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Kill this Killing Man II

Höhen und Tiefen
von

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Ein halbwegs klärendes Gespräch

@ Vanilein - Deans Hinbekommen - das wird wohl noch dauern.

Und warum Anna nicht versteht, dass Dean so ist wie er ist? Sie hat

sie viele Menschen erlebt und so selten einen wie Dean. Vielleicht

deshalb?
 

5)Ein halbwegs klärendes Gespräch
 

Wie von Anna vorausgesagt, schlief Dean noch fast drei Stunden, allerdings alles andere als ruhig, aber von Sam mit Argusaugen bewacht. Es wurde zwar nicht wieder so schlimm, dass er eingreifen musste, doch er wollte es nicht darauf ankommen lassen. Was vorhin passiert war, wollte er nicht noch einmal erleben! Es war schon schlimm genug, dass er Dean schon wieder fast verloren hätte.

Adam warf immer wieder einen ungläubigen Blick zu seinen Brüdern. Er würde die Welt der beiden wohl nie wirklich verstehen. Aber wollte er das überhaupt? Wollte er wissen, welche Geheimnisse sie hüteten? Es war alles mehr als widersprüchlich. Erst schien Sam ihm alles erzählen und beibringen zu wollen, dann verschwand Dean und er hielt sich zurück. Irgendwann hatten sie Dean mehr tot als lebendig gefunden und der seinen kleinen Bruder gebeten, ihm nichts mehr zu erzählen und Sam hielt sich zum großen Teil daran.

Er musste zugeben, dass es ihn schon interessierte, wie und womit sich seine Brüder ihren Lebensunterhalt verdienten aber es ängstigte ihn auch und er wollte nicht noch weiter in diese Welt gerissen werden. Immerhin gaben sich Engel und Dämonen bei ihnen regelrecht die Klinke in die Hand.

Nein, in dieser Welt wollte er nicht sein. Aber gab es für ihn noch ein Entkommen?

Das konnte er wohl nur mit Dean klären. Der schien hier das Sagen zu haben.

Er griff nach seinem Buch und versuchte sich auf den Text zu konzentrieren.
 

Das Aufwachen war für Dean alles andere als schön. Die schwarzen Schlieren, die seine Gedanken verklebt hielten, zogen sich nur langsam zurück. Er wusste, dass er von seiner Mom geträumt hatte, aber es war kein Traum gewesen, den er noch einmal haben wollte, auch wenn er sich an die Einzelheiten nicht erinnern konnte. Außerdem waren da so viele Personen und Geschehnisse, an die er sich erinnerte, die er aber weder in das Reich der Träume noch der Realität zuordnen konnte. Was war nur geschehen?

Er fühlte sich wie erschlagen. Seine Lider schienen Tonnen zu wiegen genau wie sein Körper. Er konnte sich kaum rühren. Wie gerne würde er sich in der lauernden Dunkelheit verkriechen, aber sein Sammy-Radar machte sich überdeutlich bemerkbar. Sein kleiner Bruder hockte neben ihm und wartete auf eine Reaktion. Ihn konnte er nicht enttäuschen!

Mühsam hob er die Lider und versuchte seinen kleinen Bruder anzuschauen, doch es gelang ihm nicht, seinen Blick auch nur für Sekunden zu fokussieren. Unstet huschten seine Augen durch den Raum. Er registrierte Adam, der hinter Sam stand und für eine Sekunde fragte er sich wer dieser Junge war.

Doch so verwirrt sein Geist auch noch war, den besorgten Blick seines kleinen Bruders registrierte er sehr wohl.

Er kniff die Augen zusammen und versuchte sich zu konzentrieren.

Langsam rückten die Erinnerungen und Traumbilder zurück an ihre Plätze und sein Kopf wurde klarer.

Er hob die Lider erneut, und jetzt schaffte er es auch Sammy anzusehen.

„Hey“, krächzte er rauh und verzog das Gesicht. Sein Hals schmerzte, als hätte er tagelang geschrien.

„Bin okay“, flüsterte er kaum verständlich.

Sam verdrehte die Augen. War ja klar, dass so ein Scheiß von seinem Bruder kommen musste. Missbilligend blickte er Dean an.

Augenblicklich wurde sein Blick weich. Er konnte nur zu gut erkennen, dass Dean wusste, dass er alles andere als okay war, dass diese Worte aber genau das waren, was sie ausdrücken sollten. Dean war auf eine, nur für ihn und Sam verständliche Art wirklich okay. Er lebte und er war soweit klar im Kopf, dass er wusste, dass der seine Lüge als solche identifizierte aber auch erkannte, dass er auf dem Weg der Besserung war. Klar, er konnte noch keine Bäume ausreißen. Noch nicht mal Bonsais traute er sich zu. Doch auch das würde wieder werden!

Sam lächelte seinen großen Bruder an.

„Du bist ein Idiot!“

„Mitkerl!“, wisperte Dean und auch über sein Gesicht huschte ein Lächeln.

„Wie geht es dir wirklich?“

„Erschlagen“

„Ist ja auch kein Wunder. Du warst mehr tot als lebendig, als wir dich gefunden haben.“

Dean schloss die Augen und schluckte hart, bevor er sich der Sorge in den Augen seines kleinen Bruders wieder stellen konnte. Normalerweise müsste er jetzt einen dummen Spruch bringen, aber dazu fühlte er sich nicht in der Lage.

„Und sonst?“, wollte Sam ruhig wissen.

„Wasser … Ich … duschen … Hunger“, versuchte er seine Wünsche zu äußern.

Wieder huschte ein Lächeln über Sams Gesicht. Dean versuchte nicht den großen Macho raushängen zu lassen. Er drehte sich um und griff nach der Wasserflasche. Vorsichtig half er seinem großen Bruder sich aufzusetzen und hielt ihm dann die Flasche an die Lippen.
 

Erleichtert ließ sich Dean gegen die am Kopfteil seines Bettes aufgestapelten Kissen sinken. Mit geschlossenen Augen lauschte er auf seine ruhiger werdende Atmung und freute sich einfach nur hier sitzen zu können und nichts weiter tun zu müssen. Müdigkeit breitete sich immer weiter in ihm aus, aber er wollte nicht schlafen. Er hatte Angst wieder zu träumen.

Erschrocken riss er die Augen wieder auf.

„Du solltest schlafen“, versuchte Sam auf ihn einzureden.

„Nein. Ich …“ Dean schüttelte den Kopf. „Erzählt mir lieber was passiert ist.“ So würde er sich am Besten ablenken können.

Sam nickte nur und begann zu berichten. Von der Suche nach ihm und wie er Handy und Colt im Feld gefunden hatte. Er erzählte von dem Kinderheim und der Farm, die das Hauptquartier der Wechselbälger war und dass er die samt ihrer Bewohner und deren Brut hatte in Flammen aufgehen lassen.

„Sag du noch mal Brandstifter zu mir!“, sagte Dean schleppend.

„Du warst ja nicht verfügbar, sonst hätte ich das nie tun dürfen!“, schmollte Sam grinsend und stand auf, um etwas aus dem Schrank zu holen.

Ein Strahlen überzog Deans Gesicht, als sein kleiner Bruder seine geliebte Waffe auf den Nachttisch legte.

„Was ist mit Kate?“, wollte Dean wenig später wissen.

„Ich hab sie in einem der anderen Keller gefunden. Sie ist tot“, antwortete Sam ruhig.

Gequält schloss Dean seine Augen. Sie waren wieder einmal zu spät gekommen! Er ließ den Kopf gegen die Wand in seinem Rücken fallen. Wut, Trauer, Enttäuschung und das Wissen erneut versagt zu haben flackerten über sein Gesicht.

„Sie war schon tot, als Adam dich anrief“, erklärte Sam. Er wusste nur zu gut, wie sein Bruder tickte.

„Woher?“

„Die Lebensmittel in ihrem Kühlschrank waren seit vier, fünf Wochen abgelaufen, erinnerst du dich? Der Nachbar und ihre Chefin haben mir beide erzählt, dass sie sich in letzter Zeit komisch verhielt. Und ihre Chefin meinte außerdem, dass sie aufgeschwemmt gewirkt hat. Ich weiß nicht wie lange diese Dinger trächtig sind, aber das wird nicht von heute auf morgen gehen.“

Dean atmete tief durch. Es tat ihm so leid für Adam!

„Haben sie sie …?“, begann er unsicher.

„Sie hatte nur einen …“ Er schaute seinem Bruder in die Augen. Dean nickte verstehend.

„Ich denke das Ding wollte sie so gut es ging kopieren“, fuhr er fort. „Außerdem hatte es inzwischen die Jungen.“

Deans Blick flackerte, bevor er sich fest auf Adam richtete.

„Es tut mir so leid“, begann er leise.

Adam nickte nur. Tränen bildeten sich in seinen Augen. Er hatte zwar nicht alles verstanden, worüber die Winchesters sprachen, aber ihm war klar geworden, dass es wohl nie eine Chance für seine Mom gegeben hatte. Nicht, seit er vor ihrem Verschwinden erfahren hatte.

„Was habt ihr mit ihr …?“, wollte Dean wissen. Davon hing ab, was mit Adam passieren konnte oder musste.

Er schloss die Augen und lehnte sich wieder an die Wand hinter sich. Er war so müde und er hatte Angst einzuschlafen. Keine gute Kombination!

„Ich habe ihre … sie in einer Scheune versteckt. Du warst mehr tot als lebendig und wenn ich ganz ehrlich sein soll, ich habe bis jetzt keine Ahnung, was wir machen können.“

„Was möchtest du, Adam?“, fragte Dean seinen Halbbruder.

„Was soll ich wollen?“ Der wusste jetzt nicht, worauf sein Bruder hinaus wollte.

„Ich weiß nicht, was Sam dir schon alles erzählt hat“, begann Dean leise. „Die Frage ist: Willst du dein Leben leben?“ Diese Frage schien ihn zu verfolgen. Vor wenigen Wochen Jody und jetzt Adam. Wieso musste es jetzt plötzlich nur Menschen treffen, die ihnen näher standen? War das die Strafe für den ruhigen Sommer?

„Wie will ich mein Leben leben?“, wiederholte Adam Deans Frage ohne sie wirklich zu verstehen. Was hatte das mit seiner Mutter zu tun?

„Ganz einfach. Willst du mit uns durchs Land fahren und das Übernatürliche jagen? Das heißt dann miese Motels, immer in der Angst leben, dass man auffliegt und im Knast oder der Klapse landet, keine Freunde und die Rückbank des Impalas oder willst du noch immer Medizin studieren und Arzt werden?“

Kurz spürte Sam bei diesen Worten einen Stich in der Brust. Dean wollte Adam nicht dabei haben! Aber eigentlich hatte er es ja schon gewusst. Deans Wunsch, bevor Anna ihn schlafen geschickt hatte, war deutlich genug gewesen. Und er musste seinem Bruder Recht geben. Es würde nichts Gutes bringen, Adam mitzunehmen. Drei waren einfach einer zu viel.

„Kann ich das denn?“

Dean lächelte. Adam war niedlich!

„Wenn du es willst!“

„Ich würde schon gerne Arzt werden wollen!“

„Ein Mediziner in der Familie kann nicht schaden, oder Sammy?“

Der jüngere Winchester nickte. Was sollte er auch sonst tun.

„Okay“, fuhr Dean fort. So langsam musste er sich beeilen. Viel hatte er der bleiernen Müdigkeit die in ihm lauerte nicht mehr entgegen zu setzen. „Wie wichtig ist dir ein Ort zum Trauern?“ Wieder ein Satz, den er erst vor wenigen Wochen verwendet hatte!

„Warum?“

„Ihr könnt deine Mutter irgendwo verbrennen und ihre Asche in alle Winde streuen. Dann bleibt sie auf ewig verschwunden und du kannst sie irgendwann für tot erklären lassen. Ihr könnt sie aber auch irgendwohin bringen. Ein Naturschutzgebiet, ein paar Wälder, etwas abseits, aber so gut besucht, dass sie gefunden wird. Die Gerichtsmediziner werden sich den Kopf zerbrechen, was mit ihr passiert ist und sie werden es wohl als Unfall zu den Akten legen. Aber du wirst sie beerdigen können. Außerdem sind die Schuldigen eh schon vernichtet.“

Erstaunt blickte Sam zu seinem Bruder. Wieso hatte der für alle einen Weg, um wieder ins normale Leben zu kommen, nur für sich nicht?

Weil es für sie nie ein normales Leben gegeben hatte, schimpfte er sich in Gedanken. Dean hatte Dads Art zu leben so verinnerlicht, dass es wohl kaum einen Weg gab, sich von diesem Leben abzuwenden. Zumindest war ihm noch keiner eingefallen. Aber er würde weiter suchen! Es musste doch auch für sie ein bisschen Glück geben!

„Das klingt gut“, erwiderte Adam zögerlich und blickte von Sam zu Dean.

„Dann los!“, ermunterte ihn der ältere Winchester.

„Aber wir können dich doch nicht …“, begann Sam entrüstet.

„Wieso nicht? Ich bin schon groß, weißt du?“

„Aber du bist gerade …“

„Na und? Ich guck mal, was im Fernsehen kommt und danach werd ich schlafen. Fahrt los. Je eher ihr das macht, umso eher kann sie ihre letzte Ruhe finden.“

„Schon, aber ich bin noch nicht davon überzeugt. Ich will dich hier nicht alleine lassen!“, erklärte Sam. Er hatte dabei irgendwie ein schlechtes Gefühl.

„Sammy. Mir geht es gut. Ich brauch nur Ruhe und wenn ihr noch was zu essen dagelassen habt, verspreche ich auch, ganz brav zu sein“, erklärte Dean. Er klimperte mit den Augen und zog eine wundervolle Schmollschnute. Adam drehte sich zum Fenster. Er wollte nicht laut losprusten müssen.

„Du bist ein Idiot!“, schimpfte Sam und konnte dabei doch nicht ernst bleiben.

„Ich liebe dich auch, Mistkerl!“

„Nicht vor dem Kind, Liebling“, flötete Sam. Für einen Augenblick vergaß er seine Sorgen um Dean. Viel zu schnell wurde er jedoch wieder ernst.

„Bist du sicher?“

„Ja, Sammy. Fahrt. Verhelft Kate zu ewiger Ruhe und passt auf, dass ihr keine Spuren hinterlasst“, erklärte Dean und versuchte seiner Stimme einen möglichst festen Klang zu geben.



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