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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Neue Welten

94) Neue Welten
 

Viel Zeit zum Nachdenken blieb ihm nicht, bis die Magd, zumindest ging er davon aus, dass sie eine war, erneut ins Zimmer kam, ein Tablett mit Essen auf den Tisch stellte und die Tasse mit heißem Tee auffüllte.

„Danke. Du bist ein Engel“, sagte Sam und meinte es auch so.

Sie strahlte ihn an und verließ den Raum wieder.
 

„Sie heißt Davina.“

Erschrocken ließ Sam die Gabel, nach der er eben gegriffen hatte, wieder fallen und drehte sich zu der Stimme um.

„Du schon wieder!“, stöhnte er und starrte die Fee wütend an.

„Jap, ich.“ Sie grinste ihn an. Ihre Augen funkelten bösartig.

„Wieso bin ich hier? Ich war doch auf der Suche nach „meiner Prinzessin““, fragte Sam aufgebracht, wobei er die letzten Worte extra betonte.

„Tja, dieses Mal hast nicht du auf ganzer Linie versagt sondern dein Prinzesschen. Wollte wohl nicht gerettet werden“, erklärte sie schnippisch.

Ein kurzes Grinsen huschte über Sams Gesicht, auch wenn ihm das Wort Prinzesschen im Zusammenhang mit Dean heftige Zahnschmerzen verursachte. Sein Bruder ließ also auch nicht einfach alles mit sich machen. Schon gar nicht, wenn er, so wie er selbst beim ersten Mal, nicht wusste was er warum zu tun oder nicht zu tun hatte.

„Du brauchst gar nicht so dreckig grinsen“, erklärte wie giftig. „Ich habe ihn ruhig gestellt! Er wird dir nicht mehr dazwischenfunken können. Du kannst dich also ganz beruhigt daran machen, deine Prinzessin zu retten.“

„Du hast was?“, wollte Sam entsetzt wissen.

„Ich habe ihn ruhiggestellt.“ Sie packte ihn am Handgelenk.

Sam, schrie erschrocken auf. Ein brennender Schmerz ließ ihn den Arm zurückzerren.

„Au!“, schimpfte Sam und starrte auf das dunkle Mal. „Was soll das?“

Die Fee löste ihren Griff.

„Je dunkler es ist umso besser geht es deinem Bruder. Ist es verschwunden ist er tot! Es liegt in deiner Hand ihn zu retten. Das wolltest du doch immer, oder?“, stichelte sie. Ihre Augen funkelten vor boshafter Freude.

„Nein! Ich wollte ihn nicht retten! Ich wollte lediglich, dass er wegen mir nicht immer wieder verletzt wird oder im Krankenhaus landet“, erklärte er ruppig.

„Dann solltest du dich verständlicher ausdrücken!“

„Ich soll mich was? Hast du sie noch alle? Du liest ungefragt meine Gedanken und ich soll mich verständlicher ausdrücken? Ich kann denken was ich will!“

„Dann sei halt vorsichtiger mit dem, was du dir wünschst! Ich kann deinem geliebten Brüderchen ganz schnell die Luft abdrehen, ohne dir die Chance zu geben, ihn zu retten!“

„Ich will ihn nicht retten müssen! Ich will mit ihm nach El Paso und dann ein ganz normales Leben führen!“

„Vielleicht kannst du das danach, vielleicht auch nicht!“

„Ich will nicht vielleicht …“

„Dann stell dich nicht wieder so blöd an! Aber vielleicht hoffe ich auch, dass du dich genauso blöd anstellst, wie vorhin?“

„Bitte, lass uns doch einfach gehen?“

„Das steht vollkommen außer Frage. Mir ist langweilig! Ich will unterhalten werden und genau das wirst du tun!“

„Und was genau soll ich …“

„Das wirst du dann schon sehen!“

„Verrätst du mir wenigstens, in welches Märchen du uns verschleppt hast, und wo Dean ist?“

„Nein! Und dein Bruder? Vielleicht wird er dir ja begegnen. Wer weiß?“

„Du hast gesagt, dass du ihn ruhiggestellt hast?“ Ein Hoffnungsschimmer glomm in Sam auf.

„Das heißt aber nicht, dass er wieder einen auf Dornröschen machen muss. Ich habe sehr viele Möglichkeiten jemanden ruhig zu stellen!“

„Und wie?“, noch immer hoffte Sam, etwas mehr aus ihr herauszubekommen.

„Wo bleibt der Reiz, wenn ich es dir sage?“

„Er ist also hier?“

„Vielleicht? Vielleicht auch nicht!“, erwiderte sie kryptisch und war verschwunden.

Sam stöhnte leise und rieb sich die Nasenwurzel. Jetzt war er genauso schlau wie vorher. Nein, eigentlich wusste er jetzt noch weniger als vorher. Er wusste weder was er hier tun sollte, noch wie er Dean finden konnte. Wenn er wenigstens das Märchen wüsste! Und wie es Dean ging!
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm er die Gabel wieder auf und begann das inzwischen fast kalte Rührei mit Speck und Weißbrot zu essen. Außer dass es kalt war, schmeckte es wundervoll. Satt legte er die Gabel weg und schaute sich um. Er brauchte Ruhe. Er war hundemüde und mit den Nerven am Ende. Er musste dringend auftanken, bevor er auf die Suche nach Dean gehen konnte.

Sam stand auf und ging zu der Liege, die an der Wand gegenüber stand. Er ließ sich darauf nieder und war kaum, dass er lag auch schon eingeschlafen. Selbst als Davina das Tablett abräumte, wachte er nicht auf.

Sie trug das Geschirr in die kleine Küche und brachte ihrem Herrn eine Decke, die sie vorsichtig über ihm breitete.

„Ihr gehört in ein Bett“, schimpfte sie leise, bevor sie wieder in die Küche ging.
 

Abrupt bremste Dean und stolperte. Er rollte sich gekonnt über die Schulter ab und kam sofort wieder auf die Füße. Am Boden hockend schaute er sich um.

„Was zum …“, nuschelte er atemlos.

Bis vor wenigen Sekunden war er über eine Wiese auf einen Wald zugelaufen, jetzt war rund um ihn herum nur massiv aussehender Fels. Kein Himmel, seine Sonne, kein Grün. Nichts außer graubraunem Felsen! Wo war er denn hier gelandet?

Er stand auf und schaute sich um.

„Hallo?“, rief er und lauschte.

Seine Stimme kam als verzerrtes Echo zurück.

„Ist hier jemand?“

Wieder war nur das Echo zu hören. War er in einer Höhle?

„Sam?“

Höhlen waren dunkel!

„Sammy?“

Hier herrschte ein Licht wie kurz vor Sonnenaufgang, schon hell aber noch nicht so strahlend, wie bei Sonnenschein.

„SAM?“

Außer dem Echo antwortete ihm niemand. Er rieb sich seine schmerzende Schulter. Sein Bremsmanöver war wohl doch nicht ganz reibungslos verlaufen.

Er schaute an sich herab. Wenigstens hatte er wieder seine normale Kleidung und ein schneller Griff in seine Haare überzeugte ihn, dass auch die wieder waren, wie sie immer sein sollten!

Mit gezogener Waffe begann er die Höhle einer schnellen Untersuchung zu unterziehen.

Es gab einige bizarr geformte Tropfsteine, die vom Boden bis zur Decken reichten, mehrere Nischen in unterschiedlichen Größen und jede Menge loser Steine.

An einer Wand lief ein Rinnsal herab, das nach Schwefel und Eisen schmeckte. Nicht wirklich lecker, aber zur Not konnte er es trinken.

Immerhin musste er hier nicht verdursten, bis er einen Ausgang fand. Trotzdem wollte er sich nicht darauf vertlassen. Vielleicht kam er ja schnell hier raus?

Er schnaubte. Wann war jemals etwas einfach für einen Winchester?

Aufgeben stand jedoch nicht zur Debatte und so machte er sich auf einen zweiten Erkundungsgang. Dieses Mal untersuchte er die Wände zentimetergenau.
 

Als er an einem größeren Riss, der in einer Felswand klaffte, vorbeiging hatte er das Gefühl, dass ihn ein Luftzug streifte. Sofort schob er seine Finger in die Ritze und tastetet sie ab, soweit er hineinfassen konnte.

„Verdammt“, fluchte er und zog seine Hand zurück. Er warf einen kurzen Blick auf die blutenden Fingerkuppen und schob sie sich in den Mund. Irgendwo musste einen scharfe Kante sein. Die hielt ihm allerdings nicht davon ab die Spalte erneut mit der anderen Hand abzutasten.

Dieses Mal schürfte er sich die Knöchel auf. Er schüttelte die Hand ein paar Mal und musterte die Wunden dann aufmerksam, entschied aber, dass sie nicht so schlimm wären, als das er hier nicht weitermachen konnte. Er suchte sich einen scharfkantigen Stein und schlug so lange immer wieder auf die Kanten der Spalte ein, bis seine Arme lahm wurden und der Stein so glitschig von seinem Blut, dass er ihm aus den Händen rutschte.

Er ließ ihn fallen und schaute sich, nicht gewillt jetzt schon aufzugeben, nach einem besseren Werkzeug um.

„An deiner Stelle würde ich das lassen. Es wird dich nicht weiterbringen!“, wisperte ein Stimmchen neben seinem Ohr. Sofort richtete er sich auf und schaute sich suchend um. Seine Hand wanderte millimeterweise zu seiner Waffe, die er hinten in den Hosenbund gesteckt hatte.

„Was?“ Irritiert zog er die Brauen zusammen, als er neben sich einen fliegenden Lichtball entdeckte. Das Ding stand in der Luft und er musste sich beherrschen, um nicht sofort hinter der nächsten Tropfsteinsäule Schutz zu suchen. Er wollte nicht schon wieder Opfer eines Seelentauschzaubers, oder was immer das Ding bedeuten sollte, werden. Langsam, seine Augen nicht von dem Leuchtding nehmend bewegte er sich zur Seite. Es blieb an seiner Stelle.

„Nicht was! Wenn überhaupt: wer!“, schimpfte das Glühwürmchen.

Dean streckte langsam seine Hand aus und versuchte es zu berühren.

„Lass das!“, schimpfte es und wich seiner Hand aus.

Der Lichtfloh drehte eine Runde zum Schwung holen und schoss auf den Winchester zu.

Dean schaffte es gerade so auszuweichen, damit es nicht sein Auge traf. Er war jedoch nicht schnell genug und so prallte das Ding gegen seine Schläfe und ließ ihn nach hinten taumeln. Noch bevor er sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte, schlug er nach dem Ding. Geschickt wich es aus, holte erneut Schwung und prallte mit voller Wucht gegen sein Zwerchfell.

Der Winchester klappte wie ein Taschenmesser zusammen, schaffte es aber trotzdem ein weiteres Mal nach ihr zu schlagen.

Ihr nächster Angriff brachte ihn vollends zu Fall. Sein Kopf prallte gegen einen Stein. Schwarze Schlieren waberten durch sein Sichtfeld, bevor ihn die Dunkelheit komplett verschluckte.
 

Als er kurze Zeit später wieder zu sich kam, stand eine junge, dunkelhaarige Frau neben ihm. Sofort rutschte er ein Stück von ihr weg.

„Das tut mir jetzt aber weh“, sagte sie gespielt beleidigt.

„Wer bist du?“, ging Dean nicht auf sie ein.

„Das kann dir egal sein“, würgte sie seinen Wissensdurst ab.

„Ist es aber nicht!“

„Das ist dann dein Problem!“

„Wie kommst du hier rein?“

„So, wie ich überall hinkomme! Ich bin eine Fee!“

Der Winchester schüttelte den Kopf. Sofort wurden seine Kopfschmerzen heftiger und er kniff die Augen zusammen. Vorsichtig richtete er sich weiter auf.

„Was … wie komme ich hierher“, versuchte er wenigstens ein paar Informationen zu bekommen.

„Auch das kann dir egal sein!“

„Wo ist Sam?“, stellte er endlich die Frage, die ihm schon die ganze Zeit unter den Nägeln brannte.

„Der hat zu tun!“

„Kannst du dich vielleicht auch deutlicher ausdrücken?“ Langsam wurde es ihm zu dumm.

„Was habt ihr nur immer mit dem Anderen? Habt ihr was miteinander?“

„Sam ist mein Bruder“, fauchte Dean und bereute es sofort. Sein Kopf belohnte diesen Ausbruch augenblicklich mit stechenden Schmerzen.

„Tja, dann wird es dich freuen zu hören, dass er hoffentlich alles tun wird, um dich hier rauszuholen!“

„Mich hier was?“

„Er wollte auch mal der Held sein.“

„Er wollte was? Was erzählst du für einen Müll?“, wollte Dean nun vollkommen ratlos wissen.

Die Fee ging nicht auf ihn ein.

„Genieße deine Zeit hier“, erklärte sie mit einem fiesen Grinsen und war verschwunden.

„Ich soll was? Hey, gib mir gefälligst eine Antwort und lass mich hier nicht einfach so stehen!“, rief Dean ihr, so laut es sein Kopf zuließ, hinterher. Er hätte es lassen sollen. Sein Kopf schien platzen zu wollen. Er presste die Hände gegen die Schläfen und wartete darauf, dass der Schmerz erträglicher wurde.

Kaum war der auszuhalten, versuchte er sich in die Höhe zu stemmen. Jetzt rebellierte sein Magen und die Kopfschmerzen wurden auch wieder unerträglich.

Stöhnend ließ er sich wieder auf den Boden sinken und rollte sich so eng wie möglich zusammen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vanilein
2014-09-29T10:56:14+00:00 29.09.2014 12:56
Oje oje die Armen 2 :(
Tja wie man schon unschwer erkennen kann hat es ein Winchester, vorallem ein Dean Winchester, in deinen Geschichten nicht leicht :)
Ich hoffe Sam findet ihn bald und "rettet" ihn ^^


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