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Holy Vampires

von

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Als Koru in der nächsten Nacht aufwachte, beschloss er sich einmal im Schloss umzusehen. Er wollte wissen was in den anderen Zimmern war, aber vor allem wollte er Esmeralda wieder begegnen. Nur diesmal durfte er sich nicht wie ein schüchterner Trottel verhalten. Als er die Tür seines Zimmers öffnete erschrak er. Dort stand der Diener von Moonlight, es schien als wollte dieser gerade an Korus Tür klopfen. Koru hatte nicht damit gerechnet, das jemand vor seiner Tür steht. „Oh man, haben Sie mich erschreckt. Was gibt es?“

Der alte Vampir nickte „Ich hole dich zu deiner Prüfung ab.“

Koru war verdutzt. „Was für eine Prüfung?“

„Jeder der in unsere Gruppe aufgenommen werden soll muss eine Prüfung bestehen. Nur keine Angst, Sie können diese zusammen mit Esmeralda ausführen.“ Der Vampir ging zu der Zimmertür von Esmeralda und klopfte an. Esmeralda öffnete.

„Oh willst du mir endlich Nachschub bringen? Das wurde aber auch Zeit.“ Esmeralda verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.

Der Vampir schüttelte den Kopf „Nein, ich bin gekommen um euch auf eure Prüfung zu schicken.“

Koru wollte sich das nicht anhören, er ging in sein Zimmer und zog seine Jacke über. Nachdem er noch einen Schluck Blut getrunken hatte ging er wieder in den Flur zu Esmeralda und dem Diener.

„Für euch haben wir uns etwas ganz spezielles ausgedacht. Koru ist ja schon fertig. Brauchst du noch etwas?“

Esmeralda stöhnte, weil sie etwas genervt war und verschwand dann kurz in ihrem Zimmer. Als sie wiederkam hatte sie einen roten Umhang um. Ansonsten trug sie wieder eine schwarze, anregende Korsage, Hotpants und schwarze Strapsen.

Koru war ziemlich angetan von ihrem Aussehen, doch er hatte Respekt vor ihren Stiefeln mit den langen dünnen Absätzen. Er sollte sich lieber nicht falsch verhalten.

Der Diener deutete an, dass beide ihm folgen sollten und ging dann die Treppe hinunter. Er brachte sie in einen Raum mit schwarzen Wänden. An der Wand stand ein langer Tisch mit verschieden Kelchen, in ihnen war Blut.

„Ihr müsst 3 Prüfungen bestehen um aufgenommen zu werden. Ihr müsst euch als würdig erweisen Mitglied zu werden. Dies ist die erste Prüfung.“ Der alte Vampir zeigte auf die Kelche.

„Ok, dann schieß mal los.“ Esmeralda verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust und trat weiter in den Raum ein.

Koru guckte sich interessiert um. In diesem Raum war ein seltsamer Geruch, wahrscheinlich von dem Blut. Nur welches Blut roch so?

„In diesen Kelchen ist überall verschiedenes Blut. Von Halbblütern, Menschen, Vollblütern, einfach von allen. Ihr habt jetzt die Aufgabe den einen Kelch mit Moonlights göttlichem Blut zu finden. Fangt an!“

Koru nickte und ging in die linke Ecke zu den Kelchen. Deswegen roch es hier so komisch, weil es verschiedenes Blut war. Er musste den Vollblütergeruch raus filtern und dann noch erkennen welches nach Growl roch. Das Blut von Moonlight roch bestimmt außergewöhnlich. In dieser Ecke bemerkte er nur einen Kelch mit Blut von einem Vollblüter, aber es roch normal.

„Ich hab es!“ Esmeralda hielt einen Kelch hoch.

Koru blickte erstaunt zu ihr. Hatte sie wirklich so schnell das Blut gefunden?

Esmeralda ging zu dem Diener und gab ihm den Kelch. „Dies ist das Blut von Moonlight.“

Der Vampir guckte sie misstrauisch durch seine alten Augen an. „Bist du dir ganz sicher?“

Esmeralda nickte. „Ich werde mich von dir nicht verwirren lassen. Das ist der richtige Kelch.“

Der Diener schüttelte den Kopf. „Das ist ja schön, aber dies ist nicht der Kelch, du liegst falsch. Versuchs nochmal.“

Koru musste sich das Lachen verkneifen. So sicher und dann so falsch. Er achtete nicht weiter darauf und suchte nach dem richtigen Blut.

Esmeralda guckte den Vampir böse an und riss ihm den Kelch aus der Hand. „Na gut.“ Sie stellte den Kelch wieder zurück und ging zu denen in der Mitte.

Koru versuchte sich auf einen besonderen Geruch zu konzentrieren, aber er fand nichts. Es roch alles nach normalem Blut. Warum fand er das Blut nicht? Er musste an Moonlight denken, wie arrogant er immer war. Moonlight durfte das ja auch, schließlich war der stärkste und angesehenste Vollblüter überhaupt. Er hatte so viele Untertanen und alle mussten ihm gehorchen. Für sie war ein heiliger. Keiner würde es wagen ihm etwas anzutun. Das ist es! Koru wusste jetzt wo das Blut von Moonlight war. Er ging zum Diener.

„Das Blut von Moonlight ist gar nicht hier, oder? Ich habe alle Blutgerüche von Vollblütern raus gefiltert, aber sie rochen ganz normal. Moonlight ist durch sein Blut und seine Stärke ein Heiliger, niemand seiner Untertanen würde ihm etwas antun. Und als ob der große Moonlight sein Blut freiwillig hergibt. Sie haben hier gar kein Blut von Moonlight, sondern nur das von gewöhnlichen Vampiren. Stimmts, oder hab ich recht?“ Er guckte den alten Vampir auffordernd an.

Dieser fing an zu grinsen.

Esmeralda guckte gespannt zu.

„Du hast ganz recht. Moonlight würde niemals sein heiliges Blut hergeben und ich würde nie wagen ihn auch nur zu berühren. Du hast die Prüfung bestanden, wenn auch spät. Das hätte schneller kommen könne. Esmeralda du bist durchgefallen.“

Esmeralda wurde wütend. „Das ist doch voll unfair! Koru und ich hätten nie beide bestehen können. Er wusste es vor mir. Wie soll ich dann drauf kommen?“ Sie stützte ihre Hände in die Seite und machte einen genervten Blick.

Koru hatte zwar nicht vor sie zu verärgern, aber er wollte die Prüfung genauso bestehen.

Der Diener zuckte nur mit den Schultern. „Das ist das Prinzip der Prüfungen, es kann immer nur einer bestehen und ihr müsst versuchen schneller als der Andere zu sein. Es wäre ja dasselbe wenn dein Kelch der richtige gewesen wäre. Dann hättest du bestanden und Koru nicht. Dann kommt jetzt die nächste Prüfung.“ Er machte eine Handbewegung und auf ein Mal veränderte sich der Raum. Die Fußboden- und Wandfliesen wurden schwarz- weiß, wie bei einem Schachbrett. Der Raum wurde höher. Die Tische mit den Kelchen verschwanden und auch der alte Vampir war plötzlich weg.

Esmeralda guckte sich suchend um. „Wo ist er hin? Was ist das jetzt für eine Prüfung?“

Koru konnte sich schon denken was das zu bedeuten hatte. Er stieß einen genervten Seufzer aus.

Da hörte man die Stimme von dem alten Vampir. „Jetzt werde ich eure übernatürlichen Kräfte prüfen. Ihr müsst mich finden ohne mich zu sehen. Ihr dürft nicht fliegen. Die Wände haben eine magnetische Spannung, ihr könnt sie also einfach hoch laufen.“

Esmeralda wollte gerade losgehen, als der Diener noch etwas sagte.

„Passt auf! Einige Fliesen sind nicht so stabil. Wenn ihr auf die falschen tretet fallt ihr runter.“

Koru hatte es gewusst. Ein Versteckspiel, juhu. Wie alt sind wir? Genervt ging er los. Er fand es nicht besonders schwer die richtigen von den falschen Fliesen zu unterscheiden.

Esmeralda ging auch vorsichtig los, sie nahm aber einen anderen Weg. Sie wollte nicht Koru hinterher laufen. Sie musste sich ziemlich anstrengen um die richtigen Fliesen zu finden. Bei Koru sah das so einfach aus. Koru wusste schon wo sich der alte Vampir aufhielt. Er hatte sich zwar den langen Weg ausgesucht, weil er einmal die Wand umlaufen musste, aber er ging ja nicht viel langsamer als sonst. Esmeralda hatte den kürzeren Weg, aber sie war langsamer als er. Er ging noch etwas schneller, um auch sicher vor ihr da zu sein.

Esmeralda hielt kurz an. Sie musste erst mal nach dem alten Mann suchen. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich. An der Decke war er nicht. Links an der Wand auch nicht, da war nur Koru.

Jetzt hatte sie ihn! Er war rechts an der Wand, sie war näher dran als Koru. Jetzt musste sie sich aber beeilen, schließlich war Koru schneller als sie. Esmeralda musste zwar bei jedem Schritt genau überlegen, doch sie versuchte nicht so lange zu brauchen.

Koru war jetzt schon ungefähr so nah wie Esmeralda. Er würde nur noch ein paar Schritte brauchen.

Esmeralda war schon fast da, doch jetzt hielt sie an. Sie spürte, dass die nächsten Fliesen alle instabil waren. So konnte sie nicht weiter. Sie würde ganz zurückgehen müssen um bei dem Diener anzukommen. Es konnte doch nicht sein, dass alle Fliesen falsch waren. Sie konzentrierte sich noch einmal ganz genau und untersuchte jede einzeln. Die zweite vor ihr schien normal zu sein. Vorsichtig ging sie dorthin. Als sie drauf stand passierte nichts und Esmeralda freute sich. Doch dann verschwand die Fliese auf ein Mal und Esmeralda fiel. Sie konnte sich noch an der anderen Fliese festhalten, doch diese war ja auch instabil und verschwand. Unter ihr waren lange spitze Stacheln, ihre einzige Chance bestand also im Fliegen. Ohne auch nur an die Prüfung zu denken flog sie nach oben und landete auf einer stabilen Fliese.

Koru hatte alles gespannt beobachtet und schüttelte den Kopf. Waren ihre Fähigkeiten wirklich so schlecht, oder war sie nur in Panik? Er ging weiter zu dem Diener. Als er vor ihm war blieb stehen. „Wie es aussieht hab ich schon wieder gewonnen.“ Mit einem Grinsen verschränkte er die Arme vor der Brust.

Der Diener erschien vor ihm. „Ja, du hast Recht. Esmeralda ist erneut durchgefallen.“ Beim Reden schüttelte er den Kopf. „Naja, vielleicht wird die letzte Prüfung ja anders ausfallen. Folgt mir!“ Der Diener ging aus dem Raum und Koru folgte ihm.

Esmeralda war ziemlich gereizt. Dieser Koru! Bei der nächsten Prüfung würde sie ihn besiegen.

Der alte Vampir führte sie in den Keller des Schlosses. Hier war es wie in einem Gefängnis, es gab viele Zellen und in einigen waren Halbvampire eingesperrt. Sie gingen in die ganz hintere. Hier hing ein Halbblüter in Ketten an der Wand, links neben ihm hingen einige Waffen. Und rechts gab es einen Schalter zum umklappen. Vielleicht für Strom. Der Halbvampir zitterte und guckte die drei ängstlich an. Er zerrte an seinen Ketten, konnte sie aber natürlich nicht aufbrechen. Er atmete sehr laut und schnell.

„So, ihr seht diesen Halbblüter. Ich würde gerne euren Hass sehen. Zeigt mir euren tiefen Hass gegenüber diesen Halbvampiren. Wie skrupellos ihr sein könnt. Tötet ihn!“

Koru war geschockt, mit so einer Aufgabe hatte er nicht gerechnet. Einen Halbblüter zu töten gehörte doch nur zu den Aufgaben der Jägergruppe von Moonlight. Da fiel Koru ein, dass viele seiner Vorfahren in dieser Gruppe waren. Wenn er hierbei versagen würde, würde er dem Ruf seiner Familie nur noch mehr schädigen. Er musste also diese Prüfung bestehen und den Halbblüter töten.

Während Koru sich über all das Gedanken machte, schaute Esmeralda sich kurz um, ging dann zu dem Schalter und legte ihn um. Man hörte ein Blitzen und der Halbvampir wurde unter Strom gesetzt. Sein Körper zappelte unaufhörlich und er schrie vor Schmerz. Esmeralda grinste. Sie wollte schon immer gerne zu der Jägertruppe gehören. Nach kurzer Zeit hörte der Halbblüter auf zu schreien, er war tot. Esmeralda legte den Schalter wieder um und machte so den Strom aus.

Koru hatte alles beobachtet. Er hasste zwar Halbblüter, aber wusste nicht, ob er sie wirklich so grausam töten könnte. Jetzt hatte er einige Zweifel.

Der Diener schüttelte den Kopf. „Okay, Esemeralda hat bestanden. Koru, du hast zu lange gezögert und bist durchgefallen. Jetzt sind die Prüfungen so ausgefallen wie ich es mir dachte. Dabei wäre genau diese letzte Prüfung sehr wichtig für dich gewesen, Koru. Ich muss erst mit Moonlight über die Ergebnisse sprechen. Ich gebe euch später Bescheid.“ Der alte Vampir verließ den Keller. Koru wusste nicht was er machen sollte. Was wenn er jetzt nicht aufgenommen werden konnte? Was wenn sie ihn jetzt verstoßen würden? Dann hätte er versagt. Dann könnte er sich nie mehr irgendwo blicken lassen. Er könnte nicht mal zurück zu seiner Mutter. Sie wäre bestimmt furchtbar enttäuscht. Er hörte noch wie Esmeralda kicherte und dann auch ging. Interessiert betrachte er den leblosen Körper des Halbvampirs. Er musste auch so werden. Warum hatte er es nicht geschafft ihn zu töten? Warum hatte er gezögert?



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