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Anywhere but here.

NaLu
von

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Free.


 

Chapter 2: Free.
 


 

Das helle Mondlicht schien angenehm auf meinen zierlichen Körper, während der kalte Wind gegen mein Gesicht peitschte, als ich durch das Loch in der riesigen Mauer schlüpfte, die die gigantische Villa wie ein Gefängnis umgab.

Eine Welle der Erleichterung und Freude durchströmte meinen ganzen Körper, als ich die andere Seite der Welt nach langer Zeit endlich wieder betrat.

Ungeduldig zog ich die frische Luft und den Geruch von Freiheit durch meine Nase, glücklicherweise galt das Versteck bisher bei allen als unbekannt.

Mit einem breiten Grinsen richtete sich mein Blick dem Mond entgegen, denn schließlich hatte mich bislang der Mut nicht gepackt, um einen Fluchtversuch zu wagen. Allerdings drehte ich in dieser Nacht den Spieß um.
 


 

[...]
 


 

Unglücklicherweise kam diese Erinnerung von dem Abend am vorherigen Tag erneut wieder hoch, wodurch sich eine unangenehme Gänsehaut auf meiner Hautoberfläche gebildet hatte. Zwar wusste ich nicht mehr, wie das Ganze ausging, allerdings fand ich mich am nächsten Morgen nackt in meinem Bett wieder. Nicht mal die Mühe hatte er sich gemacht, mich mit einer Decke zu wärmen.

Kopfschüttelnd versuchte ich dieses Ereignis aus meinem Gedächtnis zu verdrängen, immerhin war momentan der Fokus auf die Flucht gerichtet.
 

~*°*~
 

Die ersten Sonnenstrahlen, die die Sonne großzügig der Erde spendierte, kitzelten mich aus meinen gemütlichen Schlaf. Gähnend setzte ich mich kerzengerade auf und rieb die restliche Müdigkeit aus meinen Augen. Diese ließ ich anschließend durch das Zimmer huschen, wobei ich viele fremde Möbel identifizierte.
 

Schnell wurden die Erinnerungen in mein Gedächtnis gerufen.

Ich flüchtete aus den diktatorischen Händen meines Vaters und suchte in der nächsten Stadt einen Schlafplatz auf, immerhin besaß ich glücklicherweise genug Zeit, um mich für längere Dauer über dem Wasser halten zu können. Das einzig Positive, was mein Vater je in seiner ganzen Lebenslaufbahn erreicht hatte, war, dass er es zu einem sehr erfolgreichen Mann geschafft hatte.

Die Familie Heartfilia gehörte zu den größten und mächtigsten Konzernen auf der ganzen Welt. Wir wurden von allen gefürchtet, denn immerhin konnten wir alles kriegen, was wir wollten. Es gab nichts, was wir nicht mit unserer Zeit erreichen konnten.
 

Widerwillig zwängte ich mich aus dem Bett und ging mit langsamen Schritten ins Bad, wo ich aus meinen Klamotten schlüpfte und nackt die Dusche betrat.

Erfrischend ließ ich das heiße Wasser auf meine zarte Haut prasseln, was sich anfangs unangenehm und schmerzhaft anfühlte, allerdings gewöhnte ich mich schnell an die Hitze.
 

Gefühlte Stunden verweilte ich in der Dusche, da ich eine Ablenkung gebrauchen könnte. Denn die schreckliche Vergangenheit holte mich immer wieder ein. Wie es mit allem angefangen hatte, vom tragischen und mysteriösen Tod meiner Mutter bis hin zur Vergewaltigung.

Bedauerlicherweise erinnerte ich mich noch gut an den Abend, als Jude mich das erste Mal missbrauchte, im Alter von zwölf. Ich wurde verschandelt, verunreinigt und das persönlich von meinem eigenen Vater.
 

Hastig schüttelte ich meinen Kopf, um die Erinnerungen aus meinem Gedächtnis zu verbannen.

Allerdings scheiterte der Versuch, so wagte ich zu einer nächsten Idee, in dem ich mir selbst Schaden zufügte, um die Erinnerungen gewaltsam zu verdrängen.

Zögerlich hob ich meinen linken Arm, blickte auf die blassen grünen Zahlen, die sich darauf gezeichnet hatten und versuchte mir selbst Schmerz zuzufügen, in dem ich meine langen Fingernägel in die Haut krallte, sodass sich kleine Wunden bildeten, woraus winzige Bluttropfen quollen. Nagend biss ich mir auf die Zähne, aber der Schmerz war kein Vergleich zu der Qual, die Jude mir zugefügt hatte.
 

Während ich aus der Dusche stieg, mich mit einem weichen Handtuch abtrocknete und wieder ins Schlafzimmer schritt, wo ich mich mit einem schwarzen Rock und einem pinken Top bekleidete, ging ich in Gedanken durch, wohin mich mein nächstes Ziel führen sollte.

„Hargeon…“, wisperte ich leise, zeitgleich föhnte ich meine Haare trocken und band diese zu einem hohen Zopf.

Hargeon, die größte Hafenstadt in ganz Fiore, würde mein nächster Zielort sein.
 

~*°*~
 

Im Zug ließ ich mich auf dem Sitz nieder und lehnte mich gegen die Fensterscheibe.

Als der Zug sich in Bewegung setzte, bewunderte ich die vorbeiziehende Landschaft.

Erst jetzt wurde mir bewusst, wie ausgestorben die Welt doch wirkte. Die Wiesenlandschaft war total ausgetrocknet und der blaue Himmel strahlte eine gewisse Kälte aus, auch wenn die Sonne schien, wodurch mir ein kalter Schauer über den Rücken lief. Allein die Bäume in der Umgebung, gaben dem Gesamtbild etwas Farbe, jedoch strahlten diese eine trostlose und kahle Erscheinung aus.

„Einfach nur schrecklich“, murmelte ich leise vor mich hin. Traurig seufzte ich tief und wendete meinen Blick von der Außenwelt ab und richtete meine Aufmerksamkeit auf die Umgebung, in der ich mich befand.
 

Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als glückliches Gelächter in meine Ohren drang. In meinem Blickwinkel erkannte ich eine junge Frau mit kurzen, weißen Haaren. Ihre hellblauen Augen strahlten den jungen Mann neben ihr förmlich an, während die beiden tief in einem Gespräch versunken waren.

Was mich vor allem in den Bann zog, waren die schönen kirschblütenfarbenden, wuscheligen Haare des Mannes, die etwas Einzigartiges an sich hatten, sowie seine tiefen schwarzen Augen, die sowohl mysteriös als auch freundlich wirkten.
 

Meinen intensiven Blick schien er zu bemerken, denn für wenige Sekunden lenkte er seine Aufmerksamkeit auf mich. Kurz sah ich, wie seine schwarzen Pupillen mich von unten bis oben musterten. Deshalb machte ich es ihm gleich und realisierte seine Bekleidung, die aus einer einfachen Jeans und einem schwarzen T-Shirt bestand. Auffallend war allerdings der weiße Schal trotz der warmen Jahreszeit, der um seinen Hals baumelte.

Anscheinend besaß er nicht genügend Zeit, sich qualitativ hochwertigere Klamotten zu besorgen, denn diese sahen ziemlich abgenutzt und alt aus. Trotz der starken Differenzen zwischen uns, mangelte es ihm auf jeden Fall nicht an gutem Aussehen und ich spürte zusätzlich eine starke Anziehung zu ihm.
 

Als sich unsere Blicke erneut trafen, zierte ein kleines Lächeln meine Lippen, welches der gutaussehende junge Mann erwiderte.

Schweren Herzens brach er allerdings den Blickkontakt ab, da er vermutlich nicht unbedingt wollte, dass seine Freundin etwas von seinem kleinen „Seitensprung“ bemerkte, auch wenn dies ziemlich übertrieben ausgedrückt war.
 

Langsam verlor das Transportmittel an Geschwindigkeit, denn er näherte sich dem Zielort, Hargeon, an dem ich aussteigen wollte. Noch wusste ich nicht, was ich nun mit meinem Leben anstellen sollte. Weder besaß ich permanent ein Dach über meinem Kopf, noch einen genauen Sinn zum Leben, das einzige, was mich allerdings zum Weiterleben motivierte, war meine Neugierde auf die gesamte Außenwelt, die ich seit meiner Kindheit, in der meine Mutter noch zu meinem Leben gehört hatte, nicht mehr betreten hatte.
 

Doch kaum als ich einen Schritt in die größte Hafenstadt Fiores setzte, wurde ich plötzlich von hinten angegriffen.

Bevor ich die Situation genau realisieren konnte, wurden meine beiden schmalen Handgelenke von einer großen Hand umfasst. Schnell entflammte sich an der berührten Stelle ein unerträgliches Brennen, als er den Druck um meine Handgelenke erhöhte.

Angestrengt versuchte ich, einen Hilfeschrei loszuwerden, allerdings wurde mein Vorhaben von meinem Angreifer verhindert, indem er ein Tuch gegen mein Mundwerk drückte, sodass mein Geschrei dämpfend unterging.

Im ersten Moment dachte ich, dass mein Vater seine Hände im Spiel haben müsste, denn ich wusste, dass er mich unbedingt wieder haben wollte. Wo sollte er denn sonst seinen sexuellen Frust auslassen?!
 

Bevor ich vollends aufgegeben hatte, wurde ich von einem tapferen Mann gerettet, der vorher im gleichen Zug war. Geschickt sammelte er seine Kraft in seiner geballte Faust, welcher sich in Sekundenschnelle in der Magengrube meines Angreifers befand. Schmerzverzerrt schrie er auf, sackte zu Boden und verlor daraufhin schnell sein Bewusstsein, als er noch einen gewaltigen Tritt in die Weichteile bekommen hatte.
 

Alles geschah in wenigen Sekunden, sodass ich meine Zeit brauchte, um die ganze Situation zu realisieren.

Der unvermeidliche Schock wurde in mir kompakt gemeißelt, sodass meine Finger, Beine, jedes einzelne Körperteil von mir, anfing unkontrolliert zu beben.

„Alles in Ordnung?“, ertönte eine sanfte Stimme, die meinen schnellen Puls beruhigen ließ.

Langsam schaute ich auf und blickte in zwei freundliche, schwarze Augen, die mir versicherten, dass alles vorbei war. Der junge Mann streckte mir höflich seine Hand entgegen, um mir hoch zu helfen, die ich dankend annahm.
 

„Gott, was fällt ihm denn eigentlich ein, dich so zu behandeln!“, erklang diesmal eine Frauenstimme mit empörter Artikulation. Verärgert verschränkte sie ihre Arme vor ihrer Brust und blickte mich nun ebenfalls freundlich an.

„Geht es dir denn gut?“ Die Frau schenkte mir ein freundliches Lächeln.

„J-ja…“ Zögerlich nickte ich, da ich den Schock immer noch nicht verdaut hatte. Seit der Sache mit meinem Vater vermied ich jeglichen nahen Kontakt mit fremden Männern, da diese schreckliche Erinnerungen hervorriefen.
 

„Danke“, sagte ich lächelnd, „Ihr habt mich gerettet.“

„Ach, ist nicht der Rede wert!“, grinste mich diesmal der junge Mann an, um die angespannte Atmosphäre ein wenig zu lockern.

„Wir müssen schnell hier weg!“, meinte nun seine Freundin und setzte ihre schlanken Beine in Bewegung. Wir beide taten es ihr gleich, auch wenn mir nicht bewusst war, in welche Richtung wir gingen. Mir war nur eins klar, die beiden wirkten auf mich ziemlich nett und vertrauenswürdig, so entschied ich mich, ihnen zu folgen.
 

„Ach, ich bin Lisanna“, stellte sich die Frau mit den kurzen weißen Haaren vor.

„Lucy“, sagte ich kurz und knapp.

„Und ich bin Natsu!“ Erneut strahlte er mich an, sodass eine angenehme Wärme meinen Körper durchströmte.
 


 

Jeder Mensch begegnet einmal dem Menschen seines Lebens, aber nur wenige erkennen ihn rechtzeitig.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey! :)

Ich habe das 2. Kapitel nochmal hochgeladen, für die, die noch keine 18 sind und das Adult-Kapitel nicht lesen können.
Ich hab den kurzen Lemon, der für die FF absolut nicht relevant ist, mit [...] ersetzt, damit ihr wisst, wo und was ich zensiert hab. :)
Ich muss nicht erläutern, was ich geschrieben hab, ich glaub, dass das klar ist ;)
Sonst hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat!

Liebes Grüßchen, die Trangchen. :) Komplett anzeigen

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