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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Hilflos

Bist Du sicher, dass Dean wieder zurück ist ???? Wenn Du Dich da mal nicht irrst.
 

LG Kalea
 

164) Hilflos
 

Sam brauchte das Licht nicht, um wach zu bleiben. Dean schlief schon eine Weile unruhig und als er plötzlich zusammenzuckte und leise wimmerte, war er augenblicklich hellwach. Deans Arme und Füße zuckten. Sams Herz setzte einen Schlag aus. War das jetzt alles umsonst gewesen? War Dean wieder zum Wolf geworden? Amaruq hatte gesagt, dass er nicht wüsste, wie tief der in seinem Bruder schon verwurzelt wäre.

Warum nur hatte er nicht eher an die Inuit gedacht? Es war doch nun wirklich noch nicht so lange her, dass der Wolf ihn an Deans Bett gefesselt hatte.

Verdammt!

Und wieder rissen Deans Bewegungen ihn aus seinen Gedanken.

„Ist gut Dean, ich bin da“, sagte er leise und legte ihm die Hand auf die Schulter.

„Hat dein Prinzesschen Albträume?“, riss Deans Bettnachbar ihn aus seinen Gedanken.

„Was? Wer?“, fragte er verwirrt.

„Na so wie du ihre Hand hältst ...“

„ER ist mein Bruder!“

„Du hältst die Hand deines Bruders?“, fragte der Mann angewidert.

„Er liegt hier, weil er sein Leben für mich riskiert hat und du?“

„Blinddarm-OP.“

„Tja, dann frag dich mal, warum keiner bei dir ist.“ Sam konnte sich diesen Schlag nicht verkneifen.

Deans Bettnachbar schnaubte nur abfällig und drehte seinen Kopf weg.

Sam war es nur recht. Er wollte mit niemandem reden. Er wollte still hier sitzen und wenn Dean endlich aufwachen würde, wollte er sehen, dass er wieder ganze Mensch war und gleich darauf mit ihm zu Bobby fahren. Dean würde gesund werden und dann würden sie ihr Leben, ihr richtiges Leben starten!
 

Die Nacht verging. Sam kämpfte immer wieder damit, nicht doch noch einzuschlafen. Es gelang ihm nicht immer, doch sobald sein Kinn auf seine Brust sackte, fuhr er jedes Mal wieder hoch.

Als sich der neue Tag ankündigte, indem es auf dem Gang lauter wurde, ließ er Deans Hand los und ging nach draußen. Sein Bruder schlief noch immer und er brauchte jetzt dringend einen Kaffee und etwas zu essen.

So schnell er nur konnte, würgte er sich ein trockenes Sandwich durch den Hals und spülte es mit furchtbar schmeckendem Kaffee herunter. Er holte noch einen Tee für Dean und hoffte, dass der endlich ausgeschlafen hätte.
 

Leise betrat Sam das Zimmer. Sofort legte sich ein breites Strahlen auf sein Gesicht. Deans Augen waren offen.

„Hey“, grüßte er und trat neben das Bett.

Nur langsam fokussierten sich Deans Augen auf ihn und er wollte nichts lieber, als ihn zu schütteln und zu schreien, dass er hier wäre. Doch er schluckte seine Gefühle herunter.

„Wie fühlst du dich?“, fragte er stattdessen und hielt ihm den Becher hin.

Deans Blick huschte unsicher zwischen seinen eingegipsten Händen, Sam und dem Becher hin und her.

Sam lächelte entschuldigend. Er schob seine Hand unter Deans Rücken und half ihn dabei sich aufzurichten, bevor er ihm den Tee an die Lippen hielt, damit er trinken konnte.

Dean verzog das Gesicht. Das dünne Zeug schmeckte furchtbar, doch er hatte so großen Durst, dass er es trank, auch wenn das Schlucken schmerzte. Jeden Schluck musste er sich hinunter quälen.

„Weiß … nicht“, beantwortete er die Frage, nachdem er den Becher geleert hatte. Seine Stimme klang rau von den Verletzungen des Kampfes und unbenutzt und er sprach die Worte so klar aus, als hätte er sie sich erst zurecht legen müssen.

„Willst du noch schlafen?“, fragte Sam.

Dean schüttelte langsam den Kopf, ließ sich aber wieder gegen das hochgestellte Kopfteil des Bettes sinken. Den Blick richtete er wieder auf das Fenster, doch seine Aufmerksamkeit galt nicht dem, was seine Augen ihm zeigten. Seine Aufmerksamkeit galt dem, was durch seine Ohren in sein Gehirn drang. Auf dem Gang stritten sich zwei Schwestern welche von ihnen dieses Mal zu dem unleidlichen Patienten gehen sollte, der schon seit einer halben Ewigkeit auf seiner Klingel herumdrückte. Die Motoren der Aufzüge klapperten und die Seile quietschten in den Rollen. Ein Pfleger schob den Essenswagen durch den Gang und rammte ihn vor jeder Zimmertür gegen die Fußleiste, so dass das Geschirr leise klapperte.

Sam schien von all dem nichts mitzubekommen, doch Dean wünschte sich nichts sehnlicher, als aus diesem Zimmer heraus und zurück in seinen Wald zu kommen.

Als der Pfleger dann auch noch eines der Tabletts fallen lies, saß er senkrecht. Sofort stand Sam neben ihm und legte ihm seine Hand auf die Schulter.

„Es ist okay, Dean, Ich bin bei dir“, versuchte er ihn zu beruhigen, auch wenn er nicht wusste, was ihn so aufgeschreckt hatte. War es das Geschepper irgendwo draußen auf dem Gang gewesen?

Nur langsam normalisierte sich Deans Atmung wieder und er versuchte sich ein wenig zu entspannen. Das gelang ihm genau solange, bis der Pfleger bei ihrem Zimmer angekommen war und schwungvoll die Tür aufstieß.

„Frühstück“, rief er. Die Klinke knallte gegen die Wand und Dean zuckte erneut zusammen.

Hier würde er keine Ruhe finden.

Dieses Mal war sogar Sam erschrocken. Alarmiert schaute er zu seinem Bruder.

„Nach Hause ... bitte, ich ...“, versuchte Dean seinen Wunsch zu formulieren, kaum dass der laute Pfleger das Zimmer wieder verlassen hatte. Er hatte noch immer Schwierigkeiten die Worte zu formulieren.

Der Jüngere musterte ihn eine Weile, dann nickte er. Dean hatte nichts, was sich nicht bei Bobby auskurieren ließ, außerdem hatte die Ärztin ihm ja gesagt, dass er schnell entlassen werden konnte.

„Ich kümmere mich darum“, versprach er und wandte sich zum Gehen. „Versprich du mir etwas zu essen, ja?“ Leise schnaubend schüttelte er den Kopf. Seit wann musste er Dean bitten zu essen?

Kaum war Sam aus dem Zimmer verschwunden, zog sich der Älteren umständlich den Nachttisch heran, schob die Abdeckung vom Teller und zuckte erneut zusammen, als die auf dem Boden aufschlug. Dieser Krach fraß sich in seine Ohren und nistete sich pochend hinter seiner Stirn ein. Langsam begann das Licht, das das Zimmer erhellte seine Kopfschmerzen zu verstärken. Er wollte nichts lieber, als sich unter der Decke zu verkriechen, doch er konnte sie nicht richtig fassen und noch weniger so fest halten, um sie höher zu ziehen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als auf Sam zu warten.

Hilfesuchend schaute er zu seinem Bettnachbarn, doch der beschäftigte sich nur geräuschvoll mit seinem Teller. Sein Blick wanderte weiter zur Tür. Allerdings würde sein kleiner Bruder wohl nicht so schnell zurück kommen. Er schob den Teller beiseite und ließ sich wieder gegen das Kopfteil seines Bettes fallen. Genervt schloss er die Augen. So konnte er wenigstens das tote Licht aussperren.
 

Lange konnte er diese verhältnismäßige Ruhe jedoch nicht genießen. Auf dem Gang hörte er Schritte und Stimmen, die er kannte.

Die Tür ging auf. Yuri betrat, gefolgt von William, Jonah und Graham, das Zimmer.

„Hallo mein Junge. Was machst du denn für Sachen?“, begann sie augenblicklich und musterte ihn eindringlich. Dann fiel ihr Blick auf seinen Teller.

„Du musst doch was essen!“, rügte sie ihn besorgt.

Dean verdrehte nur die Augen. Sie war laut und das Licht tat seinen Augen weh, doch er wusste tief in seinem Inneren, dass sie sich noch genauso sehr um ihn sorgte, wie vor einem Jahr.

„Aber wie sollst du auch“, erklärte sie es sich und schaute auf seine Verbände.

Sie ließ ihm keine Zeit für aufkommende Schamgefühle sondern setzte sich auf sein Bett und begann den Toast kleinzuschneiden. In aller Ruhe schaufelte sie Rührei darauf und hielt es ihm vor den Mund.

Der Kerl im Nachbarbett feixte breit, als er das sah.

„Ich hoffe für Sie, dass Sie in nie in so eine Situation kommen und wenn doch, dass Sie ebenfalls jemanden haben, der Ihnen dann hilft“, sagte Graham und stellte sich so, dass er Dean vor den Blicken dieses Mannes abschirmte.

„Ist mit dir wieder alles okay?“, wollte William besorgt wissen.

Dean hob den Blick und schaute dem Schamanen in die Augen. Er wusste nicht, ob wieder alles im Lot war, es fühlte sich jedenfalls nicht so an.

William schien ihm bis in die Seele zu schauen. Eine ganze Weile sagte er nicht, dann nickte er bedächtig.

„Irgendwann wird es das“, sagte er nur.

Dean zuckte mit den Schultern. Er wusste ja nicht einmal was in Ordnung kommen sollte. Was war die Ordnung? Er wusste, dass er zu Sam gehörte, aber er wollte nichts lieber als zurück zu seiner Familie. Nein! Nichts war auch nur halbwegs in Ordnung! Für einen Augenblick schloss er die Augen, doch Yuri ließ ihm keine Ruhe. Vorsichtig schob sie ihm die volle Gabel gegen die Lippen und er öffnete seine Augen wieder und ließ sich gleich darauf auch das Essen in den Mund schieben.

Wie sehr hasste er es hier zu liegen und sich so behandeln lassen zu müssen.
 

Sam betrat das Zimmer. Sofort schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Nicht nur, dass die Freunde hier waren, nein Yuri hatte, ganz das mütterliche Wesen als das er sie kennengelernt hatte, auch sofort die Initiative ergriffen und half, wo sie nur konnte.

Die vier Besucher schauten ihm sofort entgegen. Nur der, von dem er sich eine Reaktion erhofft hatte, hielt den Blick weiter abwesend gegen die Wand gerichtet. Sofort machte sich das ungute Gefühl, dass er die ganze Nacht versucht hatte zu verdrängen, wieder in ihm breit. Was war nur mit Dean? Hatte ihn die Umwandlung so mitgenommen? Hing ihm der Kampf noch in den Knochen oder …? Nein, an die letzte Möglichkeit wollte er nicht denken! Nicht nach all dem, was sie auf sich genommen hatten.

„Hallo Sam. Du siehst müde aus. Hast du richtig gegessen?“, riss Yuri ihn aus seinen trüben Gedanken und bevor er es sich versah, hatte sie ihn auch schon in den Arm genommen.

„Mir geht es gut“, wiegelte er verlegen ab.

Nach einer Weile schaffte er es auch, sich aus ihrer Umarmung zu lösen.

„Sie wollen dich noch einmal durchchecken Dean, aber einer Entlassung sollte nichts im Wege stehen, sagte der Arzt, auch wenn er natürlich nicht wirklich davon begeistert ist, dass du schon raus willst“, wandte er sich nun an seinen Bruder.

Der schnaubte nur leise und versuchte die Geräusche, die weiterhin seine Ohren malträtierten, so gut es ging, auszublenden. Es gelang ihm nicht wirklich. Warum war er nur plötzlich so empfindlich auf Geräusche?

Eine Schwester kam, um ihn abzuholen.

„Sie gehören zu ihm?“, fragte sie in die Runde und deutete wage auf Dean.

„Ja“, bestätigten die Besucher.

„Dann muss ich sie bitten in den Warteraum zu gehen.“

„Ja, natürlich. Wir wollten eh gleich wieder los“, erwiderte William und trat vor Dean.

„Lass dich nicht unterkriegen. Wir werden uns wiedersehen.“ Er legte dem Winchester eine Hand auf die Schulter und drückte sanft zu. Auch die Anderen verabschiedeten sich schnell.

„Du wirst immer ein Bett bei uns finden“, lud Yuri ihn für einen weiteren Besuch ein. „Wir haben dir so viel zu verdanken, euch Beiden, das können wir nie wieder gutmachen.“

Dean nickte abwesend und schon schob die Schwester ihn aus dem Raum.

„Geben Sie mir Bescheid, wenn sie mit ihm fertig sind?“, bat Sam. Er war der Schwester auf den Gang gefolgt. „Ich wollte mich in Ruhe von ihnen verabschieden.“

„Sie sind dann im Warteraum?“

„Ja, ich bin da“, bestätigte Sam. Er war nicht scharf darauf mehr Zeit als nötig mit Deans aufdringlichem Bettnachbarn zu verbringen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vanilein
2016-02-26T09:47:40+00:00 26.02.2016 10:47
Du bist ja soooo gemein :'(
Wären deine Geschichten nicht so gut geschrieben und würde ich nicht schrecklich schrecklich gerne wissen wie sie weitergeht wäre ich jetzt böse auf dich und würde nicht weiter lesen :/
Aber dafür ist sie einfach zu gut :D
Bis zum nächsten Kapitel du Monster ;)


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