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Stört es dich, wenn ich bei bei dir bin?

von

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Kapitel 2 - Experiments

„Eren!“
 

„Ah! Petra-san!“, Eren lächelte der älteren Frau entgegen.
 

Von allen Mitgliedern der Aufklärungslegion, die er bis jetzt kennen gelernt hatte, war sie die einzige, die von Anfang an freundlich war.
 

„Ich hab dich heute früh gar nicht im Essenssaal gesehen, also dachte ich mir, ich bringe dir jetzt eine Kleinigkeit vorbei, damit du bis zum Mittagessen nicht verhungerst.“
 

Sie war auch diejenige, die sich um ihn kümmerte, wenn Levi Heichou ihn durch die Gegend hetzte.
 

„Danke, Petra-san!“, hastig sprang Eren auf und nahm das Brot entgegen.
 

Petra lächelte nur als Antwort und schaute den jungen Soldaten zu, wie er sein Brot hinterschlang.
 

Nachdenklich strich sie sich Haare hinter die Ohren. Sie kannte Levi schon lange genug, um zu wissen, dass er nicht nur so beiläufig gesagt hatte, dass Eren noch nichts gegessen hatte.
 

Der Korporal war zwar ein nach außen hin kalter Mensch, doch kannte man ihn wenigstens ein bisschen, so merkte man es, wenn er versuchte, etwas zu verbergen.
 

In diesem Fall war es die Sorge um Eren.
 

„Er und der Junge sind wirklich zusammen gewachsen...“
 

„Hast du etwas gesagt?“, fragte Eren überrascht, sich ein paar Krümel aus dem Gesicht wischend.
 

„Ah! Nein, nein, nichts!“, Petra lächelte und winkte es ab, sie hatte wirklich nur sich selbst etwas zu gemurmelt.
 

„Eigentlich... Hanji sagte mir heute früh, ich sollte dich noch einmal an das Experiment, dass sie später machen will, erinnern. Wenn sie bereit ist, kommt sie dich holen.“
 

„Danke für’s Bescheid sagen, Petra-san!“
 

Die beiden lächelten sich kurz an und dann drehte sich Petra zum Gehen.
 

„Und danke noch mal für das Brot!“, rief Eren der orangenhaarigen noch hinterher.
 

„Keine Ursache.“, kam als Antwort.
 

„Ach so, Eren? Ich glaube, du musst gar nicht wieder mit Arbeiten anfangen!“
 

„Huh?“, verwundert sah der Angesprochene auf und blickte in die Richtung, in die Petra mit einem Kopfnicken deutete.
 

„Wenn man von Teufel spricht.“, rutschte es dem Titan-Shifter heraus und schon schallte ein aufgebrachtes „ERRRREEEEEEEN!!!!!!!“ über den Hof.
 

In Sekundenschnelle hatte Hanji ihn erreicht.
 

„Ich hab alles vorbereitet, Eren!“, aufgeregt griff die Forscherin nach seiner Hand: „Bist du auch bereit? Komm, komm!“
 

Hanji drängelte ihn wie ein kleines Kind, das auf Weihnachtsgeschenke wartete.
 

„Ich bin soweit fertig, ich muss nur Levi Heichou Bescheid geben, dass wir jetzt anfangen...“
 

„Ach Quatsch, den hab ich bereits informiert!“, Hanji seufzte und fasste sich an die Stirn: „So wie ich ihn kenne steht er auch schon in voller Montur und auf einen deiner Ausraster eingestellt bereit, sodass er dich jederzeit töten kann...“
 

Hanji gab einen verzweifelten und besorgten Gesichtsausdruck von sich.
 

Es war nicht so, dass sie sich um Eren sorgte, sondern um die Experimente, die sie nicht mit ihm durchführen könnte, wenn er von Levi Heichou sofort getötet werden würde, sobald er nur ein kurzen Moment außer Kontrolle geraten sollte. Es war aber auch auf keinen Fall so, dass sie völlig herzlos war und Eren nur als ein wertloses Versuchskaninchen sah. Im Gegenteil, sie liebte Eren. Zumindest den 15 Meter Eren.
 

Eren schluckte. Levi Heichou bei den Experimenten dabei zu haben war immer eine unangenehme Erfahrung. Besonders wenn der kleinere Mann ihn mit kaltem Blick musterte. Es war fast so, als bräuchte Eren nicht einmal einen Ausraster, um dem Korporal einen Grund zu geben, ihn zu töten.
 

„Jetzt guck nicht so besorgt, komm jetzt lieber schnell mit und lass uns beginnen!“, auch wenn Hanji versuchte ihn aufzumuntern, endete es doch darin, dass sie ihn in Richtung der Hoftür drängelte und schob.
 

Nachdem die ältere Einheitsführerin verstanden hatte, dass Eren laufen konnte, ohne dass man ihn schob, kamen sie schneller als sie gedacht hätten in dem separaten Kellergewölbe des Schlosses an, welches für Experimente mit dem Titanen-Shifter genutzt wurde.
 

Wie erwartet stand der Korporal bereits vollkommen ausgerüstet mit Schwertern und 3D-Gear vor der Tür zum Verließ.
 

Jedoch schenkte er den beiden Neuankömmlingen keine Beachtung, sondern blieb einfach an die Wand angelehnt stehen.
 

Sein ganzes Erscheinungsbild erinnerte Eren zu sehr an den Tag in der Zelle unter dem Gericht. Viel zu sehr.
 

Jedoch tat er es mit einem Rümpfen der Nase ab und folgte Hanji in den Raum, den er in den letzten Wochen zu oft von innen gesehen hatte.
 

Versteht das nicht falsch, Hanji ist zwar ein bisschen verrückt, aber das ist sie nur, weil sie es so will.
 

Sie ist schlau genug, um zu verstehen, dass Eren zwar ein Titan, aber zum größten Teil immer noch ein Mensch ist und führt deshalb auch keine übermäßig grausamen Experimente durch.
 

Meist waren es nur kleine Dinge, wie Erens Gewicht und Körpertemperatur zu beobachten und zu sehen ob der Titan sein Nervensystem beeinflusst.
 

Eren setzte sich auf den Holztisch, so wie er es immer tat.
 

Hanji hatte wieder dieses kindliche Glitzern in ihren Augen.
 

„Nun, Eren, rate mal was wir heute machen!“
 

„Was?“
 

„Das sollst du ja selber raten!“, schmollte Hanji woraufhin sie wieder ein zufriedenes Grinsen von sich gab: „Levi. Könntest du bitte die grüne Schachtel aus dem Regal holen?“
 

Sie setzte fort ohne überhaupt Pausen dazwischen zu machen und lief ununterbrochen um den Tisch, auf dem Eren saß, und betastete ihn mit scharfen Blicken: „Obwohl. Nein, Eren, mach du das doch gleich! Sie ist in der obersten Reihe. Levi kann sie von unten bestimmt nicht einmal sehen.“
 

(Levi wandte sein Blick völlig genervt vom Gespräch ab.)
 

Eren stand nun vor dem Regal. Es war alt, modrig und die oberste Reihe war leer. Zumindest nicht mit Büchern gefüllt. Nur eine staubige grüne Schachtel befand sich darauf.
 

Er musste sich strecken um die Schachtel zu erreichen, da hätte Levi hingegen wirklich nur die Luft einfangen können.
 

Der Staub verschluckte förmlich den Glanz und die Farbe der Schachtel, denn erst als Eren sie mit seiner Hand strich, glänzte diese wie ein Smaragd.
 

„Seit wann steht dieses Regal hier? Ich erinnere mich nicht es je-“
 

Hanji riss die Schachtel aus Erens Hand und kicherte selbstzufrieden, wie ein frisch verliebtes Mädchen, mit rötlichen Wangen.
 

„Wisch dir diesen widerwärtigen Ausdruck aus dem Gesicht Hanji. Wäre ich der kleiner Scheißer, hätte ich mich schon lange in einen Titanen verwandelt und dich auf einen Hieb zermalmt.“
 

Es war ja klar gewesen, dass Levi Hanjis Kommentare nicht so stehen lassen konnte, ohne zurück zu feuern.
 

Eren war aufgefallen, dass er nur auf Hanji so reagierte. Wenn er es richtig mitbekommen hatte, so kannten sich der Korporal und die Einheitsführerin schon seit ihren Beginnen in der Aufklärungslegion.
 

Und das war lange, lange her.
 

„Huhu! Erde an Eren Jaeger!“, Hanji fuchtelte mit ihren Händen vor seinem Gesicht herum: „Wirst du nun raten, was hier drin ist, oder bist du wirklich ratlos?“
 

Hanji schüttelte vorsichtig die Schachtel, so dass etwas darin ein leises Klappern von sich gab und schmollte Eren an.
 

„Eine Pille?“, riet Eren planlos.
 

„EXAKT!“, jubelte Hanji laut, so dass er von der plötzlichen Lautstärke erschrak.
 

Im Keller war es immer leise. Kein einziger Laut drang von draußen ein.
 

„Und die Pille muss der kleiner Scheißer jetzt einnehmen?“, fragte Levi mit leiser Stimme. Er hüstelte mehrmals um sie wieder auf den gleichen Laut zu bringen, doch er versagte.
 

„Wow! Wie lange ist es denn schon her, dass DU eine Erkältung hattest? 4 Jahre? 5 Jahre?“, grinste Hanji und fuhr sich mit den Fingern über das Kinn, als würde ihr dort ein Weisheitsbart wachsen.
 

„Vielleicht sollte ich mal mit dir, anstatt Eren, Experimente durchführen.“, kicherte Hanji.
 

„Verschwende nicht unnötig Zeit und-“, Levis Stimme stockte. Er versuchte wieder mehrmals zu hüsteln, bekam aber nur ein leises Piepsen von sich.
 

„Ach, wie süß! Wenn du heiser bist, bist du ja noch süßer als Sawney. Ach, wie ich sie vermisst habe!“, heulte Hanji.
 

„Sie?“, fragte Eren verwundert. Titanen haben doch keine Geschlechter.
 

„Stimmt ja, du konntest die wunderschönen weiblichen Züge von Sawney nicht sehen. Sawneeey!!“, heulte sie noch mehr.
 

„Ehm. Könnten wir vielleicht-?“
 

Hanji wischte ihre Tränen weg und zeigte eine seltene ernste Miene. Zumindest guckte sie nicht ernst, wenn sie dabei war, Experimente mit Eren zu durchführen. Da wäre es Eren sogar lieber, wenn sie wie immer grinsen würde.
 

„Ja, stimmt!“, grinste Hanji wieder und wandte sich zu Levi.
 

Eren gab ein erleichtertes Seufzen von sich. Inzwischen kam ihm Hanji normal und menschlich vor, was eigentlich nicht der Fall ist.
 

„Um deine Erkältung kümmere ich mich später!“, kicherte Hanji heimtückisch und umklammerte plötzlich Erens Hände und schaute ihm direkt in die Augen.
 

Levi hatte sich inzwischen auf den Boden gesetzt und sah den beiden zu. Nein, natürlich saß er nicht auf dem dreckigen Kellerboden sondern auf Hanjis Umhang, den er davor gründlich untersucht hatte, dass da ja auch kein klitze kleines bisschen Dreck dran ist.
 

„Woow!“, gab Hanji staunend von sich. Ihr Gesicht war immernoch sehr nah an Erens, ab und an konnte er sogar ihren Atem spüren.
 

„Du hast ja echt schöne Augen, Eren!“
 

„Ehm, danke…“
 

Es machte Eren verlegen, menschliche Komplimente zu hören. Und dass seine Augen schön waren, bekam er zum ersten Mal gesagt. Ansonsten hörte er dies nur von seiner Mutter.
 

Meine Mutter…, dachte Eren. Es kam selten vor, dass er an seine Mutter denken musste. Zumindest an die Momente mit ihr, an dem der grässliche Riese nicht dabei war, sie zu fressen.
 

Als Eren merkte, dass durch das Kompliment, Levi aufmerksam in seine Augen schaute, tief in seine Augen, brach er den Blickkontakt sofort ab. Aus irgendeinem Grund konnte Eren nie in Levi Heichous Augen schauen. Sobald sich Levis Blicke mit seinen trafen, bekam der brünette immer ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
 

„Na dann! Legen wir mal los! Du musst einfach nur diese Pille einnehmen und deine Arbeit wie jeden Tag fortsetzen!“
 

„Das… war’s?“
 

„Nein, natürlich nicht!“, lachte Hanji: „Ich werde dich beobachten, ob sich da etwas tut!“
 

Eren guckte Hanji unsicher an woraufhin sie ihn packte und auf einen Streich seine Haare durcheinanderwühlte.
 

Sie öffnete die grüne Schachtel, die sie auf den Tisch gestellt hatte, und fischte eine kleine Pille raus.
 

„Du musst sie auf trockenen Hals schlucken, das ist eine besondere Pille. Wenn sie sich auflöst, bevor sie in deinen Magen gelangt, hat es andere Wirkungen von denen ich keine Ahnung habe was sie sein könnten.“
 

Eren nickte.
 

Der junge Soldat streckte die Hand aus und Hanji legte ihm vorsichtig die Pille auf die Handfläche, als könnte die zierliche Kugel jeden Moment zerbrechen.
 

Etwas unstimmig blickte Eren das kleine Objekt an.
 

Nun...
 

So klein war es gar nicht, dafür dass er es ohne Wasser herunter schlucken musste.
 

Er wandte den Blick nach oben, die Forscherin grinste ihn an. Das Licht der Lampen spiegelte sich in Hanjis Brillengläsern wieder und sie machte eine ihn auffordernde und antreibende Handbewegung.
 

Dann mal los..., dachte sich Eren und schluckte stark runter.
 

Er konnte gerade zu spüren, wie die Pille seine Speiseröhre hinab fiel und auch, als sie schon lange im Magen angekommen sein müsste, blieb noch dieses unangenehme brennen.
 

Minutenlang war es still.
 

„Ich merke nichts!“, Eren durchbrach endlich die Stille.
 

„Ich hab auch nicht erwartet, dass die Wirkung sofort eintritt!“, Hanji nickte zufrieden, „Levi, was steht für Eren heute noch an?“
 

„Den Garten fertig säubern und...“, der Korporal hustete unterdrückt auf und räusperte sich: „... und dann noch die Fenster im oberen Geschoss reinigen.“
 

Levi Heichous Stimme klang inzwischen extrem belegt und piepste und brach ab und an.
 

„Ich glaube du konntest trotz der piepsigen Stimme verstehen, was du machen sollst, Eren, also ab mit dir. Ich werd dann später anfangen dich zu beobachten.“
 

„Jawohl!“, der junge Soldat salutierte kurz und verschwand dann durch die Tür.
 

Gerade als der Korporal sich bewegte, hielt Hanji ihm am Ärmel zurück.
 

„Warte mal noch kurz mein kleiner, ich gebe dir was gegen deine Erkältung! Mit der Stimme verlierst du noch mehr Autorität, als so oder so schon durch deine Größe.“
 

Die Einheitsführerin drehte sich um und begann erneut in einem der Schränke zu wühlen.
 

„Tch! Ich nehme deine Medizin garantiert nicht, schon gar nicht, wenn sie hier unten in diesem schmutzigen Experiment-Keller lag.“
 

„Beweg dich doch wenigstens ein Mal dazu, einzusehen, dass es dir scheiße geht!“
 

„Mir geht es gut.“, darauf hin verfiel der Korporal einem so heftigen Hustanfall, dass man meinen könnte, er erstickt gleich.
 

„Ja, du hast die Medizin wirklich nicht nötig.“, Hanji stellte eine kleine, grüne Büchse auf den Experimentiertisch: „Jetzt nimm schon die Tabletten ein, dann kannst du auf deine komische Mission-“
 

„Einheitsführerin Hanji!“, ein kurzgewachsener Mann (der trotzdem noch größer als Levi war) kam herein gestürmt. Er führte einen kurzen Salut aus: „Sie sind da!“
 

„Eh..?“, kurz war es still im Raum.
 

„Da? DA?!“, Hanjis Atmung verkürzte sich und ihre Augen begannen zu leuchten.
 

„Na toll...“, kam es aus einer anderen Ecke des Raumes.
 

„Äh... Ja! Die Titanen sind angek-“, weiter kam der Soldat gar nicht, denn Hanji war bereits mit lautem Gebrüll hinaus gestürmt.
 

„Dann hat sich das mit den Tabletten wohl geklärt.“, bemerkte Levi, der noch immer in seiner Ecke des Raumes stand.
 

„Äh... Korporal?“
 

„Was machst du noch hier? Eigentlich ist dieser Raum für jemand anderen als mich, Hanji und den kleinen Titanen-scheißer verboten!“
 

„Natürlich!“, erneut salutierte der Soldat: „Verzeiht!“
 


 

Unterdessen im Garten
 


 

„Ähhhhh...“, Eren gab ein paar jammernde Geräusche von sich. Zu Anfang hatte er noch nichts gespürt, doch inzwischen zeigten sich bei ihm einige äußerst seltsame Symptome.
 

Seit er wieder im Garten war, war seine Nase verstopft und seine Augen tränten, als hätte er eine Art Allergieanfall.
 

Dann war da auch noch dieses gelegentliche Stechen in der Seite.
 

Eren zog den Schnodder in seiner Nase hoch: „Vielleicht sollte ich doch Hanji holen.“
 

Erneut schniefte er.
 

„Wenn es in zehn Minuten nicht besser wird, gehe ich zu ihr...“, sagte er zu sich selbst, bevor der brünette sich wieder schniefend und mit wässernden Augen Arbeit zuwandte.
 


 

Auf der anderen Seite des Geländes
 


 

„Ohhhhhhhhhhhh! Schaut euch an! Seid ihr nicht wunderhübsch?! Mir gefallen deine langen braunen Haare sehr! Und du, deine Augen leuchten heller als die Sterne! Hey, HEY! Lasst und doch Freunde sein, ja?“, Hanji tänzelte aufgeregt auf dem staubigen Platz hin und her.
 

„Aber...“, sie blieb stehen und legte die Finger an ihr Kinn, „Wie kann ich euch nennen?“
 

Eine Weile lief die rotbraunhaarige Frau hin und her.
 

„Ah! Ich hab’s! Wusstet ihr, dass es in der Stadt, ganz im inneren unserer Mauern, ein Ort, den ihr nie erreichen werdet, vor vielen Jahren mal einen grausamen Mörder gab? Ähnlich wie die Titanen, war er bekannt dafür, die Menschen auf furchterregendsde Weise auseinnander zu nehmen. Zu seinen liebsten Opfern zählten vor allem kleine Mädchen und schöne junge Frauen. Na? Seid ihr neugierig geworden? Soll ich euch die ganze Geschichte erzählen?“, fragte Hanji die Titanen. Ohne wirklich eine Antwort zu erhalten fuhr sie fort: „Gut! Dann hört mir aufmerksam zu...“
 

Unter den Soldaten kamen Seufzer auf.
 

„Und jetzt legt sie wieder los...“, murmelte einer.
 

Ein anderer Soldat der Stadtwache gesellte sich hinzu: „Sag mal, das letzte Mal war ich in noch in Trost stationiert, was kam denn da so an Namen raus?“
 

„Beim letzten Mal, war ich auch nicht hier!“
 

„Ich aber!“, ein weiterer, kräftig gebauter Mann trat zu den vorherigen hinzu: „Die letzten beiden hießen Sawney und Bean.“
 

„Was sind das denn für Namen?“
 

„Nach dem Häuptling von irgend so einem Kannibalenstamm. Frag mich bitte nicht! Wenigstens ist die Geschichte heute nicht so wiederlich, wie die vom letzten Mal.“
 

Inzwischen war Hanji mit ihrer Erzählung fertig: „Versteht ihr nun, dass es euch nichts bringt, wenn ihr die Menschen ermordet? Am Ende wird nähmlich alles auf euch zurück kommen und ihr werdet genau so sterben wie dieser Mann. Deshalb benenne ich euch nach ihm und seiner Komplizin!“
 

Hanji zeigte auf den Riesen mit den glänzenden Augen: „Du bist Jack!“
 

Dann wanderte ihr Finger in Richtung des anderen mit den langen braunen Haaren: „Du bist Perry! Freut mich euch beide kennen zu lernen.“
 

„Na ganz toll...“, ertönte es unter den Soldaten.
 


 

Wieder zurück im Garten
 


 

„Diese scheiß Vierauge. Kaum sind die neuen Titanen da, vergisst sie den Scheißer schon wieder.“, Levi stand im Schatten an eine der Wände angelehnt.
 

Von dort aus war er für Eren verborgen, konnte ihn aber trotzdem beobachten und eingreifen, falls die Medizin von Hanji etwas Seltsames in ihm auslösen sollte.
 

„Heichou.“, eine Frau mit orangen Haaren und klaren Hazel Augen sprach den Korporal von hinten an.
 

Trotz der ernsten Miene der Frau hatte sie eine hübsche Ausstrahlung.
 

„Petra…“, sprach der Korporal mit leiser Stimme. Wenn das so weiter gehen würde, dann hätte er gegen Mittag gar keine Stimme mehr.
 

„Wir machen uns bald auf dem Weg.“
 

Levi nickte.
 

„Kommen sie einfach zu den Stallungen, die Pferde sind bereits fertig.“
 

„Das rot-braune oder das graue?“, erneut brach Levis Stimme ab.
 

An Petras Gesicht konnte man erkennen, dass sie die Stimmaussetzer des Korporals zwar bemerkt hatte, sich aber doch nicht zu fragen wagte.
 

„Die rot-braune Stute, Fire.“
 

Erneut hustete Levi Heichou, bevor er krächtzte: „Das andere, graue. Small.“
 

„Ah, heute wieder auf Small?“, Petra lächelte sanft. Auch wenn sie wusste, dass Heichou nicht gerne zugab, dass er klein war und sonst immer auf große Dinge setzte, wie zum Beispiel Stiefel mit höheren Absätzen, hatte er eine seltsame Bindung zu dem grauen Pferd.
 

Eigentlich sollte Small sogar nicht mit zu den Pferden, die für die Aufklärungslegion gezüchtet wurden, geliefert werden, da er, wie sein Name bereits sagt, kleiner als der erwünschte Durchschnitt war.
 

Doch aus irgendeinem Grund hatte Levi es von Anfang an auf das Pferd abgesehen und auch Small war ihm während der ganzen Inspektion der neuen Pferde über die Weide gefolgt.
 

„Nun, wie gesagt.“, unterbrach Petra sich selbst in ihrem Gedankengang, „Ich werde Small aufsatteln und ihn bereit stellen. Soll ich Fire derweile auf die Weide lassen? Als Entschädigung, dass sie nun doch nicht mitkommen durfte, obwohl wir ihr Hoffnung gemacht hatten?“
 

Die orangehaarige lächelte aufrichtig und wandte sich zum Gehen, nachdem der Korporal ihr mit einem gekrächtsten „Mach das...“ zugestimmt hatte.
 

Kurz später war sie auch schon verschwunden.
 

Zu seiner Erkältung, ja, Levi gab zu, dass er sich eine eingefangen hatte, kamen inzwischen noch starke Kopfschmerzen und ihm war leicht schwindlig.
 

Er mochte Hanjis Kräuter- und Chemiegemische zwar nicht, aber vielleicht hätte er doch-
 

„Leeeevvvvvviiiiiii! Ich hab dir noch schnell die Pillen geholt, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es dir inzwischen besser geheheeet~“, trällerte ihm Hanji entgegen.
 

‚Oder auch nicht.‘, dachte Levi sich.
 

„M-mir geht es g-g-gut. Ich b-brauch die... nich-ch-t-“, und damit war auch das vorher Befürchtete eingetreten und seine Stimme hatte ihn endgültig verlassen.
 

Seltsamer Weise sagte Hanji nichts...
 

Nein.
 

Sie lachte nur hysterisch: „PFFFFAHAHAHA! Bei Mauer Maria, du klingst herrlich!“
 

„Hör auf zu lachen!“, wollte Levi sagen, doch er bekam nur ein recht unmännliches Quietschen heraus, was Hanji dazu brachte, sich gegen die Wand zu stützen und nur noch lauter zu lachen.
 

Genervt wandte Heichou den Blick ab. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass dieser Jaeger-Bengel zu ihm herüber schaute, sich jedoch schnell wieder umdrehte, als dieser die Bewegung des kleineren Mannes bemerkt hatte.
 

Erneut rüpfte Levi kurz genervt die Nase und packte Hanji dann am Arm. Etwas verwirrt und übberascht blickte diese auf, verstand aber die auffordernde Handbewegungen, die der Korporal machte.
 

„Ach, also willst du doch?“, sie hatte sich nun bereits so lange über ihn lustig gemacht, da konnte sie ihn auch noch weiter necken und ein bisschen in seinen Wunden herum bohren.
 

Wie erwartet fing sie sich einen düsteten und nahezu tötlichen Blick ein, doch sie kannte ihn lange genug, um sich davon nicht stören zu lassen.
 

„Warte kurz! Ich hab die Büchse bereits vom Tisch im Keller geholt.“, die Einheitsführerin kramte eine Weile in ihrer Tasche herum und zog dann eine grüne Schachtel und eine Flasche Wasser heraus.
 

Ohne großen Protest nahm der Korporal die Tabletten ein und spülte sie mit Wasser hinunter.
 

Dann zeigte er noch mit dem Daumen auf Eren deutend über seine Schulter und sah Hanji harsch an.
 

„Ja, ja! Ich werd ihn von jetzt an beobachten.“
 

Levi nickte und ging dann zurück in das Gebäude, um die letzten Vorbereitungen für seine heutige Mission zu schaffen.
 


 

Kaum eine Stunde später
 


 

Sollten die Tabletten nicht eigentlich helfen?
 

Levis Stimme war zwar wieder da, doch nun ging es ihm noch schlechter.
 

Ihm war geradezu übel, sein Kopf schien zu explodieren und teilweise war ihm sogar schwindlig und schwarz vor Augen.
 

„Verdammt.“, der Korporal wischte sich einen Speichelfaden vom Kinn, alles drehte sich um ihn, „Was hat dieses scheiß Vierauge mir da gegeben?!“
 

„Levi!“
 

War es nur in Levis Augen, oder hatte Hanji wirklich ein geradezu übermenschliches Timing?
 

„Levi, schnell!“, hörte er erneut ihre Stimme rufen und kurze Zeit später flog auch schon die Tür auf.
 

„Jaeger ist zusammen gebrochen! Eigentlich sollten die Tabletten nicht diese Wirkung haben und- Oha, siehst du scheiße aus! Ernsthaft, alles ok?“

„Sehe ich so aus?“, presste der Korporal zwischen seinen Lippen hervor: „Was hast du mir vorhins gegeben und... was war das mit Jaeger?!“„...“
 

„Hanji!“, Levi Heichous Stimme war trotz dem Schmerz und seiner derzeitigen körperlichen Schwäche immernoch scharf und drohend.
 

„HANJI!“, die Einheitsführerin schluckte. Wann hatte sie es das letzte Mal erlebt, dass Levi seine Fassung verlor.
 

„Oh ouh...“
 

„Oh ouh...?“
 

Sie hätten ja nicht ahnen können...
 


 


 


 


 

ㅋㅋㅋㅋ



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Elie-nee
2014-01-25T19:42:55+00:00 25.01.2014 20:42
Hi *-*
Die Story ist bis jetzt echt spannend und toll geschrieben *^*
Frage mich wirklich was mit Eren passiert ist **
Bitte schreib schnell weiter *-* *braucht Lesestoff*
Kawaiiii *-*
Glg ^^
Antwort von:  GreenSky
30.03.2014 18:52
Vielen Dank!
Tut mir Leid, dass wir uns so spät melden. Jedenfalls freut uns dein Kommentar.
Bald wird das dritte Kapitel hochgestellt und da kannst du nachlesen, was so passiert. ;D

Nochmals danke!
GreenSky
Von:  Sellheim
2013-12-07T22:24:24+00:00 07.12.2013 23:24
Bis jetzt echt spannend geschrieben, hoffe es geht bald weiter ^^
Antwort von:  GreenSky
30.03.2014 18:53
Danke für dein Kommentar! :D
Jetzt gleich wird das dritte Kapitel hochgestellt!
Von:  Pibu-san
2013-12-04T22:14:01+00:00 04.12.2013 23:14
weiter weiter weiter! man soll keine pillen von fremnden nehmen haha ^^
Antwort von:  GreenSky
30.03.2014 18:53
Ahwas, Hanji ist, glaube ich, in diesem Fall schlimmer als Fremde. xD Haha. :b


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