigkeiten ergänzen. Problematisch, wo doch die einzelnen Dörfer in ständiger Konkurrenz zueinander standen und man nur aufgrund dieses Krieges vorübergehend zusammen arbeitete.
 

Das drückte die Begeisterung deutlich.
 

Länge hätte sie ohnehin nicht gehalten, denn ehe man sich versah riss eine Explosion den Kopf des Steingolems in Stücke und lies den Koloss zerfallen, wobei eine dichte Staubwolke die Umgebung einhüllte.

„Was war das? Akatsuchi?“, rief Kurotsuchi.

„Ich weiß nicht. Meinen Golem ... hat es einfach zerlegt!“, erwiderte dieser.

„Ich mag mich irren, aber ... ich war der Meinung ich hätte ZWEI Explosionen gehört ... mit nur dem Bruchteil einer Sekunde Unterschied.“, warf ein Uchiha ein.

Kurotsuchi sah ihn kurz an und schwieg. Sie hatte genau das selbe wahrgenommen, es aber für Einbildung gehalten. Die nächsten Geräusche, die sie vernahmen, waren dagegen eindeutig eigenartiger.

Es klang wie ein Rumpeln, Rasseln und Rumoren.
 

Von ganz alleine begann den Ninjas ein kalter Schauer über den Rücken zu laufen.
 

Etwas irritiert beobachtete Shikamaru die sich ausbreitende Staubwolke. Er musste zugeben das er nicht so ganz verstand was da soeben geschah und das beunruhigte ihn. Die eigenartigen Geräusche, die er sogar bis hier her hören konnten, sogar noch mehr. Sein Blick fiel auf ein größeres, dunkles Objekt, das allmählich hinter den Staubschwaden zum Vorschein kam und sah es sich mit dem Fernglas genauer an. Anfangs war er sich nicht sicher, doch es sah so aus, als würde sich dieses kastenartige Gebilde bewegen.

„Was ist das nur?“, murmelte er, bis sich das Feld langsam aufklarte.
 

Mit einem Mal erstarrte er innerlich.
 

„Oh nein.“, begann Shikamaru und senkte schockiert das Fernglas. „Die haben einen Panzer.“
 

Die Shinobi um Kurotsuchi wollten ihren Augen nicht trauen, als aus der Staubwolke plötzlich ein gepanzertes Kettenfahrzeug zum Vorschein kam – ein alter M48 Patton.

Wahrscheinlich hatte der sich die ganze Zeit über im Wald versteckt, wobei ihnen nicht klar war wie man diese Monstrum übersehen konnte.

Bei dem Anblick waren sie starr vor Schreck.

Kaum einer wollte wahr haben was sich ihnen da in den Weg stellte.

Den unzähligen Soldaten und Söldner ging es keineswegs anders, immerhin standen sie dem Panzer keine hundert Meter entfernt gegenüber.

Für einige quälend lang erscheinende Augenblicke kehrte auf dem Schlachtfeld eine beängstigende Stille ein, die nur von krächzenden Raben, wehklagen der Verletzten und dem tuckernden Motor des Panzers gestört wurde. Dazu kam ein stählernes Quietschen des Geschützes, das sich begann auszurichten. Bei vielen weiteten sich die Augen, nur bevor irgendjemand reagieren konnte feuerte der Panzer sein Hauptgeschütz ab. Es war ein ohrenbetäubendes Donnern, das auf dem gesamten Schlachtfeld sogar noch in etlichen Kilometern Entfernung zu hören war. Ein einziger Feuerstoß aus dem Geschützrohr schickte eine Hochexplosivgranate auf den Weg, die zwischen den Truppen einschlug. Die Explosion riss sie zu Massen in den Tod, oder in Stücke.
 

Schlagartig zerbrach die Moral wieder und die Armee trat erneut panisch die Flucht an, während sie von den zwei Maschinengewehren des Panzers beschossen wurden.

Nur dieses Mal stellten sie sich etwas kompetenter an.
 

Viele verzogen sich hinter die massiven Steinblöcke, die von den Iwa-Ninjas nur kurz zuvor als Deckung erschaffen wurde und wollten dahinter den Beschuss einfach nur überdauern.
 

Was auf den ersten Blick wie eine gute Idee erschien erwies sich als tödlicher Fehler.
 

Der Panzer feuerte die nächste Granate ab und traf die Deckung. Dieser Treffer tötete alle jene, die direkt darum herum und sogar der Steinblock selbst wurde zerstört. Die Explosion zerrieb ihn in abertausende kleine Schrapnellgeschosse und beschleunigte diese auf Überschallgeschwindigkeit, die die Menschen dahinter wortwörtlich zerfetzte. Mit einem Mal wurde allen Beteiligten klar das sie hier, auf völlig freiem Feld, hoffnungslos unterlegen waren. Dabei war es egal wie viele Truppen sie in die Schlacht führten. Dieser Gegner, der deutlich schneller und besser bewaffnet und gepanzert war, hatte man kaum etwas entgegen zu setzen. Die Truppen wurden jetzt wieder von den beiden Maschinengewehren des Panzers zusammen geschossen.
 

Shikamaru sah wie alles dabei war den Bach hinunter zu gehen. Jetzt musste er schnell handeln, um größeres Unheil zu verhindern.

„Bei euch alles in Ordnung?“, fragte er per Funk.

„Keine Toten, oder gar Verletzte. Nur das kann sich ganz jeden Moment ändern. Wir müssen den Panzer so schnell wie möglich ausschalten.“, erwiderte Kurotsuchi, die sich zusammen mit den anderen Ninjas wieder zurückgezogen hatte und außerhalb des Blickfeldes des Panzers blieben.

„In Ordnung ... folgender Plan ...“

„Nichts da. Das erledigen wir schon selbst.“, unterbrach Kurotsuchi und beendete die Verbindung.

„Halten Sie das wirklich für eine gute Idee?“, fragte einer der Uchihas, als der Panzer plötzlich aufhörte zu feuern und langsam los fuhr.

„Ich schränke seine Bewegung ein, aber dazu brauche ich Wasser.“

„Verstanden.“, bestätigten die Kiri-Ninjas, die sofort wussten das sie gemeint waren.

„Sobald der Panzer steht steckt ihr ihn in Brand. Setzt dazu brennbare Flüssigkeiten ein und zielt auf das Heck!“, wies Kurotsuchi an und die Uchihas nickten.

„Jutsu des vertrauten Geistes!“, rief einer von ihnen und beschwörte vor sich eine mannsgröße Kröte.

„Man, Ichizu, wie lange ist es her seit du mich das letzte Mal gerufen hast ...“, begann die Kröte und stoppte, als sie den Panzer erblickte, der soeben wieder lautstark sein Hauptgeschütz abfeuerte und ein weiteres Loch in die Reihen von Asanos Truppen riss. „WAAAH!!! Wo bin ich den hier gelandet?!“

„Halt dein Öl bereit! Ziel auf das Heck des Panzers!“, wies der Uchiha an.

„Ich hoffe ihr wisst was ihr tut!“

Kurostsuchi stürmte sofort vor und sprang in die Luft.

„Lavaversteck! Jutsu des erstarrenden Kalks.“, rief sie und spuckte mehrere lehmartige Klumpen auf den Panzer, die auf dem Boden um ihn herum und in seinen Ketten landeten.

Jetzt kamen die Ninjas aus Kirigakure zum Einsatz und bespritzen die Masse mit Wasser, wodurch diese schlagartig aushärtete. Das gesamte Fahrgestell wurde kurzerhand von der klebrigen Masse umhüllt, die wie Zement steinhart wurde und den Panzer ausbremste.

„Ihr seid dran!“, rief Kurotsuchi den Uchihas zu, die schon bereit standen.
 

Bevor sie dazu kamen wurde der Panzer selbst von mehreren Explosionen erschüttert und die Ninjas gingen überrascht wieder auf Distanz.

Unerwartet griffen die Belagerungswaffen in den Kampf ein und beschossen den Panzer. Etliche übergroße Pfeile, Bolzen und Shuriken, die mit Briefbomben bestückt waren, trafen das Kampffahrzeug und hüllten die Front mit Explosionen ein.

Was so spektakulär aussah bracht rein gar nichts.

An der mehreren Zentimeter dicken Panzerung aus Panzerstahl prallten die Geschosse einfach ab, oder zerbrachen und die Explosionen kratzen nur etwas an der Oberfläche.
 

„Die sollen den Beschuss einstellen, verdammt noch mal! Die machen alles kaputt!“, schrie Kurotsuchi in ihr Funkgerät, die sah wie ihr Zement unter den Explosionen zu bröckeln begann und die Ketten allmählich wieder freilegten.
 

„Sagen Sie denen sie sollen das Feuer einstellen!“, forderte Shikamaru.

„Einstellen? Von wegen! Den machen wir gerade so richtig fertig!“,erwiderte der General zuversichtlich und Shikamaru wollte kaum glauben wie einfältig der Kerl war.

Ehe er etwas unternehmen konnte ertönte ein weiterer Kanonenschuss, nur dieses Mal flog die Granate über das gesamt Schlachtfeld und schlug unweit von Shikamaru bei den Belagerungsmaschinen ein. Drei Geschütze wurden sofort ausgeschaltet. Eines durch den direkten Treffer und die beiden anderen durch die Splitterwirkung. Die Bedienmannschaften der übrigen Maschinen ergriffen sofort die Flucht, genauso wie der General, seine Berater und Shikamaru mitsamt seines Teams, als ungezieltes MG-Feuer auf den Hügel nieder prasselte und die Kugeln an ihnen vorbei zischten.
 

Mit lautem Krachen brach der Zement unter den Ketten des Panzers, der sich aus eigener Kraft befreien konnte und langsam wieder in Bewegung setzte.

„DAS ÖL!!!“, schrie Kurotsuchi, als sie erkannte wie sich der Geschützturm in ihre Richtung zu schwenken begann.

„Los, Gamahara!“, rief der Uchiha und die Kröte spuckte eine große Ladung Öl aus, die den Panzer bedeckte.

Der Uchiha selbst setzte dieses Öl mit einem Flammen-Jutsu sogleich in Brand. Schlagartig stand der ganze Panzer in Flammen, nur es schien nichts zu nützen. Der Geschützturm dreht sich weiter.

Die Shinobis wussten das es jetzt eng wurde.

Kurotsuchi und Akatsuchi drückten sofort beide Hände auf den Boden und erzeugten gleich mehrere Reihen Steinblöcke, die ihnen als Deckung dienen sollten.
 

Nur der erwartete Beschuss blieb aus.
 

Sekundenlang passierte gar nichts bis sie neben dem Lodern der Flammen einen lauten Schmerzensschrei vernahmen und daraufhin vorsichtig hinter ihrer Deckung hervor spähten. Sie sahen wie ein Rebell verzweifelt versuchte aus einer der Einstiegsluken auf dem Geschützturm zu entkommen, während um ihn herum alles in Flammen stand und selbst aus der Luke schon dunkler Qualm quoll.

Das brennende Öl war in das Innere des Panzers gelangt. Zu einem über den Kühlergrill des Motors am Heck, wo es in den Motorraum gelangte und diesen ebenfalls in Brand setzte, sowie über Dichtung an Spalten, die einfach weggeschmlozen wurden.
 

Um dem ganzen ein Ende zu bereiten griff ein Ninja aus Kumogakure erneut mit dem Blitzversteck an und lies einen dunklen, wild zuckenden Blitz auf den Panzer los. Dieser traf die Seitenwanne, schlug einen Bogen hinauf zum Rebell, der als unfreiwilliger Blitzableiter herhalten musste, und gelangte so in das Innere des Panzers.
 

Der Effekt war unvergleichlich.
 

Im Inneren traf der Blitz auf die an den Seiten offen gelagerte Munition, die daraufhin entzündet wurde. Das löste eine absolut vernichtende Kettenreaktion aus. Auf einen Schlag ging das gesamte Munitionslager hoch und die Explosion erschütterte das Schlachtfeld. Der tonnenschwere Geschützturm wurde von der Wanne gerissen und wie Spielzeug durch die Luft geschleudert.
 

Nur langsam kamen alle hinter ihrer Deckung hervor und starrten mit offenen Mündern auf die Überreste des Panzers. Von ihm stand nur noch die aufgerissene Wanne da, während der abgesprengte Turm einige Meter entfernt lag.
 

Sämtliche Soldaten und Söldner begannen wieder vorzurücken und dieses Mal gingen sie langsam und mit äußerster Vorsicht vor. Sie schienen endlich ihre Lektion gelernt zu haben. Widerstand von Seiten der Rebellen gab es kaum noch. Der Angriff der Ninjas hat schon viele panisch zur Flucht getrieben und nach der Explosion des Panzers flohen auch die letzten in die Wälder.

Eine größere Feldschlacht bei der die eine Armee völlig aufgerieben werden sollte, so wie der General es sich gewünscht, blieb aus – sehr zu dessen Missfallen. Shikamaru kümmerte das wenig. Ihr Feind war zerschlagen und floh in jede erdenkliche Himmelsrichtung – Hauptsache weg.

Ohnehin hatte er nicht geglaubt das es wirklich eine große Schlacht geben würde. Wären sie dennoch im Nahkampf aufeinander getroffen hätten sich die Rebellen bereits nach den ersten Verlusten zurückgezogen. Im Angesicht einer erfahrenen und motivierten Streitmacht hätten sie ohnehin nicht lange stand gehalten und die Verluste die man ihnen vorher schon zufügen konnte drückten ihrer ohnehin schon angeschlagenen Moral noch weiter.
 

Shikamaru beließ es im Moment bei den Gedanken. Zusammen mit Ino und Choji überquerten sie das Schlachtfeld und näherten sich dem Wrack des Panzers, um das sich etliche weitere Personen versammelt hatten und es neugierig begutachteten.
 

Motorisierte Fahrzeug, egal ob mit Rad-, oder Kettenantrieb, waren in der Welt nichts Unbekanntes, sie waren aufgrund ihrer Anforderungen und Kosten nur ausgesprochen selten. Erst der letzte Weltkrieg offenbarte ihre Einsatzmöglichkeiten als Waffe. Damals brachten amerikanische Kampfpanzer Tod und Vernichtung über die Schlachtfeld und erwiesen sich als unüberwindliche Hindernisse. Gerade auf freiem Feld waren sie dank ihrer Reichweite unschlagbar, konnten sie doch Gegner bei allen Wetterlagen wirkungsvoll bekämpfen lange bevor diese überhaupt die Möglichkeit hatten nahe genug heranzukommen, oder gar bevor sie ihn überhaupt sehen konnten. Dagegen waren sie im Nahkampf durchaus leicht zu bezwingen, wenn man die Schwachstellen kannte. Als die Amerikaner abzogen hatten sie auch etliche ihrer Fahrzeuge zurückgelassen, für die sie selbst keine Verwendung mehr hatten. Allem voran Jeeps, Lastwagen und leider auch Panzer.

Hauptsächlich Fahrzeuge die durch technische Defekte, Treibstoffmangel, Beschädigungen, oder gar Zerstörung ausgefallen waren. All jenes Material dessen Rücktransport sich einfach nicht lohnte. Dagegen waren voll einsatzbereit Panzer eine echte Seltenheit.

Tatsächlich hatten viele Reiche versucht diese fortschrittlichen Waffensysteme zu kopieren.

Ein Unterfangen was schon bald aufgegeben wurde. Zu komplex und aufwendig waren die Anforderungen an Wartung, Materialbedarf, technische Kenntnisse und Personal.

Es erwies sich auf Dauer als deutlich billiger und sogar effizienter erfahrene Ninjas anzuwerben, als eine Streitmacht mit konventionellen Waffen auszurüsten und zu unterhalten.
 

Wenigstens hatten die Rebellen die Idee die alten, amerikanischen Hoheitszeichen mit denen des Fluss-Reiches zu übermalen.
 

„Was für ein Blutbad.“, vernahm Shikamaru von Kurotsuchi und sie blickten auf die Unmengen an Leichen, die den Hügel hinter ihnen säumten. „Wie viele Tote sind das? 300? 400? 500?“

„Mindestens. Und bestimmt noch mal so viele Verletzte. Wahrscheinlich sogar noch mehr.

„Ich weiß nicht mal alle medizinisch versorgt werden können.“, ergänzte Ino.

„Das ist mir doch egal!“, erwiderte Kurotsuchi plötzlich harsch. „Wie viele Leute hat man gebraucht um diese Waffen zu bedienen? 10?“

„Das kann hinkommen.“, meinte Shikamaru.

„10 ... und für wie viele Tote sind die verantwortlich? Wo haben die überhaupt all diese Waffen her? Die Munition? Und noch dazu diesen Panzer?“

„Ich habe nicht die geringste Ahnung.“

„Den letzten Panzer, den man als wirklich einsatzbereit betrachten kann, sah ich vor ein paar Jahren und den hatte man in einem See versenkt, weil man nicht wusste wie man ihn richtig steuert. Da liegt er noch heute.“

„Wir konnten einen Attentäter festsetzen. Vielleicht bekommen wir etwas aus dem raus.“

„Da bin ich gespannt.“
 

Die Ninjas zogen sich zurück und überließen nun wieder General Asano und seinen Truppen das Feld. Sie würden sich im Hintergrund halten, die Umgebung überwachen, Informationen sammeln und feindliche Ninjas abwehren. Immerhin hatten die sich bislang nicht blicken lassen und das war mehr als beunruhigend.
 

Der Rest des Tages verlief dabei ohne große Zwischenfälle. Ihr Ziel, die Stadt, war weitestgehend verlassen. Asanos Truppen konnten sie ohne großen Aufwand einnehmen. Nur ganz problemlos lief es natürlich nicht ab. Viele Bewohner, die nicht geflohen waren, zumeist nur mit Pfeil und Bogen bewaffnet waren, leisteten erbitterten Widerstand, arbeiteten mit Fallen und griffen aus dem Hinterhalt an. Sie bereiteten einiges an Kopfzerbrechen. Ihr Vorgehen war dabei äußerst raffiniert. Sie zielten besonders auf Truppführer, womit sie erheblich die Koordination der einzelnen Trupps störten. Letztendlich musste man die Ninjas hinzu holen, um die Problem Herr zu werden.

Ein verspäteter Schachzug, wie Shikamaru meinte. General Asano war viel zu selbstsicher und bekam dafür ordentlich eins auf die Mütze – nur es waren seine Untergebenen, die den Preis bezahlten.

Der Widerstand dagegen beeindruckte Shikamaru. Es erinnerte ihn an sogenannte „Heckenschützen“, oder „Partisanen“, zwei alte Begriffe, die kaum noch Verwendung fanden. Aber genau daher kam die Taktik der Rebellen Da die Stadt zum großen Teil verlassen war blieben Massaker und Vergewaltigungen glücklicherweise aus. Einzig und allein Teile der zerschlagenen Rebellenarmee wurden von der Kavallerie verfolgt und gnadenlos niedergemetzelt. Nicht mal Gefangene wurden gemacht. Immerhin hatte Asano einen Ruf zu wahren.

Ansonsten begnügten sich die Soldaten und Söldner damit die Stadt zu plündern.
 

Die Ninjas hielten sich da heraus. Für die Nacht quartierten sie sich in einer verlassenen Herberge am Stadtrand zum ausruhen und übernachten ein. Gegen Abend plünderten sie die Küche und schmissen den Grill an, wo sich dann alle zu einem gemeinsamen Abendessen trafen.
 

Das hatte nichts mit Kameradschaft zu tun – zumindest nicht völlig.

Dadurch, das alle gemeinsam an einem Tisch saßen und aßen, verminderte man die Gefahr, das irgendjemand schnell auf die Idee kam das Essen zu vergiften.

Trotz der momentanen Zusammenarbeit saß das Misstrauen und die Feindschaft zwischen den Dörfern und Ninjas tief. Man hatte sich lediglich darauf geeinigt diese Differenzen vorübergehend auszublenden.

Shikamaru war sich dem voll bewusst.

Dabei hätte das Vergiften der Nahrung durchaus erfolgreich sein können. Immerhin war es Choji, der sich allein schon den größten Teil des Fleisches auf den Grill warf und verdrückte. Ihn kümmerte die bedrückte Stellung kaum, solange es was zu essen gab.
 

Nachdem Shikamaru ein bisschen gegessen hatte verließ er vorzeitig das Mahl und schlenderte nun durch die dunklen Gänge der Herberge, die nur durch das Mondlicht erhellt wurden, das durch die Fenster einfiel. Der Tag war erlebnisreicher gewesen, als erwartet und er musste sich fragen, da der Bürgerkrieg allmählich auf sein Ende zu steuerte, war es wirklich das Ende, oder erst der Anfang vom Ende?

Shikamaru wollte nicht darüber nachdenken. All die möglichen Folgen und Konsequenzen bereiteten ihm nur Sorgen und Kopfschmerzen.

So ging er weiter, während seine Schritte stumpf durch die leeren Gänge hallten.
 

Es gab nur eine Sache die ihn störte.
 

Er hatte das Gefühl verfolgt zu werden.
 

Ohne sich etwas anmerken zu lassen hielt er ein Kunai bereit, das er in seinem Ärmel versteckt hatte.
 

Plötzlich vernahm er einem Luftzug hinter sich.
 

Mit einem Mal wich Shikamaru zur Seite aus, zog seinen versteckten Kunai und wehrte mehrere Shuriken ab, die auf ihn zu flogen. Im gleichen Moment warf er seinem unbekannten Gegner mit der anderen Hand selbst ein paar Shuriken entgegen und sah wie ein dunkler Schatten ihn auswich.

Sofort wandte er das Jutsu des Schattenfesselns an und schaffte es so seinen Gegner festzustezten und ihm seinen Willen aufzuzwingen. Da der Gang eh recht dunkel war hatte er mit seinem Schatten geradezu unbegrenzte Reichweite mit flächendeckender Wirkung. Für ihn war es ein leichtes Spiel.
 

„Beinahe hätten Sie mich erwischt.“, sagte Shikamaru und ging langsam auf seinen Gegner zu, der durch das Jutsu gezwungen war sämtliche Bewegungen nachzuahmen.

„Och, hätte ich das? Oder ... wollte ich das?“, vernahm Shikamaru eine weibliche Stimme, die ihm nur allzu bekannt vor kam.

Als die Frau nahe eines Fensters in den Kegel des einfallenden Mondlichts trat und Shikamaru ihr Gesicht sah musste er entnervt aufatmen.

Er kannte die die blonde Frau mit den Pferdeschwänzen nur allzu gut.

„Was willst du denn hier?“, fragte er.

„Was denn? Bist du etwa nicht glücklich mich zu sehen? Du hast mich doch so ... schön ... gefesselt.“, sprach Temari.

„Tut mir Leid.“, erwiderte Shikamaru und löste das Jutsu auf. „Ich bin einfach nur überrascht dich hier zu sehen. Suna-Ninjas sind aktuell in Teilen des Fluss-Reiches nicht gern gesehen. Wenn die anderen dich entdecken ...“

„Dem bin ich mir bewusst. Komm.“, erwiderte Temari und ging mit Shikamaru in ein nahes Gästezimmer, in dem gerade mal ein Stuhl, ein Tisch und ein Bett standen.

Dessen Tür verschloss sie und ergänzte das noch mit einem Siegel. Von außen erkannte man kurzerhand nicht mehr, das hier überhaupt eine Tür gewesen war.

Zu Shikamarus Verwunderung stieß Temari ihn auf einmal mit dem Rücken voraus auf das Bett hinter ihm und griff zum Reißverschluss ihrer Weste, den sie zu öffnen begann.

„Ähm ... was machst du da?“, fragte er und wurde sichtlich nervöser.

Wortlos griff Temari unter ihre Weste und ehe er sich versah zog sie aus einer Innentasche eine Schriftrolle hervor, die sie dem überraschten Shikamaru in den Schoß warf.

„Was ist das?“

„Nur ein paar Informationen. Ich komme gleich dazu ... Was hast du eigentlich gedacht was ich machen würde?“

„Nun ja ... ich ...“

„Sag besser nichts.“, erwidert Temari mit einem Grinsen und setze sich auf den Stuhl. „Wir haben die Schlacht beobachtet. Sie war beeindruckend. Ausgesprochen spektakulär. Voller Überraschungen, genau wie du. Selbst ich war überrascht, als der Panzer auftauchte und begann das Feld aufzumischen.“

„Das ist nicht hilfreich.“

„Ich verstehe noch immer nicht was sich euer Hokage dabei denkt sich in diesem Krieg zu beteiligen.“

„Er hofft diesen Krieg so schnell wie möglich zu beenden.“, sagte Shikamaru mit gesenkter Stimmer.

„Ist er wirklich so naiv?“

„Er steht unter Zugzwang. Der Daimyo des Feuer-Reiches hat es von ihm gefordert. Insgeheim hofft er das er so unnötiges Leid verhindern kann.“

„Naivität muss in der Familie liegen. Dieser Naruto ist doch genauso.“

„Ich glaube kaum das du gekommen bist um mir das vorzuhalten.“

„Der Kazekage von Sunagakure, mein Bruder, Gaara, ist besorgt. Er befürchtet das sich dieser Krieg ausweiten könnte. Wenn eine Seite unterliegt, und wir wissen schon wer das sein wird, dann besteht die Gefahr das eines der großen Reiche zu dessen Unterstützung in den Krieg einsteigen könnte und das automatisch das andere nachziehen wird. Damit rede ich vom Wind-Reich und dem Feuer-Reich. Und wenn das passiert ist es nur eine Frage der Zeit bis der Daimyo des Wind-Reiches Sunagakures Unterstützung anfordern wird und das bringt uns in eine Zwickmühle. Wer weiß wie weit das noch eskalieren kann.“

„Konoha und Suna sind nun seit fast zwei Jahrzehnten miteinander verbündet ...“

„Und das soll auch so bleiben. Ihr seid unsere wichtigsten und einzigen Verbündeten. Weil Sunagakure im letzten Weltkrieg nicht angegriffen wurde, im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern und Reichen, hat das einiges an Misstrauen erzeugt.“

„Was denkst du darüber ... über diesen ganzen Konflikt?“

„Wir haben inzwischen den Verdacht das jemand diesen Bürgerkrieg für seinen persönlichen Vorteil benutzt. Wahrscheinlich sogar darauf setzt, dass sich dieser Krieg ausweitet.“, erklärte Temari besorgt.

„Daran habe ich auch schon gedacht.“, bestätigte ihr Shikamaru.

„Es geht das Gerücht um, dass eine Gruppierung aus Ninjas dahinter steckt. Sehr wahrscheinlich sind sie sogar für das erneut zunehmende Aufkommen von Schusswaffen verantwortlich, nur beweisen lässt sich das nicht. Informationen darüber sind sehr schwer zu bekommen.

„Das erklärt einiges. Ich hatte mich schon gewundert woher die Rebellen diesen Panzer hatten.“

„Dafür ist diese Gruppierung wiederum nicht verantwortlich. Den besaß das Fluss-Reich schon vor dem Bürgerkrieg.

„Wie das?“

„Recycling.“
 

Schlagartig ging Shikamaru ein Licht auf. Gepanzerte Kampffahrzeuge boten der Ninja-Welt, auch wenn sie nicht mehr einsatzbereit waren, noch einen letzten, bedeutenden Dienst an – den zu ihrem Bau verwendeten Panzerstahl. Man zerlegt die Panzer und verwendet diese Produkte wieder, um daraus gängige Waffen herzustellen, wie Katanas und Kunais. Aus mehreren mehrfach gefaltete, verdichtete und neu verschmolzene Lagen Panzerstahl konnte man die weltweit mit Abstand härtesten und widerstandsfähigsten Waffen schmieden, die man sich vorstellen konnte. Sie waren begehrt, selten und ausgesprochen teuer. Es war nur ein Beispiel von vielen, wie man noch Nutzen aus diesen Waffensystem ziehen konnte, denn selbst dieser „Schrott“ war praktisch Gold wert. Nur es gab nicht viele, die die notwendigen Mittel und die Ausrüstung besaßen diese stählernen Monster zu zerlegen.
 

„Das Fluss-Reich erhielt mindestens zehn Panzer als Wirtschaftshilfe. Bei Ausbruch des Bürgerkrieges waren bereits die Hälfte zerlegt und man lies den Rest vorerst in Ruhe. Als sich die strategische Lage wandelte und Lord Boran erkannte das er verlieren würde versuchte er die Panzer wieder einsatzbereit zu machen.“, erklärte Temari ernst.

„Fünf Panzer ... das ist fast schon eine strategische Größe. Richtig eingesetzt hätten sie unsere Armee damit zerschlagen können.“, meinte Shikamaru.

„Durchaus, nur keiner der Panzer war damals funktionsfähig. Sie verwendeten die vier Panzer als Ersatzteillager, um damit den fünften zum Laufen zu bringen. Wahrscheinlich musste der eine, oder andere baugleich gewesen sein, ansonsten hätten sie das niemals geschafft. Mich hat es eher gewundert, das sie auch Munition dafür hatten.“

„Moment ... du wusstest von dem Panzer?“

„Ich wusste das sie EINEN Panzer besaßen der lief, aber nicht ob, wie und wo sie ihn einsetzen würden. Eigentlich hätte ich erwartet er würde nahe der Küste bleiben – zur Verteidigung der Hauptstadt.“

„Mich wundert es nur wie sie das Ding hier her bekommen konnten, ohne das wir es merkten.“

„Ich vermute mal sie müssen stets nachts gefahren sein und sind wahrscheinlich erst eingetroffen als die Schlacht bereits lief und müssen die Wälder als Deckung verwendet haben. Daher konntet ihr ihn erst bemerken nachdem sie den Wald verließen. Tja, das Problem hat sich jetzt ja von alleine geklärt ... nur das Problem der Schusswaffen bleibt.“

„Wir hatten einen Attentäter festnehmen können, der eine Pistole verwendete.“, begann Shikamaru und holte aus einer Tasche die Beretta hervor, die er Temari zu warf.

Sie fing die Handfeuerwaffe auf und betrachtete sie von allen Seiten.

„So alt wie das Ding ist wundert es mich das kein mechanischer Defekt sie behinderte. Was habt ihr heraus bekommen?“

„Nichts hilfreiches. Es war schon seit längerem bei uns eingeschleust und hatte nur auf den passenden Moment gewartet Asano zu erwischen. Viele Informationen die man aus ihm herausholte waren da schon lange nicht mehr aktuell. Wir wissen nur das es immer wieder wechselnde Schmuggler gab die versuchte haben einzelne und kleinere Schusswaffen anzubieten, darunter diese Pistole.“

„Meine Informationen sind da schon etwas aktueller. Es heißt einige Ninjas sind dafür verantwortlich. Angeblich soll eine Gruppe vor mehreren Monaten angefangen haben Schusswaffen im größerem Umfang an beide Seiten zu zu liefern, oder es zumindest versucht haben.“

„Versucht?“

„Aus sicherer Quelle weiß ich das der ersten, dem sie diese Waffen verkaufen wollten, Lord Waran war, nur dieser Deal entpuppte sich als Falle. Waran konnte es nicht riskieren dem geheimen Abkommen der Kage und Feudalherren zu verletzten. Hätte er die Schusswaffen gekauft, dann hätte er die Unterstützung jedes Ninja-Dorfes verloren, die er doch so dringend braucht. Dabei sollen mehrere Ninjas gefangen genommen und an Ort und Stelle geköpft worden sein. Zuguterletzt hat man deren Köpfe zur Abschreckung aufgespießt.“, erklärte Temari.

„Damit habe ich kein Mitleid. Nur ich hätte sie vorher verhört.“

„Da sind wir einer Meinung. Nur damit endet die Geschichte nicht. Die Kameraden der Getöteten sahen das anders. Sie kamen wieder. In der darauf folgenden Nacht wurde eine nahes Feldlager nahezu vollständig abgeschlachtet. Die wenigen Überlebenden sprachen davon das sich ihre Gegner wie Geister bewegt haben sollen. Ein paar Wochen lang war Ruhe, bis vor ein paar Monaten. Seither tauchen immer mehr Schusswaffen ausschließlich auf Seiten der Rebellen auf. Seither muss sich auch Waran verstecken. Immer wieder wurde er das Ziel von Attentaten. Er hat daran schon etliche Doppelgänger verloren.“

„Das hört sich so an, als ob jemand noch eine Rechnung zu begleichen hat.“

„So sieht es aus. Nur es ist eine Möglichkeit von vielen und um sie zu untermauern fehlen mir wie gesagt handfeste Beweise. Das ganze ist mehr als gefährlich. Wir wissen nicht wie weit die Verwicklungen wirklich reichen, geschweige wer da alles mit drin steckt.“

„Lord Boran?“

„Dem ist die Sache so weit ich weiß unheimlich, doch in Anbetracht seiner Lage hat er kaum eine Wahl und duldet es stillschweigend.“

„Was ist mit Tanigakure? Stecken die mit drin? Könnten sie mit dieser Gruppierung zusammen arbeiten?“

„Die Tani-Ninjas sind nach der Zerstörung ihres Dorfes mehr damit beschäftigt sich neu zu formieren. Mich würde es aber nicht wundern, wenn insgeheim eine Handvoll von ihnen beteiligt ist, nur um Waran zu schaden. Wir wissen nur das es Außenstehende sind, sehr wahrscheinlich sogar abtrünnige Ninjas, die uns immer wieder entwischt sind ... bis jetzt.“

„Ihr habt etwas heraus gefunden.“, erkannte Shikamaru und beugte sich neugierig nach vorne.

„Wir jagen diese Gruppierung bereits seit sie aufgetaucht sind und immer wieder sind sie uns entkommen, weil sie einfach schneller sind. Doch wir kommen ihnen näher. Und ich glaube beim nächsten Mal kriegen wir sie endgültig. Es steht eine große Waffenlieferung an. Die Gerüchte sprechen von geradezu tonnenweise Schusswaffen und Munition, die in der nächsten Woche geliefert werden soll.“

„Da scheint jemand ein ganzes Depot gefunden zu haben. Wie zuverlässig sind deine Informationen?“, fragte Shikamaru.

„Wir haben etliche Leute von Lord Waran geschnappt und verhört und hatten sogar eigene Informanten. Wir haben Zeit und Ort der Übergabe. Lediglich bei der tatsächlichen Menge der zu liefernden Waffen gibt es Unklarheit, sowie über die Anzahl der Beteiligten und ihre Herkunft.“

„Wie kommt es das man überhaupt davon Bescheid weiß?“

„Du kennst mich. So schnell wird man mich nicht los. Außerdem ... da es um so viele Waffen geht ist etwas mehr Vorbereitung von Nöten, sodass Informationen sehr leicht durchsickern können, egal um wie viel Geheimhaltung man sich bemüht. In der Schriftrolle hier steht alles wichtige drin. Ich hoffe Konoha wird sich dieser Sache annehmen.“, bat Temari.

„Wenn ihr doch diese Informationen habt, warum kümmert ihr euch nicht darum?“, fragte Shikamaru irritiert.

„Wir müssen uns zurück ziehen. Wir sind mehrfach mit anderen Ninjas zusammen gestoßen und konnten oftmals nur knapp entkommen, manchmal war es viel zu knapp. Gaara hat uns deshalb zurück beordert ... Das hier ist ein Vertrauensbeweis. Wir hoffen das ihr diese Informationen richtig verwenden werdet.“, erklärte Temari mit gesenkter Stimme.

Shikamaru öffnete die Schriftrolle und sah sich die Informationen genau an.

„Ich werde diese Informationen sofort nach Konohagakure weiterleiten. Ich habe da ein paar Uchihas. Da könnten das sofort erledigen.“

„Warum wartest du damit nicht noch eine Stunde?“, fragte Temari plötzlich mit einer verführerischen Stimme und Shikamaru vernahm ein eigenartig plumpsendes Geräusch, dem ein sanftes Rascheln folgte.

„Was meinst du ... oh.“, fragte er und stockte, als er sah wie Temari ihre Weste hat fallen lassen, gefolgt von ihrem kurzem Kleid darunter.

Shikamaru stockte der Atem und machte große Augen als er sie nur noch in ihrer Netzunterwäsche vor sich erblickte.

Er war wie erstarrt, als Temari langsam auf ihn zu kam.

„Ähm ... hältst du das ... für eine gute ... Idee ... hier ...“,stotterte Shikamaru, als Temari vor ihm stand und ihn zurück aufs Bett stieß. „Was ist ... wenn uns einer ... hört?“

„Das Siegel versteckt den Raum und lässt keinen einzigen Ton nach draußen.“, sprach sie während sie über ihm auf das Bett krabbelte.

„Dein Team ...?“

„Wie gesagt: Die erwarten mich erst in einer Stunde.“, sprach sie und begann Shikamaru den Hals zu küssen.

„Hast du jemals daran gedacht Gaara was zu erzählen?“

„Früher, oder später mache ich das und nun halt den Mund und nimm mich. Ich weiß Du willst es doch auch.“,

Dieser stöhnte leicht entnervt auf, als sich Temari plötzlich auf seine Hüfte setzte und begann sein Hemd auszuziehen.
 

Doch er wusste das sie Recht hatte, also richtete Shikamaru seinen Oberkörper auf und half ihr dabei.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-02-01T20:52:40+00:00 01.02.2014 21:52
Hammer Kapi
Shika und Temai machen also sich eine Heiße Stunde.^^
Naja muss auch mal sein^^
Freue m ich schon aufs nächste.^^


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