Act 25
Stiiiiiiiiiiiiiiille Naaaaaaaaacht! Heeeeeeeeiiiiiiiilige Naaaaaaaaacht!
*sing* ^-^
So, Leuts, Frohe Weihnachten euch allen!
Der Teil ist allen meinen Lesern gewidmet, da sie meine Story schon so lange mitverfolgen! Danke!!!
Warning: Der Teil is überhaupt net weihnachtlich...-.-
Irgendwie ein bissl brutal....Falls irgendwer was gegen Gewalt hat, sollte er/sie/es dieses Kapitel nicht lesen.
Kommentar: Seid gewarnt, das Kapitel hat nicht wirklich viel Handlung...aber es war für mich ziemlich wichtig, es zu schreiben...seid also bitte nicht zu hart in den Kommentaren zu mir...
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Tief in seinem Inneren verspürte Sanji das Verlangen zu schreien.
So laut zu schreien, dass ihnen irgendjemand zur Hilfe kommen würde.
Aber kein Laut kam aus seiner Kehle, ihm war, als hätte er nie sprechen gelernt und als würde ihn jemand strangulieren.
In seinem Kopf hämmerte der Gedanke: "Steh auf! Steh auf und kick den Dieb K.O.!"
Aber so sehr er auch wollte, sein Körper reagierte nicht.
Er konnte sich nicht bewegen, nichts sagen, nichts tun, nicht schreien.
Auch nicht, als er sah, wie die Farbe aus Zorros Gesicht wich, nicht, als Zorros Blut in einem dünnen Rinnsal die Schwertschneide hinunterfloss, nicht, als ihm seine Schwerter aus der Hand fielen und mit einem klirrenden Geräusch auf das vereiste Deck schlugen, nicht als er sah, dass der Dieb im Begriff war, sein Schwert wieder aus Zorros Brust zu reißen.
Sanji sah, wie sich die Schwertspitze langsam wieder zurückbewegte.
Zorro keuchte laut auf und seine Pupillen drehten sich nach oben.
Plötzlich jedoch zuckte der Dieb mit einem schrillen Schmerzensschrei kurz zusammen und ließ für einen Moment den Schwertgriff los, um nachzusehen, was ihn da von wo getroffen hatte.
Sanji folgte seinem Blick und sah Lysop, der ihm grinsend das Victory-Zeichen entgegenzeigte. Anscheinend hatte eine seiner Kugeln den Dieb in den Rücken getroffen. Der raste zumindest jetzt erst recht vor Wut. Schnell wand er sich um, um nach seinem Katana zu greifen.
Vielleicht, um zuerst Sanji umzubringen, vielleicht, um sich gleich auf Lysop zu stürzen, vielleicht, weil er im Endeffekt beides vorhatte.
Doch sein Griff ging ins Leere.
Zorros Körper war erschlafft und der Schwertkämpfer auf die Knie gesunken. Der Dieb verlor durch seinen eigenen Schwung, mit der er nach seinem Schwert greifen wollte, das Gleichgewicht, kam ins Rutschen und im selben Moment, als sein Kopf auf die Reling traf, schlug auch Zorro hart neben Sanji auf dem Deck auf.
Es war, als hätte jemand dem Koch einen Eimer Eiswasser über den Kopf geleert.
"Zorro!!!", kreischte er schrill und rutschte zum Schwertkämpfer hinüber.
Selbst dessen Jacke war um die Wunde herum mit Blut getränkt und sein Atem ging rasselnd und schwer.
Bei jedem Atemzug tropfte Blut aus seinem Mund.
Entsetzt sah Sanji Zorro an. Er packte ihn an der Schulter, schrie ihn an, bekam aber keine Antwort. Noch nicht einmal einen Blick, da seine Pupillen gänzlich unter die Lider gerutscht waren, und alles, was Sanji sehen konnte, das Weiß von Zorros Augen war.
Am anderen Ende des Schiffs erstarb Lysops siegessicheres Lächeln.
Auch der Rest der Crew bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmte.
Die erste, die die beiden erreichte war Nami, die sich bei Zorros Anblick geschockt die Hand vor den Mund schlug.
Laut schrie sie nach Chopper, der sich auch sogleich durch die letzten prügelnden Diebe hindurchschlug. Selbst sein Gesichtsausdruck verdunkelte sich bei Zorros Anblick.
"Tragt ihn rein!", befahl er. An seinem Ton hörte man, dass er angespannt war. Er hatte eigentlich noch nie eine dermaßen gravierende Verletzung - was diese auch ohne Zweifel war - alleine behandelt. Er hoffte im Moment nur, dass sein Wissen und die eingeschränkten Mittel, die er hier auf dem Schiff hatte, ihm langten.
"Macht schon!", trieb er die anderen an. Zorro hatte schrecklich viel Blut verloren. Es schwamm um ihn herum auf dem vereisten Boden, schimmerte im schwachen Sonnenlicht.
Und Sanji kniete mitten drin, seine Hose saugte sich damit voll, das Blut, dass aus Zorros Mund trat, floss über die Hände des Kochs.
Er hielt Zorros Kopf fest, hatte ihn seitlich gedreht, damit Zorro nicht an seinem eigenen Blut erstickt.
Er fühlte sich so schrecklich hilflos.
Er konnte nichts machen, außer hier sitzen. Nicht einmal weinen konnte er, und seine Stimme hatte eh längst schon wieder ihren Dienst versagt.
Sanji hörte Ruffys wutentbranntes Schreien, und wie er einige Leute über Bord in die eiskalte See schmiss.
Das war nicht seine Art, eigentlich....
Das letzte mal, dass Sanji seinen Kapitän so hatte Schreien hören, war, soweit er sich erinnern konnte, als Zorro von Falkenauge verwundet worden war...oder als sie gegen Arlong kämpften...
Aber dieses Mal war es doch anders...es steckte mehr Hass in seiner Stimme.
Er hatte wahrscheinlich schon alle übrigen Angreifer zur Strecke gebracht, als Chopper ihn zu sich rief.
Sanji merkte, wie Nami vorsichtig, seinen Griff um Zorros Kopf löste, und ihn sacht wegschob.
"Nach drinnen!", rief Chopper.
"Am besten in die Küche...da ist viel Platz und es ist warm!"
"Sanji?", Lysop schüttelte ihn kräftig, aber der Koch blickte apathisch ins Leere.
Die gesamte Crew stand bei Zorro. Ob noch ein Dieb bei Bewusstsein war, oder nicht, ignorierten sie gänzlich.
"Lass ihn", sagte Chopper zu Lysop. So, wie er das sah, stand Sanji unter Schock...nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass er alles mit angesehen hatte.
"Nami, du stützt den Kopf! Vorsichtig, und halt ihn so, dass das Blut herausfließen kann. Ruffy, du nimmst die Beine, Lysop, geh und schaff Platz in der Kombüse...und komm dann mit mir und hol meinen Artzkoffer!"
Sanji ließ er lieber in Ruhe. Wahrscheinlich würde der sowieso nicht reagieren.
"Vorsichtig, passt auf das Schwert auf, es darf nicht bewegt werden. Nicht, bis ich soweit bin!"
Zu dritt schafften sie Zorro in die Kombüse.
Sanji vernahm Choppers Anweisungen, wie Stühle und Tisch aus dem Weg geräumt wurden und fühlte, wie ein schrecklicher Schmerz seinen gesamten Körper vereinnahmte.
Neben ihm rührte sich etwas.
Anscheinend waren doch nicht alle Angreifer außer Gefecht und hatten nur darauf gewartet, dass Ruffy verschwunden war.
Fünf Stück standen wieder auf, darunter auch der, der Zorros Verletzung zu verschulden hatte. Er rieb sich den Hinterkopf leicht.
"Alles okay bei dir?", fragte einer der anderen Männer.
"Klar doch", war die Antwort. "Das Muttersöhnchen hat sich ja noch nicht einmal gegen mich wehren können. Und wie es aussieht, konnte es sein kleiner Kumpel hier auch nicht." Er betrachtete Sanji verächtlich.
"Aber dieser Gummibengel war übel", bemerkte ein dritter Mann.
Nickend stimmten die anderen ihm zu.
Der Mann, der Zorro verletzt hatte, grinste hämisch.
"Aber der ist ja abgezogen, und den Knallkopf mit der Spatzenschleuder hat er auch mitgenommen..." Nun wanderte der Blick des Mannes wieder zu Sanji.
Der Mann hatte schrecklich kalte, durchdringende, grüne Augen und dunkelbraunes, kurzes, zotteliges Haar, das am Hinterkopf etwas verklebt war.
Er hatte sich den Kopf an der Reling aufgeschlagen, bis auf eine kurze Ohnmacht war ihm aber nichts zugestoßen.
Die Sekunden dehnten sich wie Kaugummi, in denen der Dunkelhaarige Sanji einfach nur anstarrte. "Und mein Schwert haben sie auch mitgenommen..."
Doch bevor er weitersprechen konnte, ertönte hinter im der entsetzte Schrei: "Ro ist tot!"
"Und Jun geht's auch nicht gut...und...", es folgten noch drei oder vier weitere Namen, die sich Sanji aber allesamt nicht merkte.
Im Prinzip schenkte er den Dieben gar keine große Beachtung.
Er hätte sie am liebsten umgebracht für das, was sie getan hatten...aber selbst dazu fühlte er sich nicht imstande.
Es war das erste mal, dass ein stiller Durst nach Rache in ihm hervortrat...wirkliche Rache, wenn's sein musste, auch bis in den Tod.
Die Gesichtsausdrücke der Männer hatten sich in einem Sekundenbruchteil von denen von Sadisten in nach Rache Dürstende verwandelt.
Zwei der Männer liefen zu ihrem toten Kumpel, zwei weitere suchten nach dem Rest ihrer Truppe.
Nur der Mann mit den grünen Augen stand unverändert da.
Abwechselnd sah er zu Sanji und Zorros Schwertern.
"Ihr habt uns verletzt...", begann er grollend.
Sanjis Gedanken zogen sich langsam dahin...er war wie betäubt....
Sie...haben...ihn...vielleicht...umgebracht...
"...ihr habt uns getötet und über Bord geschmissen..."
Das ungute Gefühl von Gefahr flackerte kurz in dem Koch auf, verschwand aber sobald wieder, als er überlegte, wie es wohl Zorro ging.
"...aber das ganze hatte auch etwas Gutes, weißt du das?"
Er musste zu dem Schwertkämpfer...er durfte nicht sterben!
"Ich bekomme nämlich ein ganz neues Schwert...."
Schwert? Sanji hob seine Augen gen Dieb.
"Bleib nur weiterhin so schön brav sitzen, das vereinfacht es ungemein..."
Der Koch hörte den Dieb zwar sprechen, aber dessen Worte machten in seinem Kopf keinen Sinn.
Immer noch stand er unter Schock.
Er wusste nur, dass er zu Zorro musste...
Der Mann bückte sich, und griff nach dem Schwert, das Zorro von Kuina bekommen hatte.
Das, mit dem weißen Griff...
Sanji war es, als wäre er aus einem ewigen Schlaf erwacht.
Blitzschnell reagierte er, und trat dem Mann mitten ins Gesicht, woraufhin der rückwärts über den Plankenboden wegrutschte.
Diese ganze Leere, die der Schock bei Sanji verursacht hatte, brach mit einem Mal zusammen, und alles stürzte auf ihn ein.
Er sah wieder klar, konnte wieder denken, wusste, was passiert war, fühlte wieder den Schmerz in seiner Brust und den in seinem angestauchten Knöchel und den in seiner verletzten Wange.
Und die Wut kochte in ihm auf.
Rache....
"Finger weg", knurrte er.
Nun griffen sie alle an. Sogar der Mann mit den grünen Augen rappelte sich wieder auf. Den ersten erwischte er erfolgreich in der Magengrube, indem sich auf seine Hände abstützte und sich drehte.
Aber dann rutschte Sanji auf dem glatten Boden ab, kippte um und landete unsanft auf der Seite.
Er hätte am liebsten geschrieen, so weh tat sein Knöchel, und seine Hüfte, auf der er aufgeprallt war. Aber er zwang sich, sich auf den Kampf zu konzentrieren. Der zweite Angreifer wurde durch den Fall des ersten sozusagen ausgebremst, aber Numero drei fackelte nicht lange.
Er holte mit seinem Krummsäbel aus und stürzte sich mit lautem Kampfgebrüll auf den Koch.
Sanji überlegte nur kurz, da zutreten mit seinem Knöchel mehr als offensichtlich nicht möglich war, und griff dann mehr aus Reflex als mit Absicht nach Zorros Schwert neben ihm.
Und er schlug zu.
Sanji konnte sich nicht daran entsinnen, jemals schon ein Katana in der Hand gehabt zu haben, geschweige denn, es geführt zu haben, also hatte er es mit beiden Händen gepackt, sich etwas aufgerichtet und es so in seinen Händen bewegt, wie er es mit einem Küchenmesser beim Fischfiletschneiden gemacht hätte.
Erstaunlich war es für ihn, wie einfach das Schwert durch das Fleisch des Diebes glitt. So, als wäre dies kaum ein Hindernis für es gewesen.
Bevor Sanji richtig registrieren konnte, was er da eigentlich gerade getan hatte, sah er nur noch Blut...
Es spritze und floss aus der klaffenden Wunde des Mannes, die quer über dessen Bauch verlief.
Sanji robbte schnell zur Seite, als der Dieb zusammenbrach.
Entsetzt über sich selbst hielt er immer noch Zorros Schwert in der Hand.
Sah den regungslosen Mann auf dem Boden an...
Das Gefühl dabei war seltsam...Angst und Genugtuung vermischten sich zu einem unbekömmlichen und gefährlichen Cocktail.
Rache...
Aber nun waren die Männer erst recht wütend.
Während einer versuchte, den anderen wiederzubeleben, stürzten sich zwei weitere auf Sanji.
Der Koch erkannte den einen, als denjenigen, den er vorhin in den Magen getreten hatte, und den anderen als den, der anschließend über ihn drüber gefallen war.
Der eine kämpfte ebenfalls mit einem Säbel, der andere griff Sanji unbewaffnet an, da er aber Maße eines Bodybuilders hatte, war es nicht schwer zu erraten, was er gegen den Blonden vorzubringen hatte.
Besagter Hobby-Bodybuilder boxte auch sogleich auf ihn ein.
Verzweifelt startete Sanji den Versuch, sich mit Zorros Schwert zu wehren, aber er war kein Schwertkämpfer, und der Erfolg war dementsprechend mager. Und die ungeübten Hiebe von Sanji schienen den Dieb ziemlich egal zu sein. Nach einem kurzen Handgemenge, bekam er Sanjis Knöchel zu fassen und drehte ihn schnell und schmerzhaft nach außen.
Sanji schlug mit dem Katana ins Leere. Er konnte den Mann einfach nicht erwischen. Und aus seinem Klammergriff kam er auch nicht los.
Vor seinen Augen gab der andere Mann einem weiteren Schwert von Zorro einen ordentlichen Tritt, um es ins Wasser zu befördern.
Angestrengt streckte der Koch die Hand danach aus...
Sie hatten ihm schon Zorro genommen, da würde er nicht zulassen, dass sie ihm auch noch seine Schwerter nähmen.
Nicht, wenn er es verhindern konnte.
Unter Umständen könnte dies das letzte sein, was ihm von Schwertkämpfer blieb.
Er verpasste den Schwertgriff knapp.
Das Schwert glitt zwischen den Streben hindurch, als Sanji Kuinas Schwert in der anderen Hand losließ und mit beiden Händen danach griff.
/Bitte nicht...!/
Der Schuhabsatz des Mannes, der das Schwert weggetreten hatte, landete hart auf Sanjis rechtem Handrücken...Allerdings traf er durch seine Übereilte Aktion, auch noch den Schwertgriff am äußerten Rand, und änderte somit seine Rutschrichtung.
Es blieb quer zwischen den Verstrebungen der Reling stecken...
Erleichtert schloss sich Sanji linke Hand um den Griff...das war knapp...
Aber lange hielt sein Glücksmoment nicht, da der Dieb ihn fest ins Gesicht trat.
Sanji stöhnte vor Schmerz laut auf, als der andere Mann im zusätzlich auch noch seine Faust in den Rücken rammte.
Er war sich sicher, dass sein letztes Stündlein geschlagen hatte, als der eine Mann wieder sein Säbel zückte, und der andere zum erneuten Schlag ausholte.
Schade...er hätte doch so gerne wenigstens noch einmal Zorro gesehen...
Der Koch schloss langsam die Augen.
Und einen schöneren Tod hätte er sich auch vorstellen können...
Das Geräusch eines Aufpralls und ein damit verbundene Welle von Flüchen ließ Sanji hochschrecken.
Seit Beginn des Kampfes regnete zum ersten Mal kein Blut sondern... PFEFFER auf Sanji herab???
Links vom ihm stand Lysop und beschoss beide Diebe mit den Highlights seiner Geschosskugeln.
Tabasco, Pfeffer, Schwarzpulver, Feuerkugeln, alles nacheinander und bunt durchgemischt.
Endlich konnte sich der Koch wegrollen.
Der Typ mit dem Krummsäbel war nun vollkommen außer Gefecht.
Er hatte eine von Lysops Chilli-Kugeln mitten ins Gesicht beziehungsweise in die Augen bekommen und schrie vor Schmerzen.
Und der Bodybuilder-Verschnitt?
"Sanji, pass auf!", warnte ihn Lysop gerade noch rechtzeitig, als der Angreifer von links auf Sanji zustürmte.
Sanji griff hinter sich, bekam eine der Seile des Segels zu Fassen und zog sich aus der Angriffslinie des anderen und auch wieder auf die Beine.
Der verfehlte ihn um Haaresbreite und fiel ungebremst die Treppen hinunter.
Erschöpft lehnte Sanji an der Reling, aber ans Ausruhen war nicht zu denken, da immer noch einige wenige Männer übrig waren, die ihre letzten Kräfte mobilisierten und weiterkämpften.
Lysop war schwer beschäftigt.
Der Koch fragte sich schon die ganze Zeit, wo der Rest von ihrer Mannschaft angesichts des Kampfgebrülls hier geblieben war...aber vielleicht wurden sie bei Chopper gebraucht...
In einer unaufmerksamen Sekunde rauschte ein Schwert scharf an ihm vorbei.
Das dritte von Zorros Schwertern.
Der Mann, der den Schwertkämpfer so schwer verwundet hatte, stand nun vor ihm, die Schwertspitze auf Sanjis Brust gerichtet.
Sobald Sanji in die Augen seines Gegenübers sah, war da wieder dieses Verlangen...
So, wie er jetzt hier stand, dicht gegen die Reling gepresst, Zorros Schwert nur wenige Centimenter von seinem Herz entfernt, da wusste er:
Er würde sich nicht umbringen lassen, nicht an diesem Tag, und nicht von diesem Mann. Sicher nicht, er würde es ihnen zeigen...nun würden sie am eigenem Leib spüren, was sie ihm angetan hatten...
Von hinten traf den Angreifer wieder eine von Lysops Kugeln.
Sanji nutzte die Chance und humpelte so schnell wie er konnte weg von seinem Angreifer und zur Treppe.
Vielleicht konnte er den anderen ja auch hinunterstoßen. Der, der gerade eben gefallen war, rührte sich zumindest immer noch nicht.
Aber sein jetziger Angreifer war eindeutig geschickter.
Er bewegte sich vorsichtiger auf den glatten Planken und attackierte Sanji erbarmungslos mit Zorros Schwert.
Schlussendlich schwang Sanji sich über die Reling auf das untere Deck.
Er merkte deutlich, dass sein Knöchel stärker angeschlagen war, als er gedacht hatte, aber es war ihm egal.
Er würde diesen anderen Kerl zur Strecke bringen.
Rache...
"Kannst du damit überhaupt umgehen?", lachte der Dieb höhnisch, als er ebenfalls die Treppen hinuntersprang und deutete auf das Katana, das der Koch mit beiden Händen umklammerte.
"Du wirst sehen, was ich kann!", brüllte er als Antwort.
Ihm war durchaus klar, dass er realistisch gesehen, nicht die geringste Chance hatte, da er nicht mit seinen Beinen kämpfen konnte.
Das war ungefähr, als wenn er versuchen würde, mit einer Kuchengabel bewaffnet gegen Zorro oder Ruffy anzukommen.
Sanji versuchte, seine Angst zu vergessen, als der Andere angriff.
Nie hätte er sich gedacht, einmal dermaßen hilflos gegen einen Feind zu sein. Er konnte mit einem Fuß nicht richtig auftreten und so auch weder ausweichen noch kämpfen, wie er es gewohnt war, sondern musste sich mit einem Schwert, mit dem er nicht umgehen konnte, wehren.
Der erste Schnitt traf ihn im Oberarm.
Wo war Lysop nur, wenn man ihn brauchte?
Das zweite Mal schnitt das Schwert des anderen in seine Hand.
Seine Hände...das wichtigste für einen Koch.
Der dritte Schnitt verlief tief in sein Handgelenk. Durch die Haut hindurch, bis auf den Knochen...
Das Schwert fiel Sanji aus der Hand...er hatte sowieso keine Chance gehabt.
Das vierte Mal wurde er an der Schulter gestreift und knickte nach hinten um.
Er fiel auf den Rücken und spürte sogleich das kalte Metall der Schneide an seiner Kehle.
Es ritzte seine Haut etwas, aber der Dieb stach noch nicht zu.
"Ich könnte dich jetzt töten...aber das wäre viel zu schade..."
Der Koch rang nach Luft. Könnte er doch wenigstens richtig stehen...
Mit einem sadistischen Grinsen auf den Lippen fuhr der Mann fort:
"Ich will dich viel lieber leiden sehen...Rache ist nämlich süß, weißt du?
Und die Rache für unsere Kumpels wird zuckersüß sein....
Dein Leid wird die größte Genugtuung für uns alle sein.
Und deswegen wirst du so sterben, wie dein kleiner Freund.
Du wirst die Splitter deiner Rippen in deinen Lungen spüren und fühlen, wie es ist, wenn langsam das Leben aus dir tritt. Und je mehr du nach Atem ringst, desto mehr wirst du leiden. Du wirst spüren, wie es ist, wenn man durch den Blutverlust seine Kraft verliert, und du dich immer weniger bewegen kannst. Und wenn du denkst, dass es nicht schlimmer werden kann, dann wird es immer noch schlimmer kommen. Und am Ende wirst du nach dem Tod schreien....
Du wirst sterben wie er..."
Tief in Sanji regte sich etwas...Zorro war nicht tot!
Er...er konnte nicht tot sein. Das konnte er nicht glauben, das wollte er einfach nicht glauben!
Er wollte nicht sterben!
Er musste doch bei Zorro sein, wenn er wieder aufwachte...mach doch einer, dass er es wieder tut...und er musste ihn noch einmal sehen, nur noch einmal.
Als der Dieb das Schwert stärker an Sanjis Hals drückte, griff der mit beiden Händen in die Schneide und hielt sie fest.
"Er...ist nicht tot...", murmelte er.
Der Mann lachte nur. "Und jetzt?"
Leiden...warum musste man im Leben so viel leiden?
Hatte er nicht schon genug durchgemacht, bevor das alles hier geschah?
Aber so sicher, wie er sich gestern noch war, dass er sich sein Leben nicht wegen Zorro zur Hölle machen ließ, so sicher war er jetzt, dass er nicht durch Zorros Schwert sterben würde.
Nein, er würde es gar nicht...
Nicht bevor er soweit war, nicht bevor er den All Blue gefunden hatte, nicht bevor er Zorro noch etwas gesagt hatte. . .
Er packte fest zu und fühlt sein warmes Blut seine Hände hinunterlaufen.
Er...würde...es...ihnen...heimzahlen...
Sie sollte genauso leiden, wie er gerade litt.
Mit einem lauten Schrei stieß Sanji den Mann von sich, riss mit seinem unverletzten Bein, den Fuß des Mannes nach vorne.
So schnell er konnte griff er wieder nach dem Schwert mit dem er vorhin gekämpft hatte.
Sanji stieß nach vorne und auch der andere Mann schwang sein Schwert.
. . . . . . . . .
Der stechende Schmerz in seiner Schulter machte ihn darauf aufmerksam, dass er eine weitere Wunde besaß.
Sein linker Arm zitterte vor Schmerz, aber er ließ den Schwertgriff nicht los.
Der Mann sah ihn mit starren Augen an.
Das Knacken, als das Schwert in dessen Brustkorb eindrang, ließ Sanji erahnen, dass die Rippen des Mannes gesplittert waren.
Schwer atmend kippte er nach hinten.
Er litt.
Sanji keuchte. Jede einzelne seiner Verletzungen brannte wie Feuer und er zitterte schrecklich. Vor Kälte, vor Anspannung, vor Schmerzen...
Er betrachtete, den Mann, der auf dem Rücken vor ihn lag. Seine Augen waren halb geschlossen und es sah nicht so aus, als würde er sich noch einmal von seiner Verletzung erholen.
"Leid ist etwas schreckliches...", flüsterte Sanji heiser.
Und er schlug noch einmal zu.
Und noch einmal.
Als er zum dritten Schlag ausholte, spürte er, wie sich eine Hand um sein Handgelenk schloss.
Ruffy stand hinter ihm.
Sofort ließ er das Katana aus seinen Händen gleiten.
Erschöpft sank er auf die Knie.
Blutrot...alles war rot...seine Hände, seine Kleidung, sein Gesicht, sogar seine Haare...sein eigenes Blut, das, seiner Gegner, das von Zorro...
Und endlich begann er zu weinen...
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