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Glück ist in der Seele zu Hause

von

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Prologe


 

Glück ist in der Seele zu Hause

Prologe
 

Schützend waren die seidigen Vorhänge vor das Fenster geschoben und ließen nur wenig Licht in das kleine Zimmer. 

Dumpf schloss ich die Türe hinter mir, darauf bedacht so leise wie möglich zu sein.

Ich hätte nicht gedacht, dass er nochmals wieder kommen würde, geschweige denn, einen Fuß in dieses Haus setzten würde.

Seine Abneigung gegenüber diesem Planeten und auch uns hatte er mehr als klar und deutlich ausgedrückt und dennoch...... und dennoch war er zurück gekehrt. Zurück von seiner langen Suche aus dem All und abermals setzte ich einen Fuß vor den anderen und verharrte augenblicklich, als das morsche Holz unter mir zu knarren begann.

Ein schwaches Murren war von der Seite des Bettes zu hören, kurz drehte sich die fragile Form zur Seite und ich hoffte inständig, dass der Saiyajin nicht erwachen würde.

Doch zu tief war Vegetas Erschöpfung, denn sofort entspannte sich der strenge Ausdruck auf seinem Gesicht und machte erneuter Müdigkeit Platz.

Wie lange war er durch das All gereist, auf der Suche nach meinem nun mehr als einem Jahr verschollenen Freund? 

Zu lange, wie es mir schien und nach wenigen Schritten, daraufhin bedacht weiterhin so ruhig wie möglich zu sein, stand ich schließlich vor ihm.

Besorgt sah ich auf das Wesen, welches eigentlich so viel Leid verursacht hatte.

Was hatte mich nur damals geritten, dass ich auf die Idee kam, ihn bei mir aufzunehmen?

Seufzend strich ich mir durch das wirre, blaue Haar und starrte erneut auf den schlafenden Saiyajin.

Doch er hatte mir irgendwie Leid getan. 

Kein Zuhause,

Keine Freunde.

Allein und einsam.

Keinerlei Unterkunft, in die er sich hätte zurück ziehen können und als ich seinen traurigen und auch nachdenklichen Blick nicht mehr ertragen konnte, hatte meine Einladung auch schon meine Lippen verlassen.

Es war nicht mal eine Frage gewesen, vielmehr eine Aufforderung und ein kurzes Lächeln huschte über meine Lippen, als ich mich an seinen überraschten Gesichtsausdruck zurück erinnerte.

Ich hatte ihm keine Wahl gelassen.

Wieder lenkte ein entspanntes Seufzten meine Aufmerksamkeit auf den ruhenden Saiyajin und leise stellte ich das kleine, silbrige Tablett mit dem Rest des heutigen Mittagessens auf den Nachttisch. Seit seiner Ankunft vor 3 Tagen schlief Vegeta wie ein Stein. Nicht einmal zum Essen war er erwacht und schließlich nach langem Zögern, setzte ich mich behutsam an seine Seite.

Neugierig beobachteten meine blauen Opale die erschöpften Züge des Saiyajins. Tiefe, dunkel Ringe thronten unter fest zusammengekniffenen Augen, seine sonst von der Sonne gebrandmarkten Haut war blässlich und kurz beschlich mich der Gedanke, ob er nicht irgendwie krank war.

Doch so schnell wie dieser Gedanke gekommen war, verschwand er auch schon wieder in den hintersten Ecken meines Seins.

Vegeta war nicht irgendwer, der so schnell einer simplen Krankheit unterlag, er musste einfach nach seiner langen Suche erschöpft gewesen sein.

Kurz erinnerte ich mich an seine Ankunft zurück. Meine Eltern und ich waren gerade im Garten gewesen, als das Raumschiff mehr denn je vom Himmel krachte. Wohl musste er unterwegs kein Benzin mehr gehabt haben und es war eigentlich ein Wunder, dass er es noch zurück bis zur Erde geschafft hatte.

Schwankend war der Saiyajin aus der geöffneten Luke getreten und ich hatte nicht verhindern können ihn insgeheim zu mustern. 

Sein Trainingsanzug war an mehreren Stellen zerrissen, der graue Brustschutz zersprungen und durchlöchert. Sein dunkelbraunes Haar hing im wild in die Stirn, Ruß und Dreck hingen nicht nur in zottigen Strähnen, sonder bedeckten auch fast seinen gesamten Oberkörper. Und als ich das Blut entdeckt hatte, konnte ich meine innere Sorge nicht mehr unterdrücken. Was hatte er bloß da draußen gemacht?

Stumm war er an uns vorbei gegangen doch mir konnte dieser Saiyajin nichts vormachen. Er war verletzt, angeschlagen. Vielleicht auch beides und kurzerhand hatte ich mir den Prinzen des einst so mächtigen Kriegervolkes geschnappt und unter die Dusche gesteckt. 

Er beschwerte sich nicht, bei Gott, er hatte nicht mal eine abfällige Bemerkung vom Stapel gelassen und nachdenklich hatte ich im neue Kleider auf einen kleinen Schemel gelegt.

Nach seiner ausgiebigen Dusche war Vegeta schnurstracks in seinem Zimmer verschwunden. Ich war nicht ein mal dazu gekommen seine Wunden zu versorgen und nun, nach drei Tagen, schien sich sein Zustand nicht zu bessern.

Wieder weckte ein heißeres Wimmern meine Aufmerksamkeit und mitleidig sah ich auf die zusammengesunkene Figur zu meiner Seite.

Vegeta schien wohl Schmerzen zu haben, denn unruhig wälzte er sich von einer Seite zur anderen und ohne über mein Handeln nachzudenken, legte ich ihm tröstend eine Hand auf die Brust.

Nervös zuckten meine Finger zusammen, als ich seinen kräftigen Herzschlag spüren konnte und unweigerlich wurde mir warm ums Herz.

Sofort schien sich der Saiyajin zu beruhigen, denn sein stockender Atem wurde ruhiger, die Augen entspannter und nach weniger Zeit konnte ich seine gleichmäßige Atmung hören und lächelte zufrieden.

Doch meine Hand verharrte an Ort und Stelle und ehe ich mich versah, fegte ich ihm behutsam die wirren Strähnen aus der Stirn.

Eigentlich sollte ich mich vor ihm fürchten, hatte dieses Wesen mehr als nur ein Lebewesen auf dem Gewissen doch irgendwie konnte ich für ihn keine Angst, keinen Hass empfinden.

Jetzt, da ich ihn so vor mir sah, unschuldig schlafend, erschöpft von seiner langen Reise, war es undenkbar auch nur zu erahnen, dass dieser Saiyajin mehr als nur eine blutrünstige Tat begangen hatte.

Wieso also fürchtete ich mich nicht?

War es Mitleid?

Traurig sah ich in ein erschöpftes Gesicht.

Oder doch Sympathie?

Wieder ein Seufzten seinerseits und erneut huschte ein sanftes Lächeln über meine Lippen.

„Vegeta?“

Meine Stimme war mehr als ein Flüstern und kurzerhand rüttelte ich sanft an seiner Schulter, doch der Saiyjain bleib weiter eisern in seinem ruhenden Schlaf gefangen.

Es tat mir leid, ihn wecken zu müssen, doch er hatte seit mehr als 3 Tagen nichts gegessen und ich wollte nicht, dass er Hunger litt.

Ich probierte es ein zweites Mal, rüttelte dieses Mal stärker an seiner Schulter, doch als ich nichts als murrende Wortfetzen hören konnte, was sich stark nach saiyanischer Sprache anhörte, dessen Sinn ich nicht ein Mal annähernd verstand, gab ich auf.

Langsam stand ich auf und schloss das weit geöffnete Fenster, als sich die Sonne hinter die Wolken verzog und nun kalter Dunkelheit ihren Platz einräumte.

Der Sommer hatte sich verzogen und nun herrschte nichts weiter als eisiger Regen des Herbstes und fröstelnd drehte ich die Heizung höher.

Behutsam griff ich nach einer zweiten Decke und legte sie kurzerhand über den schlafenden Saiyajin. Sein Zittern war nicht unbemerkt geblieben und abermals, nach langen Minuten des Schweigens strich ich ihm zögernd durch das dichte, dunkelbraune Haar.

Sanft und weich fühlten sich die braunen Strähnen auf meiner Haut an und ich konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.

Er war faszinierend.

Auf seine eigenen Art und Weise.

Schlaf gut, Vegeta.

Abermals strich meine Hand seine Wange entlang, nicht annähernd bemerkend was ich soeben getan hatte.

Aber es war mir egal geworden.

Hatte nicht jeder etwas Frieden und Glück verdient? Ganz gleich, welche Taten er begangen hatte?

Ganz gleich, wie dunkel seine Vergangenheit war?

Stumm stand ich auf, doch konnte ich meinen Blick nicht von ihm nehmen.

Leise, so weit wie mich meine Füße tragen konnten, verließ ich das Zimmer, drehte mich aber im Türrahmen noch ein letztes Mal um und sah weiterhin nachdenklich auf den schlafenden Saiyjain. Wieder hatte sich Vegeta in einem fiebrigen Martyrium hin und her gewälzt und lag nun auf der linken Seite, die Beine eng an den Körper gezogen, ein Arm hing schlaff zur Seite und berührte nur knapp den Boden. Seine Augen waren fest zusammengekniffen und abermals wusch Sorge über mich, als ich seinen gequälten Gesichtsausdruck bemerkt hatte.

Was bedrückt dich nur?

Was quält dich, Tag ein, Tag aus, dass du nicht zur Ruhe finden kannst?

Abermals warf ich Vegeta einen letzten besorgten Blick zu ,bevor ich sein Schlafgemach verließ und leise die Tür hinter mir ins Schloss zog.

Was schien diesem Saiyjain nur so zu schaffen zu machen?

Besorgt starrte ich zu Boden, blickte hilflos auf meine eigenen Füße und dachte nach. Doch schien ich keine Lösung, keine Antwort zu finden und seufzend machte ich mich auf den Weg in mein Labor.

Ich hatte noch einiges zu tun und wollte noch vor dem späten Abend damit fertig werden.

Stumm fegte der kalte Herbstwind über uns hinweg und fröstelnd zog ich mir meinen langen weißen Kittel über und lief weiter den Gang entlang, ließ den Saiyjain no Ouji hinter mir. 

Doch meine Gedanken konnten nicht zur Ruhe finden und abermals sah ich das erschöpfte Gesicht des Anderen vor mir und besorgt zog sich meinen Stirn in Falten.

Was verbirgst du nur Vegeta? Was verheimlichst du, dass du zu stur und zu eigen bist, die helfende Hand anzunehmen, welche dir dargeboten wird?

Kopfschüttelnd setzte ich meinen Weg fort.

Glück wohnt nicht im Besitze und nicht im Golde. Das Glücksgefühl ist in der Seele zu Hause.

Traurig war mein Blick, als ich letztendlich erschrocken über meine eigenen Gedanken stehen bleib und aus dem Fenster starrte.

Glück ist in der Seele zu Hause.

Ein Schauer zog sich meinen Rücken hinunter, als ich an meinen stummen Bewohner zurück dachte.

Wo war dein Glück, Vegeta?

Traurig senkten sich meine blauen Opale und starrten hilflos auf meine Hände, als mich ein gleißendes Zittern erfasst hatte.

Wo war dein zu Hause

?


Nachwort zu diesem Kapitel:
Meine Version der Drei Jahre. Lange habe ich auf diese Geschichte hingearbeitet und bin froh euch nun einen neue Story präsentieren zu können.
Ich kann sagen, dass die Story anders sein wird, möchte ich auch Bulma und Vegeta, ganz besonders ihn, in einem anderen Gesichtspunk darstellen.
Ich hoffe der Prolog hat euch gefallen und freue mich wie immer auf Reviews . :)

Liebe Grüße Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  eNiM
2016-05-08T19:25:19+00:00 08.05.2016 21:25
Eine sehr schöne Einführung und macht natürlich Lust auf mehr <3
Ich mag deinen Schreibstil und auch das du in der Ich-Form schreibst gefällt mir sehr gut, man kann so richtig mit Bulma mitfühlen :).
Hab ich ein Glück und kann sofort weiter lesen..... sogar bis zum Ende >:D

Von:  Seritoja
2015-10-25T08:52:02+00:00 25.10.2015 09:52
Ein sehr schöner Prolog der viel Lust auf mehr macht. Zum Glück kann ich gleich weiter lesen.
Von:  Kullerkeks1987
2014-09-23T09:06:15+00:00 23.09.2014 11:06
Herzerwärmend, wie du das schreibst. Ich bin begeistert und freue mich schon auf die nächsten Kapitel. Du hast wirklich eine ganz tolle Art zu schreiben und man kann sich richtig gut in die Charaktere hinein versetzen. *_* Toll.


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