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Das Leben auf der Cross Academy

von

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Teil 2 – Kapitel 11 – Auftakt zur Katastrophe

Donnerstag, 2. Oktober 2008
 

Kyra hielt vor einem heruntergekommenen Gebäude an, mit finsterer Miene starrte sie das Haus an, es sah wirklich schäbig aus, für das, was sich darin abspielte … Sie hätte schon etwas mehr erwartet. Sie knurrte nur etwas und stieg dann aus, Lee folgte ihr einfach mal, sie hatte ihm nämlich nicht gesagt, was sie vorhatte.

Die Killerin trat die Tür ein und betrat das Gebäude, witternd sog sie die Luft ein. „Bah, wie eklig, es stink genauso wie damals in der Gosse“, grummelte sie, als sie weiter in das Haus ging.

„Du musst dich ja auskennen, Gossenkind“, meinte Lee. Er öffnete seine Sinne und suchte nach Feinden, nach einigen Sekunden wusste er allerdings, dass hier keine Vampire waren, nur einige Menschen befanden sich im Keller. Und noch etwas sehr seltsames, was er aber nicht einordnen konnte.

„Halt deine Fresse, Lee“, kommentierte Kyra nur und ging auf den Keller zu.

„Hach, deine gute Laune ist ja beinahe ansteckend“, meinte er sarkastisch.

Er wurde von der Killerin ignoriert, deshalb zuckte er nur mit den Schultern und folgte ihr. Sie ging in Richtung Keller, was hatte sie wohl vor?

Sie trat auch hier die Tür ein und enthüllte so eine dunkle, lange Treppe.

„Oh, sollen wir tatsächlich da runter gehen, das sieht eng und klein aus …“, nuschelte Lee, als er da runter starrte. Nicht das er Angst hätte, er mochte es nur nicht, wenn er sich so klein machen musste, um irgendwo durchzupassen.

„Tja, dein Pech, ich geh da runter“, knurrte Kyra nur.

„Du weißt schon, dass da unten Menschen sind?“, fragte Lee.

„Ja, ich weiß, genau da will ich auch hin …“

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stieg sie die Treppe hinunter. Grummelnd und sich leise über die Enge und Höhe dieser Treppe beschwerend, folgte Lee ihr.

Unten angekommen, waren sie vor einer weiteren Tür, die ebenfalls aufgetreten wurde. Zum Vorschein kamen endlich die Menschen. Lee staunte nicht schlecht, als er das große Laboratorium sah.

Die Leute sahen sie irritiert an. Kyra zückte ihre Waffe und ging weiter in den Raum rein. „Alle mal herhören, ich brauche eine Waffe“, fing sie auf einer Mischung aus grottenschlechtem Japanisch und Englisch an zu sprechen. „Eine Waffe gegen Vampire. Ich weiß, dass ihr versucht, die Vampire ebenfalls zu bekämpfen, mit sehr ungewöhnlichen Mitteln.“

Da trat einer der Männer vor und nickte ihr zu. „Guten Tag, mein Name ist Sakakibara, ich hatte Sie schon erwartet, irgendwann“, meinte der Mann in perfektem Englisch. „Doch Sie hätten die Tür nicht auftreten müssen, Sie hätten einfach nur klingeln brauchen.“

„Ah, jemand der Englisch spricht, sehr schön, richtiger Luxus ist das, da brauch ich mich ja nicht anzustrengen“, grinste Kyra, jetzt sprach sie auch wieder Englisch. „Aber was heißt hier, du hättest mich schon erwartet?“

„Nun ja, Sie sind die Vampirkillerin Kyra nicht? Ich habe eine Zeitlang in den USA geforscht und kannte Sie schon vom Hören her. Ich dachte mir schon, dass Sie irgendwann hierher kommen, um die Vampire, die auf der Cross Academy leben, zu vernichten. Ich habe extra immer wieder etwas durchsickern lassen, um Sie so hierher zu locken. Und jetzt sind Sie tatsächlich hier“, erklärte er.

„Gut, das erspart mir ja einiges“, meinte sie zufrieden.

„Nach was für einer Art Waffe suchen Sie denn? Wir haben verschiedene Bereiche der Anti-Vampir-Waffen, das geht von originalen Hunterwaffen bis hin zu biologischen Massenvernichtungswaffen, alles auf Vampire ausgelegt“, sagte er und bedeutete den beiden, ihm zu folgen.

„Was denn für Massenvernichtungswaffen?“, wollte Kyra wissen.

Ein breites, sehr unheilvolles Grinsen breitete sich auf dem Gesicht von Sakakibara aus. „Folgen Sie mir bitte, ich werde es ihnen zeigen, wir haben einige Testsubjekte da“, bot er ihnen an.

„Geh vor“, grummelte Kyra nur.

Sakakibara führte Kyra und Lee durch das Labor, durch einen dunklen Gang noch eine Etage tiefer. Hier befanden sich Kerkerzellen allerdings waren die Zellen hell erleuchtet und besaßen Panzerglasscheiben statt Gitterstäbe.

„Scheiße, was ist das hier?“, fragte Kyra als sie die Inhalte der Zellen betrachtete.

In ihnen waren Vampire, allerdings waren sie vollkommen durchgedreht. „Level E“, murmelte Kyra und betrachtete sie weiter. Die Vampire hatten allesamt schlohweiße Haare und gefährlich anmutende rote Augen, diese waren im Gegensatz zu den normalen Vampiraugen von einem dreckigen blutigen rot.

„Nein, keine Level E, alle diese Vampire waren Edelblüter“, erklärte Sakakibara.

„Was? Aber was ist mit ihnen passiert?“, wollte Kyra wissen.

„Nun ja, wir haben sie mit einem Virus infiziert, ich sagte doch, wir haben auch biologische Waffen gegen Vampire“, meinte Sakakibara stolz.

„Aber, sie sind nicht tot … ich meine, was hat das für einen Sinn?“

„Still gestanden!“, brüllte der Professor und plötzlich hörten die Vampire auf, sich wie verrückt zu benehmen und standen in einer Reihe.

Kyra fielen fast die Augen aus dem Kopf und ihr klappte der Mund auf. „Aber …“

„Ja, ganz recht, die Vampire gehorchen mir, denn ich war derjenige, der sein Blut zur Verfügung stellte“, fing Sakakibara an.

„Blut?“

„Ja, der Virus ist so ausgelegt, dass er die Edelblüter degenerieren lässt, allerdings muss der Virus mit menschlichem Blut vermischt werden. Das hat nicht nur den Zweck, dass man dann der Herr über die infizierten Vampire wird, nein, es verhindert so auch, dass unschuldige Menschen mit dem Virus infiziert werden“, erklärte er weiter. „Bisher ist es uns leider nur gelungen, erfolgreich Edelblüter zu infizieren, Reinblüter sind noch zu mächtig und alles, was unter Level B ist, stirbt, wenn man ihnen den Virus einflößt. Menschen sind lediglich die Überträger des Virus, sie selbst erleiden keinen Schaden dabei. Wissen Sie, ich habe vor, dieses Virus über die ganze Welt zu verteilen, so dass ich irgendwann Herrscher über alle Vampire bin, natürlich erst, wenn ich auch Reinblüter damit infizieren kann. Denn, wissen Sie, was das schöne an diesem Virus ist?“

„Nein, was?“

Sakakibara grinste pervers und in seinen Augen flackerte es auf. „Wenn die Person, die das Blut für den Virus gespendet hat stirbt, dann sterben alle Vampire, die mit dem Virus infiziert sind ebenfalls“, verkündete er.

Erneut klappte Kyra der Mund auf, das durfte doch nicht wahr sein. „Das ist … genial, das ist einfach genial!“, stieß sie aus. „Ich will diesen Virus, natürlich mit meinem Blut. Ich will ihn haben!“

Wieder breitete sich ein Grinsen auf Sakakibaras Gesicht aus. „Genau das dachte ich mir. Folgen Sie mir bitte“, sagte er und führte sie wieder in das große Labor.

Dort angekommen deutete er auf eine Liege. „Legen Sie sich bitte da hin, wir werden gleich beginnen, je früher diese Vampire sterben, desto besser“, meinte er.

Kyra legte sich auf die Liege, ihr ganzer Körper kribbelte vor Aufregung. Als sie eben diese degenerierten Edelblüter gesehen hatte, ging ihr Herz in Freude auf. Es war toll, diese sonst so perfekten Wesen, derart verkommen zu sehen.

Eine Frau kam auf Kyra zu, sie hatte dunkle Haare mit einem leichten Violettstich, sie trug eine Brille und war anscheinend eine weitere Professorin.

„Guten Tag“, meinte sie auf Japanisch. „Ich werde ihnen nun das Blut abnehmen.“

Kyra grummelte nur etwas, es strengte sie an, das Japanische zu verstehen.

Die Frau, sie war jünger als Kyra, welche selbst fünfunddreißig Jahre alt war. Sie würde sie vielleicht auf Mitte Ende zwanzig schätzen. Die Frau, die sich als Minako vorstellte, tastete Kyras Armbeuge nach einer geeigneten Vene ab. Schließlich legte sie einen Gurt um Kyras Oberarm und zog diesen fest zu, sodass sich das Blut stauen konnte. Nach einigen Minuten tastete sie den Arm erneut ab. Sie schien eine geeignete Stelle gefunden zu haben und desinfizierte sie. Danach setzte sie die Nadel an und stach in die vorbereitete Stelle. Sie öffnete den Zugang und ließ das Blut durch, es floss in den Blutbeutel.

„Wie viel Blut brauchst du von mir?“, fragte Kyra wieder in der Mischsprache.

Minako blieb eine Zeit lang still, wahrscheinlich, weil sie sich das Gesprochene erstmal übersetzen musste. Schließlich meinte sie. „Ich brauche zwei Beutel voll.“

„Nimm so viel du brauchst, wenn es dazu dient, die Vampire zu vernichten geb ich auch gerne mein ganzes Blut her“, sagte Kyra. Minako nickte diesmal nur.

Nachdem sie fertig war, zog sie die Nadel aus Kyras Arm und drückte einen Tupfer auf den Einstich und klebte schließlich ein Pflaster darauf.

„Sehr schön“, meldete sich da Sakakibara wieder. „Wir sollten alles weitere noch besprechen, es gibt da nämlich noch einige Sachen, die ich ihnen sagen muss.“

Kyra sah ihn an. „Die da wären?“

„Nun, Sie können die Vampire nur solange Kontrollieren, wie es dunkel ist. Sobald Sonnenlicht die infizierten Vampire trifft, werden sie wieder normal“, erklärte er.

„Kein Problem, ich kann sie auch so in Schach halten“, antwortete Kyra.

„Und auf der Cross Academy befinden sich die beiden Giftzwillinge, Dokuyaku Sasori und Kumo. Von denen sollten Sie sich auch fernhalten, denn das Gift, das durch ihre Körper fließt, wird das Virus neutralisieren. Allerdings funktioniert die Neutralisation nur bei den beiden, da das Gift extrem hoch dosiert sein muss, dabei würden die anderen an einer Vergiftung sterben, noch bevor das Virus neutralisiert wäre. Und ein weiteres Problem stellt dieser Jigoku no Akuma dar“, erzählte Sakakibara.

„Und das da wäre?“

„Nun, sind Sie mit seiner Fähigkeit vertraut?“, wollte Sakakibara wissen.

„Er benutzt Telekinese, oder?“, antwortete Kyra.

„Genau, er benutzt die Telekinese auf eine Art, wie ich sie noch nie vorher gesehen habe. Normalerweise kann ein durchschnittlich starker Telekinet gerade mal Dinge um sich herum bewegen, doch er, er kann auch das Innere der Menschen verändern. Mit einer Berührung kann er Ihnen den Blutkreislauf umkehren, sodass das Blut in die entgegengesetzte Richtung fließt, er kann Ihre ganzen Innereien umstülpen. Und er kann auch mit Ihrem Gehirn Sachen anstellen. Der Virus greift weitestgehend das Gehirn an und ruft Symptome der Degenerierung eines Level D zu einem Level E bei den Edelblütern hervor. Wenn Akuma die vorherigen Daten des Gehirnes in die Finger bekommen würde und die neuen veränderten Daten, dann könnte er, einfach in dem er es sich anguckt und dann seine Hand auf die Stirn des anderen legt, die Daten verändern. Er vollführt das, was man normalerweise nur mit einem Elektronenmikroskop schafft einfach durch eine Berührung aus. Allerdings ist er zu der Zeit auch verletzlich, denn er hat keine Rechenkapazität mehr um seine natürliche Abwehr aufrecht zu erhalten, das heißt, er muss sich zu sehr auf das eine konzentrieren, sodass er das andere derweil abstellen muss, das ist seine Schwachstelle.“

„Hm, wäre er kein Vampir, wäre das ja beeindruckend, aber was für eine Rechenkapazität?“, wollte Kyra wissen.

„Nun ja, Akumas Fähigkeit basiert auf Berechnungen, er führt tausende von Berechnungen in einem Sekundenbruchteil durch, die meisten Berechnungen führt er unbewusst durch, zum Beispiel bei seiner Ablenkung, doch bei so etwas geht es nicht unbewusst. Zum Beispiel kann er durch die Berechnung der Windrichtung, Windstärke und hunderten von weiteren Faktoren den Wind bändigen, etwas, was für solche, die keine Affinität zum Wind haben, unmöglich ist. Er kann den Wind lenken wie es ihm passt. Seine Fähigkeit macht ihn so mächtig, dass er es mit dem gesamten Militär der Welt aufnehmen könnte, ohne mit der Wimper zu zucken. Der Junge ist ein Genie“, erklärte Sakakibara.

Auf Kyras Gesicht lag ein Grinsen, es war durchtrieben und irgendwie pervers, ihre Augen waren geweitet und beunruhigende Schatten lagen auf ihrem Gesicht. „Beeindruckend, einfach genial! Er ist ein Gegner, gegen den es sich zu kämpfen lohnt!“, stieß sie begeistert aus.

„Ich finde, sie sollten sich überlegen, welche Vampire sie als erstes mit dem Virus infizieren wollen, denn es gibt da noch ein kleines Problem“, fing Sakakibara an.

„Was denn noch?“, fragte Kyra.

„Nun ja, die Inkubationszeit dauert ziemlich lange, mehrere Wochen hat es gedauert, bis die ersten Vampire Anzeichen gezeigt haben. Und auf der Cross Academy befindet sich auch Shiroi Shiro. Er besitzt einen Röntgenblick und kann somit in den Körper eines Lebewesens gucken, er kann dadurch sogar die Gedanken sehen. Und während sich der Virus ausbreitet, kann man ihn unter einem geeigneten Apparat beobachten. Das heißt wenn er den Virus entdeckt, dann kann er Akuma bescheid geben und dieser könnte alles zunichte machen“, teilte ihnen Sakakibara mit.

Kyra verschränkte die Arme vor der Brust und überlegte angestrengt. Doch plötzlich horchte sie auf. „Das ist es … Also der Überträger ist der Mensch, ist das richtig?“

„Ja, das stimmt, das ist der einfachste Weg, man kann den Virus auch per Injektion übertragen aber durch Menschen ist es einfacher“, bestätigte Sakakibara.

„Sehr schön, dann ist das kein Problem. So schlau wie ich bin, hab ich mich natürlich schon mal über die Cross Academy informiert und herausgefunden, dass sich in der Day Class eine Amerikanerin befindet, die von einem Vampir besessen ist. Lee, du solltest dich auch noch an sie erinnern. Sie ist einmal sturzbesoffen an uns vorbeigetorkelt und hat etwas über die Haibara-Schlampe gefaselt!“, meinte Kyra.

„Ah, ja, ich kann mich dran erinnern“, sagte Lee.

„Sie ist auch da und wenn ich ihr erzähle, dass die Haibara-Schlampe dadurch auf sie stehen wird, wird sie das sogar freiwillig machen. Und wenn ich die Schlampe infiziert habe, dauert es sicher nicht lange bis der Teufel und der wandelnde Röntgenapparat ebenfalls infiziert sind“, sie stieß ein Lachen aus. „Was mit den anderen passiert, ist mir reichlich egal, Hauptsache ich habe die drei erstmal. Das wird sicherlich spaßig werden. Eine Teleporterin, ein Supertelekinet und ein Röntgenapparat, mit deren Fähigkeiten kann ich die anderen ohne Anstrengung töten. Ich bin brillant“, lachte sie. „Nebenbei, ich werde schon dafür sorgen, dass dieser Shiroi nichts entdeckt, irgendwie klappt das schon!“

„Gut, wir werden den Virus nun für Sie vorbereiten und auf ihr Blut abstimmen. Es wird allerdings seine Zeit dauern, aber wir werden unser bestes geben. Nur ein klein wenig Geduld, schließlich soll es ja perfekt werden“, meinte Sakakibara.

„Ja, versuch noch was an der Inkubationszeit zu verändern, es soll nicht zu lange dauern!“, knurrte Kyra.

„Gewiss.“

„Sag mal, wie heißen diese Kreationen eigentlich? Zombiemutantenvampire?“, fragte Lee dazwischen, der mehr als gelangweilt dabei gestanden hatte.

„Nun wir führen die Reihe einfach fort, deshalb nennen wir sie Level F … Sie können sie aber auch anders nennen, wenn Sie wollen, es liegt bei Ihnen“, antwortete Sakakibara.

„Nö, Level F ist schon okay, das kann man sich merken. Gut, wir werden dann solange gehen, ruf mich an, wenn du fertig bist, ja?“, sagte Kyra.

„Gewiss doch. Bis später“, verabschiedete Sakakibara die beiden.

Sie gingen die Treppen wieder hinauf und verließen das Haus, danach suchten sie sich einen Unterschlupf, wo sie bleiben konnten. Die Vampire hatten ja keine Ahnung, das würde so spaßig werden. Kyra zitterte vor Aufregung, als sie nur daran dachte, was sie alles mit ihnen anstellen könnte.



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