Zum Inhalt der Seite

Das Leben auf der Cross Academy

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Side Story – Im Leben eines Jigoku

Samstag, 11. Oktober 2008
 

Kagami Jigoku, die Tochter einer erfolgreichen, sowie Angst einflößenden Edelblüterin, und eines nicht ganz so erfolgreichen und Angst einflößenden Edelblüters, saß in ihrem Arbeitszimmer hinter dem Schreibtisch. Sie starrte auf ein Bild, welches ihre komplette Familie zeigte. Ihre Eltern, ihre jüngere Schwester, sowie Kagami selbst. Daneben stand ein weiteres Bild, auf diesem waren lediglich zwei Personen zu sehen, Kagami selbst, als sie hochschwanger war und neben ihr, ihr Ex-Mann, Akumas Vater. Es war das einzige Erinnerungsstück, welches sie an ihn besaß, den Rest hatte sie alles entfernen lassen.

Immer wenn sie dieses Bild betrachtete, wurde sie von einer Woge der Melancholie überflutet, damals waren es noch gute Zeiten …

Immer wieder fragte sie sich, wie es so weit hatte kommen können, sie fragte sich, warum er sie verlassen hatte, denn sie fand keinen triftigen Grund dafür. Sie waren glücklich gewesen, zu ihm war sie nie so gewesen, wie sie anderen gegenüber auftrat, dominant und befehlshaberisch. In seiner Gegenwart war sie meistens nett gewesen, manchmal sogar verlegen und schüchtern. Die Leute, die sie jetzt kannten, hätten ihr wohl niemals geglaubt, dass sie bei diesem Mann ihre weibliche, schüchterne Seite entdeckt hatte.

Er hatte es sogar geschafft, sie zu überzeugen, ein Kind mit ihm zu haben, sie hatte sich eigentlich auch sehr darauf gefreut, eines zu bekommen. Nach der letzten gescheiterten Ehe, tat ihr dieser Mann richtig gut. Diesmal schaffte sie es sogar, das Kind vollständig auszutragen, bei ihrer ersten Schwangerschaft, mit ihrem ersten Ehemann kam es zu Komplikationen, weshalb sie das Kind nicht austragen konnte, das war wahrscheinlich der Hauptgrund gewesen, weshalb er sie verlassen hatte.

Doch bei diesem Mann klappte es, sie bekamen das Kind und sie waren glücklich. Kagami war froh, dass sie sich dafür entschieden hatte.

Sie lebten einige Jahre gemeinsam zusammen, sie ging wieder ihrem Beruf nach und ihr Mann kümmerte sich um das Kind, er liebte Akuma sehr und er liebte Kagami. Doch dieses Glück sollte nicht ewig halten, denn im November 1992 verließ er sie, er ging einfach, ohne ihr zu sagen weshalb. Er war einfach nicht mehr da, er war nachts aufgebrochen, als sie geschlafen hatte. Danach hatte sie ihn nie wieder gesehen.

Kagami fiel erneut in ein tiefes Loch der Traurigkeit, der Mann, den sie liebte, war weg, einfach fort. Jetzt war sie da und Akuma war auch da. Aber, durch ihren Job konnte sie sich nicht richtig um ihn kümmern, es machte ihr zu schaffen. Einerseits wollte sie daran festhalten, dass der Reinblüter irgendwann zurückkam, doch je mehr Zeit verging, desto schwieriger fiel es ihr. Sie begann Akuma dafür zu verabscheuen, denn er sah nicht nur genauso aus wie sein Vater, sie glaubte auch, er sei dafür verantwortlich, dass er sie verlassen hatte, dass er mit Akumas Erziehung einfach überfordert war. Sie wusste nicht mehr, was sie mit dem Kind machen sollte. Sie konnte ihn nicht einfach töten, einfach, weil sie kein Monster war, sie konnte kein Kind töten, noch dazu nicht ihr eigenes.

Als sie gerade Mal wieder am Verzweifeln war, begegnete sie einem Mann, er bot Kagami seine Hilfe an, er stellte sich als Takeo Smith vor. Sie nahm die Hilfe an und von nun an kümmerte sich Takeo um den kleinen Akuma. Kagami konnte ihrem Beruf wieder nachgehen und Akuma war in guten Händen.

Schließlich kam es sogar dazu dass Takeo und Kagami im März 1994 heirateten. Kagami hatte so ihre eigenen Gefühle für Takeo entwickelt, auch wenn es keine solche Beziehung wie zu dem Reinblüter war, sie liebte ihn trotzdem, irgendwie.

Schließlich wurde Akuma langsam erwachsen und ähnelte seinem Vater immer mehr, lediglich die türkisblauen Augen hatte er von Kagami. Es tat Kagami weh zu sehen, dass er sie immer wieder an den schönen Reinblüter erinnerte.

Irgendwann schickte sie ihn schließlich nach Amerika, sie war froh, sein Gesicht nicht jedes Mal sehen zu müssen, es ging ihr besser, als er weg war.

Doch nach einigen Monaten musste sie hören, dass Akuma für ein riesiges Unglück in den USA verantwortlich war, bei dem über fünfhundert Menschen getötet worden waren. So sauer wie zu dem Zeitpunkt war sie noch nie gewesen und sie beschloss, ihn zurück zu holen. Doch als er nicht wollte, hätte sie ihm am Liebsten den Kopf abgerissen. Erst als diese Kaori Haibara nach Japan zurückging, wollte er plötzlich doch. In diesem Moment durchflutete die Wut Kagami, diese Haibara war es also, in die Akuma so verliebt war. Er hatte ihr nämlich gesagt, dass in den USA ein Mädchen war, das er liebte, und dass er bei ihr bleiben wollte. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht, mit diesem Mädchen. Diesem Mädchen von ihrem ersten Ehemann.

Ja, Kagami war einige Zeit mit Nagato Haibara verheiratet gewesen, es war eine arrangierte Ehe gewesen und Nagato hatte sich scheiden lassen, nachdem Kagami sein Kind nicht austragen konnte.

Immer wieder durchfuhr die Wut sie, wenn sie an diesem Mann dachte, der sich daraufhin eine andere Frau nahm und vier Kinder mit ihr zeugte. Allerdings starben drei davon im Kindesalter. Sie gönnte es ihm, dieses Leid war ihre Genugtuung.

Plötzlich klopfte es und Takeo kam herein, Kagami kam mit ihren Gedanken wieder zurück in die Gegenwart.

„Was gibt es?“, wollte sie wissen.

Takeo sah blass aus, als er auf sie zuschritt. „Nun, ich habe endlich herausgefunden, wer meine Eltern sind“, fing er an.

Kagami sah ihren Mann interessiert an. „Und?“

„Nun ja, meine Mutter war eine amerikanischchinesische Hunterin, die in Chicago, Illinois, USA geboren wurde. Sie hieß Bonnie Smith und starb 1993 in New York. Sie war die Frau eines anderen berühmten Hunters, allerdings war das ihr zweiter Ehemann. Ich kann mich wieder ganz dunkel an sie erinnern, sie hielt mich immer versteckt, da ich eigentlich gar nicht existieren dürfte, da mein Vater ein Reinblüter war …“, erzählte er.

Kagami hob nur die Augenbrauen hoch. „Ein Reinblüter?“

„Ja, du solltest dich festhalten, Kagami, denn dieser Reinblüter trug den Namen: Taka Haibara“

Kagamis Augen weiteten sich, Taka Haibara war der Vater von Nagato Haibara, ihrem Ex-Mann.

„Was? Das heißt ja, du bist …“, keuchte sie.

„Genau, ich bin der Halbbruder von Nagato Haibara“, meinte Takeo. „Zudem hatte ich auch noch eine Halbschwester, Lyra Smith, später Lyra Wesson. Allerdings wurde sie wohl von ihrem eigenen Sohn umgebracht …“, murmelte Takeo.

Kagami krallte sich an ihrem Stuhl fest. Das durfte doch nicht wahr sein, ihr Mann war verwandt mit ihrem Ex-Mann, das war doch nicht zu fassen.

„Weiß Nagato davon, dass er einen Halbbruder hat?“, wollte Kagami wissen.

„Nein, das weiß er nicht, ich hab es auch vor einigen Stunden erst herausgefunden“, meinte Takeo.

„Takeo, wir fahren sofort zum Anwesen der Haibaras, das muss geklärt werden. Danach werden wir uns unverzüglich auf den Weg zur Cross Academy machen, ich hab meinen lieben Sohn schon viel zu lange nicht mehr gesehen, ich kann für ihn nur hoffen, dass er nicht länger mit diesem Mädchen zusammen ist … Soll er doch lieber den Jungen nehmen, der letztens bei ihm geschlafen hat … wie hieß er noch gleich … ah, genau, Sasori Dokuyaku“, murmelte Kagami.

„Wie meinst du das? Dieser Sasori hat bei ihm geschlafen?“

„Nun, ich habe nur zufällig in den Spiegel geguckt, er stand gerade günstig, sodass ich meinen Sohn gesehen hab, wie er diesen Giftvampir küsst. Hm, wer weiß, vielleicht bekomme ich es ja hin, dass er diesen zum Freund nimmt, alles wäre mir lieber, als mit diesem Haibara-Mädchen!“, grummelte Kagami.

Takeo war in seinem Stuhl zusammengesunken und sah Kagami ängstlich an. „Äh, du weißt aber schon, dass ich dich niemals verlassen würde, jedenfalls nicht, wenn du es nicht von mir wünscht“, hakte er nach.

Kagami sah Takeo an, sie seufzte auf und lächelte. „Ja, das weiß ich, du bist der einzige, der je zu mir gehalten hat, ich kann dir vertrauen“, meinte sie und ging um den Schreibtisch herum. Sie zog ihn hoch und küsste ihn kurz.

Offen gestanden war Takeo verwirrt, so was machte sie normalerweise nie außerhalb ihres gemeinsamen Bettes …

„So, wir sollten uns dann fertig machen“, kam es von ihr, ehe sie das Zimmer verließ. Takeo seufzte nur kurz auf und folgte seiner Frau.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück