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Operation: Brusthaartoupet

Die Pinguine aus Madagascar
von

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Operation: Brusthaartoupet

Private ließ den Kopf hängen und gab ein herzzerreißendes Seufzen von sich, während er den Fisch lustlos von einer Seite auf die andere schob. Noch einmal seufzte er, dann ließ er den Fisch liegen, stand auf und watschelte zu seinem Bettchen, in das er sich kuschelte.

Rico zog fragend die Schultern hoch, Kowalski legte den Kopf schief und Skipper kratzte sich am Kinn, ehe er ebenfalls aufstand, zu Private ging und ihm auf die Schulter klopfte. „Agent Private, was ist los mit dir? Du wirst doch nicht etwa krank?“

„Grananaha!“, rief Rico in diesem Augenblick, warf die Flügel in die Luft und gestikulierte panisch hin und her.

„Nein, Rico, er hat nicht die Vogelgrippe“, erwiderte Kowalski ruhig, schluckte das letzte Stück seines Fischs herunter und drehte sich zu Skipper und Private um. „Wobei ich natürlich zuerst einige abschließende Untersuchungen machen müsste, um diese These zu bestätigen.“

„Ich bin nicht krank“, piepste Private zurück, schnappte sich sein Einhorn und drückte es fest an sich, während er sich auf den Rücken rollte und an die Decke starrte. Das fliederfarbene Spielzeug wurde von dem kleinen Pinguin hin und her gewogen, dann drückte er es nur noch ganz fest an sich und seufzte schon wieder einen langgezogenen, tieftraurigen Seufzer.

Nun wechselten die drei anderen doch einen besorgten Blick und versammelten sich rund herum um Privates Bett. Sie tuschelten miteinander und Kowalski beharrte darauf, dass er zuerst einen Apparat bauen müsse, mit dem sich Tests durchführen ließen. Doch genau in dem Moment, als er zwei Elektroden hervorholte und sie Private an den Kopf stecken wollte, setzte dieser sich auf, schaute ruhig von einem seiner Freunde zum nächsten und rückte mit der Sprache raus. „Bald ist Weihnachten und ich habe gehört, wie Alex und die anderen gesagt haben, dass der Weihnachtsmann dieses Jahr nicht kommen wird, weil der Tierpfleger Karl im Urlaub ist. Was sollen wir denn machen, wenn der Weihnachtsmann nicht kommt? Dann muss Weihnachten ausfallen und es wird überhaupt keine Geschenke geben.“

„Aber Private, der Weihnachtsmann ist doch nicht e-“

Skipper boxte Kowalski in die Seite, gab ihm und Rico ein Zeichen und rutschte auf seinem Bauch quer durch die Basis bis ans andere Ende, sodass sie ungestört miteinander reden konnten.

„Männer, wir haben ein Problem.“

„Ja, dass Private tatsächlich glaubt, der Weihnachtsmann sei echt, obwohl sich jedes Jahr nur Karl dieses lächerliche Kostüm anzieht.“

„Bra grana hu!“ Rico klatschte seine Flügel an seine Wangen, riss die Augen auf und starrte Kowalski an, woraufhin Skipper sich selbst an die Stirn fasste.

„Gut gemacht, Kamerad Kowalski“, sagte er mit beißendem Unterton, hielt Rico an den Schultern fest und schaute ihm tief in die Augen. „Ja, es ist wahr. Den Weihnachtsmann gibt es nicht wirklich. Aber wir müssen uns jetzt zusammenreißen und einen Plan entwickeln, wie wir Private seinen knuddeligen Frohsinn zurückgeben können. Also Männer, irgendwelche Ideen?“

Einige Sekunden lang biss Rico noch verstört auf seinen Flügelspitzen herum, dann besann er sich, schüttelte sich und begann zu grübeln. Alle drei Pinguine standen im Halbkreis, warfen immer wieder Blicke zu Private, der auf seinem Bett lag und trostlos mit seinem Einhorn spielte, bis Rico auf einmal eine Idee hatte und aufgeregt den beiden anderen zuwinkte. „Na, gralaba Kostüm schan blalala buhra Überraschung – tadaa!“ Lächelnd und nickend eiferte er der Zustimmung seiner beiden Kumpane nach, bis Skipper schließlich klatschte.

„Das ist eine ausgezeichnete Idee. Männer, ihr wisst, was zu tun. Kostüm, Geschenke, Bart, Glitzer. Machen wir uns an die Arbeit. Kowalski, Optionen bitte.“

Augenblicklich zückte Kowalski Stift und Skizzenblock und begann einige Strichmännchen durch Pfeile zu verbinden, bis schließlich die ganze Seite unübersichtlich beschmiert war. „Karl benutzt das Kostüm aus dem alten Fundus des Zoos, wir finden es in Planquadrat sieben.“ Dabei klopfte er mit dem Radiergummi-Ende seines Bleistifts auf die Zeichnung. „Geschenke stehen bereits in der Planung fest und den Glitzer gibt es bei den Lemuren und ihrer Weihnachtsdekoration.“

„Wie sieht es mit dem Bart aus?“

„Negativ, Skipper. Karl trägt Vollbart, wir könnten ihn höchstens überwältigen und den Bart abrasieren.“

Rico hüpfte begeistert auf und ab, doch Skipper hielt ihn zurück: „Nein, das wäre zu auffällig. Wir brauchen einen anderen Plan. Wie sieht es mit Bartersatzmaterialien aus? Irgendwelche Möglichkeiten?“

„Positiv, Skipper. Karl trägt ein Brusthaartoupet, das er während der Arbeitszeit in seinem Spind aufbewahrt.“

„Sehr gut. Männer, das klingt nach einem fabelhaften Plan. Machen wir uns an die Arbeit. Operation Brusthaartoupet kann beginnen!“

Die drei Pinguine klatschten sich gegenseitig ab und eilten zum Aufgang an die Oberfläche. Kaum hatten sie den Deckel zur Seite geschoben, blies ihnen ein leichter Wind den puderig rieselnden Schnee ins Gesicht. Von unten waren keine Geräusche zu hören, die darauf schließen ließen, dass Private ihrem Verschwinden überhaupt Beachtung schenkte, daher schlossen sie den Deckel und sprangen hinter den nächsten Mülleimer am Gehweg.

„Keine Besucher in Sichtweite. Die Personalräume befinden sich in nord-nord-westlicher Richtung, dort finden wir Kostüm und Brusthaartoupet. Den Glitzer gibt es bei den Lemuren“, sagte Kowalski und deutete dabei in die unterschiedlichen Richtungen.

„Alles klar, dann besorgen wir uns etwas Glitzer von unseren pausbackigen, pelzigen Freunden, Männer. Auf geht’s!“

Skipper rutschte auf seinem Bauch voran quer über den Gehweg, vorbei an einer Laterne, unter einer grünen Parkbank hindurch hinter eine Steinmauer. Dicht hinter ihm folgten Kowalski und Rico, sodass sie wie drei schwarzweiße Schatten von Objekt zu Objekt glitten und immer wieder Deckung suchten, um unerkannt zu bleiben, bis sie das Gehege der Lemuren erreichten.

Der Pinguin-Anführer gab den beiden anderen ein Zeichen, woraufhin sie über die Mauer sprangen und auf einem aufgetürmten Schneeberg landeten. Vor ihnen waren Mort und Maurice damit beschäftigt den Schnee an den Rändern des Geheges aufzuschaufeln, während Julien umher stolzierte und alles mit glitzernden Fähnchen dekorierte.

„Oh, was sehe iche da? Meine gefiederten Freunde sinde gekommen, um zu helfen bei die Dekoration fur meine Weihnachts-Samba-Party! Maurice? Maurice!“

„Ich kann jetzt gerade nicht!“, rief Maurice vom anderen Ende des Geheges und schnaubte abfällig. Mort balancierte auf seinen Schultern und gemeinsam versuchten sie den Schneemassen habhaft zu werden.

„Typisch“, erwiderte der Lemurenkönig mit einem theatralischen Augenrollen. „Immer musse man alles selbste machen.“ Dabei streute er noch etwas Glitzer aus einer Art großem Salzstreuer auf die bunten Fahnen.

„Julien, ich mache es kurz und schmerzlos“, begann Skipper, „wir brauchen deinen Glitzer.“

„Ach, wozu brauchte ihr Pinguine denn Glitzer? Wollt ihr eure Gefieder schöner machen?“

„Das ist eine sehr komplizierte Angelegenheit und würde deinen Horizont übersteigen“, plapperte Kowalski sogleich dazwischen.

„Ganz genau, Hombre. Du hast hier schon mehr als genug Glitzer.“

„Skipper, du kannste nie genug haben von die Glitzer!“ Julien warf die Arme in die Höhe, lachte und drehte sich einmal um sich selbst, wobei er Glitzer auf seiner Blätterkrone verteilte. „Maurice, sage ihm, dasse er nie genug haben kann von die Glitzer! Los, sage es ihm!“

Schwankend kamen Maurice und Mort zu ihnen, schüttelten sich den Schnee aus dem Fell. Während Maurice Julien einen eher giftigen Blick zuwarf, tanzte Mort bereits mit großen Augen um seinen König herum und murmelte unentwegt: „Julien und ich tanzen Samba!“

„Ihr habt ihn gehört – aber unter uns, ihr würdet uns allen einen großen Gefallen tun, wenn ihr uns von diesem Glitzerzeug befreit.“

„Eine bisschen Glitzer hier, eine bisschen Glitzer da“, summte Julien und wirbelte mit seinem Streuer um die Pinguine herum. „Glitzer uberall!“

„Rico?“

„Gra!“ Der Pinguin wirbelte zu Mort und Julien herum, fügte sich wie selbstverständlich in den Tanz ein, verpasste Mort einen Hüftschwung, sodass das kleine, pelzige Tier mit König Julien zusammenprallte und diesem der Glitzerstreuer im hohen Bogen aus den Pfoten glitt. Rico sprang hinterher, verschluckte den Streuer blitzschnell im Flug und eilte zu Skipper und Kowalski zurück.

„Mort, du schusseliges Tierchen, kannste du nicht aufpassen!“

„Aber, ich…“

„Wo haste du versteckt meine Glitzer?“

„Ich war das nicht!“

„Keine Widerrede!“

„Männer, ich glaube, es ist Zeit, dass wir wieder verschwinden“, raunte Skipper den beiden anderen zu, winkte Maurice fröhlich zu und mit einem Hechtsprung brachten die drei sich in Sicherheit. „Na das lief doch wie am Schnürchen. Fehlen nur noch das Kostüm und das Brusthaartoupet. Hier entlang.“

Skipper gab die Richtung vor und so, wie sie sich bereits vorher zum Lemurengehege bewegt hatte, schlichen sie sich nun um die Ecken und durch Büsche und Hecken bis zum Fenster der Männer-Umkleidekabine. Mit Skippers Hilfe sprang Rico hoch auf den schmalen Fenstersims, würgte eine Haarnadel hervor und im Nu war die Fenstermechanik ausgehebelt, sodass sie das Fenster aufziehen und nach drinnen verschwinden konnten.

Es roch muffig und der Raum lag im Halbdunkeln, dafür konnten sie Karls Spind in Rekordgeschwindigkeit ausfindig machen, indem sie sich an den Elvis-Stickern orientierten, die der Tierpfleger so sehr liebte und auf alles klebte, was ihm gehörte. Rico öffnete den Spind und im obersten Fach fanden sie das braune Brusthaartoupet, das gerade üppig genug war, um einem Pinguin einen kurzen Bart zu verleihen.

Auch das Kostüm war schnell besorgt, allerdings konnten sie es nur zu dritt tragen, weshalb Kowalski eine alternative Route zurück zu ihrem Pinguin-Gehege vorschlug. Eine geschlagene halbe Stunde benötigten sie, um unerkannt an den Menschen und anderen Tieren vorbei zurück in ihre Katakomben zu gelangen, wo Private noch immer in seinem Bettchen lag und seufzte.

Kowalski kletterte auf Ricos Schultern, der den Glitzerstreuer hervor würgte, Skipper tunkte das Brusthaartoupet in Mehl und färbte es dadurch weiß und sprang anschließend noch auf Kowalski drauf. Dann stülpten sie sich Bart und Kostüm über und schwankten in den Raum hinein.

„Ho, ho ho! Ich bin es, der Weihnachtsmann!“, sprach Skipper mit verstellter Stimme und gab Kowalski mit dem Fuß das Signal, dass er die Arme des Kostüms bewegen und dadurch Glitzer verstreuen sollte. „Sei nicht länger betrübt, Private!“

Private schoss aus dem Bett, drückte sein Einhorn fest an sich und schaute den Weihnachtsmann mit großen Augen an. „Aber wir haben doch noch gar nicht Weihnachten, das ist erst morgen. Wieso bist du schon hier? Und wieso glitzerst du?“

„Das ist… die neuste Mode im Weihnachtsmannland. Oh ja, das ist sie. Ich bin hier, um dir zu sagen, dass Weihnachten nicht ausfällt, ich bin aber… eh… verhindert und muss auf eine… geheime Mission gehen. Genau!“

„Eine geheime Mission? Oh, das klingt ja so spannend!“ Aufgeregt und mit leuchtenden Augen schaute Private an dem Kostüm hinauf.

„Ja, eine sehr spannende und sehr geheime Geheimmission! Deshalb darfst du auch niemandem davon erzählen, verstanden?“

„Du meinst, wir haben ein Geheimnis?“

„Ganz genau, Private. Und nun muss ich wieder los, aber denke daran, dass du keinen Grund hast, um schlecht gelaunt zu sein.“

„Vielen Dank, Herr Weihnachtsmann! Ich werde das Geheimnis nicht verraten!“

Die drei verkleideten Pinguine schwankten wieder aus dem Raum heraus, ein kleines Stück den Gang entlang und entledigten sich der Sachen, sobald sie außer Hör- und Sichtweite waren.

„Na das lief doch wie am Schnürchen, Männer. Mission ausgeführt! Und nun lasst uns dieses stickige Kostüm schnellstens entsorgen.“

„Kaboom?“

„Nein, Rico, nicht hier drinnen.“

Zu dritt stopften sie das Kostüm, den Glitzerstreuer und das Toupet in die abzweigende Kanalisation und kehrten, als wäre nie etwas gewesen, zu Private zurück.

„Hallo, da seid ihr ja wieder.“

„Wieder gut gelaunt, Private? Das sieht man gerne“, sagte Skipper und klopfte dem kleineren Pinguin auf die Schulter. „Dann wäre ja wieder alles beim Alten und wir können mit unserem vorweihnachtlichen Ritual beginnen.“

Sogleich sprang Rico auf und ab. „Eierflip!“

„Seit wann trinken wir denn vor Weihnachten Eierflip?“, fragte Private unsicher und folgte den anderen an den großen Tisch.

„Seit heute, Männer. Lasst uns feiern! Fröhliche Vor-Weihnachten!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Zaje
2016-01-21T19:55:18+00:00 21.01.2016 20:55
Ach. Du. Meine. Güte. Ich könnte hier grade heulen vor Glück. Wieso hab ich dieses Meisterwerk vorher noch nirgends gefunden und gelesen?
Okay, von vorne. Also ich liebe Pinguine ja generell und die Pinguine von Madagaskar setzen dem ganzen dann noch ein Krönchen auf. Du bringst die vier so authentisch rüber, als hätte ich mir gerade die Serie angesehen. Natürlich hat auch King Julien seinen Glitzerauftritt. Auch er ist natürlich super getroffen und ich hatte richtig das Bild vor mir, wie er mit seinem Glitzerstreuer durchs Gehege spaziert und alles .. verglitzert. Private ist so knuffig, mit seinem Einhorn. Und ich finde es einfach bewundernswert und verdammt süß von den anderen drei, dass sie für ihn so einen Tamtam machen um ihm den Glauben an den Weihnachtsmann noch länger zu erhalten. Er ist halt das kleine Nesthäckchen. Ach, ich weiß gar nicht was ich sagen soll :') Ich bin einfach nur froh, dass ich das hier gelesen hab. Du hast mit so viel Witz und Liebe geschrieben, dass ich immer noch irgendwo herumschwebe und schwärme.
Deinen Schreibstil finde ich sehr toll. Sehr flüssig zu lesen und du beschreibst die Umgebung und Aktionen so, dass man ein wirklich gutes Bild vor Augen hat. Mir ist nur ein Tippfehler aufgefallen, und zwar hast du (als sie Karls Spind plündern) einmal 'Spint' statt 'Spind' geschrieben. Nichts tragisches, aber ich dachte ich sags dir :) Sonst .. ja .. einfach perfekt *_* Achja, und ich hab mich ebenso noch mehr in Pinguine verliebt, als ohnehin schon xD
Danke für diesen tollen OS! <3

LG Zajé
Antwort von:  Kalliope
21.01.2016 21:33
Danke für deinen Kommentar :) Wenn ich den lese, merke ich, wie du geradezu vor Freude funkelst (oder glitzerst) und genau das ist der Grund, warum ich so gerne schreibe und das mit meinen Lesern teile. Danke fürs Lesen, danke fürs Kommentieren und vielleicht kann ich dich irgenwann einmal bei anderen Geschichten von mir wiedertreffen :)
Von:  Flying-squirrel
2016-01-06T08:57:51+00:00 06.01.2016 09:57
Huch, ein Einhorn. Oder soll ich sagen, eine dramafreie lustige Geschichte bei den Yuals :)
Wobei die Rettung Weihnachtens natürlich ein Drama verhindert.
Ich glaube, ich kann dir nix sagen, was nicht schon gesagt wurde, also ist das jetzt quasi ein "Ich war hier" und ein "Ich stimme meinen Vorrednern zu", die Geschichte hat mich zum Lachen gebracht und die Charaktere sind perfekt, man hat sofort einen Film vor Augen!
Antwort von:  Kalliope
07.01.2016 21:31
Vielen Dank für deinen Kommentar und das Kompliment :)
Von:  KageyamaTobio
2015-12-31T09:39:08+00:00 31.12.2015 10:39
Oh ... my ... gosh!
Ich kann nicht glauben, dass du erst nach 2 Jahren die ersten Kommentare auf dieses wunderbare Meisterstück erhalten hast. Ich kann aber auch nicht glauben, dass du erst nach 2 Jahren scheinbar erst YUAL geworden bist. Diese Geschichte ist einfach der Oberhammer. Angesichts des Titels war ich ja eigentlich erstmal irritiert, dachte mir aber: Skipper wird sich schon was dabei gedacht haben.
Der Einstieg in die Story gelingt dir so mühelos und beleuchtet die einzelnen Charaktere wunderbar. Ich war völlig fasziniert, wie originalgetreu sich die vier hier in deiner Geschichte entfaltet haben. Wunderbar!! Vor allem Rico (mein Favorit) hat einen nicht ganz unerheblichen Einfluss auf die Geschichte. Ich war zu tiefst getroffen, als er von der Nicht-Existenz des Weihnachtsmanns erfährt, und das mal nur so nebenbei! Ganz passend aber reißt er sich für Private sofort wieder zusammen, dass hat mir gefallen. Nichts geht eben über Bruderliebe.
Das Schmieden des Plans und die Einbringung ihrer charakterlichen Eigenarten macht diese Geschichte einfach super leicht. Man hat kaum eine Zeile gelesen, das steckt man schon in der nächsten und alles setzt sich mühelos zu einem Puzzle zusammen. Vielleicht liegt es an der Thematik und daran, das ich die Serie kenne. Aber ich hab es einfach die ganze Zeit vor mir gesehen.
Richtig amüsant wurde es natürlich bei Julien. An ihm hat mich vor allem die Sprache fasziniert, die du herrlich dem Original angepasst hast. Ich hatte seine Stimme direkt im Ohr und konnte mir auch sein Popo-wackeln vorstellen, während er Glitzer streut. Generell war das natürlich eine typische Sonderaktion von ihm, Samba zur Weihnachtszeit. Warum auch nicht?
Die Erfüllung der Mission war zweifellos witzig, aber ich hatte mir beim Lesen doch irgendwie gewünscht, es würde nicht ganz so schnell voran gehen. Es ist meine erste Madagascar Fanfiction und irgendwie hatte ich Sorge, das alles zu überstürzt zu früh enden würde. Unglücklicherweise hatte sich dieser Eindruck am Ende bestätigt. Von mir aus hättest du das Ganze noch um mindestens 1000 Worte erweitern können. Eben weil es sich so gut hat lesen lassen, stand mir der Sinn nach mehr. Deswegen ist dein Werk natürlich nicht genau so gut, wie es nun mal ist.
Die Lösung des Problems ist typisch für Skipper. Da lässt er schon mal den Weihnachtsmann so auftauchen und dann so eine lahme Ausrede D: Es passt zu ihm, auch wenn ich mir zu Anfang etwas anderes gewünscht hatte. Ich weiß nicht was, aber irgendwie war ich von ihm enttäuscht. Nicht von dir! Du hast es schließlich nur 1 zu 1 dokumentiert ;) Für die nächste Mission schenke ich Skipper wohl erstmal ein Buch für gesellschaftliche Rahmenhandlungen.
Zum Abschluss ein ♥ für Rico, dem du sogar sein Kaboom gegönnt hast. Die ganze Geschichte ist einfach rund, wunderbar in die Weihnachtszeit eingefügt und stilistisch toll umgesetzt. Die Charaktere blühen ihren Macken getreu herrlich auf und verleihen dem Geschriebenen eine fantastisch darstellbare Note. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen und kann nur hoffen, dass du dem Fandom treu bleibst. Ich würde gern noch eine Geschichte von ihnen lesen, zu jeder Zeit! Großartige Arbeit, absolut zu Recht YUAL geworden!
Antwort von:  Kalliope
31.12.2015 13:10
Vielen Dank für deinen Kommentar :) Ich freue mich immer über jeden Leser und war umso überraschter, dass die Geschichte erst jetzt nach zwei Jahren des Nicht-Beachtens auf einmal YUAL wird und dann über so eine Kommentaraktion auch noch Aufmerksamkeit bekommt.
Im Nachhinein muss ich dir Recht geben, ich hätte die Geschichte noch etwas strecken können, aber vielleicht hatte ich auch zu sehr die kurzen, zehnminütigen Episoden der Serie vor Augen, die auch immer schnell ihr Tempo entfalten und dann schon wieder vorbei sind. Jedenfalls freue ich mich, dass du dir die Zeit zum Lesen genommen hast und wenn du magst, kannst du auch mal bei meinem anderen Madagascar-Oneshot vorbeischauen :)
Von: abgemeldet
2015-12-27T20:05:45+00:00 27.12.2015 21:05
Hey Hey :)
 
Juhu, ein Werk zu Madagascar! Das sieht man ja selten, was ich durchaus auch verstehe, denn die verschiedenen Charaktere der Pinguine zu treffen und gleichzeitig den kindlichen Witz zu behalten, ohne in Slapstick abzurutschen, ist durchaus eine Herausforderung. Man kann aber nur sagen: Herausforderung geglückt!
Ich muss gestehen, dass ich dich (ich weiß gar nicht genau warum?) sogar schon aus diesem Bereich kannte und daher auch mit wenig Angst an die Geschichte herangegangen bin, ja, man kann sogar sagen, mit einer doch sehr hohen Erwartung - nicht zuletzt, da sie auch trotz des Themas YUAL geworden ist. Allerdings ist diese Erwartung nicht zerstört wurden, glücklicherweise!

Schon mit dem ersten Satz hast du mich gefangen genommen: Der passende, aber nicht überladene Einsatz von Adjektiven war der Stimmung sehr zuträglich. Er fing die Stimmung des Film/Serie ein, ohne zu sehr erdrückend zu wirken. Du nutzt passende Adjektive, ohne dabei den Leser zu überfordern. Privat ließ nicht den schweren Kopf deprimiert hängen, während er den Fisch von der dreckigen linken zu der sauberen rechten Seite schob. Nein, der Einsatz ist völlig passend und nicht so, dass man sich langweilt. Das gefällt mir sehr, den meistens sehe ich nur die beiden Extreme: Keine oder zu viele Adjektive. Daher danke für die erfrischende Mitte!
 
Ebenso mit den Verben! Ach, diese Onomomatopoesie in den ersten Sätzen! Ich höre Private (irgendwie komisch, den Namen zu lesen, er erinnert doch sehr an Privat?! xD) förmlich watscheln! Was für eine passende Wortwahl! Allgemein mochte ich sehr, wie du die Wortwahl kindlich gehalten hast, ohne aber in einen argen Kinderbuchstil abzuruschten und auch die erwachsenen Leser (die es ja hier zumeist sind) mitzunehmen. Den Stil der Serie - schwankend zwischen Kinder und Erwachsene - triffst du damit allemal.
 
Alle Pinguine hast du wunderbar getroffen. Von Privates kindlichen Gedanken (der ja sehr schön den Aufmacher bietet) über Kowalskis technisches Gelaber bis hin zu....Rico. Ach, gerade Ricos Sprache schriftlich rüberzubringen, ist natürlich ein Sonderfall, die aber wirklich gut gelungen. Allgemein mag ich es sehr, dass du den reinen Aufbau einer Folge - inklusive den Running Gags (Kaboom?) - beibehalten hast. Es liest sich wie eine Episode, ohne Drehbuchhaft zu wirken. Es spielt sich, auch durch die oben etwas zu sehr fangirlhaften gelobten Adjektiven und Verben, förmlich im Kopf ab. Von dem Anfang der Folge - in die man einfach reingeschmissen wird - bis zur Planentwicklung, die ähnlich, sorry, bescheuert ist wie in der Serie bis zum Ende hast du den Stil perfekt getroffen. Allein diese Idee des Brustharrtoupets! Ich meine... das ist schon selten schräg. Hierfür aber perfekt!
Einzig natürlich Julien fällt etwas aus der perfekten Rolle, was eher dem Aktzent zuträglich ist - immerhin hört man ihn ja nicht. Sprachtechnisch hast du ihn gut getroffen (die sprachlichen Besonderheiten, die ich von ihm noch im Kopf habe, hast du auch eingebaut) vor allem mit dem "Maurice! Maurice!" xD Ich musste so grinsen, weil er in meinem Kopf das natürlich auch gerufen hat. Einfach, weil es passend wirkt. Allerdings, das muss man dir zugestehen, hast du zumindest die Artikel falsch gemacht. Ich vermute, dir ist ebenso wie mir ein Schauer über den Rücken gelaufen, als du "von die Glitzer" schreiben musstest. Dafür aber ein extra Lob, dass du, abseits des natürlichen Gefühls, dennoch darauf geachtet hast, das einzubauen (und auch alles andere falsche, was er sagt). Der Ausflug zu Julien ist natürlich das kleine Highlight der Geschichte, was aber auch daran liegt, dass der Rest schlecht darstellbar ist. Geschrieben ist es wunderbar (und wie schon erwähnt sehr serien-realistisch), aber Fanfictions leben natürlich eher von den Gesprächen der Geschichten. Es ist zwar spannend und gut beschrieben, aber die Lustigkeit des Gespräches zuvor ist natürlich nicht mehr erreichbar.
 
Wie sie das "Problem" mit Private dann lösen, ist typisch Skipper. Wie zuvor erwähnt: 1+ für das Treffen der Charaktere!

Allgemein finde ich die Geschichte nicht nur zu Recht YUAL, sondern auch davon unabhängig einfach perfekt. Lustig, die Charaktere und die Serie super getroffen und einfach eine wunderbare kurze Geschichte, die nicht nur Abwechslung, sondern auch Spannung, Spaß und ein versöhnliches Ende bietet. Außerdem sprachlich - sowohl Rechtschreibung/Grammatik (außer Julien! ;D) als auch vom Stil - völlig in Ordnung. Und, nunja, ich fühlte mit Private mit, weil ich selbst auch eine kleine Andekdote aus meiner Kindheit habe... daher: Einfach schön. Passend zur Weihnachtszeit und ich bin froh, sie gerade jetzt gelesen zu haben! Vermutlich ist es nicht das beliebteste Thema hier, aber bitte: Mehr! :D

Liebe Grüße,
Lichti
 
Antwort von:  Kalliope
28.12.2015 14:43
Aww! x3 Vielen Dank für diesen ausführlichen Kommentar! Ich muss zugeben, dass ich überrascht war, als ich mit gerade diesem Oneshot YUAL geworden bin, immerhin ist die Geschichte schon zwei Jahre alt und wurde vermutlich aus den Tiefen des Fanfic-Archivs gekramt. Umso mehr freut es mich, dass dir diese Geschichte gefallen hat, weil ich denke, dass sich mein Schreibstil in den letzten zwei Jahren noch weiterentwickelt hat. Gut, dazu muss ich sagen, dass ich im Normalfall natürlich nicht den Madagascar-Stil verwende :"D

Es freut mich, dass sich der Oneshot wie eine Episode der Serie lesen lässt und alle Charaktere detailgetreu rüberkommen, ohne dass es dabei übertrieben oder gestelzt wirkt. Und ja, es ist schon ein seltsames Gefühl, wenn Word einem Sachen wie "die Glitzer" rot unterlegt, man es aber bewusst so lässt.

Wieso du mich sofort mit Madagascar assoziiert hast, weiß ich allerdings auch nicht :D Ich habe zwar noch einen anderen Oneshot dazu, aber abgesehen davon treibe ich mich hier nicht großartig in dem Bereich herum. Ob ich noch einmal etwas zu Madagascar schreiben werde, weiß ich nicht genau, weil ich dafür wirklich in der Stimmung dafür sein muss (sonst klappt das mit den Charakteren der Pinguine, Maurice, Julien usw. einfach nicht).

Abschließend danke ich dir noch einmal für den Kommentar, es hat mich wirklich sehr gefreut, dass mein YUAL-Oneshot Beachtung gefunden hat :)
Von:  Kerstin-san
2015-12-27T13:05:17+00:00 27.12.2015 14:05
Hallo,

ich gestehe, dass ich auf Grund des ungewöhnlichen Titels hier mal hineingeschnuppert habe. Ich hab mich echt gefragt, was da denn für eine Geschichte herauskommen soll und bin ernsthaft verblüfft, was du daraus gemacht hast.

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich Madagascar geschaut habe, aber die Pinguine und King Julian fand ich schon immer besonders toll.
Aber mal der Reihe nach: Die Usrpungsidee, weswegen die Operation Brusthaartoupet überhaupt erst ins Rollen gebracht wird, fand ich sehr herzerwärmend. Anstatt Private einfach die Wahrheit zu sagen und ihm seine Illusion zu rauben, hecken die drei stattdessen lieber einen gewagten Plan aus, um ihm ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren.
Ich musste ja richtig lachen, als Kowalski und Skipper stattdessen Rico unbeabsichtigt die Wahrheit enthüllt haben, aber er hat das ja glücklicherweise sehr schnell verarbeitet gehabt.

Als die drei dann in ihre Planungsphase gestartet sind, hab ich richtig mitgefiebert, wie sie das denn alles umsetzen und die notwendigen Materialien besorgen wollen, aber Kowalski hat ja für alles die richtigen Ideen.

Den Abstecher zu den Lemuren und zu King Julien fand ich am allerbesten in dem One Shot. Ich kann mir einfach zu gut vorstellen, dass King Julien das ganze Gehege in eine einzige leuchtende Glitzerkugel umgestalten will und eine gigantische Samba Party veranstaltet. Nebenbei bemerkt liebe ich Mort einfach. Der kleine ist soooooo knuddelig. Ich hoffe ja wirklich, dass er mit Julian einen super Samba hingelegt hat, obwohl der ihn für den verschwunden Glitzer verantwortlich macht.

Der Auftritt als glitzernder Weihnachtsmann (wegen der Mode im Weihnachtsmannland xD), der wegen seiner geheimen Mission, morgen nicht vorbeikommen kann, war zum schreien komisch und hat Private ja glücklicherweise aus seinen trübseligen gedanken gerissen.

Ein wirklich schöner One-Shot, dank dem ich wieder Lust habe, mir Madagascar anzuschauen :)

Liebe Grüße
Kerstin
Antwort von:  Kalliope
28.12.2015 14:45
Danke für den Kommentar, es freut mich sehr, dass du meinen Oneshot zu Madagascar gelesen hast :) Ich finde es immer traurig, wenn eine Geschichte keine oder fast keine Kommentare hat, aber du und abgemeldet waren so nett und haben im Rahmen von abgemeldets Aktion den Anfang gemacht. Dass dir meine kleine Madagascar-Episode dann auch noch gefallen hat, ist natürlich umso schöner :) Der Titel ist mir damals sehr spontan gekommen und ich stimme dir zu, dass es mit Sicherheit ein sehr ungewöhnlicher Titel ist. Noch einmal lieben Dank für deinen Kommentar :)


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