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Glück ist in der Seele zu Hause

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Glück 31


 

Glück ist in der Seele zu Hause

Glück 31


 

Nur ein Name fiel. 

Ein Einzelner in trüben Gedanken und zog mein ganzes Sein in einen schleierhaften Tanz und noch ehe ich begriff was ich tat, was ich im Stande war zu tun, rannte ich los.
 

Yamchus Griff entließ mich schwach und wallend aus einem blinden Hauch hinaus und nur wage hörte ich sein überraschtes Keuchen, als ich haltlos durch den Schnee stolperte.

Doch nur ihn sehend.

Nur ihn, das eine Wesen, welches schlaff, gar leblos in den Armen meines besten Freundes hing und sich dunkle Augenpaare besorgt sein Werk betrachtend, dass er angerichtet hatte. Doch niemals im Innersten seiner Seele anrichten wollte. Das wusste ich, wollte an nichts anderes glauben, während meine Sicht abermals schleierhaft wurde und ich nur schwach die Tränen beiseite fegte, welche so tief und endlos meine Haut benetzten. Meine klägliche Sicht nicht von Vegeta nehmend, welcher hilflos, gar haltlos erschöpft, in tiefer Bewusstlosigkeit gefangen war und wallender Ruhe ihren Platz einräumte.

Mein Herz schlug. 

Wild und unbändig hinter meiner Brust.

Mein Bewusstsein brannte.

Versuchend mir alle Ängste und inneren Zweifel zu nehmen.

Doch konnte es nicht.

Meine Seele – schrie.

Unaufhaltsam ehrlich und wahrhaftig ganz.

Schrie nur einen Namen, den ich niemals wieder vergessen wollte.

Und schon von Anfang an mein Eigen nannte.

Vegeta.

Endlich kam ich an, an jenem Ort an den ich zu gelangen versuchte und während ich versuchte meinen zittrigen Atem zu beruhigen, ging ich haltlos in die Knie. Mich zu jenem Wesen hinunterbeugend, welches der größere Saiyajin sorgsam auf kaltem Eis ablegte und einen prüfenden Blick walten ließ.
 

„Es tut mir leid Bulma.“, scharf sog Son-Goku Luft in seine Lungen, als er meine Tränen sehen konnte und sich schon fast so etwas wie unendliche Schuld in eine sonst so sanfte Stimme legte. „Aber ich wusste mir nicht anders zu helfen und....“

Doch mit einem barschen Kopfschütteln unterbrach ich ihn und konnte nur schwer den Blick von dem gebrochenen Saiyajin nehmen, welcher zu meinen Füßen lag und ein leichtes Zittern einen geprellten Körper erfasst hatte.

Lächelnd sah ich Son-Goku in die Augen und versank in seinem ehrlichen Blick, auch wenn mir in diesem Moment eher zum Heulen zu mute war. Er würde Vegeta niemals absichtlich verletzten wollen, das wusste ich und wieder legte sich wallende Trauer in mein Herz. Doch leider hatte ich schon zu viele Tränen vergossen und meine Augen brannten kraftlos, weiterhin ruhig auf Vegeta selbst. Schwer verließ ein schwacher Atem aufgeplatzte Lippen und verträumt strich ich dem Saiyajin no Ouji über die Wange.

Er war eiskalt.

Sofort verwandelte sich Trauer in wallende Sorge und verbissen zog ich die Augenbrauen zusammen.

Das war nicht gut.

Gar nicht gut.

„Du musst dich nicht entschuldigen, Son-Kun.“ Abermals zierte ein Lächeln meine Lippen doch war es ein trauriges.

„Du nicht.“

Schuld war nur eine Emotion von Vielen die rasend über meine Seele wuchs und augenblicklich funkelte ich auf den schwarzhaarigen Mann hinter mir, welcher mich aus einem undefinierbaren Blick betrachtete.

Zorn.

Ärger.

Wut....

Und Angst.

Aber auch Enttäuschung lag in Yamchus starren Blick, dass es mir augenblicklich die Nackenhaare aufstellte und mich abermals erzittern ließ. Wusste er, dass er mich verloren hatte, noch bevor ich es mir selbst eingestehen konnte?!?

Vielleicht.

Vielleicht aber auch nicht und wieder schüttelte ich schwach den Kopf, als ich ein erstickendes Keuchen hören konnte. So zaghaft in die nahende Nacht hinein und abermals mein Herz berührend.

Es war momentan nicht wichtig.

Verlor endlos an Bedeutsamkeit, als mein besorgter Blick abermals auf den Saiyjain no Ouji fiel und erkannte, dass er womöglich Schmerzen hatte. 

Schon wieder.
 

Und es war meine Schuld.
 

Noch ehe ich wusste, was ich tat, bewegte ich mich wie von selbst.

Hart, bestrebt, gar endlos verweilend ihm all den Kummer zu nehmen, nahm ich Vegeta bei der Schulter und drehte ihn auf die Seite. Er sollte nicht mehr länger leiden. Sollte nicht mehr länger auf dem Boden liegen. Frierend im endlos fallenden Schnee verweilend und mühsam, alle Kraft riskierend, versuchte ich den bewusstlosen Körper zu stützten und aufzuheben.

Ruhig, gar in tiefe Schwere gefangen, ruhte der Kopf des Saiyajins an meiner Schulter und ich konnte seinen schwachen Atem spüren. Einen Kalten wohlgemerkt und getrieben von einer inneren Stimme, gar reiner Panik, fuhr ich fort. Sie trieb mich an, gab mir erneute Kraft und abermals legte ich einen Arm des gefallenen Kriegers um meine Schulter. Bettete den Meinen stützend um seine Seite, fühlte gebrochene Rippen und versuchte ihn hoch zu heben. Doch abermals ein Scheitern und kraftlos sackte Vegeta in den Schnee zurück.

Tränen wollten weichen, wollten sich aus meinen Augen stehlen, doch konnten sie nicht, als ich mein Unterfangen ein zweites Mal versuchte und gar erbarmungslos begreifen musste, das es nutzlos war. Hilflos meinem schwachen Menschenkörper ausgeliefert und als ein drittes Scheitern über meine Seele ebbte, kam der ganze Zweifel. All die ganze Trauer und innere Verzweiflung, welcher mich gefangen hielt und brannten haltlos auf heißen Wangen.

Ich wusste dass ich weinte, doch war es egal geworden.
 

„Bulma....“
 

Sorgenvoll wusch eine sanfte Stimme über mich hinweg und nur vage konnte ich eine zaghafte Berührung an meiner Schulter spüren.

„Lass mich das doch machen.“

Ich nickte schwach, gar in Tränen erstickt und fuhr zittrig durch mein blaues Haar. Den Blick immer noch nicht von jener Person nehmen könnend, welche so wahrhaftig vor mir lag. 

Und endlos Qualen litt.

Egal was Vegeta auch alles angestellt hatte.

So etwas hatte niemand verdient.

Wirklich niemand.

Abermals legte sich mein wütender Blick auf den meines langjährigen Freundes und die wallende Wut in meinen Augen ließ den schwarzhaarigen Mann augenblicklich zurück schrecken.

`Bist du jetzt zufrieden?!?`, wollte ich Yamchu entgegen schreien, doch kein Wort verließ meine Lippen, welche zu einer dünnen Linie verzogen waren.

Ich bebte vor Wut, gar wallendem Zorn. Solche Gefühle eigentlich nicht gewohnt, doch konnte ich momentan keinen klaren Gedanken fassen.

Jetzt hast du ja erreicht was du wolltest.

Ich gratuliere dir.

Bittere Enttäuschung legte sich in meinen Geist, doch wurde ich abermals aus meinen Gedanken gerissen, als ein schmerzhaftes Stöhnen die Stille durchbrach. Sofort war ich wieder an Vegetas Seite, welcher nun in einem schützendem Griff seines Rivalen lag. Ein ausgezehrtes Gesicht in schmerzlichen Zügen verweilend und ich handelte instinktiv. 
 

Behutsam, gar federleicht legte sich meine zitternde Hand wärmend an Vegetas Brust und zog beruhigende Kreise über vernarbte Haut. Ließ Schutz und brennende Sorge durch seinen Körper gleiten.

Ich spürte den zerrissenen schwarzen Stoff unter meinen Fingerkuppen, doch war dies Nichts im Vergleich zu der stockenden Macht, welche unaufhörlich unter meiner Haut pulsierte.

Endlos schlug....

… nur um wieder auszusetzen.

Nur um endlos wirr gefangen seinen stummen Tanz fortzuführen und abermals legte ich sanft eine Hand an Vegetas Herz. Verstärkte den Druck, so als wollte ich ihm zeigen, dass ich bei ihm war. Hier in der dunkelsten Stunde seines Seins und augenblicklich entspannten sich verzerrte Züge.

Doch dunkelbraune Augen blieben verschlossen.

Versperrt auf ewig seine Lider und wieder wollten Tränen fallen, doch hielt ich sie tapfer zurück.

Nicht jetzt.

Es war nicht brauchbar.

Nicht zur Situation passend und entschlossen sah ich Son-Goku in die Augen, welcher mich die ganze Zeit stumm beobachtet hatte.

Doch mit einem Lächeln in seinem Blick.
 

„Folge mir.“
 

Und dies tat er.

Ohne Widerwillen
 

~*~
 

Kein Wort fiel, als wir den langen Flur entlang schritten und nur ein brennendes Ziel vor Augen hatten.

Meine Untersuchungsräume der unteren Katakomben schnellst möglichst zu erreichen und wieder lag mein besorgter Blick auf dem Saiyjain no Ouji, als ich das leichte Zittern seines Körper erkannt hatte. 

Er sah nicht gut aus.

Gar nicht gut und zaghaft konnte ich die Blässe auf seiner Haut sehen. Hände zitternd in schwarzen Stoff gekrallt.

Das flehentliche Schlagen seines Herzens spürend, welches so bittend nach Erlösung schrie und jedes Mal, wenn ein fiebriger Schmerzenslaut spröde Lippen verlassen hatte, mich haltlos zusammen zucken ließ.

Schlaff gar leblos lag Vegeta in Son-Gokus Armen und anhand dessen angestrengten Gesichtsausdruckes zu urteilen, war ihm anzusehen, dass die Last auf seinen Schultern eine schwere war.

Sicher, Vegeta war um einiges kleiner und schmächtiger als sein letztes Rassenmitglied, aber dennoch ruhte sein bewusstloser Körper schwer auf dem anderen Saiyjain, welcher so selbstlos seine Hilfe angeboten hatte. 

Obwohl er dies eigentlich nicht musste.

Son-Goku hatte selbst in diesem Kampf einiges an Kraft verloren und die Anstrengung stand ich buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Doch er hielt sich wacker.

Hielt stand all dem Schmerz, welcher sich wallend durch seinen Körper zog, denn Vegeta hatte sicherlich gute Arbeit geleistet und einen ernstzunehmenden Kampf geliefert. War ein Gegner den man niemals unterschätzen sollte und eilig hielt ich dem größeren Saiyajin die Türen zu meinen Räumen auf.

Wir waren da.

Endlich am Ziel und ich konnte es kaum noch erwarten, meine brennende Sorge ein für alle mal ablegen zu können.
 

„Leg ihn bitte auf die Bahre, damit ich mir seine Wunden ansehen kann.“

Nickend tat Gerufener wie geheißen und kurz sah ich so etwas Vages wie Erleichterung in seinem Blick. Wohl wissend dass Vegeta geholfen wurde aber auch endlich seinen eigenen schmerzenden Körper befreien könnend von dieser einen Last, welche langsam immer schwerer wurde und behutsam legte Son-Goku den bewusstlosen Körper auf kaltes Metall.

Kein Laut kam über blasse Lippen und besorgt strich ich Vegeta fallende Strähnen aus der Stirn.

Kein Gutes Zeichen, dachte ich haltlos und entkräftet wanderte mein Blick über sein gefallenes Sein, gar über einen eingesunkenen Körper und sog scharf die Luft ein.

Son-Gokus Schläge hatten dem kleineren Kämpfer stark zugesetzt und ich wusste nicht wo ich anfangen sollte.

Vielleicht bei seinem Gesicht, welches ich mit so viel Blut nicht unberührt lassen wollte, weder noch konnte und setzte mich sogleich ans Werk.

Son-Goku ließ sich nach einer Weile des Zögerns entkräftet auf eine Sitzbank fallen, nahe an der Tür und beobachtete mich aus wachen, aufgeweckten Augen.

Sah mit an, wie ich Blut, Dreck und kaltes Eis aus ruhenden Zügen entfernte und erneut aufgeplatzte Haut zusammennähte.

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie sich der größere Kämpfer augenblicklich zu versteifen schien, doch hielt er wacker stand. Wacker seiner ganzen Angst, die ihn schon immer begleitet hatte. Vor etwas was nicht vielleicht Jedermanns Sache war, aber für ihn ungeahnte Tiefen auslöste.

Kein Wort fiel, als ich wieder zaghaft über erblasste Haut strich und ein kurzes Zucken durch Vegetas Züge glitt. Ein Schmerzliches wohlgemerkt und heißer löste sich ein schwaches Keuchen aus meiner Kehle, als der Saiyajin no Ouji zitternd die Hände in kühles Metall krallte und sich augenblicklich Risse durch die Bahre zog. Er hatte Kraft, schon immer besessen, doch nahm ich an, dass diese dank der Müdigkeit und des nun nahenden Schlafes, welcher so dringend benötigt wurde, erloschen war. Doch dem war nicht so und horchend sah Son-Goku auf. Ich kannte diesen alarmierten Blick, kannte die angespannte Körperhaltung nur zu gut, die er an den Tag legte, doch beruhigte ich meinen besten Freund mit einem sanften Lächeln, als ich abermals in besorgte Augenpaare sah.

Vegeta würde mir nichts tun, da war ich mir sicher. Die wallende Wut erloschen, die so haltlos über seinen Körper ebbte und nun nichts weiter, als pure Schwäche zeigte.

Er würde mich nicht verletzten. Das wusste ich. Nicht nach all dem, was er mich heute sehen ließ. Was er mir gezeigt hatte, so tief versteckt in seinen Gesten und blind gehandelten Taten, dass es mein Herz erwärmte.

Von Neuem.

Gar endlos tief.

Und mit unerschütterlicher Liebe.

Auch wenn ich ihn dennoch enttäuscht hatte.

Traurig sah ich auf den Saiyajin und strich behutsam über schwach ruhende Hände, welche sich sofort aus einem starren Griff zu lösen schien und sich ein erschöpftes Seufzen über blasse Lippen schob.

Es tut mir Leid, Vegeta.

So schrecklich Leid.
 

„Das wird schon wieder Bulma.“
 

Aufmunternd trat der größere Saiyajin auf mich zu und ich fuhr erschrocken zusammen, als sich eine große Hand auf meine Schulter legte. Natürlich hatte Son-Kun meinen Blick erkannt. Erkannt meine bedrückte Haltung, die ich nun nicht mehr verbergen konnte. Verborgen blieb mein ganzer Kummer und all meine wallende Angst, doch vor meinem besten Freund konnte ich einfach Nichts verheimlichen. Nichts geheim halten und offen und ehrlich schien er in mir lesen zu können.

Wie ein Buch, das nicht verschlossen war.

Leichtfertig öffnete er für ihn verbotene Türen und gewährte sich so einfach Einlass. Gewährte sich so einfach Schutz und wieder bewunderte ich den Größeren für sein ganzes Sein.

Seine Ruhe, die er hatte.

Für seinen Mut, den er ausstrahlte.

Gar für seine ehrliche Freundschaft, die der meinen nicht zu weichen schien.

Und auch nicht für....

Mit einem Lächeln sah ich abermals in Vegetas erschöpfte Züge, nahm eine kraftlose Hand in meine Hände nur um verletzte Haut unter einer schützenden Bandage erneut zu verstecken und ließ meine Gedanken schweifen.

Vielleicht war genau das der brennende Punkt, was Vegetas innerer Zorn entfachen ließ und blankem Hass den Platz einräumte. Weil er nicht mit diesem neuen Gefühl umgehen konnte, das Son-Kun und auch ich, ihm entgegen brachten.

Aber wer sollte es ihm verübeln?!?

Durfte man über ihn urteilen, nur weil Vegeta nichts anderes kannte als blanken Hass, kaltes Eis und blinden Schmerz?!?

Durfte man ihn verstoßen, ja gar in eine Gruppe zwängen, der er nicht angehörte, nur weil sein Leben vielleicht nicht so verlaufen war, wie das der Anderen? Wie das der Norm?!?

Niemand durfte das.

Wahrlich niemand, der sich nicht selbst ein Bild davon gemacht hatte.

Niemand hatte auch nur das Recht dazu.

Nun war der andere Arm des Bewusstlosen an der Reihe und ich hatte nicht bemerkt, wie eine eisige Ruhe Einzug in den Raum gewonnen hatte. Wild peitschte der aufkommende Sturm der Nacht den kalten Schnee gegen die Fensterscheibe, doch hörte ich ihn nicht. Nahm nicht wahr Son-Gokus besorgte Blicke, als er den gar verletzten Ausdruck in meinen Augen erkannt hatte. All den Schmerz, welcher so unweigerlich über mir thronte und sich haltlos durch meine Seele zog.
 

Wir alle lebten im Glück. Wir alle hatten so unweit ein so glorreiches Leben vor uns, ohne auch nur zu ahnen, dass es Wesen gab, die Nichts als blanke Schwärze hatten. Nichts von all dem Glück, welches so unbedacht vor unseren Augen lag und für diejenigen, die litten, nur blankes Entsetzten blieb.

Ein Erwachen...

Ein Kummer...

Ein Funke in der Dunkelheit.

Wir alle hatten wahrlich so viel und beschwerten uns dennoch.

Beschwerten uns über ein Leben, das im Vergleich so einem solchen, das Vegeta durchlebt hatte, ein Witz war.

Ein Traum, tief versteckt in einer Seifenblase und dennoch nicht zerplatzen konnte.

Und nur von Lügen bestimmt wurde.
 

Verzweifelt zogen erneute Tränen über meine Haut und wütend wischte ich sie beiseite.

Ich hasste mich dafür.

Hasste meine Gefühle, die ich einfach nicht verbergen konnte. Hasste meine Schwäche haltlos meinen Tränen freien Lauf zu lassen und einfach keine Stärke zeigen konnte.

Doch....

Es war einfach nicht fair.

„Gib dir nicht die Schuld an all dem...“

Wieder versuchten mich sanfte Worte zu beruhigen, doch fanden sie keinen Anklang.

„...denn das bist du nicht, Bulma.“, beendete Son-Goku seinen Satz doch ein trauriger Ausdruck legte sich in seine Augen, als ich benommen den Kopf schüttelte.

„Du weißt nicht, was ich getan habe, Son-Kun.“

Erschüttert sah ich auf Vegeta und strich ihm beruhigend über die Wange. Legte behutsam eine Hand auf die Seine und fuhr über die blassen Linien seiner Haut.

„Ich habe sein Vertrauen missbraucht, wenn es jemals überhaupt vorhanden war....“, bebte das Zittern in meiner Stimme von neuem und haltlos schluckte ich den trockenen Kloß in meiner Kehle hinunter, als mich all der Kummer zu befallen schien.

„Ich habe ihn enttäuscht.“

Stumm zog sich die Stille durch den Raum und brachte eine erdrückende Kälte mit sich.

„...Ich habe ihn im Stich gelassen.“

Ich hatte nicht verdient, mich einen Freund zu nennen.

Traurig wandte ich mich ab, als meine Gefühle mich zu übermannen schienen und schlang hilflos meine Arme um den Körper. Lehnte schwach an kaltem Metall, dem Saiyajin den Rücken zugewandt und weinte stumme Tränen.

Ich war Schuld an all dem.

Hätte ich doch niemals diese verdammte Maschine gebaut, dann wäre all dies nie passiert. Alles wäre so geblieben wie es war. Von Anfang an, bis zum Ende.

Bis zum Schluss.

Vegeta würde weiterhin er selbst bleiben können. Gefangen in seiner Vergangenheit, aber nicht leidend zu wissen, dass sich ein Fremder in sein Leben einmischte. So haltlos gesucht hatte ohne zu fragen.

Und ich?

Ich würde bleiben.

Bleiben in meinem Kummer und meiner stillen Bewunderung für ein Wesen, dass ich niemals hätte erreichen können.

Doch so, wie die Dinge nun gelaufen waren, war ich mich sicher, fast völlig ganz, Alles zerstört zu haben, was ich mir aufgebaut hatte.

Und es kein Zurück mehr gab.
 

„Sei nicht so streng mit dir.“
 

Wieder legte sich eine große Hand auf meine und zaghaft sah ich auf, genau in die warmen Augen meines allerbesten Freundes.

Son-kun hatte sich mir zugewandt, stand nun vor mir und sah mich einfach nur an. Aus einem ehrlichen Blick.

„Ich bin mir sicher, dass Vegeta dir verzeihen wird. Gar wenn....“

Kurz huschte ein überlegender Blick auf den ruhenden Mann hinter mir und ein leichtes Lächeln stahl sich auf des Anderen Lippen.

„....er es schon längst nicht hat.“

Ich blinzelte verwirrt, als mich die Ehrlichkeit seiner Worte traf und dennoch nicht glauben ließ. Was....

Was meinte er damit?!?

Wieder schenkte mir mein Gegenüber ein sanftes Lächeln und schwach erwiderte ich es.

„Ach, Son-kun....“

Dankbar drückte ich seine Hand und sah in die sanften Züge des größeren Saiyajins. Doch war mein Blick belegt mit etwas Traurigem.

„Wieso kann er nicht mehr so sein wie du?“

Langsam drehte ich mich zu Vegeta um und legte ihm eine Hand auf sein Herz, welches wild unter meinen Fingerkuppen pochte, doch immer noch in einem wirren Schlaf gefangen war. 

„So einfach...“

Sanft spürte ich das schwache Heben und Senken seiner Brust und sah verschleiert in erschöpfte Züge.

„So unkompliziert...“

Sah tiefe Ringe unter seinen Augen und noch ehe ich mich versah fuhr ich, gar federleicht, langsam schwache Linien nach. Bettete meine Hand an seine kühle Wange nur um ihm Wärme zu schenken.

Und so verstehend...
 

Vegeta konnte nichts für all die Schwere, die sein Leben zu begleiten schien und schon von Anfang an immer hatte. Für all die Last, die so unabwendbar auf seinen Schultern lastete. So sehr er auch versuchte diese abzuschütteln.

Er konnte nichts für all die Dunkelheit, welche ihm blindlings auferlegt wurde und zu schwach war, sich dieser zu entziehen.

Er konnte nichts für all das und dennoch war ich zu ergriffen um zu verstehen, gar zu begreifen, dass es einfach geschehen war.

Und es akzeptieren musste, so schwer es auch war.

Doch wieder riss mich Son-Gokus Stimme aus den Gedanken und erschrocken sah ich auf, als ich seinen Präsenz neben mir spüren konnte und ein belegter Blick auf den Saiyjain no Ouji gerichtet war. Ein tief verstecktes Lächeln auf seinen Lippen thronend.

„Ich glaube, das ist er schon längst, aber....“

Tröstend lagen dunkel Opale auf jenem Wessen, welchem er einst das Leben gerettet hatte und kurz übermannte mich der Gedanke, eine einzelne brennende Frage, wieso Son-Goku dies getan hatte und Vegeta das Leben schenkte. Doch... mit seinem nächsten Satz, der so leichtfertig und ehrlich, die Lippen des größeren Saiyajins verlassen sollte, kannte ich die Antwort.
 

„Gib ihm nicht die Schuld für das, was aus ihm gemacht wurde.“
 

Und ließ mich zurück.

Zurück in tiefer Dunkelheit.
 

~*~
 

Son-Gokus Worte ließen mich nicht los und während mir der größere Saiyajin half, den verletzten Krieger aus seiner zerfetzten Kleidung zu schälen und ihm neue überzuziehen, rasten meine Gedanken. Was meinte er damit?

Brachte ich Vegeta nicht jegliches Verständnis entgegen, das ich hatte?!?

Ich verstand es nicht, Son-Kun´s jene Worte, die nun solch einen inneren Zweifel in mir auslösten und eingeschüchtert beobachtete ich ihn aus schwachen Augen. Zu sehr war der Saiyjain damit beschäftigt seinem letzten Rassenmitglied einen seiner wärmenden Pullover überzuziehen, die er von sich zu Hause auf die Schnelle besorgt hatte. Zwar war der graue Sweater mit Kapuze dem Saiyjain no Ouji viel zu groß, doch musste es einfach ausreichen.

Vegetas angefertigte Kleidung, die ich extra zu einem Schneider schicken ließ würden erst morgen fertig sein und bis dahin musste ich den Saiyajin in eine ihn unbekannte Kleidung zwängen.

Doch jetzt, da ich ihn so vor mir sah, frisch verbunden und gesäubert von all den Wunden seines Kampfes, erschien es mir mehr als falsch, Vegeta in ein menschliches Sein zu stecken.

Es war nicht richtig.

Einfach fehl am Platz und lag so schwer auf einem Körper, der sich eigentlich nur nach endloser Ruhe sehnte.

Bekümmert zupfte ich an dem Stoff der schwarzen, viel zu weiten Hose, welche ebenfalls aus dem Hause des größeren Saiyajins stamme und lose um eine ausgezehrte Hüfte hing.

Und dachte nach.

Vegeta wollte nie ein Mensch sein. 

Das hatte er unmissverständlich zu verstehen gegeben.

Und dennoch hatte ich ihn gerade zu Einem werden lassen.

Ein Umstand, der abermals schwer auf meinen Schultern lastete und ein schwaches Seufzen stahl sich aus meinen Lippen.

Doch ich hatte keine andere Wahl.

Mir würde keine andere Wahl bleiben, wenn ich nicht wollte, dass er frieren sollte.
 

„Schade, dass wir keine Magischen Bohnen mehr haben. Sonst wäre sein Heilungsprozess ein Einfacher.“
 

Bekümmert sahen dunkle Augenpaare auf den nun schlafenden Prinzen und seufzend schloss ich mich Son-Kun´s Blick mit an.

Es wird schon gehen, dachte ich. 

Das musste es einfach und abermals fuhr meine zittrige Hand durch Vegetas dunkelbraune Strähnen.
 

Goldenes Haar, wenn auch nur für Sekunden.
 

„Bewundernswert, nicht wahr?“
 

Mein Nebenmann schien genau das Gleiche zu denken und überrascht sah ich in einen verklärten Blick, welcher wieder auf den Saiyajin no Ouji gerichtet war.

„Ich hätte niemals gedacht, dass er so kurz davor steht.“

Doch wieder wich das Gespräch in eiserne Ruhe und nichts war zu hören als der immer noch fallende Schnee.

Wieso hatte Vegeta diesen einen Sprung nicht halten können? Blind gefangen in seiner Rage, die keine Wahrheit duldete?

Wieso nicht geschafft, die eine Grenze zu überwinden nur um das Unmögliche zu zeigen?!?

Was hielt ihn zurück?

Ich wusste es nicht, doch hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, als sich ein qualvolles Stöhnen durch den Raum zog und sich der Saiyajin vor unseren Augen verkrampfte.

„Son-Kun, würdest du....“

„Natürlich.“

Sofort hatte der Andere meine brennende Bitte erkannt und nahm den kleineren Kämpfer behutsam auf seine Arme. Wieder sah ich sein Schwanken und erst jetzt erkannte ich mein achtloses Handeln.

Bei Gott, was war nur los mit mir?!?

Ich war so sehr um Vegetas Zustand besorgt gewesen, dass ich den des anderen Saiyajins vollkommen vergessen hatte.

Doch mit einem Lächeln erwiderte mein bester Freund meinen besorgten Blick und schüttelte lachend den Kopf.

„Schon gut, Bulma, das stecke ich weg. Auch wenn ich zugeben muss, dass es dennoch ganz schön weh tut.“

Besagter Schmerz war nun auch in seiner Stimme zu hören und liebevoll sah ich Son-Goku entgegen. Froh, dass ich ihn hatte und er immer an meiner Seite war, wann immer ich ihn brauchte.

„Erster Stock, den Flur hinunter und dann die zweite Tür auf der rechten Seite. Das kannst du nicht verfehlen.“

Dankbar nickte mir der Saiyajin zu und machte sich dann auf den Weg, Vegeta in sein Zimmer zu bringen.

Ich rief ihm hinterher, dass er nach getaner Arbeit sich bitte wieder bei mir melden sollte um seine Wunden zu versorgen und abermals erwiderte der Größere von Beiden mein bittendes Flehen mit einem Lachen. Natürlich würde er das, da war ich mir sicher und langsam hoffend, das bald alles besser werden würde, verräumte ich die Spuren, die Vegetas verletzter Zustand hinterlassen hatte.

Ich war so sehr in Gedanken vertieft gewesen, dass ich nicht bemerkte, wie eine weitere Person den Raum betrat und zögernd hinter mir stehen blieb.

Und sich mit einem Räuspern bemerkbar machte.

Erschrocken drehte ich mich um und unterdrückte den gellenden Schrei, der meiner Kehle entweichen wollte.

Achtlos, gar geschockt, fiel mir die Pinzette aus den Händen und das leblose Klirren kalten Metalls auf kühlem Boden bescherte mir erneute Gänsehaut am ganzen Körper.
 

Ich hatte mit ihm gerechnet, doch um ehrlich zu sein, nicht jetzt. Nicht jetzt und zu dieser Zeit, in der alles noch so brennend vor mir lag und nichts als wallender Zorn meinen Geist erfüllte, sobald ich ihn sah.

Eigentlich war niemand Schuld an dieser Situation, die sich so brennend in unsere Seelen eingenistet hatte und wenn es einen gab, dem man alle Last zuweisen sollte, dann würde ich dieser Jemand sein.

Denn ich alleine hatte Vegetas Zorn geweckt und dennoch, da ich mir meiner tiefen Schuld bewusst war, der alles wallenden Sünde, die so schwer auf meinen Schultern lastete, konnte ich Yamchu noch nicht verzeihen.

Noch nicht völlig ganz, als er abermals näher an mich herantrat und mich aus sorgenvoll Augen betrachtete.

„Bulma, ich....“

Doch konnte ich meinem langjährigen Freund nicht in die Augen sehen und starrte stattdessen zu Boden. Haltlos vergruben sich meine Finger ineinander und schwer wurde mein Atem.

Ich wusste nicht, was ich glauben, gar noch fühlen sollte.

Zu Viel war geschehen, an diesem einen Tag, der so unwiderruflich auf meiner Seele lag und brennende Wunden riss. Dieser eine Tag, der Verfluchtem so nahe war und ich nur noch vergessen wollte. Doch niemals konnte.

Zaghaft strich ich über den schützenden Verband an meiner linken Hand und spürte erneut all den Schmerz, welcher mir Vegetas ungewollter Angriff zugefügt hatte.
 

Nichts war zu hören, als die alles verweilende Stille und mein eigener wirrer Atem.

Meine Gedanken tobten.

Mein Innerstes raste und lies mich den Mann vor mir, welchem ich einst mein Leben schenkte, ja gar all mein Sein, mit nun ganz anderen Augen sehen.
 

„Was geschieht nur mit uns?“
 

Zaghaft lagen dunkle Augenpaare auf mir und langsam erwiderte ich Yamchus Blick. So bittend, gar flehend.

Und doch so unerträglich.

Was geschah mit uns?

Diese eine Frage schien es genau zu treffen, doch konnte ich meinem Gegenüber keine Antwort geben. Nicht wissend, was er hören wollte, noch was überhaupt richtig war.

Konnte keine Lösung finden für dieses Unbehagen, welches uns beide erfasst hatte und zwei Seelen, die einst vielleicht zusammengehört hatten, ratlos zurück ließ.
 

„Ich.....“
 

Zitternd wallte meine eigene Stimme von den Wänden wider und tauchte alles in einen erdrückenden Schleier.
 

„Ich weiß es nicht.“
 

Meine eigene Stimme, war nichts weiter als ein schwaches Flüstern. Tanzend in die Stille hinein und doch ersterbend an allem Sein. An all der Wahrheit die sich bitter in den Raum legte und uns kraftvoll zu umhüllen schien.

Ich wusste es nicht.

Das war die Wahrheit.

Ich wusste es einfach nicht und flehentlich sah ich meinem Gegenüber in die Augen, doch wich mir dieser aus und sah starr zu Boden.

„Ich....verstehe.“

Schwach kam Yamchus Stimme über gepresste Lippen und tauchte alles in Endlosigkeit. Erneute Schuld hatte mich gepackt obwohl mich dies gar nicht sollte.

Ruhe kehrte ein in jenen Raum der solch ein klaffendes Loch in unser Seele riss. Zu bestehen schien und dennoch nicht zu beschreiten war, obwohl der Pfad schon gelegt wurde.
 

Wie fühlte es sich an, zu wissen, dass man einen Menschen verloren hatte, den man als sein Eigen anerkannte?!? Als ein Seelenpartner, der in Wahrheit gar keiner war?!?

Wie war das Gefühl zu wissen, gar zu verstehen, dass man sich von einander entfernte, man dachte man würde gemeinsam einen Weg beschreiten, hoffend in eine Zukunft hinein und nun bitter erkennen müssend, dass dem nicht so war?!?

Dass ein Jeder seine eigenen Wege ging, eigene Pfade beschritt und das gemeinsam erhoffte Leben nichts weiter war, als ein blasser Traum?

Ein schwacher Ruf im Wind?!?

Qualvoll und gar...
 

Endlos.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kullerkeks1987
2014-09-24T06:17:58+00:00 24.09.2014 08:17
Wieder sehr schön geschrieben und vor allem :-( Yamchu tut mir ja so leid, ich fand den immer so sympatisch, das hatter so auch nicht verdient, nein, nein. Aber trotzdem wieder schön gefühlvoll. Hach, man leidet ja so richtig mit.
Antwort von:  RedViolett
24.09.2014 08:19
Ich mochte den auch immer irgendwie, deswegen wollte ich das zwischen den Beiden auch anders gestalten. ^^ Er hat mir immer so leid getan, deswegen hier mal ein anderer Versuch ihn ins Licht zurücken. :)
Danke dir für die ganzen Kommis *_*
Freut mich, dass dir die Story gefällt ^_^
Von:  Silberkatze
2014-08-06T09:14:20+00:00 06.08.2014 11:14
Ich brauche mehr!! MEHR!!....bitte! +_+
Von:  _ShioRi_
2014-08-05T20:28:06+00:00 05.08.2014 22:28
einfach wieder nur nen himmlisches kapi *__*
Von:  LadySali
2014-08-05T19:37:27+00:00 05.08.2014 21:37
Wieder ein wundervolles Kapitel. <3


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