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Music and Love?

It may be magic
von

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Lupinus

Als die Baumgruppen sich lichteten, traute sie ihren Augen nicht. Die Lichtung war tatsächlich so harmonisch, wie sie gedacht hatte. Zu ihrer Rechten und Linken standen ihre Gildenkollegen, sie selbst schritt auf einem sanft-rotem Teppich auf einen Blumenbogen zu, der mit rosanen, weißen und roten Rosen bestückt war und unter dem bereits Priesterin Uriel und Blacky Platz gefunden hatten.

Der Blick des Zwillings wanderte zu ihrer Schwester. Diese bemühte sich, fröhlich zu lächeln. Taride lächelte zurück. Sie wusste, was ihre kleine Schwester von der Aktion hier hielt, es machte ihr aber nichts aus. Sie war schon froh, dass sie überhaupt mitgekommen war. Anscheinend wusste nun auch Nightmare von den Ansichten ihrer Schwester, denn auch sein Gesichtsausdruck wirkte ein wenig gequält, als er ihr zulächelte.

Selbstsicher hob Taride den Kopf und blieb an der Seite ihres Partners stehen. Ihr fiel das schöne, dunkelblaue Haarband auf, welches die Priesterin nonnenartig um ihren Kopf gewickelt hatte. Sie wirkte alt und jung zugleich. Sie war einer der Lieblings-NCPs des Mädchens.

Dem Text, den die Priesterin sprach, hörte sie gar nicht richtig zu. In Gedanken war sie bereits wieder zu den bevorstehenden Schlachten abgeschweift. Erst als es hieß, „Zur Besiegelung dieses besonderen Bundes, möchte ich euch bitten, euren Liebsten jetzt zu küssen. Wer Einwände hat, möge sie jetzt erwähnen oder für immer schweigen.“, erwachte Taride aus ihren Gedanken und wandte sich lächelnd ihrem Ehemann zu.

„Endlich.“ Sie strahlte. Innerlich schwor sie sich, dass diese Aussage auf den Kuss bezogen war, wusste aber insgeheim, dass es auf den Abschluss der Zeremonie zurückzuführen war.

Blacky legte liebevolle eine Hand an ihre Wange und beugte sich zu ihr herunter. Erwartungsvoll schloss das Mädchen die Augen. Doch statt der Lippen ihres fast Angetrauten, spürte sie einen scharfen Luftzug und kurz darauf brach empörtes Geschrei los und man hörte Metall auf Metall schlagen, sowie das Einschlagen abgefeuerte Zauber.

„Die Lupinus!“

Freudig riss die Kriegerin die Augen auf und blickte direkt in die von Blacky. In dem Moment war ihr die geplatzte Hochzeit egal, doch in seinen Augen sah sie deutlich die Wut über die Störung.

Aus dem Augenwinkel sah sie einen weiteren Pfeil auf sie zurasen. Mit einem Ruck schob sie den Gildenmeister beiseite, zog ihr schweres Zweihandschwert und wehrte das Geschoss ab. Der dumpfe Aufprall des Pfeils war noch deutlich in den Armen zu spüren. Der Schütze musste mindestens mit ihr auf einem Level sein. Suchend schweifte ihr Blick über die Lichtung. Jedes Gildenmitglied war bereits in einen Kampf verwickelt. Wo war ihre Schwester?

Da entdeckte sie sie hinter einem großen Stein.

Miran hielt ihren Streitkolben umklammert und versuchte sich hinter ihrem Schild und dem Stein zu verstecken. Das hätte sie nicht für möglich gehalten. Gleich am ersten Abend ein Gildenkrieg. Und das auch noch gegen ihre Erzfeinde. Die Lupinus und die Asmodin konnten sich noch nie leiden. Fourtune, der Anführer der Lupinus, und Blacky waren zu Anfang des Spiels schonmal gegeneinander gerasselt und seitdem gab es ständig Streitereien. Und die Lupinus war mindestens genauso stark, wie Asmodin.

Sie sah ihre Schwester auf sich zueilen. Hoffentlich würde sie sie schützen können. Miran war wegen ihrer Unfähigkeit eine der Kleinsten in der Gilde und hatte wahrscheinlich gegen die wenigsten ihrer Gegner eine Chance.

„Sam! Du musst versuchen, den Angriffen auszuweichen und uns zu heilen! Ohne dich schaffen wir das nicht.“

Strahlend blieb Taride vor ihrer Schwester stehen. Diese lächelte unsicher.

„Du weißt, wie schlecht ich bin.“

„Ich glaub an dich, Schwesterherz. Geh einfach nicht drauf, ja?“

Das hatte Miran sicher nicht vor. Das wär ja der totale Irrsinn, wenn sie hier draufgehen würde. Wäre das nicht Mord, weil sie wirklich hier waren und nicht durch Pixel vertreten wurden? Dennoch nickte sie. Etwas hinter Taride fiel ihr ins Auge, was sich ihnen rasend schnell näherte.

„T-terry-..“ Sie konnte nur noch drauf deuten, da schnellte ihre Schwester schon herum und wehrte den Pfeil ab. Ein Kratzer bildete sich auf ihrem Arm, wo er sie noch gestreift hatte.

„Das tut gar nicht weh, Schwesterherz. Kribbelt nur ein wenig.“ Sie lächelte. „Würdest du mich bitte eben heilen, damit ich mir diesen Mistkerl schnappen kann?“

Taride hatte den Schützen erfasst und es war ganz sicher der gleiche, der auch ihren Kuss verhindert hatte. Seiner Rüstung nach zu urteilen, war er vllt 3 Level über ihr, das sollte sie schaffen. Das einzige Problem war, und das minderte die Erfolgschancen stark, der Schütze war der Gildenmeister der Lupinus persönlich. Und Taride wusste, dass er gut war. Sehr gut sogar. Als Fernkämpfer hatte er so einige Vorteile, sollte sie nicht schnell dicht genug an ihn herankommen.

Während die Ältere schon einen Schlachtplan austüftelte, überlegte die Jüngere, wie sie denn nochmal heilen konnte. Irgendwann fiel es ihr wieder ein. Sie sah ihre Schwester genau an, erwähnte ihren Spielernamen und fügte ein ‚heilen‘ hinzu. Über dem Kopf der Kriegerin erschien eine grüne Zahl und der Balken mit ihrer Lebensenergie füllte sich wieder auf.

Auch der Kratzer an ihrem Arm verschwand. Miran lächelte stolz.

„Dann wollen wir mal.“

Taride lief flink und im Zick-Zack-Kurs auf den Bogenschützen zu, sprang stark vom Boden ab, bevor sie ihn erreichte und hob ihr Schwert über den Kopf. Sie hatte darauf geachtet, dass sie die Sonne in ihrem Rücken hatte, so konnte Fourtune sie nicht sofort erkennen.

Er schaffte es dennoch, seinen Bogen hochzureißen und den Angriff der Kriegerin abzuwehren.

„Du wagst es, hier einfach so reinzuplatzen und meine Hochzeit zu zerstören?“ Taride löste ihr Schwert von seinem Bogen und holte erneut aus. Dabei schaffte er es, ein wenig Abstand zwischen ihnen zu schaffen und einen Pfeil abzuschießen.

„Wer würde dich schon heiraten wollen.“

Er grinste. Das spaßige, herausfordernde Funkeln in den tiefblauen Augen ihres Angreifers, freute das Mädchen. Endlich jemand, der das Spiel genauso sah, wie sie selbst. Der Gildenmeister und sie waren sich im Spiel noch nie direkt begegnet und sie wollte ihn immer schonmal kennenlernen, da er aus Blackys Erzählungen sehr interessant herüberkam. Und nun hatte sie tatsächlich das Vergnügen, gleich gegen ihn zu kämpfen.

Und die Gerüchte stimmten. Er war wirklich gut. Parierte fast alle ihre Angriffe und schaffte es trotzdem noch zu kontern.

Miran versuchte sich währenddessen so unauffällig wie möglich über das Schlachtfeld zu bewegen. Da sie Angst hatte, zu nah ans Geschehen heran zu kommen, schlich sie am Rand der Lichtung herum und achtete nur darauf, gerade noch so in der Reichweite ihres Heilungszaubers zu sein. Hin und wieder heilte sie einen ihrer Kameraden.

Doch am spannendsten fand sie den Kampf von ihrer Schwester mit Fourtune. Dabei achtete sie nicht mehr darauf, wo sie hintrat, bis sie gegen einen dicken Baum lief.

*Autsch* Vorsichtig rieb sie sich die schmerzende Stirn. Das würde sicherlich eine ordentliche Beule werden.

Sie wollte gerade weitergehen, als sie etwas lilanes im Gras entdeckte. Neugierig lief sie ein Stück um den Baum herum und entdeckte einen Menschen.

Da lag doch tatsächlich jemand und schlief! Um genau zu sein, ein Junge in Magierkleidung. Taride hätte sicher sein genaues Level sagen können, aber Mirans Wissensstand nach, konnte er nicht viel höher vom Level her sein, als sie selbst.

Ihr Blick wanderte zu dem Namen über seinem Kopf. Silverpoint. Sie runzelte die Stirn und hielt dann erschrocken die Luft an, als sie seinen Gildennamen las. Er war ebenfalls von der Lupinus.

Schnell ging sie einige Schritte zurück und wollte schon weglaufen.

Dann blieb sie zögernd stehen. Was war, wenn er aus dem Hinterhalt angreifen sollte? Das konnte sie nicht zulassen. Sie umklammerte fester ihren Hammer.

Der Junge hatte sich immernoch nicht gerührt. Vielleicht könnte sie ihn einfach Schaden, ohne dass er es merkte. Es sollte laut ihrer Schwester ja gar nicht wehtun.

Zögerlich hob Miran ihren Hammer und kniff die Augen zusammen. Sie konnte ihn doch nicht einfach hauen, oder? Mit erhobenem Hammer hielt sie inne. Gerade überlegte sie, doch einfach wegzugehen, als der Schlachtlärm wieder zu ihr durchdrang. Die da draußen kämpften auch. Also sollte sie sich nicht so anstellen. Augen zu und durch.

Der Zwilling kniff die Augen zusammen und ließ den Hammer auf den Jungen niedersausen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Teddybaer255
2013-10-19T17:51:47+00:00 19.10.2013 19:51
*nur noch den Aufprall von Mirans Hammer auf den Jungen hör* O.o
Also, wenn ihn das mal nicht geweckt hat :D
Ich will mitmachen *_* Auf in die Schlacht *_* :D*ebenfalls mein Schwert zück und mich in die Schlacht misch* :D
Ich glaube, ich ahne wer "Silverpoint" ist :D :D (und auch wer "Fourtune" ist *_*)
OMG :D
Das Kapi ist so toll *_* (I love it *_* :D)
*vor dir auf die knie fall und dich anfleh* Bitte.... du musst das nächste kapi ganz schnell hochladen O.o
Ich MUSS einfach wissen wies ausgeht :D
Bitte :D
Ganz liebe Grüße,
deine Teddy ;)
Antwort von:  Renpika
19.10.2013 20:03
Hahahaha :D :D :D Wenn du wüsstest XDD
Kann ich mir gut vorstellen, dass du da gleich mitmischen würdest ^-^
Hm... ich kann leider nicht mehr so schnell hochladen, sonst komme ich demnächst mit hochgeladenen und noch nicht geschriebenen Kapis in Konflikt ^^'
Aber ich verspreche, das nächste kommt so schnell wie möglich~


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