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Alive!

Kurosaki x Teru
von

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Seeking refuge

Nervös hielt Teru sich an ihrem eigenen Rock fest, während Kurosaki seine Wohnungstür aufschloss. „Komm rein.“, forderte Kurosaki sie auf, nachdem er die Tür geöffnet hatte und eingetreten war. Es war dunkel und Teru konnte nicht viel erkennen. Ein leichter Geruch von kaltem Rauch lag in der Luft, doch der störte sie kaum. Der Rauchgeruch vermischte sich mit einem sauberen  Duft, den auch Kurosaki selbst immer umgab und der ihr mittlerweile schon so vertraut war.

„Ojama shimasu.“, murmelte sie, während sie eintrat. Kurosaki machte das Licht an und Teru sah sich unsicher um. Hinter dem kleinen Eingangsbereich lag direkt das Wohnzimmer, welches mit einem Sofa, einem niedrigen Couchtisch und einem Fernsehtisch mitsamt Fernseher, Receiver, DVD-Player und einer Playstation ausgestattet war. Vom Wohnzimmer gingen 4 Türen ab. Es handelte sich wohl um eine Küche, ein Bad sowie zwei weitere Zimmer.

„Warte kurz.“, sagte Kurosaki und verschwand dann durch eine Tür in ein Zimmer, das Teru durch die geöffnete Tür als Schlafzimmer identifizierte. Hier wohnte er also. Sie konnte nicht verhindern, dass sie nervös war. Das war das erste Mal, dass sie mit einem Mann alleine in seiner Wohnung war. Und dann war es ausgerechnet Kurosakis…

Sie versuchte, sich selbst zu beruhigen. Egal wie fies und doof er manchmal war, er war niemand, der so eine Situation ausnutzen würde. Sie wusste nicht genau, wieso, aber sie wusste, dass sie ihm vertrauen konnte. Vermutlich war sie auch deshalb gleich zu ihm gekommen, als sie in Panik geraten war.

„Hier.“ Kurosaki drückte ihr ein paar Klamotten und ein großes Handtuch in die Hand. Teru guckte kurz auf die Sachen in ihrer Hand und sah dann fragend zu ihm auf.

„Geh duschen oder nimm ein Bad.“, sagte er schließlich erklärend. „Das wird dir gut tun. Du zitterst immer noch.“

Er hatte recht. Der Schreck steckte ihr tief in den Knochen und obwohl sie sich, seit sie in seiner Nähe war, sicher fühlte, hatte sie sich immer noch nicht beruhigt.

„Okay.“, stimmte Teru leise zu. Kurosaki lächelte sie kurz an, bevor er auf eine der Türen zuging und sie öffnete. Es war das Badezimmer. Teru folgte ihm mit leichtem Herzklopfen.

„Hier.“, sagte Kurosaki. „Du kannst alles benutzen, was du brauchst. Duschgel. Shampoo… Sorry, ich hab leider nur Sachen für Männer.“

„Ah, schon gut!“, wehrte Teru mit roten Wangen ab. Allein die Vorstellung, nicht nur seine Dusche sondern auch noch sein Shampoo und sein Duschgel zu benutzen, machte sie nur noch nervöser.

„Dann lass ich dich mal alleine.“, verkündete Kurosaki und wandte sich zum Gehen.  „Wenn du noch irgendetwas brauchst, sag einfach Bescheid.“

„Ja, danke.“, sagte Teru schnell, bevor Kurosaki die Tür hinter sich schloss. Sie starrte kurz auf die Tür, durch die er gerade verschwunden war, und klammerte sich an die Klamotten, die er ihr gegeben hatte. Sie holte einmal tief Luft und legte dann die Kleider auf die Ablage, bevor sie die Tür abschloss und dann begann, sich zu entkleiden.

Die Dusche tat ihr wirklich gut. Langsam entspannte sie sich etwas, wobei der Geruch seines Duschgels gleichzeitig ihr Herz zum Klopfen brachte. Aber auf eine irgendwie aufregende, angenehme Weise.

 

„Verdammt!“, fluchte Kurosaki und klappte wütend sein Handy zu. Wieso war Sou gerade jetzt nicht zu erreichen? Ja, er hatte gesagt, dass er eine Zeit lang weg sein würde und dass es wegen dem Vermächtnis von M war. Es war klar, dass man ihn nicht so einfach erreichen würde und gerade deshalb hatte er ihn, Kurosaki, ja auch gebeten, für ihn auf Teru aufzupassen. Aber dass man ihn so gar nicht erreichen konnte. Die Situation war immerhin mehr als ernst.

Was sollte er denn jetzt machen? Natürlich konnte Teru so lange sie wollte bei ihm bleiben, aber es wäre ihm lieber, wenn Sou bald zurück wäre. Nicht weil er Teru nicht gerne bei sich hätte… Aber die Gefahr, dass sie wohlmöglich herausfinden könnte, dass er DAISY war, war einfach zu groß. Außerdem war ihm allgemein wohler, wenn Sou dar war. So durchgeknallt er manchmal war, er war nicht nur sein bester Freund, sondern auch sein Mentor. Der Mensch, der ihn damals wieder auf die Beine gezogen hat, der immer für ihn da gewesen war. Was trieb er nur?

 

Kurosaki hörte den Schlüssel im Türschloss des Badezimmers und kurz darauf öffnete sich die Tür. Er drehte sich um und sah Teru, die mit nassen Haaren, leicht geröteten Wangen und einem Handtuch um den Nacken das Zimmer betrat. Sie trug seine Sachen, die ihr natürlich viel zu groß waren.

„Geht’s dir besser?“, fragte er und war erleichtert, dass sie immerhin wieder etwas Farbe im Gesicht hatte. Teru nickte.

„Komm her.“, forderte er dann und wies auf einen Platz auf der Couch neben sich. „Ich hab Tee gemacht.“

„Danke.“, antwortete Teru leise und folgte seiner Aufforderung. Sie setzte sich neben ihn, griff nach der Tasse und zog die Beine an, während sie den ersten Schluck trank. Kurosaki beobachtete sie. Sie sah wirklich deutlich besser aus als vorher, aber er wusste, dass ihr die ganze Sache immer noch tief in den Knochen steckte.

„Danke, dass ich herkommen durfte.“, sagte Teru plötzlich, ohne ihn anzusehen.

„Selbstverständlich.“, erwiderte Kurosaki und schenkte ihr ein Lächeln. Sie hatte ja keine Ahnung, wie selbstverständlich es für ihn war, dass er für sie da sein wollte. Teru nahm noch einen Schluck Tee.

„Du bleibst morgen jedenfalls erst mal hier.“, beschloss Kurosaki.

„Hä?“, machte Teru und sah ihn endlich an.

„Du gehst morgen nicht zur Schule!“, erklärte er bestimmte.

„Aber ich kann doch nicht einfach die Schule schwänzen!“, protestierte Teru, wodurch sie einen strengen Blick von Kurosaki erntete.

„In so einer Situation kann man ja wohl kaum von schwänzen reden!“, erwiderte er. „Hör mir mal gut zu, Teru. Wir wissen nicht, wer dahinter steckt und wieso er das gemacht hat. Du bleibst mir morgen jedenfalls erst mal schön zu Hause!“

„Zu Hause?“, fragte Teru schwach nach.

„Ich meine hier.“, erklärte Kurosaki. „Bis dein Bruder wieder da ist, bleibst du erst mal hier.“

 

Teru konnte nicht verhindern, dass ihr Herz einen kleinen Hüpfer machte. Kurosaki war definitiv kein schlechter Kerl, auch wenn er manchmal ganz schön fies sein konnte.

„Kann ich wirklich hierbleiben?“, fragte sie mit leicht geröteten Wangen. Sie sah Kurosaki an und sah ihn lächeln.

„Ich hab dir doch gesagt, dass du hierbleiben kannst.“, antwortete er und streckte seine Hand nach ihr aus. Sie dachte, ihr Herz würde stehen bleiben. Er grinste, als er ihr durch die noch feuchten Haare wuschelte.

 

„Zeit fürs Bett.“, verkündete Kurosaki schließlich, nachdem sie zusammen noch etwas ferngesehen hatten, wobei sie Tee  und er Bier getrunken hatte.

„Okay.“, stimmte Teru zu. Kurosaki erhob sich, nahm die leere Bierdose und die Teetasse und brachte sie in die Küche. Teru blieb unsicher auf dem Sofa sitzen und wartete ab, was er nun machte. Nachdem er in der Küche gewesen war, ging er ins Badezimmer. Teru hörte, wie er nach irgendetwas kramte. Schließlich kam er wieder zu ihr.

„Hier.“, sagte er und hielt ihr eine Zahnbürste hin. „Die ist unbenutzt, keine Sorge.“

Teru nahm die Zahnbürste entgegen.

„Geh schon mal ins Bad und mach dich fertig.“, forderte er auf und Teru gehorchte.

Nachdem sie sich die Zähne geputzt und das Gesicht gewaschen hatte, kam sie zurück ins Wohnzimmer, wo Kurosaki eine Decke und ein Kissen auf das Sofa gelegt hatte. Teru setzte sich auf das Sofa, legte das Kissen richtig hin und wollte sich gerade zudecken, als Kurosaki die Decke festhielt.

„Was machst du da?“, fragte er. Verwirrt sah Teru ihn für einen Moment einfach an.

„Ähm…“, machte sie. „Mich schlafen legen?“

„Dummbatz.“, erwiderte Kurosaki. „Du schläfst im Bett!“

Teru wurde auf einen Schlag knallrot. SIE sollte in Kurosakis Bett schlafen?

„W-was?“, fragte sie. „Ich kann sehr gut auf dem Sofa schlafen!“

„Nichts da!“, widersprach Kurosaki. „Du schläfst im Bett. Keine Diskussion.“

„A-aber…“, versuchte es Teru erneut.

„Kein Aber!“, unterbrach er sie. „Du schläfst im Bett! Wenn nötig, trage ich dich dahin.“

Mit einem Satz stand Teru auf.

„Nicht nötig!“, rief sie. „Ich kann selbst gehen!“

Kurosaki grinste triumphierend.

„Braves Mädchen.“, lobte er sie und fuhr ihr erneut über das Haar, bevor er ins Schlafzimmer voranging. Teru folgte ihm. Er holte sich ein paar Sachen aus dem Kleiderschrank und ging dann wieder zur Tür.

„Wenn du irgendwas brauchst, sag Bescheid.“, sagte Kurosaki. „Kannst mich auch wecken.“

„Okay.“, stimmte Teru zu, obwohl sie genau wusste, dass sie ihn niemals wecken würde.

„Gute Nacht, Teru.“, sagte Kurosaki.

„Gute Nacht.“, erwiderte Teru und sah ihm hinterher, wie er das Zimmer verließ. Sie atmete einmal tief durch. An diese Situation würde sie sich erst mal gewöhnen müssen.

 

Kurz nachdem sie sich mit klopfendem Herzen in Kurosakis Bett gelegt hatte, vibrierte ihr Handy. Sie sah aufs Display. Eine SMS von DAISY.

 

Es tut mir leid, Teru. Es tut mir so unendlich leid. Ich habe Dich enttäuscht. Du brauchtest meine Hilfe, doch ich habe dich enttäuscht. Ich hoffe, Du kannst mir verzeihen.

Ich weiß, dass Du jetzt in Sicherheit bist. Glaub mir, Teru, auch wenn ich nicht bei dir sein kann, ich werde immer auf Dich aufpassen.

DAISY

 

Teru lächelte leicht. Ja, sie wusste es. Sie wusste, dass er immer für sie da sein würde und sie immer beschützen würde. Sie war sich ganz sicher, dass er es niemals zugelassen hätte, dass ihr etwas passiert, selbst wenn er sich ihr nicht zeigen konnte. Immerhin war er ihr DAISY.

 

 

 

„Sicher, dass es in Ordnung ist?“, fragte Kurosaki besorgt. Teru nickte. Sie standen zusammen mit zwei Polizisten vor ihrer Wohnungstür. Teru zog den Schlüssel aus ihrer Tasche und schloss die Tür auf.

Teru zeigte den Polizisten die Verwüstung und beantwortete brav ihre Fragen. Zwar hatten sie und Kurosaki sich einiges anhören müssen, dass sie die Polizei erst am nächsten Morgen benachrichtigt hatten, doch zeigten sie sich zumindest Teru gegenüber einigermaßen verständnisvoll. Es wurden Fotos gemacht und nach Spuren gesucht.

„Fehlt irgendetwas?“, lautete eine der Fragen. Teru hatte sich zusammen mit den Polizisten bereits genauer umgeschaut. Sie schüttelte den Kopf.

„Nein.“, antwortete sie. „Ich glaube, es fehlt nichts.“

„Hm…“, machte der Polizist. „Wenn nichts gestohlen worden ist, können wir wohl davon ausgehen, dass es sich nicht um einen simplen Einbruch handelt.“

Der Gedanke war Teru auch schon gekommen, obwohl sie wirklich keine Ahnung hatte, was jemand von ihr oder Sou wollen könnte.

„Fällt Ihnen irgendjemand ein, der ein Motiv haben könnte, Ihre Wohnung so zu durchsuchen? Oder ein Hinweis auf das, was er gesucht haben könnte?“

Teru schüttelte den Kopf. Der Polizist seufzte.

„Können Sie uns sagen, wo sich ihr Bruder zurzeit aufhält?“, fragte er weiter. Erneut schüttelte Teru den Kopf.

„Nein.“, antwortete sie niedergeschlagen. Sie wünschte, sie wüsste, wo Sou war. Sie wünschte, Sou wäre hier bei ihr. Wie konnte er sie nur alleine lassen?

„Können Sie uns sagen, wie wir ihn erreichen können?“, fragte der Polizist weiterhin in sachlichem Tonfall. Teru spürte einen Kloß im Hals, als sie schluckte, und bemühte sich, die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken.

„Ich weiß es nicht.“, antwortete sie mit belegter Stimme.

„Na schön…“, schloss der Polizist und klappte sein Notizbuch zu. „So kommen wir im Moment wohl nicht weiter. Es wird eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet und wir schauen, was wir tun können. Wenn Ihnen noch irgendetwas einfällt, wenden Sie sich bitte an uns.“

„In Ordnung.“, sagte Teru niedergeschlagen.

 

Die Polizisten verabschiedeten sich und Kurosaki ging noch kurz mit ihnen vor die Tür. Als er wiederkam, stand Teru immer noch genauso da wie vorher. Ihr Blick war gesenkt und sie hatte die Arme verschränkt, wie um sich selbst Halt zu geben.

„Teru?“, sprach Kurosaki sie an. Ruckartig sah sie auf.

„Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. Schnell setzte sie ein lachendes Gesicht auf.

„Na klar!“, antwortete sie ein wenig zu enthusiastisch. „Das ist zwar eine echt doofe Situation hier, aber es ist ja niemandem etwas passiert. Also alles kein Problem. Man muss nur wieder ein bisschen Ordnung schaffen hier. Ich fang gleich damit an und dann kann ich auch wieder hier wohnen. Das ist schon okay. Und wenn Sou dann zurück ist, ist alles wieder in Ordnung!“

Kurosaki sah sie musternd an.

„Teru…“, sagte er sanft. „Es ist okay. Du musst nicht hier bleiben, bis Souichirou wieder da ist. Ich habe dir doch gesagt, dass du so lange bei mir bleiben kannst.“

Terus aufgesetzte Fröhlichkeit bröckelte, als sie ihn ansah.

„Ich weiß, dass du Angst hast.“, fuhr Kurosaki fort. „Aber du musst dir keine Sorgen machen. Ich bin für dich da. Dir wird nichts passieren. Das verspreche ich dir.“

Teru konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten. Kurosaki überwand die letzte Distanz zwischen ihnen und zog sie in seine Arme.

„Ich verspreche es dir…“, wiederholte er.



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