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Glück ist in der Seele zu Hause

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Glück 8


 

Glück ist in der Seele zu Hause

Glück 8
 

„Musste das sein, Yamchu? Was hast du dir dabei gedacht?“
 

Ich wusste nicht, ob mein Freund meine Stimme über das laute Grollen hinweg würde hören können, doch anhand seines schuldbewussten Gesichtes konnte ich sehen, dass er meine Worte durchaus verstanden hatte.

„Ich... es.... es war aus einem reinen Affekt heraus, Bulma. Ich... ich wollte das nicht.“

Entschuldigend war er auf mich zu getreten und wollte mir eine Hand auf die Schulter legen, doch kamen seine Worte so gut wie gar nicht bei mir an.

„Er... er hätte mich aber auch nicht gleich so abfertigen sollen, als wäre ich ein Schwächling.“

„Und du hättest dich nicht gleich so provozieren lassen müssen.“

Wütend tippte ich meinem Gegenüber gegen die Brust und versuchte meinen eigenen inneren Zorn zu dämpfen. Doch weit gefehlt.

„Das ist immer noch Vegeta, von dem wir hier sprechen.“

Besorgt wollte ich auf den dichten Nebel zu treten, wusste nicht wirklich ob sich der Saiyajin ernsthaft verletzt hatte und wieder ertappte ich mich dabei, wie meine Hand zitternd an mein Herz griff.
 

„Sei froh, Mensch, dass ich heute einen guten Tag habe und es hierbei so stehen lasse.“
 

Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich Vegetas Stimme hörte und Yamchu erging es ähnlich wie mir. Erst jetzt schien dem Anderen klar zu werden, was

 er eigentlich getan hatte und ich sah die wachsende Angst in seinen Augen.

Gebannt suchten meine blauen Opale die des Saiyajins und erleichtert seufzte ich aus, als er aus dem dichten Rauch trat und uns entgegen blickte. 

Er schien sich nichts getan zu haben, Gott sei dank und mit einem Mal fiel die ganze Anspannung von mir.

„Aber wenn du dich das nächste mal so blindlings gehen lässt und eine bestehende Abmachung brichst, bin ich das nächste Mal vielleicht nicht mehr so nett

!“

Verächtlich spuckte Vegeta etwas Blut zur Seite und sah Yamchu funkelnd in die Augen.

Er war ruhig, aber alles an seiner Körperhaltung schrie nach Warnung. 

Schrie nach einer Drohung, einem Versprechen, welches er das nächste Mal, falls es dies geben sollte, einhalten würde.

Da war ich mir sicher.

Yamchus Knurren kam tief und überraschend aus dessen Kehle und zornig funkelten ihm bernsteinfarbene Opale entgegen.

„Aber wenn du willst können wir das auch gleich hier und jetzt klären.“

Vegetas Selbstbeherrschung war dahin, das war zu spüren und eisig zog sich sein brennendes Feuer der Leidenschaft durch seinen Körper.

Es fehlte nicht mehr viel und alles wofür sich der Saiyjain eingesetzt hatte, wäre dahin.

Doch etwas weckte erneut meine Aufmerksamkeit und geschockt sah ich auf den Krieger vor mir.

„Du bist verletzt!“

Haltlos kamen diese paar Wörter über meine Lippen und jegliche Vernunft beiseite werfend, schritt ich auf ihn zu. Mit einem Mal verpuffte Vegetas aufsteigender Zorn in Schall und Rauch, als ich vor ihn trat und ihn sachte an der Schulter berührte.

Verwundert sah er mich an, schien nicht ganz zu begreifen, wie ich jetzt darauf kam, doch war mir sein skeptischer Gesichtsausdruck momentan egal.

Auch dann noch, als sich seine Ahnungslosigkeit in blindes Verstehen umwandelte.

„Das?“

Verwundert sah er auf die tiefe Wunde, welche sich von seiner Schulter ausgehend über seinen halben Oberkörper zog. Sein Gi-Oberteil war zerfetzt und erst jetzt hatte ich seine Verletzung bemerkt.

„Das ist nichts, eine Kleinigkeit

. Nicht der Rede Wert!“

Bewusst wählte er die gleichen Worte von letztem Mal, doch mir konnte er nichts vormachen.

Dieses Mal nicht.

So einfach kam er mir nicht davon.
 

Kurzerhand und ohne seinem verblüfften Gesichtsausdruck weitere Beachtung zu schenken, nahm ich den Saiyajin am Arm und zog ihn mit mir.

Stolpernd folgte mir der Saiyajin, versuchte sich aus meinem Griff zu entziehen, doch hielt ich in weiterhin fest. Eigentlich hätte er sich spielend von mir befreien können, doch aus irgendeinem Grund ließ er es nicht gänzlich zu.

War es Neugierde, die ihn fesselte?

Doch nicht ganz so stur und eisern wie du vorgibst zu sein, was?

Alleinig sein Gezeter schraubte der Saiyajin eine Stufe höher und ich konnte nicht anders als ein Lachen zu unterdrücken.
 

„Tzz, Wániat ká , Onna. Datára oréth tán ka!!! Jah´ro!!!“
 

Seine Stimme klang wütend und abermals huschte mir ein kurzes Lächeln über die Lippen.

„Du weißt, dass ich Saiyanisch kein bisschen verstehe, also gib dir gar nicht erst die Mühe, Vegeta.“

Erbost konnte ich sein weiteres Schnauben hören und umfing seine Hand fester in meiner.

„Das ist ja auch der Sinn an der ganzen Sache, Baká-Onna. Und jetzt lass...lass mich los.“

Verzweiflung schwang in seiner Stimme mit, doch gab ich nicht nach. 

„Es dauert auch nicht lange, versprochen. Aber das......“

Wieder tippte ich dem kleineren Saiyajin auf die Wunde und kurz zuckte mein Gegenüber erschrocken zusammen.

Aha!

Es schmerzte.

Also doch nicht so eine Kleinigkeit wie er angenommen hatte.

„....muss versorgt werden. Und jetzt sei nicht so stur, okay?“

Liebevoll sah ich ihm in die dunkelbraunen Augen und alles um mich herum schien wie vergessen.

Vegeta verstummte mit einem Mal und sah mir in die blauen Opale, unfähig etwas zu sagen, unfähig sich zu rühren.

Ich sah wie er mit sich haderte, wollte zum Konter ansetzten, doch schmollend sah er zur Seite, als ihm keine passende Antwort einfiel und er sich geschlagen geben musste.

Ich unterdrückte den Drang ihm durch die wilden Haare zu streichen und sah lachend zu ihm auf.

Das war bei Weitem die längste Konversation die wir bis jetzt geführt hatten und irgendwie konnte ich jetzt schon sagen, dass mir gegenüber der Saiyjain etwas aufgetaut war. Denn sonst würde er meine Hilfe niemals zulassen und sie verwehren.

Gar gänzlich akzeptieren.

Auch wenn er dies nur widerwillig tat.

Erneut und mit den bittenden Worten, dass er mir folgen sollte, zog ich den Saiyajin abermals mit mir und dies mal ließ Vegeta es zu.

Zwar grummelte er weiterhin vor sich her und lächelnd schüttelte ich den Kopf.

Ich hatte das wage Gefühl, dass ich dem Saiyjain no Ouji heute etwas näher gekommen war. Auch wenn es nur ein kleiner Schritt gewesen war, so bedeutet er für mich Vieles, gar Alles auf der Welt und eilig betrat ich mit ihm die kühlen Hallen meines zu Hauses, ohne die skeptischen Blicke meiner Freunde zu bemerken, welche mehr Sorge und Unverständnis, als Verstehen widerspiegelten.
 

Und eine leise Vorahnung, die ich selbst noch nicht bemerken sollte.
 

~*~
 

„Hier, nimm bitte Platz, während ich alles vorbereite.“

Stumm tat der Saiyajin wie gehießen und hievte sich auf die silbrige Untersuchungsbahre meiner Laborräume. Es war kühl geworden in den unteren Katakomben und beiläufig schaltete ich die Heizung höher und zog meinen weißen, langen Kittel über. 

Kurz flog mein Blick erneut zu meinem Gast und bemerkte die wachsende Unsicherheit in seinem Blick.

Lächelnd sammelte ich weiteres Verbandsmaterial zusammen, legte alles auf ein kleines Tablett und trat an Vegeta heran.

Zögernd sah dieser mir in die Augen und ich glaubte er wünschte sich schon jetzt, mir doch nicht gefolgt zu sein.

Doch seine Wunde musste versorgt werden. Dieses Mal würde sich der stolze Saiyajin no Ouji nicht mehr raus reden können.

„Na komm, ausziehen. Das Ding muss runter.“

Lächelnd zupfte ich an seinem zerfetzten Oberteil und skeptisch zog der Kämpfer eine Augenbraue nach oben.

Sein Blick sprach Bände und wenn ich gekonnt hätte, würde ich hier und jetzt sofort in ein freudiges Lachen ausbrechen, doch wer wusste, wie Vegeta all dies auffassen würde.

Dennoch konnte ich ein leichtes Schmunzeln nicht unterdrücken und aufmunternd legte ich dem Saiyajin beide Hände auf die Knie.

„Vegeta, ich beiße schon nicht. Aber so kann ich sehen ob das umliegend Gewebe nicht auch etwas abbekommen hat.“

Langsam senkte er den Blick und betrachtete meine Hände, welche immer noch auf seinen Knien ruhten. Er schien zu überlegen und ich ließ ihm alle Zeit, die er brauchte und abermals studierte ich seinen ernsten Gesichtsausdruck.

Seine dunklen Opale waren mit etwas belegt, was fast so etwas wie Traurigkeit glich, doch verschwand sie schnell unter seiner aufsteigenden Maske. Er schien abzuwägen, ob er mir letztendlich völlig vertrauen konnte und abermals seufzte ich aus.

„Bitte, Vegeta?“

Abermals strich meine Hand über die Seine, welche sich wild und unentschlossen an die Liege klammerte und erneut sahen bernsteinfarbene Opale in meine.

Dumpf zog die bleierne Wärme über uns hinweg und nichts, als sein flacher Atem war zu hören.

Sein wilder Herzschlag, welcher unbändig hinter seiner Brust pulsierte und mir die Sinne raubte. Es war ungewohnt ihm so nahe zu sein und erneut brachte mich seine reine Nähe um den Verstand.

Stumm und endlos zog das Ticken der Uhr durch die Stille der verlassenen Räume und brachte eisige Kälte mit sich. Doch fror ich nicht in seiner Gegenwart.

Keineswegs.

Eine Bewegung riss mich aus meiner Starre und dankbar sah ich, wie Vegeta anfing sich aus seinem zerfetzten Oberteil zu schälen. Der Schmerz war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben und beiläufig, so als wäre es selbstverständlich, half ich ihm aus angesengten Fetzen zu kommen.

Kurz zuckte ich zusammen, als ich seine hitzige Haut berührte, doch ließ ich mir nichts anmerken. Oft hatte ich den Saiyajin die letzten Male berührt, bewusst wie unbewusst, wenn er nicht damit gerechnet hatte. Nachts gefangen vom langen, benötigten Schlaf um meine stummen Besuche nicht zu bemerken, doch jedes mal ließ mich mein Körper aufs Neue erzittern.

Das Unbekannte schon kennend und dennoch so unerschütterlich aufs Neue.

Mit einem Seufzten setzte sich der Saiyjain no Ouji in eine bequemere Position und schloss die Augen, als auch der letzte Überrest seines Gi´s entfernt war.

Ich war dankbar für sein Vertrauen, welches er mir entgegen brachte doch zeugte seine flache, hastige Atmung vom Gegenteil.

Vegeta war nervös, dass sah ich ihm an der Nasenspitze an und lächelnd strich ich erneut über seine Hand, versuchend ihm somit die Angst zu nehmen. Ob es half wusste ich nicht, aber es war immerhin ein Versuch wert.

Abermals vergewisserte ich mich, ob ich alles beisammen hatte und knipste das Licht der kleineren Stehlampe an, um einen besseren Überblick zu haben. Doch dass, was ich sah, ließ mich sofort erstarren. Eisig und zu keiner Bewegung mehr fähig.
 

Geschockt hielt ich den Atem an, als meine blauen Opale über Vegetas Körper wanderten und die etlichen Narben betrachteten, die seine gebrandmarkte Haut verzierten.

Narben des Verlustes.

Narben der Qual und endloser Pein und ohne es zu vollen stiegen mir die Tränen in die Augen.

Es waren so viele.

So verdammt viele.

Wie in Trance desinfizierte ich mir die Hände und augenblicklich rümpfte der Saiyajin die Nase. Wer konnte es ihm verübeln? Der Geruch war beißend, gar stechend, doch leider konnte ich dies nicht verhindern.

Wenn er keine Infektion der Wunde wollte, musste er da durch. Auch wenn es für ihn mehr eine Qual als Genugtuung war.

„Es wird schnell vorbei sein, Vegeta. Versprochen. Du brauchst keine Angst zu haben.“

Tröstend brachte ich diese Worte über meine Lippen, doch augenblicklich betrachteten mich starre, dunkle Augenpaare.

„Ich habe keine Angst. Es ist... es ist nur, dass.....“

Doch sofort verstummte der Saiyajin und senkte erneut den Blick.

Seine Stimme war brüchig, lange nicht so fest wie sie hätte sein sollen. Nicht mehr als ein leises Flüstern und besorgt sah ich in seine versteinerte Mimik.

Was hatte er damit gemeint?

Doch Vegetas stummes Schweigen blieb bestehen und langsam machte ich mich an das Werk, seine Verletzung zu desinfizieren und zu säubern.

Mehrere Male sog mein wortkarger Besucher scharf die Luft ein, verkrampfte sich unweigerlich auf der Liege, doch hielt er still. Hielt stand und kein Laut des Schmerzes kam über seine Lippen.

Die Wunde war schnell gesäubert und verarztet. Ich war gerade dabei, die letzten Verbände anzulegen, als Etwas aus dem Augenwinkel, meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Hell erhob sich die Narbe, nicht größer als 3 Zentimeter, nahe seines Herzens von der Haut des Saiyajin und zögernd strich ich über die kleine Wunde, welche damals die brennende Qual des Kriegers mit einem Schlag beendet hatte. Und ihn dennoch zugleich leiden ließ.
 

Es musste wahrlich grausam sein, das Zeichen der Niederlage, ausgeführt durch den Peiniger deiner eigenen Vergangenheit, auf dem Körper zu tragen.
 

Und das ein Leben lang.
 

Schwach unterdrückte ich ein Keuchen und konnte mich gerade noch daran hindern, mir die Hand vor den Mund zu pressen. Blinzelnd vertrieb ich die salzigen Tränen aus meinen Augen und hoffte inständig, dass Vegeta nichts bemerken würde.

Traurig senkte ich den Blick, nahm einen weiteren Verband in die Hände und band ihn um die Schulter des Saiyajins.

Doch eine zaghafte Berührung an meinem Kopf ließ mich augenblicklich verharren, ließ mich zur Salzsäule erstarren und ich wagte nicht, mich aufzurichten.

Leicht, so als hätte er Angst mich zu zerbrechen, strich mir Vegeta durch das Haar, spielte mit einer vereinzelten Strähne, wie in Trance. So als wüsste er nicht, was er tat.

Schon die ganze Zeit war der Saiyajin über zu still gewesen, doch nun murmelte er irgendwelche Wörter vor sich her, die ich nicht verstand und benommen von der Berührung, die tausend elektrische Wellen durch meinen Körper schickte, versuchte ich das Wenige zu verstehen, was Vegeta über die Lippen brachte.
 

„Plávat`h ká......“
 

Wie ein Flüstern ebbte seine Stimme über mich hinweg und zitternd hielt ich den Atem an, als der Saiyajin erneut durch meine Haare fuhr und sie durch seinen Fingerspitzen gleiten ließ.

Ich verharrte weiterhin, eng an ihn gedrückt und den Kopf gesenkt, wagte nicht, den Blick zu heben um ihn anzusehen. Meine Hand, welche immer noch auf seinem Oberkörper ruhte, zitterte vor Spannung und erneut konnte ich Vegetas Herzschlag spüren.

Doch so schnell wie die Berührung gekommen war, verschwand sie auch schon wieder und hinterließ nichts als eine kribbelnde Gänsehaut auf meinem Körper.

Vegeta ließ den Arm sinken und sah zur Seite und erst nach Minuten konnte ich mich rühren. War fähig zu atmen und den trockenen Kloß in meinem Hals zu schlucken, doch eine plötzlich neue Stimme ließ mich erschrocken zusammenfahren.
 

„Bulma, alles klar bei dir?“
 

Nur schwach konnte ich den Schrei unterdrücken, welcher sich aus meiner Kehle stehlen wollte und sah geschockt zur Türe, als ich meinen langjährigen Freund erblickte.

Sorge lag in seinem prüfenden Blick und noch zu gefangen von der vorherigen Situation, konnte ich nichts als Nicken.

Doch täuschen konnte ich den anderen Kämpfer damit nicht, denn dazu lag sein Blick zu skeptisch auf uns Beiden und langsam löste ich mich von dem Saiyajin, versuchend die Situation noch irgendwie zu retten. Es war nichts geschehen, was des anderen Mannes Eifersucht hätte erneut schüren können, aber dennoch musste das Alles ziemlich zweideutig aussehen.

Gerade wollte ich zum Wort ansetzten, als Vegeta mir zuvor kam, seine zerfetzten Sachen packte und von der Liege rutschte. 

Kurz sahen mir dunkelbraune Opale in die Augen und leicht verbeugte sich der Saiyajin vor mir, wohl seine Art mir seinen Dank auszusprechen und drängte sich an Yamchu vorbei.

Ohne auch nur ein einziges Wort über das eben Geschehene zu verlieren.

Wehleidig sah ich ihm hinterher und versuchte die aufkommende Kälte zu vertreiben, die sein Verschwinden so plötzlich mit sich gebracht hatte, dass mein Körper erneut erzitterte.
 

„Hat er dir was getan?“
 

Verschleiert sah ich Yamchu in die Augen und erst jetzt schien mich seine Frage wachzurütteln.

Stumm schüttelte ich den Kopf, wandte mich um und fing an das Verbandsmaterial zu verräumen.
 

„Ich habe nur seine Wunde versorgt.“

„Und dafür hast du fast eine halbe Stunde gebraucht?“

Nun lag auch diese verhasste Skepsis in seiner Stimme und wütend drehte ich mich um. Ich verstand seine Eifersucht einfach nicht. Was sollte das? Was nahm er sich nur dabei heraus?

„Ja, das hat es!“

Wütend warf ich die Pinzette in den Abwurfbehälter und drehte mich zu meinem Gegenüber um, lehnte mich dabei an die Untersuchungsliege und sah ihn erbost an.
 

„Du scheinst dir ja in letzter Zeit ganz schön viele Sorgen um ihn

 zu machen.“
 

Wieder entfachten Yamchus Worte neuen Zorn in mir und ohne dass ich es wollte wurde meine eigenen Stimme lauter.

„Vegeta ist mein Gast. Wie oft soll ich das noch sagen?!?“

Wütend funkelte ich mein Gegenüber an und versuchte die immense Rage in mir zu bremsen, doch vergebens.

Was dachte sich Yamchu nur dabei? 

Seine Eifersucht war einfach lächerlich.

„Und im Gegensatz zu dir mache ich mir nun mal Sorgen um meine Gäste und behandele sie nicht, als wären sie etwas Verbotenes. Gar Unmenschliches.“ Ich war so sehr in meiner inneren Wut gefangen, dass ich den besorgten Blick meines Freundes nicht bemerkt hatte.

Auch nicht, wie er auf mich zu getreten war.

„Vegeta ist kein Monster. Er......er......“

Doch abrupt brachte mich seine Hand auf meiner Schulter zum Schwiegen und überrascht sah ich in Yamchus lächelndes Gesicht.
 

„Beruhige dich, Bulma. Ich habe es nicht so gemeint. Es..... es tut mir leid.“ 
 

Verzweifelt versuchte ich meinen wirren Atem unter Kontrolle zu kriegen und sah den anderen Mann lange an.

„Es geht mir momentan nur Einiges durch den Kopf und ich habe mich gehen lassen.“ Aufmunternd sah mich der andere Mann an und verschwommen erkannte ich die versteckte Entschuldigung in seinen Worten.

„Ich weiß du meinst es ja nur gut. Lass..... lass uns nicht streiten.“

Ich nickte schwach und sah Yamchu erneut in die Augen. Eigentlich konnte ich mich glücklich schätzen so einen Freund zu haben, der dies Alles dennoch akzeptieren konnte. Ich muss schon zugeben, dass sicherlich jeder so reagieren würde, aber dennoch versetzte mir das wenige Vertrauen, dass mir der damalige Wüstenbandit entgegenbrachte, einen Stich ins Herz.

Wieso vertraute er mir so wenig?

Hätte ich den Saiyajin einfach auf die Straße setzten sollen?

Er hatte doch Niemanden.

Doch eine weitere Frage beschlich meinen Geist, so dunkel und drohend, dass ich erst jetzt einen Gedanken daran verschwenden konnte. Doch blieb mir keine Zeit ihn zu beenden, denn erneut ertönte Yamchus fragende Stimme und abermals sah ich ihm in die Augen.

„Kommst du dann? Ich weiß nicht, ob das Mittagessen noch zu retten ist, aber wir sollten Krillin nicht unnötig warten lassen.“

Ein Lächeln lag auf seinen Zügen und schwach erwiderte ich es.

„Ich komme gleich, Yamchu. Ich will nur noch diese Sauerei hier aufräumen.“

Er nickte verstehend und verschwand mit den letzten Worten, ich solle ihn nicht zu lange Warten lassen und verließ meine Hallen so schnell wie er gekommen war.

Noch eine Weile sah ich ihm hinterher und fing dann erneut an, die alten Verbände zu entsorgen.

Doch wieder huschten meine Gedanken zu dem Saiyjain no Ouji und ich hielt in meiner Bewegung inne.

Wieso war Vegeta wieder gekommen?

Diese Frage beschäftigte mich schon eine ganze Weile, doch hatte ich hierfür keine Antwort finden können.

Als sich der Saiyajin damals das Raumschiff genommen hatte, hätte er einfach im All bleiben können. Orte, an denen er leben konnte, kannte er sicherlich gut genug. Wieso also war er wiedergekehrt?

Was hatte ihn erneut zur Erde zurückgetrieben?

Eine Frage auf die ich immer noch keine Antwort wusste, doch lag sie unweigerlich in meinen Händen.

Und so wahrhaft vor mir, dass ich es erst jetzt bemerkt hatte.

Dumpf sah ich auf die Kompresse in meinen Fingern, auf der noch etwas Blut des kleineren Kämpfers vorhanden war.

Die Probe meines Golden Eyes war schon längst aufgebraucht und eigentlich hatte ich mir geschworen, dieses vermaledeite Gerät nie wieder einzusetzen.

Doch wie immer, wenn der Mensch von etwas besessen war, was er sein Eigen nannte, rannte er blindlings in neues Verderben. Nur um seine nie stillende Neugierde zu befriedigen.

Noch eh eich mich versah, nahm ich einen Substanzträger und löste die trockenen Krusten von der Kompresse mit einer weiteren sterilen Pinzette ab.

Ich tat meine Arbeit flink und ohne weiter darüber nachzudenken.

Mein Herz schlug mir dabei bis zum Hals, doch konnte und wollte ich die nahende Spannung nicht mehr ignorieren.

Ich musste einfach mehr wissen.

Mehr über meinen geheimnisvollen Besucher, welcher mich einfach nicht mehr loslassen konnte.

Schnell verstaute ich meine gesammelten Proben im Kühlfach und beseitigte die letzten Spuren meiner Schandtat.

Vielleicht würde ich all dies eines Tages bereuen.....

Vielleicht... würde sich all das bald als riesengroßer Fehler heraus stellen, doch erkannte ich die Warnungen nicht.

Ignorierte mein wiederkehrendes, schreiendes Gewissen und verwies es in kalte Schranken meines Seins.

Sperrte es ein in verschlossene Räume und würde diese nie wieder öffnen wollen.
 

Ohne auch nur ein einziges Mal über die Konsequenzen meines törichten Handelns nachzudenken.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffe es hat gefallen :)
Mehr gibts bald demnächst ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kullerkeks1987
2014-09-23T12:21:20+00:00 23.09.2014 14:21
Ist ja ganz schön dreist von ihr, einfach die Proben zu nehmen, damit sie weiter in seinem leben schnüffeln kann. Aber ne nette Idee. Besonders schön ist die Szene, wo er ihr über den Kopf streicht. Sie kommen sich näher. *pompomswedel*
Von:  -N-a-m-i-
2013-11-27T12:44:48+00:00 27.11.2013 13:44
Die Szene zwischen Bulma und Vegeta im Labor hat mir sehr gut gefallen.
Schade das Yamchu die Beiden gestört hat, ich hätte gerne gewusst was passiert wäre, wenn er nicht aufgetaucht wäre :)
Mach weiter so!!!

Lg -N-a-m-i-


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