Zum Inhalt der Seite

Mors ad Caelos

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Los geht es also...
Da dies meine erste Fanfiction ist, bitte ich um Nachsicht.
Auf eure Kommentare und Anregungen freue ich mich bereits. Ich hoffe, dass euch gefällt, was ihr lest.
Ein wenig wird diese Geschichte aufgebaut sein wie die Serie „Neon Genesis Evangelion“. Bis zu einem gewissen Punkt wird sie von Humor und Heiterkeit aufgelockert, bis es dann im letzten Drittel richtig hart wird. Aber keine Sorge: ich warne rechtzeitig, wenn es soweit ist. Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog - Die Vereidigung des Zweifels

Prolog - Die Vereidigung des Zweifels
 

Verwaiste Türme wie deformierte Sendemasten ragten in den Himmel, an dem die ersten Zeichen der Morgendämmerung erkennbar wurden.

Gelbe Signalleuchten am Fuße der Türme erhellten die Szenerie in regelmäßigen Abständen - langsam wie die Herztöne eines Sterbenden.
 

Auf dem stillgelegten Industriegelände schuftete eine große Gruppe uniformierter Arbeiter an einem riesigen Bogen, ein Halbkreis aus Metall, am Boden gut und gern 150 Meter im Durchmesser.

Auch an den Bogen glühten immer wieder Lichter auf und am inneren Rand des Bogens waren Fortsätze angebaut, die an schwarze Tannenzapfen erinnerten.
 

„Wie lange werden sie noch brauchen“, erkundigte sich eine Frau, die zusammen mit einem Mann abseits der Lichter in der Dunkelheit stand.

„Keine zwei Tage mehr, dann wird es fertig sein“, antwortete die dunkle Stimme des Mannes.

Das Nicken der Frau war im Dunkeln nicht zu sehen.

„Wo ist er jetzt?“

„Er begibt sich gerade zum Wissenschaftskollegium in Satan City.“

„Wirst du selbst gehen “, fragte die Unbekannte.

Als Antwort erklang ein verächtliches Schnauben.

„Nicht nötig. Wir haben genug Leute, die sich darum kümmern können.“

„Ganz wie du meinst“, antwortete die Frauenstimme jovial, „ich lasse die anderen wissen, dass wir ihn haben.“
 

Satan City - 8:15 Uhr
 

Es war nicht das erste Mal, dass er zweifelte.

Im Grunde, dachte er lächelnd, war er die Verkörperung des Zweifels.

In seiner Kindheit in den Außenbezirken der westlichen Hauptstadt hatte er gezweifelt, ob seine Eltern seinen Bruder und ihn wirklich gleich geliebt hatten.

In der Schule dann hatte er gezweifelt, ob er es jemals zu etwas bringen würde. Während seines Studiums in Satan City hatte er gezweifelt, ob er jemals etwas finden würde, was ihn erfüllte.

Vor wenigen Tagen hatte er schließlich gezweifelt, ob es richtig gewesen war, diesen Mann zu decken.

Und jetzt gerade zweifelte er daran, ob es eine gute Idee war, dass er war, wo er war.
 

Zu dieser Zeit herrschte in dem riesigen Kuppelbau, der Empfangshalle des Wissenschaftskollegiums von Satan City, ein hektisches Gedränge.

Immer wieder kollidierten die Ströme der eintretenden mit denen der ausgehenden Besucher.

An weniger gut besuchten Tagen war die Halle mit ihren fast bis zur Decke reichenden Säulen und den in das Kuppeldach eingelassenen Oberlichtern eine Augenweide.

Im Augenblick musste er auf der Treppe einfach aufpassen, nicht zu stolpern. Irgendwer rempelte ihn an, murmelte eine Entschuldigung und ging weiter, dann stand er vor dem Schalter.
 

„Sie wünschen“, fragte die mit dem Besucherstrom sichtlich überforderte Empfangsdame mürrisch.

Er beugte sich etwas vor und flüsterte, damit die Umstehenden es nicht hörten.

„Ich möchte vor das Gremium wegen meiner Vereidigung als neuer Berater von Mr. Satan.“

Die Frau am Schalter neigte sich ebenfalls vor und antwortete, seinen Flüsterton imitierend:

„Dann hätten Sie vielleicht nicht die ganze Zeit hier in der Halle herumstehen, sondern sich gleich in den dritten Stock begeben sollen, weil Vereidigungen immer ohne Voranmeldung stattfinden.“

Innerlich seufzte er. Seine Zweifel waren wohl berechtigt gewesen...
 

Nur wenig später stand er mit ziemlicher Verspätung vor dem Gremium, bestehend aus zehn Männern in schwarzen Roben und mit weißen Perücken.
 

„Geben Sie bitte Ihren Namen zu Protokoll.“

„Gendo Gamai.“

„Sie wurden unter zahlreichen Anwärtern ausgewählt, der wichtigste Mann für den Helden dieser Welt zu sein. Sind Sie sich der Verantwortung bewusst, die dieses Amt mit sich bringen wird?“

Er lächelte zweideutig.

„Das bin ich.“

„Geloben Sie, unserem verehrten Mr. Satan zu dienen, ihm beizustehen, absolut loyal zu sein und alles zu tun, was sein Leben erleichtert?“

„Ich gelobe es.“

„Herzlichen Glückwunsch, Sie sind hiermit vereidigt.“

Erleichterung durchflutete ihn. Vielleicht waren seine Zweifel diesmal doch unbegründet gewesen.

„Eine Eskorte wird Sie zum SMT (Satan Monumental Tower) geleiten.

Dort werden Sie fortan residieren und sich auf Ihre erste Aufgabe im Dienste des mächtigsten Mannes vorbereiten: der feierlichen Amtseinsetzung des neuen Polizeichefs, Ortiga

Case.“
 

Gendo Gamais Kopf fuhr plötzlich hoch und er musste sich ernsthaft bemühen, den Schrecken aus seinem Blick zu verbannen.

Nein, dachte er, nicht er! Er würde alles ruinieren, seinen ganzen seit Monaten gereiften Plan. Er musste sich etwas einfallen lassen...

Die Mitglieder des Gremiums hatten glücklicherweise nichts von seinem Konflikt mitbekommen.
 

Als er bald darauf von seiner Eskorte aus dem Gebäude des Kollegiums geleitet wurde, war der Zweifel wieder da: stärker als je zuvor.

Der Zweifel war ja auch vor nicht einmal einer Viertelstunde offiziell vereidigt worden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
„Wer Recht erkennen will, muss zuvor in richtiger Weise gezweifelt haben.“

[Aristoteles] Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2013-11-10T18:06:10+00:00 10.11.2013 19:06
Hi ^^
Bus jetzt finde ich es richtig interessant und finde deinen Schreibstil richtig gut

Ich hoffe es geht bakd weiter ^^

LG
Sternenkuss
Antwort von:  Rigel
11.11.2013 21:52
Hi,
danke für deinen lieben Kommentar. Bin schon am ersten Kapitel dran.
Antwort von: abgemeldet
12.11.2013 16:24
Supi da freu ich mich :D


Zurück