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Nowaki

Die Schatten von Lebrada
von

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Nowaki

Sie war kaum zu sehen.

Fast unsichtbar, rannte die blaue Wölfin durch den Wald und schien dabei mit der Nacht zu verschmelzen die die Welt in Dunkelheit tauchte.

Wann immer das Mondlicht einen Weg durch die Baumkronen fand, leuchteten gelbe Raubtieraugen eingerahmt von einer weißen Maske und suchten sich ihren Weg durch Gestrüpp und Unterholz.

Ihre schlanken Läufe schienen beim laufen kaum die Erde zu berühren und trugen sie über unwegsames Gelände bis zu einem Ort, an dem Laub und Äste weichem Moos und Gras wichen.

Das Blätterdach der Bäume lichtete sich und lies das Licht des Mondes hereinfallen wie einen Scheinwerfer in eine zuvor dunkle Halle.

Inmitten dieser Lichtung lag ein See, dessen Wasser still den Vollmond spiegelte.

Die Wölfin minderte kaum ihre Geschwindigkeit als sie sich kurz vor dem Wasser zum Absprung bereit machte. Wie Sprungfedern spannten sich ihre Hinterbeine und katapultierten sie mit einem geschmeidigen Satz in die Luft wo auch zugleich ihre Verwandlung begann.

Ihr Köper begann zu strahlen wie der Mond am Nachthimmel und verformte sich wie ein Stück glühendes Eisen das im Feuer erhitzt wurde.

Das Wasser spritzte zu allen Seiten als sie in das kühle Nass tauchte und schlug rauschend wieder über ihr zusammen wie ein Raubtier das sein Maul um seine Beute schloss.

Kurz kehrte Stille ein. Das Wasser schäumte und bewegte sich träge nachdem es in seiner Ruhe gestört worden war und das Mondlicht glitzerte auf den kleinen Wellen.

Doch dann erhob sich aus seiner Mitte die schlanke Schnauze der Wölfin dem Nachthimmel entgegen. Das Wasser floss an ihrem nun aufrechten Köper hinab, umspielte zwei zierliche wohlgeformte Brüste und streichelte ihre Hüften bis es in sein Urelement zurückkehrte.

Ihre Vorderläufe, die sich in schlanke Arme mit Krallenbesetzten Händen verwandelt hatten, schlanken sich um ihre Schulter als wäre ihr kalt und ihre gelben Augen verschwanden hinter langen schwarzen Wimpern als sie diese schloss um die Kraft des Mondes in ihrer ganzen Magie auf sich wirken zu lassen.

Einige Minuten vergingen so, als ein plötzliches rascheln im Gebüsch ihre Aufmerksamkeit erregte.

Sofort drehten sich ihre Ohren zu der Geräuschquelle und ihre ganze Haltung verriet Alarmbereitschaft.

Dann bemerkte sie den Schatten und war innerhalb von Sekunden wieder bis zu den Schultern ins Wasser getaucht.

"Wer ist da?!" rief sie und verharrte in ihrer Position.

Ein kichern drang zu ihr herüber und der Schatten begann sich zu bewegen.

Er nahm ein durch und durch Weibliche Form an mit sich rhythmisch bewegenden Hüften die nach oben in eine schlanke Taille verliefen eingerahmt in eine Köperbetonende Jeans.

Der wohlgeformte Oberkörper war in eine enganliegende Lederjacke mit Pelzkragen gehüllt und um den Hals hing eine Silber-glitzernde Kette.

Der Wolfsähnliche rotfarbige Kopf w*wurde von einem seidig schwarzen Mähnenkamm gekrönt auf dem ein heller Schein lag als sie komplett ins Licht trat.

Um den Zeigefinger ihrer rechten Hand schwang sie eine Eisenkette mit einem Anhänger auf dem ein Ying und Yang abgebildet war.

"Ganz schön unvorsichtig deine Klamotten Schutzlos über einen Ast zu hängen. Jemand könnte sie stehlen und dich nackt nach Hause gehen lassen."

Nowaki atmete erleichtert aus.

"Ach du bist es Mane"

Sie erhob sich wieder aus dem Wasser.

"Hörst dich ja geradezu enttäuscht an." Die Mähnenwölfin setzte ein beleidigtes Gesicht auf.

Nowaki war inzwischen ans Ufer gekommen und hievte sich aus dem Wasser.

"Rede keinen Unsinn." murmelte sie und schüttelte sich das Wasser aus den Ohren. In ihrer Urgestalt war es eindeutig leichter das Wasser Im Fell los zu werden.

"Nun ja. Ich bin es schließlich gewöhnt eine nicht gern gesehene Person zu sein. Abgesehen bei ein paar Männern die sich nach meiner Gesellschaft die Finger lecken" sprach die Mähnenwölfin und warf Nowaki die Kette zu die sie mit einer raschen Bewegung auffing und sich über den Kopf streifte.

Der Yin Yang Anhänger ruhte nun wieder angenehm und vertraut auf ihrer Brust.

"Ein Weg den du selbst gewählt hast WildeMähne"

Wenn Nowaki tadelnd klingen wollte sprach sie immer Manes vollen Namen aus, was dieser aber nicht sonderlich zu imponieren schien. Nowaki ging zu einem Baum über dessen Ast sie ihre Klamotten gehängt hatte ehe sie ihren abendlichen Lauf begann.

Sie kleidete sich stets unauffällig. Ein schwarzes lockeres T-Shirt, eine schlappernde Jeans und eine beige Wohljacke. Nichts von all dem passte recht zusammen, aber dass kümmerte sie nicht wirklich.

Zum Schluss wickelte sie sich noch ein braunes Lederband mit einem Kreuzanhänger um den rechten Arm den sie zusammen mit der Kette nur im seltensten Fall ablegte.

"Du solltest dir echt überlegen mal andere Klamotten zu kaufen. Wenn du glaubst so von Überfällen beschützt zu sein liegst du gründlich falsch." Der Blick ihrer grünen Augen wanderte über Nowakis Körper die sich gerade ihre Jacke zu Recht zupfte.

"Bis jetzt erfüllen sie ihren Zweck" gab die Wölfin zurück.

"Also, glaub mir. Ich denke dass es für Männer geradezu eine Herausforderung ist dich so zu sehen."

Nowaki zog eine Augenbraue hoch.

"Ich meine, so etwas muss man doch auspacken um zu sehen was drunter ist!"

Nun war es um sie geschehen. Beide warfen ihre Köpfe in den Nacken und lachten sich die Seele aus dem Leib.

Dies war es was Nowaki an Mane liebte. Sie konnte jede Stimmung von jetzt auf gleich ins Gegenteil wenden.

"Ok Nowaki. Spaß beiseite. Ich bin hier weil ich dich was fragen wollte. Hast du es dir überlegt?"

Nowakis Lachen brach ab. Ihre gelben Augen trafen auf die Grünen des Mähnenwolfes.

"Ok Mane, nochmal: Ich bin total unsportlich, kann nicht mit Waffen umgehen und bin der letzte Feigling. Brauchst du mehr zur Antwort?"

Sie drehte um und lief in den Wald, dicht gefolgt von Mane.

"Es gibt niemand der schneller laufen kann als du. Und meine Arbeit besteht nicht nur darin andere über den Haufen zu schießen. Das weißt du ganz genau" sagte Mane worauf Nowaki stehen blieb und sich den Finger an den Mundwinkel legte als ob sie über etwas nachdachte.

"Lass mich mal kurz darüber nachdenken. Stimmt! Hatte ich schon erwähnt dass ich Jungfrau bin? Gibt es nicht so einen Leitfaden von dir der besagt das Sex der Weg zur Macht ist?"

Mane warf ihr einen gekrängten Blick zu.

"Ich würde mich geehrt fühlen wenn du mich nicht als Nutte hinstellen würdest".

Nowaki schlug sofort ein als sie ihre Wortwahl bemerkt hatte:

"Es tut mir Leid. So war das nicht gemeint. Ich hasse unsere Regierrung und das Rechtssystem genauso wie du. Aber ich habe weder die Fähigkeiten, noch den Mut nach euren Praktiken dagegen anzugehen."

Mane schüttelte den Kopf. "Jeder hat mit Nichts angefangen Nowaki. Aber ich will dich nicht dazu zwingen. Das weißt du doch oder?" sagte die die Mähnenwölfin und legte Nowaki eine Hand auf die Schulter. Diese nickte und schenkte ihrer Freundin ein versöhnliches Lächeln.

Eine Weile standen sie so schweigend nebeneinander, als Manes Hand auf Nowakis Schulter plötzlich tonnenschwer zu werden schien und sie in die Knie drückte.

"Mane was ist?" schrie Nowaki doch Mane hob sich einen Finger vor die Lippen und bedachte sie leise zu sein.

Sie hatten sich hinter eine Hecke gekniet und spähten über deren Rand auf einen Weg der sich quer durch den Wald schlängelte.

Auf diesem ratterte eine Kutsche entlang, gezogen von zwei schwarzen Pferden in ihrer Urform. Direkt dahinter folgte ihnen eine glänzende schwarze Limousine im Schritttempo.

Ihre Scheinwerfer warfen ein unnatürliches Licht in die Nacht.

"Was machen die hier?" flüsterte die blaue Wölfin und blickte dabei zu Mane die ihre Fänge gezeigt hatte und leise in sich hinein knurrte. Da sie nicht gleich antwortete begann Nowaki mit der Spitze ihrer Rute an Manes Schenkel zu stupsen um deren Aufmerksamkeit zu bekommen. Diese (Die selbst übrigens keine Rute hat) reagierte mit einem kurzen Nicken und sagte: "Kiras Leute"

Nowaki musste schlucken. "Dann ist das seine Polizei? Was machen die hier?"

"Das ist ein Gefangenentransport. In dieser Kutsche muss eine richtig arme Sau sitzen. Solche Transporte werden nie direkt durch die Stadt gemacht, deshalb hast du sowas wahrscheinlich noch nicht gesehen"

Die Kutsche war sehr schön und schien mit der Dunkelheit des Waldes zu verschmelzen. Sie wirkte sehr alt und ratterte und knarrte mit jedem Meter den sie fuhr. Die blaue Wölfin folgte ihr mit den Augen bis sie die Stelle passiert hatte an der die Freundinnen sich versteckten. Erst dann trauten sie sich wieder zu sprechen.

"Wo wollen sie hin?" fragte Nowaki worauf Mane flüsterte: "Genau das ist die Frage die wir gerne beantworten würden. Meine Organisation, die Nachtjäger, ist nun schon seit fast einem Jahr an dieser Sache dran. Wir hören immer wieder von Gefangenen die auf diesen Weg in einen fürs normale Volk gesperrten Bereich der Stadt gebracht werden der allein Kira und einigen seiner Untergebenen und Anhänger geöffnet ist. Keiner von ihnen kehrte bis jetzt zurück weshalb wir annahmen dass es sich um zu Tode verurteilte handelte."

Die Kutsche und das Auto waren hinter einer Kurve verschwunden weshalb sich die beiden wieder aus ihrem Versteck trauten. Sie standen nun beide auf dem Weg und starrten in die Richtung in der das komische Gespann verschwunden war.

"Und was spricht gegen diese Annahme? Ich meine, wenn es sich wirklich um Verbrecher handelt dann..."

"Es gibt jemanden der gesehen hat was da drin passiert. Und der jemand verloren hat der auf diesen Weg dorthin gebracht wurde."

Nowaki sah Mane überrascht an. "Von wem sprichst du?"

Die Mähnenwölfin bekam einen kämpferischen Ausdruck in den Augen.

"RabenBlut"

"Was?" Nowaki ließ ihre Ohren hängen. Der Name RabenBlut war in ganz Arasien, ihrem Land gefürchtet. Ein als Wolfsmörder verurteilter Mähnenwolf der seit Jahren versuchte durch radikale Methoden die herrschende Regierung zu stürzen.

Midnight, Arasiens Königin hatte nach dem Verschwinden ihres Gatten die Macht unter Kira und Kurosaki, zwei Wölfen aufgeteilt die es einfach nicht zustande brachten, einen gemeinschaftlichen Weg zu finden, und daher ein 50 zu 50 Machtverhältnis hatten.

Das bedeutet, wenn man Scheiße gebaut hatte, sollte man hoffen Kurosakis Leuten in die Hände zu fallen. Den unter seinen Gesetzten hatte man eindeutig weniger zu fürchten als unter Kiras.

RabenBlut hasste alle Wölfe da die Mähnenwölfe in alten Zeiten von den Wölfen verfolgt und fast ausgerottet worden waren. Da jetzt eine Wölfin Königen war, und zwei Wolfsrüden an der Macht waren, fühlte er sich in seiner gesamten Gefühlswelt übergangen. Er hatte durch die Wölfe alles verloren, zumindest erzählt man sich das. Aus diesem Grund, fürchtete sich jeder Wolf davor ihm über den Weg zu laufen.

Allerdings hatte man ihn hier in der Stadt, Lebrada, seit einigen Jahren nicht mehr gesehen.

"Wann soll das gewesen sein Mane?"

"Verzeih Nowaki aber... nimm mir das bitte nicht übel aber du bist kein Mitglied der Nachtjäger. Ich habe dir schon zu viel erzählt." Sie wendete sich ab und marschierte den Weg in die andere Richtung entlang. Sie schien es plötzlich eilig zu haben und irgendetwas in Nowaki sagte ihr, das sie ihr jetzt besser nicht folgen sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MANE
2013-10-03T18:30:55+00:00 03.10.2013 20:30
Geilgeilgeilgeilusw.


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