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Auf den zweiten Blick

von

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Nie wieder

Das wollte Luca auch wissen. Interessiert schaute er zum Vater seines Freundes.

Karl räusperte sich. „Jochen hat zehn Jahre bekommen, Sonja fünf Jahre und vier Monate und Luca einen ordentli-chen Batzen Geld.“

Peter stimmte seinem Freund und Kollegen zu. „Besser hät-te es nicht laufen können.“

Erleichtert atmete Luca aus. Eine Last, deren Existenz ihm bis eben nicht bewusst war, fiel von seinen Schultern und ihm liefen erneut Tränen über das Gesicht, diesmal aller-dings vor Freude und Erleichterung.

Die anderen schienen ihm anzusehen, dass die Tränen posi-tiver Natur waren, denn sie versuchten nicht, ihn zu trösten. Sein Vater reichte ihm lediglich ein Taschentuch.

Anstatt es entgegenzunehmen und sich das Gesicht abzuwi-schen, stand Luca auf und fiel seinem Vater vor lauter Freu-de über das Urteil um den Hals.

Peter drückte seinen Sohn an sich. Erst nach einigen Minuten löste Luca sich wieder von ihm.

„Wir sollten auch langsam los“, meinte Karl, nachdem er kurz auf seine Armbanduhr gesehen hatte.

Nicholas wollte sich erheben und ihm folgen, als Luca nach seiner Hand griff. Verwundert hielt der Schwarzhaarige inne und schaute ihn an.

„Kommst du mit zu mir?“, fragte Luca vorsichtig. Er wollte nicht zu aufdringlich sein.

Der Schwarzhaarige sah zu seinem Vater, wohl um zu Fra-gen, ob das in Ordnung wäre.

Der Anwalt nickte. „Aber vergiss nicht, morgen in die Schule zu gehen.“

„Danke“, sagte Nicholas.

Karl wandte sich an René: „Dann werde ich dich mal wieder nach Hause bringen.“

„Bis morgen“, verabschiedete René sich von seinen Freun-den. Gemeinsam mit dem Vater seines besten Freundes verließ er das Gebäude.

Luca und Nicholas mussten in die andere Richtung, denn dort hatte Peter, der ausnahmsweise selbst fuhr, geparkt. Sie warteten, bis der Mann das Fahrzeug aufgeschlossen hatte, dann machten sie es sich auf der Rückbank bequem.

Die Fahrt verlief ruhig. Luca schaute aus dem Fenster und hing seinen Gedanken nach. Er konnte es noch nicht fassen, dass das alles jetzt ein Ende haben sollte. Zu lange war die Angst vor Jochen ein fester Bestandteil seines Lebens gewe-sen. Jetzt war er weg und würde auch nie wiederkommen, zumindest für die nächsten zehn Jahre.

Er griff nach Nicholas Hand und verschlang ihre Finger inei-nander.

Der Schwarzhaarige drückte kurz seine Hand. Dann strich er ihm mit dem Daumen über den Handrücken.

Peter hielt in der Einfahrt und die beiden Jungs stiegen aus dem Auto. Luca schloss die Haustür auf und führte Nicholas, nachdem sie Jacken und Schuhe ausgezogen hatten, direkt in sein Zimmer, wo Oreo sie begrüßte. Der junge Kater klet-terte aus Lucas Bett und kam laut schnurrend auf die zwei zugelaufen. Als Luca nicht sofort reagierte, maunze er und strich ihm, weiterhin laut schnurrend, um die Beine.

„Na du,“, grüßte der Blonde das Tier und hob es vorsichtig auf seinen Arm, ehe er ihn seinem Freund zum Streicheln hinhielt.

Nicholas betrachtete den Kater misstrauisch. „Und du bist sicher, dass er sich das gefallen lässt? Letztes Mal ist er vor mir ausgerissen.“

Luca lachte. „Sag bloß, du hast Angst vor Katzen.“ Schon allein den Gedanken, dass sein Freund angst vor etwas so niedlichem haben könnte, fand er lustig. Natürlich war dem nicht so, trotzdem neckte er Nicholas ein kleinwenig.

„Ich mag meine Hände nur lieber unzerkratzt“, brummte der Schwarzhaarige, streckte aber trotzdem die Hand nach Oreo aus und fuhr ihm über den Kopf, wofür der Kater ihn mit einem lauten Schnurren belohnte.

Luca beobachtete das mit Erleichterung. Eine Weile hatte er befürchtet, Nicholas würde nicht mit seinem neuen Mitbe-wohner auskommen. Aber wie es schien, hatte der Schwarzhaarige keine Probleme mit Katze.

Lange ließ der Kater sich allerdings nicht von Luca halten. Lautstark verlangte er, wieder heruntergelassen zu werden, bevor er zur Tür lief und sich maunzend davor setzte.

Luca öffnete die Tür und der Kater spazierte fröhlich in den Flur. Dann ließ er sich ind Bett fallen. Bis zum Abendessen waren es noch gut drei Stunden.

„Und, was machen wir jetzt?“, fragte Nicholas als er sich neben ihm niederließ. Er winkelte die Beine an und schlug das linke über das rechte.

„Kuscheln?“ Gespielt unschuldig schaute Luca seinen Freund an. Er wusste, Nicholas wollte auf etwas anderes hinaus, allerdings hatte der Blonde keine Lust, das Bett wieder zu verlassen. Der heutige Tag hatte ihn träge gemacht. Am liebsten hätte er die Augen geschlossen und wäre ein-geschlafen, wenn es nicht erst Nachmittag gewesen wäre.

Der Schwarzhaarige hob die Brauen. „Nur kuscheln?“

Auf Lucas Gesicht bildete sich ein Lächeln. Das wäre natür-lich auch möglich und dazu könnte er auch im Bett liegen bleiben. Abgeneigt war er auch nicht. Er ließ sich auf den Rücken fallen und warf seinem Freund einen herausfor-dernden Blick zu. In seinem Bauch kribbelte es schon vor Vorfreude auf das Kommende.

Nicholas, der das richtig interpretierte, beugte sich über ihn und küsste ihn stürmisch.

Die Küsse wurden fordernder und die Hände begannen, über den Körper des jeweils anderen zu streichen.

Luca zerwühlte mit der Hand Nicholas‘ Haare. Inzwischen war er auch mehr so unsicher. Oft genug hatte sie ihre Kör-per erkundet, auch wenn sie bis jetzt nur ein Mal miteinan-der geschlafen hatten. Entschlossen zog er Nicholas den Pullover über den Kopf und warf ihn in hohem Bogen durch das Zimmer.

Der Schwarzhaarige tat es ihm gleich und sie saßen sich oben ohne gegenüber.

Als nächstes folgten Schuhe und Socken. Auch diese wurde irgendwie fallen gelassen. Dann kniete Nicholas sich über den Blonden und öffnete seine Hose. Wie schon beim letzten Mal hob Luca kurz die Hüfte, um es seinem Freund leichter zu machen, ihm das störende Kleidungsstück auszuziehen.

Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seinen Wangen, als Nicholas ihn betrachtete, aber er rächte sich schnell dafür und befreite ihn ebenfalls aus seiner Hose. Seine Finger zitterten nicht mehr und er war auch so deutlich weniger aufgeregt.

Nichtsdestotrotz schlug ihm das Herz bis zum Hals und sein Atem ging schneller.

Nicholas erging es nichts anderes. Als Luca ihm über die Brust strich, spürte er dass das Herz seines Freundes genau-so schnell schlug, wie seines.

„Ich liebe dich“, flüsterte Luca heiser. Es war das erste Mal, dass er es von sich aus und ohne Zwang aussprach. Bis jetzt hatte er sich nicht getraut, da er sich nicht sicher war, was genau Nicholas für ihn empfand und ihn nicht in eine unan-genehme Situation bringen wollte. Jetzt, endlich, konnte er ihm die drei Worte sagen.

Der Schwarzhaarige strich ihm zärtlich über die Wange. „Ich dich auch.“ Dann fuhren seine Finger in den Bund von Lucas Unterhose und neckten die Haut darunter.

Erschrocken quietschte Luca auf und drückte die Hände zur Seite, woraufhin Nicholas ihm die Unterhose quälend lang-sam auszog.

Jetzt lag Luca nackt unter seinem Freund, der ihn erneut von oben bis unter musterte. „Du auch“, forderte er deshalb.

Nicholas kletterte aus dem Bett und streifte sich das Klei-dungsstück vom Körper. Er hockte sich neben Lucas Nacht-tisch und durchsuchte die Kästen nach den gewünschten Utensilien. Als er sie gefunden hatte, stieg er zurück ins Bett.

Jedoch staunte er nicht schlecht, als Luca sie ihm abnahm. Der Blonde setzte sich und drückte vorsichtig gegen seine Brust. „Diesmal lieg ich oben.“

Einen Augenblick lang starrte Nicholas seinen Freund un-gläubig an, dann bildete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht. Er schlang seine Arme um Luca und ließ sich nach hinten fallen, wodurch der Blonde das Gleichgewicht verlor und ziemlich unelegant auf ihm landete.
 

Hier geht es zur Fortsetzung / Nebengeschichte:

http://www.fanfiktion.de/s/551eff4e00011fb61cd2defb/1/Spiel-mit-mir

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/346220/



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  tenshi_90
2015-04-06T14:09:46+00:00 06.04.2015 16:09
Ein sehr schöner Abschluss deiner Story :)

Ich hoffe, dass Luca nun glücklich in die Zukunft schauen kann.. Auch mit seinem Schatz und seinem Vater
Antwort von:  Seira-sempai
09.04.2015 21:06
Schau doch in der Fortsetzung / Nebengeschicht vorbei. Da ist Luca zwar kein Hauptcharakter, aber er taucht oft genug auf, um diese Frage beantworten zu können.


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