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Stört es dich, wenn ich bei bei dir bin?

von

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Kapitel 1 - Sleeptalking

Seit einem Monat saß Eren nun schon in diesem alten, gammligen Schloss fest.
 

Naja, nachdem Levi Heichou es alle 3 Tage gründlich putzen ließ, war es zwar nicht mehr gammlig, aber alt war es immer noch.
 

Alt und kalt.
 

Und das bekam Eren besonders in seinem Zimmer im Keller zu spüren, wenn er so wie heute Nacht unter seiner Bettdecke vergraben da lag und zitterte.
 

Trotz der Kälte konnte der braunhaarige Junge sofort einschlafen. Die langwährende Gartenarbeit hatte ihn sogar mehr erschöpft als jegliche Missionen indem Eren viele Titanen zerlegen musste.
 

Mit jungen 15 Jahren hatte er schon Rückenprobleme wegen dem Unkraut jäten. Wegen dem tagelangen, weit mehr als tagelangen Unkraut jäten.
 

Warum musste es auch im Garten mehr Unkraut als die Titanen außerhalb den verdammten Mauern geben?
 

Schon hatte der Junge keine Sorgen mehr, als er seine Augen für die heutige Nacht schloss und langsam ins Traumland verfiel.
 

Er träumte schon wieder. Diesen einen Traum.
 

Der Traum war grundlegend immer derselbe.
 

Zuerst träumte Eren immer, dass er vor dem weiten Land aus Wasser, dem Meer, stand.
 

Er ließ seinen Blick schweifen, weit hinten am Horizont verschmolz das Wasser mit dem Himmel.
 

Die untergehende Sonne glänzte feuerrot auf der Oberfläche und der Junge musste schützend die Hand vor die Augen halten, um nicht geblendet zu werden.
 

Eren wusste es, hierfür kämpfte er.
 

Er, als Hoffnung der Menschheit, würde sich solange gegen die Titanen wehren, bis er endlich ohne irgendwelche Sorgen hinaus auf das endlos scheinende Meer blicken würde.
 

Und er wollte es auch anderen ermöglichen, diese Schönheit zu sehen.
 

Die Anderen.
 

Das war es, was immer anders war an seinem Traum.
 

Zuerst waren es nur Armin und Mikasa gewesen, später kamen auch die anderen der 104. Trainingseinheit hinzu.
 

Vor gar nicht so langer Zeit sah er sehr oft Marco neben ihm stehen...
 

"Oi...", Eren hörte eine ihm bekannte Stimme, "Dafür kämpfst du? Für eine riesige Pfütze voller Wasser?"
 

Eren wand den Kopf, überrascht, die Person neben ihm zu sehen.
 

"Levi Heichou..."
 

"Nicht schlecht, Jäger..."
 

Levi schaute Eren nicht an.
 

"Was machen Sie hier, Heichou? Normalerweise sind Armin und Mikasa bei mir, doch ich kann sie nirgends sehen..."
 

"Wieso fragst du? Passt dir meine Anwesenheit etwa nicht, du kleiner Scheißer?"
 

Eren wand den Blick ab, jedoch konnte er den schwarzhaarigen neben sich noch deutlich aus dem Augenwinkel sehen.
 

Hatte Eren wirklich etwas dagegen, dass er da war?
 

Im letzten Monat hatte er den Korporal oft gesehen, sei es auf Patrouillen gewesen, oder wenn der kleinere Mann vorbei kam, um sich die Ergebnisse des Saubermachens oder der Gartenarbeit anzusehen und ihm zu drohen, es nochmal und dieses mal ordentlich zu machen.
 

Am Anfang hatte Eren immer eine gewisse Aufregung und Unbehagen gespürt, doch jetzt, wo er sich an seine Anwesenheit und die mörderischen Blicke gewöhnt hatte, war Levi nicht die schlechteste Person, mit der man in einem Raum sein musste.
 

"Was ist? Hast du deine Zunge verschluckt oder abgebissen? Selbst wenn, würde sie doch nachwachsen, oder? Widerlich...", Levis Stimme riss den braunhaarigen aus den Gedanken.
 

"Nein..."
 

"Also, stört dich meine Anwesenheit?", wie immer war die Stimme des Korporals scharf und dunkel.
 

"W-Warum fragen Sie?", Eren wusste nicht, wie er antworten sollte. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit. Der fünfzehnjährige wusste nicht warum, aber etwas an der Frage ließ ihn unruhig werden.
 

"Nicht, damit du der Frage aus dem weg gehst, Jäger!"
 

„...Jäger...“
 

Eren druckte das Kissen auf seinen Kopf.
 

„... Jäger!“
 

Er versuchte wieder einzuschlafen. Doch eine Stimme schien das Gegenteil zu wollen.
 

„Eren!“
 

Nun wurde Eren hellwach, als er seinen Namen 'Eren' und nicht 'Jäger' hörte. Aus Levi Heichous Mund.
 

„Na also, du kleiner Scheißer! Steh auf! Es gibt viel zu tun!“
 

Eren gähnte laut auf und richtete sich langsam auf.
 

„Nicht wieder Gartenarbeit... Ich will nicht.“, murmelte er. Zu laut.
 

Levi gab ein stechenden tiefen bösen Blick von sich: „Wenn du willst kannst du auch statt Unkraut jäten in meinen persönlichen Trainingsraum mitkommen. Jetzt wo ich nachdenke ist die Puppe Nr. 19234 seit dem letzten Training nicht mehr zu gebrauchen.“
 

Eren musste schlucken.
 

„Ich... geh' dann.. Unkraut.. jäten.“
 

Eren band schnell seine Schürze um sich und sauste aus dem Keller.
 

Trotz der Müdigkeit musste er jetzt sofort Unkraut jäten! Sonst würde Levi Heichou das Jägerunkraut 'jäten'.
 

„YAH! JAEGER!“, kam die Stimme seines Heichous aus dem Keller.
 

Eren musste wieder schlucken. Was denn jetzt?
 

Er lief wieder schnell in den Keller. Vor Schreck, als die Trainingspuppe Levis zu enden, war er schon die unzähligen Treppen hoch gestiegen.
 

„Mach erst dein Bett zurecht und klopf den ganzen Staub weg!“
 

Nun machte sich Levi aus dem Staub. Doch bevor er die Tür zuknallte, warf er Eren einen drohenden Blick zu.
 

Eins war ihm klar: Ein Wunder, wenn er den heutigen Tag überleben würde. Denn eins konnte er nicht übersehen. Levi war sauer. Stink sauer. Aus welchem Grund auch immer. Um ehrlich zu sein wollte Eren das nicht einmal wissen.
 

Eren tat, wie ihm befohlen wurde und achtete darauf, dass auch wirklich nicht die allerkleinste Falte auf der Bettdecke zu sehen war.
 

Wer weiß, ob Levi Heichou nochmal zurückkommen würde, um seine Arbeit zu kontrollieren.
 

Alles, nur nicht als Trainingspuppe enden, dachte sich Eren, beendete das Bettenmachen und rannte geradezu hinaus in den Garten, um seine Aufgabe zu erfüllen.
 

Nichtmal gefrühstückt hatte er...
 

Unterdessen in einem leeren Gang im dritten Stockwerk
 

»Es stört mich nicht, wenn Sie bei mir sind, Heichou. Ich bin sogar dankbar! Sie haben mir im Gerichtssaal geholfen und dafür gesorgt, dass ich der Aufklärungslegion beitreten kann. Auch wenn ich selbst kaum glauben kann, dass ich es tue, vertraue ich Ihnen. Also macht es mir nichts aus, dass wir das Meer und alles außerhalb der Mauern zusammen sehen können!«
 

Wütend krachte Levis Faust gegen die steinerne Wand.
 

"Dieser kleine Scheißer... Ich hab echt noch keinen erlebt, der es fertig bringt im Schlaf eine so lange, verschissene Rede zu halten! Tsch...", mit tödlichem Blick und unterdrückter Stimme ließ der Korporal noch ein paar Flüche von sich.
 

"Vielleicht sollte ich Hanji fragen, ob sie das Gehirn des Kindes seziert. Immerhin scheint irgendwas nicht zu stimmen..."
 

Levi ließ ein erneutes aufgebrachtes "Tsch..." von sich und setzte dann seinen Weg fort, nicht ohne am nächsten Fenster anzuhalten und in den Innenhof zu schauen, wo ein gewisser braunhaariger fünfzehnjähriger saß und Unkraut jätete.
 

"Fünfzehn Minuten, seit ich aus dem Zimmer raus bin, niemals genug Zeit, um sich was essbares zu holen...", wenn es denn möglich war, dann wurden seine Augen noch dunkler, "Hat diese kleine Nervensäge etwa vor zu verhungern? ... Pha, was kümmert mich das eigentlich?"
 

'Und warum, bei Mauer Maria, führe ich Selbstgespräche?!', fügte er noch in Gedanken hinzu und setzte dann seinen Weg fort, fest entschlossen, sich nicht weiter darum zu kümmern.
 

-
 

Eine Stunde später ging er dann in die Küche, mit dem Vorwand sich selbst etwas zu holen und gab Petra "nur so nebenbei" den Tipp, dass Eren noch nichts gegessen hatte.
 

Richtig...
 

Was kümmerte es ihn?
 


 

// Genau! Was kümmerte es ihn? ㅋㅋㅋㅋ

Das war's auch. Mal sehen wann wir weiter schreiben...

Wir haben nämlich so viele Fanfictions, an denen wir schreiben. Da hat vieles einen Anfang, aber kein Ende oder keine bestimmte Grundlage.

Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.

Bis zum nächsten Mal! - 안녕!
 

- ☆ Green Sapphire ★ || ★ 그린세파이아 ☆

Kapitel 2 - Experiments

„Eren!“
 

„Ah! Petra-san!“, Eren lächelte der älteren Frau entgegen.
 

Von allen Mitgliedern der Aufklärungslegion, die er bis jetzt kennen gelernt hatte, war sie die einzige, die von Anfang an freundlich war.
 

„Ich hab dich heute früh gar nicht im Essenssaal gesehen, also dachte ich mir, ich bringe dir jetzt eine Kleinigkeit vorbei, damit du bis zum Mittagessen nicht verhungerst.“
 

Sie war auch diejenige, die sich um ihn kümmerte, wenn Levi Heichou ihn durch die Gegend hetzte.
 

„Danke, Petra-san!“, hastig sprang Eren auf und nahm das Brot entgegen.
 

Petra lächelte nur als Antwort und schaute den jungen Soldaten zu, wie er sein Brot hinterschlang.
 

Nachdenklich strich sie sich Haare hinter die Ohren. Sie kannte Levi schon lange genug, um zu wissen, dass er nicht nur so beiläufig gesagt hatte, dass Eren noch nichts gegessen hatte.
 

Der Korporal war zwar ein nach außen hin kalter Mensch, doch kannte man ihn wenigstens ein bisschen, so merkte man es, wenn er versuchte, etwas zu verbergen.
 

In diesem Fall war es die Sorge um Eren.
 

„Er und der Junge sind wirklich zusammen gewachsen...“
 

„Hast du etwas gesagt?“, fragte Eren überrascht, sich ein paar Krümel aus dem Gesicht wischend.
 

„Ah! Nein, nein, nichts!“, Petra lächelte und winkte es ab, sie hatte wirklich nur sich selbst etwas zu gemurmelt.
 

„Eigentlich... Hanji sagte mir heute früh, ich sollte dich noch einmal an das Experiment, dass sie später machen will, erinnern. Wenn sie bereit ist, kommt sie dich holen.“
 

„Danke für’s Bescheid sagen, Petra-san!“
 

Die beiden lächelten sich kurz an und dann drehte sich Petra zum Gehen.
 

„Und danke noch mal für das Brot!“, rief Eren der orangenhaarigen noch hinterher.
 

„Keine Ursache.“, kam als Antwort.
 

„Ach so, Eren? Ich glaube, du musst gar nicht wieder mit Arbeiten anfangen!“
 

„Huh?“, verwundert sah der Angesprochene auf und blickte in die Richtung, in die Petra mit einem Kopfnicken deutete.
 

„Wenn man von Teufel spricht.“, rutschte es dem Titan-Shifter heraus und schon schallte ein aufgebrachtes „ERRRREEEEEEEN!!!!!!!“ über den Hof.
 

In Sekundenschnelle hatte Hanji ihn erreicht.
 

„Ich hab alles vorbereitet, Eren!“, aufgeregt griff die Forscherin nach seiner Hand: „Bist du auch bereit? Komm, komm!“
 

Hanji drängelte ihn wie ein kleines Kind, das auf Weihnachtsgeschenke wartete.
 

„Ich bin soweit fertig, ich muss nur Levi Heichou Bescheid geben, dass wir jetzt anfangen...“
 

„Ach Quatsch, den hab ich bereits informiert!“, Hanji seufzte und fasste sich an die Stirn: „So wie ich ihn kenne steht er auch schon in voller Montur und auf einen deiner Ausraster eingestellt bereit, sodass er dich jederzeit töten kann...“
 

Hanji gab einen verzweifelten und besorgten Gesichtsausdruck von sich.
 

Es war nicht so, dass sie sich um Eren sorgte, sondern um die Experimente, die sie nicht mit ihm durchführen könnte, wenn er von Levi Heichou sofort getötet werden würde, sobald er nur ein kurzen Moment außer Kontrolle geraten sollte. Es war aber auch auf keinen Fall so, dass sie völlig herzlos war und Eren nur als ein wertloses Versuchskaninchen sah. Im Gegenteil, sie liebte Eren. Zumindest den 15 Meter Eren.
 

Eren schluckte. Levi Heichou bei den Experimenten dabei zu haben war immer eine unangenehme Erfahrung. Besonders wenn der kleinere Mann ihn mit kaltem Blick musterte. Es war fast so, als bräuchte Eren nicht einmal einen Ausraster, um dem Korporal einen Grund zu geben, ihn zu töten.
 

„Jetzt guck nicht so besorgt, komm jetzt lieber schnell mit und lass uns beginnen!“, auch wenn Hanji versuchte ihn aufzumuntern, endete es doch darin, dass sie ihn in Richtung der Hoftür drängelte und schob.
 

Nachdem die ältere Einheitsführerin verstanden hatte, dass Eren laufen konnte, ohne dass man ihn schob, kamen sie schneller als sie gedacht hätten in dem separaten Kellergewölbe des Schlosses an, welches für Experimente mit dem Titanen-Shifter genutzt wurde.
 

Wie erwartet stand der Korporal bereits vollkommen ausgerüstet mit Schwertern und 3D-Gear vor der Tür zum Verließ.
 

Jedoch schenkte er den beiden Neuankömmlingen keine Beachtung, sondern blieb einfach an die Wand angelehnt stehen.
 

Sein ganzes Erscheinungsbild erinnerte Eren zu sehr an den Tag in der Zelle unter dem Gericht. Viel zu sehr.
 

Jedoch tat er es mit einem Rümpfen der Nase ab und folgte Hanji in den Raum, den er in den letzten Wochen zu oft von innen gesehen hatte.
 

Versteht das nicht falsch, Hanji ist zwar ein bisschen verrückt, aber das ist sie nur, weil sie es so will.
 

Sie ist schlau genug, um zu verstehen, dass Eren zwar ein Titan, aber zum größten Teil immer noch ein Mensch ist und führt deshalb auch keine übermäßig grausamen Experimente durch.
 

Meist waren es nur kleine Dinge, wie Erens Gewicht und Körpertemperatur zu beobachten und zu sehen ob der Titan sein Nervensystem beeinflusst.
 

Eren setzte sich auf den Holztisch, so wie er es immer tat.
 

Hanji hatte wieder dieses kindliche Glitzern in ihren Augen.
 

„Nun, Eren, rate mal was wir heute machen!“
 

„Was?“
 

„Das sollst du ja selber raten!“, schmollte Hanji woraufhin sie wieder ein zufriedenes Grinsen von sich gab: „Levi. Könntest du bitte die grüne Schachtel aus dem Regal holen?“
 

Sie setzte fort ohne überhaupt Pausen dazwischen zu machen und lief ununterbrochen um den Tisch, auf dem Eren saß, und betastete ihn mit scharfen Blicken: „Obwohl. Nein, Eren, mach du das doch gleich! Sie ist in der obersten Reihe. Levi kann sie von unten bestimmt nicht einmal sehen.“
 

(Levi wandte sein Blick völlig genervt vom Gespräch ab.)
 

Eren stand nun vor dem Regal. Es war alt, modrig und die oberste Reihe war leer. Zumindest nicht mit Büchern gefüllt. Nur eine staubige grüne Schachtel befand sich darauf.
 

Er musste sich strecken um die Schachtel zu erreichen, da hätte Levi hingegen wirklich nur die Luft einfangen können.
 

Der Staub verschluckte förmlich den Glanz und die Farbe der Schachtel, denn erst als Eren sie mit seiner Hand strich, glänzte diese wie ein Smaragd.
 

„Seit wann steht dieses Regal hier? Ich erinnere mich nicht es je-“
 

Hanji riss die Schachtel aus Erens Hand und kicherte selbstzufrieden, wie ein frisch verliebtes Mädchen, mit rötlichen Wangen.
 

„Wisch dir diesen widerwärtigen Ausdruck aus dem Gesicht Hanji. Wäre ich der kleiner Scheißer, hätte ich mich schon lange in einen Titanen verwandelt und dich auf einen Hieb zermalmt.“
 

Es war ja klar gewesen, dass Levi Hanjis Kommentare nicht so stehen lassen konnte, ohne zurück zu feuern.
 

Eren war aufgefallen, dass er nur auf Hanji so reagierte. Wenn er es richtig mitbekommen hatte, so kannten sich der Korporal und die Einheitsführerin schon seit ihren Beginnen in der Aufklärungslegion.
 

Und das war lange, lange her.
 

„Huhu! Erde an Eren Jaeger!“, Hanji fuchtelte mit ihren Händen vor seinem Gesicht herum: „Wirst du nun raten, was hier drin ist, oder bist du wirklich ratlos?“
 

Hanji schüttelte vorsichtig die Schachtel, so dass etwas darin ein leises Klappern von sich gab und schmollte Eren an.
 

„Eine Pille?“, riet Eren planlos.
 

„EXAKT!“, jubelte Hanji laut, so dass er von der plötzlichen Lautstärke erschrak.
 

Im Keller war es immer leise. Kein einziger Laut drang von draußen ein.
 

„Und die Pille muss der kleiner Scheißer jetzt einnehmen?“, fragte Levi mit leiser Stimme. Er hüstelte mehrmals um sie wieder auf den gleichen Laut zu bringen, doch er versagte.
 

„Wow! Wie lange ist es denn schon her, dass DU eine Erkältung hattest? 4 Jahre? 5 Jahre?“, grinste Hanji und fuhr sich mit den Fingern über das Kinn, als würde ihr dort ein Weisheitsbart wachsen.
 

„Vielleicht sollte ich mal mit dir, anstatt Eren, Experimente durchführen.“, kicherte Hanji.
 

„Verschwende nicht unnötig Zeit und-“, Levis Stimme stockte. Er versuchte wieder mehrmals zu hüsteln, bekam aber nur ein leises Piepsen von sich.
 

„Ach, wie süß! Wenn du heiser bist, bist du ja noch süßer als Sawney. Ach, wie ich sie vermisst habe!“, heulte Hanji.
 

„Sie?“, fragte Eren verwundert. Titanen haben doch keine Geschlechter.
 

„Stimmt ja, du konntest die wunderschönen weiblichen Züge von Sawney nicht sehen. Sawneeey!!“, heulte sie noch mehr.
 

„Ehm. Könnten wir vielleicht-?“
 

Hanji wischte ihre Tränen weg und zeigte eine seltene ernste Miene. Zumindest guckte sie nicht ernst, wenn sie dabei war, Experimente mit Eren zu durchführen. Da wäre es Eren sogar lieber, wenn sie wie immer grinsen würde.
 

„Ja, stimmt!“, grinste Hanji wieder und wandte sich zu Levi.
 

Eren gab ein erleichtertes Seufzen von sich. Inzwischen kam ihm Hanji normal und menschlich vor, was eigentlich nicht der Fall ist.
 

„Um deine Erkältung kümmere ich mich später!“, kicherte Hanji heimtückisch und umklammerte plötzlich Erens Hände und schaute ihm direkt in die Augen.
 

Levi hatte sich inzwischen auf den Boden gesetzt und sah den beiden zu. Nein, natürlich saß er nicht auf dem dreckigen Kellerboden sondern auf Hanjis Umhang, den er davor gründlich untersucht hatte, dass da ja auch kein klitze kleines bisschen Dreck dran ist.
 

„Woow!“, gab Hanji staunend von sich. Ihr Gesicht war immernoch sehr nah an Erens, ab und an konnte er sogar ihren Atem spüren.
 

„Du hast ja echt schöne Augen, Eren!“
 

„Ehm, danke…“
 

Es machte Eren verlegen, menschliche Komplimente zu hören. Und dass seine Augen schön waren, bekam er zum ersten Mal gesagt. Ansonsten hörte er dies nur von seiner Mutter.
 

Meine Mutter…, dachte Eren. Es kam selten vor, dass er an seine Mutter denken musste. Zumindest an die Momente mit ihr, an dem der grässliche Riese nicht dabei war, sie zu fressen.
 

Als Eren merkte, dass durch das Kompliment, Levi aufmerksam in seine Augen schaute, tief in seine Augen, brach er den Blickkontakt sofort ab. Aus irgendeinem Grund konnte Eren nie in Levi Heichous Augen schauen. Sobald sich Levis Blicke mit seinen trafen, bekam der brünette immer ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
 

„Na dann! Legen wir mal los! Du musst einfach nur diese Pille einnehmen und deine Arbeit wie jeden Tag fortsetzen!“
 

„Das… war’s?“
 

„Nein, natürlich nicht!“, lachte Hanji: „Ich werde dich beobachten, ob sich da etwas tut!“
 

Eren guckte Hanji unsicher an woraufhin sie ihn packte und auf einen Streich seine Haare durcheinanderwühlte.
 

Sie öffnete die grüne Schachtel, die sie auf den Tisch gestellt hatte, und fischte eine kleine Pille raus.
 

„Du musst sie auf trockenen Hals schlucken, das ist eine besondere Pille. Wenn sie sich auflöst, bevor sie in deinen Magen gelangt, hat es andere Wirkungen von denen ich keine Ahnung habe was sie sein könnten.“
 

Eren nickte.
 

Der junge Soldat streckte die Hand aus und Hanji legte ihm vorsichtig die Pille auf die Handfläche, als könnte die zierliche Kugel jeden Moment zerbrechen.
 

Etwas unstimmig blickte Eren das kleine Objekt an.
 

Nun...
 

So klein war es gar nicht, dafür dass er es ohne Wasser herunter schlucken musste.
 

Er wandte den Blick nach oben, die Forscherin grinste ihn an. Das Licht der Lampen spiegelte sich in Hanjis Brillengläsern wieder und sie machte eine ihn auffordernde und antreibende Handbewegung.
 

Dann mal los..., dachte sich Eren und schluckte stark runter.
 

Er konnte gerade zu spüren, wie die Pille seine Speiseröhre hinab fiel und auch, als sie schon lange im Magen angekommen sein müsste, blieb noch dieses unangenehme brennen.
 

Minutenlang war es still.
 

„Ich merke nichts!“, Eren durchbrach endlich die Stille.
 

„Ich hab auch nicht erwartet, dass die Wirkung sofort eintritt!“, Hanji nickte zufrieden, „Levi, was steht für Eren heute noch an?“
 

„Den Garten fertig säubern und...“, der Korporal hustete unterdrückt auf und räusperte sich: „... und dann noch die Fenster im oberen Geschoss reinigen.“
 

Levi Heichous Stimme klang inzwischen extrem belegt und piepste und brach ab und an.
 

„Ich glaube du konntest trotz der piepsigen Stimme verstehen, was du machen sollst, Eren, also ab mit dir. Ich werd dann später anfangen dich zu beobachten.“
 

„Jawohl!“, der junge Soldat salutierte kurz und verschwand dann durch die Tür.
 

Gerade als der Korporal sich bewegte, hielt Hanji ihm am Ärmel zurück.
 

„Warte mal noch kurz mein kleiner, ich gebe dir was gegen deine Erkältung! Mit der Stimme verlierst du noch mehr Autorität, als so oder so schon durch deine Größe.“
 

Die Einheitsführerin drehte sich um und begann erneut in einem der Schränke zu wühlen.
 

„Tch! Ich nehme deine Medizin garantiert nicht, schon gar nicht, wenn sie hier unten in diesem schmutzigen Experiment-Keller lag.“
 

„Beweg dich doch wenigstens ein Mal dazu, einzusehen, dass es dir scheiße geht!“
 

„Mir geht es gut.“, darauf hin verfiel der Korporal einem so heftigen Hustanfall, dass man meinen könnte, er erstickt gleich.
 

„Ja, du hast die Medizin wirklich nicht nötig.“, Hanji stellte eine kleine, grüne Büchse auf den Experimentiertisch: „Jetzt nimm schon die Tabletten ein, dann kannst du auf deine komische Mission-“
 

„Einheitsführerin Hanji!“, ein kurzgewachsener Mann (der trotzdem noch größer als Levi war) kam herein gestürmt. Er führte einen kurzen Salut aus: „Sie sind da!“
 

„Eh..?“, kurz war es still im Raum.
 

„Da? DA?!“, Hanjis Atmung verkürzte sich und ihre Augen begannen zu leuchten.
 

„Na toll...“, kam es aus einer anderen Ecke des Raumes.
 

„Äh... Ja! Die Titanen sind angek-“, weiter kam der Soldat gar nicht, denn Hanji war bereits mit lautem Gebrüll hinaus gestürmt.
 

„Dann hat sich das mit den Tabletten wohl geklärt.“, bemerkte Levi, der noch immer in seiner Ecke des Raumes stand.
 

„Äh... Korporal?“
 

„Was machst du noch hier? Eigentlich ist dieser Raum für jemand anderen als mich, Hanji und den kleinen Titanen-scheißer verboten!“
 

„Natürlich!“, erneut salutierte der Soldat: „Verzeiht!“
 


 

Unterdessen im Garten
 


 

„Ähhhhh...“, Eren gab ein paar jammernde Geräusche von sich. Zu Anfang hatte er noch nichts gespürt, doch inzwischen zeigten sich bei ihm einige äußerst seltsame Symptome.
 

Seit er wieder im Garten war, war seine Nase verstopft und seine Augen tränten, als hätte er eine Art Allergieanfall.
 

Dann war da auch noch dieses gelegentliche Stechen in der Seite.
 

Eren zog den Schnodder in seiner Nase hoch: „Vielleicht sollte ich doch Hanji holen.“
 

Erneut schniefte er.
 

„Wenn es in zehn Minuten nicht besser wird, gehe ich zu ihr...“, sagte er zu sich selbst, bevor der brünette sich wieder schniefend und mit wässernden Augen Arbeit zuwandte.
 


 

Auf der anderen Seite des Geländes
 


 

„Ohhhhhhhhhhhh! Schaut euch an! Seid ihr nicht wunderhübsch?! Mir gefallen deine langen braunen Haare sehr! Und du, deine Augen leuchten heller als die Sterne! Hey, HEY! Lasst und doch Freunde sein, ja?“, Hanji tänzelte aufgeregt auf dem staubigen Platz hin und her.
 

„Aber...“, sie blieb stehen und legte die Finger an ihr Kinn, „Wie kann ich euch nennen?“
 

Eine Weile lief die rotbraunhaarige Frau hin und her.
 

„Ah! Ich hab’s! Wusstet ihr, dass es in der Stadt, ganz im inneren unserer Mauern, ein Ort, den ihr nie erreichen werdet, vor vielen Jahren mal einen grausamen Mörder gab? Ähnlich wie die Titanen, war er bekannt dafür, die Menschen auf furchterregendsde Weise auseinnander zu nehmen. Zu seinen liebsten Opfern zählten vor allem kleine Mädchen und schöne junge Frauen. Na? Seid ihr neugierig geworden? Soll ich euch die ganze Geschichte erzählen?“, fragte Hanji die Titanen. Ohne wirklich eine Antwort zu erhalten fuhr sie fort: „Gut! Dann hört mir aufmerksam zu...“
 

Unter den Soldaten kamen Seufzer auf.
 

„Und jetzt legt sie wieder los...“, murmelte einer.
 

Ein anderer Soldat der Stadtwache gesellte sich hinzu: „Sag mal, das letzte Mal war ich in noch in Trost stationiert, was kam denn da so an Namen raus?“
 

„Beim letzten Mal, war ich auch nicht hier!“
 

„Ich aber!“, ein weiterer, kräftig gebauter Mann trat zu den vorherigen hinzu: „Die letzten beiden hießen Sawney und Bean.“
 

„Was sind das denn für Namen?“
 

„Nach dem Häuptling von irgend so einem Kannibalenstamm. Frag mich bitte nicht! Wenigstens ist die Geschichte heute nicht so wiederlich, wie die vom letzten Mal.“
 

Inzwischen war Hanji mit ihrer Erzählung fertig: „Versteht ihr nun, dass es euch nichts bringt, wenn ihr die Menschen ermordet? Am Ende wird nähmlich alles auf euch zurück kommen und ihr werdet genau so sterben wie dieser Mann. Deshalb benenne ich euch nach ihm und seiner Komplizin!“
 

Hanji zeigte auf den Riesen mit den glänzenden Augen: „Du bist Jack!“
 

Dann wanderte ihr Finger in Richtung des anderen mit den langen braunen Haaren: „Du bist Perry! Freut mich euch beide kennen zu lernen.“
 

„Na ganz toll...“, ertönte es unter den Soldaten.
 


 

Wieder zurück im Garten
 


 

„Diese scheiß Vierauge. Kaum sind die neuen Titanen da, vergisst sie den Scheißer schon wieder.“, Levi stand im Schatten an eine der Wände angelehnt.
 

Von dort aus war er für Eren verborgen, konnte ihn aber trotzdem beobachten und eingreifen, falls die Medizin von Hanji etwas Seltsames in ihm auslösen sollte.
 

„Heichou.“, eine Frau mit orangen Haaren und klaren Hazel Augen sprach den Korporal von hinten an.
 

Trotz der ernsten Miene der Frau hatte sie eine hübsche Ausstrahlung.
 

„Petra…“, sprach der Korporal mit leiser Stimme. Wenn das so weiter gehen würde, dann hätte er gegen Mittag gar keine Stimme mehr.
 

„Wir machen uns bald auf dem Weg.“
 

Levi nickte.
 

„Kommen sie einfach zu den Stallungen, die Pferde sind bereits fertig.“
 

„Das rot-braune oder das graue?“, erneut brach Levis Stimme ab.
 

An Petras Gesicht konnte man erkennen, dass sie die Stimmaussetzer des Korporals zwar bemerkt hatte, sich aber doch nicht zu fragen wagte.
 

„Die rot-braune Stute, Fire.“
 

Erneut hustete Levi Heichou, bevor er krächtzte: „Das andere, graue. Small.“
 

„Ah, heute wieder auf Small?“, Petra lächelte sanft. Auch wenn sie wusste, dass Heichou nicht gerne zugab, dass er klein war und sonst immer auf große Dinge setzte, wie zum Beispiel Stiefel mit höheren Absätzen, hatte er eine seltsame Bindung zu dem grauen Pferd.
 

Eigentlich sollte Small sogar nicht mit zu den Pferden, die für die Aufklärungslegion gezüchtet wurden, geliefert werden, da er, wie sein Name bereits sagt, kleiner als der erwünschte Durchschnitt war.
 

Doch aus irgendeinem Grund hatte Levi es von Anfang an auf das Pferd abgesehen und auch Small war ihm während der ganzen Inspektion der neuen Pferde über die Weide gefolgt.
 

„Nun, wie gesagt.“, unterbrach Petra sich selbst in ihrem Gedankengang, „Ich werde Small aufsatteln und ihn bereit stellen. Soll ich Fire derweile auf die Weide lassen? Als Entschädigung, dass sie nun doch nicht mitkommen durfte, obwohl wir ihr Hoffnung gemacht hatten?“
 

Die orangehaarige lächelte aufrichtig und wandte sich zum Gehen, nachdem der Korporal ihr mit einem gekrächtsten „Mach das...“ zugestimmt hatte.
 

Kurz später war sie auch schon verschwunden.
 

Zu seiner Erkältung, ja, Levi gab zu, dass er sich eine eingefangen hatte, kamen inzwischen noch starke Kopfschmerzen und ihm war leicht schwindlig.
 

Er mochte Hanjis Kräuter- und Chemiegemische zwar nicht, aber vielleicht hätte er doch-
 

„Leeeevvvvvviiiiiii! Ich hab dir noch schnell die Pillen geholt, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es dir inzwischen besser geheheeet~“, trällerte ihm Hanji entgegen.
 

‚Oder auch nicht.‘, dachte Levi sich.
 

„M-mir geht es g-g-gut. Ich b-brauch die... nich-ch-t-“, und damit war auch das vorher Befürchtete eingetreten und seine Stimme hatte ihn endgültig verlassen.
 

Seltsamer Weise sagte Hanji nichts...
 

Nein.
 

Sie lachte nur hysterisch: „PFFFFAHAHAHA! Bei Mauer Maria, du klingst herrlich!“
 

„Hör auf zu lachen!“, wollte Levi sagen, doch er bekam nur ein recht unmännliches Quietschen heraus, was Hanji dazu brachte, sich gegen die Wand zu stützen und nur noch lauter zu lachen.
 

Genervt wandte Heichou den Blick ab. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass dieser Jaeger-Bengel zu ihm herüber schaute, sich jedoch schnell wieder umdrehte, als dieser die Bewegung des kleineren Mannes bemerkt hatte.
 

Erneut rüpfte Levi kurz genervt die Nase und packte Hanji dann am Arm. Etwas verwirrt und übberascht blickte diese auf, verstand aber die auffordernde Handbewegungen, die der Korporal machte.
 

„Ach, also willst du doch?“, sie hatte sich nun bereits so lange über ihn lustig gemacht, da konnte sie ihn auch noch weiter necken und ein bisschen in seinen Wunden herum bohren.
 

Wie erwartet fing sie sich einen düsteten und nahezu tötlichen Blick ein, doch sie kannte ihn lange genug, um sich davon nicht stören zu lassen.
 

„Warte kurz! Ich hab die Büchse bereits vom Tisch im Keller geholt.“, die Einheitsführerin kramte eine Weile in ihrer Tasche herum und zog dann eine grüne Schachtel und eine Flasche Wasser heraus.
 

Ohne großen Protest nahm der Korporal die Tabletten ein und spülte sie mit Wasser hinunter.
 

Dann zeigte er noch mit dem Daumen auf Eren deutend über seine Schulter und sah Hanji harsch an.
 

„Ja, ja! Ich werd ihn von jetzt an beobachten.“
 

Levi nickte und ging dann zurück in das Gebäude, um die letzten Vorbereitungen für seine heutige Mission zu schaffen.
 


 

Kaum eine Stunde später
 


 

Sollten die Tabletten nicht eigentlich helfen?
 

Levis Stimme war zwar wieder da, doch nun ging es ihm noch schlechter.
 

Ihm war geradezu übel, sein Kopf schien zu explodieren und teilweise war ihm sogar schwindlig und schwarz vor Augen.
 

„Verdammt.“, der Korporal wischte sich einen Speichelfaden vom Kinn, alles drehte sich um ihn, „Was hat dieses scheiß Vierauge mir da gegeben?!“
 

„Levi!“
 

War es nur in Levis Augen, oder hatte Hanji wirklich ein geradezu übermenschliches Timing?
 

„Levi, schnell!“, hörte er erneut ihre Stimme rufen und kurze Zeit später flog auch schon die Tür auf.
 

„Jaeger ist zusammen gebrochen! Eigentlich sollten die Tabletten nicht diese Wirkung haben und- Oha, siehst du scheiße aus! Ernsthaft, alles ok?“

„Sehe ich so aus?“, presste der Korporal zwischen seinen Lippen hervor: „Was hast du mir vorhins gegeben und... was war das mit Jaeger?!“„...“
 

„Hanji!“, Levi Heichous Stimme war trotz dem Schmerz und seiner derzeitigen körperlichen Schwäche immernoch scharf und drohend.
 

„HANJI!“, die Einheitsführerin schluckte. Wann hatte sie es das letzte Mal erlebt, dass Levi seine Fassung verlor.
 

„Oh ouh...“
 

„Oh ouh...?“
 

Sie hätten ja nicht ahnen können...
 


 


 


 


 

ㅋㅋㅋㅋ

Kapitel 3 - Circumstances

Tjah. Da ich irgendwie die kursive Schrift hier nicht hinkriege, gibt es besondere Zeichen:

„()“ – Bemerkungen der Autoren

„»“ – Flashback Anfang

„«“ – Flashback Ende

„**“ - Gedanken

-

Und falls mal Sätze auftauchen sollten, die in der Präsensform sind, wisst ihr, dass es die Gedanken sind, bei denen ich vergessen habe, die Stern'popel' schnell ranzu'beppen'. *lach*

Naja... viel Spaß! Eigentlich ist das Kapitel schon älter, doch ich vergaß es hier hochzuladen.
 

Kapitel 3 - Circumstances

Am nächsten Morgen wachte Eren früher auf, als üblich.

Sonst musste ihn immer sein Korporal wecken, aber heute schien der Sonne so stark herab, dass die Strahlen sogar den Keller hell erleuchteten, sodass Eren selbst im Schlaf geblendet wurde.

Schon wieder dieser Traum, dachte sich der Brünette.

Schon seit gestern schien der Korporal ihn sogar in seinen Träumen zu belästigen…

„Stört es dich?“, Levis Stimme vom Traum hallte noch in Erens Gedanken.

„Stört es dich, wenn ich bei dir bin, du verschissenes Balg?“

*Nein… er belästigt mich nicht… oder?*

Ich sollte die Gelegenheit nutzen, da ich ausnahmsweise Mal früher aufgestanden bin, und etwas essen, riss der Grünäugige sich selbst aus den Gedanken.

*Ist eh nur ein Traum…*

Eren machte gemächlich sein Bett, bevor er die alten, staubigen Treppen hochstieg und seine Hand vor das schützend Gesicht hielt, um nicht von der Sonne, die schon hoch am Himmel stand, geblendet zu werden.

„Was für ein toller Tag.“, sagte der Junge zu sich, während er sich stöhnend ausstreckte. Er hatte schon seit langem die Sonne nicht so hoch stehen sehen. Wenn die Sonne strahlte, fühlte er sich fröhlich und munter.

Kurz bevor Eren im Essenssaal angekommen war, konnte er bekannte Stimmen hören, die sich ernst unterhielten.

„Du auch nicht?“, fragte eine besorgte weibliche Stimme.

„Ja… Seit gestern Abend habe ich ihn nicht gesehen.“, antwortete eine männliche.

*Petra-san und Auruo…*

Als er den Essenssaal betrat richteten sich sofort zwei Augenpaare auf ihn.

„Ah, Eren! Guten Mo-“, setzte Petra zum Gruß an. Jedoch fiel ihr Auruo sofort ins Wort: „Hää? Was machst du erst jetzt hier im Essenssaal?! Als ich in deinem Alter war, und auch heute noch, bin ich IMMER mit der aufgehenden Sonne wach. Du bist Soldat und kein kleines Baby, also reiß dich zusammen. Es ist äußerst wichtig für jemanden, der die ‚große Hoffnung der Menschheit‘ sein soll, immer und überall wachsam zu sein! Angefangen wird dafür immer mit dem frühen Aufstehen! Nimm dir ein Beispiel an mir und-“, und schon zum zweiten Mal wurde jemandem heute Morgen das Wort abgehackt, oder besser abgebissen, denn Auruo biss sich so heftig auf die Zunge, dass Blut auf sein weißes Oberteil tropfte.

„Mensch, Auruo!“

Das ganze hatte er diesmal jedoch Petra zu verdanken, die ihm den Ellenbogen in die Seite gerammt hatte, mit dem Ziel, seinen endlos scheinenden Vortrag zu stoppen.

Fast wie ein altes Ehepaar, dachte sich Eren, als er die beiden Soldaten beim Rumzanken beobachtete.

„Ähm...“, setzte der Braunhaarige an, „Ich möchte mir etwas zu Essen holen, Petra-san.“

Die Angesprochene drückte Auruo weg und richtete sich an Eren: „Natürlich. Aber sag, hat sich dein Zustand verbessert?“

Zustand? Ach da war ja was, dachte sich der Brünette und lächelte nur, „J-Ja.“

Auch wenn die Tabletten am gestrigen Tag nur negative Wirkungen hervorgerufen hatten, verschwanden diese gleich nach einer kurzfristigen Bettruhe.

Nach einem erleichterten Seufzen wand sich die Soldatin zum Gehen und verschwand in der Küche, um dem Jüngeren etwas Essbares zu besorgen.

„Ach so, Eren.“, rief sie aus der Küche herüber. Ihre Stimme schallte leicht wider, „Hast du heute Morgen Heichou gesehen?“

„Levi Heichou?“

„Welschn Heischo denn jonscht?“, mischte sich Auruo ein, der immer noch versuchte die Blutung seiner Zunge zu stoppen und sich ein feuchtes Tuch an die verwundete Stelle hielt.

„Hmm. Er hat mich heute früh nicht geweckt, also hab ich ihn auch noch nicht gesehen.“

Petra kehrte aus der Küche zurück und stellte einen Teller mit einem Käsebrötchen vor Eren auf den Tisch.

„Nun, wir haben ihn seit gestern Abend nicht mehr gesehen, da dachten wir, er wäre bei dir… wegen der Bewachung… Du weißt schon, das Experiment...“

Gedankenversunken knabberte Eren an seinem Brot herum und bekam nichts mehr von Petras Rede mit.

Was sollte er machen? Zwar war das seine Chance sich seit Wochen mal wieder ein bisschen Freizeit zu gönnen, aber andererseits...

Niemals. Niemals würde er sich den Ärger einholen wollen, den er bekommen würde, wenn der Korporal ihm während des Schwänzens seiner Arbeit erwischen würde.

„HEY!“, nun riss Petras plötzlich laute Stimme Eren aus den Gedanken.

„Hai?“, Eren stand reflexartig auf.

Der Fünfzehnjährige merkte, dass er nicht gemeint war, als Petra ihre Hand auf seine Schulter legte und verlegen lächelte, „Tut mir Leid, Eren. Du darfst dich wieder hinsetzen.“

Die Helläugige wandte sich dem Soldaten zu, der sich noch immer ein Tuch an die Zunge hielt, „Moooo. Auruo!“

Was für Probleme Petra schon wieder mit ihrem Kameraden hatte, wusste Eren nicht, denn er hatte schon lange sein Brot gegessen und war durch den schmalen Gang zum Flur verschwunden.

Der Junge überlegte sich, ob er seine Arbeit im Garten fortsetzen sollte, doch dort gab es nichts mehr zu jäten, da er die letzten Wochen nur damit beschäftigt war. Also entschied er sich, das Zimmer seines Höhergestellten zu besuchen um nach neuen Aufträgen zu fragen.

„Diese Treppen…“, sagte Eren gähnend zu sich. Er hatte sich nie an die über 50 Stufen gewöhnt. Wie auch? Er betrat diese Zone nie. Sie war tabu. Für alle. Denn die Treppen im engen Gang führten allein in den Zimmern der gefürchtetsten Soldaten der Aufklärungslegion. Korporal Levi und Einheitsführerin Hanji. Es hieß sogar, dass man Hanjis Versuchskaninchen qualvoll schreien hören konnte, sobald man sich in der Nähe ihres Experimenten Zimmers befand. Doch Eren bezweifelte dies, denn er kannte Hanji schon gut genug, um sagen zu können, dass sie stets konzentriert und stumm ihre Experimente durchführte… und Lebewesen hatte Eren sie nie für die Versuche benutzen sehen.

Nun war er angekommen. Die dunkle Aura des Korporals war sogar bei 5 Meter Abstand vor der Tür zu spüren.

„Er ist hier.“, flüsterte der Grünäugige selbstsicher zu sich.

Beim ersten Mal klopfte er nur leicht an. Beim zweiten Mal zögerte er, da sich ein mulmiges Gefühl in ihm breit machte und seine geballte Hand berührte schließlich doch die Tür.

Der Junge erwartete ein düsteres „Herein“, als er zum dritten Mal fester klopfen wollte und zuckte zusammen, als statt dessen ein lustvolles „Ereeen ~“ aus der Reichweite kam.

„A-ah. Hanji-san…“, lächelte Eren schief. Nanu? Hanji sah heute nicht so begeistert aus, auch wenn sie sich gerade munter wie sonst angehört hatte. Eren bemerkte sogar leichte Falten an ihrer Stirn, die darauf hinwiesen, dass Hanji aus irgendeinem Grund verzweifelt sein müsste. Als sie ihren gesenkten Kopf hob, sah sie zwar wie immer aus, doch man übersah die leichten Augenringe unter ihren geschwollenen Augen nicht.

„YAHOOOO!“, auf einmal sprang sie energisch auf den Jungen zu.

Sie schien verstecken zu wollen, dass sie etwas beunruhigte, dennoch bemerkte der dumme Brünette überhaupt nichts, denn wie wir alle wissen, kann der Scheißer nichts außer rumzubrüllen. (Würde Levi zwar sagen, aber lassen wir’s)

„Eh. Hanji-san...“, murmelte der Braunhaarige etwas perplex vor sich hin.

„Was machst du denn hier oben, Eren? Naja. Ich wollte dich so oder so noch sprechen. Komm mit!“, damit drehte die Forscherin sich auch schon um und steuerte die Treppe an, die Eren gerade eben erst hoch gekommen war.

„Eh? Hanji-san. Warten Sie! Ich wollte noch Levi Heichou... Hanji-san!“

Eren stolperte ihr hinterher, doch er konnte sie erst zwei Treppen tiefer wieder einholen. Hanji legte ein straffes Tempo an den Tag, als hätte sie es irgendwie sehr eilig. Auch die nie endenden Vorträge über die neusten Ergebnisse ihrer Forschung blieben heute aus. Dabei hatte sie doch erst neue Riesen ‚kennengelernt‘. Das war mehr als komisch. Das war gruselig. Sehr gruselig.

Die beiden bogen ab und liefen den Gang hinunter, der wie immer menschenleer war. Diesen Weg kannte Eren nur zu gut, er sollte sie in einen abgelegenen Teil des Schlosses führen, der Teil in dem der Experimentierkeller lag.

Wegen Hanjis ernstem und gleichzeitig auch überarbeitetem Ausdruck traute sich der Brünette kaum zu fragen: „Ähm, Hanji-san... Wohin gehen wir denn?“

„Experimentierkeller.“, eine sehr knappe Antwort für die sonst so quirlige Forscherin.

„Und warum?“, erlaubte sich Eren eine weitere Frage.

„Ich will was untersuchen.“

„Etwas untersuchen...?“

„Ja.“, bis jetzt hatte Eren nur die aufgeregte Hanji erlebt, die sich auf jedes ihrer Experimente freute und endlos lang quasselte. Das mulmige Gefühl in seiner Magengegend war also durchaus berechtigt.

„W-was für Untersuchungen wären das denn…“

„Ich will etwas wegen den Tabletten gestern herausfinden.“

„Ach so.“

Wahrscheinlich wollte sie es jetzt noch nachholen. Eren wusste eigentlich kaum noch, was am gestrigen Tag passiert war. Bis jetzt hatte er den Kopf wegen dem verschwundenen Korporal zu voll gehabt, als dass er sich darauf hätte konzentrieren können. Darum kam er gerade nicht an die Erinnerung heran, ob Hanji ihn nun gestern doch untersucht hatte oder nicht. Auch jedes Mal, wenn er nach diesen Abschnitt seines Gehirns durchkramte, bildete sich ein stechender Schmerz in seinen Schläfen und hinter der Stirn, also gab Eren die Suche nach Informationen über den gestrigen Abend auf. Er wusste nur noch, dass er seine Gartenarbeit gemacht hatte. Danach war alles nebelig. Nebelig und schmerzvoll.

Schließlich liefen die beiden die schmale Treppe, die zum Verlies führte, hinab.

Da fiel es Eren auf.

Levi Heichou.

Der Korporal wartete sonst immer an die Wand angelehnt vor der Kellertür, bereit die Experimente zu bewachen, doch heute war er nicht da.

„Ah, Hanji-san! Levi Heichou ist noch nicht da, wir müssen noch war-“

„Levi kommt heute nicht.“, viel ihm die Braunhaarige ins Wort.

„Eh? Aber ohne ihn können wir doch nicht...“

„Wir werden heute experimentieren… ohne ihn!“

„Aber wird Levi Heichou nicht sauer werden?“

„Er kann heute nicht kommen. Das wird schon nicht schief gehen. Wir ziehen das so durch, ohne dass er da ist. Häng dich nicht so an ihn. Du bist nicht sein Schoßhündchen, niemand schlitzt dir den Nacken auf, nur weil du mal nicht springst, obwohl dein Heichou ‚Spring!‘ gesagt hat.“, Hanjis Stimme klang mit viel Nachdruck und sie wirkte recht genervt. Ein Zustand, den Eren noch nie bei ihr erlebt hatte. Also biss er sich sanft auf die Unterlippe, um andere Fragen vom Herausrutschen zu bewahren.

Unten angekommen entfernte Hanji das große Vorhängeschloss an der Tür und öffnete diesen mit einem knarrenden Geräusch, um kurz danach behändig durch den Türspalt zu huschen.

„H-Hanji-san!“, Eren folgte Hanji weniger geschickt in den Raum und stieß sich dabei noch den Fuß an die Türkante, wobei sine Zehen selbst durch den festen Stiefel ein verdächtiges Knacken von sich gaben. Naja, es ist ja nicht so, als würde bei Eren nicht alles wieder zusammen wachsen.

Nachdem der Brünette die Tür zugezogen und von innen so, wie üblich, abgeschlossen hatte, drehte er sich zu Hanji um und sah diese bereits geschäftig durch den Raum wuseln.

Die wichtigste Forscherin der Aufklärungslegion war bereits daran allerlei Dinge zusammen zu suchen, wie ein Stethoskop, kleine Holzstäbchen um die Zunge hinunter zu drücken und in den Rachen zu blicken, ein Otoskop und viele andere Dinge, die Eren früher oft bei seinem Vater herum liegen sah. Geräte, die ein normaler Hausarzt besitzen musste.

Was hat Hanji-san nur vor, dachte sich Eren.

„Setz dich!“, die Braunhaarige öffnete eine andere Schulblade und kramte ein weiteres Gerät heraus, „Und zieh dich aus!“

„Ehhh?“, rutschte es Eren heraus. Hanjis Forderung war etwas... etwas... skurril. Eigentlich hatte Eren gehofft, sich nie wieder vor irgendeiner Frau ausziehen zu müssen. So wie damals, als Hanji ihre erste Untersuchung durchführte. Bei Jungen war es ja eine andere Geschichte, da es während des Militärtrainings auch nur Gemeinschaftsduschen gab. Aber bei den Mädchen, noch schlimmer bei einer Frau, war es doch etwas anderes. Besonders, weil er Jeans und Reiners blaue, blutende und verbeulte Gesichter gesehen hatte, die Mikasa und Annie ihnen verpasst hatten, als die beiden sich in die Mädchenduschen schleichen wollten. Seitdem achtete er immer auf einen gesunden Abstand von Frauen und wusste, dass man normalerweise nicht splitternackt vor dem anderen Geschlecht rumhüpfen sollte.

„Muss ich? Ich meine... nur das Oberteil, oder?“, stotterte Eren heraus. In seiner pubertierenden Phase ist einem sowas nun mal viel zu peinlich, auch wenn man weiß, dass es notwendig ist.

„Nein, alles.“

„Alles?!“

„Deine Unterhose kannst du fürs erste anlassen, aber ansonsten... Zieh alles aus!“

Wiederwillig machte Eren sich an die Arbeit sich seiner Jacke und dem Shirt zu entledigen. Gut, dass er heute Morgen zu faul war, das 3D-Manöver-Gestell anzulegen.

Kaum hatte er sich der beiden Sachen entledigt, hoffte er darauf, dass Hanji es ihm erlassen würde alles auszuziehen. Doch sie schlug seine Hoffnung in kleine Stücke, als sie sich neben den Tisch stellte und ihn mit den Worten „Los, mach schon! Stiefel und Hose auch noch und setz dich hin!“ zur Eile aufforderte.

Hastig entledigte der Titan-Shifter auch noch diesen zwei Kleidungsstücken und schmiss alles achtlos auf einen Haufen auf dem Boden. Dann rannte er zum Tisch und schwang sich hoch, wobei dieser ein protestierendes Geräusch von sich gab.

Hanji hatte es furchtbar eilig, Eren konnte sich nur ausmalen, was denn vorgefallen sein müsste, damit es die Forscherin so antrieb und ernst scheinen ließ.

Kaum saß der junge Soldat, spürte er auch schon das Stethoskop auf seiner Brust.

„Einatmen.“, kam das Kommando von Hanji.

Eren versuchte das unangenehme Gefühl der Freizügigkeit zur Seite zu schieben und sich auf die Untersuchung zu konzentrieren, also tat er, was die Forscherin ihm sagte, auch wenn die Kälte ihn heftig zittern ließ.

„Ausatmen.“

Wieder befolgte er ihren Befehl.

Dieselbe Tour zog er auch noch beim Überprüfen der Ohren, des Rachens, der Augen, um die Pupillenfunktion zu überprüfen und als Hanji das kleine Hämmerchen gegen sein Knie schlug, um die Reaktion der Nerven zu überprüfen.

Als sie ihn dann bat aufzustehen und seine Größe und letztendlich auch Brust-, Bauch- und Hüftumfang maß, wurde Erens Neugier doch zu groß und er zwängte die Frage heraus: „Hanji-san. Was untersuchen Sie hier?“

„Huh?“, plötzlich guckte Hanji ihm direkt ins Gesicht, als sei sie aus einer Art Trance erwacht.

„Na, Sie machen heute einige andere Untersuchungen als sonst, also hab ich mich eigentlich nur gewundert...“, Eren kratzte sich am Hinterkopf und versuchte stark nicht an das störende Maßband, das sich um seine Hüften spannte, zu denken.

„Ah.“, Hanji zurrte das Band noch ein Stück fester, „Sorry, Eren. Ich hab‘ dir wohl noch gar nicht Bescheid gesagt.“

Sie lächelte. Es schien fast, als wollte sie plötzlich eine Maske aufsetzen, um den jungen Soldaten nicht mit ihrem ungewöhnlich ernsten Ausdruck zu verunsichern, falls es dafür nicht zu spät gewesen war.

„Ich bin gestern Abend nicht mehr dazu gekommen dich zu untersuchen, nachdem du in Ohnmacht gefallen bist. Es tut mir Leid. Mit solchen Nebenwirkungen hatte ich wirklich nicht gerechnet...“

Hanji blickte auf das Maßband, wickelte es dann noch kurz um einen von Erens Oberschenkel und schrieb dann alle Werte, die sie beim Umfangmessen heraus bekommen hatte, auf ihren Notizzettel.

Dann sauste sie wieder durch den Raum und zog eine der vielen Akten, die sie inzwischen mit Informationen und Schlussfolgerungen über Eren gefüllt hatte, heraus.

Nach einigem herumblättern und einem Vergleich mit den eben gemachten Notizen atmete Hanji erleichtert auf.

„Alles so wie es sein sollte. Zumindest körperlich!“

„Was sollte denn anders sein? Ist etwas vorgefallen?“

„Nein, nein. Ich war nur etwas überrascht, dass du gestern ohnmächtig warst. Das ist alles.“, noch ehe Eren antworten konnte, sprach Hanji weiter, „Nun sag mal, wie hattest du dich denn gefühlt, nachdem du die Tablette eingenommen hattest?“

Eren überlegte kurz: „Ehm… zuerst war es wie eine Erkältung, doch dann war da dieses Stechen im Kopf, in der Seite und in der Brust.“

„Und weiter?“

„Naja, an viel kann ich mich nicht mehr erinnern, da ich ja in diesem Anime nur die Rolle eines rumbrüllenden Scheißers habe. Tut mir Leid, Hanji-san.“, Eren lächelte entschuldigend und die Forscherin legte die Hand an ihr Kinn und schien zu überlegen. (Das deutet keines Falls darauf hin, dass wir Eren hassen.)

„Hmm. Etwas mehr wäre schön gewesen, aber da du nichts hast... Das bedeutet“, Hanji kniff die Augen zusammen und starrte in ihre Forschungsunterlagen, ohne sie wirklich zu lesen, „Dann bedeutet das... Das Wasser! Na klar!“

„Wasser?“

„Ach, halb so wichtig! Ich hatte gerade nur eine Idee.“, damit schnappte sich Hanji einen Stuhl und kritzelte in der Akte herum.

Nachdem die Einheitsführerin vorher so ruhig war, viel es jetzt besonders auf, dass sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht schrieb und einige Formeln skizzierte.

Nach einigen Skizzierungen schaute Hanji in die Leere und saß steif da. Eren fuchtelte mit seinen Händen vor Hanjis Gesicht, doch diese schien so tief in Gedanken versunken zu sein, dass sie nicht einmal mit den Wimpern zuckte.
 

» Die Tabletten hätten eigentlich nicht solch schlimme Wirkungen haben sollen.

Vielleicht hatte Hanji mit dem Versuch, die Wirkungen der Tablette an ihm zu testen, übertrieben. Doch sie war sich sicher gewesen, dass sie ihm etwas verhelfen würde, seine Verwandlung zum Titanen zu kontrollieren. Doch jetzt war der junge Soldat geradewegs im Garten in Ohnmacht gefallen und hatte hohes Fieber.

Nachdem Hanji Petra befohlen hatte, Eren in das Krankenzimmer zu tragen, rannte sie in Levis Zimmer. Bei den Pferden war er nicht gewesen, außerdem hatte Kommandant Erwin ihn auch nicht gesehen, weswegen logischer Weise nur sein persönliches Zimmer in Frage kam.

„Levi!“, die Einheitsführerin rannte die Treppen hinauf und stolperte ein paar Stufen hoch, „Levi schnell!“

Die Tür war offen? Levi war nie so unvorsichtig. Er verschloss sein Zimmer sogar zur Sicherheit mit mehreren Türschlössern.

„Jaeger ist zusammen gebrochen! Eigentlich sollten die Tabletten nicht diese Wirkung haben und- Oha, siehst du scheiße aus! Ernsthaft, alles okay?“, der Einheitsführerin stockte der Atem. Das, was sie vor sich sah, war auf keinen Fall der Korporal Levi, den sie kannte. Er war verschwitzt, seine Haare waren deutlich länger und klebten an seinem zu femininen kleinen Gesicht.

„Sehe ich so aus?“, presste der Schwarzhaarige zwischen seinen zarten Lippen hervor, „Was hast du mir vorhin gegeben und... was war das mit Jaeger?!“

Hanji schaute starr den Schreibtisch an, an der sich der zitternde Korporal stütze.

„Hanji!“, die Stimme der zitternden Gestalt war trotz dem Schmerz und seiner derzeitigen körperlichen Schwäche scharf und drohend.

Diese verdammten Büchsen, schimpfte die Einheitsführerin sich in ihren Gedanken.

„HANJI!“ - Die Einheitsführerin schluckte. Jetzt hatte sie wirklich ein schlechtes Gewissen.

„Oh Ouh…“, brachte sie endlich etwas raus.

„Oh Ouh?“, Levi hob sein Kopf und seine Pupillen waren weit aufgerissen. Hanji übersah kaum die lang geschwungenen schwarzen Wimpern.

Sie hätte ja nicht ahnen können. Sie hätte nicht ahnen können, dass eine kleine Ungeschicklichkeit zu etwas solch Großem führen würde.

Levi gab ein schmerzhaftes Stöhnen von sich und viel zu Boden.

„Levi!“, Hanji fing ihn noch in letzter Sekunde auf und trug ihm auf sein Bett… war er leichter geworden?

„Schade, dass er anstatt langen Haaren keinen lustigen Zauberbart bekommen hat.“, kicherte Hanji und schlug sich selbst leicht auf den Kopf, um die Situation, in der sie geraten war, wieder ernst zu nehmen.

Hanji wandte sich wieder zu Levi, der trotz den Schmerzen mit friedvollem Gesicht schlief.

„Ich sollte zuerst mal seine Klamotten wechseln, sonst ist er schlecht gelaunt, wenn er verschwitzt und stinkig aufwacht…“, sagte die Einheitsführerin zu sich selbst und war dabei, das verschwitzte Hemd aufzuknöpfen.

„Was zum?!“, sah Hanji gerade recht? Der Levi, der Korporal war. Der Levi, der männlich war, ja WAR, hatte Brüste. Große Brüste. In Gegensatz zu Hanjis, monströse Brüste.

„Meine Brille habe ich doch auf?!“, die Braunhaarige betastete vorsichtig ihre Brille und war enttäuscht, sich nicht versehen zu haben. Denn dann würde es heißen, dass Levi Melonen bekommen hatte oder zu einer Frau geworden war.

„Tut mir Leid, Levi… du musst auch nichts davon erfahren!“ Hanji zog langsam und vorsichtig Levis Hose runter. Eigentlich müsste Levi schon längst von den ‚Fummlereien‘ aufgestanden sein, doch unter diesen Umständen, würde er wohl den halben Tag, egal ob mit Lärm oder nicht, durchschlafen.

„ER HAT-“, Hanji stockte erneut der Atem, „KEINE EIER IN DER HOSE!!“
 

„Hanji?“, nach ungefähr einem halben Tag, so wie Hanji es richtig eingeschätzt hatte, stand Levi auf.

„Ooh. Dass du frisch aus dem Schlaf gleich meinen Namen rufst… Darf ich mich geehrt fühlen?“, grinste Hanji.

Tatsächlich. Nun hatte Levis Stimme ihn auch verlassen. Zumindest die Männlichkeit darin. Denn im Moment klang er wie eine verführerische, heiße Frau.

„Was ist mit der Mission?“, fragte er hektisch und wollte aufstehen, doch Hanji drückte ihn wieder aufs Bett und schüttelte ihren Kopf: „Nein. Du legst dich wieder hin, du musst dich ausruhen. Das ist das Wichtigste was zählt. Die Soldaten sind schon aus der Patrouille zurück. Mach dir keine Sorgen.“

„Mein Kopf… brummt.“, Levi schaute Hanji benebelt an.

Anscheinend brummte Levi mächtig der Kopf, denn er bemerkte die Veränderung in seiner Stimme überhaupt nicht.

„Wasser…“, eigentlich holte Levi seine Sachen immer selber und hasste es, von anderen abhängig zu sein, aber er nutzte seinen Durst aus, um für einen Moment alleine im Raum zu liegen.

Hanji stand auf und sprach im gehen: „Ich hole dir schnell Wasser. Bleib du solange im Bett, mein Lieber!“ - und damit verschwand sie auch ohne zurückzublicken.

„Tch. Als ob ich das tue…“, langsam richtete sich der Korporal auf. Er musste sich beim ersten Versuch wieder kurz hinlegen, um nicht in Ohnmacht zu fallen. Beim Zweiten sah er noch immer schwarze Pünktchen vor sich und beim Dritten konnte er sich schließlich, an der Wand stützend, bewegen.

„Diese scheiß Vierauge… Was hat sie mir denn gegeben…“, leise schimpfend kam er schließlich am Schreibtisch an und setzte sich stöhnend hin, „Diese verdammten Schmerzen... Mist, ist mir übel…“

Als Levi seine Stirn gegen die Hand stützte, schaute er flüchtig zur Spiegel. Schließlich hafteten seine starren Blicke daran, „… Wer… wer ist das?“
 

„Huhu. Levii ~ hier dein Wasser~“, trat Hanji singend in das Zimmer.

„VIERAUGE!“, Levi drückte Hanji, die gerade eingetreten war, plötzlich gegen die Wand. Sie ließ das gefüllte Glas auf den Boden fallen, woraufhin es in tausend Stücke zerbrach. Doch das Geräusch von zerbrechendem Glas kümmerte in diesen Moment niemandem etwas.

„Du machst das sofort rückgängig!“, drohte ihr Levi mit mörderischen Blicken. Er war Hanji so nah, dass sich ihre Nasen berührten.

„Das kann ich leider nicht, weil-“

„Mich interessieren deine irrsinnigen Gründe nicht, Hanji! So wie du die scheiß Tabletten gemacht hast, machst du auch gefälligst ein ‚Gegengift‘!“, wenn es überhaupt noch ging, wurden seine Blicke noch schärfer. Seine Augenbrauen zuckten schon vor Wut.

„Das kann ich dir nicht versprechen…“, grinste die Einheitsführerin verzweifelt.

„Ich gehe nicht raus, ohne, dass du ein Gegengift gemacht hast!“ – Hanjis Blick schweifte umher.

Die Stimme des Schwarzhaarigen wurde lauter: „HANJI!“, schließlich näherten sich seine Lippen Hanjis Ohren und er flüsterte drohend, "Für jeden Tag deines verschissenen Lebens, an dem du kein Gegengift hast, wird sich dein Leben um ein Jahr verkürzen!“, damit löste er sich von Hanji, setzte sich auf das Bett und massierte sich missgelaunt an den Schläfen.«
 

„HANJI-SAN!“, brüllte Eren.

„Was?“, Hanji sprang plötzlich auf und wurde aus ihren Gedanken gerissen. Also wirklich, dieser Jaeger… eins musste man ihm lassen, er konnte verdammt gut brüllen. Mit seinem Gebrüll könnte er bestimmt sogar Tote aufwecken.

„Geht es Ihnen gut?“

„Was.. Wie bitte?“

„Ob es Ihnen gut geht… Sie sahen so beunruhigt und verzweifelt zugleich aus…“, der Junge schaute die Einheitsführerin besorgt an.

„Hm? Ach ja… Ja. Setz dich hin, ich komme gleich zu dir.“, die Einheitsführerin schaute ihre Notizen an, ohne sie wirklich durchzulesen und überlegte weiterhin.

*Eren hatte die gleichen Tabletten eingenommen und ihm wurde nur schlecht… Levi hingegen wurde zur Frau und wird sich nicht blicken lassen können, solange ich kein Gegengift herstelle… Natürlich ist das Wasser daran schuld, warum bin ich nicht eher darauf gekommen? Ich hatte Eren selbst gesagt, dass sich die Wirkung ändert, sobald er sie nicht auf trockenem Hals schluckt. Mist. Mir passiert sonst nie so etwas. Warum musste ich ausgerechnet diese Tabletten verwechseln?* – Hanji biss sich auf den Daumen.

Die Einheitsführerin holte tief Luft: „Ach, Mensch...“

Mit einem Seufzer erhob sie sich und lief mit besorgtem Blick und gesenkten Schultern in Richtung der Tür.

„Ich bin erstmal fertig mit dir, wenn du willst, dann kannst du jetzt mitkommen, oder du bleibst hier. Mir ist das egal.“

Hanji schloss die Tür auf und ging schließlich hinaus. Erst als sie den Raum schon längst verlassen hatte, schaltete sich Erens Gehirn ein und der junge Soldat stellte die Frage nach dem wohin.

Als er jedoch die Worte „zu Levi“ von der Kellertreppe hörte und sich bewusst wurde, dass Hanji ihn doch noch gehört hatte, sprang er auf, quetschte sich zurück in seine Klamotten und rannte, sein Hemd noch zuknöpfend, aus der Tür heraus, um Hanji einzuholen.

Die unzähligen Treppen bis in das höchste Stockwerk zerrten selbst an Erens Ausdauer, obwohl das etwas war, das er während des militärischen Trainings ständig verbessern musste.

Oben angekommen sah er Hanji bereits vor Levi Heichous Zimmertür stehen. Sie drehte sich zu ihm und legte einen Finger an die Lippen um ihm zu signalisieren, dass er leise zu sein habe.

Dann klopfte sie und trällerte ein aufgewecktes „Levi, ich bin eeeees!“ gegen die hölzerne Tür.

Lange Zeit kam keine Antwort, doch dann hörte Eren eine Stimme von der anderen Seite der Tür kommen.

„Bist du alleine?“, fragt die Stimme, doch sie war nicht die von Levi. Dies war mehr wie eine mystische Frauenstimme, die dem braunhaarigen Soldaten eine unangenehme Gänsehaut verpasste.

„Natürlich~“, log Hanji gerade heraus, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

„Dann komm rein.“

Der Schlüssel im Loch wurde umgedreht, die Tür öffnete sich und Eren sah die Forscherin ihm zuwinken.

Mit einem Kopfnicken forderte sie ihn auf mitzukommen.

Jeder Schritt, mit dem Eren sich der Tür näherte, stieg ein ungutes Gefühl. Natürlich, dies war das Zimmer des Korporals…. und doch war da etwas anders.

Der Raum war fast komplett verdunkelt, denn die Vorhänge waren zugezogen und es hing sogar noch eine Decke darüber, damit auch die schwächsten Strahlen der Sonne es nicht schafften, durchzudringen.

Die einzige Lichtquelle im Raum kam von einer kleinen Kerze auf einem ordentlich sortierten Schreibtisch in der Ecke des Raumes. Auch die Bücherregale an der Wand waren pikobello abgestaubt. Überhaupt war der ganze Raum sehr ordentlich und sauber, das war ja auch vom Korporal nicht anders zu erwarten. Seit Erens ersten und letzten Besuch in diesem Raum, hatte sich nicht viel verändert. Mal ganz abgesehen von der Dunkelheit natürlich. Normalerweise fiel das fahle Licht immer bis zum Ende des Raumes und erhellte das ganze Zimmer.

Anscheinend war nicht nur das Zimmer verdunkelt, sondern auch Levis Gesicht, denn als er hervortrat, war er in seinen Kapuzenumhang gehüllt. Sein Gesicht, selbst seine Statur war kaum zu erkennen. Er setzte sich auf das Bett und kreuzte seine Beine übereinander, so wie er es immer tat.

„Oi. Scheiß Vierauge, hast du nicht gesagt, dass du alleine bist?“, ertönte schon wieder diese unbekannte Frauenstimme.

Sie kam von... Levi Heichou?

Eren spürte, wie die Verwirrung sich in seinem Gehirn breit machte. Falls ihr dieses Gefühl kennt, überhaupt nicht zu wissen was gerade los ist, dann könnt ihr euch vorstellen wie es Eren gerade ging. Dieses frustrierende Gefühl brachte den Soldaten dazu seinen Körper anzuspannen und seine Fäuste zu ballen.

„Ach, Eren! Was machst du denn hier?“, Hanji fuchtelte gespielt mit ihren Händen in der Luft herum, als würde sie Eren zuwinken und grinste gehässig.

„Tch.“ – Eren war sich inzwischen sicher, diese Frauenstimme kam von Levi. Vor allem weil es nur Levi schaffte ihm mit einem einfachen, verhöhnenden Zischgeräusch eine Gänsehaut zu bescheren. Aber wieso? Warum war die Stimme des Korporals so... so anders? Warum sagten seine Gefühle, dass diese Person der Korporal war, wenn sein Verstand ihm doch etwas anderes erzählte?

„Erspar mir deine Scheiße, Hanji. Ich weiß, dass du ihn hier her geschleift hast. Jedoch...“, damit stand Levi auf und trat aus dem Schatten heraus, der Umhang verdeckte seinen Körper und sein Gesicht jedoch immer noch, näher an Hanji heran, „Jedoch hoffe ich für dein gesundheitliches Wohl, dass du es geschafft hast, einen halbwegs annehmbaren Plan zu entwickeln, sonst bist du tot!“

Schützend hob Hanji ihre Hände vor den Körper, als der Korporal direkt vor ihr stand. Trotz seinem Mangel an Körpergröße reichte seine Aura aus, um jeden einzuschüchtern, selbst der Einheitsführerin wurde langsam unwohl. „Jetzt komm schon, du hast mir doch vorhin deutlich zu verstehen gegeben, dass ich mich hier nicht ohne Lösung blicken lassen soll.“

Ruckartig hob Levi seine Hand, was sogar bei der Einheitsführerin einen Zuckreflex auslöste und sie einen Schritt nach hinten machte.

„Na dann?“, seine Stimme war so scharf, dass Eren glaubte ihm würde gleich bei lebendigem Leibe seine Haut abgeschält werden, „Gib mir das Gegenmittel!“

„Naja...“, begann Hanji. Sie trat noch einen Schritt rückwärts, ihre Augen leuchteten im Licht der Kerze. „Ich hab noch kein Gegenmit-“

Hanji hatte noch nicht einmal ausgesprochen, da hatte der Korporal sie schon an der Bluse gepackt und zog sie zu sich herunter. Dabei viel seine Kapuze ab. „Sag das noch mal, du verschissenes Vierauge!“

Dann herrschte eine Weile Stille im Raum.

„Hm.“, ein schmales Lächeln erschien auf Hanjis Gesicht, „Du bist unvorsichtig.“

„Tch!“, Levi ließ von der Forscherin ab und drehte sich auf dem Absatz um. Mit ruhigen Schritten stolzierte er zurück in die dunkle Ecke des Raumes, noch im Laufen zog er sich die Kapuze über und murmelte ein „Du hast nichts gesehen!“ zu Eren hinüber.

Dieser stand nur da und versuchte auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

Alles drehte sich. Immer wenn Eren glaubte den Faden wieder gefunden zu haben, glitt ihm dieser auch schon wieder aus den Händen und er musste den Gedankengang von vorne beginnen.

Alles, worüber er sich jetzt sicher war, ist dass der Korporal, sein Korporal Levi, nicht nur eine Frauenstimme hatte, sondern auch noch wie eine Frau aussah.

Sein Gehirn schrie zwar immer wieder verzweifelt, dass es absolut unmöglich war, doch er wusste es genau. Bei allem, was er bis jetzt gehört hatte...

Bei allem, was er bis gerade eben gesehen hatte...

Jede einzelne Verhaltensweise, die diese Person an den Tag gelegt hatte...

Eren wusste, dass dies sein Korporal war.

„Eren, huhu, Eren! Ach komm schon, ich weiß, dass es schockierend ist, aber es ist echt nicht nötig dich selbst umzubringen. Luft holen, Eren!“, nur nebensächlich bekam der junge Soldat mit, wie Hanji vor seinem Gesicht herumfuchtelte. Seine ganze Aufmerksamkeit lag noch immer auf der nun wieder verhüllten Person in den Schatten. „Ereeeeen!“

„Jaeger.“

Urplötzlich strömte Luft aus den Lungen des Brünetten, von der er noch nicht einmal gewusst hatte, dass er sie angehalten hatte. Sein verkrampfter Körper löste sich, sodass er leicht gegen die Wand hinter ihm taumelte. Ein Wort des Korporals hatte gereicht. Sein Name von den Lippen des Korporals hatte gereicht.

„Na bitte!“, rief Hanji aus, als sie merkte, dass der Titan-Shifter wieder halbwegs bei Bewusstsein war.

„H-Hanji-san, was ist hier los? W-Warum?“, immer noch konnte Eren sich nicht dazu bringen den Blick von Levi abzuwenden. Viel zu sehr zogen die Bilder, die er gesehen hatte, als dem Korporal vorhin die Kapuze vom Haupt gefallen war, ihn in ihren Bann. So wie der Korporal jetzt in den Schatten stand, so wie er dort an der Wand lehnte, Eren hatte keine Macht über sein Gehirn mehr.

„Nun ja... Wir hatten einen kleinen Vorfall.“, sagte Hanji und legte nachdenklich die Finger ans Kinn, doch Eren bekam davon kaum etwas mit.

Ohne, dass er es ihnen Befehlen musste, setzten sich seine Füße in Bewegung. Eren hielt den Atem an, mit jedem Schritt, dem er Levi Heichou näher kam, begann sein Herz lauter und heftiger zu schlagen und sein Atem verkürzte sich.

„Hey, Eren, warte mal.“

Hanjis Warnung nahm der junge Soldat gar nicht mehr wahr, er war viel zu fokussiert auf die Person vor ihm, die weiter gegen die Wand gelehnt im Schatten stand und sich keinen Zentimeter rührte.

Einen Schritt näher. Eren hielt die Luft an.

Einen weiteren Schritt. Er hob langsam die Arme.

Noch einen Schritt. Der Brünette streckte die Hände nach dem Korporal aus.

Schließlich standen die beiden Soldaten sich direkt gegenüber, Eren hielt kurz inne und bewegte seine Hand nur langsam weiter auf Levi zu.

Nicht gut, dachte sich Hanji und machte sich bereit Levi vom Töten des Titan-Shifters abzuhalten.

Doch nichts passierte.

Vorsichtig, als könnte Eren etwas zerbrechen, legte er seine Finger an den Saum der Kapuze und mit einer langsamen Bewegung hob er seinem Gegenüber den Stoff vom Kopf.

Eren stieß die Luft, die er gehalten hatte, aus.

Es stimmte.

Er sah es mit eigenen Augen.

Was ihm entgegen blickte war nicht das altbekannte Gesicht von Levi Heichou, es war das Gesicht einer Frau.

Dennoch sah es Levi zum verwechseln ähnlich.

Von dem schmal geschwungenen Lippen, über die feine Nase, bist hin zu den kalten stahlblauen Augen. Auch wenn die Züge ein wenig feiner waren, war dies ohne Zweifel Levi Heichou.

„Bist du dann fertig mit starren, du kleiner Scheißer?“



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Kakashi_Angel
2014-10-09T10:05:59+00:00 09.10.2014 12:05
haha richtig cool^^

gehts nicht weiter?

die characktere sind auf jedenfall ganz gut vertreten^^

lg
Von:  Kuroyukihime-Hina
2014-05-31T11:35:47+00:00 31.05.2014 13:35
Hallo :)
Sehr netter Anfang wirklich...
Ich gestehe ich habe gerade ungewollt mit den Atem angehalten
und hoffe es geht bald weiter
lg Hina
Von:  Elie-nee
2014-01-25T19:42:55+00:00 25.01.2014 20:42
Hi *-*
Die Story ist bis jetzt echt spannend und toll geschrieben *^*
Frage mich wirklich was mit Eren passiert ist **
Bitte schreib schnell weiter *-* *braucht Lesestoff*
Kawaiiii *-*
Glg ^^
Antwort von:  GreenSky
30.03.2014 18:52
Vielen Dank!
Tut mir Leid, dass wir uns so spät melden. Jedenfalls freut uns dein Kommentar.
Bald wird das dritte Kapitel hochgestellt und da kannst du nachlesen, was so passiert. ;D

Nochmals danke!
GreenSky
Von:  Sellheim
2013-12-07T22:24:24+00:00 07.12.2013 23:24
Bis jetzt echt spannend geschrieben, hoffe es geht bald weiter ^^
Antwort von:  GreenSky
30.03.2014 18:53
Danke für dein Kommentar! :D
Jetzt gleich wird das dritte Kapitel hochgestellt!
Von:  Pibu-san
2013-12-04T22:14:01+00:00 04.12.2013 23:14
weiter weiter weiter! man soll keine pillen von fremnden nehmen haha ^^
Antwort von:  GreenSky
30.03.2014 18:53
Ahwas, Hanji ist, glaube ich, in diesem Fall schlimmer als Fremde. xD Haha. :b


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