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Kampf der Wölfe

von

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Ein schlimmer Tag

Ayame schlief friedlich in Rehhäuten gekuschelt in ihrer Ecke.

Sah man sie so ruhig schlafen, dachte man nicht das diesem Mädchen Sorgen plagten. Aber leider war dem so.

Als sie am nächsten Morgen erwachte, hatte sie ein sehr flaues Gefühl im Magen.

Und hungrig war sie nicht. Sie hatte gestern reichlich Fleisch gegessen.

Das Unwohl sein, kam eher davon das sie aufgeregt war, und wusste das dieser Tag ein Schlimmes Ende nehmen würde. Den übrigen Mitgliedern schien es ähnlich zu ergehen. Keiner sagte etwas. Ab und zu wurde gemurmelt, doch zu einer tieferen Unterhaltung kam es nicht. Es herrschte eine gedrückte Stimmung.

Die Junge Frau ging zu einen ebenfalls jungen Wolfyokai und flüsterte: "Ist er schon aufgebrochen?"

"Ja", antwortete er zurück.

Ayame musst schlucken. Er tat es tatsächlich. Ihr wurde nun noch schlechter.

"Ayame alles in Ordnung?", fragte der Yokai besorgt, der ihre fahle Gesichtshaut bemerkte.

"Ja, ja ich bin bloß noch ein wenig müde", log sie und zwang sich zu lächeln. Sie konnte einfach nicht zugeben dass sie, vor dem was gerade vor sich ging, Angst hatte.

Sie musste stark bleiben und durfte keinen ihre Gefühle präsentieren. Womöglich würden die Mitglieder des Rudels auch Angst bekommen.

Sie ging zurück zu ihrer Ecke und sprach mit niemanden mehr.

Nach langer Zeit, des Wartens erblickte sie endlich ihren Großvater Yorozoku.

Erschöpft ging er auf sie zu. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Und aus der gedrückten Stimmung wurde Nervosität.

Ayame richtete sich auf und blickte auf ihren Großvater nieder. Mit kalten Augen starrte sie zu ihm. Er erwiderte den Blick, schaute jedoch sogleich schuldbewusst weg.

"Du hast es also getan?", fragte Ayame kühl. Obwohl es mehr eine Feststellung als eine Frage war. "Ich hab es für uns getan", erklärte er.

"Ja was soll ich dazu noch sagen?", sagte sie voller Argwohn.

Doch sagen konnte sie nichts mehr, den in diesen Moment wurde die gesamte Höhle von einen lauten tiefen heulen durchhallt.

Die Wölfe schauten verwirrt auf, und einige winselten als sie die Gestalt von Rahrl am Eingang der Höhle entdeckten.

Ayame war wie erstarrt. Sie spürte wie ihr das Blut in den Kopf schoss, und das Adrenalin durch ihren Körper strömte. Sie sah wie er langsam auf Yorozuko und auf sie zu ging.

Hinter ihm war sein Gefolge, die drohend darauf lauerten bei jeder kleinsten Fehlbewegung jedem von ihnen in Stücke zu zerhaken.

Doch noch bedrohlicher schien der mindestens um fünf Köpfe größere schwarze Wolf zu sein. Sein gesamter Körper war aufs töten angelegt. Die roten Augäpfel mit einer kleinen schwarzen Pupille in der Mitte, schauten bohrend auf Yorozoku. Die Krallen, scharf wie ein Schwert waren demonstrativ in die Erde gegraben. Aus seinen leicht geöffneten Maul tropfte Speichel. Keiner vom Rudel traute sich auch nur ein Schritt zu tun. Allen war die Angst sichtlich ins Gesicht geschrieben. Doch Yorozoku schaute mutig zu seinen Feind, und nahm die Haltung eines stolzen Anführers an. "Rahrl, das Rudel ist Euer", rief der alte Wolf.

"Sprich zuerst die Worte", fletschte Rahrl nun die Zähne.

Yorozoku schluckte schwer, sah entschuldigend zu seinem Rudel und sagte: "Ich gebe mein Blut, unserer Stärke, und unsere Heimat an Rahrl weiter. Hiermit bin ich nicht mehr euer Anfüher, der Rechtmäßige Erbe dieses Platzes ist Rahrl. Sein Rudel ist nun eures. Ihr gehört zu ihm, seid ihm treu und er wird euch gnädig sein. Folgt ihm bis zum Tode. Kämpft Seite an Seite mit eurem Anführer, beschützt ihm vor seinen Feinden, sonst sollt ihr keine Wölfe mehr sein"

Darauf hin fingen die Wölfe des Feuerrudels laut an zu heulen .

Umzingelten Ayames Rudel und trieben sie aus der Höhle.

Ayame wehrte sich, trat und schnappte sogar nach ihnen, doch vergebens.

Als sie ihm Lager des Feuerrudels ankamen, erblickte Ayame noch mehr Wölfe.

Die Chancen von hier zu verschwinden waren also gleich Null, dachte sie verzweifelt.

"Ayame", flüstere ein ängstliches Mädchen namens Rudi zu ihr, "was machen die jetzt mit uns?"

Die Junge Frau schaute sich um und sagte ernst: "Nichts all zu gutes, sei auf alles gefasst Rudi"

Rudi wurde ganz blass und blickte noch ängstlicher um sich.

Ayame dachte nach. Sie konnte gar nicht verschwinden ihr Großvater hatte den Weitergabespruch gesagt. Der normalerweise für sie bestimmt war und nicht für Rahrl. Sie hatte alles verloren, ihre Position, ihre Ehre, und ihr Rudel. Es würde niemals mehr ihres sein, auch wenn sie es wollten.

Die Macht dieser Wörter war zu stark. Man konnte ihnen nicht entfliehen.

Im Rudel wird man geboren, und ihm Rudel stirbt man, sagt man unter Wölfen.

Ayame bemerkte wie Rahrl auf einen hohen Felsen stieg und über sie alle schaute.

"Meine Freunde begrüßt unsere Neuen....Freunde", dröhnte er Sarkastisch.

"Sie gehören nun zu uns also seid nicht zu böse. Denn obwohl wir sie zerfleischt haben, ihren Anführer entehrt, und uns über sie lustig gemacht haben, und es noch immer tun, sind sie dennoch zu uns gekommen. Wie verzweifelt muss man sein. Das ist nur Schwäche, für die wir nichts übrig haben", sagte er amüsiert über die Situation.

Das Feuerrudel lachte laut über die Verspottungen.

Und Ayames Rudel blickte beschämt zu Boden.

Rahrl war aber noch nicht fertig: "Ich fordere das alle eure Welpen sofort hervor treten."

Das Rudel hielt einen Moment inne. Niemand trat hervor.

Rahrl seufzte gelangweilt auf. "Töte das Mädchen dort", rief er einen seiner Leute zu.

Dieser tat wie ihm befohlen, und sprang mit weit aufgerissenen Maul auf Rudi zu.

Bevor diese auch nur mitbekam was soeben geschah, hatte er sich über sie erhoben und ihren kleinen Kopf zwischen seinen Fängen genommen. Das Maul schnappte zu, und er trennte ihren Kopf von Körper. Das Blut spritze aus den nun offen gelegten Hals, bevor der Kopflose Körper zu Erde fiel. Wut und entsetzten brach unter Ayames Rudel aus. Einige gingen auf den Mörder los, wurden jedoch von anderen Wölfen des Feuerrudels zurückgedrängt.

Alle versuchten sich zu wehren, doch es waren einfach zu Viele..

"Seid schon Ruhig", donnerte Rahrl ungeduldig.

"Sei du Ruhig Rahrl, du hast mir dein Wort gegeben das du niemanden verletzt", fuhr Yorozoku auf, "Du hast dein Wort gebrochen"

Rahrl lachte boshaft, und seine Dunkelroten Augen fixierten den ehemaligen Anführer.

"Ja, ich habe dir mein Wort gegeben das keiner verletzt wird, von töten war aber nie die Rede", lachte er bitterböse.

Yorozoku wollte noch was erwidern doch Ayame hielt ihn zurück und flüsterte ihm leise ins Ohr: "Großvater lass es, sie haben uns schon. Er kann mit uns machen was immer er auch will"

Tränen sammelten sich in den gütigen Augen des alten Wolfes, als er mit zitternder Stimme sagte: "Ich bin gescheitert, ich habe euch nicht beschützt, ich dachte es wäre unsere einzige Rettung, ich wollte das du lebst, meine kleine Aya..."

Doch er sollte ihren Namen nie mehr zu Ende sagen. Er sollte nie wieder mehr Sprechen.

Ayame spürte wie warmes Blut auf ihr Gesicht regnete.

Ein Tropfen rannte ihren Lippen entlang.

Sie schmeckte bitteres und metallisches. Und sie roch ihres Großvaters Blut an sich.

Eine Schwarze mächtige Pfote schaute aus dem Maul von Yorozoku.

Langsam glitt sie zurück, und Yorozokus Körper knallte leblos zu Boden.

Ayame zitterte, und ihre Augen waren weit aufgerissen und starrten zu ihren Großvater.

Mit zitternden Händen versuchte sie nach im zu greifen. Sie stürzte sich auf dem toten Körper und weinte: "Großvater! Großvater!....Bitte nicht"

Ayames ganze Welt war zusammengebrochen, es fühlte sich an als würde sie in ein tiefes Loch gezogen werden. Ihr Herz droht gleich aus ihrer Brust zu springen so schmerzlich war es.

Über sie beugte sich Rahrl. Seine linke Pfote war blutverschmiert. Er leckte über seine Klauen und rief : "Ihr müsst lernen wo euer Platz in diesen Rudel ist, er ist nur euretwegen gestorben. Hättet ihr von Anfang an getan was ich euch gesagt habe, wäre er noch am Leben. Ich hoffe das war euch Warnung genug, bevor ihr noch einmal meine Befehle missachtet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2015-12-01T21:52:44+00:00 01.12.2015 22:52
Hallo!

Das abscheulich muss ich noch einmal fettdrucken, unterstreichen und mit zehn Ausrufezeichen versehen. "Rudi" war zwar kein typischer Mädchenname, doch ihr Schicksal ... irgendwie ahnte ich schon, dass es kein gutes Ende für sie nehmen kann, obgleich ich eher annahm, man würde sie foltern oder anderweitig Gewalt antun, um den letzten Funken Aufmüpfigkeit auszumerzen.
Dieses Kapitel ist noch packender als das erste, da es hierbei tief unter die Gürtellinie zielt, Ayames Natur einfängt und deutlich macht, dass ein Ausweg wohl eher ein Traumgespinst zu sein scheint. Beim besten Willen, sie bräuchte schon verflucht viel Glück, um dort entkommen zu können. Ich ahne, dass Rahrl sich ihre Art auch nicht lange bieten lassen wird: Der ist kompromisslos und in der geschilderten Erscheinung furchterregend. Nein, niemand, dem man auch nur den kleinen Finger reicht - aber seine Vasallen sind treu, genießen es.
Schaurig.
Übrigens sind die Bluteffekte sehr eindrucksvoll. Ich bin mir nicht sicher, ob es laut Regeln eines Triggers für Gewalt/Tod bedürfte, bin aber sehr eingenommen von deinen Beschreibungen. Positiv natürlich!

Viele Grüße, Morgi


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